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Nur äußerst widerwillig hat sich einst die große Kaiserin Mnria Theresia dazu entschlossen, sich an der Teilung Polens zu beteiligen ; aber eS wurde unvermeidlich, denn hätte sie e» nicht zetan, so hätt« sich Rußland ganz Polen bis zu den Karpathen ein« verleibt. €o wurde Galizien ein Vorland l,.GlaciS") der Monarchie, das diese Ausgabe auch in diesem Kriege voll ersüllt hat; und wie wir die von der Bevölkerung dieses Landes hierbei gebrachten Opfer anerkennen müssen, so auch die Notwendigkeit der Zugehörigkeit des Landes zur Monarchie mindesten« unter militärischen Gesichtspunkten. ES hat aber auch wirtschaftlich hohen Wert; eS besitzt sruchtbaren Bo den und mancherlei Bodenschätze, wie insbesondere das Erdöl, daS auch für unsere Kriegsührung von großer Bedeutung wurde. Wir wollen also gewiß beisammenbleiben; aber in der Form de« Zusammenbleiben« soll — wie e» ja auch im kaiserlichen Handschreiben angekündigt worden ist — die Eigenart des Lande» und seiner Bevölkerung berücksichtigt werden. Galizien war ein ..östliche«" Land, als eS zu Oesterreich kam, und ist bit aus den heutigen Tag gegenüber den westlichen Provinzen kulturell rückständig geblieben. Die kulturelle Rückständigkeit Galizien» kommt unter anderem in seiner Steuerleistung zum Ausdruck. Während Galizien 26 v. H. de» Flächeninhaltes und 28 v. H. der Bevölkerung ZiSleithanien» umsaßt, leistete eS nur 14 v. H. der Grundsteuer, 75 o. H, der HauS-zinSsteuer, 7 v. H. der ErwerbSsteuer, 6 5 v. H. der Einkommensteuer, 7 3 v. H. der Birrsteuer. 4 8 v. H. der Zuckersteuer, 14 2 v. H. des Tabakverschlei-he« und 14 v. H. der Gebühren von RcchtSgeschäs-tat; nur der Anteil an der Branntweinsteuer ging mit 33 v. H.. der der Mineralölsteuer mit 56 v. H. über den Bevölkerung«schlüssel hinaus. Galizien tst also in Bezug auf seine Steuerleistungen ein in ho-hem Maße passives Kronland. An sich wäre es salsch, die Bedeutung dieser Tatsache zu überschätzen. Jeder Staat hat Teile, die auS irgend einem Grund in der wirtschaftlichen Entwicklung rückständig »nd in« Der ßinörecher. EH war beinahe Mitternacht und ich todmüde. Wenn man sich einer Prüsung in acht Sprachen un-terzieht und beiläufig bei der fünften angelangt ist, so ist man e«, da» kann ich versichern. Da hat man schon süns Tage hindurch je eine ganze Grammatik wiederholt, seine anderen Kenntnisse zusammengesucht und neu poliert und man hat also auch schon sünf> mal drei Stunden hindurch sein Wissen leuchten las sen und zwar am Abend. Um also aus meinen Aus gangspunkt zurückzukehren: Ich war müde und nur diese Tatsache erklärt die abenteuerlichen Borkomm. nifse jener Märznacht in der Siebinmillionenstadt. Ich wohnte im Mittelpunkte Londons, in einer ruhigen, unansehnlichen Querstraße unweit t-eSBriti-schen Museums, im dritten Stocke eine« Hause», daS die halsbrecherischeste Treppe besaß, die zu sehen weinen Augen nie vergönnt gewesen. Nur die dar-winische Theorie bezüglich unserer Abstammung von den Assen ließ eS mich begreife», daß wir HauSge nossen hinauf- und hinabgelangten, ohne un» gleich zeitig in ein bessere« Jenseit« zu befördern. Ich zog meinen Schlüssel au« der Tasche und nach einem kurzen Knarren öffnete sich anch die Pforte des Paradieses (;u dem richtigen sührt ja gleichsalls, wie n».ui lehn, »in steiler Weg) und unternahm die näckll dK »let euuur mit der Geschicklichkeit meiner b.schwäiijitn Vorfahren. Höher und höher—Krüm- solged'sten minder steuerkrästig sind. ES ist dann Ausgabe der Gesamtheit, die Ursachen der Rückständig-!eit zu beheben, soweit dieS möglich ist, und die da-ür gemachten Aufwendungen machen sich schließlich durch die erhöhte Steuerkrast deS Landes auch bezahlt. An diesen Aufwendungen sür Galuien hat es in Oesterreich gewiß nicht gefehlt; was sie aber so un-ruchtbar gemacht hat — obwohl Galizien großer Blüte sähig wäre — war die mangelnde Kontrolle der Zentralregierung über die Verwendung der Zu-chüsse deS GesamtstaateS einerseits, das mangelnde VecantwortlichkeitSgesühl sür das vom Staate gewissermaßen geschenkte Geld seitens der in Galizien herrschenden Kreise andererseits. So gereichten diese Zuschüsse deS Staates dem Lande geradezu zum Un-segen, weil sie ein Hindernis einer gewissenhaften und fleißigen Wirtschaft wurden. Mit diesen Verhältnissen hängt die Stellung der Galizien beherrschenden Polen zum Staate selbst eng-sten» zusammen. Die Polen Galizien» haben ihr Ideal einer Wiedererrichiung deS Königreiches Pole» nie verleugnet. Der Großteil ihrer sührenden Schichten hat dabei zwar stets anerkannt, daß von den drei TeilungSmächten Oesterreich sie am besten behandle, was ja zweifellos zutraf. Im letzten Jahrzehnte hat aber die nationaldewokrattsche (allpolnische) Partei eine russische Orientierung gesucht und so der Zu-kunft Polen« zu dienen geglaubt. Sicher ist, daß die Forderung nach einer Sonderstellung GalizienS von un« ganz unabhängig davon, waS au» Kongreßpolen wird, nachdrücklich erhoben werden mußte. Und dies mindesten« ebenfosehr im staatlichen Belangt, wie in dem des österreichischen Deutschtums. Denn der Krieg hat un« die Lehre gegeben, daß in unserer inneren Verwaltung manche« geändert, daß sie straffer geführt werden muß, wenn die Kern lande der Monarchie ihre geschichtliche Aufgabe erfüllen sollen. Die Ausdehnung der Neugestaltung über diese Kernlande, die man rein geographisch als „West-österreich' be'rächten kann, aus Galizien. würde sich aber au» manniqsachen Gründen als undurchsühr» bar erweisen, der Versuch dazu unüberwindliche Wi-verstände auslösen. Damit soll keineswegs gesagt sein, daß in Galizien nicht auch Resormen durchzusühren sind ; eS muß dort aber eben anders gemacht werden. Um nur aus eine« hinzuweisen: Seit dem Zahre 1869 mung um Krümmung — und endlich legt sich meine tastende Rechte mit Genugtuung auf die Türklinke meiner Bude. Ein leiser Druck — waaas? ? I! — wa« ist denn daS? Da« geht nicht mit rechten Dingen zu. Die Türe zum Heiligtum ist geschlossen — gesperrt. In der ägyptischen Finsternis fahren meine prüfen» den Finger über da« Schloß hin. Kein Schlüssel — er steckt natürlich drinnen! Wer aber hat sich bei Nacht und Nebel in mein Zimmer — mein Zimmer I — eingeschliqen? Welche beherzte Hand hat den Schlüssel umgedreht und aus welchem Grunde? Ein Dieb? Lächeilich! Diebe kommen nicht zu Per-sonen, bei denen nichts zu holen ist. Ein verachteter Anbeter, der mir jetzt einen 16 Zentimeter langen Dolch in mein harte« Herz stoßen will? — Unsinn! Da» läßt sich, wenn schon wünichenSwerl, auch außer dem Hause machen. Aber ich bin müde und entschlossen, in mein Zimmer zu kommen, koste eS was e» auch wolle. Ich lege meine Tasche und Handschuhe aus den Bo den und dann geht e» lo«. Ich drückt die unerbitt liche Klinke erst mit t« rechten und dann mit der linken Hand »nd endlich mit beiden. Vergebliche Mühe! Aber wo ein Wille, da ist ein Weg nnd dem Kühnen gehört die Welt. Ich stemme meine Schultern — zwei schmale, wenig au», gebende Schullern sind» gewesen — gegen die nn-bezwingliche Pforte und drücke, drücke I ES kracht, ha» Galizien die polnische innere Amtssprache und eit der Zeit ist der BeamtenauStausch zwischen Ga-izien und dem Westen der Monarchie so gut wie unterbunden. Dieses Zugeständnis an die Polen mag damals ein Fehler gewesen sein; kein anständiger Mensch wird aber glauben, daß eS heute noch rück-gängig gemacht werden kann. Hätte eS da einen Sinn, daß galizische Abgeordnete im österreichischen Paria» ment über Reformen mitberaten, die fiir Galizien gar nicht gelten sollen? Anderseits wird eS nach wie vor Angelegenheiten geben, die man einem galizischen Landtag natürlich nicht überlassen kann; s» wenn es ich um äußere Politik und die Wehrmacht oder u« Angelegenheiten deS gemeinsamen Wirtschaftsgebietes, daS wir nicht zerreißen lasten wollen, handelt. Mit )er Landesverteidigung und der wirtschaftlichen Ge-meinschast hängt wiederum die Verwaltung der Eisen-bahnen engsten? zusammen; hier muß also mindesten«. soweit e» die Hauptlinien betrifft, der Einfluß der staatlichen Zentralstellen gewahrt bleiben, wäh° rend man die Verwaltung der Lokalbahnen und de-ren Ausbau der autonomen LandeSverwaltung über-lasten kann. Auch der Schutz der vielen ständigen deutschen Siedlungen in Galizien, die dort auch als Kulturoasen großen Wert besitzen, müßte im gesamt-staatlichen Interesse ins Auge gefaßt werden. Da« Interesse, daS wir vom gesamtstaatlichen Standpunkte an der Neuordnung der galizischen Dinge nehmen müssen, ersord«rt aber auch noch etwa» An-dere»: Wenn, wie vorauszusehen, der Krieg nicht zu d«r Bildung eine» ukrainischen Staates au» dem jetzt unter russischer Herrschaft stehenden ukrainischen Sprachgebiete führt, so ist für unS doch vom höch-sten Belange, daß die ukrainische Frage eine offene Wunde am russischen Stoatskölper bleibt und daß die Ukrainer unter österreichischer Herrschaft die Mög-lichkeit haben, ihre Sprache, die in Rußland alS Schriftsprache bekanntlich verboten ist, zu pflegen und ihre Kultur zu entwickeln. Tun wir die? nicht, so wirkt nicht ein« ukrainische Zrredenta werbend von un« nach Rußland hiniiber, sondern umgekehrt eine russische bei nn«, wie die« vor dem Kriege — eine Reihe von Prozessen hat es aller Welt gezeigt >— der Fall war. Wir dürfen unsere Ukrainer nichrvor die Wahl stellen, ob ihnen die polnische oder die russische Unterdrückung lieber ist. DieS ist aber nur aber sie gibt nicht nach. Ich höre ein leiseS Raunm im Nebengemach, doch unerschrocken sahre ich in meiner Einbrecherbeschästiaung fort. E« mag nicht die oll-gemeine Metode sein, in ei» Zimmer zu gelangen, aber schließlich hat jeder Mieter da« Recht, in sein Zimmer zu gehen, wie er will — oder kann. Noch einmal werfe ich meinen 153 Zentimeter hohen Körper mit aller Wucht gegen das Holzwerk und höre auch sogleich den Versuch von leisem Ge-krache begleitet, nur bin ich nicht ganz imstande, zu sagen, ob die Türe in ihren Fugen oder mein Kno-chengerüst in den feinen gekracht hat. Schon sehe ich mich im Geiste al« zweiter Sher-lock HolmeS gefeiert, eine Hoffnung, die umso stär-ker wird, al» ich au« den Tiefen de« Zimmer« ein leises Seuszen zu hören meine. Also noch einen An-lauf: bumS! au. au, au l Meine Schultern fühlen jedweden Holzsplitter in der alten, wurmstichigen Tür, da» Schloß knarrt in den verschiedenen Bestandteile», ein Streichholz im Nebenraum läßt sich deutlich einer Schachtel entlang hören. Wie leise ich auch einzu-brechen versuche, so ganz lautlos sind meine ehrliche» Bestrebungen in der Hinsicht doch nicht. Mir scheint e«, als könnte ich durch die dünne Scheidewand da« Zähneklappern meines Gefangenen hören, der es sicher nicht wagt, dtn Todessprung aus dem Fenster zu unternehmen und daher in Zitier» und Beben meiner harrt. Indessen, wie tapfer mein Herz auch schlug, Seite 2 Kummer 97 |* erreichen, wenn ihr Sprachgebiet in Galizien eine besondere Selbst»erwaltung erhäl!, wobei ja Borsorge sür den Schutz der polnischen Minderheiten getroffen werden kann. Die Polen werden sich durch die neuen völkischen EntwicklungSmöglichkeiten, die ihnen die Befreiung vom russischen Joche bietet, über diesen Verlust an politischem Einfluß trösten müssen. Noch ei» Gesichtspunkt, der die Sonderstellung Galizien« für uns zu einer dringenden Forderung macht, bedarf der Erwähnung; e« ist die Ostjuden, frage. Sowohl in Galizien wie in Rufsifch-Polen ist die Judensrage wegen der großen Zahl der dort wohnenden Juden und deS bei ihnen lebendigen Ge-sühl«, nicht nur eine religiöse, sondern auch eine nationale Gemeinschaft zu bilden, ein schwieriges und ernste» Problem. Welche Löstng immer die Polen, bezw Ukrainer sür diese Frage find.n, wir werden sie willkommen heißen, mit Ausnahme einer: der Abwanderung dieser Juden nach Westösterreich Ge-gen diese Lösung mißten sich sogar die in unserer Mitte wohnenden Juden im eigensten Interesse wenden. Dir Kornkammer Europas. Man hat die Walachei seit jeher die Kornkam-wer Europa? genannt, auch die Feinde nannten sie so, denn gerade sie waren es, die vielfach ihren Bedarf an edlen Getreidearten auS Rumänien deck-ten. Diese Walachei ist zum größten Teile von den Verbündeten besetzt, diese Walachei ist erobert wor-den und ein GuUeil der Ernte fällt in die Hände der Sieger. Wohl versucht die feindliche Auslands-presse seine Leser zu trösten, mit dem Hinweise dar« auf, daß das wichtigste der Ernte bereits vorher «ach den rumänischen Donanhäsen Galatz und Braila gebracht wurde. DaS mag btS zu einem gewisse» Grade stimmen. Die beiden an der Mündung der Donau schon gelegenen Hasenplätze sind ja bestimmt, die Getreidemenge« de« Landes aufzunehmen, welche ihren Weg dann über daS Schwarze Meer und durch die Dardanellen nach Frankreich und England nah-men. Doch davon kann wohl jetzt nicht die Rede sein. Da« war vielleicht noch im Jahre 1914, so-weit bis zum August die Ernte in Rumänien ein-gebracht war. der Fall. Seitdem wußten die Rumä-n«n für ihre Bodensrüchte andere Absatzquellen. Die beiden Mittelmächte Deutschland und Oesterreich>U». gar« waren wohl schon vor dem Kriege Kundschaft, während de« Kriege« wurden sie ei erst recht. Ru-mä«ien verstand auch das Geschäft. Es wußte für seinen Weizen und fei« Korn und sür seinen MaiS »deutliche Preise zu machen. Dazu wurde noch ein besonderer Aussuhrzoll erfunden, der in blankem Golde zu entrichten war «nd nur den Zweck hatte, da« sür Oesterreich-Ungarn und daS Deutsche Reich bestimmte rumänische Getreide recht teuer zu machen und der rumänischen Regierung zu einem Nebenein-kommen zu verhelsen. So rüstete Rumänien zwei Jahre lang finanziell zum Kriege, indem es feine materielle Hindernisse hielten mich ab. den Schuld!, gen buchstäblich am Kragen zu erfassen. aber viel-leicht war der Hansherr noch nicht im Bette und da könnte man immerhin den Angriff mit Truppenver-stärknng unternehmen. Wieder meine vorgeschichtlichen Borsahren nach-«hmend, glitt ich am Treppengeländer hinunter, fischte im Reiche der Finsternis aus der Treppe noch meinem Hute, der «ir in der Hitze de« GesechleS entglitten war, wieder auf und hustete dann im Erdgefchoße «ach dem Hausherrn herum. Rufe« wollte ich nicht, den» die Seele des Hanse« konnte möglicherweise schon in MorpheuS Armen liegen und da wollte ich ihn nicht von jenen göttlichen Gefilden zurückrufen, den« «an soll bekanntlich stet« daS kleinere von zwei Uebel« wählen und ein Einbrecher ist da« kleinere, da« bestätigt gern jeder, der die Han«herrn einer Großstadt einmal verkostet hat. Ich hustete wie ei« Lungensüchtiger im letzten Stadium, aber alles war umsonst. Der Gebieter schnarchte, daß die Wände erbebten und die Mäuse ReißauS nahmen und nicht« unter einem Kanonen« schuß oder der Posaune des Gerichtes hätte ihn au« diesem Zustand beseligenden Zustand zur krassen Alltäglichkeit zurückbringen können. So setzte ich mich den» traurigen Herzen« aus die unterste Treppen-stufe und dachte über die Vergänglichkeit alles Irdischen nach. Je mehr ich alle« erwog, umsomehr war ich von der Hoffnungslosigkeit der Lage durchdrungen, bi« ich auf einmal beinahe kopfüber von mei-«em Sitze aufflog. Ein schrecklicher verdacht schoß Bodenfrüchte zu möglichst hohen Preisen an die Ver-bandSmächte abgab, sich dafür aber auch noch die Einfuhr von Waren sichern ließ, die es auf einem anderen Wege nicht oder nur sehr fchwer hätte erhalten können, die e« aber, wenn auch nicht immer unmittelbar, so doch mittelbar sür seine KriegSpläne brauchte. Rumänien hat bekanntlich auch sonst aus dem Kriege gute Geschäfte zu machen verstan-den. Es verkaufte fein Getreide auch an England, ohne daß die Möglichkeit bestand, dem Käufer das Getreid; zuzuführen. Die Engländer kauften eben und zahlen gut, damit Oesterreich.Ungarrn und da« Deutsche Reich nicht kaufen könnten. So hatte Ru mänien beide Eisen im Feuer. ES war naheliegend, daß man aus dem Um-stände der rumänischen Lieferungen an die Mittel» mächte einen freundlichen Akt Rumäniens erllickte. Wurde doch dadurch der AushungerungSplan England« recht empfindlich gestört. Jetzt wissen wir auch darüber besseren Bescheid. Rumänien gab, so viel ihm gut dünkle, von seinen Bodensrüchten an die Mittelmächte ab, um sich sür den Krieg geldlich zu rüsten, noch weit mehr aber um sich die Lieferung bestimmter Gegenstände zu sichern. So war alle« vorgesehen. Rumänien sollte in den Krieg eintreten mit voller krast und mit voller Entschiedenheit, alle« war hiezu vorbereitet. Mit einem Schlage sollte die Zufuhr von LedenSmiltiln an die Mittelmächte ab-geschnitten sein. Auch das bereits gekaufte und viel-iach auch schon bezahlte Getreide durste mit einem Tage nicht weiter ausgeführt werden. Die Mittelmächte sollten derart nicht bloß militärisch, sondern auch Wirt-schaftlich in eine Zwangslage kommen. Nun ist auch das alle» dahin. Die Pläne, die so schön gedacht waren und so hübsch in einandergreisen sollten, um den Sieg der BerbandSmächte nach dem Eintritt Rumänien« in den Krieg nicht bloß zu beschleuni-gen, sondern auch zu einem vollendeten, gegen den eS keine Widerwehr mehr gab, zu gestalten, sind jetzt durch die Eroberung der Walachei durch die schwere Niederlage der rumänischen Heere über den Haufen geworfen. Die Kornkammer Europa? ist von deutschen, österreichisch ungarischen, bulgarischen und türkischen Truppen besetzt. DaS reichste Land Europas ist von den Verbündeten erobert. Schon drängen die sieg-reichen Armeen Falkenhoyns und MackensenS an die Hauptstadt Rumäniens heran. Ein Flußabschnitt nach dem anderen wird siegreich genommen und be hanptet. Roch wissen wir nicht, wie groß die Beufe ist, die de» Siegern in die Hände sicl, aber die An« gaben darüber werden wohl nicht ausbleiben. Der Krieg in Run änien hat ja in hervorragendem Maße eine wirtschastliche Bedeutung. Hier war in größeren Mengen das zu holen, was uns England« Krie.,-sührung verweigern will, hier war der Plan der Feinde, die Dfittelmachte wirtschaftlich niederzuringen, und derart in Not zu bringen, daß sie sich trotz aller Siege auf den Schlachtfeldern geschlagen geben mußten, zu zerstören. Was die Rumänen vor ihrem Eintritte in den Krieg in überfchlauer Berechnung als Teil ihre« Kriegsplanes, um Mittel für ihre mir durch den Sinn, konnte ich nicht in dns un-rechte Hau» gelingt fein? In London sieht ja, wie bekannt, ein Haus dem andern gleich, wie ein Ei dem andern. Leise schlich ich mich zur Haustür und öffnete sie mit der größten Sorgfalt. Dann kroch ich durch die Spalte hinaus und betrachtete die Hausnummer beim Schein ter Straßenlaterne. Nein, da lag kein Irrtum vor. Da stand ganz deutlich 21 und 21, das war meine Hausnummer! Ich drückte daS Tor behutsam ins Schloß und da ich mir sagte, daß eS jedenfalls besser sei, aus der Treppe im dritten Stock zu sitzen als hier unten, so klomm ich neuerdings dieses Kunstwerk derArchi-!ek>ur hinauf. Endlich I Nur »och mit einem aller» letzten, ersterbenden Hoffnungsstrahl dräckte ich auf die Türklinke und siehe dal — sie gab nach. Ach, frecher Eindringling, jetzt geht der Kampf auf Leben und Tod lo«! Ich ließ meine Habfeligkeiten auf den Boden gleiten und sah mich in dem vom Mondlichte schwach erleuchteten Raume nach dem geheimen Widersacher, dem nächtlichen Störenfried um. DaS Zimmer war leer! — So schnell ich eS vermochte, machte ich Licht und suchte ihn hinter dem Borhang, im Schranke und uuter dem Bette, vergebene Mühe! Er blieb verschwunden. Unterdessen hörte ich im Nebenraume und unten auf der Treppe undeutliche Laute. Himmel! Ich verstand plötzlich alleS! Ich hatte im zweiten Stocke einbreche« wollen. Sobald ich die« begriffen, sperrte ich meine Türe so geräuschlos al« nur möglich, blies ba» Licht aus und legte mich an- Zwecke zu erhalten, gegen teures Geld abgegeben haben, fällt jetzt den Verbündeten als Beute z». So haben die Feinde nicht bloß verloren, wa» sie durch den Eintritt Rumäniens in den Krieg zu erreiche» hofften, sie müffen zähneknirschend zusehen, daß die Mittelmächte jetzt in günstigerer Art von Rumänien da« erhalten, was ihnen Rumänien vor seinem KriegSeintritte abgegeben hat. Rumäniens Schicksal vollzieht sich. An dem Geschehen in der Walachei und in den siebenbürgischen Alpen erkennen wir, daß es auch in der Geschichte noch eine Berechtig» keit gibt. Der Weltkrieg. Gegen Rußland und Rumänien. Die Berichte des österreichischen Generalstabes. A.Dezember. Amtlich wird verlautbart: Heere« -gruppe dcS Generalfeldmarschall« von Mackensen. Südwestlich von Bukarest versuchte der Feind, durch einen Vorstoß stärkerer rasch zusammengeraffter Kräste eine Wendung herbeizuführen. Die feindliche Angriffs-gruppe wurde von Süden und Westen her gefaßt und über den NiaSlow zurückgeworfen. Gleichzeitig überschritten deutsche Truppen westlich von Bukarest den Argesul. Westlich und südwestlich von GaeSci brachen österreichisch ungarische und deutsche Divisionen erneuten rumänischen Widerstand. Andere Kolonnen der Armee deS Generals v. Falkenhayn dringen im Dambovicatale vor. Die Zahl der auf rumänischem Boden gestern eingebrachten Gefangene« übersteigt 2800. ES wurden 15 Geschütze erbeutet. Front de« Generalobersten Erzherzog Jofef. Die Karpathenoffensive des Feinde« dauert an. Die gegnerischen Angriffe richteten sich vornehmlich gegen da« Gebiet beiderseits de« oberen Trotu« und gegen unsere Stellung im Südostwinkel GalizienS. Der Feind wurde wie an den Vortagen überall unter schweren Verlusten abgeschlagen. HeereSsront des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Keine besonderen Ereigniffe. 4. Dezember. Heeresgruppe des »eneralfeld-marschull« von Mackensen. Die Schlacht am Argesul hat zu einem Siege von entscheidender Bedeutung ge« führt. Der Vorstoß der Donauarmee an dem unteren Argesul war durch den von den Rumänen und ihren Bundesgenossen mit großen Hoffnungen begleiteten Gegenstoß nicht zu bannen. Die seindliche Angriffs-gruppe wurde nördöstlich von Draganesti aufgefangen und durch umfassendes Vorgehen über den NjaSlow zurückgeworfen. An diesen Kämpfen nahmen an d?r Seite deutscher, bulgarischer und ottomanischer Truppen auch österreichisch-ungarische Grenzjäger und Bat-terien teil. Gleichzeitig erzwäng sich westlich von Bu-karest eine Armeegruppe den Uebergang über den Argesulfluß. Sie drang gestern bis Titu vor und empfing hier Trümmer der ersten Armee, die tag« zuvor von den österreichisch-ungarischen und deutschen Truppen deS Generalleutnants Krafft v. Belmen- gekleidet a»f« Bett, ohne auch nur einen weiteren Laut von mir zu geben. Erst als neuerliche Ruhe eingetreten war «nd ich Grund hatte zu vermuten, daß sie die Suche nach dem Einbrecher ausgegeben hatten, setzte ich mich aus und entkleidete mich im Finstern. Ich richtete es mir in de» folgenden Ta-gen so ein, daß ich mit keinem Mitbewohner zusam-menstieß und glitt stets lautlo« wie der respektable Spukgeist irgend eineS alten Adelsgeschlechte« über die verhängnisvolle Treppe, aber im Zählen der Stockwerke irrte ich mich, wie müde ich auch sein mochte, nie wieder. Meine Kollegen im Amte, denen ich mein Aden-teuer erzählte, ergötzten sich natürlich königlich (de« einen Leid ist de« andern Freud) und versuchten mich zu überzeugen, daß auch die Unglückswolke ihren sil-bersarbenen Rand hatte, indem sie mich aufforderten, nachzudenken, wie e« wohl gewesen wäre, wenn ich mit der Tür in« Zimmer gesallen und von einem Herrn Pyjamas begrüßt worden wäre. Ich habe seitoem nicht nur sehr sorgfältig die Stockwerke gezählt, sondern auch meine Tür nicht nur gesperrt, nein barrikadiert! Man kann ja nie wissen, ob sich ein anderer Unglücklicher im Zählen irrt. Meinen Mitbewohnern habe ich seit jenem Tage bis zu meiner Abreise von London einige Monate später nie offen in« Auge gescha»!. Ob sie den Ein-brechn errate« haben? A. M. Karlin. Nummer 97 singen und südöstlich von Pitesti geschlagen worden find. HeereSsront des Generalobersten Erzherzog Joses. Während so in der walachischen Ebene der jüngste Bundesgenosse unserer Gegner entscheidend geschlagen wurde, mühten sich die Russen vergebens, gegen die tipferen österreichisch-ungarischen und deutschen Trup-pen der Generale v. Ar; und v. Löveß einen auch aus Rumänien rückwirkenden Ersolg zu erringen. Wenn auch die EnilastungSversuche gewiß noch nicht abgeschlossen sind, so zeigte gestern doch daS Nachlas-se» der russischen Angrisse in den Karpathen, daß der erschöpfte, stark hergenommene Feind dringend einer Kampfpause bedürfte. Nur beiderseits des ober-sten TrotuStaleS setzten die Russen ihre Angriffe in unverminderter Heftigkeit sort. Sie stürmten stellen weise btS zu zehnmal, wurden aber, vvn unwesent-lichtn Schwankungen abgesehen, überall zurückgeschla-gen. Im Süden des Abschnittes entrissen wir dem Gegner eine kürzlich an ihn verlorene Höhe. Heeresftont deS GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Stellenweise Lampshandlungen untergeordneter Bedeutung. 5. Dezember. Heeresgruppe des Generalfeldmar-schall« von Mackensen. Die in den letzten Tagen errungenen Erfolge wurden ausgebaut. Die Donau-arm« schlug mit ihrem rechten Flügel russische An-griffe ab und drang südwestlich von Bukarest über den Argesul hinaut. Die norowestlich der Hauptstadt Rumäniens vorgehenden österreichisch-ungarische« und deutschen Kräfte sind über die Bahn Bukarest—Tir-govist vorgerückt. Feindliche Nachhuten wurden, wo sie sich stellten, geworfen. Die Zahl der am 3. De-zember eingebrachten Gefangenen beträgt mehr als 12.000. Am unteren Argesul wurden auf verhält« niSmäßig engem GefechtSselde allein Soldaten von 28 Regimentern eingebracht. HeereSsront d-S Generalobersten Ercherzog Josef. Die österreichische ungarischen und deutschen Truppen deS Generals v. Arz haben im Grenzgebiete West-lich und nordwestlich von Ocna den Russen durch Gegenstoß alle örtlichen Erfolge wieder entrissen, die sie in den letzten Tagen an einzelnen Stellen errun-gen hatten. Ebenso warsen Bataillone des General-obersten von Köpeß den Feind in erbittertem Kampfe aus den kürzlich an ihn verlorenen Gräben aus dem Berch Debry. Bei diesen Unt»rnehmungen wurden 550 Mann, 13 Maschinengewehre und 4 Minen-werser eingebracht. Russische Angriffe nordwestlich von SooS-Mezö, südöstlich von Tölgyes und bei Dorns-Watra wurden unter großen Feindesverlusten abge-schlagen. HeereSsront des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Außer einem rasch abgewiesenen russischen Vorstoß bei Augustowka in Ostgalizien nichts »on Belang. Der Stellvertreter deS Chefs des SeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten HeereSleitung. 3. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Die Schlacht von Argesul nordwestlich Bukarest ist von der neunten Armee gewonnen. Der Kaiser hat auS diesem Anlasse in Preußen und Elsaß-Lothringen sür den 4. d. Sirchengeläute angeordnet. 3. Dezember. Front des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Abgesehen von leb-hastercm Feuer an der Narajowka und südlich deS Dnjestr keine wesentlichen Ereignisse. Front deS Generalobersten Erzherzog Josef. Gestern, am fünften Tage der russisch-rumänischen Karpathenoffensive, richteten sich die Angrisse Haupt-sächlich gegen die deutschen Linien in den Waldkar-pathen. Am Gutin Tamnatek, am Smoirez, beson-derS heftig westlich der Baba Ludowa und ost wie-dtrholt an der Eretealahöhe stürmten die Russen immer vergeblich an. Im Argesulial stießen heute nachtS zwei Bataillone deS westpreußischen Reserve-insanterieregimentS Nr. 21 mit Artillerie unter Füh-rung deS verwundeten Majors von Richter vom neumärkischen Feldartilltriertgiment Nr 54 l»S Gaeeci vor und nahmen dem Feind« dort 6 Haubitzen ab. Der Argefnl ist Weiler stromabwärts überschritten. Eine rumänische Lloßgruppe, die südwestlich von Bu° karrst über den Argesul und den Neajlovu vorge-drnngen war. ist umfaßt und untkr schweren Ver-lusten nach Nordosten über den Neajloo - Abschnitt zurückgeworfen worden. Aus dem äußersten rechten Flügel an der Donau wurden am 1. Dezember russische Angriffe verlustreich abgewiestn. Die Lage hat sich dort am 2. d. nicht geändert. 4. Dezember. Front des GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Nördlich deS Driß-wjatyset» gingen nach starker Artillerievorbereitung Deutsche Wacht russische Kräfte gegen unsere Linien vor; sie wurden verlustreich abgewiesen. Ebinso scheiterte der Borstoß feindlicher Streitabteilungen an der Bystrzyca Solot-winSka. Eigene Unternehmungen westlich vonTarno-pol und südlich von StaniSlau hatten Erfolg. Front deS Generalobersten Erzherzog Joses. In den Waldkarpathen hat gestern die Angriffstätigkeit der Russen nachgelassen; nur zu leicht zurückgewie« Jenen, schwächlichen Borstößen rafften sie sich an eini« gen Punkten noch aus. GesteigerhS Artilleritftuer scheint daS Abflauen der Angriffe verdecken zu sollen. Stärker war der russische Druck an der siebenbür« zischen Ostfront. Am Trotosultal gelang eS dem Feinde, kleinere Fortschritte zu machen. Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen entrissen ihm weiter südlich eine jüngst verlorene Höhenstellung wieder Heeresgruppe deS GeneralseldmarschallS von Mackensen. Der 3. Dezember brachte in der Schlacht am Argesul die Entscheidung; sie ist gewonnen. Die Operationen der Armee deS Generals der Infanterie v. Falkenhayn — Mitte November durch die sieg-rc ehe Schlacht von Targujiu begonnen — und der auf das Nor^ufer der Donau gegangenen deutschen, bulgarischen und ottomanijchen Kräfte sind von Er-folg gekrönt gewesen. Dir unter Führung deSGene» rals der Infanterie Kofch kämpsende DonauArmee von Soistov her. die durch die westliche Walachei über Crajova vordringende Armeegruppe deS Generalleutnants Kuehn, die noch harten Kämpfen läng» des Argesul aus dein Gebirge heraustretende Gruppe des Generalleutnant« Krafft v. Delmensingen und die unter Beseht deS Generalleutnant! v. Morgen über Eampolung verbrechenden deutschen und öfter« reichisch-ungarischen Truppen haben ihre Bereinigung zwischen Donau und dem Gebirge vollzogen. Der linke Flügel nahm gestern Targomste. Die Truppen deS Generalleutnants Krasft v. Delmensingen setzten von Titesti her ihren SiegeS,ug fort, schlugen die erste rumänische Armee vollständig und trieben ihre Reste über Titu. den G.ibetpunkt der Bahnen von Bukarest, aus Campolung und Pitesti, in die Arme der bewährten 41. Infanteriedivision unter Führung deS Generalleutnants Schmidt v. KnobelSdorf. Auf dem linken Argesulufer, nordwestlich und westlich von Bukarest, blieb der Kampf in erfolgreichem Fort-schreiten. Südwestlich der Festung wurde der Ru-mäne, der nach aufgefundene« Befehlen die Absicht hatte, die Donauarme« vereinzelt zu schlagen, wäh-rend srin Nordflügil — die erste Armee — standhielt, über den Neajlovu gegen den Argesul zurück-geworsen. Südlich von Bukarest waren starke ru« mäntsch-russische Angrifft abzuwthren. Auch hier wurde dem Feinde ein« schwere Niederlage bereitet. HeereSsront deS GeneralseldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Südlich von der Bahn Tar-nopol—KraSno stießen bei Augustowka vergeblich russische Abteilungen gegen ein ihnen jüngst entris. stneS Grabenstück vor. Front de« Generalobersten Erzherzog Josef. Während erneute Angriffe der Russen am Capul nordöstlich von Dorna Watra im Pulna-, Trotosul-und Uzlal ohne jeden Ersolg blieben, haben deutsche und österreichisch-ungarische Truppcn in den Vortagen verlorene, sür uns wichtige Höhenstellungen im Sturme zurückgewonnen. Aus diesen zum Teil sehr erbitter-ten Kämpfen öiieben am Berch Debry südlich deS TartarenpafseS über 1000 Mann und fünf Mafchi-nengewehrt, am Mt. Nemira nördlich des Oitoztales 350 Gefangene mit acht Maschinengewehren in un-lerer Hand. Heeresgruppe d.'S GeneralseldmarschallS von Mackensen. In der Verfolgung den Widerstand seind-licher Nachhuten brechend, hat die neunte Armee die Bahn Bukarest—Targoviste—Pietrosita ostwärts über-schritten. Die Donauarmee folgt nach ihrem am un-teren Argesul gegen starke zahlenmäßige Ueberlegen-heil erfochtenen Siege, an dem inSbesondcrS die 217. Infanteriedivision rühmlichst Anteil hatte, dem wei-chenden Feinde biS an den Abschnitt, mit oem lin-ken Flügel kämpsend, darüber hinaus. DerOstflügel wieS in der Donauniederung russisch-rumänische An-grisse blutig ab. Die gestern gemeldete Gefangenen-zahl vom 3. Dezember erhöht sich aus 12.500. Bei der neunten Armee sind noch 20üO, bei der Donauarmee 2500 Mann, letztere 22 Infanterie- »nd 6 Artillerieregimentern angehörend, hinzugekommen. Oberste HeereSleitung. Gegen Frankreich und England. Die Berichte dir deutschen Obersten HeereSleitung. 2. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Heeres-gruppe des Kronprinzen Rupprecht. Auf beiden Ancreufern, im Saint-Pierre-Baastwalde und südlich Seite 2 der Somme bei Chaulne« und entwickelte sich zeit-weilig starker Artilleriekampf. 5. Dezember. Heeresgruppe de» Kronprinzen Rupprecht. Im Frühnebel stießen nach kurzer starker Artilleriewirkung englische Abteilungen östlich der Straße Albert—Warle«court vor. Sie wurden durch Feuer zurückgewiesen. Bei nachmittags sich bessernder Sicht wurde der Geschützkamps an der ganzen Somme« front stärker und blieb auch während der Nacht leb' hafter als in der letzten Zeit. Der Krieg gegen Italien. 3. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Die Jtalievrr fetzten ibr Geschützseuer im Karstabschnitte mit größtem Muniti«nSa»fwand fort. Auch nachts war der Artillenekampf insbesondere im Südteil der Hochfläche lebhafter als bisher. Ein Angriff feind-licher Flieger auf Ortschaften im Wippachtale hatte nicht den geringsten Ersolg. 4. Dezember. DaS Geschützseuer im Karstab-schnitte dauert sort. Auch die Minenwerserkimpse haben wieder begonnen. Ein italienisches Flugzeug« geschwader warf aus Dutovlje, Groß Repen und Se-sana ohne Wirkung Bombeu ab. Unsere Flieger griffen den Feind an und zwangen bei Mavninje einen Eaproni mit vier Insassen zur Landung. Ja diesem Luftkampfe zeichneten sich Linienschiffsleutnant Bansield und Obeileutnant Brunowski aus. 3. Dezembtr. Trotz Regen und Nebel blieb daß Geschützseuer im Karstabschnitte auf gleicher Stärke. Der Stellverireter de» Ehes» de« Generalstabes: v. Höser, Feldmarfchall-Leutnant. Am südlichen Balkan. Die Berichte der Deutschen Obersten HeereSleitung. 2. Dezember. In der Dobrudscha schlugen bnl« garische Truppen starke russische Angriffe «b. Mazedonische Front. Auch auf diesem Krieg«-schauplatze blieben wieder Vorstöße der Entente nord« westlich von Monastir und bti Gruniste ohne jeg-lichen Ersolg. 3. Dezember. Mazedonische Front. Nach Trom-melseuer griff der Gegner die von Bulgaren besetzte Höhe 1248 nordwestlich von Monastir an und holte sich dabei blutige Verluste. Die Höhe blieb ebenso wie der angegriffene Ruinenbtrg b«i Gruniste sest in in der Hand der Verteidiger. 5. Dezembtr. Ocstlich der Cerna haben sich neue Gefechte entwickelt. Serbische Vorstöße bei Ba« hovo und Monte an der Moglenasront sind ge-scheitert. Der Bericht des bulgarischen Generalstabe». 1. Dezember. Mazedonische Front. In der Ge-gend von Monastir wiesen wir schwache Angriffe gegen das Dorf Tarnova und die Höhe 1248 ziem» lich leicht zurück. Im Cernabogen wurde die Höhe 1050 und der Gipsel östlich vom Dors Prahovo von Artillerie beschossen In der Mogl nicagegend und zu beiden Seiten des Wardar Ariillerietätigkeit. An der Belasicaftont Ruhe. An der Struma Artillerie-seuer. An der Küste deS Aegäischen MtereS näher« ten sich sechs, von der Insel ThasoS kommende Barken der Mündung des Mestaflnsse»; wir vtr-trieben sie aber durch Grwehrfeucr Rumänische Front. In der Walachei dauert der Bormarsch siegreich und ohne Unteibrechung fort. Am 24. November überschritten unsere Divisionen rasch die Donau bei Zimnicea und drängten flür« misch gegen Bukarest vor. Ucberall brachen sie in erbitterten Kämpfen den verzweisrlten Widerstand des FeindeS und fügten ihm schwere Verluste zu. Am 27. November besktzttn sie nach schwerem Kampse Giurgiu und am 30. November überschritten sie die Linie Comana—Branistari—Eingureni, die unge-sähr 2<) Kilometer vom Fortgürtel Bukarests geltgen sind. Sie überwanden den verzweiselten Widerstand der Feinde, erbeuteten 2 schwere Geschütze, vierzehn Feldgeschütze, 7 kleine Kanonen und 5 Maschinen-gewehre und nahmen 4 Offiziere, 200 Soldaten gefangen. Auf dem Schlachtjelde ließ der Gegner zahlreiche Tote und Verwundete zurück. In der Dobrudscha griff da» 4. sibirische KorpS mit ungefähr l5 Batterien nach langer Artillerie-Vorbereitung an, die von 9 Uhr vormittags bi» 4 Uhr nachmittags dauerte, uns am linken Flügel zwischen dem Dorfe SapiSköj und der Donau an. Der Angriff wurde von den Batterien vom linken Donauufer her unterstützt. Gegen halb 5 Uhr nach-mittags näherte sich feindliche Infanterie unter dem Schutze des Nebels unseren Stellungen und eS entspann sich ein äußerst erbitterter Kampf. Zwei Seite 4 Panzerautomovile näherten sich mitten im stärksten Kampfgewühl unsere» Schützengräben. Unsere tapse-ren Regimenter der Division PreSlav unternahmen eine» hastigen und stürmischen Gegenangriff, schlu-gen die Angreifer überall blutig zurück »nd erbeute« ten die Panzeraulomobile, in denen 4 Maschinen-gewehre gesunden, 2 Offiziere, 25 Mann gefangen genommen wurden. Der Feind zog sich in feine ur> spriinglichen Stellungen zurück. 4. Dezember. Mazedonische Front. Der Feind eröffnete ein äußerst heftige? Srtillerieseuer gegen die Höhe nordwestlich von Monastir. Im Cernabogen schwache Artillerietätigkeit de» Feindes. Oestlich von der Cerna sehr heftige« Artilleriefeuer. An der Fiont beiderseits des Wardar schwache Beschießung. An der Belasicasront Ruhe. An der Struma Ärtil-lerieseuer mit Unterbrechungen und Patrouillen-gesechte. Rumänische Front. In der Walachei dauert der Bcrmarsch sort. Der Feind versuchte unseren rechten Flügel anzugreife», wurde aber zurückgeschlagen. An der Donau zwischen Tutrakan und Ceraavoda Ar-tillerie- und Znsanteriefeuer. Aus Sladl und Kund. Cillier Gemeinderat. Donnerstag den 7. d. um 4 Uhr nachmittag« findet eine außerordentliche öffentliche Gemeindeau»-schußsitzung mit folgender Tagesordnung statt: Mitteilung der Einläuft. Bericht dtS Unterausschusses 1: Eingabt« we-gen Zuerkennuug des HeimatSrechteS in der Stadt Cilli auf Grund de» l0jährigen, freiwilligen und ununterbrochenen Aufenthalte» u. zw. von Michael Woschazg, Portier der Südbahn: Josef Patin, Kanzleioberoffiziant; Maria Kokot, Bedienerin; The-resta Romich, Bedienerin; Joses Jost, Taglöhnrr; Theresia Zabukofchek, Bedienerin; AloiS Perdil, Hausbesorger und Anna Terschek, Taglöhnerin. Berichte de» Unterausschusses 2: Antrag deS StadtschulrateS Cilli wegen Errichtung eines ein-jährigen Lehrkurses zur Borbereitung des Eintrittes in höhere Lehranstalten. Berichte deS Unterausschüsse« 3: Kanalherstellung im Krankenhause Cilli. Berichte dcS Unterausschusses 4: Ansuchen der Evangelischen Gemeinde um Herabsetzung dcS Strom-preise» sür elektrisches Licht. — Ansuchen der Gösser Brauerei um Verpachtung des EiSteichtS aus dem Gute UnterlaHnHoj. — Ansuchen der Zentralkomis-sion der Deutschen Arbeiterve» bände um Unterstützung des geschaffenen Notfonde». — Antrag der FrauBobifut wegen Pachtung deS Weingarten» am Bordernberge. — Zuschrift der Stadlgemeinde Graz wegen Anschluß an den kriegshilfSverei» für Ortelsburg. — Zuschrift des GewerbesörderungsinstituteS wegen Gewährung eineS Beitrages für da« Jahr 1S17. — Anfuchen de» Deutschen Schulvereine» wegtn Gewährung eine» FörderungSbeitrage». — Ansuchen de» LandetbSrger-schuldirektorS Herr« Eberhard» um Erhöhung deS ihm vertragsgemäß zustehenden Wohnungsbeilrage». — Ansuchen de» städtischen Lehrer» Herr« Sodtlla um Bewilligung der WohnungSzulage. — Ansucht» der städtischen Lehrer um Sewührung der WohnungSzulage für da» Jahr 1917. — Ansuchen der Lth-rerin Fräulei« Weixler um Gewährung einer Teuerungszulage. — Ansuchen der SicherheitSwache um Zuweisung von Holz. — Ansuche» der SicherheitSwache um Gewährung einer Teuerungszulage für da» Jahr 1916. — Ansuchen der städtischen AmtS-diener um Erhöhung des MonturpauschaleS. — Ansuchen des Straßenkehrers Wolauschek um Bewilligung des Fortbezuges seines bisherigen Gehalte» auch im Ruhestande. — Ansuchen der Bediensteten de» Schlachthauses um Gewährung einer TeuerungS-zulage für das Jahr 191V. — Ansuchen deS Buch Halter« Herr» Amtmann um Zuerkennung der ersten Gehaltserhöhung. — Ansuchen des BereineS zur Erhaltung deS Deutschtums in Ungarn um Beitrag. — Anfuchen des BtreintS Ottilien-Blindenanstalt um Beitrag. — Ansuchen de» Teutschen Schulver-eines wegen Anschaffung deS Jahrbüchleins. — Zuschrift deS L-indesauSfchuffes wegen Zeichnung der 5. LriegSanleihe. — Rechnungsabschluß bei städtischen Gaswerkes. — Rechnungsabschluß SeS Eteklri-zitätSwerkes für 1915. — Rechnungsabschluß deS WafferleilungsbelriebeS für 1915. — Rechnungsabschluß der LeichenbestattungSanstalt für 1915. — Rechnungsabschluß deS SchlachthauSbetriebeS für 1915. — Rechnungsabschluß der GasthauSpachtung Franzky für 1915. — Rechnungsabschluß der Grundvermittlung für 1915. Berichte de« UnterauSschuffeS 5: Ansuchen deS BereineS Deutsche» HauS um Bewilligung der Ber» Pachtung des Deutschen Hauses an Karl Breischka. — Ansuchen de» Karl Breischka um Verleihung der Konzeffion deS Gast- und Schankgewerbe» für da« BahnhosSbuffet. — Ansuchen de» Franz Kuder um Bewilligung einer Zweigniederlage zum Betriebe d«S Handels mit Kleidern und Wäsche in dtr Hausflur de» Hause« 15, Haupiplatz. Berichte de» Friedhosausschufft»: Ansuchen de« Herrn Gustav Mörtl, k. k. Notar in Wien, um Uebernahme der Grabstelle de« verstorbene« Herrn Karl Mörtl in die Erhaltung der Sladtgemeinde. — Ansuchen des Robert Zangger n« Herabsetzung de» Kaufpreises der von ihm angestrebten Parzelle ans dem neu zu errichtenden Waldfriedhofe. Todesfall. Gestern nm */,7 Uhr abends ist in Graz der LandeSgerichtSrat Dr. Jofef Edler v. Ducar im 57. Lebensjahre gestorben. vom Gerichtsdienste. Der Justizminister hat den Bezirksrichter Ernst Stöckl in Laibach zum Staats«» wallstellverlreter in Laibach ernannt. Eine stolze Statistik An vaS k. u. i. In-santerieregiment Nr. 87 sind bis zum 3V. Oktober 1916 bisher folgende Auszeichnungen verliehen worden: 1. An Offiziere: der Leopold Orden....... 3 mal der eiserne Kroncnorden 3. Klaffe . . 19 „ das Militärverdienstkreuz 3. Klaffe . . 73 „ da» Ritterkreuz de» Franz Joses»Orden 5 , das geistliche Berdienstkreuz 2. Klaffe . 2 „ die neuerliche belobende Anerkennung . 4 „ daS silberne Signum laudis .... 32 „ das bronzene Signum laudis .... 135 „ das goldene Berdienstkreuz mit der Krone 8 „ da» goldene Berdienstkreuz..... 5 „ das silberne Berdienstkreuz mit der K>-one 33 . das silberne Berdienstkreuz..... 7 , daS eiserne Berdienstkreuz mit der Kriegs- dekoration........ 7 „ das eiseine Berdienstkreuz..... 2 „ die belobende Anerkennung deS A.-K. . 10 „ das Signum laudi» am roten Bande . 4 „ 2. An die Mannschaft: Goldene TapferkeitSmedaille .... 25 , Silberne TapferkeitSmedaille 1. Kl. zum ersten Mal«....... 383 „ Silberne TapferkeitSmedaille 1. Klaffe zum zweiten Male....... 5 , Silberne TapferkeitSmedaille Klaffe zum dritten Male....... 1 . Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe zum ersten Male........ 1237 „ Silberne TapferkeitSmedaille 2. klaffe zum zweite« Male.......57 „ Bronzene TapferkeitSmedaille zum ersten Male.......... 1536 „ Bronzene TapferkeitSmedaille zum zweiten Male..........68 „ Belobende Anerkennung...... 159 . Gesamtsumme....... 3785 Seither ist dem Regiment« noch eine Reihe weiterer Auszeichnungen verliehen worden. Diese stolzen und vielsagende» Ziffern sind ein greifbarer Beweis des unvergleichlichen Heldenmutes unfercs HauSi egimenteS und müffe» das Herz jedes 87er höher schlagen lassen. Auszeichnungen vom Roten Kreuze. Erzherzog Franz Saivator hat in Anerkennung be-soliderer Verdienste um die militärische Sanitätepflege im Kriege im Notreferve und Epidemienspitale in Cilli verliehen: das Ehrenzeiche» 2. Klaffe vom Ro-ten Kreuze mit der KriegSdekoraiion dem Hauptmann AlfonS Gallinger und dem Regimentsarzte Dr. G«' org Rubner; die Silberne Ehrenmedaille vom Roten Kreuze mit der KriegSdekoration dem Einj.-Freiw. Mediziner Korporal Mario Glavich, dem Einj.-Freiw. Feldwebel Lukas Kirac und der Oberpflegerin Frau Wally Leffiak; die Bronzene Ehrenmedaille vom Roten Kreuze mit der KriegSdekoration dem ZugS-führer Karl Pecnik. Silberne Signalhörner von den Städten Cilli und Windischgraz für das Hausregiment. Die Städte Cilli und Windischgraz haben für das heldenmütige k. u. k. Jnf. Reg. Nr. 87 silberne Signalhörner gestiftet. DaS Horn der Siadt Windischgraz wurde vom Bürgermeister' Stellvertreter Karl Rebul (Windischgraz) persönlich dem Ersatzbataillon de« Regimentes i'bergeben. B«ide Hörner sind hervorragend schön gearbeitet und zei-gen die Wappen der Städte Cilli und Windischgraz. DaS Cillier Horn trägt die Aufschrift: .Dem hel« denmütigen k. u. k. Jns.-Reg. 87 zur Erinnerung an den Wellkrieg. Die Stadtgemeinde Cilli, Kaiser- Nummer 97 feier 1916". Auf dem Horn der Stadt Windischgraz sind die Worte eingeprägt: »Den Helden des Hau»« regimentes Nr 87, Weltkrieg 1914—16. Die dank-bare Stadt Windischgraz." Die Hörner sind im Schaufenster der Buchhandlung Fritz Rasch auSge-stellt und erregen allgemeine Bewunderung. — Der Kommandant des k. u. k. Ersatzbataillon» de» k. u. k. Jns.-Reg. 87, Herr Oberstleutnant Morbiyer Edler von Morgenseld, hat an Herrn Bürgermeister Dr. ' von Jabornegg folgende« Dankjchreiben gerichtet: „Hochwohlgeboren Herrn Dr. Heinrich von Jabor-»egg, Bürgermeister, Cilli. Die Stadigemeinde Cilli hat dem k. u. k. Ins. Reg. 87 zur Erinnerung an den Weltkrieg ein silberne» Signalhorn gespendet. DaS unterzeichnete k. u. k. Ersatzbataillon des Re-gimenteS bittet die löbliche Sladtgemeinde Cilli für diese ebenso prächtige als sinnige Gabe den herz-innigsten Dank entgegenzunehmen. Dem k. u. k. Jnf.-Reg. 87 wird dieses Horn aus edelstem Metalle immerdar ci« teures Sinnbild des lebendigen, un-zerreißbaren Herzensbande» bleiben, welches daS Regiment mit seiner heißgeliebten Heimat, vor allem mit der einzig schönen, allezeit getreuen Sannstadt Cilli verbindet. Wie dieses Horn ein Zeichen der von Herzen kommenden stolzen Wertschätzung ist. welche die löbliche Stadtgemeinve den unvergleich-lichen Helden de« Hausregimentes entgegenbringt, so gelobt das Regiment, daß e» wie bisher auch künf-tighin treu bis zum Tode für die teure Heimat ein-stehen wird, bis ein glorreicher Sieg einen dauern« den segensreichen Friede» verbürgt." — An Herrn Bürgermeisterstellvertreter Karl Rebul in Windisch-graz ist solgendeS Dankichreibe» abgegangen: „t)ie Stadigemeinde Windischgraz hat dem k. u. k. Ins.-Reg. 87 durch Herr» Bürgermeisterstellvertreter Karl Rebul ein silbernes Signalhorn zur Enuncrung an den Wellkrieg gespendet. DaS unterzeichnete k. u. k. Ersatzbataillon bittet die löbliche Sladtgemeinde Win-dischgraz sür diese schöne sinnige Gabe den herz-innigsten Dank entgegenzunehmen. Diese« Horn wird dem Regiment? immerdar teuer sein al» der sichl-bare Ausdruck warmer und stolzer Anerkennung von« feite einer Stadt, die, durch große Söhne hochbe-rühml, auch stets ein weithinleuchlendes Beispiel von opsermuliger BaterlandSUebe gegeben hat. Als Ge-genge chenk bietet daS t. u. k. Jns.-Reg. 87 das feierliche Gelöbnis, daß die Liebe' und Treue des Regimentes fo echt und feuergefestet wie das edle Metall de« Hornes bis zum letzten Hauche der tew ren Heimat gehören wird." Evangelisches. Zur bevorstehenden Mar-burger evangelischen Psarrerwahl wird von evange-lischen Kreisen daraus verwiesen, daß den meisten Lyrppalhien die Bewerbung des Mahrenberger BilarS Herrn Rahrgang begegnen dürste, der nun schon nahezu durch 19 Monate die Geschäfte der Marburger und Pettauer Gemeinde aus das Beste besorgt. Mit Herrn Rahrgang, der aus einer öfter-reichlichen Eisenbahnersamilie stammt, erhielte die evangelische Gemeinde Marburg nicht nur einen glauben ^eifrigen, arbeitsfreudigen und gemülStiefen Pfarrer, sonder» auch eine» eifrigen Förderer und Beifechter edelsten Deutschtums und einen liebe-vollen und bewährten Berater in allen Fragen und Belangen Cillier Männergesangoerein Die Hauptprobe sür das Kirchenkonzert findet Donners-tag 8 Uhr abends in der evangelischen Christns-kirche statt. Kirchenkonzert. Die Bortragsordnung bei dem von Herrn Organisten Eduard Jntecberger am 8. d. um 8 Uhr abends veranstalteten Wohltätig. keitS Kirchenkonzert umfaßt folgende erlesene Meista werke: 1. O. Thomas, Weihnachtspastorale für Or-gel G dur ; 2. a) R. Flicke: Das Christkind spricht. Sopransolo mit Orgelbegleitung, Violine und Biolon» cello E dur (Gesang: Frau Mitzi Ambrositsch. Bio-linc: Hans Wamlek, Cello: Hans Sabukoschck); b) Eugen Hildach: Christ ist geboren, Sopransolo mit Orgelbegleitung, D-dur (Gesang: Frau Mitzi Ambrositsch); c) Hugo Wolf : Geistliches Lied, «o-pran-Solo mit Orgelbegleitung, F-dur (Gesang: Frau Mitzi Ambrositsch); 3. Siegfried Karg-Elert: Pastorale für Bioline und Orgel, D moll (Fräu-lein Lisl Matie); 4 Eduard Jnterberger: Zum GedächiniS, Orgelstück, A moll; 5. Albert Becker, Mache mich selig, Sopransvlo mit Echochor AS-dur (Sopran: Frau Mitzi Ambrositsch). Insbesondere machen wir auf den Orgtlvortrag „Zum Gedacht-niS" aufmerksam. Herr Jnterberger hat diese» Werk zum Gedächtniffe des Heimgegangenen Kaiser? ge-schaffen. Der sehnsüchtige, wehmütige Eingang dieser gehalivollen Tondichtung weicht schließlich einem Triumphale, welcher unS sazt, daß eS ein Wieder-sehen gibt nnd daß das Gedächtnis des HeldenkaisexS Nama-.-i 97 Deutsche Wacht S«u« 5 unsterblich ist. — Die Vorbereitungen für das Kon-zert sind im vollen Gange und versprechen den schönsten Ersolg. — Den Kartenvorverkauf hat auS Liebenswürdigkeit Herr Georg Adler übernommen. Die im Borverkaufe nicht angebrachten La fen sind an der Abendkasse erhältlich. Trauung. Am 5. d. fand in Pola die Trau-ung dc« Fräulein? Wilma Noth mit Herrn Arlur Penfo, Hauptmann im Ins.-Reg. Nr. 87 statt. Für das Rote Kreuz Spital in Tilli spendeien Herr Otto P»llak, Schloß Plevna, zwei Hasen; Frau Dr. Julie Dietz Z000 Zigaretten. Den edlen Lpendern besten Dank. Um weitere Spen-den wird herzlichst gebeten. Zur Unterstützung der Armen. Seit 1. Dezember hat die AuSspeifung der Armen, die der deutsche Frauenverein ausgewählt hat, begonnen. Die Zubereitung deS Essens hat Frau Therese Re-beuschegg in liebenswürdiger Weise, trotz ihrer Ueber-bürdung an Arbeit, übernommen. B'S jetzt decken die Einnahmen die Auslagen sür 25 Arme, man hofft jedoch durch weitere gütige Geldbeträge die Zahl derselben zu erweitern. Bisher spendeten: Herr Josef Achleitner 10, Frau Wilhelmine Vobi-sm 4. Frau Therese Bergmann 10, Frau Bank-birekior Dolfi Böhnisch 20, Frau Laura Braun 2, Frau Luise Eosta-Kuhn 4, Frau Julie Dietz 6. Frau Fanny Dirnberger l, Frau Luise Donner 4, Frau Marie Ferjen 4, Frau Käthe Fiedler 4, Herr Apotheker Gayer 10, Fräulein Ella Gsund 4, Frau Losefine Goriup 2, Frau Natalie vcn Geramb 20, Frau Adele Grabt 4, Frau Paula Gollitsch 4, Frau Marie Hofmann 2, Frau Jofefine Hoppe 5, Frau Anna Holzer 4, Herr Hans Hönigmann 10, Ungenannt 20, Frau Wilhelmine Jellenz 5, Frau Amalie Janitsch 4. Frau Heimine Jicha 4, Frau Julie Kossär 3, Frau Gisela Kossär 3, Frau Ella Koisär 4 K, Frau Amalie Krainz 4, Frau Oder» poftverwaller Krainz 4, Frau Marie kiopfitsch 3, Frau N ttaulich 10, Herr Franz Klick 4, Frau W:lma Lazic 20, Frau Rosa Leimsner 20, Frau N Lachnil 2, Frau Marie LeSkoschegg 10, He'r Karl Loibner 4, Frau Henriette .iatheS 4, Frau Anlonie Moßmonn 10. Frau Luise du Nord und Fräulein von Czerny 100 K, Frau Sula.rne N-^ri 10, Frau Elrfe Pospichal 10. Herr Lukas Pulan 4, Frau Therese Patz 3, Frau Marie Pacchiasfo samt Familie 20, Frau Marie Piögelhof 2, Frau Leopoldine Rakusch 100, Frau Betty Rauscher 10, Frau Therese Rebeuschegg 6, Frau Ranner 20 K. Fortsetzung folgt. Kriegsanleihezeichnung in der Ge-meinde Cilli Umgebung. Sonntag fand in der Gemeinde Cilli Umgebung eine GcmeindeauSschuß-fitzung statt, :n welcher über Antrag des Herrn Karl Teppey beschlossen wurde, mit Hilfe der Landes-Kommunal Kreditanstalt für die fünfte Kriegsanleihe 250.000 Kronen zu zeichnen. Kriegsanleihezeichnungen im Rohit scher Bezirke. Die BezirkSverlrelung Rohitsch hat in ihrer außerordenllichen Vollversammlung be-schlössen, eine halbe Million für die fünfte Kriegs-a»leihe zu zeichnen. Auch die Gemeinden deS Bezir-keS Rohilfch haben namhafte Betrüge für die fünfte Kriegsanleihe gezeichnet und zwar soviel uns jetzt schon bekannt ist, zeichneten die Gemeinden Kurort Rohilfch-Sauerbrunn lOO.OOO K, die Markigemeinde Rohilfch 50.009 K, Sauer brunn Umgebung 20.000 Kronen, sowie die kleineren Gemeinden haben nam-hafle Beträge gezeichnet. Hochenegg. (Ehrung. — FünsteKriegS-anleihe.) In der letzten GemeinbeauSschußsitzung wurde der Alldürgermeister Herr Rvman Henn zum Ehrenbürger deS Marktes Hochenegg ernannt. — In der gleichen Sitzung zeichnete die Gemeinde auf die fünfte Kriegsanleihe 40.500 Kronen. Gonobitz. (Der Gem eindeausfchuß) hat unter dem Vorsitze des Herrn Dr. Kadiunig am 28. November dem Slatthalier sein liessteS Beileid über den Tod des Kaisers ausgedrückt und ihn ge-beten, diese Trauerkundgebunz an die Stufen des Thrones weiterzuleiten. Äm 30. November fand in der Hauptpfarrkirche eine feierliche Totenmesse statt. — Der GemeindeauSschuß hat aus die 5. Kriegs-anleihe 70.000 K gezeichnet. — Auf Grund deS Berichtes des Herrn Dr. Kadiunig hat der Ge-meindeausschuß uachstehenden Voranschlag sür 1917 genehmigt: Ausgaben 13.726 K, Einnahmen 1267 Kronen. Der Abgang von 12.459 K wird durch Umlagen gedeckt, wobei sich ein Ueberfchuß von 1013-19 K ergibt, der zur Deckung besonderer Ab' ftöngc durch KriegSerfordernifse und sanitäre Ange« legenheilen verwendet wird. — Herr Johann Cla-rici hat anläßlich ber Vollendung seines 20. Dfcnft-jahres als Beamter, zulitzi al» Gulsdirellor der Windifchgräzschen Güter, zu? venagelung dcS Marktschildes 20 K gespendet. — Die Gemeindejagd ging mit 1. November aus sechs Jahre an die Fürst Hugo zu Windischgrätzsche Gutsdirektion um den jährlichen Pachtschilling von 800 K über. Deutscher Schulverein. Sonntag, den 10. d findet im GemeinderalSsaale um halb 5 Uhr nachmittags eine Versammlung statt, bei welcher Herr Engelbert Goltschnigg als Wanderredner einen zeitgemäßen Vorirag über den Deutschen Schnlverein im Kriege und die deutsche Jugendpflege halten wird. Zahlreiches Erscheinen dringend geboten. Städtische Lichtspielbühne. Die Leitung der städtischen Lichtspielbühne ist, wie man au« den Aussührungen der letzte» Woche neidlos zugeben muß. wirklich redlich bemüht, der Bevölkerung nicht nur Gutes, sondern auch stets Neues zu bringen. So ist es ihr gelungen, sür die kommende Woche sehr schöne Films zu erwerben, deren Ansehen wir nur bestens empsehlen können. Am Donnerstag und Freitag stehen auf der BortragSordnung u a. daS wunderschöne WeihnachtSbild „Ein echt deutscher Sieg" und die Satyre „Wir Barbaren", die selbst de» verbissen-sten Griesgram zu« Lachen bringen muß. Für die nächsten Wochen sind besondere Ueberrafchungen vor-bereitet, über die wir noch vorher berichten werden. Austauschinvalid. Am 20. November ist im Reservespitale zu Leilmeritz als Austauschinvalid aus russischer Kriegsgefangenschaft der Oberst des 47. Infanterie Regimentes Herr Heinrich Pischely angekommen. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Tagen wur"en aus dem hiesigen Heldensriedhoie nachfolgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern gestorben sind, zur letzten Rohe bestattet: am 2. Dezember Infanterist Ludwig Mauritz, Train Di». 8, am 3. Dezember Ldst.-Jns. Martin Molan, desJR. 87, am 4. Dezember Infanterist Franz Parolek, deS Ldst.-JB. 42, am 5. Dezember russischer K'iegsge-fange,,er Fiodor Muzurski, Infanterist Josei Titczek. deS LJR. 23. Ladedienst Steinbrück. Der Bahnhof-restaurateur Herr Paul Pfletschinger spendete sür den L^bedienst 48 K, wofür ihm wärmsten? ge-dankt sei. Die kroatischen Räuberbanden im Unterlande. Wir erhalten folgende Zuschrift: .Seit mehr als einem halben Jahre werden die an Kroatien angrenzende« Gebiete der k. f. Bezirkshaupt-Mannschaften Pettan und Rann von einer Räuber-bände unsicher gemacht; bisher ist es mangels ent-sprechender Maßnahmen noch nicht gelungen, ihrem Treiben ein Ende zu machen. So sind noch heute räuberische Einbrüche mit bedeutenden Schadenssum-men. Totschlage und schwere Kürperverletzungen auf der Tagesordnung. Die politischen Bezirksbehörden. die in erster Linie für die sicherheitiverhällnifse ihrer Gebiete verantwortlich sind, waren mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln bisher nicht imstande, Ordnung zu machen. UebrigenS wäre es auch Sache deS Landes Steiermark, dafür zu sorgen, daß insbesonderS im Bereiche seine« Kur-orteS Rohitsch-Sauer brunn die sichcrhcilSvcrhiltnisse sich bessern." Brückeneinsturz. Bei Windischgraz suhr ein mit 2000 Kilogramm Kohlen beladener Wagen über die wenig trag'ähige Brücke des Suchidolbaches. Unter der schweren Last brach die Brücke ein, der Fuhrmann, Landsturmmann Michael Pepeunak aus Windischgraz, stürzte mit Pferden, Wagen und La-dung in die stark angeschwollene Suchidol und er-trank. Die Pferde arbeiteten sich, nachdem die Wa-genstange gebrochen war, einigermaßen heraus, worauf ein Mann sie von den Strängen befreite und rettete. Die Kohlenladung ist für den Besitzer verloren. Furcht vor der Beschlagnahme der Schweine. In Kreisen der Landwirte ist die falsche Meinung verbreitet, daß Schweine, sobald sie ein bestimmtes Gewicht erreicht haben, meist wird vou 40 Kilogramm gesprochen, von der Behörde beschlag-nahmt, also der Eigenschlachtung entzogen werden. Diese Gerüchte haben zur Folge, daß Schweine, be-vor sie Fett angesetzt haben, geschlachtet werden, was mit Rücksicht aus den bestehenden Fettmangel unbedingt zu vermeide» ist. Zur Aufklärung wird hiemit ausdrücklich festgestellt, daß die Behörde an die Beschlagnahme lebender Schweine nicht denkt. Die Uebernahmspreise für Getreide. Die Statthalter« macht in einer im ganzen Land verlautbarte« Kundmachung daranf aujmeiksam, daß sich die Uebernahmspreise der KriegsgetreldtverkthrS-anstalt für Getreide nach den Bestimmungen der Ministerialverordnung vom 15. Jult 1916, vom 15. Dezember an erniedrigen. Von diesem Tage an werden gezahlt: Für den Meterzentner Weizen i Bauweizen) oder Spelz statt 38 K nur mehr 35 Kronen; Roggen (Korn) oder Halbfrucht statt 31 nur mehr 29 K; Braugerste statt 36 nur mehr 33 K; Futtergerste statt 32 nur mehr 29 K; Ha-fer statt 30 nur mehr 28 S. Die höheren Preise gelten nur noch für jene Getreidemengen, die bis zum 15. d. zu der Verladestation oder zu der von der KriegSgetreideverkehrSanstalt »der ihren Beauf-kragten (Kommissionär) bestimmten Mühle oder La-gerstelle tatsächlich abgeliefert worden find. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß trotz der von den Behörden zur Aufbringung von Ge-treibe eingeleiteten Meßnahmen die Landwirte nach wie vor verpflichtet sind, daS Getreide, soweit eS ihnen nicht für den eigenen Bedarf zu verbleiben hat, selbst dem Beauftragten (Kommissionär) der KriegSgetleideverkehrSanstalt anzubieten. Die niedri» geren Preise werden daher vom 15. d. an auch dann bezahlt, wenn die behördlich« Ausbringung deS Getreides in der Gemeinde erst nach diese« Zeit-punkl eingeleitet werden sollte. Erweiterung des givilstückgüteroer-Kehres. Die Handels- und Gewcrbetammer in Graz bringt Interessenten ihres Sprengels zur Kenntnis, daß für die nachstehend bezeichneten Ar-tikel nunmehr Zivilstückgulsendungen auch ohne TranSportbewilligung zur Vesörderung über gesperrte Strecken zugelassen sind: Sauerstoff, Schwefelsäure, Kohlensäure, Soda, Zündhölzchen, Karbid, Sirup, Fletschersatz, Schuhe, Leder, LederkonservierungSmit-tel (Ledersette, Schuhwichse, Schuhcreme), Wagenschmiere, Ofenröhren, Schamotte, Kistenbretter, Pa-pier siiefe Bindfaden, Kerzen, Fut ermittel und Fut-terersatzmittel, Malz, Särge und Leichen. Ein Moratorium fiir die Militär-Personen. Ans Wien wird gemeldet: Im Justiz-Ministerium hat unter dem Vorsitze des SektionS-rate» Schauer eine Beratung stattgefunden, die sich mit der Verlängerung der bis Ende diese» Jahres reichenden Einrichtung der richterlichen Stundung be-saßte. Man sprach sich dafür auS, die Frist der rich-terlichen Stundung bis End- 1917 festzusetzen. Es soll auch zugunsten der Militärpersone» und der ihnen Gleichgestellten, die aus dem Kriege heimkeh-ren, ein Moratorium eingeführt werden, welches ihnen jedoch aucb ohne Einschreiten bei Gericht zuteil werden soll. Das Moratorium soll auch zugunsten der Ehegattin und den sonstigen am Haushalte teil-nehmenden Angehörigen gewährt werden. Die Dauer des Moratoriums ist mit vier Monaten in Aussicht genommen. Schließlich besaßt« sich die Versammlung auch mit der Verlängerung der Giltükeit der beson-deren MoratoriumSvorschristen für Dalmatien, das Küstenland und die KreiSgerichlSsprengel Roverelo und Trieut. Kleine Geschenke für die kommende Weihnachtszeit. Gebildete Menschen fragen nichl nach dem Preise eine« Geschenkes, sondern freuen sich über die gule Absicht und würdigen den Geschmack deS Gebers. Wer daher in den kommende« Wochen Geschenke besorgt, denke an den Deutschen Schul-verein, der in seinem Verlage eine Auswahl ge-schmackvoller und nützlicher Weihnachtsgeschenke bietet. Besonder« die Kalender des Deutschen Schnlvereines für das Jahr 1917 werden allen Beschenkten Freude bereiten. Der rote Buchkalender (150 K) und der der deutsche Bolkskalender (80 Heller) sinken als vortreffliche Nachschlag«- und UirterhaltungSbücher allgemein vollen Anklang. Der Wochenabreißkalender (1'80 K) kann mit Recht als Zierde für jeden Schreibtisch gelten. Der handliche, vornehm ausgeführte Taschenkalender (in Leder gebunden 150 K, in Leinen gebunden 60 Heller) ist als Vormerkbüch-lein sehr beliebt. Der Schuljugend schenke man das allgemein als äußerst gediegen und vorzüglich aner-kannte und vom Ministerium sür Kultus und Unter-richt und allen LandeSschulbthörden empfohlene Jahr-büchlein sür die deutsche Jugend, das zu dem äußerst geringen Preise von 24 Heller für ein Stück erhält-lich ist. Schulleitungen erhalte» bei Abnahme von 10 Stück das Büchlein zu 16 Heller. Ttadtverschöne rungsvereines bei Spielen, etien und Vermächtnissen. r «? itttS- Seite 6^ ' -«ihilinß De«L?che Wacht Nummer 97 ' 1 . .» 1 L* M.'itl wurde Am b. d. M. abends am Weg« Tom Theater »um Hotel Stadt Wien eine silberne Kettentaiche, Inhalt K 1200'— ; serners ein ledernes f&rbige» Geldtäschchen, ein Reisepas« mit Photographie ans den Namen „Carla Kurka* and ein T&scbentnch mit Monogramm C. K. — Abzugeben ergen den gesetzlichen Finderlohn und eine Belohnung von K 50*— bei der Politei. Einfach eingerichtetes Zimmer als Bureau, womöglich gepariert, wird gesucht. Gefl. Anträge an die Verwaltung d. Bl. 22351 Iq der liathausgasse Nr. 12 ist ein lichtes geräumiges Geschästslokal auch geeignet für Kanzleizwecke oder Magazin, ab 1. Jänner zu vermieten. — Anzufragen bei Frau Wouk in Hrastni^g. Zwei eingerichtete ZIMMER sind zu vermieten. Seidigasse 12 (Instlviertel). P Guterhaltenes Spielzeug für Knaben und Mädchen billig zu verkaufen. Laibacherstrasse 29, I. 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Die behördlich konzessionierte Vermittlung für Realitätenverkehr der Stadtgemeinde Cilli besorgt alle Vermittlungen von Realitäten sowie Tauschgeschäften zu den günstigsten Bedingungen. Bei derselben sind gegenwärtig mehrere Stadthäuser, Landwirtschaften und Realitäten aller Art und in allen Preislagen vorgemerkt und es werden Anmeldungen und Aufträge auf Ankäufe und Verkäufe entgegengenommen. Auskünfte werden im Stadtamte (Sekretär Hans Blechinger) erteilt. Nummer 97 Krntlche TUacht Ein Milliarden-Alam ist der Aufruf zur fünften österreichischen Ariegsanleihe. • Die günstigen Bedingungen machen es jedermann leicht, sich an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen. Wer ein sorgsamer Verwalter seines Vermögens und seiner Ersparnisse ist, kann nichts besseres tun, als Kriegsanleihe zeichnen; er legt damit sein Geld auf das beste und sicherste und zu hohem Zins au. \\)tx Kriegsanleihe ;eichnel, hilft den Krieg verküyen und den Sieg beschleunigen. Wer mit seinem Gelde zu Hause bleibt, der besorgt Feindesarbeit. Keiner darf darum fehlen, jeder muß beitragen mit allem, was er hat und geben kann, daß die neue Kriegs au leihe werde, was sie unbedingt werden muß: Für uns ein glorreicher Sieg, Für den Feind ein vernichtender Schlag! Anmeldungen übernimmt die k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli in Cilli An die Anmeldung. k. k. priv. Böhmische Union-Bank Filiale Cilli * in Cilli. Auf Grund der Anmeldungsbedingungen zeichne wir Kronen... Kronen... vierzigjährige steuerfreie 6'/,°/« amortisable Staatsanleihe steuerfreie 6'/,°/«, am 1. Juni 1922 rückzahlbare Staatsschatzscheine. Deutliche Unterschrift:- , de« Mcttauc Adrrffe: ......191«. Veröffentlichung gewünscht? ©tiie 8 HciiiC*!)« ISfadft Nummer 97 _22 Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli ladet hiemit ein zur Zeichnung aus die Fünfte syi» österreichische Kriegsanleihe. Die Zeichnung beginnt Montag 20. November 1916 und wird Samstag 16. Dezember 1016 um 12 Uhr mittags geschlossen. Ausgegeben werden: I. eine vierzigjährige steuerfreie amortisable Staatsanleihe in Abschnitten zu 50, 100, 200, 1000, 2000, 10.000 und 20.000 Kronen, II. steuerfreie am 1. Juni 1922 rückzahlbare Staatsschahscheine in Abschnitten zu 1000, £000, 10.000 und 50.000 Kronen. Der Zeichnungspreis beträgt: für die vierzigjährige steuerfreie 57»°/o amortisable Staatsanleihe für je K 100*— K 92*50, für die steuerfreien 5'/,°/,, am l. Juni 1922 rückzahlbaren Staatsschatzscheine, für je K 100" — K 96'50. Auf diesen festgesetzten Zeichnungspreis vergütet die Sparkasse '/,"/« und wird demnach jede Zeichnung auf die amortisable Staatsanleihe mit K 92'— und die Staatsschatzscheine mit K 96* — abgerechnet. Die Zinsen werden in halbjährigen Raten am 1. Juni und 1. Dezember jeden Jahres nachhinein bezahlt. Eine Ausnahme bilden die Abschnitte zu K 50 der amortisablen Anleihe, für welche die Zinsen in ganzjährige» Raten, am 1. Dezember jeden Jahres nachhinein ausbezahlt werden. Da die Zinsscheine vom 1. Dezember 1916 laufen, werden dem Zeichner sür früher eingezahlte Beträge 5'/,"/« Stückzinsen vom ZablungStage bis 30. November 1916 vergütet. Bei Zahlungen nach dem 1. Dezember 1916 hat der Zeichner die Stückjinsen vom 1. Dezember 1916 an bis zum ZahlungStage zu vergüten. Die Zeichnung erfolgt mit Anmeldungsscheinen, die bei der Sparkasse der Stadt gemeinde Cilli erhältlich sind. Die Anmeldung zur Zeichnung kann auch ohne Verwendung eines Anmeldescheines brieflich erfolgen. Die Sparkasse der Sladtgemeinde Cilli gewährt gegen Hinterlegung der Schuldverschreibungen der I., II., III., IV. und V. Kriegsanleihe bis zu 75°/» des Nennwertes, zum Zwecke der Zeichnung auf diese Anleihe, Darlehen, die zu dem jeweils von der österr.-ung. Bank bekanntgegebenen begünstigten ZinSsußeS zu verzinsen sind. Auch auf andere belehnbare Wertpapiere (pupillarsichere) werden Darlehen zum jeweiligen von der österr.-ung. Bank bekannt gegebenen begünstigten Zinsfüße gewährt, insoferne der zu behebende Betrag nachweislich zur Begleichung der auf Grund dieser Einladung gezeichneten Summe dient. Es ist Ehrenpflicht jedes einzelnen Staatsbürgers sein möglichstes zum guten Gelingen dieser Zeichnung beizutragen. Darum zeichne jeder auf die Kriegs-anleihe und wenn ihm auch nur geringe Mittel hiezu^ur Verfügung stehen. Die Kriegsanleihe ist ein vollkommen sicheres und erstklassiges Anlagepapier und ge-währt über Jahre hinaus eine mehr als 6°/» Verzinsung. Nähere Auskünfte geben die in der Anstalt aufliegenden Zeichnnngsbedingungen. Auf Wunsch erteilt die Anstalt gerne mündliche Aufklärungen; ebenso steht sie gerne mit Vorschlägen und Berechnungen zu Diensten. Hochachtend Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Scbrislleitunq, Verwaltung. Druck und Verla«: Ber-insbuchdruckeni „leleja" in SiUi. — Verantwortlicher Leiter: Guid» Schidlo.