IV. Jahrgang. Nr. 44. Zeitschrist str vaterländische Interessen. Erscheint jeden Dinstag und Freitag und kostet: Insertionsgebühren: Für die 2spaltige Petit-Zeile oder deren Raum Mit der Post: Für Laibach sammt Zustellung: bei Imaliger Ginschaltung 6 kr., 2 Mal 6 kr., 3 Mal 10 fr. Ganzjährig fi. 6.— Ganzjährig fi. 5.— Stempel jede« Mal 30 kr. Halbjährig »3.— Halbjährig „ 2.50 Inserate übernimmt Haasenstein N Vogler in Wien, Wollzeile 9, Einzelne Nummer 5 kr. Hamburg, Berlin, Leipzig, Frankfurt aM., Basel. Die Redaktion befindetsich am Hauptplah, Nr. 10, II. Stock. Geldsendungen sind zu richten an den Eigenthümer des Blattes. Die Administration in Ottokar Klerr's Buchhandlung Manuskripte werde» nicht zurückgesendet, anonyme Mittheilungen nicht Hauptplatz, Nr. 313. berücksichtiget. Laibach, Dinstag am 1. Juni 1869. Unser Standpunkt. I n der letzten Nummer des „Triglav" haben wir die Ereig­nisse in Ianöe, Iosefsthal und schließlich in Laibach beleuchtet; dasselbe that die „Novice", welche sich Wege» ihrer Argumentationen «ine Strafpredigt von Seite der sonst nicht leicht in Harnisch zu bringenden, schläfrigen und schweigsamen „Laibacher Zeitung" zuzog. Die Wuthausbrüche des Satelliten des konstitutionellen Vereines — unsere Leser wissen bereits, daß wir damit den „journalistischen Gassenjungen" meinen — entziehen sich des Auslandes wegen jeder Kritik, denn mit so tief gesunkenen Journalen werden wir hinfort nicht mehr Krieg führen. Unsere Deutschthümler sind sichtlich überrascht, daß der größte Theil der Schuld auf sie fällt. Sie, die gewohnt sind, ähnliche Affairen stets als vom nationalen Lager ausgehend zu betrachten und hinzustellen, sind unbeschreiblich erbittert und erbost darüber, daß auch nicht die engsten Pfade aus den angeführten Ortschaften nach Laibach führen; sie sind gezwungen, stillschweigend ihre Verleumdun­gen zurückzunehmen und begnügen sich damit, die Nationalen jetzt nicht mehr als unmittelbare wohl aber mittelbare Urheber der Exzesse zu bezeichnen; namentlich sei der Haß durch die Tabor» redner angefacht worden. Ferner tauchen in der ganzen Aktion, wie es in Ermangelung an Beweisen nicht anders denkbar, geister­haft e Gestalten auf, welche bei der Ie2ica-Affaire eine so große, über zugleich so eigenthümliche Rolle spielten. Diese Erscheinung er­innert an Kinder, die an einer Lüge ertappt wurden und dieselbe von einem fremden Manne gehört haben wollen. Auf diesem Standpunkt angelangt ist die Sache schon verloren. Vielleicht würden sich unsere Gegner damit begnügen, die Sache als auf einen einfachen Raufexzeß reduzirt zu sehen und betrachtet zu wissen, obschon vorläufig die verleumderischen Korrespondenzen in Wiener Blattern nicht darauf hindeuten, als ob die deutschthümeln­den Schwärmer irgend eine Schuld daran ihrerseits zugeben wollten. Aber jetzt beginnt unsere Aktion, die wir es als unsere hei­ligste Aufgabe ansehen, für des Volkes Wohl, für die Verwirklichung seiner Wünsche und Rechte einzustehen und dieß nicht etwa durch Worte, sondern durch Thaten. Die Erfolge auf den Taboren haben unsere Behauptung, daß das Volk politischreif ist, daß es unfere Ten­denzen versteht und billigt, daß es uns vertraut, weil unsere Be­strebungen mit seinen Interessen und Wünschen Hand in Hand gehen. Die Tabore, welche als ein stivulirender Faktor bei diesen Exzessen angegeben werden, sind nach eben jenem Gesetze gestattet, nach wel­chem sich beispielsweise der „konstitutionelle Verein" bildete; sie fan­den unter gesetzlicher Aufsicht statt, und die anwesenden l. k. Kom­missäre fanden nicht die geringste Veranlassung, einzuschreiten, was sie zweifelsohne gethan hätten, wenn nur ein einziges aufreizendes Wort von Seite der Redner gefallen wäre. Demnach sind wir von jeder Schuld frei, sehen uns jedoch angesichts des Elends, das ähn­liche Affairen über das Landvoll bringen, verpflichtet, Schritte zu ihun, damit derlei Gesetzwidrigkeiten künftighin weder veranlaßt, noch verübt weiden. I n diesem Sinne hat der Verein „Slovenija" die Initiative ergriffen und zwar mit einem Promemoria an die Regierung, worin die Verhältnisse des Landes wahrheitsgetreu beleuchtet und das Treiben einer gewissen Laibacher Klique, die auch am Lande zerstreute An Hänger zählt, geschildert wird. Dieser Darstellung schließt sich die Angabe der Ursachen der jüngsten Affaire an; endlich wird die Hoff­nung ausgesprochen, auch die Regierung werde Schritte thun, um ähnliche bedauerliche Unglücksfälle und Ausschreitungen hintanzuhalten.*) Wir wollen hier über diese Mittel, obwohl wir überzeugt sind, daß dieselben jedem Patrioten und rechtlich Denkenden ohnehin gründ­lich bekannt sind, einige Worte sprechen. Das erste, wirksamste Mittel ist die Aufklärung des Vol­les über die Gesetze und feine gesetzlichen Rechte. Kennt es diese, so wird es auch einsehen, daß der Weg zur Erreichung des Zieles nicht der gewaltsame, fanstrechtliche sein kann. I n diesem Sinne wird seit einer Reihe von Jahren durch Zeitschriften, Broschüren, Schulen u. s. w. mit befriedigendem und in jüngster Zeit auf Taboren mit glänzendem Erfolge gearbeitet, trotz der riesigen Hindernisse, die uns eine von gewisser Seite unterstützte Klique unausgesetzt und mit einer diabolischen Hartnäckigkeit in den Weg legt. Das zweite, unumgänglich nothwendige Mittel ist die Zurück­weisung dieser Partei in die gesetzlich bemessenen Grenzen, aus wel­chen sie stets hervorbricht. Solange Leidenschaft und blinder Haß, Parteiwuth und das Streben nach der Herrschaft, Unterdrückung des nationalen Elementes und Begünstigung nach Krain verirrter oder im Parteiinteresse berufener Fremden, Verdächtigung der na­tionalen Führer und ihrer Bestrebungen und Aufhetzung des Voltes gegen die Männer, welche das Vertrauen desselben besitzen und dessen würdig sind, Diskreditirung des Landes nnd seiner Bewohner durch perfide Angriffe und Entstellungen von Thatsachen in der Wiener Presse und ähnliche verbissenen oder in ihren Hoffnungen getäuschten Köpfen entspringende Manöver gestattet sind, solange der kleinste Skandal als eine goldene Fundgrube für politisches Kapital ausge­beutet wird, solange endlich diese Klique allen Bestrebungen und durch die Staatsgrunbgesetze garantirten Rechten Hohn spricht, ist an eine friedliche Einigung, die Basis für Beseitigung von Affairen wie die in Rede stehende, selbstverständlich nicht zu denken. Wenn aus dem deutschthümelnden Lager unausgesetzt Funken sprühen, mu ß der leicht entzündbare Stoff in unserm Volke endlich Feuer fangen. Das Treiben dieser Sekte und ihrer Organe ist in jeder Richtung geeignet, Entrüstung und Aufregung hervorzurufen. Mi t welchem kalten Hohne sprachen die „liberalen" Blatter von den Taboren, einer vorwiegend aus Grundbesitzern bestehenden Versammlung, welche sie „Bauernrotten", „Haufen von Weibern und Lehrbuben" u. s. w. zu tituliren sich erfrechten! Würden Artikel dieser Fassung von den Betheiligten gelesen — was glücklicherweise nicht oder doch nur in sporadischen Fällen geschieht —, wahrlich! die Aufregung und Entrüstung würde noch viel größer sein! *) Wir werden demnächst einen Auszug aus dem interessanten Schrift­stücke bringen. Das Volk ist nicht da, damit müssige Personen konstitutionelle Experimente an ihm machen. Vor allem müssen wir entschieden unser Veto dagegen abgeben, daß einer kleinen Klique, für welche uns die Bezeichnung „Laibacher oder liberale Wiedertäufer" sehr passend scheint, ei n ganze s Lan d mit seiner durch Steuern ohne­hin mehr als anderswo gedrückten Bevölkerung geopfert, daß dem Volte Veranlassung gegeben werde zu stehende Rubriken bildenden Erzessen und Erhebungen gegen den Uebernmth deutschthümelnder Vereine und Persönlichkeiten, welche in ostensiver Weise, mit den verhaßten Anzeichen der geistigen Unterdrückung an der Spitze, im Lande umherziehen und so den Aussichten, welche das Volk durch die Versicherungen seiner Vertrauensmänner gewonnen hat, ins Gesicht schlagen. Kann dieses Treiben anders als Aufreizung aufgefaßt und ausgelegt werden? Soll in Krain die Stange mit dem Hut eine Rolle spielen? Soll es auch sein Shwyz und Uri erhalten? Nein, das soll es nicht! Es wird unser e Sorge sein, beider Regierung es durchzusetzen, daß die Beamten die Gesetze nicht bloß auf dem Papiere sein, sondern zur That werden lassen. Unsere For­derungen haben ja durchwegs eine gesetzliche Basis; sind diese ge­währt, dann ist das Volk befriedigt, es läßt Deutsche — Deutsche fein, beachtet die bisherigen Hetzer und Unruhestifter kaum und be­lächelt die Bestrebungen der deutsckthümelnden Titanen, welche den Himmel der Vernunft stürmen wollen, lebt in Frieden und — Glück. Winke zur Beachtung bei der individuellen Ver­keilung der abgetretenen Seruitnts-Waldnngen. (Schluß.) Hat ein Besitzer viele bestockten Weiden, Wiesen und Wälder, so hat er nur desto größern Abzug an seinem zu bekommenden Aequivalent; ja es tritt oft der Fall ein, daß sogar solch' ein Be­rechtigter leer ausgeht, d. h. gar nichts an Grund und Boden von der Herrschaft bekommt. Seltener kann dieser Fall aber beiden kleinen Hubcnrealitäten und höchst selten bei einer Kaische eintreten, eben darum, da sie selten eigene Wälder besitzen. Aus diesem haben nach Maßgabe ihres Eigenthums solche Berechtigte wenig oder gar keinen Abzug und müssen die volle ihnen zugerechnete Gebühr, d. h. Wald erhalten. Sie brauchen daher Gnade von niemand, son­dern man soll sie nur nach dem ihnen zustehenden Recht betheilen. Auf einen Umstand muß man noch aufmerksam gemacht werden: Es gibt bei der Zobelsberger Ablösungsangelegenheit viele und große Flächen als: bestockte Wiesen <8SQo2eti, 8tLvui!:i, 1i8triil!,i), die an einzelne Ortschaften abgetreten oder mittelst Urtheil als ihr Ei ­genthum zuerkannt wurden. Diese Flächen sind meist dermalen indi­viduell vertheilt und zwar meist willkürlich, einer hat einen großen Feuilleton. Der Verstoßene. Heiße o Göttin! mich nicht, zu besingen die Thaten des Heros, S o schon genugsam bekannt im Kalender der deutschen Blamagen! Nimmer er würdig mir scheint des himmlisch erklingenden Sanges, Nimmer entstieg dem Olymp die höllisch gezeichnete Seele! Sah'st Du der Elenden Schaar, die der Höchste verjagt' vom Olhmpos? Sah st Du Geister nicht, die fliehend olympische Helle, Niedergestoßen vom Schwert des gerechten himmlischen Hüters Flohen zur Hölle entsetzt, als jagt' sie der sausende Sturmwind? Hastig sie jagte der Chor der treu gebliebenen Engel; Lueifer, Führer des Corps, war der erst' an der finsteren Pforte, Führend in's schreckliche Haus, bestimmt den Verworfnen als Wohnstätt'. Hart war die Strafe, fürwahr! für den Stifter der bloßen Empörung! Ietzo verlieren bei uns General' nach berechnetem Schlachtplan Schlachten und Heere zugleich, und wandern fodann in Pension nur! Herrliche Zeiten sind jetzt, wo mancher Lucifer lebet Prächtig bei Braten und Wein in billig erworbener Villa! — Heulend betraten die Geister, verstoßen vom hohen Olympos Hades' finst'res Lokal', wo schauerlich tosende Wasser Zischend sich mengen mit ewig hier loderndem, zehrendem Feuer; Dämpfe quollen zur Höh' und betäubten die elenden Siedler. Steigende Hitze schrumpfte die weichliche Haut schnell zu Leder, Harre versengt' sie zur Stell, verzehrte die klebrigen Säfte. Theil sich annektirt, der zweite einen kleinen, und manch' anderer ist leer ausgegangen. Dieß wird aber jetzt anders werden; wo daz Ertenntniß so lautet, daß die abgetretenen oder zuerkannten Flächen der ganzen Ortschaft oder den Gesammtberechtigten ins Eigenthum zugewiesen wurde, muß dann auch die Vertheilnng äquiparirend mit dem Nutzungskllpital eines jeden einzelnen von neuem vertheilt wer« den, da ja hier in solchem Falle jeder Berechtigte als Miteigentü­mer erscheint, ohne daß auf die früher willkürliche Vertheilung Rück­sicht zu nehmen wäre. Ebenso muß auch dann bei Vertheilung der Wälder hauptsächlich auch eine qualitative Gleichmäßigkeit im Ange behalten werden, sonst bekommt der eine den gutbestockten Wald, und der zweite einen schlechtere!. Wo Kirchen oder Schulen Holzbezugsrecht haben, sind selbe abgesondert berechnet worden, daher von jeder Gemeinschaft ausge­schieden, und müssen diese entfallenden Bezugsrechte auf die Gemeinde oder Ortschaft gerichtlich intabulirt werden, im Falle es die Kirche oder Schule nicht vorziehen wollte, das ans sie fallende Aequivalent selbst zu bewirthschaften. Und da die Kirche oder Schule nur als Nutzmeßerin dieses Objektes erscheint, so darf auch dieser erhaltene Wald nie deuastirt weiden, sondern es ist nur der nachhaltige Holz­erirag herauszunehmen und so der Aequivalentwald stets im Status c^uo zu erhalten. Dasselbe haben die Berechtigten und mit Wald abgefertigten Pfarreien in Betreff der Bewirthfchaftung festzuhalten und bleiben ihren Nachfolgern hiefllr verantwortlich. Ebenso mache ich die Berechtigten des Blega« im Lackerbezirke, dann die bereits abgefertigten 14 Ortschaften mit der Feßnitzerwaldung der Kammeral­herrschaft Lack auf die individuelle Vertheilung aufmerksam, damit den kleinen Besitzern nach Befund Recht geübt wird. Gerne bin ick bereit, den Berechtigten der 78 Ortschaften am Zobelsberg, den 10 Ortschaften am Blegas, den 14 Ortschaften der Feßnitzerwaldung, sowie allen anderen durch mich durchgeführten Ab­lofungen steis mit Nath und That der individuellen Vertheilung an die Hand zu gehen. ?. scliollma^r. Korrespondenzen. Nudolfswerth, 30. Mai. Von der letzten Wahl in Treffen, wobei der nationale Kandidat Dr, 2arni k mit 92 zum Landtags­abgeordneten gewählt wurde, wird es Sie interessiren zu erfahren, wer die siebe n Gegenstimmen waren. Es waren dieß der Advokat Dr . Sked l aus Nudolfswerth und feine 6 Nachbarn aus St . Ruprecht, die ihm wohl vielfältig verpflichtet fein dürften. Ma n sah ihnen aber bei der Wahl an, daß ihnen der Name Suppa n nicht fo recht vom Herzen ging. — I n der Nacht vom 25. auf den 26. brach im Karl Lu^er'schen Maierhofe, ein Paar Büchsenschüsse außer Lucifer, haltend Revue, bemerkt einen finsteren Teufel, Der im Olympos so oft intriguirte bei wicht'ger Berathung. „Packe Dich, elender Geist, aus dem Reiche verbannter Gesellen! Suche den Or t Di r auf, wo zufrieden die künftigen Menschen Leben, und stifte den Zwist nach Gewohnheit und Hader bei ihnen. Nimmer ist hier Di r der Platz, wo der Geister Wirken in Eintracht Fördert unser Bemüh'n, zu verderben die glückliche Menschheit. Schwerer uns dieses gelingt, wenn zersplittert das Reich in Parteien. Eile zur Erde und stifte bei Menschen verderbliche Zwietracht." Sprach's und gestoßen zur Erd' durchflieget die Räume des Weltalls Der verworfene Geist des sattsam berüchtigten Helden, Der Satelliten sich wählt' und wirkt' zum Verderben der Menschheit, Selbst zu ersteigen bemüh't die Leiter zur Herrschaft des Volkes, Es zu verderben sodann, zu verdienen den höllischen Lobspruch, Nimmer erreicht er's jedoch durch schmähende Worte im Landtag, Auch durch Reclame noch nicht und Artikel in fremden Journalen, Schmähend das eigene Volk, erfüllet vom Geiste des Undanks, Gleich dem erbärmlichen Wicht, der verrathend die heimische Scholle Gehet zum Feinde und dient als kundiger Weiser der Wege, Zeichnet dieselben ihm vor im eigens geschaffenen Leibblatt. Schon ist verloren die Hälft' der riesig sich mühenden Streiter, Müde die andren wohl auch vom vergeblich betriebenen Kampfe. Fluchend und brütend er sitzt und zahlet die Stunden des Lebens. „Traurig das Los des Kämpfers, wenn dräuet der finstere Tod ihm, Streckend die Hand schon aus nach der wüthend noch schnaubenden Seele, Welche noch dürstet nach Thaten, verderblich der elenden Menschheit. unserer Stadt, aus bisher unbekannten Ursachen Feuer aus, ergriff auch die daneben stehende Doppelharpfe und 2 Maierhöfe sowie eine Schupfe anderer hiesiger Bürger und äscherte alles bis auf den Orund ein, da alles, bis auf einige Grundmauern von Holz erbaut und mit Stroh eingedeckt war. Ein Glück war es, daß kein Wind herrschte, sonst hätte die ganze dortige Reihe der städtischen Maier­höfe bis knapp an die Sladt, und nach Umständen diese selbst in Brand gerathen können. Der Schaden dürfte sich auf zirka 3000 bis 4000 fl. belaufen, doch sind die Eigentümer der abgebrannten Gebäude asseknrirt. Die ersten und thätigsten Löscher beim Feuer aber waren die hiesigen Obergymnasiasten. Aus Obcrkrain, 24. Mai. An der kärntnerischen Grenze im Markte Weißenfels wurde der Bau der Laibach-Taruiser Bahn nun in Angriff genommen. Auffallend ist es, daß auf Priuatgründen seitens der Unternehmer ohne vorausgegangenes Uebereintommen mit den Eigenlhümern oder gerichtliche Abschätzung die in der aus­gesteckten Linie befindlichen Bäume abgestockt werden; wofür den Grundeigenthümern offenbar eine Entschädigung gebührt. Später wird der hiedurch den Eigenlhümern zugegangene Schade schwer ermittelt werden tonnen, denn die Wurzelstücke werden auf der Bahnlinie verschwinden; deßgleichen können die abgestockten Stämme weggeschafft werden; und wo soll man dann Anhaltspunkte zur an­näherungsweise richtigen Bewerthung der abgetriebenen Bäume suchen und finden? — Insbesondere ist aber die Bewerthung von Bäumen eine schwierige; denn ihr Werth richtet sich nach der Beschaffenheit des Stammes, nach der Gattung und Qualität des Holzes, wobei zugleich auf die Vringung, dann auf den Zustand der Schlagbarkeit, oder des besten Wachsthums der Stämme Bedacht zu nehmen ist. Denn bei im besten Wachsthum befindlichen Hölzern ist der Nutzen­entgang ein bedeutend größerer, als bei den ausgewachsenen, schon schlagbaren Stämmen, weil jene von Tag zu Tag an Werth zu­nehmen, diese dagegen an Werth verlieren; und weil ein Jungholz sich nicht in ein Paar Jahren ziehen läßt, sondern in unseren Ge­ benden hiezu Dezennien erforderlich sind. Wir wissen auch nichl, was mit den abgestockten Bäumen zu geschehen hat; ob nämlich dieselben die Bauunternehmung für sich verwenden, oder den Eigenlhümern zur Disposition stellen wird ; in welchem Falle sie für diese von geringerm Werthe als sonst sein wer­den, weil die Abstocknng im vollen Safte, somit zu einer unpassenden Zeit stattfindet. Damit die Grundbesitzer wissen werden, an wen sie sich dieß» falls zu halten haben, und wie sich hiebet zu benehmen ist, um sich möglichst vom Schaden zu bewahren, wird die löbliche Redaktion des „Tiiglav", welcher der, bei den früheren hierlands gebauten Eisen- Leben, ja,, leben will ich, zu stiften noch vielfaches Unheil. Jung ist die Garde der kindischen, eifrig mir dienenden Recken. Dies e nun rückt in den Kampf als Wache bei ländlichem Feldzug, Wenn auf Missionen ich geh', zu Hetzen das gläubige Landvolk, °Es zu verderben sodann, wenn frech es die Waffen erhoben; Schiebe die gänzliche Schuld auf die Führer des bäurischen Volkes. Herrlich fürwahr der Gedank', und würdig des höllischen Meisters, Der mich zur Erde gesandt, zu stiften entsetzliches Unheil." Also grimmig er lacht und gebeut der Garde des Fortschritts, Eilig zu laden die Waffen, zu rüsten für ländlichen Lustpart. Willig gehorchet die Schaar der ergebenen städtischen Kinder, Ladet Revolvers und eilt bewaffnet mit bleiernen Stöcken Hoch auf den Berg, den erkoren der grimmige Führer zum Wahlsilatz. Gierig das Volk sich sammelt, zu sehen das städtische Wunder, Staunet die Fahne da an, die verzärtelten städtischen Recken, Höret die Reden dort zu, nicht verstehend der Worte Bedeutung. Summend durch Reihen es geht, wie am Markt' in der Leute Gedränge. Hetzo der Held tritt hervor und mit weinend gehobener Stimme Hebt er zu predigen an von der Seuche des ländlichen Tabors, Auch von Verführern des Volks, nationaler Hetze und Schwindel, Und von dem wirksamen Schmalz, als Arznei für die Krankheit des Tabors, Endlich von deutscher Kultur, die nöthig dem rohen Plebejer, Nützlich dem Städter, wenn ihn ersaßet die Kralle des Humbngs, Nationalismus genannt, verpestend das deutsche Geäder. (Schluß folgt.) bahnen beobachtete Vorgang bekannt sein dürfte, um die Belehrung gebeten. Diese Belehrung wäre übrigens auch durch die vaterländische Zeitschrift „Novice" gütigst bekannt 'zu geben, damit auch unsere slo­venischen in gleichen Verhältnissen befindlichen Nachbarn die nöthigc Aufklärung erlangen, weil der größte Theil der im Baue begriffenen Bahn ihre Besitzungen durchzieht. Auch an den hochlöblichen Landes­ausschuß stellen wir die Bitte, sich der Sache annehmen und geeig­rieten Ortes dahin wirken zu wollen, daß vor der Entfernung der Bäume von der Eisenbahnlinie ihre Abschätzung erfolge, wenn ihr Werth durch Vereinbarung nicht festgestellt werden sollte.") Tagesneuigkeiten. Lliilmch, 1. Juni. — (Die Eröffnung der öitalnica in Stein) ging vergangenen Sonntag unter zahlreicher Bctheilignng vor sich. Wegen Mangel an Raum müssen wir eine weitläufigere Besprechung dieses Festes für die nächste Nummer verschieben. — (Zur Turneraffaire.) In Wiener Blättern finden sich mannigfach entstellte Berichte über dieses Thema, man sieht, mit welcher Gier die Journalistik sich des Stoffes bemächtigt hat und ihn nach allen Richtungen hin ausbeutet. Die verschiedensten Gerüchte werden in Umlauf gesetzt, allerlei Kombinationen gemacht. Ein Wiener Blatt theilt sogar — sehr eigenthümlich — mit, Dr. Bleiweis und Dr . Costa hätten in einer Audienz beim Herrn t. t. Landespräsi­deinen um Schutz für die slovenische Nation vor den Deutschen ge­flehet, und weiters, derselbe hätte für den Tabor in Visnuarje 100 beigetragen. Beide Gerüchte entbehren jeder Begründung, namentlich das letzte. Das vorgelegte Proiuemoria ist gleichfalls keine Bitte um Schutz, sondern eine Forderung des Rechtes. Andere Gerüchte, na­mentlich diejenigen, welche unsere Führer als die Anstifter der ganzen Affaire hinstellen, wollen wir der Absurdität wegen nicht besprechen noch auch deren Grundlosigkeit nachweisen. — (Erlaß ) Die gestrige „Laibacher Zeitung" veröffentlicht eine Kundmachung des k. k. Landespräsidiums an die Bezirke Um gebung Laiback und Littai, worauf wir nächstens zurückkommen werden. — (Tab orfo Igen,) Der „Zuk." wird ans Laibach ge­schrieben: Wir sind jetzt auf eiuen neuen Skandal gefaßt. Vom Gymnasium haben sich eine bedeutende Anzahl junger Leute am Tabor in ViLmarje hervorragend bethciligt; die Professoren sind darüber wllthend, da sie zur deutschen Partei gehören. Unter den Studenten sind auch 18 Abiturienten, und verbreitet man jetzt schon in der Stadt das Gerücht, die Professoren wollen gegen dieselben die Prüfungen so streng als möglich einrichten. Wer da weiß, daß bei einem Examen aus sämmtlichen Vortragen, die jemand durch die 8 Gymnllsialjllhre gehört hat, das Schicksal des Eraminenden rein in der Hand des Prüfenden liegt, begreift die geringe Sicherheit, mit welcher die jungen Männer in die Zukunft blicken. Es sind die tüchtigsten Schüler der Octava unter ihnen; auch die Prämianten. Andererseits ist man auch fest entschlossen, die jungen Lente nicht schutzlos zu lassen; man wird trachten, authentische Nachrichten über den Prufungsort zu erhalten, eventuell wird man dafür sorgen, daß die Studenten an einem andern Gymnasium ihre Maturitat doku­mentiren. — Die neueste Nummer 21 der in Wien erscheinenden poli­tischen Wochenschrift „Der Osten" enthält unter anderm auch fol­gende Artikel: Preußisch-ungarische Konspirationen — Dekorirtes Gesindel — Die Czechen in Wien — Die Chancen eines Krieges zwischen Oesterreich und Rußland. Eine Aufrage an die t. k. Behörden. Es wird von allen Seiten mit Bestimmtheit erzählt, daß bei der Turneraffaire in Iosefsthal nicht die Bauern, sondern die Tur­ner, Offiziere und Gensdarmen die Angreifer waren, und daß gar kein Grund vorhanden war, das wehrlose Volk mit dem blanken Säbel, mit dem Bajonette und der Schußwaffe anzugreifen; daß ferner der Urlauber Jakob Rode von den Gensdarmen durch den Hals geschossen wurde, während er sich vor den Angreifern flüchtete, und daß er die weiteren Verletzungen, nämlich, einen Hieb über den Kopf, zwei Bajonettstiche in die Schenkel und einen Bajonettstich in * ) Wir haben Schritte gethan, damit dieser Nitte entsprochen werde. Die Redaktion. die Brust eist dann erhielt, als man ihn im verwundeten Zustande -aus einer Hauslaube, wohin er sich geflüchtet hatte, ohne ein Recht herausziehen wollte. Wir erlauben uns daher die Anfrage: 1. Was ist geschehen, um den Sachverhalt genau zu erheben, und die Angreifer zur Verantwortung zu ziehen? Wurde die Leiche des Rode gerichtlich obduzirt? 2. Warum werden die Bauern von Iosefsthal als die Ange­griffenen und Beschädigten in Untersuchung gezogen und sogar in Hast gehalten?*) 3. Was ist geschehen in Betreff des Taglohners vul^u Ura­»t^rjev von Laibach, welcher am 23. Mai l. I . vor dem Ka­sino von k. t. Offizieren, ohne ein Recht, mit blanken Säbeln an­gefallen und schwer verwundet wurde? Wurden die Verletzungen gerichtlich konstatirt? 4. Warum hat die offizielle „Laibacher Zeitung" den Sachver­halt dieser eben erwähnten Vorfälle theils ganz verschwiegen, theils entstellt? * ) Sie sind aus der Hast bereits entlassen. Anw. d. Red. Original-Telegramm des „Tnglav" . Praaerhof, 31. Mai. Von Verfaffnngsfreunden in Windischfeistrih einberufene Volksversammlung total mißlungen, bloß 400 Teilnehmer, darunter 250 Fremde aus Marburg und Graz. Heimische Landbevölkerung hielt sich ferne. Hnsareneskadron nnnöthiger­ weise konsigiiirt. Verstorbene. Den t7. Mai. Mari« Stibil, Gimizeugsverlaufelin, alt 71 Jahre, im Zivilspitlll, am Schlagflusse. Den 18. Mai. Dem Franz Öebulai, Verzehnmgssteuel-Nufsehel, sein Kind Anna, alt 1 Jahr und ? Monate, in der Stadt Nr, 82, am Zehtfieber. AN meine verehrten «freunde! Meine Verhältnisse haben mich leider zu schnell aus Eurer Mitte gerissen, insbesondere Ihr theuern Sokol- und Gesangsbrüder seid mir unvergeßlich. Daher rufe ich aus der Ferne allen Freunden und Bekannten herzlich „!^a öäravje!" 44—1. Handelsmann in Rudolfswerth. 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