Rummer 11 Donnerstag, den 7. Februar 1924 49. Jahrgang Erscheint wöchentlich zweimal: TonrrerStag und Sonntag früh. Echrisrleitura und Verwaltung: Preiernova uliea Ztr. d. Z»lev:on SI. — AntÜndignnAen werden in der Berwalrunq gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. B «zugipreis«: Für da« Inland vierteljährig Tin SS'—, halbjahrig Tin S0—. ganzjährig Dia lvo-—. Für da» Ausland enriprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern Tin l —. (Poitaiaa platana Y gotovini.) Aom-Weograd. Bon unserem römischen Nirtarberter. Die jugoflawifchen Staatsmänner, die nach der Unterzeichnung der mit Jialien abgeschlossenen Verträge, Rom verlassen hab?», nehmen mit sich die Erinnerung an die herzliche Aufnahme, die sie hier gefunden, vnd zugleich die Gewißheit, daß Jugoslawien nunmehr auf die aukrichtige Freundschaft Italiens zählen darf. Regierung. Presse un» Vo'k Hilden die beiden Minister aus Beo^rad. die soeben da« Gustrcch? in Rom genossen, so warm begrüßt, als ob «S sich um alle Freunde gehandelt Hütte, »nd kein a-ich noch so leiser Unlerlon beft Mißver-znKgenS ist aus diese sonnverklirten römischen Wintertage gefallen. Eeit der Stande, die den Krieg beenden und da« Schwert in die Schei»e stecke» hieß, war kein jugoslawischer Staatsmann mehr in die Hauptstadt Italien« gekommen. Sll die Verträge und Abmachungen zwischen Rom und Beo« grad, die in der Folge notwevdig waren, sind stet« in irgend einer norditalienischen Siadt. aber niemals in Rom selbst abgeschlossen und unterzeichnet worden. Man hielt Distanz, selbst dann, wenn man sich um den grünen tisch setzte. Dieiwal aber wurden die VerKöge in Rcm unterschrieben. In der Wahl der Hauptstadt, wie in der Anwesenheit von Po«i< nnd Rivkit und der großen Feierlichkeit, die den Akt begleitete, erhellte zur Genüge, wie ties aus beiden Seiten die Ueberzeugung verankert war, daß der italienische jugoslawische FreundfchaflSbundeine Periode politischer Hochspannung abzuschließen und eine neue Aera zu eröffnen habe. Ministerpräsident Paiiö, der Patriarch mit dem wallenden weißen Bart, hat, da« merkt man ihm sofort an. wenn »an ihm gegenübersteht, eine große politische Erfahrung aufgestapelt, die alle, ding« fast Helgoland. i. Von Hamburg, wo Tag und Nacht da« Triumph» lied menschlicher Schaffenskraft und deutschen Taten» dränge« im eiserne» RvihmriS der Arbeit betäubend und erschütternd den Betrachter umdröhnt, soll un» der kleine alle Saften der Hapag mit dem hübschen Namen »Kehrwieder" nach Helgoland bringen, au» dem Hasten und Lärmen de« Wellhasen« heraus in Nah» und Einsamkeit. #lr.e Seesahrt immerhin, wenn auch eine kleine! und die Nordsee ist seit Wochen nicht mehr zur Ruhe ««kommen. Bit »urhase» geht alll» sedr schön. Man besteht sich im Lorbeisahrcn noch einmal die gewallige» Hafenanlagen — auch bei Blohm & Bob kommt man wieder vorbei, wo ,b«n der „Albert »allin" fertig geworden ist, der mit seinen 22.000 Tonnen Deutsch, land« größi«» Sch>ff sein sill (die früheren Rielen war«» zrvel- und dreimal so groß!) — dann die viele» die Elbe auf-rärl« kommenden Dampfer mit deu Flaggen aller Herren Länder, die nuisten Pasia-giere schreiben noch Berge von «nstchttkarten. die durch den SchiffSstempel scheinbar bcs,nderen Wert bekommen sollen — mit einem Worte, die fünf Stunden sind bald vergangen. In Guxhafen steigen einige au« und andere (natürlich andere) ein, dann geht« wieder lo». Alle« »oll Neugierde; die meisten mit viel Mut und Zuvrrficht; viele mit dem Wunsch: Hoffentlich wird« recht stürmisch! Da« Schiff »<>ir>nt laugsam zu scharkelo, wa« nur wenige» schadet; die »lelen anderen fühlen sich ganz auf dem Balkan herangereift, mithin elwaS stark kompliziert ist. Ec war guter Laune. sprach jedoch wenig. Mit Recht gilt er als einer der lako-nischesten Diplomaten Europa«. S in Min:st?r deS Aeußcrn, Ririie, soll feine politische Vorliebe für Italien nicht erst seit gestern haben; eS ist hier viel bemerkt worden, daß er erst nach dem Vertrag von Rapallo. als die Krise über den adriattschen Se» wässern schon die absteigende Kmve ging, den Mi« nisterposten angekommen hatte. Welcher Umstand denn der italienischen Presse jetzt sehr gelegen kam, al« sie in kluger Taktik nachzuweisen bemüht war, daß der gute Mann schon auf den Konferenzen zu Genua und Santa Margherita air« feiner I alien-freundschast kein Hehl gemacht habe. Sftinfid' diplo malischer Stil ist m,hr «ach Westen orien'iert und moderner, al« man e« von Beograd gewöhnt ist. Und doch übt auch Rii ii große Zurückhaltung, sagt aber schließlich doch all daS, was er gerne an de» Mann bringen will. Es war nicht viel, rva« ur« die Beograder Minister mitteiltet«: ihre Freude über die Ausnahme, den guten Eindruck, den sie von Mussolini erhalte» haben, viel Hoffnung für die Zukunft freundschastlicher Beziehungen zwischen Jla» lien und Jugvilawie». Die italienische Presse bringt die Rede Musso-lini« im Senate, jene vom Februar 1023, in Er-innerung, wo der italienische Ministerpräsident erklärte, »S sei notwendig, mutig zu sagen, daß Jialien nicht ewiglich in einem einzigen Meere, auch wenn eS da« Sdriatische sei, festgenagelt fein dürfe, denn eS gebe noch da« Mittelmeer und andere Meere, die Z'alien interessiere». Daher wird jetzt, da die Ftumesrage be.einigt und der Friede in der Adria hergestellt ist, betont, wie wlchiig diese« Werk gewesen sei, um der äußere» Politik Italien» jene Bewegungsfreiheit wiederzugeben, die ob de« Bleigewichte« de« so lange schon at« ©«Helden. Bala kommen wir jedoch in die See htrrau« und da ändert stch da« Bild; e« wird eine« de« Jammer«, der Mutlosigkeit, der Verzweiflung. Ganz richtig b, merkt jemand: .Wenn min so einem Seekranken sagt: .Du ich erschieß' dich jetzt l' wird er vor nicken und höchster»« .Jal' sagen». Am meisten leiden die Frauen. Natürlich gibt e« auch letchte Fälle und Leute, die gesund bleibe». Wi« dankbar muß man dem gütigen Geschick sein, daß man stch «u diese» wenige» zähle» kann und einem so da« herrliche Natuischauspiel, da« un« die aufgeregte See bietet, nicht entgehe. Da beginnt e« zu regnen und ich muß meine luftige Pokilion am hinte-ren SchiffSend« aufgebe» und unter Dach gehen. Doch wer noch gesund »st und so noch Gefühle für Reinlich keit und dergleichen übrig h-t, hälr e« da nicht au«. Den ganzen Rand de« Schiffe« entlang »ach vorn ge-neig?« Säpfe. abwcchsrlnd In krampfhafter Bewegung. Und die übrigen, die dort keinen Platz fand«»... Nein! Also nach »orn l Der Regen Halle wieder aufge hört und von Zeit zu Z it kam sogar die Sonne herau». Hier am Bug stehen etwa 15 »Aufrechle». Der Sturm wird stärker, kommt dem Schiff gerade entgegen. Da »eigt stch da» Siff wieder einmal nach »orne, diesmal in ei» besonders lief « Wellental hinein und wir arme» „Aufrechte»" werden von der folgende» Welle barbarisch überschüttet. Wir hatten un« schon an manche« gewöhnt, da» war aber doch zu viel, um eine Wiederholung zu wünschen; wir ziehe» un» zurück. Nur noch eine Stunde in der stöhnenden Menge und wir sind am Ziel. ungelösten adriatischen Problems fast aussichtslos erschienen sei. Der so überaus günstige Eindruck, den die Verträge in Beograder Kreisen erweckt haben, war hier kaum erwartet worden, wo man aber auch die Gegnerschaft im slowenischen und kroatischen Lager ziemlich gut kennt. Man unterstreicht besonders jenen Aufsatz der Beograder Breme, darin eS heißt, Fiume hätte sür Jugoslawien höchstens wirtschaftlichen Wert gehabt, aber auch nur im Frieden, denn in Kriegs-zeiien hätte dieser Grenzhaftn für daS Hinterland keinerlei Bedeutung. Was die jugoslawische oder doch die serbische Presse f>rgt, deckt sich wesentlich mit den Ausführungen der italienischen Blätter: der Vertrag ist eines der bedeutendste» Momen'.e zur Herstellung des europäischen Friedens. Nach unserer Kenntnis der Dinge hat Jugo» flawie», staaitpolitisch betrachtet, daS Spielchen ge-wonnen, in nationaler Hinsicht freilich etwas eingebüßt. Es ist nicht mehr, wie bisher, gehindert in feiner Bewegungsfreiheit auf dem Balkan, braucht die ita« lienifchen Ei, stüsse, die eS in Budapest und Sofia zu wittern wähnte, nicht mehr zu fürchten. Dai sagt auch die Beograder Breme ganz ungescheut, wen» sie, von den unmittelbaren Wirkungen der Verträge spre-chend, die Siäikurg des jugoslawischen Ansehen? in Südostcuropa hervorhebt und dabei Ungarn und Bulgarien nennt. Jugoslawien wird aber auch im eigene» Lande, wo sich allerlei Einflüsse gegen Beo-grad geltend gewacht hatte», namentlich in Slowenien, Kroatien, Mazedonien und Bosnien, leichter die Festi-(jung deS DreivölkerreichcS bewerkstellige» können. In nationaler Hinsicht jedoch ist nicht zu leugne», daß Italien den Fuß aus de» Balkan gesetzt hat, den» jetzt stehen ihm die Wege wirtschaftlicher Einbringung dort offen. Für die italienische Industrie bedeutet die? eine Lebensfrage. Italien stand schon jetzt mit seiner Ein- und Ausfuhr obenan; und die Politik Ungefähr eineinhalb Stunde» vor der Landung war am Horizont ein ganz kleiner, schmaler Slreif er-schienen; im Schiff wi.d ausgerufen: „Helgoland i» Sicht!" Die« wohl zum Trott, aber die, welche e« am meisten anging, die ganz Unglücklichen, reagierte» gar nicht darauf; sie schienen an ein Ende der Quäle» gar nicht glauben za wollen. Der Streifen wird länger und höher; bald bekommt er Farbe: Der berühmte rote Helgoländer Fel» leuchtet un» entgegen. Dann die weiße, von der Insel getrennte Düne. „Rot ist die «ant', weiß ist der Sand..." Da» AuSbote» geschieht bei dem Seegang nicht ohn« Schwierigkeit: aber auch die Mutlosen bekommen wieder Leie»; ist ji nun doch da» Ende ta; noch die kurze wackelig« Fahrt im Fährboot und da« Land ist erreicht. Da« sogenannt« Unterland, d«r flache, südliche Teil der Insel b«steht au« zwei Landzungen. Di« eine würd« seinerzeit künstlich angeschüll«t, hatte einen mit Molen ring» geschützten schönen Hafen; jetzt ist sie ei» Trümmer hausen, nur ein Wellenbrecher steht noch: Der ehemalige deutsche K:ieg«hafe». Wenn fönst nicht», so werden di« Drulsch«» au» dem Krieg wenigsten» da» Frieden-Machen gelernt haben. Die andere, östlich davon gelegene Landzunge trägt eine» Teil de» Orte» mit dem Aguarlum, dem Nordsee» museum, dem Kurhaus, einigen Gasthöfen, Fremden» Wohnungen usw. Dahinter die schroffe Felswand und darüber die kleinen Häuler de» Oberland«». Dahinauf führt «ine bcgii.m« Trepp«, auch ein Fahrstuhl. Schwere Lasten werden durch einen da» Unter- mit de« Oberland schräg verbindenden Tunnel befördert. Seit« 2 CiUier Ze'tuug folgt gerne der breiten Handelsstraße. Daher da» politische und militärische Vündni». Für die gesamt-europäische Politik bedeutet die Reihe der soeben ab-geschlossenen Verträge eine Stärkung de» italienischen und eine Schwächung de» französischen Einflüsse« auf dem Balkan, wa« nach der Beograder Konferenz der Kleinen Entente doppelt tn« Gewicht fällt. Der sogenannte Freuadschafl«bund besteht au» fünf Artikeln. Er steht die moralische und diploma-tische Unterstützung zwischen den beiden Ländern zu Lande und zu Wasser vor, besagt, wenn einer der vertragschließenden Teile zu einem Kriege ge-zwungen wäre, verpflichte sich der andere zur Neu« traliiät. W;nn jedoch einer der beiden Staaten in seinen Interessen oder seiner Sich:rheit gefährdet wäre, müsse ihm der andere moralisch und diplomatisch Hilfe leisten. Italien und Jugoslawien verpflichten sich auch zur gegenseitigen Achtung der FriedenSverträge von Trianon, Samt Germain und Niullly. Und endlich setzt sich der Freundschafisbunb den Schutz de« Frieden« i« Europa zum Ziele. Da» Bündni» hat zunächst eine Dauer von fünf Jahren und gilt, wenn nicht ei« Jahr vor dessen Ablauf eine Kündigung erfolgt, sür weitere fünf Zahre. Jialien erhält also Fiu»e. Jedoch wird der Bahnhos internationalisiert. Jugoslawien bekommt zwei Moli tn Fiume. Italien darf stch hingegen de» Fiu-marakanal» bedienen. Etwa» abgeändert wurden die Grenzen. Drei Dörfer im Norden der Stadt, mit einer Gefamtbevilkerung von 3000 Köpfen fallen Jugoslawien zu. Um eine Verbindung mit diesen Dörfern zu bekommen, erhielt Jugoslawien den Weg von Tastua. Jugoslawien wird auch ein eigene» Zoll, amt mit jugoslawischen Beamten tn Fiume unter« halten und endlich die Kirche und da» Seminar de» Hl. Hieronymu» zu Rom. Dort können die Semi-naristen de» Königreiche» der Serben, Kroaten und Slowenen samt denen der slawischen Minderheiten in Riordostitalie« studieren. Die jugoslawischen Gäste haben auch den Papst und dem KardinalstaatSsekrelär Gafparri besucht, die sie herzlich beglückwünscht haben zu dem Bündni» »it Italien, in dem der Vatikan eine heilsame Rück-Wirkung auf den allgemeinen Friede» erblickt. PMischr Rundschau. Inland. Der Muluk vor dem Parlamente. Die Sitzung der Nationalversammlung am 31. Jänner wurde nachmittag» fortgesetzt, «l» erster sprach Abg. Dr. P«e Abänderung der Durchführungsverordnung werde nie eine befriedigende Lösung bringen. Dafür geb« e» nur ein radikale« Mittel, die Zu-rückzikhung de» Robotgesetze« selbst. (Lebhafter Beifall.) Dl« Debatte über da» Budget. Die Sitzuag der Nationalversammlung am 1. Februar wurde um S Uhr eröffnet. Zum Budget ergriff al» erster da» Wort Abg. voja Veljkovit (Dem.), der dem Opti»mu» de» Finanzmlnister» über die Sanierung unserer Finanzen entgegentritt «nd daran erinnert, daß wir Bahnbauten und die Heere»auSrüstung nicht au» den regelmäßigen Er-trägniffen de» Budget« bestreike« können, ver Minister tue stch zu gute, daß er mit 10 Millionen Dinar, die im Budget vorgesehen sind, da» Heer ausrüsten und Bahnen baue» wolle. Da» sei geradezu lächerlich. Redner bespricht dann die Ungerechtigkeiten bei der Besteuerung, die vor allem die Konsumenten bedrücken. Er tritt für eine gründliche radikale Steuergesetzgebung ein, sowie dasür, daß da« Steuer» system im ganzen Staate au»geglichen werde. Da-rauf hielt er sich längere Zeit bet dem Posten dc» Budget« aus, den di« Regierung sür den Ankaus der Orientbahne« vorgesehen hat. Im Protokolle vo» 1914 sei die Regierung verpflichtet »red«, die Summe» vo» 42 Millionen Goldftanken binnen 10 Jahre« j« zahle«. Run hätt« sich die Regierung verpflicht«, 149 Millionen Goldsranken zu zahle«, also mehr al« sie zahlen müßte. Da« Gleichgewicht im Budget, fährt Red«er fort, fei fiktiv. Wenn »an «it de« Budget so arbeiten würde, wie srüher gearbeitet wurde, so würde» wir nicht bloß (<»« Gleichgewicht im Budget habe», sondern ein enorme» Defizit. Der Finainminister tue stch viel aus die Stabilisier«», de« Dinar» zugute, welch« doch «ur durch di« A«. strevgungen drr Erwerbikreife zustand« gekomme« sei. Unser Kredit im Auslande sei «icht glänze«», die Blair'sch« Anleihe ist nicht zustande gekomme» und unsere Fond»verwaltung hab« Schwierigkeite«. im Ausland eine Anleihe zu bekommen. Z i unsere» Finanzen hab« niemand v-rtrauen. ver Dinar steigt in Zürich, aber bei un» wachsen die Preis« i« Land«. (Gelächter). Ein großer Fehler de» Budget» sei, daß e« ohne parlamentarische Kontrolle, wie sie die Opposition im FinanzauSshufs: verlangte, ge» blieben sei. Da» Budget ist nicht im Geist« der Sparsamkeit ausgebaut und hat auch andere Fehler, weshalb er gegen dasselbe stimmen werde. (Spyla«« bei der Opposition.) Dann sprach Abg. PuSevjzil (Kler.), der iu sachlicher und gründlich:? Au»führ««g einzelne Posten de» Budget» kritisiert und vor alle« die Steueipolitik der Regierung einer heftige» Kritik unterzog. Darauf wurde die Budgetdebatte abge-Krochen. Forstminister Dr. Sr»ki< antwortet« aus d« Angriffe, die Abg. Kakanov't gegen iha erhöbe» hatt«, daß er Mitglied de» österreichischen Flotte»-vereine« gewesen sei und geschworen hade, de» Tod Franz Ferdinand« zu rächen. Er protestierte energisch dagegen. Im verlause der Debatte kommt «« |« erregten Szenen, doch werden die Angriffe Kakano»»t von der Mehrheit dx« Hause» abgelehnt und die Sitzung geschloffen. Gefetzentwürfe über die Regelung der Stellung der orthodoxen und mufelma-ntschen Kirche. Die Sitzung de» Parlamente» am 4. Februar wurde um 10 U?r vormittag» durch den Präsi»e»te« Jovanov!« eröffnet. Unter dem Einlaufe befinde» fich auch die vom Kultusminister eingebrachten G:fetz-entwürfe über die gesetzliche Regelung der Stellung der serbisch'orthodoxen und der muselmanische» Kirche in Jugoslawien. Beide GesetzeSvorlagen wurden de« gesetzgebenden Au»schuffe zugewtesen. Nebst einig«» Interpellation«« befindet sich im Einlaufe auch da» Memorandum der Bereinigung der akademisch gebN-beten Staatsbeamten über die Regelung ihrer «rost-lose« «aterielle« Lage. E« wird non zur Tage«, ordnung geschritten. Hieraus sprach der Abg. La^ie über da« Budget bi« zum Schloff« der Sitzung. Der gefürchtet« oppositionelle vlock» i» Nicht» zerfallen. In der Aktion der Opposition zur Gründung eine« oppositionellen Block« ist «in vollständiger ^lU- stand eingetreten. Abg. Dr. Koro» c hat seit seiner Rückkehr auS Zagreb «it den Führer« der Opp»-filion keine Besprechungen mehr gehab». I» de«»-kratischen Kreisen wird dies übel bemerkt und ««» spricht den verdacht au», daß di» Klerikale« mit de» Radikale» Beziehungen aufgenommen habe», «m ihre Forderungen zu verwirkliche». Auffallend ist, deß dieser Umschwung seit der Stzuog de« Haupta»«-schusse« der Klerikalen in Ljudljana ei»getrete» iß. i» der bekanntlich beschlossen wurde, daß der Ad. geordnetenklub jede verbindnng eingehen könne, welche die Autonomie gewährleiste. Da del den Demokrat» die Laue nicht geklärt ist, — über den vorschl«, Dr. Mari»ko»i5 soll ja erst der Parteikongreß ent-scheide«, — so wird da» verhalte« der Klerikale» al» eine Absag« an die Demokraten aufgefaßt. Weil Dr. Spaho i« Sarajewo weilt, wird seine Abwesenheii offiziell al» Grnnd de» Stillstände» der verhao^ lungen angegeben. Trotzdem schenkt man de» Ber-suchen der Opposition wenig Glauben, ood e» tritt die Regelung der staal«rechtlichen Frage» durch ei«e Verständigung der Föderalisten mit den Radikale» immer mehr in den Vordergrund. Ja vielen Kreise« glaubt man. daß die Aktion zur Bildung eine« opp». sitionellen Blockt« nur ein versuch war. einen Druck aus die Radikalen auszuüben. Der Aufenthalt Dr. Lazar M-rkodi5 in Zagreb bei seiner Rückreise au« Genf und die Abreise de« Kultusminister» Dr. Janjic nach Zagreb, sowie verschiedene Vorgänge in Beograd werden al« Bewei» angenommen, daß eine Verständigung mit de« Radikale« aus dem Wege ist. D«r Aufenthalt Dr. Lorkooiö und de» Vize-Präsidenten ber Radiöpartei Dr. Makek i« Wie«, wo sie mit Radi! zusammentrafen, soll der Beratung dieser Frage gewidmet sei«. WnmotCT 11 Cilltec Zeitaag •cd« 3 Kurze Mchrichtm. Der frühere Präfi»ent brr Bereinigt«! Staat«« »on Nordamerika Wobrow Wilson ist nach kurzer Kraxkheit gestorben. — Der Führer ber Lon-scrvatioen in Sussex, Sir Alexander Hamilton, ist zum mohammedanischen Glauben übergetreten. — Wie au» einer Rede Lord GrcyS zu entnehmen ist, werden nun auch die Konservativen Macdonald« Bußeripolitik unterstütz«»; eine ähnliche Aeußerung hat Chomberlain getan. — Ja Werschetz starb der letzte Piäsi»ent der russischen Reichsduma Michael Rodzianko eine» plötzlichen Todes. — Z t MoStau »acht sich seit dem Tode Lenin« eine Verschärfung der Terrvrherrschaft bemerkbar. — Einer Warschauer Meldung zufolge, beschloß der Petersburger Sowjet in Uebereinstimmung m t dem Z-ntralvoL-zugSautschusse der Sowjetrepubliken, P-terSburg (Petrograd) in Leningrad umznbrnrnnen. — Au» Moskau wird gemeldet, daß am Begräbnisse Lenin« mehr al» 100.000 Meirichen teilgenommen haben; mm Z-iche» der LtaatStraurr muhte in ganz Ruß-land jede Arbeit »uhen. — Die großen amerikanischen Flottenmanövn im Atlantischen Ozean wurden ab-geschlossen und haben den v-w-i» erbracht, daß die Küstenbefestigungen am Panamakanal zur Schaltung der Bormachistellung der Bereinigten Staaten ge-nüze«. — Die Flagge de» kürzlich verunglückten Lustschiff?« „D xaiuive' wurde vor einigen Tagen bei Cap San Marco im Mittelländischen Meer ge-funden. — In ganz Griechenland he,richt große Kälte; in Salonichi find insolgedessen 159 Flücht-linge erfroren. — Ein Antrag bei radikal ioziali. stischcn Abgeordneten Buffo» in der fraazösiichen Lämmer, der zur Ueberführuug der Reste JaurrS in da« Pantheon aufforderte, wurde durch ein Hand-schreiben Poincare« abgelehnt. — Die österreichischen Monarchisten beabsichtigen, im Naiionalrat die Ber» »ögen«a«?rinanderfetzong mit dem Hause HzbSburg betreiben zu lassen. — Da« rumänische Parlament bat am 29. v. M. den Friedenevertrag von Lau-fanne ratifiziert. — Der Ausstand der deutschen Matrosen, deren Schiffe in englischen Häfen liegen, dauert an. Aus Stadt und Land. Abg. Vinjeni Malik f. In Wien starb im Alter von 70 Jahren der ehemalige Abgeordnete im österreichischen Parlamente Ninzrnz Mali!. Der verblichene war ursprünglich Osfizier, trat jedoch bald au» der Armee au« und widmete sich der poliliichen Lausbahn. Ec kandidierte im Lelbnitzer Wahlkreise, w» er auch mehrere Male gewählt wurde. Durch eine Wahlkrei«änderung für di« Rc>chScai?wahlen im Jahre 1911 waren dem Leibnitzer Wahlkreise auch »ntrrstrirische G-biete angeschlossn, gewesen, so Ptoj und Brej er, Sv. Leuart v Sloo. gor. »nd Teile de» Marburger Bezirke«. Bei Au«bruch de» Weltkriege» meldete er sich trotz seine» hohe» Aller» für de» Feld dien st und geriet durch den Fall der Festung P^ew^l iu KrirgSgefang«nschaft. Nach seiner Rück-»ehr in die Heimat zog er fich au» de» politische« Srbe» vollständig zurück. Todesfall. Ja Zavodna bei Celje starb am S9. v. M. Herr Anton Brrier, vulgo Marosek, im 49. Lebensjahre. Der verstorbene war ein wohl Habender Grundbesitzer und i» weiten Kreise des Bezirke« Celje eine bekan»«« Persönlichkeit. Ernennungen von Bezirks Hauptleuten. Der Regierung»-, at Dr. Bodopioec wurde zum Stellvertreter de» Obergespan» in Maribor, der ti«hrrig« Bezirk«haupt»an» in Maribor Regierung»-rat Dr. Voniina zum Bezirkshauptmavn sür den Bezirk (Srrz) Maribor linke» User (Stadt Maribor, di« Gcrichttdezirke Maribor linke« User und Sv. Lenari). der Regierungssekretär Dr. Jvo Poljanec zu» BezlrkShaup mann für den Bezirk Maribor rechte» Ufer (die Bezirk« Maribor rechte» User und Elov. Bistrlca), der bisherige Cl»rf der Staatspolizei in Celje Dr. Senekooiö zum Bezirkshauptmann in Laiko, welchem der RegikrungSkommtssär Dr. Gacln zu-geteilt wurde, RegirrungSkommissär Dr. Meguiar zum Leiter der Bezirks Hauptmannschaft in Suarje Vti JelSah, RegierungSkommissär Dr. BouSek zum Leiter der B'zirkshauptmannschaft in Mozuje und der bisherige Leiter der politischen Expositur i» Dolnja Le»»ava R-gierungSkommissär Kambiö zum Leiter der BezirkShauptmannschaft in Doluja Len-dava ernannt. In den übrigen Bezirken wurden die bisherig«» Haupilentr wiederernannt. Die bi»h«rigtn politischen Exposituren in Mozirje, Dolnja Lendava und Gornja Radgona wurde» ausgelassen. Aufhebung der Todesstrafe durch den Ktrang. Die Beograder .SluZhen« Novive* vo« 22. v. M. veröffentlichen eine« Erlaß, demzusolg« die Gültigkeit eiaiger Kapitel de» Strafgesetze», welche» noch vor dem Kriege i» Kraft stand, auf da» ganze Königreich SHL ausgedehnt wird, dar-unter auch der § 13, ber von der Todesstrafe han-delt. Demnach werden bei uns in Hinkunft Todes« urteile nicht »ehr durch den Strang, sondern durch Erschießen vollstreckt werden. Ein neues Tagblatt w Zagreb. Das Zentralvrgan der kroatischen Recht». (Frank)Partei erscheint nun al» Tagblatt. Der Leitspruch der neu«« Tageszeitung lautet: „Kroatien den KroatenI' Der Aegierungskommissär und Vor-sttzende der Wohnungsbehvrde I. Instanz in Eelj« ersucht un» mitzuteilen, daß er vorläufig bi» er fich über alle anhängigen und laufenden Wohnungsfragen und die schon angehäusten Gesuche orientiert hat. nur solche Parteien empfängt, die er zu JusormationSzwecken selbst in» Amt vorladet. Die übrige» Parteien mögen sich aber vorläufig an ihn nur mit schriftlich«« Eingaben wenden, die jedoch vorschriftsmäßig gest-mp.-lt fein müssen, u. zw. Ei«, gaben «it einem 5 Din-Siempel, wen» man auch eine schriftliche Antwort (Erledigung) «rwartet, ist außerdem ein 20 Din-Stempel nötig. Ein Deutscher rettet den „amerikanischen" Zeppelin. Nach Meldungen au» N«»> York soll e« an Bord des amerikanische» Zeppelin» »Shenaudoha", der vergaageoe Woche in einem schw«ren Sturm geraten war, und nur dank der Führung de» deutschen Kapitän» Heinen gerettet wordrn ist. zu «ine« schweren Kampf zwischen ihm und dem amerikanischen Kommandanten gekommen sein, d«r im Zustand« völliger Kopflosigkeit die ver-hängniSvollsten Besehle gab. Erst durch die Drohung, ihn über Bord werfen zu lasse», sei «» Heinen ge-lungen, ihn unschädlich zu machen und sich de» Kommando« «ber da» Luftschiff zu bemächtigen, da» er durch den Sturm glücklich und wohlbehalten in den sicheren Hasen zurvcköracht«. Gin berühmter Gondoliere. Wi« di« Gaz«tta bi Benezia berichtet, ist dort der Gondolier« Ganassett« gestorben. Die Zeitung beschäftigt sich «in-gehend «it diesem Todesfall und erzählt, daß Ga-nassette, der eigentlich Giwlamo Trevisau g'heißen hat, gelegentlich de» AufenihalleS Richard Wagner» in der Lagunenstadt dir hohe Ehr« hatte, den Meister führen zu dürfen. Dieser schütz e den Gondelführer sehr und zog ihn sogar der Weihnachtsfeier de» Jahre» 1882 im Palazzo vendramin bei. Nach dieser Feier, die der Meist-r im engsten Familirukceise ver» bracht«, fährte ihn Ganassette nach d,m Teatro Fenice, wo der Meister Mozart» „Zauberflöte" dirigierte. Im Februar 1833 führt« Ganassette den Meister zum letzten Male, und zwar zum Friedhof San Michele. Hier wurde Wagner plötzlich ohnmächtig; man bracht« ihn »ach H luse. Sechs Tage später starb er. Zu de» Untröstlichsten gehörte der wackere Gondoliere, der auch den Sarg seine« Herrn zur Bahnstation bracht«. Er b«wahrt« Wagner ei« treue» G«denk«n und rühmt« noch ost dessen Freigebigkeit. Na» ist er im L3. Le» bentjahre gestorben. Langlebige Zwillinge. Du» englische Zwillingspaar Guan, da» kürzlich sein riaundueua-zigste» Lebensjahr vollend«!«, darf sich rühmen, de« Volksglauben, der ZoillingSkindera kein ta«gc» Lebe« in AuSficht stellt, energisch Lügen gestraft z» habe». Di« beiden Brüder habe» ihr ganze» Dasein in Brighton verlebt und al» Inhaber eine» Geschäft«, da» sie grmrinsam führen, auch nicht «ine« Augenblick einen ernste« Streit zu verzeichnen gehabt. Sie lächel« heute in der Eri»n«rnng an di« üblen Prophezeiung«« der Nachbarn, die ihnen al» Kinder «in kurz«» Leb«« voraussagten, während st« heute in Wahrh«it di« einzigen Ueberlrd«nde« einer zahlreichen Fa«ilie sind. Auch ein Kriegsgewtnner. I» eine» englischen ZnternierungSlager waren während de» Kriege» zwei Gesängen« untergebracht di« beide de« gleichen Namen Urban hatten. Der eine war Elsässer, der andere O-stcrreicher. Der Elsässer b«saß bei seiner Einlieferung SO Psund Sterling, der Oester-reicher 10 000 Pfund. Die Gelder wurden beschlag-»ahmt. Nach Friedens chluß schrieb der Elsässer, der nunmehr einer b«freund«lea Naiio» angehörte, an bi« engl'fche Regierung und bat um Rückgabe seine» beschlagnahmten GclveS. Sein Wunsch wurde «rfüllt, sogar über Erwarten, denn die Behörden irrten sich und zahlten ihm di« 10.000 Pfund seine» österrei-ch'schrn Namensvetter« aus. Der Irrtum kam erst viel später heraus, al» da« Gel» des Oesterreicher« aus dem Clearingwege verrechnet werden sollte. Al« man de« El>ässer« endlich habhaft wurde, besaß er nur noch tausend Psund. Die drei Klassen der MSnner. Die Romanschriftstellerin Elynor Glyn teilt bi« Mä««cr in drei Gruppen. Klasse A fetzt sich au« de« Streben» zusammen, die nur daran denken, Karriere zu mache« und nur sozusagen im Nebenberuf die Rolle de« Liebhaber», be» Gatt«« oder de» Vater« spiele». Klasse B umfaßt die Frauenverehrer und gebore»» Liebhaber. Klasse C di« geborenen Familienväter. „Dir Frauen", so führt Frau Glrj» au«, „liebe« mit Leidenschaft nur die Männer der Klasse mit denen der Klasse B unterhalten sie sich gern und flirte« ebenso gern und die Männer au» der Klaffe C dulden sie als dankbare Objekt« ihrer Pantoffel-Herrschaft*. Der Ehemann auf der Hochzeitsreise 50.000 Dollar wert. In Nordamerika hat sich im vorige» Jahre «in entsttzliche» Unglück ereigne«. Da« Auto, t« dem sich ei» junge» Eh'paar auf der Hochzeitsreise befand, stieß mit eine« v Zag zu-sammen, wobei der junge Ehegatte seinen To) fand. Die Witwe strengte gegen dir New Z)irker Zentral-bahn, auf brrrn Strecke da? Unglück geschehe» war, einen Prozeß an, der jetzt sein Eade gefunden hat. Da« Gericht hat die Eisenbahogrsrllschast zur Zihlmig einer Entschädigungssumme von 50.00!) Dollar verurteilt. Womit unwiderruflich dokumentiert ist, wie-v el ein neugebackener Ehemann wert ist. Der Fallschirm als Postbote. Di« v«-stelln,g der Fiugzeugpost durch Fallschirme hat fich bei den versuche» in England glänzend bewährt. Selbst bei Piketen mit zerbrechlichem Inhalt war nur ge-rinfügiger Bruchschaden zu verzeichnen. Trotz «»-günstiger Wiiteruag erfolgt« zur Genugtuung der HandrlSwrlr die Bestellung drr Post noch vor d«r vorgesehenen Zeit. Die Postsäcke werden regelmäßig in eine« Umkreis abgeworfen, der vom B stimmuig»-ort nicht w«i>er al« rtwa 50 Meter entfernt ist. Der blutigste aller Kriege. Da« Jafti. tut Cunegie hat etnen vergleich augestellt zwischr« den Verlusten de« Weltkriege» und denen der Kriege feil 1797. Darnach ist der Weltkrieg beiweile« der blutigst« Krieg dtefer Z-iten gewesen. Er fordert« täglich durchschnittlich 8294 Tot« oder 12.096.571 Tot« vom 1. August 1914 bi» zum 22. November 1918. Den Haopttril dieser v.riufte hat Rußland getragen, da» pro Tag 3055 Tote verlor. Nach Rußland kamen D«utschla»d mit 1279 und Fraak-reich mit 1058 Tot«». Im Kriege 1870—71 kostete jeder Tag den Franzosen und Deutschen 876 Tete, also ein Z-hntel der täglichen Opfer i« Weltkrieg. Zweihundert Jahre „Eau de E» togne". Da» Kölnische Wasser kan» im komme«-den Jahre sein 200j ihrige» Jubiläum frier«. E« war i« Jahre 1725, al» Johann Marina Fari»«, ein tn Köl« aasäistg gewordener Italiener, da» voa ihm »Eau de Eolognr" genannte uwhlriechmde Wasser in den Handel brachte. Dir Zusammen-setzung be« Kölnische« Wasser« ist noch heule Geheimnis der rinzelnrn Firme». Jede hat dabei ihre besonder« Spezialität; ob da« all« Ociginalrezept überhaupt noch vorhanden ist. ist schwer zu sag«,. Ein neues Heilmittel gegen die Zuckerkrankheit. In »er Gesellschaft ber Wirnrr Aerzte berichtete Professor Singer über eine neue Beha«»-lung Zuckerkranker mit Milchinj-ktione«. Dir Zuckrr-auaicheidung geh« nach Milchinjektione« zurück. Da»it fei auch bi« Zuckerkrankheit therapeutisch durch die sogenannt« Reizkörpertherapie al« günstig beeinflaßb« erkannt. Was Sie besuchen» da« ist Elfafluidk Diesel wahre Hau«mittel, welch«« Ihre Schmerzn, vertrrlbtl Probeseabung 27 Dinar. Avoih??er Eag. v. Feller. Stubic» Donja, Elsaplatz Nr. 335, Kroatien. 1 •ritt 4 Cillicc Bettnag Kummer 11 Aus aller Welt. Vie Riesenhonorare in Popiermark. Wilhelm Cchmidtbonn schreibt im „Tagebuch", sein letzte« Bühnenhonorar für 14 AujsLhrungen habe in Soldmark umgerechnet neun Psenniqe betragen. AIS Gegenstück sei folgenker Beucht auS London angeführt: Ctn Londoner Buchhändler on fiel aus den Gedanken, die Memoiren Chaplin?, de« Filmstar«, zu verifsent« lichen. C« wurden Verhandlungen gepflogen und Chaplin erklärte fich bereit, seine LebenSfieichichte sür da» Londoner Verleger zu schreiben. Durch einen Zufall erfuhren auch zwei andere BerlagShäuser von dem Plane ihre« Konkurrenten und überboten seinen Antrag um einige tausend Dollar. Chaplin, der sich stet« aus die kommerzielle Ausweitung seine« Ruhme« verstand, ver mach, doS heißumstrittene Manuskript jenem Verleger zu überlasten, der ihm da« meiste versprach. Der Streit ist noch nicht entschieden. C« bewerben sich gegenwärtig nicht weniger al« acht Londoner Verleger um da« teure Manuskript de« Komiker«, und zulitzl wurden thm 30.000 Dollar fir die Schilderung seine? LebeuSlause« angeboien. Millionen auf dem Meeresgrunde. Bei einer Filmaufnahme im Hafen von Nassau auf Ittt Bahama-Jnseln mußte eine amerikanische Filmdiva von einem Schiff ii 8 Wasser springen. Dabei entdeckte sie auf dem an dieser Sielle nicht fiesen Meeresgrunde einen Koffer. Man ließ den Koffer durch einen Taucher Heden, und siehe da. er ent-puppte sich al« ein höchst beachtenswerter Schatz, »eun er enthielt spanische Golpboublonen auS dem Jahre 1760 im Weite von 1.800.000 Goldmmk. Äußer dieser Filmdiva hat auch der Staat An'pruch auf dieseu Schütz erhob, n. Der Fund ist deshalb in der Ban kvon Kanada diponiert worden, b>S eine gericht liche Entscheidung darüber gefällt ist, in welchem Ver-hältnis die Goldmünzen zwischen der F'lm'chau-spielerin «nd der Reg'tiung geteilt werden sollen. Auf jeden Fall wild di« betnff.-nde Dame mit ihrem Sprung in« Wasser eln gute« Geschäft gemacht haben. Warum Ford auf sein« Präsidenten-Kandidatur verzichtet. Vor nicht allzu langer Zeit lief durch die amerikanische Presse die sensationelle Meinung, daß Henry ftord, der Auiomobilkönig, sich al« Präsidenijchasttkandldat ausstellen lasstn wolle Späterhin wurde diese Nachricht w-.derruse» und Ford erklärte, er werde unbedingt für eine P äsidenifchast Coolidge eintreten, da Coolidge sein Amt zufrieden stellend verwalte. Wie jetzt b.kannt wird, ist dieser Verzicht Ford« aus Frau Ford« Wünsche zn'ückzu« fähren. Herr Ford wendet sich stet« ou seine Gaitin, wenn »r Ratschläge Über politische Frage» wün'cht. Da Frau Ford durchaus nicht zu den «hrg 'z>gen Frauen gehfrt, für die der Aufenthalt im Wlipin Hause zu Washington alle« bedeutet, hat ihr Mann seine polt-ttschen Pläne sollen lassen. Der reichste Munn der M»lt scheint auch der gehorsamste [U sein — wenigsten« waS die Wünsche seiner besseren Chchälsle anbetrifft. Wirtschaft und verkehr Die Forderunq der landwirtschaftlichen Industrie. Der verband der landwirt-schastlichen Altohoibrennereien al« Genossenschaft in Zagreb richtete an alle Minister eine Zuschrift, in der er unter Darlegung der Notwendigkeit der Ja-tensivierung der Landwirtschaft und der Entfaltung der landwirtschaftlichen Industrien, besonder« der Zucker- und Lpirilutindusttie, eine sachliche Schil-derung de« vielfältigen Nutzen« gibt, den die Eul« Wicklung der bezeichneten Industrien brächte. Er bittet daher, daß im neuen Getetze Über die teilweise Ent-eignuug der großen Besitze und die Kolonisation an« geordnet werde, daß B-sitzen, auf denen sich bereit« landwirtschaftliche Alkoholfabriken befinden, über da« gesetzliche Höchstmaß wenigsten« 450 Hektar Ackerland belasten, und Besitzen, die später solche Frbrik-n errichten möchten, »er Ankauf von soviel Bo'ien gestattet werde. Diese Fläche ist notwendig um eine rntlpreüende Zahl von Vieh mit eigenem Heu und Futter halt'» ,u können »nd die Erzeugung vzn mindest'n« 2000 Meterzentner Schwaden im Jahre zu ermöglichen, unter welch r Menge unter den heutigen Verhältnissen, besonder« ohne StaatShilse, landwirtschaftliche Fabriken nicht mit E-solg arbeiten können; serner, rag den landwirtschaftlichen Fabriken dreijährige strebt e unter besonderen Vorschriften be-willigt werden, die jeden Mißbrauch der bisher ge-nasseren Begünstigung verhindern wärven und schließlich, datz den lai dwirtjchasil chm Fabriken aus ihr Ansuchen eine ensprech nd« Meuge Melasse zur Verarbeitung von Spirit»« zugeteilt werde. Gewinnung von Quecksilber. DaS Krieg»-Ministerium ha» d?m Ministerium für Forst- und Bauwesen den Vo d. d. in Maribor, die ihren Betrieb i« Nooemb.r vorigen Jahres vorübergehend gefchfosfrn hatte, hat nun ihre Tätigkeit wieder vusger.oAmen. DaS Unternehmen beschäftigt 900 A; beiler >« Honse und wi^d weitere L00 alS Heimardeiter be lästigen. Errichtung einer Ölraffinerie in de? Bucht von Kotor. Laut einer Meldung auS der voka KotoiSka beabsichtigt eine Gruppe ischecho• slowakischer Industrieller dort eine Oelroffinerie zu pründei». Außer der Eizengun.i von geiröhnlichen Qel würde sich die Raffinerie auch mit der Qelge-winnung au« den Lorb:rbeeren besass^n. Di« Benützung von SVdbahnwagqon» für di« Ausfuhr. Bi« vor kurzem duiften auf Anordnung der Generoldirektloa der Staatsbahnen die Waggon« der Südbahn für den Glliertraatport nach dem Auslande nicht benützt werden. Da jetzt die Konskription der Waggons der Südbahu durch» g,führt winde und die Zahl der Waggon«, welche dem Staat zugefallen find, festgesetzt ist, wurde diese« verbot deS Gütertransporte« in Waggon« der Süd-bah» nach de» Auslande aufgehoben. Lelndwirtschuflliche Geräte als Kriegs-«ntschLdigung. Die Berwaltuig sür die L qui-dierung der Kriegsentschädigung bat dieser Tage noch 35 Waggon« verschiedene landwirtschaftliche Maschinen und Geräte sür die innerhalb der Grenzen VorkriegSserbien» durch den Krieg geichäZigt« Be> völkerung geschickt. Ein Teil dieser Sentzunq wird au die bedürftige Bevölkerung Sü»serbieui vertritt werden. Die Ausfuhr von Eisenbahnschwellen. Aus Grund der Entscheioung de« ZollrateS bei der G-neralrolldirektioa und mit Genehmigung des Fi. nanzminister« wurde der Act. 4 de« Rnndschrriben« C Nr 2995 vom vorigen Jahre folgendermaßen abz^indttt: Die Gesamtmenge d.'r zur Ausfuhr be» willigte» Eisenbahnschwellen kann nicht nur mit einer Deklaration, sondern muß mit mehrere» angemeldet werden, damit der Cxoo teur bei »er ersten Expedition dcm Zollamte eine originelle Be-willigung unterbreitet, welch? da« Zollamt dem Unikate der Deklaration beilege» wuv. Bei den sollenden Expeditionen, die über dieselben Zollämter erfolgen müssen, ist der Exporteur verpfli-hiet, eine beglaubigte »dschrist derseioe» Bewilligung zu unter-breiten und die Zollämter werden nach der Voll-ziehung der Expeditionen diese Abschriften der Au», fnhrdeklaralione» dem Originale beilegen und die--selben bi« zur völligen Erschöpfang dir Ausfuhr-bewilliguvg entlasten. Zunahme unseres Exports. Nach de» jüngst erschienenen amiliche» stiiiimschen Ausweise» betrug die jugoslawische Gcsamtausfuhr im dritten viertelte 1923 877 008Tonnenund2.168 033.lS9 Dinar. Gegen den gleichen Zeitraum deS Vorjahres bedeutet die« ein Wachöium von 276.163 Tonnen und 1.209.851.516 Dinar. Die größten Ausfuhr-z sier» wei'en Bauholz (423,931.634 Dinar und 246,087.05« Kiloftramm). Rinder (286,636.900 Dinar und 70 995 Stück), Eier (150,174.610 Dinar und 4,575.943 Stück) Schweine (141,105.321 Dinar und 41.801 Stück), Weizen (135,446 554 Dinar und 33,600.318 Kilogramm), Fleisch und Fleisch-p'vdukie (94,450.760 Dinar und 4,063.639 Kilo-gram«)'- ferner Brennholz mit 63-7 Millionen Dinar. Pf.rde »it 57, Weizenmehl mit 53, G steine und Erze mit 50 5, Mal« mit 47 3. Kleinviih uiU 46 4, Zement mit 42-4, frische« Qsst mit 319, Hcpsen mit 305, Schaskäse (Spezialität) »>t 31 t, Hans, Opium, Lämmer un» Böcke. Bohnen, Platten« blei »it Beträge» von 20 bi« 30 Millionen Dinar auf Starker Bursche aus gutem Hanse wird al« Lehrj imge i» einer Sodawasserfabrik sofort aufgenommen. Anträge an die Verwaltung des Blattes. 29639 Ingenieur-Chemiker sieht Stellung. Näheres in der Verwaltung des Blatte». «9618 Gut erhaltenes Pianino »u verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 29636 Möbl. Zimmer aarat Kost, ffir einen Herrn zu vermieten. Celje-Breg Nr. 26. 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