Macher NöcchMatt. Inhalt: I Todfall des frei-refignirten Fürstbischofes von Laibach ®r. Bartholomäus Widmer. — II. Anordnung des Seelenamtes für den hohen SSerBIiechenen. — III. Entscheidung des k. k. Verwaltungsgerichtshofes, betreffend die persönliche Befreiung vom Gebührenäquivalente bei Pfarrpfründcn. — IV. Miscellanea. — V. Literatur. — VI. Pfarrconcurs-Prüfuug. — VII. Chronik der Diözese. I. |3ag fürstb. Ordinariat von Laibach gibt Nachricht von dem höchstbetrübenden Hinscheiden Seiner fürstbischöflichen Gnaden, des Hochwürdigsten, Hochgebornen Herrn Bartholomaus Widmer. frei-refignirten Fürstbischofes von Laibach, Doctors der Theologie etc. etc. etc., welcher nach schmerzvollem Leiden und Empsang der hl. Sterbesaeramente in Krainburg am 17. Mai 1883, um 33/4 Uhr Früh im 81. Lebensjahre selig im Herrn entschlafen ist. Der Leichnam des hohen Verbliechenen wird am 21. d. M. um Vs 9 Uhr Morgens in der Stadtpfarrkirche zu Krainburg feierlich eiugeseguet, und nach Vollziehung des vorgeschriebenen Ritus in der dortigen Friedhof-Kapelle bestattet werden. Die Seele des hohen Verbliechenen wird dem Gebete der Diözesan-Geistlichkeit und aller Gläubigen anempfohlen. Fürstb. Ordinariat Laibach am 17. Mai 1883. Fürstbischof Widmer war am 11. August 1802 in Krainburg von frommen, schlichten Eltern geboren, begann seine Studienlaufbahn an der Volksschule in Krainburg, bezog sodann das sechsclassige Gymnasium in Laibach und trat nach absolvirtem Gymnasium auf die hiesige philosophische Studienanstalt über, welche er im Jahre 1824 absolvirte. Im Schuljahre 1824/5 begann er seine theologischen Studien am k. k. Lyeeum zu Laibach, welche er im Jahre 1828 mit Auszeichnung vollendete, nachdem er schon am 12. August 1827 als absolvirter Theolog des dritten theologischen Jahresenrses zum Priester geweiht wurde. Nach dein Austritte aus dem Clerical-Seminar erhielt er die erste Anstellung in der Seelsorge als Cooperator in St. Ruprecht, welche Stelle er beiläufig zehn Mouate bekleidete. Im Beginne des Schuljahres 1829/30 wurde er ius höhere Priesterbil-duugsinstitut zum Hl. Augustiu in Wien abgeschickt, wo er sich auf die Erlangung der theologischen Doetorswürde vorzubereiteu hatte. Der Ausbruch der Cholera in Wien im Jahre 1831 hatte außer Anderem die Folge, daß auch dieses Institut sich auf einige Monate auflöste uns bei dieser Gelegenheit auch Widmer in seine Diözese nach Laibach heimkehrte, ohne schon das Ziel seiner Sendnng, nämlich die theol. Doetorswürde, erlangt zn haben. Hier wurde er im Clerical-Seminar zum theol. Studienadjnnkten ernannt und besorgte als solcher im Seminar die kursorische Bibellectüre. Nach dem Aufhöreu der Cholera in Wien, im Herbste des Jahres 1831, wurde Widmer in das höhere Bildungsinstitut nach Wien zurückberufen und im Monate September 1832 wieder nach Laibach beordert, um die Supplirung der vacant gewordenen Lehrkanzel des Bibelstudiums A. B. und der orientalischen Sprachen zu übernehmen, wo er sich während der Supplirung der Concnrsprüfung aus denselben Fächern unterzog. Bevor er jedoch zum wirklichen Professor des Bibelstudiums d. A. B. und der orientalischen Sprachen ernannt wurde, erhielt er den Rns als k. k. Hoscaplan und Studiendireetor ins höhere Bildungsinstitut zum hl. Augustin in Wien, welchem Rufe er im April d es Jahres 1837 thatfüchlich folgte. Dortselbst ward er am 5. August 1837 zum Doctor der Theologie promovirt. Im Jahre 1848 ward Widmer zum Ehrendomherrn des Laibacher Domcapitels ernannt und kehrte nach einer Abwesenheit von 23 Jahren als Bischof seiner Heimat-Diözese nach Laibach zurück, rcsig-nirte im Jahre 1872 ans das bischöfliche Amt und lebte seit Juli 1875 in ehrenvoller Ruhe in seiner Vaterstadt Krainlmrg, ohne Laibach je wieder gesehen zu haben. Die Diözesauen, Priester und Laien werden ihm stets ein dankbares Andenken in ihren Herzen bewahren. II. An die hochwnrdigen Herren Uorsteher der Curat- und Kloster-Kirchen. Mit Bezug auf die voranstehende höchstbetrübende Ich werde für die Seelenruhe des hohen Verbliechenen Nachricht wird hiemit angeordnet, daß in allen Curat- am Dienstag den 22. Mai in der Domkirche ein feierliches und Klosterkirchen der Diözese nach Empfang des gegen- Seeleuamt abhalten und gebe hiemit die Weisung, daß in wattigen Erlasses durch ein 1/2ftüni)ige§ Geläute mit der allen Curat- und Klosterkirchen das übliche Todtengeläute großen Glocke das traurige Ereignis des Hinscheidens durch drei Tage angeordnet und au einem der drei ersten Seiner fb. Gnaden des hochwürdigsten Herrn Dr. Bartho- Tage der künftigen Woche ein Seelenamt in gleicher Jnten- lomäus Widmer den Gläubigen bekannt gegeben werden soll, tioit abgehalten werde. ' Vorn fürstbischöflichen Ordinariate Laibach am 18. Mai 1883. Chrysostomus, m. p. Fürstbischof. III. Entscheidung des lt. It. Uerwaltnngsgerichtshofes. Persönliche Befreiung vom Gebühren-Aequivalente bei Pfarrpfründen. (Erkenntnis vom 16. Jänner 1883, Z. 132.) Der k. k. V. G.-Hof hat über die Beschwerde des Maximilian Godina, Pfarrers zu Bujc in Istrien ca. Entscheidung des k. k. Finanz-Ministeriums vom 20. Mai 1882, Z. 1408, betreffend die Entrichtung des Gebührenäquivalentes für das 3. Decenninm vom Vermögen der Pfarr-pfründe Bnje, nach durchgeführter ö. m. Verhandlung und Anhörung des k. k. Min.-Vice-Secr. Ritter v. Froschauer zu Recht erkannt: „Die an gef och tene Entscheidung wird nach §. 7 des Gesetzes vom 22. October 1875, R.-G.-Bl. Nr. 36 ex 1876, aufgehoben". Eutscheidungsgrüude. Der Beschwerdeführer spricht die Befreiung vom Gebührenäquivalente aus dem Gesetze vom 15. Februar 1877, R.-G.-Bl. Nr. 98, an, wonach Inhaber jener Benefizien, deren reines Einkommen jährlich 500 fl. ö. W. nicht übersteigt vou der Entrichtung des Gebührenäquivaleutes -persönlich befreit find. Da es sich hier somit um eine persönliche Befreiung des Inhabers eines Beneficiums handelt, so kommt es nach der Rechtsanschauung des V.-G.-Hofes wesentlich darauf an, ob dessen nach den bestehenden Vorschriften zu ermittelndes reines Einkommen aus dem Benesicium den Jahres- betrag von 500 fl. nicht überschreitet, damit er jene persönliche Befreiung beanspruchen dürfe. Es muß daher zunächst jener Theil des Pfründeneinkommens ausgeschie-den werden, welches dem Beneficiums-Jnhaber nicht persönlich zukomnit. Nach den vorliegenden Administrativacten ist auf Grund einer, mit der Gemeinde Buje wegen Erhöhung der Bezüge des Curatclerus daselbst gepflogenen, in den Concertationsprotokollen vom 14. März und 16. August 1856 enthaltenen Verhandlung, deren Ergebnis von der k. k. küstenländ. Statthalterei unterm 2. November 1856, Z. 14026, genehmigt worden ist, jedem der beiden dortigen Cooperatoreu ein barer Bezug von 250 fl. C. M. (262 fl. 50 kr. ö. W.) als Congrua zugestanden worden, welcher Betrag von 525 fl. daher nicht zum persönlichen Einkommen des Pfarrers gehört. Diesen Betrag hat daher auch die k. i Statthalterei in Triest bei Lieferung des von ihr unterm 30. Jänner 1881, Z. 1173 bestätigten Ausweises ihres Rechnungsdepartements von der Einnahme der Psarr-pfrüude in Buje ausgeschieden. Nach diesem Ausweise beläuft sich das Eiukommen der Pfarrpfründe in Buje auf 1089 fl. 64'/- kr. und nach Abzug obigen Cooperatorenbezuges pr. 525 fl. im Jahre auf 564 fl. 64Va kr. — Von diesem Einkommen müssen jedoch, wie auch die Finanzverwaltung angenommen hat, ausgeschieden werden: a) das Einkommen aus einer Messen-stiftuug von 50 fl. 85Va kr., welches, bezw. das demselben zu Grunde liegende Stiftungscapital, ein abgesondertes Object des Gebührenäquivalentes bildet; und b) die nicht aus einem Vermögen stammende Einnahme von Stolage-l'ühreu und Kanzleitaxen pr- 42 fl. 381/2, zusammen 93 fl. 24 kr., wonach im Entgegenhalte zn obigem Betrage von 564 fl. 641/2 Ir. ein Einkommen von 471 fl. 401/2 kr. für den Beneficiums-Jnhaber refultirt. Es ergibt sich sonach, daß dem Beschwerdeführer kraft des Gesetzes vom 15. Februar 1877 für die restliche Dauer des 3. Deeenninms, d. i. für die Jahre 1878, 1879 und 1880 die persönliche Befreiung vom Gebührenäquivalente zukonunt, daher die augefochtene Entscheidung, welche ihm diese gesetzliche Befreiung auch bezüglich der ermähnten drei Jahre versagt, nach §. 7 des Gesetzes vom 22. October 1875 aufgehoben werden mußte. IV. Miseellanea. Ex 8. Congreg. Indulgentiarum. Leo Marin 8a-cerdos e Congregatione s. Sulpitii, Vicarius Generalis Dioeceseos Aquensis et Moderator raagni Seminarii eius-dem Dioeceseos, supplex adit Sanctitatem Leonis XIII, ut approbare dignetur exhibitas sequentes orationes, propositas Sacerdotibus recitandas ante et post eorum Confessionem sacramentalem, eisque aliquam Indulgen-tiam adnectere. Oratio ante Confessionem sacramentalem. Suscipe Confessionem meam piissime ac clemen-tissime Domine Iesu Christe, unica spes salutis animae meae, et da mihi, obsecro, contritionem cor dis, et la-crymas oculis meis, ut defleam diebus ac noctibus omnes negligentias meas cum humilitate et puritate cordis. Domine Deus meus suscipe preces meas. Salvator mundi, Iesu bone, qui te crucis morti dedisti ut peccatores salvos faceres, respice me miserum pecca-torem invocantem nomen tuum, et noli sic attendere malum meum ut obliviscaris bonum tuum; et si com-misi unde me damnare potes, tu non amisisti unde salvare soles. Parce ergo mihi qui es Salvator meus, et miserere peccatrici animae meae. Solve vincula ejus, sana vul nera. Emitte igitur, piissime Domine meritis purissimae et immaculatae semper Virginis Genitricis tuae Mariae, et Sanctorum tuorum, lucem tuam, veri-tatem tuam in animam meam, quae omnes defectus meos in veritate mihi ostendat, de quibus confiteri me oportet, atque iuvet et doceat ipsos plene et contrito corde explicare. Qui vivis et regnas Deus per omnia saecula saeculorum. Amen. Oratio post Confessionem. Sit tibi, Domine, obsecro, meritis Beatae semper Virginis Genitricis tuae Mariae et omniuin Sanctorum grata et accepta ista confessio mea; et quidquid mihi defuit nunc et alias de sufficientia contritionis, de puritate et integritate confessionis, suppleat pietas et mi-sericordia tua, et secundum illam digneris me habere plenius et perfectius absolutum in coelo. Qui vivis et regnas Deus per omnia saecula saeculorum. Amen. Sanctissimus Dominus Noster Leo Papa XIII Omnibus Sacerdotibus qui propositas Orationes ante et post sacramentalem Confessionem peccatorum suorum, corde saltem contrito ac devote recitaverint, Indulgen-tiam biscentum dierum benigne concessit. V. Kteralur. l. „Das gute Communioukind". — Gebet- und Communionsbüchlein für Alle, die den Herrn Jesum lieb haben, besonders für Jene, welche sich auf die erste heilige Communion vorbereiten, von A. Lentner, Studien-präfect in Graz. — Verlag bei I. Steinbrenner zu Winterberg in Böhmen, 1883, S. 416. Das vorliegende Gebetbüchlein hat nicht so sehr wegen der eleganten Ausstattung als vielmehr wegen des Inhaltes den Vorrang vor vielen derartigen deutschen Schriften. Die in würdiger Sprache behandelten Punkte enthalten Nachstehendes: Des Kindes Borbereitung auf die hl. Communion; der große Tag der heil. Communion; des Kindes immerwährende Vereinigung mit Jesus im allerheiligsten Sacramente des Altars; das Kind in der Betrachtung; Beispiele von innigen Liebhabern des allerheil. Altarssacramentes, besonders aus der Kiuderwelt; Gebete und Andachten für alle Zeiten und Kirchenlieder. Aus dem reichen, belehrenden und das Gemüth erfassenden Inhalte ist zu ersehen, daß das Büchlein nicht nur als Erinnerungszeichen an die erste Hl. Communion gereicht, sondern auch von Erwachsenen heilsam benützt und demnach allen empfohlen werden kann. VI. Pfarrconcurs-Prüfung. Zu der am 8., 9. und 10. Mai l. I. stattgefniidenen Pfarrconcnrsprüfnng erschienen drei Diözesanpriester, und zwar die hochwürdigen Herren: Josef Lavtißar, Pfarr-cooperator in St. Georgen bei Krainburg; Johann Piskär, Pfarrcooperator in St. Lorenz a. d. Temeniz, und Johann Pleväneö, Pfarrcooperator in St. Margarethen. Die schriftlich auszuarbeitenden Concursfragen lautete»: Ex Theologia dogmatica: 1. Hominem peccato originali nee rationem nec libertatem amisisse, probetur. — 2. Defendatur institutio divina et prae stantia Confessionis sacramentalis. ,Ex Theologia morali: 1. Quid est conscientia dubia? quid conscientia perplexa? an licet operari cum conscientia dubia? — Data notione correctionis fra-ternae ostendatur, quando a quibus et quo modo hoc opus caritatis adhibendum sit. Ex jure canonico: 1. Domicilii momentum in-fluxusque in matrimonium contrahendum exponatur. — 2. Parochorum obligatio Ss. Missae pro populo appli-candae librorumque parochialium conscribendorum pro-ponatur. Expositio exegetico — homiletica: Fiat (lingua vernacula) exegetico — homiletica expositio pe-ricoparum epistolae atque evangelii, quae leguntur Dominica 7. post Pentecosten, nimirum epistolae ad Romanos cap. 6. a versu 19. usque ad versum 23. et evangelii s. Matthaei cap. 7. a versu 15. usque ad versum 21. inclusive. Iz duh ovnega pastirstva: 1. Kako je ravnati spovedniku z greänikom, kateremu mora sv. odvezo odloäiti ? — 2. Kedaj in kolikokrat naj du-hovni pastir bolnike obiskuje ? — 3. Kako naj se du-hovni pastir obnaäa proti svojim sovraznikom? Pridiga: Naj se napravi govor za sesto ne-deljo po veliki noci po reku (Jan. 15, 26.) „Kadar pride ToMnik, katerega vam bom jaz poslal od Oceta, Duh resnice, kateri od Oceta izhaja, on bo priceval od mene.“ Vpeljava naj se popolno izdela, izpeljava in sklep naj se pa samo osnujeta, Krscanski nauk: Birmancem naj se razlofce §ege sv. bivme. VII. Chronik der Diözese. Der hochwürdige Herr Johann Tavcar, Pfarrad- Johann Urbancek. Pfarrer in Krasinja, verliehen. Der ministrator in Weißenfels, wurde für die Pfarre Leäe hochw. Herr Dkichael Lavtiäar, Pfarrcooperator in Precina, präsentirt. Die Pfarre Dornegg wurde dem hochw. Herrn wurde als solcher nach Selzacli decretirt. Vom fürstbischöflichen Ordinariate Laibach am is. Mai 1883. Herausgeber und für die Redaccion uerontroottlicb: Anion Koblar. — Druck der „Namrina Tiskarna“ in Laibach.