^>*. RH. Erster Aayrgang. 'S. Mai Ä^H^. Was Menschenher). «^/as Menschcnhcrz gleicht einem Stem^^ D'rauS frisch cin Quell, dic Dichtung, springt; Es gleicht dcr Quelle, die im Haine, Sanft rauschend, mmit'rc Lieder singt. Es gleicht dem Fischlein, ftinl und schnelle, Das fröhlich sich im Vachc wiegt, Es gleicht dem Vlümlcin, das dcr Wcllc Sauft nachruft: o vergiß mein nicht! sss gleicht dem Strom, deß mächt'gc Mlc Die Mühlen treibt und Schiffe trägt, ^ Gs gleicht dem Mecr. das tief und stille Und oft von Stürme» wild bewegt. Manch Herz gleicht wohl dem blauen Himmel, z Dcr hoch ob Mccr uud Erdc ruht, ^ Des Nachts mit seinem Sterngcwimmel, Am Tag voll hcller Sonneügluth. H. H^. Die Dildung der Hlerlen. <^ic Naturforschung ist oft in der Lage, den poetischen Duft zu zerstören, der um dieß und jenes, dem Menschen zum Schmuck oder Nutzen dienende Gebilde gewoben worden. Man vergleicht nicht nur die Thautropfen den Perlen, der Dichter verherrlicht die direkte Verwandlung dcr einen in die andern, läßt den glitzernden Tropfen von den Muschelthicren, das als ein unbestimmtes Etwas auf ein Mal auch ganz poetisch wird, aufgenommen und durch einen ebenfalls sehr zarten Vrutakl zum kostbaren Stein verhärtet werden. Wie allbekannt, stammen die Perlen allerdings aus gewissen zweischaligen Miischelthiercn, und zwar aus verschiedenen Gattungen und Arten der Meere und Flüsse tropischer und gemäßigter Zonen, so daß dcr oft gehörte Name „Perlmuschel" "ur ein Kollektiv-Name ist, wiewohl eine der Perlmuscheln, die Noll^l-inn mm'^c,rilil>i'll, vorzugsweise als „die Perlmuschel" bezeichnet zu werden pflegt. Man hat über die Ursache der Perlenbildung in neuester Zeit sehr interessante Aufschlüsse erhalten, an welche man ähnliche, leider wohl noch weniger gerechtfertigte Hoffnungen knüpft, als an die künstliche Fischzucht. Mit dieser glaubten die vorschnellen Franzosen jedem Tagelöhner demnächst wöchentlich wenigstens zwei Mal ein delikates Forellen-Gericht auf den Tisch setzen zu können. Dic ^ vermehrte Perlen-Produktion — aber greifen wir lieber nicht > vor, sondern lassen wir die Dinge geordnet, wenn auch nicht pedantisch, an uns vorüberziehen. Der Organismus der Menschen und der ihr verwandten Wirbelthiere besitzt dic Fähigkeit, gewisse, ihm mit dcr Nahrung zukommende Kalksalze in seinem Skclct abzusetzen. Die hiermit konsolidirten Massen sind, darf man behaupten, wohl geringer, als die ungeheuren Mengen von kohlensaurem Kalke, welche die Muscheln und Schnecken als ihr Gehäuse absondern. Das Gehäuse, welches bei den Muscheln in Form zweier Schalen erscheint, besteht aber nicht bloß ans dem kohlensauren Kalke, ^ derselbe ist vielmehr abgelagert zwischen den blätterigen und zelligen Schichten einer organischen Masse, uud beide, der Kalk ! und die organische Grundlage, sind zunächst das Absonderungs-! Produkt der häutigen, unmittelbar unter der Schale liegenden > Blätter, welche man den Mantel dcr Thiere zu nennen pflegt. Man kann sich durch das Oeffnen einer beliebigen Teich- oder Flnßmuschcl augenblicklich von dcr Anwesenheit dieses Mantels überzeugen. Die Muschelschale besteht aus zwei sehr verschiedenen Schichten. Die innere, dem Mantel aufliegende, zeichnet stch durch Festigkeit, Glätte, und bci vielen Muscheln durch ihren iristrenden Schiller aus, einen Schiller, wie ihn dic Perlen ! haben, und deßhalb und weil man anf ihr sehr oft perlcnartige Auswüchse findet, heißt diese Schicht der Schale gewisser Mu-, scheln und Schnecken „Perlmutter." Wir haben damit im Allgemeinen schon den Ursprung der Perlen angegeben, auch sie bestehen in der Hauptsache aus kohlensaurem Kalke, dcr in ! äußerst feinen Schichten abgelagert ist. Diese Schichten rufen ! nach bestimmten optischen Gesetzen das Schillern und Irisiren ,' hervor, nnd die Güte und der Wcrth dcr Perle steht mit ihrer ! Größe, der Regelmäßigkeit ihrer Rundung und Schichtung in geradem Verhältnisse. Auch die Perlen sind ein Absonoerungs-! Produkt des Muschelmantcls, und zwar finden sich die wirk-! lichen, das heißt dic allseitig isolirten, runden Perlen im , Innern der Mantclsubstanz eingebettet. Alle Manipulationen, dic man seit dem vorigen Jahrhundert in Europa wiederholt ! angestellt, um dic Pcrlcn-Vermehrung zu steigern, haben wohl perlcnartige Erkrcszcnzcn der Schale hervorgerufen, wovon weiter unten, aber nicht wirN/chePerlen im Innern des Mantels: Der wahren Ursache diese'- Perlenbildung ist nun zuerst ! der Professor dc Filippi i^ T:>. n vor einigen Jahren auf die Spur gekommen/ und von deutschen Naturforschern haben sich seitdem besonders zwei mit diesen Untersuchungen abgegeben/ ^ der Medizinalrath Küchenmeister in Zittau und Dr. v. Heßling ! in München. Alle drei haben bis jetzt nur die Perlen-Bildung ! bei unsern Süßwasscr-Muscheln verfolgt, unter denen eine, ! I^niu linN'gnriÜfel'u^, seit Jahrhunderten als Perlen-Erzeugerin ! besonders geschätzt wird. Ur. Filippi stellte seine Untersuchungen zur Veailtwortung ! der Frage an, ob das Zentrum der Perle, wie man bisher viel- ! fach wahrgenommen, ein zufällig an und in den Mantel gerathenes Sandköruchen oder gar ein Ei der Muschel sei, und ent< deckte zu seinem größten Erstaunen, als er aus Perlen und der ! geleerten Vachmuschel mit verdünnter Säure den Kalk auszog, ! daß in der Mitte derselben der Rest eines Schmarotzer-Würm- ! chens lag, und nehmen wir zugleich die Erläuterungen dieser ' Entdeckung und ihre Bestätigung durch Kuchenmeister hinzu, so haben wir als Grund der Perlen-Bildung die Einwanderung ^ gewisser Schmarotzer-Thiere kennen gelernt, deren, übrigens ! auch nicht nachtheiligcm Einfluß der Organismus dadurch zu- ^ vorkommt, daß er sie mit Kalk inkrustirt. Es ist also einer von den vielen Fällen, wo die Natur fremde Eindringlinge iu den ! Körper durch Isolirung uud Einkapselung unschädlich macht, j Und so kann es keinen prosaischeren Ursprung geben, als den eineö um eiuen schönen Nacken oder vollen Arm geschlungenen ? Perlen-Geschmeides. ! Nicht überall ist die Perlmuschel (l^iuo limi'NM'lliOi'Us) gleich produktiv, sondern, wie Dl-. Filipvi sagt, es gibt Orte, ^ die für dieses Geschenk der Natur privilegirt sind. Solche sind ! einige Seen der Schweiz, die Elster im Vogtland (Sachsen), ! der See von Tag in Schottland, der Fluß Consagy in der ! Grafschaft Wales. An der Mündung dieses lctztern Flusses nistet die sehr gemeine Mießmuschel (^tilll^ rcki!^), von der ! auch in anerkcnncns'.vcrther Menge Pcrlsamen erlangt wird, welcher in London zum Verkauf kommt und bis zu diesen letzten , Jahren ein Geheimniß blieb. Die Pinnen, die Anomien, die ! Austern sind in einigen Gegenden pcrltragcnd, iu andern nicht. Es bleibt noch übrig zn wissen, ob der große Reichthum an ! Perlen, den die Meleagrina des Golfes von Manaar (Ceylon) ! liefert, ausschließlich der größern Häufigkeit dieser Spezies in jener Gegend im Vergleich mit sehr viel andern und entfernten ^ Standorten, in denen sie gleichfalls häufig ist, zu — oder daher ^ komme, daß die perlcntragenden Individuen daselbst Verhältniß- ! mäßig in größerer Menge vorhanden sind. Die Produktion der , Perlen in den Eremplarcn von einer und derselben Art, fährt > der Turiner Naturforscher fort, scheint im engsten Rapport mit ! der geografischen Verthcilung der Schmarotzer zu stehe», welche ! in den Muschel« selbst sich einnisten. Jene ist um so größer, nach meiner Ansicht, je reichlicher diese in einer gewissen Loka- ! lität sich vorfindet. l)r. Filippi's Gedanke, die Perlen-Erzeugung willkürlich ! zu steigern durch künstliche Einführung oder die Begünstigung des Eindringens der Schmarotzer ist von dem durch seine Beobachtungen der Eingeweide-Würmer mit derlei Erperimentcn ! sehr vertrauten Dl'< Küchenmeister sehr lebhaft aufgenommen > worden. Die königl. sächsische Regierung ging sehr zuvorkommend auf seine vorläufigen Berichte und Pläne ein und beauftragte ihn, da die Pcrlsischerei in der Elster unter der spezielle« Aufsicht des Staates stehen, im Sommer 1833 mit einer Untersuchung über die etwaige Hebung dieses Industrie-Zweiges. Gleichzeitig und im vorigen Sommer hat Dr. v. Heßling im Auftrage des Königs Mar von Baicrn denselben Gegenstand sehr sorgfältig verfolgt. Sein Bericht ist uns leider noch nicht zu Gesicht gekommen. Doch wird, wie der bekannte Münchner Zoolog v. Sieboldt bemerkt, die künstliche, auf Einführung von Schmarotzern oder deren Vrut in den Muscheltieren beru-heude, P^rleu-Erzcugung das nicht leisten können, was man von ihr hofft, da sie, wie Heßling richtig hervorgehoben, in vielfacher Beziehung mit den physiologischen und zoologischen Grundsätzen im Widerspruch steht. Und so müssen wir am Ende froh sein, wenn wir es so weit bringen, wie weit die Chinesen es schon seit Jahrtausenden gebracht haben. Ueber die Perlen-Industrie dieser Hall^ barbarcn hat der britische Konslil Hagun zu Ningpo kürzlich einen anziehenden Bericht bekannt gemacht, uns zugänglich durch cincUebcrsetzung in einem deutschen Fach-Journale. Wir sehen daraus, daß die Perlen in China schon 22 ^ Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung als Gegenstände des Tributs oder der Steuer erwähnt werden. Zuerst bediente man sich der Flußperlen, später, nachdem die Verbindung mit dem indischen Ozean hergestellt war, erhielt man ohne Zweifel die größte Menge von hier. Was aber das Interessanteste ist, dic Chinesen zwingen die Perlen-Muscheln schon seit uralten Zeiten fremd?, zwischen die Schale und dek Mantel eingeführte Substanzen zu inkrustiren, und erzeugen damit theils perlenartige Auswüchse, theils größere Perlmutter-Figuren. Wie er schreibt, schickte KonsulHagun im Winter i^V^ einen intelligenten Eingebornen nach Hou-tsch<'ou-fou, ungefähr drei Tagereisen von Ningpo, wo die Manufaktur von künstlichen Perlen u. s. w., mit Hilfe der Muscheln, in großer Ansdehnung betrieben wird, und es glückte ihm, Schalen, welche den Bildungs-Prozeß in seinen verschiedenen Stationen zeigten, so wie einige lebende Muschelthiere, die ersten, welche ein Fremder je gesehen hat, zu erhalten. Die Thiere werden im April oder Mai gesammelt und vorzüglich von Kindern geöffnet, welche e>n kleines Stück Bambus in die Oeffnung stecken: die Erwachsenen legen alsdann verschiedene fremde Substanzen hinein, bestehend aus Kupfer, Knochen/ runden Kieseln oder aus Schlammerde. Letztere wird zuerst in ein seines Pulver gerieben, dann der Saft oder das Mark eines Baumes damit vermischt, um ihr Festigkeit zu geben. Hat diese Operation mit dem Thiere stattgefunden, so bringt man drei Löffel voll von den Schuppen eines Fisches, wohl gepulvert und mit Wasser vermischt, in die kleinern und fünf Löffel in die größern; dann werden die Bambusstöckc herausgezogen und die Thiere sorgfältig etliche Zoll von einander in den Teich gelegt. Kleinere Teiche mögen etwa .'il)W Thiere enthalten. Die ! Muscheln werden in der Regel nach 10 Monaten, längstens nach drei Jahren aus dcn Teichen genommen, und jährlich mehrere Millionen derselben in Hou-tsch^ou-fou (31"23^nörd. Vr. und 4" östl. L. von Peking, in der Provinz Ciang-Han) Verkaufs. Der größte Theil der Schalen gelangt an die Krämer, gerade wie sie aus den Teichen genommen werden; doch verarbeiten die Bewohner von Hou-tschüou-fou auch einzelne Schalen ! selbst, und der Preis einer jeden künstlichen Perle oder eines Perlmutter-Bildes steigt etwa von einem Farthing setwa ^ kr.) ! bis zu 4 Pcuce. Die Schale wird so nahe als möglich an der ! Perle mit einer seinen Säge durchschnitten, das Stückchen Mn- ! schelschale, welches a.l der Perle haften bleibt, entfernt, deß-gleichen das Kupfer, Vein, oder was immer darin war, an dessen Stelle weißes Wachs angelegt und an der angesägten Seite der Perle ein Stück von der Schale angesetzt, um dieselbe so vollkommen wie möglich zn machen. Es sollen über 6000 Personen in dem Distrikt von Hou-tschüou-fou durch diesen Betrieb ihren Lebensunterhalt finden. Dem Entdecker des Verfahrens ist ein Tempel errichtet, und noch jährlich werden ihm zn Ehren Spiele gefeiert. Prof. v. Sieboldt hat Photographien von solchen chinesischen Muschelschalen veröffentlicht, deren eine auf der innern hohlen Fläche mehrere Reihen halbkngclförmiger Erhabenheiten in Gestalt von halbirten, aber angewachsenen Perlen erkennen j läßt, während sich auf der andern Muschelschale an derselben ! Stelle eilf ganz gleiche, in drei Reihen geordnete Reliefs eines Götzenbildes ans der Perlmutter-Masse erheben. Man muß stch ^ mit dem berühmten Münchner Naturforscher darüber wundern, wie die Chinesen durch so einfache Mittel die Muscheln (wahr-sch'cinlich I)i^u8 plicnlu« oder Lni'dntl, plionlu) zur Hervorbringung der Perlmutter-Gebilde bringen, da die in Europa seit dem vorigen Jahrhundert angestellten Versuche, durch An-bohrnngen der Schale Perlbildung zu verursachen, so ziemlich . ohne ein Gewinn versprechendes Resultat geblieben sind. Jetzt, nachdem die Aufmerksamkeit auf die chinesische Perl-und Perlmutter-Fabrikation gelenkt ist und auch die Wissenschaft sich des Gegenstandes mit Glück und Scharfsinn bemächtigt hat, wird es darauf ankommen, zu versuchen, ob die europäische Perlmuschel nicht zu ähnlichen Produktionen, welche der Mühe lohnen, veranlaßt werden kam,, sosern, wie wir gleich Eingangs gesagt, die Hoffnungen auf die Erzeugung der eigentlichen isolirten Perlen nicht in Erfüllung gehen sollten. (Krk. Ztg) Verschiedenes Numismatisches. Die zu Wien stattgehabte, Versteigerung der berühmten Münzen- »md Medaillen-Sammlung des kürzlich verstorbenen Feldmarschall-Licutenants Ludwig de Traur, welche am 16. Februar d. I. begann, dauerte 37 Tage. Aus allen Gegenden des zivilisirtcn Europa waren Auftrage auf diese schöne Sammlung eingegangen, eö konnte daher nicht fehlen, daß eine lebhafte Konkurrenz entstand und manche Pieccn einen namhaften Preis cneicbtcn; wir führen nachstehend einige der am höchsten bezahlten Münzen an, und zwar.' Denar von Heinrich Vi. ^ ^ ^ll kr.; Dreifacher Thaler von Manmilian !. 46 fl.; Kärntischer halber THakr 30 fi.; Wahlmedaille auf Ferdinand I!l. 19 st. 39 kr.; Thaler von C. Philipp von der Pfalz 20 fl,; Medaille, Krönung der Kaiserin Maria Ludovica 20 fl.; Iaromir-Denar von Prag 13 fi. 30 kr.-, Rubel von Alcr. Michailowitsch 20 fl.; Denar von Otto von Böhmen 14 fl.; Thaler von Friedrich (Wintcrkönig) 27 fl. 27 kr.; Denar von Stefan von Bosnien 20 st. 28 kr.; Münze von Peter dem Grausamen 9 fl.; Crown von Cromwcl! 17 st. 1 kr.; Halber Crown von Cromwell 10 st. 30 kr.; O.uinar v. Thcodorich, König der Ostgothen, 20 fl.: Denar von Vcrengarus, Herzog von Friaul, 39 fl. 39 kr.; Groschen von Siefan Baihory 8 fl,; Krönungs-Medaille von Michcal Koribut 12 fl.; Kupfermünze von Sergius Hl. 11 fl.; Denar von Petrus von Nngarn 14 st. 30 kr.; Dukaten von Ioh. Zapolya 60 fi. 3 kr., Münze von Papst Johann XXlll. 33 fl. 3 kr.; drei Kupfermünzen von Hyr. Napoleon 3 fl.; Thaler von Franz Fürst v. Dictrichstein, Kardinal, 30 fl.; Halber Thaler von demselben 25 ft.; Leop. Will), von Oesterreich, Thaler in Gold, 8.', fl. 3 kr.; Doppel-thalcr von Theodor Fürst v. Fürstenberg 49 fi. 39 kr.; Thalerklippe von Hcinr. Duckcr von Werden 23 st.-, Gold-Medaille auf Lcop. Wilh. Erzherzog von Oesterreich 180 fl,; Denar von Sicard von Venevent 16 fl.; Thaler von Jakob Kettler 34 st.-Münze von Nikolaus Ii. von Este 20 ft.; Scudo von Cäsar l. von Gste 23 fl. 3 kr.; Thaler von Wallenstcin 19 fl. 39 kr.; Thaler von Stefan Bathory 70 fl.; Siegesthaler von Michael, Wojwode der Walachei, obgleich die Echtheit dieses Thalers zweifelhaft blieb, 32 fl. 3 kr.; Thaler von Ttcfan Vochkay 18 fl.; Thaler von Gabriel Vathory 23 fl.; Thaler von Ioh. Wcigand, Fürst v. Auersperg, 30 fl.; Thaler von Sigm. Helfried Fürst v. Dietrichstein 53 fl. 3 kr.; Thaler von Graf >?. De;aua 27 fl. 3 kr.; Doppelthalcr von Margarethe de Foir 30 fl. 30 kr.; Thaler von Orenstierna 27 ft.; Matapan von Marino Giorgio 39 st. 3 k-r.; Denkmünze in Gold von Nikolaus Donato 30 fl.; Broncc-Medaille auf N. v. Rogendorf 18 fl. - Medaille auf den Maler I. Sandrart 20 fl. Die Totalsumme der ans der ! Versteigerung gelösten Beträge erreicht die Höhe von circa 24.000 fi. (O. D. P.) Untersee'scher Telegraphendraht zwischen England und Amerika. In Portsmouth wird der „Agamem-! non" und inNcw-Vorkdie„Niagara" zur Aufnahme des unter-scc'schen Telegraphendrahtes, der die alte und die neue Welt mit einander in Verbindung bringen soll, ausgerüstet, und es lohnt sich einen Gang nach Greenwich in das Etablissement von Glaß und Elliot, um die Herstellung des Drahtes selber zu sehen. Beim Eintritt in den Vorderhof bemerkt der Besucher vor Allem rechts und links zwei große, ! tiefe, ausgemauerte runde Grnben, und in denselben kreisförmig gewunden den Draht, so viel davon fertig ist. Vier solcher Windungen, zusammen 600 engl. Meilen Draht haltend, liegen in diesen Vertiefungen einstweilen zur Verschiffung bereit (ungefähr eben so viel in der Fabrik der Firma Newalt ! in Virkenhead); bisher wurden wöchentlich 70 Meilen fabrizirt: ! durch Vervielfältigung der Maschinen werden jedoch von nun an wöchentlich 100 Meilen erzeugt werden. Der Lcitnngsdraht besteht aus sieben, nicht von einander isolirten Kupferdräbten Nr. 22, die zusammcngewuWnrle Dicke elnes Drahtes Nr. 13 (V^ Zoll) erreichen. Dieser Leitungsdraht erhält zuerst einen Gutta-Percha-Ueberzug, um diesen schlingt sich eine in Theer getränkte Werghülle, und wieder um diese das elegant gearbeitete Drahtgeflechte, das eben bei Glaß und Elliot angefertigt wird. Während dieses geschieht, bleibt ein Ende des Kabels fortwährend mit einer Sandbatterie von 240 Elementen in Verbindung, und eine elektrische Strömung wird fortwährend erhalten, damit man sich von Zeit zu Zeit vermittelst des Galvanometers von der vollkommenen Leistungsfähigkeit des eingekapselten Drahtes überzeugen könne. Diejenigen Arbeiter, welche die Drahtenden an einander löthen, stehen daher auf dicken Gutta-Percha-Scheiben, um nicht fortwährend einer uuangenehmen elektrischen Behandlung ausgesetzt zu sein. Die Drahthi'ttte selbst besteht aus 18 Drahtsträngcn, deren jeder aus sieben einzelnen dünnen Drähten zusammengewunden ist. Das Ganze sieht dadurch wie ein sauber gearbeitetes Tau aus, dessen Einzel-strängc ausHanf, hier durchDrähte vorgestellt sind. 2058Meilen Draht werden vermittelst 21 Windcmaschincn binnen 24 Stunden zu Strängen von 294 Meilen Länge zusammengewunden, und diese, wieder gewunden, bekleiden 10 Meilen des in seiner Gutta-Percha- und Werghülle isolirten Kupferdrahtes. Hat der Draht seine Bekleidung auf diese Weise vollständig erhalten, so zieht man ihn durch flüssiges Theer, das in die feinen Zwi« schcnräumc seines Gestechtes eindringt, und in diesem Zustande wird er zur Verschiffung und Versenkung bereit gehalten. Daß bei dieser Fabrikation eine unglaubliche Masse Draht gebraucht wird, ist aus dieser Beschreibung ersichtlich, und schon hat Einer ausgerechnet, dasi die Einzcldrähtc zusammengefügt 16 Mal die Erde umspannen, und eine Leitung nach dem Monde und wieder zurück ermöglichen würden. In den genannten Schiffen wird der Draht auf dieselbe Weise, wie in den oben erwähnten Vertiefungen, kreisförmig untergebracht werden. Jedes der beiden Schiffe nimult eine Hälfte an Vord, um diese Hälfte halbwegs zwischen Europa und Amerika an einander zu löthen, worauf das Eine nach Osten, das Andere nach Westen steuert und im Fahren den Draht abwinden läßt. Da der Schwerpunkt beim Auseinander-fahren der Schiffe in jenen Theil des Kabels fallen muß, der in der Mitte schwebt, d. h. dorthin, wo die beiden Drahtenden eben erst aneinander gelöthet wurden, so wird das Gewinde des Kabels mehrere Meilen an eben diesen Endpunkten, der Haltbarkeit wegen, aus Stahleisen gemacht werden. Noch viel stärker gearbeitet wird er auf eine Strecke von 3 Meilen zunächst der irischen Küste, wo die Gefahr, daß er von einem Anker erfaßt wird, des sanftabfallendcn Meeresgrundes wegen, am allergrößten ist. Die Vortheile der leichten Konstruktion, durch welche sich dieses Kabel von allen bisher angefertigten unterscheidet, bestehen 1. in seiner Biegsamkeit; 2. in seiner Leichtigkeit, denn er wiegt nicht über 20 Ztr. pr. Meile, und kann dabei eine Last von 60 bis 80 Ztr. tragen, und 3. in seiner Wohlfcilheit, denn er kostet bloß 100 L. pr. Meile. Dagegen sind als Nachtheile hervorzuheben, daß er bloß einen einzigen L^ttun^drayt yat^uno daß dieser für die große Entfernung zu dünn sein dürfte. Wie es überhaupt mit dem Telegraphiren gehen wird, muß erst die Erfahrung lehren. Wenn sich Anfangs ' unvorhergesehene Schwierigkeiten zeigen, werden sie sich hoffentlich überwinden lassen. Zum Schluß nur noch die Bemerkung, daß Suree'sche Batterien und Morse's Apparat zur Anwendung kommen werden. (Sine wichtige Frage der Landwirthschaft, jene des Eierlegens uud Vrütcns, wurde, wie ein landwirthschaft-liches Journal meldet, von einem Gutsbesitzer in der Nähe von Paris, Herrn v. Sora, in der glücklichsten Weise gelöst, der das Mittel gefunden haben will, die Hühner regelmäßig jeden Tag des ganzen Jahres legen zu machen, indem er sie mit Pferdefleisch füttert (?). Einige Stunden von' Paris entfernt, liefert Hr. v. Sora dem Markte der französ. Hauptstadt wöchentlich 40.000 Dutzend Eier, was ü 4 Fr. pr. 6 Dutzend eine runde Summe von 5060 Fr. wöchentlich oder 260.000 Fr. jährlich ergibt. Auf dem Meierhofe des Hrn. v. Sora sind über 100 Frauen im Hühnerhofe beschäftigt. Die Ausgaben belaufen sich jährlich auf 75.000 Fr. und der Jahres-Nutzen ergibt 185.000 Fr. Seine Hühner brüten nie. Das Ausbrüten geschieht künstlich mittelst des Dampfes. Die Eier liegen in Decken ! gehüllt auf Brettern und jeden Morgen schlüpft eine neue ! Hühner-Generation aus. Das Meerwasser silberhaltig. Die schon früher von Gelehrten ausgesprochene Behauptung, daß im Meerwasser Silber enthalten sei, fand nach Mittheilungen im „Globe" durch Versuche eines Engländers, Hrn. Field, ihre volle Bestätigung und hielt Prof. Faraday in der kön. Societät zu London l einen Vortrag hierüber. Hr. Field untersuchte das Kupfer-beschlä'gc eines Schiffes, das sieben Jahre im stillen Ozean gekreuzt hatte und dessen Kupfer so zerfressen und spröde wa-r, ! daß man es leicht zwischen den Fingern zerbröckeln konnte; ei ! fand so viel Silber unter diesen? Kupfer, daß dessen Werth die Ausziehuug gelohnt hätte, also nicht angenommen werden kann, dasselbe sei ursprünglich in dieser Menge im Kupfer vorhanden gewesen, obgleich, wie bekannt, dein Kupfer häufig etwas Silber beigemischt ist. Noch entschiedener aber zeigte ein anderer Versuch, daß das Silber im Kupferbeschlägc der Schiffe vom Meerwasser herrühre. Hr. Field nahm zwei Portionen ganz derselben Art von Metall, wovon die eine gar nicht in das Mecrwasscr gekommen, die andere aber zu dem Beschläge eines Schiffes verwendet worden war, das drei Jahre den stillen Ozean befahren hatte. Das dein Meerwasser ausgesetzt gewesene Stück gab nahezu ^ acht Mal so viel Silber als das nicht im Meerwasser gewesene. Diese Versuche wurden mehrsach wiederholt und gaben stets das Resultat, daß das im Mccrwasser gewesene Kupfer mehr Silber enthielt, als d>«s nicht in demselben gewesene, so daß also an dem Vorhandensein von Silber im Mecrwasscr nicht mehr zu zweifeln ist. Ueber die Sprache der Siamesen schreibt Sir I. Vowring: Sie besteht fast ganz aus cinsylbigen Wörtern, und Wörter, die aus denselben Buchstaben bestehen, huben je nach der verschiedenen Betonung eine ganz verschiedene Bedeutung. Dadurch wird die Erlernung der Sprache dem Ausländer bedeutend erschwert. So ist z. V. der Sinn des Satzes: »Kliai Kinn Kiwi Kinn im KIun?« folgender: „Verkauft Niemand in der Stadt Eier? Der Verkäufer ist krank." Was die verschie- ! denen lilini bedeuten, hört der Siamese gleich heraus, indem ihm der Sinn des Wortes aus dem längern oder kürzern Verweilen auf demselben und ans der eigenthümlichen Art der Betonung klar wird. Druck und Verlag von Ign. v. Kleinmayr b» F. Namberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F. Bamberg.