^)v ti^ll^ Priinumelationsptei«: Im Comptoir nanzl. ^^l^. ^ l ^» l> N, halb,, fi. 55«. Ml b<« .^usteNung in« Hou« " ^ " halbj. 5<» lr. Mil ber Post ganzj, ft. lb. halbj. 7 «,. Freitag, 19. September. In»ett!on»gcbili: FÜ« Nelne Insnalt bi« zu ^ s»^<^ « ^rilen »5 lr., glößne per Zcile 6 tr.; bl< ösltrrn 1 «» /^» Wiederholungen per Zeile » lr. ^. V > V. Aintlichcr Theil. Der Iustizmiuister hat die Auscultanten Johann Nosan und Panl Iuvanciö zu Aezirksgerichts-adjllnttni in Reifniz ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zcitungsschan. Fast alle Wiener Vlättcr beschäftigten sich in den letzten Tagen schr eingehend mit den vom jilng-czechischen Parteitage gefaßten Beschlüssen. Das „Fremdenblatt" vermag die Iungczcchcn nicht ernst zn nehmen. Sie fühlen sich als Slaven, nicht als Oesterreicher, und sind confns, nicht liberal. Sie bedrohen die Verfassung in gleicher Weise, wie die Anhänger des Grazer Parteiprogramms, und die Verfassung müsse gegen beide Angriffe sichergestellt werden. Die „Presse" betont das Fiasco der Iungrzechen, die unerfüllbare Forderungen aufstellen und sich auf den unfruchtbaren Boden der Negation stellen. Ihre Auslassungen über die Oecnpatiouspolitik weist das Vlatt mit Entrüstung zurück. Die „Neue snie Presse" benutzt die Resolution der Iungczcchen, um die Coalition als ins Schwanken gerathen zu bezeichnen, noch ehe sie begonnen habe. Wenn jemand in Oesterreich die Grundsätze der englischen Tories vertrete nnd Anfpinch auf einen Vergleich mit denselben habe, so sei es die deutsch-liberale Partei. Das „N. Wr. Tagl'latt" kann nicht glauben, daß die Vildnng eines slavifchen Klnbs, dem gewiß ein deutscher eutgegengestcllt würde, ernstlich geplant werde. Der Einfluß des Grafen Taaffc anf die Czcchen reiche Wol weit genug, dies zu hindern. Die „Deutsche Zeitnng" nennt das jnngczcchische Programm ein „politisches Monstrnm"; das „Extrablatt" macht anf die Widersprüche im altczcchischcn und jungczechischen Programme anfmerkfani; die „Vorstadt-Zeitnng" erklärt das Tafeltuch zwischen den Deutsch-Kiberaleu und Iungczechen fiir zerschnitten. In anderen Artikeln constatiercn das „Fremden-blatt" und die „Presse" den wolthätigen Einsluß, deu die österreichische Verwaltung in Bosnien übt. Diesem Eiufluß nnd der loyalen Haltung der Pforte sei der friedliche Verlauf der letzten Occupation zu verdanken. Ein großer Umschwung fei in den Gc-slnnuugcu der Pforte gegeu Oesterreich - Ungarn eingetreten, nud das Verdienst gebühre der Politik des Grafen Andrafsy. Der „Tagesbote ans Mähren" nimmt die der Opposition dnrch die „Montags. Nevue" zugewiesene Rolle der „österreichischen Whigs" gern an. Wenn das Torykabinct ans gemäßigten Elementen zusammengesetzt ist, könne an eil» Coalitiunsministerium gedacht werden, welches Dauer zu habeu verspricht, weun nämlich d,c Verbindung zwischen gemäßigten Whigs und gemäßigten Tories geschlossen wird. Die Frage der „österreichischen Irlandc" dürfte aber — diese Garant.c mußte man haben - in keiner anderen Weise U.l"st werden, als es ein englisches Tory- oder Whig-Mnnsterlum zuließe. c- ^>,"?Mt)"sche Korrespondent" erklärt, es habe fur die Linke des Abgeordnetenhauses die letzte Stnnde geschlagen m Me Bahnen einzulenken, welche Graf Taaffe im Interesse der Verfassung uud des verfassunas. mäßigen Fortschrittes vorgezcichnct hatte und die zur Consolidiernng und Conservicrung des Errungenen die einzig richtigen sind. Die agrarischen Verhältnisse Bosniens. Aus Serajewo wird dein „Pest. Ll." geschrieben: Bekanntlich theilt sich in den Grundbesitz in Bosnien und der Herzegowina der Staat, der Vatuf (Moscheen-g"ter 'wd froin.ne Stiftungen), endlich der mohameda-nljche^ Groß- und Kleingruudbesitz. Das Aesitzlhum ^ ^aa^s beschränkt sich au die höchstgel^.ien Partien Walduugen beider Länder, welche ans tl.ma-tljchen Ursachen als auch wegen der nur äußerst schwer auezurodeudeu Ueberstockuug nicht augcbaut und auf oieje Art nicht Privateigrnthum werden tonnten, und lst der größte Theil diescö Staatsbesitzes - die an den Straßen, in der Nähe der Städte und Dörfer, > sowie au flößbaren Flüssen befindlichen Partien, welche total verwüstet sind, ausgenommen — noch iunalrüu-llcher Urwald. Der Vakuf besteht aus den Moscheen ins Eiaen. tyum oder zur Äeuützuug übertragenen, theils bewal» deten theils bebauten Landstrccken, uud werden zu diesem auch die von christlichen Kirchen erworbenen oder ihnen durch Stiftungen zn eigen gegebenen Grundstücke gerechnet. " Das Bcsitzthum des mohamcdanischen Groß- und Klcmgruudvcfitzeb, wovon eigentlich nur der erstere ciuer Niasse nach ins Gewicht fällt, ist recht und fchlccht, wie es die Verhältnlssc des Landes mit sich bringen, urbar gemacht nnd es blieben nnr diejenigen Partien des Großgrundbesitzes unangcbant, respective unkultiviert, welche eine verhältnismäßig hohe Kapitals-anläge zur Urbarmach»ng erfordert hätten. Alfo ein herrenloses Land, welches einer Besitze.greifuug durch irgend jemanden harren würde, gibt es in Bosnien nnd der Herzegowina keines. Eine Colonisation könnte daher, da der Staat fast ausschließlich nur Waldungen besitzt, füglich nnr bei dem mohamedanischen Groß-gruudbesitz stattfinden, und wir wollen es versuchen, die Frage, ob eine dortige Colonisation vom Volkswirth-schaftlichen Standpunkte aus in diesen Ländern durch« führbar oder wünschenswerth ist, näher zu beleuchten. Der iu dcu Händen des mohamedanischen Groß-und Klcingrnndbesttzes in Bosnien allein sich befindliche Besitz an Kulturboden umfaßt ein Areale von wenigstens 150 Quadratmcilen — 1.500,000 Joch zu lUWQuadratklaftcr, die ackerbautreibeude Bevölkeruug dieser Länder besteht aus 140,000 Katholiken. 290,000 griechisch-nichtnnierten Christen und W,000 Muha-mcdancrn, znsammcn beiläufig 520,000 Seelen. Es entfällt daher auf eine Seele ein Areale von 2^/,<. Joch. Der Actrieb des Ackerbaues ist auf der primitivsten Stufe, eben fo auch die Viehzucht des Laubes, die im ganzen kaum 300.000 Stück Hornvieh und 1 Million Schafe zählt, so daß auf ein Joch ein Füuftcl Stück Hornvieh und sieben Zehntel Stück Schafe entfallen. Ganz natürlich geht damit handinhand die Production dirfer Länder, welche anf diefen 1.500,000 Joch im ganzen durchschnittlich kanin tt Millionen Zentner Cerealien, also per I Joch 4 Zentner beträgt. An diesen traurigen Kultnrverhältnisseu trägt zumeist das bcsteheude Pacht-Verhältnis (Tretina) zwifchen Beg. Aga als Besitzer uud dem Kmeten (als Pächter) Schuld. Insolunge dieser Pächter seine Pachtschuldigkeit in einem gewissen Theile der Vodcnproductiou ohue Rücksicht des gemachten Aufwandes abgeben muß, insolange liegt es m sciuenl Interesse, möglichst wenig zn arbeiten, möglichst wenig zu meliorieren, lnrz möglichst wenig Kapital in Grund nnd Boden anzulegen, weil von diesem Kapital der Grundherr ebensogut den dritten Theil erhält, daher dieses Drittel des mehr als nnumgänglich nothwendig angewendeten Knltnraufwaudes für deu Pächter verloren ist. Deshalb dicfc liederliche, fchlcu-derhafic Arbeit, welche den totalen Verfall der Land-wirthfchaft zur Folge haben muhte. Ganz anders würde es fich hrransstellen, wenn der Pächter einen fixen, auf mehrere Jahre bestimmten Pachtzins zu entrichten hätte, da würde nnd müßte er arbeiten und meliorieren, weil dies in feinem Interesse «äre, da er d^e Früchte dieser seiner Mehrarbeit auch nur allein genießen möchte. Das gegenwärtig bestehende Pachtverhältnis in diesen Ländern ist daher, vom volkswirtschaftlichen Standpunkte aus betrachtet, ein absolut verdammens-werthcs, nnd sollte es eine der ersten Aufgaben der Regierung fein — schon aus Rücksicht des Staats- Feuilleton. dämonen der Leidenschaft. »iumcm von Olto v. Ellcndurs. (Furtschunn.) ,' 5. "^ """ begreife ich alles," sagte Marie wie medergeschmettert mit bebender Stimme. HrthM d ne Versprechungen, deine Vorsätze sind verschwinden' dein Freund Andreas ist ja wiedergekommen" ' „Und er that wol daran, - denn er ist ein Frennd, der mich nicht betrügt. - er -" ' .Wie, Verthold?" lickf^ '^ "'e ich sage, denn er hat keine Heim-Lügn/r er -«''"' ^ "' '" kein Henchler^uud VertlM?«"^" ^"' sagst du mir das alles, er sss,',',^' "üch. falsches Weib! Er ist nicht wie dn, aHni^^^^!!'' ^r einen Hand, nm mit der willel!'^" ^ "^"" '"'l doch nm des Himmels sick ,:'.^"^ das lohnte sich noch der Mühe," und !u- ^'"""" Freunde wendend, rief Berthold diesem ü"- ..Komm', Andreas!" ' ' ^ ' E„.^ch einmal ermannte sich das vor Schmerz und Weib. "Nch "H V?^ dS' gehe nicht so fort, verlasse gethan s. ?l, "lch.e ^rt. Habe ich etwas Unrechtes Unhold sprich.«'"^ "enigstcns mich rechtfertigen. ..Nun gut, alfo —" Doch fein böser Dämon ließ ihn den Satz nicht vollenden. „Bilte sie gleich lieber um Verzeihung!" fiel er «hm hastig in die Rede. ^,. "Ja.' fürwahr, du hast recht!" sagte Bertholt), i'aß' uns ^ '^.dir zu sagen. Weib. Komm'. Andreas. d.r ^^'S"^"W - und Sieger!" triumphierte Z'm^ Marie wagte noch einen letzten Vcrsilch. Sie Ml verzweifelnd vor ihrem Manne auf die Knie und „Wäre es möglich, Berthold? Todte mich, — aber verlasse dein Kind nicht. Bleibe hier!" "Ucch'mich!" tönte es zurück, während er sie von >'ch M.eß- ..Hinweg! Ich will nichts mehr von dir wissen!" —-------- Hinaus stürmieu sie, der herzlose Verführer nnd fein Opfer, — anf dem Fnßbodcn des öden Gemaches aber lag, anfgelöst in Thränen und nnendlichcm Herz« leid, die vcrlasfcne Fran, die verzweifelnde Mutter, und m seinem Aeltchen stöhnte das dem Tode so nahe Kind.-------- ^ «. Kapitel. Jenseits der Alpen. Graf Waldcmar von Elmcnhorst nnd feine Gemahlin befanden sich in Neapel uud athmeten unter ewig heiterm Himmel die von Blumcnduft geschwängerte Luft des herrlichen Italiens. Zum größten Leid- wesen des Grafen wollte trotz alledcm keine Aenderung in dem Gcfundhcitszustande wie in dem Benehmen seiner Gattin ihm gegenüber eintreten. Die Gräfin war Mutter eines äußerst schwächlichen Knaben geworden, den die Aerzte schon bei der Geburt für kaum lebensfähig erklärten, wenn nicht die größte Sorgfalt angewendet und von der beabsichtigten Reise nach Dentschland Abstand genommen würde. So verzögerte sich denn die Rückkehr von Monat zu Mouat. Die Gräfiu, stets leideud. seitdem sie dem Kinde das Leben gcfchenkt, war nicht zn vermögen, an irgend welchen Zcrstrcuungrn sich zn erfreuen, nnd sie, wie anch Elfricdc, führten ein Stillcbcn inmitten des ge-lä'nschvollcn nnd glänzenden Treibens, welches sie nmgav. Eiucs Tag'cs erhielt Elfriede einen Änef.m welchem ein an die Gräfin adressiertes zlcrllches Blttctt sich befand. Der Absender desselben, Graf Bernhard theilte unter Betheuerungen seiner "'ugen ^be °^ «ich! !»mr »ech,chc„. «>»'"> »Ä '"hie ,rch einen ihr m' ü°d"°,,!! "' ^ „,„« Minde«, dem em !'">". ^3 u r°.«H »°r. Ein, wie der Ru, b°V »ll«°mei» w°üe>! ,emei t.°,m KenntnG h°ch° 1838 Haushaltes dieser Länder — durch einschlagende Gesetze diesen — man kann sagen — Unfug möglichst rasch abzuschaffen, denn dann, und erst dann ist an eine Kulturhebung und an eine Colonisation dieser Länder zu denken, und letztere muß sogar — will man nicht diesen jämmerlichen Zustand der Agrikultur in Bosnien in Permanenz erklären — schon deshalb früh oder spät geschehen, weil nicht zu erwarten ist, daß die einheimische Bevölkerung, indolent und faul, ohne ein Beispiel oder einen Beweis vor Augen zu haben, von ihren alten Gewohnheiten abläßt. Die Colonisation muß aber auch schon deshalb erfolgen, weil die Ziffer der ackerbautreibenden Bevölkerung in zu minimalem Verhältnisse zum Flächeninhalte des Kultur-landes steht; denn während Belgien auf 1 Joch Kulturland 8, Böhmen 3 und das gewiß nicht stark bevölkerte Ungarn auf 1 Joch ^ ackerbautreibende Bevölkerung (Großgrundbesitz ausgeschlossen) zählt, entfällt in Bosnien auf 1 Joch, inclusive des Großgrundbesitzes, kaum V» Einwohner, und sollte daher Bosnien in der Bearbeitung des Bodens sich wenigstens annäherungsweise Ungarn gleichstellen oder durch seine Arbeitskraft in der Landwirthschaft das erreichen wollen, was heute Ungarn bereits erreicht hat, so müßten wenigstens 000,000 Seelen landwirtschaftlicher Bevölkerung herbeigezogen und der Viehstand wenigstens um das Dreifache vermehrt werden, und dann wird die Total-production des Landes nicht, wie jetzt, durchschnittlich jährlich per 1 Joch 4 Zentner, sondern vielleicht 10 bis 15 Zentner an Cerealien betragen und nur dadurch die Möglichkeit geboten sein, daß diese Länder auch ihren Staatshaushalt zu tragen im stände sind. Dies nach und nach zu bewerkstelligen, sollte sich die Landesregierung von Bosnien und der Herzegowina zur Aufgabe stellen. Sache der Regierung wäre es, die Colonisation, mag solche in der Form von Käufen oder Pachtungen erfolgen, zu leiten und mit allen gesetzlichen Mitteln zu unterstützen. Zur Situation in Frankreich. , Wäre nicht ein gewisser Schlag rothgesottener Radicaler, so wäre Frankreich heute das ruhigste und zufriedenste Land von Europa. Die Republik besteht nun seit beinahe neun Jahren theils in provisorischer, theils in definitiver Form jenseits der Vogesen, und bis jetzt haben alle die düsteren, zum großen Theile wolmeinenden und auf langjährige bittere Erfahrungen sich stützenden Weissagungen sich nicht bewährt, welche in dem Mangel eines Thrones und in der absoluten Herrschaft des allgemeinen Stimmrechtes das unaus« bleibliche Verderben für Frankreich und eine schwere Gefahr für die europäische Ordnung erblickten. Frankreich ist aus der demüthigenden, aber läuternden Schule des selbstverschuldeten Unglücks'mit der heilsamen Erkenntnis hervorgegangen, daß keines der Regierungs-sisteme, die es seit dem Jahre 1789 über sich hatte ergehen lassen, ihm die Kraft und die Mittel zu bieten vermöge, sich nach seinem jähen Sturze wieder aufzuraffen und die gewaltige Einbuße, die es an Macht, Anfehen und Wolstand erlitten, in kurzer Zeit wieder zu ersetzen. Die Republik drängte sich den Franzosen zunächst als die Negation aller jener anderen Regierungsformen auf, die sich nacheinander unmöglich gemacht hatten und die, durch eine Restauration oder einen Staatsstreich wiederkehrend, das Land einer unheilbaren Zerrissenheit im Innern preisgegeben und deshalb zu einer anabsehbaren Ohnmacht nach außen verurtheilt hätten. Die Franzosen haben wahrlich nicht für die Republik als die beste der Regierungen geschwärmt; gewiß die Hälfte der Nation ist heute noch nur deshalb dem Namen nach republikanisch, weil sie in der bestehenden Staatsform für Ruhe und Ordnung, für Arbeit und Genuß, für Handel und Wandel diejenigen Garantien findet, die ihr jetzt und in der nächsten Zukunft, nach der nüchternsten Berechnung, weder ein Heinrich V. noch ein orleanistischer Bürgerkönig, noch ein bonapartistischer Cäsar gewähren könnte. Die wahrhaft confervativen, um die Gesundung und Erstarkung ihres Vaterlandes mehr als um die dynastischen Sonderinteressen der verschiedenen Prätendenten besorgten Elemente der französischen Bevölkerung haben deshalb kein Bedenken getragen, sich in eine Staatsordnung hineinzufinden, die selbst von Männern wie Thiers, Dufaure und Montalivet als die für Frankreich noch einzig zuträgliche anerkannt worden war — vorausgesetzt, daß sie ihren liberal-conservativen Charakter bewahre. Bis jetzt hat die französifche Republik die Prü< fungen und Gefahren, von denen sie in ihren Kinder-jahrcn heimgesucht worden, glücklich überstanden und hat Beweise einer Lebensfähigkeit und Lebenskraft abgelegt, die auch ihren entschiedensten Gegnern imponieren. Sie hat schon in ihrem ersten Jahre den furchtbaren Commune^Aufstand überdauert, der doch gewiß unter dem ersten Drucke jener unerhörten Sch're« ckensereignisse den Rückfall unter das schärfste persönliche Regiment hätte herbeiführen können. Sie hat durch die wahrhaft „elegante" anticipierte Abtragung des Milliarden-Lösegeldes von dem europäischen Kapital ein Vertrauensvotum erhalten, dessen sich kaum die consolidiertesten Monarchien rühmen können. Sie hat die schwierigsten Krisen durchgemacht, in denen ein einziger übereilter Schritt ihren Feinden das sehnlichst erwartete Signal zur „Rettung" der Gesellschaft gegeben hätte. Thiers, der wolverdiente Liebling der Nation, wurde durch eine tiefangelegte dynastische Intrigue aus der Präsidentschaft gedrängt, es kam die Aera de Broglie, die Interimsreaction des 16. Mai, die Auflösung der Kammer, die terroristischen Vorarbeiten für offizielle Kandidaturen, die das ganze Land durchbebende Aufregung der allgemeinen Wahlen: nirgends ein ungesetzliches Auflehnen, ein Putsch, ein Barricadengelüste in jenem Frankreich, in dem früher bei geringeren Anlässen die Pflastersteine in den Straßen sich aufthürmten nnd die Flinten von selber losgingcn. Der Uebergang der höchsten Regierungsgewalt von Mac Mahön auf Grcvy vollzog sich so glatt und so ruhig, als handelte es sich um die Wahl einer Rosen-jungsrau. Während aller dieser Evolutionen, denen Europa mit den schlimmsten Vorahnungen entgegen sah, ging Geschäft und Vergnügen in Frankreich seinen ruhigen Gang weiter. Man ließ das allgemeine Stimmrecht sorgen und blieb bei der Arbeit. Und dabei mehrten sich die Ersparnisse in noch nicht dagewesenen Verhältnissen, die öffentlichen Werthe stiegen und die Staatseinnahmen übertrafen in jedem Budget die Einnahmen und die Voranschläge des vorhergegangenen Jahres. Die Republik, wie sie durch die Nationalversammlung in Bordeaux provisorisch anerkannt und erst seit der Wahl Grcvy's zur vollzogenen gesetzlichen Thatsache geworden ist, hat in Frankreich, seitdem der kaiserliche Prinz aus dem Reiche der Lebenden geschieden geachteter Arzt, Namens Gratiano, war täglich um das kranke Kind und die bleiche Mutter und erschöpfte seine ganze Kunst und Wissenschaft, um beide zu erhalten. Ein Italiener von Geburt, schien er die ganze Welt bereist zu haben und war wegen seiner gesellschaftlichen Talente, wie auch körperlicher Vorzüge halber, allgemein beliebt. In seinem etwas unsteten Auge lag eine tiefe, verzehrende Glut, die ihren Höhepunkt errreichte, wenn er in die Nähe der Gräfin kam. In der Seele dieses Menschen keimte ein verbrecherischer Entschluß, er liebte die bleiche, leidende Helene mit dem Madonnengesicht und er wollte sie besitzen um jeden Preis! Schnell war sein teuflischer Plan entworfen, und mit der unbefangensten Miene wie mit einem verbindlichen Lächeln uni den Mund trat er in das Kabinet des Grafen Waldemar, welcher seit geraumer Zeit an einer Gemüthsverstimmung litt und daher finster und wortkarg war. „Ich sehe immer noch die Wolke des Kummers auf Ihrer Stirn, mein gütiger Freund." redete er den in Gedanken vertieften Grafen an. „Sie müssen diese dunklen Bilder bannen und das Leben wieder von der Sonnenseite sehen. So reich und jung, und doch so unglücklich scheinen, stimmt ihre guten Freunde traurig." „Ich weiß es wol, Doktor Gratiano, und doch besitze ich nicht die Kraft, die mich beherrschende Stimmung zu besiegen. Mir kommt es vor, als ob ich für etwas büße, was ich einst beging und was sich nicht wieder gutmachen läßt. Böse Ahnungen und Träume foltern mich. Jüngst erst träumte mir, ich befände mich auf einem wildschüumenden, von hohen Felsen umgebenen See allein in einem kleinen Nachen. Meine Kraft war erschlafft, mein ganzes Sein vom Schreck gelähmt. Willenlos ließ ich das Fahrzeug treiben, das sich mit rasender Schnelle den Felsen näherte. Entsetzen ergriff mich, mein Haar sträubte sich, der Puls stockte. — Tiefe Nacht senkte sich auf das wild wogende Wasser, der Donner erschütterte die Luft und hallte die hohen Ufer entlang, während grelle Blitze die Szene des Schreckens beleuchteten. Plötzlich traf ein teuflisches, markerschütterndes Lachen mein Ohr, und m demselben Augenblick ward mein Nachen mit rasender Gewalt an die Felsen geschleudert und zerschellt." — Des Grafen Antlitz hatte Todtcnblässe bedeckt und seine Lippen zitterten bei der Erinnerung an seinen Traum. Der Italiener warf einen lauernden Blick auf sem von Vorahnung seines kommenden Geschicks ergriffenes Opfer, während sein Gesicht nicht das Lächeln verlor. „Wer mißt noch Träumen Wahrheit bei oder läßt seine Stimmung unter ihren, Einflüsse leiden? — Ihr Nervensistem ist angegriffen und in diesem Zustande wird jeder Mensch mehr oder minder Hypochonder. Sie müssen sich zerstreuen, Ihrem Idecngang mit aller Gewalt sich widersetzen. Ich kenne Ihren häuslichen Kummer und bemitleide Sie innig. Ueber-lassen Sie der Zeit die Heilung desselben." Der Graf schüttelte zweifelnd sein Haupt. „Ich kann," sagte er traurig, „meiner Gattin Herz mir nicht erringen, selbst jetzt nicht, nach der Geburt eines Kindes. Meine Hoffnungen und Wünsche haben sich nicht erfüllt, und ein freudloses, verfehltes Dasein liegt vor meinen Blicken." (Fortsetzung solgt.) ist, mit keinem offenen Gegner mehr um Sein oder Nichtsein ernstlich zu kämpfen, allein an Feinden uller Farben fehlt es ihr nicht, die ohne begründete Ausficht, selber zur Herrschaft zu gelangen, immerhin alles aufbieten, um aus der Republik das zu machen, Ms ihren Plänen am meisten frommt, eine machtlos, diskreditierte Sache, welche dem conservative!! Theile der Bevölkerung das Vertrauen in die Zukunft benimmt und die extremen Parteien zu Unternehmungen treibt, welche die erwerbenden und besitzenden Klassen mit der Zeit irgend einem providentiellen Schützer, wer er auch sei und woher er auch komme, zujage. Die schlimmsten Feinde der Republik sind gegenwärtig aber deren vorlaute und ungestüme Freunde von der äußersten An-ken. Sie und nur sie allein sind, wenn ihnen mcht bald und nachdrücklich die übergroße Mehrzahl der Wähler mit ihren Stimmzetteln die engsten Schranken zieht, eine wirkliche Gefahr für Frankreich und sen'/ fernere gedeihliche Elitwicklung. In ihrer gegenwärtigen Minorität erfüllen sie das Land mit wüstem M' schrei und erwecken dadurch häufig im Auslande die irrige Ansicht, als wirkten die verrückten Ideen, nnt welchen sie von heute auf morgen die radicale 1lM" wälzung aller politischen, socialen und religiösen Verhältnisse durchsetzen möchten, mit einem merklichen Gewicht ans die öffentliche Meinung Frankreichs ein. Die unbedingte Amnestie für sämmtliche Deportiert^ der Commune war ebensowenig den Wünschen sclb>t der republikanischen Majorität entsprechend, wie voraussichtlich das allzu stürmische und rücksichtslose Vorgehen gegen den in allen Schichten der französisch^ Bevölkerung nur zu tief eingewurzelten und zn lv^t verzweigten geistlichen Unterricht es sein wird. A>n schroffsten trat aber die absolute Unverträglichkeit dcs rothen Intransigentenlhums mit einer vernünftige» republikanischen Regierung in der von einem HaW Nadicaler in Bordeaux mit unverantwortlicher ZlilM" keit festgehaltenen Wahl Blanqni's hervor. Die """ diesen Fanatikern ausgeheckte Theorie, daß die ÄM fache der Wahl irgend eines Individuums in irgc^" einem Wahlbezirke über allen noch so unzweideutig^ Bestimmungen der Verfassung stehe, daß die wm^ gebung des souveränen Willens einiger hundert Wahl" genüge, um die von der gesammten Nation als lM dend anerkannten Gesetze illusorisch zu machen und nw Haufen zu werfen — diese ungeheuerliche Theorie h" wirklich Anhänger und fanatische Vertheidiger gef»^ den. Die Sache ist nun für diesesmal knrzwcg erledig der alte Blanqui, der invalide Dictator der 2>^ schwörnng, der französische Garibaldi in Zivil, eliH abgenützt und zerfallen, wie der Italien unausg^, compromittierende Einsiedler von Caprera, hat b" ! diese ungeschickte Kandidatur sich hoffentlich fill " Rest seiner Tage im öffentlichen Leben unmöglich ^ macht. Er hat durch seine kaum verständlichen lM °, Phrasen, die er wie Brandraketen ohne Zünder l"« ließ, bei Freund und Feind so ziemlich den EiM", des rabiat gewordenen Josef Prudhumme, jensl Frankreich typisch gewordenen Gestalt des aufgebläht ' breitmäuligen Aourgeoisthums, gemacht, und daM't er wol für immer besorgt und aufgehoben. . ^ Vielleicht — so schließt das „Fremdenblatt"!"" vorstehende interessante Betrachtung — dient "lr! verunglückte Gascognerstreich den Radicalen lme ^ Liberalen der republikanischen Partei als eindringt^ Mahnung, fortan vereinigt die Pfade zu wand ' welche bis zur Consolidiernng der gegenwärtigen Slaa ordnung zurückzulegen sind. Will die Republik 9^ die bestehende gesellschaftliche Ordnung Sturm laus ' anstatt, wie es das unerläßliche Gebot des M"^^ Erfolges ist, festen aber gemäßigten Schrittes.9^ allerdings offenkundige und nothwendig zu beselt'g ^ Uebelstände in den Kampf zu ziehen, so "^ > schneller, als vielleicht selbst Gambetta sich "" .' , läßt, dahin gelangen, wo sie selber nicht fortz"^sw vermag, ohne daß heute noch jemand weiß und >" » kann, was an ihre Stelle treten wird. ^^- England, Nußland und Afghanistan. .^ Die afghanischen Angelegenheiten "ehmen ,.^ interessante Wendung; es scheint heute die U»MW ^ keit nicht mehr ausgeschlossen, daß das Allltlia," ^ Kabul auch seine Rnckwirtuna. auf die ""s. >er-Politik ausüben wird, sofcrnc nämlich Rußland 1«- „ seit>3 ebenfalls in die Action eintreten würde. ^, fehlt es nun im nordischen Reiche keincswes^ ^ Neigung. Das offizielle Rußland und sc"e " ^., verhalten sich den afghanischen Dingen gegeMlver ^ dings vorderhand völlig neutral. Umso eiMa > ^^ sprechen sich die Zeitungen, in welchen '""".,",,Mchell drnck der StimimlilfM und Ansichten der P"Mln" > ^ß, Partei wiedergegeben findet, für ei» Einarel^' '^ lands aus. Die russische ..Petersburger Ztg- .^. ein in ihrer letzten Nummer geradezu, daß ?"", ^„d Hilfscorps gesendet und dieser damit m F" ^aild gescht werde, den Engländern erfolgreichen ")' , ^s zn leisten. „Im gegenwärtigen Momente _7 .He"'^ erwähnte Blatt - würde ein russisches ^ >ch' vmi ^0.000 Mann in Asien genügen, "" "'''^ M" mnthigen Feind im Osten zn Mngen, e ' d^t aufgelaufenes Conto hnndcrtfältig zu bezahlen, ,^i. der Anfang des Endes für ihn eintritt. "" 1839 mehr Terrain gewinnende Aufstand der Afghanen beweist, welch'eine einst Wendung die afghanische Sache mmmt, Welch' hartnäckiger Kampf den Engländern bevorsteht, und von welcher entscheidenden Bedeutung eine rechtzeitige Einmischung Rußlands für die Lösung der verhängnisvollen Frage sein kann, ob England den Sieg davonträgt oder nicht. . . Uns aeht die moralische Seite der Kabuler Katastrophe nichts an — das ist die Sache des afghanischen Volkes. Es erblickt in der englischen Gesandtschaft seinen Feind und — verfuhr mit derselben, wie mit seinem Feinde. Unsere vorjährige Gesandtschaft dagegen erfreute sich der Freundschaft des afghanischen Volkes, obschon die dama« ligen Umstände dieses Gefühl eigentlich nicht erwecken konnten. Gegenwärtig aber handelt es sich bei uns nicht um Freundschaft, sondern darum, daß wir das Vordringen der uns einengenden Macht hemmen und sie zum Rückzüge nöthigen. Zur Entwicklnng unserer nationalen Annabel, und Interessen in Asien sind wir der Anwesenheit dcr Engländer daselbst wahrlich nicht benöthigt; im Gegentheil stoßen wir dort bei jedem Schritt auf einen boshaften, energischen Widerstand von ihrer Seite und werden solchen Widerstand bis zu dem Zeitpunkte finden, wenn die Streitfrage: „Wir oder sie?" entschieden ist." Das Peteisburger Blatt setzt nun weiter auseinander, daß durch alle Verträge und künstlich abgezirkelte,! „wissenschaftlichen" Grenzen die Rivalität zwischen beiden Mächten nicht gebannt werden könne, daß, wenn nicht jetzt, so doch binnen einer nicht ferner Znkunft ein Znsammcnstoß unvermeidlich fei, und daß Rußland an feiner Wcstgrcnze nur dann freie Hand bekommen könne, wenn es den Engländern im Osten erfolgreich die Spitze biete. Dcr Sinn dieser Philippic« dcr „Petersburger Ztg." läuft darauf hinaus, sich in Afghanistan Revanche dafür zu holen, daß die Anwesenheit dcr englischen Flotte am Goldenen Horn den Russen nicht gestattet hat, in Konstantinopel einzuziehen, und daß Europa auf dem Berliner Congreß die Stipulationen des Vertrages von San Strfano wider znnichte machte. Dies sind zimächst Zeitnngsdeclamationen uud als solche nnr von symptomatischem Werth. In dieser Beziehung aber sind die erwähnten Aeußerungen des russischen Petersburger Journals nnd ähnliche der „Molwa" und des „Golos" umso beachtenswerther, als sie binnen knrzem ein kräftiges Echo in Altengland wachrnfen werden. Man war dort von Anbeginn an geneigt, die Katastrophe in Kabul russischen Intriguen zuzuschreiben, und insbesondere das Leiborgan Lord Veaconsfield, dcr „Standard", hat über die Art dieser Intriguen Mancherlei zu erzählen gewußt in einem Momente, in welchem man den Emir Iakub Khan noch für England treu ergeben hielt. Wenn jetzt in England diese russischen Stimmen gleichzeitig bekannt werden mit der Nachricht der „Times", daß dcr Emir mit den „Attfständischcn" nunmehr gemeinsame Sache mache nnd die ganze, ihm zugcbote stehende Wehrkraft zum „heiligen Krieg" gegen England aufrufe, wird das Mißtrauen gegen Ruhland wesentlich verstärkt werden und die Hypothese von den rnssischen Intriguen zum festen Glauben an dieselben sich aus-wachsen. Dadurch erhält dann der in Aussicht stehende zweite Afghancnkrieg fein besonderes Relief. England wird alles aufbieten, um seinen Rachezug gegen Kabul mit glücklichem Erfolge zu Ende zu führen. Bei den namhaften Streitkräften, die ihm in Indien zur Verfügung stehen, uud der Unerschöpflichkeit feiner Geldmittel wird ihm dies nach der Anficht der „Presse" sicher gelingen, wenn es auch dcu gesammten Heerbann des Emirs uud seiner eingcbornen Verbündeten niederzuwerfen hat. Vedeuklichcr könnte sich die Situation, wie das oben genannte Blatt hervorhebt, allerdings gestalten, wenn die 20,000 Russell, welche vorderhand nur auf dem Papier der „Petersburger Zeitung" anfmarfchiert sind, über Mcrw und Herat Iatub Khan zuHilfe ziehen würden, eine Eventualität, die vorläufig wol nicht eintreten wird, die aber keineswegs derart vollständig außer dem Bereiche aller Möglichkeit liegt, daß man englischerseits nicht gewisse Rücksichten auf Nußland nehmen müßte, so lange der Afghanenkrieg dauert. England war bisher bei allen Conflicten mit Rußland in der fehr glücklichen Lage, seinerseits vor jedem russischen Angriffe gesichert zu sein, während Rußland für den Fall, daß es zum Aeußersteu kommen sollte, eine Gefährdung seiner Küste durch die englische Flotte zu befürchten hatte uud jedesmal, weun es zu emer Action ill, Südwesten, auf der Valkan.Halbinscl. W anschickte, auch in seinem Vorschreitcn sich in der 6hat durch England gehindert fah. Die famose Parabel vom Wolf und vom Fifch hinkte, wie jeoeö Melchnis, sobald der Wolf zum Wasser uicdcrstcigcn wollte und dann in den Bereich des Fisches gcrieth. England war bisher in dcr Lage, seine indische Macht-Nrlluug Rußlaud gegeuüber durch eine ausgiebige mottcndemunstration in den Dardanellen hinreichend 5" decken. Durch die Entwicklung dcr Dinge in Mhanistan aber wird diese bisher so glückliche Lage Englands sichtlich verschlimmert; der Fisch muh aufs trockene. Iu Afghanistall hat England eine Position A vertheidigen, welche, wenn etwas Wahres an den Behauptungen des „Standard" von den erfolgreichen russischen Intriguen ist, bereits viel mehr. als dem < Kabinette von St. James lieb sein mag, im Machtbereiche dcr russischen Diplomatie liegt; eine Position, die eventuell auch für die russischen Streitkräfte nicht unerreichbar ist. Mau wußte in England längst, daß die afghanische Frage früher oder später auch die russische in ihrem Gefolge haben werde, und bewies deshalb gegenüber dem Vater Iaknb Khans. Schir Ali. feit Jahren eine Langmnth, die man fönst indischen Fürsten nicht an-gcdeihen zu lassen pflegt. Man wollte deshalb von einer Annexion Afghanistans niemals etwas wifscn und begnügte sich auch in dcm Fricdcnsschlussc von Gundamat wicdcr mit dcn bcschcldcnswi Zugeständnissen dcs Emirs. Man hat deshalb auch, nachdem die erste Nachricht von der Blutthat in Kabul eingelangt, gleichzeitig mit der Fordernng einer nachdrückliche» Bestrafung der Schuldigen die ernste Warnnng von ^ einer Einverleibung Afghanistans erhoben. Nun scheinen aber die Ereignisse sich derart zu gestalten, daß die Annexion unvermeidlich wird, zur nicht geringen Befriedigung selbst dcr gemäßigte,! unter dcu russischen Blätter,,. Diese wünschen nämlich nichts sehnlicher, als daß die englischen Grenzen jenen Ruhlands näher ruckcu weil sie sich in dem Glanbcn gefallen, daß dann, sobald England mit scincr den Landcs-Emgcbor-nen nnsympathlschcn Coloilialpolitik. welche cs in In« dicn befolgt m dcr unmittrlbaren Nachbarfchaft der russischen Mllltärcolonien sich festgefetzt habe. auch die Tage fnner Herrlichkeit in Indien gezählt scicn. Hagesnenigkeilen. — (Erträgnis dcs Grazer Schloßberg-festes,) Das linzlich i„ Oraz mit glänzendem Erfolge abgehaltene Schloßbergfrst in Verbindung mit der alpi-! ncn Ausstellung ergab eine Einnahme von 5I K0 fl. Die Ausgaben sind noch nicht vollständig bekannt; sie durften den Betrag von 3200 fl. erreichen, so daß ein Remertragms von ungefähr 1800 bis 1900 fl. sich ergeben wird. welcher Betrag nach einem früheren Bc-Musje des Gebirgsvereines den, Fremdenverkehrs-Comitc Übergeben wird. Der Glnckshasen ergab eine Brutto-W0" N "°" ^'' ^" ^ Ausstellung eine solche von — (Bären in Vorarlberg.) Wie die „Neckar-Zeitung" meldet, wurde dcr Eisenbahn - Direktor Th. nebst Gattin von Köln. welche am 9. d. M. vom Lüner-see mit Führer nach Schrung im Vorarlberg sich begaben, unterwegs von Bären überrascht. Nach zweistündigem Marsch, kurz hinter dem sogenannten Schwei-zertbor. bemerkten sie. lau», hundert Schritte entfernt, zwei mächtige Bären. Der eine richtete sich auf die Hinterfüße, während der andere nach allen Regeln der nul.tärischcn Taktik eine Umgehung zu versnchcn schien. Es blieb den Ucbcrraschten nichts anderes übrig, als schleunige Flucht, nnd um diese zu erleichtern. Wegwerfung sämmtlicher Gepäckstücke. Die Bären scheinen stch zunächst an diese gemacht zu haben, wodurch es den Reisende», nnter den, Schntzr dcs Nebels gelang, wol-behalten wicdcr die Klubhüttc am Lünersec zu erreichen, von der sie mit anderen Touristen am Abend in Blu-dcnz angelangt sind. Seit 34 Jahren hat man dort keine Värcn mehr bemerkt. — (Für Szeged in.) Die Gcsammtsumme der Spenden für Szegedin. welche bis jetzt beim lön. nnga« rischen Ministerin,!, des Innern eingegangen, beträgt 2.600.406 fl, 35'/, kr. — (Von einem Panther zerrissen.) Im Thiergarten z» Pest sind die Käfige des Panthers und, des Luchses durch ein Eisengitter. welches aufgezogen und niedergelassen werden kann, getrennt. Vor einigen Tagen ereignete es sich, daß dieses Zwischengitter nicht gnnz niedergelassen war. so daß der Luchs seine Pfoten unten durch in den Käfig des Panthers stecken konnte. Der Panther ging jedoch auf das beabsichtigte Spiel mcht ein. sondern faßle die hingehaltene Pfote mit den Ayncn. r,ß den Luchs unter dem Gitter durch in seinen Kaftg wo der fürchterlich schreiende Luchs, bis Succurs kam. bereits zerfleischt war. nn ,^l.^^ grüßte Bienenzüchterei der "5.elt) bcftndct sich bei dcm Dorfe Becton in Canada. . 'k besteht aus vier getrennten Einfriedungen, deren !, / ""Ncsnhr einen Morgen Landes groß ist. In ihnen hat dcr Eigenthümer, ein Herr Jones, zusammen 620 Stücke, deren jeder ungefähr 30.W0 Bienen enthält. Der genannte Züchter hat schon Ende Juli 50.000 Pfd. Hunlg eingeheimst und hofft, daß das Erträgnis seiner 19 Millionen kleine» Arbeiter sich am Ende dcs Jahres auf 70.000 Pfd. beziffern wird Den Reinertrag schätzt er auf 7—l0.000 D.. nicht cingerechoct den Verkauf von Schwärmen und deren Königinnen. — (Kän guru-Zungen.) Eine neue australische Delikatesse in der Form getrockneter Känguru-Zungen hat ihren Weg nach den Londoner Märkten gefunden. D,e Schwänze und Häute dieser Thiere sind schon lange nutzbar gemacht worden, erstere für Suppen, letztere für "der. und die enorme Vernichtung von Kängurus in dcr Neuzeit hat deu Handel in diesen beiden Artikeln beträchtlich in die Höhe gebracht. Aufmerksam geworden auf dcn Nahrungsmittclvcrlust. der durch das Todten so vieler Tausende dieser Veutelthierc verursacht wird, deren Körper häufig auf der Stelle, wo sie fallen, der Verwefung überlassen werden, machte ein Ansiedler in Wanru dcn Versuch, die Zungen der gctödteten Thiere einzupückeln, und so doch wurde dieser Artikel geschätzt, daß sich darin ein beträchtlicher Handel entwickelte. Ge» wohnlich werden die Zungen geräuchert, wie die russischen Ncllthicrzungcn; aber ein viel besserer Plan ist der. sie in Blechbüchsen zu fträservieren, wie dies mit den aus Amerika importierten Schaf- und Ochsenzungen geschieht. Zungen eignen sich zu dieser Behandlungsart besser, als irgend ein anderer Theil eines Thieres, da sie das starke Kochen besser vertragen, als Rind- oder Schöpsenfleisch. — (Besteigung eines Vulkans.) Der große Vulkan Orizaba in Mexico, dessen Höhe 5295 Meter über dem Mcercsniveau betragt, wurde von einem Einwohner von Puebla, A Albaiza. in Begleitung von zwei Führern und drei Schwefelarbeitcrn erstiegen. Bis jrtzt wurde dieser Vulkan, dessen Ersteigung die riesigsten Hindernisse bietet, nur von sehr wenigen „„erschrockenen Männern betreten. Im Jahre 1850 war ein Baron Müller der erste, welcher die Spitze des nngchcucreu elliptischen Kraters erklomm. Derselbe ist von ewigem Schnee bedeckt, sein Umfang wird auf 6000 Meter geschätzt. Am 10. Februar 1879 versuchte eine von dem mexikanischen Ministerium organisierte wissenschaftliche Expedition das gefahrvolle Unternehmen einer zweiten Ersteigung des Vulkans. Vor der Ankunft bei dein Gipfel wurde aber eines der Mitglieder dieser Expedition infolge der Anstrengungen ohnmächtig und mußte von zwei Führern mit Stricken an dem furchtbar steilen Felscnrande hinabgelassen werden. Einer der Führer starb auf der Höhe des Kegels infolge Erstickung, hervorgebracht durch die Verdünnung der Luft. Er konnte infolge der eingebrochenen Dunkelheit nicht mchr hinabgeschafft werden. Ein zweiter Führer starb nach einigen Tagen an den Folgen einer Gesichtsrose, die er sich durch die gewaltige Reflexion der tropischen Sonne auf die Schnecschichlen zugezogen haben soll. Bisher wnrdcn die Ersteigungen des Orizaba stets zu Pferde, wenigstens bis an die Schneegrenze, vorgenommen ; Herr Albaiza erstieg den Berg jedoch nur zu Fuße. Er verließ Chalchicomula am 29. Juli morgens, wurde von einem äußerst heftigen Gußrcgen in dem Tannenwalds von Chipcltepetl überrascht und kam deshalb erst nm 6 Uhr abends beim „Ranchu" an. Am 30. stellte sich der Regen abermals ein, so daß an einen Aufstieg nicht zu denken war; auf dem Gipfel fiel Schnee. Am 31. klärte sich das Wetter und die Gesellschaft machte sich auf den Weg. An der Schneegrenze in einer Höhe von 4000 Metern angekommen, stellten sich bei einem dcr Führer Erstickungsansälle ein; er mußtc deshalb nach dem „Raucho" zurücktranspor-ticrt werden. Nachdem Herr Albaiza und seine Gefährten bei dem großen Felsen „Soledad" gerastet hatten, setzten sie aufs neue ihre» Weg fort. Um sich eine Vorstellung von dcr Höhe drS Kegels zu machen, dcn ewiger Schnee unter glühender Sonne bedeckt, berichtet dcr Reisende, daß er und seine Begleiter sich genöthigt sahen, mit Hacken und Schaufeln 7000 Stufen in den gefrorenen Schnee zu hauen, bei welcher ciwrmcn Arbeit stets ein Mann den anderen ablöste. Es blieb ihnen eben nichts anderes übrig, um emporznkommen. ohne in die Abgründe zu stürzen. In weniger denn zehn Stunden hatten sie die Riesentreppe erklommen, ungeachtet des heftigen Sturmes und der zahlreichen Erstickungsanfälle, denen sie ausgesetzt waren und die ihre Ermüdung aufs höchste steigerte,,. Endlich erreichten sie den Rand dcs Kraters, Welcher von kolossalen Felsen in Gestalt nngehcurrr Kirchenpfeiler umgeben ist. Die Aussicht war eine geradezu »„beschreib- I liche. An der Seite von San Andres, an einem außerordentlich steilen, ja fast fenlrcchten Abhänge, befindet fich cin etwa 20 Quadratmeter messender Raum. aus dem sich dcr Schnee nicht fixieren kann. Es ist ein aus Kalt, Sand und Schwefel gebildeter, stets warmer und rauchender Flcck, iu den dic Reisenden cin großes Loch grubeu und in demselben, geschützt vor den, beständig fallenden Schnee, die Nacht zubrachten. Als sie deS anderen Morgens den Rückweg antraten, zeigte das Thermometer bei Smincnaufgang 12 Grad unter Null. Der Abstieg geschah ohne irgend welchen Unfall. fokales. -(Ernennunge n.) Die Herren Auscultanten Johann Nosan und Paul Iuvcmcic wurden zu BezirlS-gcrichtslldjnncten in Reifniz ernannt. — sTb eater) Die neue Theaterslnsun Wird und M^,^»np«Mn^ Hr dm. Fr,, Mm," « u ,^ ^ Nel>h°l.eri,,; N A,!drH°5 C°,,»°r!°.w»Ä,'l>h«»°rm! Frau Frau W°n° Berthal, Je <°mi°ch° »ltc! Flau E!i,»beth hliule, h°lde»° mittler im» ältere Anstaudldamen, — ftinei den heuen: 184N Max Weiß, erster Ofterettentenor; Carl Endtresser, Operettensänger und jugendlicher Komiker; Alexander Mondheim, erster Gesangs- und Charalterlomiker; Adolf Weih, Baritonpartien und komische Rollen; Heinrich Frederigk, Charakterrollen und Väter; Franz Paul, zweite Väter und Gesangspartien; Robert v, Balajthy, Helden und Liebhaber; Heinrich Bernthal, Conversa-lionsliebhaber; Richard Korta, Charakterliebhaber; Emil Ludwig, Bonvivants und gesetzte Helden; Ludwig Fux, Anmelderollen; Carl Kossak. Dialellrollen; Carl Knöbl, Episoden. Die Oberregie und die Regie der Operette wird Herr Direktor Ludwig, jene der Posse, des Schau-und Lustspieles Herr Frederigk führen. Kapellmeister ist Herr Ludwig Andreae, Orchesterdirektor Herr Georg Mayer, Sekretär und Kassier Herr Carl Hager, Obergarderobier Herr Johann Schleiffer, Souffleur Herr Berthold. Der sechs Damen und sechs Herren zählende Chor besteht aus den Fräulein: Blau, Weitzenböck, Weiß, Cornel, Schmidt, Berger, und den Herren: Ferdinand Kurt, Josef Schneider, Georg Müller, Franz Hartig, Johann Gruber und Carl Meier. Wie aus dem vorstehenden Verzeichnisse hervorgeht, befindet sich unter den darstellenden Personen kein einziges der in der letztverstosscnen Saison engagiert gewesenen Mitglieder, — das Ehepaar Ludwig selbstverständlich ausgenommen. Wol aber begegnen wir in der Liste einigen guten Bekannten aus früheren Jahren, und zwar zunächst Herrn Heinrich Frederigk. bekannt aus seinem Engagement an der hiesigen Bühne in der Saison 1875/76 unter Direktor Schwabe, nach dessen finanziellem Krache er vom leitenden Theatercomite, welches bekanntlich die Erbschaft nach Direktor Schwabe übernahm, mit der artistischen Leitung der Bühne betraut wurde, welcher Aufgabe er auch in bester und gewissenhaftester Weise gerecht wurde; ferner den Herren: Kapellmeister Ludwig Andreae und Operettentenor Max Weiß, von denen ersterer im zweiten, letzterer im ersten Jahre der Fritzsche'schen Pirectionsführung hier in gleicher Eigenschaft engagiert war. Zu den mehrjährigen Bekannten endlich können wir auch die Herren: Sekretär Hager und Orchesterdirektor Mayer zählen. — Die Ge-sammtzahl der in Engagement stehenden Personen (außer Direktor Ludwig und Frau) beträgt 40, und zwar: 15 Damen und 25 Herren, hiezu kommen noch 18 bis 20 Orchestermitglicder, — An Novitäten, welche im Laufe der Saison zur Aufführung gelangen follen, kündigt Herr Direktor Ludwig Folgendes an: Die Operetten: „Die Glocken von Curncville", „Boccaccio", „Die Carabi-niers des Königs", „Das Glöckchen des Eremiten". „Das goldene Kreuz"; — die Schau» und Lustspiele: „Durch die Intendanz" (Preislnstspicl des Wiener Stadttheaters), „Spätsommer" (I.' ^o MFrat), „Ein vornehmer Schwiegerfohn", „Der Kuß", „Nur nicht fluchen", „Ein Sieg der Gefchichte". „Wer zuletzt lacht"; — die Possen« und Charakterbilder: „Plausch nit Peppi". „Die Trutzige" (von Anzengruber). „Die schöne Gum-poldskirchnerin", „Der Mann der Debütantin", „Niniche", „Alter Kopf — junges Herz", endlich die beiden Aus« stattungsstücke: „Vom Wiener Festzug" und „Die Kinder des Kapitäns Grant" (nach Julius Verne). — Wie im Vorjahre, eröffnet Herr Direktor Ludwig auch heuer ein Abonnement auf 100 Vorstellungen, das mit der vierten Vorstellung beginnt. Die Preise desselben (inclusive Entree) betragen: für einen Fautcuilsitz 50 ft., für einen Sperrsitz 40 fl., für einen Galleriefitz 25 fl. Der Abonnementsbetrag kann auf einmal oder in Raten von 12 zu 12 Vorstellungen vorhinein entrichtet werden, doch verpflichten sich die Abonnenten zur Bezahlung sämmtlicher 100 Vorstellungen. Der Tag der vorzunehmenden Logenlicitation wird in Kürze bekannt gegeben werden. — (Tödtlicher Ausgang.) Der Svengler-gehilfe Gotthardt Nolli, von dessen unglücklichem Sturze vom Dache der hiesigen Landes-Zwangsarbeitsaustalt gelegentlich der Vornahme einer Reparatursarbcit wir kürzlich berichteten, ist gestern nachmittags im hiesigen Landesspitale den Folgen der beim Sturze erlittenen schweren Verletzungen erlegen. — (Einstellung der Oberlrainer Vcr-gnügungszüge.) Die Vergnügungszüge, welche in der heurigen Sommersaison an Sonn- und Feiertagen von Laibach nach Nadmannsdorf-Lees und zurück verkehrten, werden mit Schluß dieses Monates eingestellt. Der letzte Vergnügungszug verkehrt Sonntag den 28sten September. — (Erdäpfelfreundinnen.) Vorgestern nm 4 Uhr morgens wurden von, städtischen Detective Schelto auf den der hiesigen Bäckergenossenschaft gehörigen Gründen nächst St. Christoph zwei Weiber betroffen, welche eben damit beschäftigt waren, sich für ihre Lieb-lingsfpeise — Erdäpfel mit Butter — eine größere Quantität der hiezu nöthigen Gottesfrucht auf billige Weise aus dem Schoße der Mutter Erde zu holen. Die beiden Erdäpfelfreundinnen wurden dringend eingeladen, ihr Lieblingsgericht, wenn auch vorläufig noch ohne Butter, durch einige Zeit in den Arrestlokalitäten zu sich zu nehmen. — (Feuer durch Blitzschlag.) Während des in der gestrigen Nacht über Laibach und dessen Umgebung niedergegangeuen Gewitters fuhr ein Blitzstrahl in eine bewohnte Kaische unter dem Großkahlenbcrge und legte dieselbe in Asche. Eine im Stalle eingestellte Kuh des Kaischenbesitzers wurde vom Blitze getödtet. — (Ein Kind ertrunken.) Ein 2'/»jähriger Sohn des Mühlpächters Martin Dolenz in Sagraz im politischen Bezirke Rudolfswerth ist am 5. d. M. um die Mittagsstunde, als er ohne Aufsicht in der Nähe der dem Krämer Carl Zaudnik von Seisenberg gehörigen Mühle spielte, in den Gurkstuß gefallen und darin ertrunken. — (Kalender.) Ueber wolgezählte 103 Tage verfügt das laufende Jahr noch in seinem dunkeln Schoße, und schon machen sich einige vorwitzige Boten des nächstkommenden Schaltjahres breit und singen den« scheidenden Jahre ihr Abschiedslied. Einer dieser vorzeitigen Boten, ein wolbekannter, schon in sein eilftes Le« bensjahr eintretender Knabe, genannt „Der Wiener Bote, Illustrierter Kalender für Stadt, und Landleutc pro 1880", liegt uns vor und präsentiert sich wie sein gleichnamiger Iahrcsvorläufer in nettem Gewande>Verfas-scr (Carl Elmar) und Verleger (N. v. Waldheim) waren bemüht, ihn sowol in stofflicher Hinsicht durch zahlreiche Erzählungen und eine gut redigierte Iahresrückschau, als auch durch äußerst zahlreiche, dem Texte eingedruckte Holzschnitte zu einem sehr reichhaltigen und unterhaltenden Vollskaleuder zu machen der mit Rücksicht auf feinen billigen Preis (40 kr.) gewiß zahlreiche Abnehmer finden dürfte. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 18. September. Vismarck wird morgen abends in Wien erwartet. Die „Politische Korrespondenz" verzeichnet ein Petersburger Gerücht, zufolge welchem Gortschakoff gesonnen sei, demnächst die Leitung des Auswärtigen abzugeben; Lobanoff sei zu dessen Nachfolger designiert. Lemberg, 18. September. Vor der Wählerversammlung erklärte Smolka, die Regierung sei sofort nnd aufrichtig zu unterstützen. Straßburg, 18. September. Das deutsche Kaiserpaar und der Kronprinz sind heute nachmittags hier eingetroffen, mit Hochrufen der Menge begrüßt. Petersburg, 18. September. General Totleben wurde unter Beibehaltung der Odessaer Gouverneurstelle zum Kommandierenden der Truppen des Odessaer Militärdistriltes ernannt. Konstantinopel, 18. September. Gerüchtweise verlautet, ein fremdes Individuum fei verhaftet worden, welches ein Attentat auf den Sultan beabsichtigte. Linz, 17. September. (Deutsche Ztg.) Landesgerichtspräsident Baron Handel ist gestorben. Budapest, 10. September. In dem nach der Heimkehr des Ministerpräsidenten von Tisza abzuhaltenden Ministerrathe wird zunächst das Budgetpräli-minare definitiv festgestellt und werden die damit in Verbindung stehenden finanziellen Vesetzentwilrfe berathen werden. Das Budget ist bereits vollkommen zusammengestellt und wird durch den Finanzminister gleichzeitig mit anderen Vorlagen noch im Oltober, unmittelbar nach der Constitnierung des Bureau und der Ausschüsse des Abgeordnetenhauses, eingereicht werden. Berlin, 17. September. Der Kaiser empfing den Feldmarschall Manteuffel und fodann den Botschafter Keudell. — Der Kronprinz fchließt sich der Reife des Kaifers nach Straßburg an. London, 17. September. Wie der „Standard" erfährt, ist eine Begegnung Waddingtons mit Salisbury bevorstehend, welche ein Einverständnis beider Staaten in der egyptischen und in der griechische" Frage anbahnen soll. — Gegenüber der Nachricht der ..Times" ans Kandahar von der Proclamiernng des heiligen Krieges, die bisher unbestätigt war. meldet der „Standard" aus Bombay, 16. September: Das Gerücht, der Emir sei der Bewegung gegen die Engländer beigetretcn, wird dnrch Aufständische verbreitet, um die afghanischen Stämme zu veranlassen, sich ihnen anzuschließen. Dieser Versuch ist aber bis jetzt durchaus mißlungen. Telegrafischer Wechselkurs vom 18. September. Papier»Rente «7 80. — Silber»Nente «8 85. — G"ld' Rente öl 40. 1860er Staats-Anlehen 126 25. — Banl-«cticn 829. — Kredit» Acticn 262 60, — London 117 8k. — Silber --—. K. l. Münz. Dukaten 5 60. — 20. Franken - Sti>°e 9 3(i°/l». — 100.Rc,chsmarl 57 85. Wien. 18.September. 2'/, Uhr nachmittag«. (SchlusMse-) Krcditnctien 262M. 1«60er Lose 12625. 1864er Lose 156A österreichische Rente in .Papier 67 80. Staatsbahn 266?'^ Nordbahn 225'—. 20.Franlcnstücfe 9 36'/,. türkische Lose iiU ^> ungarische Kreditactien 252 75. L!ol)oactiel, 580—, österrcichM Analobanl 131'—. Lombarden 83—, Unionbant 9140. Uol"" muimlanlehen 114 —. Egyptische —, Goldrentt 81 40. ungarM Ooldrcnte 94 90. Fest. ____ Angekommene Fremde. Am 18. September. Hotel Stadt Wien. Dr. Bernstein, l. l. Marinc-Oberstabsalzt' Pola. — Rcisch. llicis.. Salzburg. - Palcsc. Architekt. Trtt ' — Zippermayer, t. t, jubil. Steuereinnehmer, Stcyr, — t?l» ^ Oasthofbcsitzciin. Neuhaus, — Gras Attems und v. Schiff hosen, Gürz. — Lchmann, Kfm.. München. — Freund. K»f Budapest. - John. Iglau. — John. Privat, Perchtolds^'' — Guillcrnim, Lyon, — Ficghubcr, Wien. ^ Hotel Elefant. Eigner. Ingcmcursgattin, Spital. — An^ Kapellmeister, Prag. — Schwarzmann, Fabrilsdireltor, ^ pregh. — Dr. Sterger, l. t. Regimentsarzt, St. Barche"" ' — Sterl, Lourana. — Iclusii, Castua. ^.h, Mohren. Stamme, Fleischhauer, Hannover. — Merdas, ^ mannsdorf. — Puchcr, Lizenhofcn. — Stemberg, FeiM'.., Schrädcr, Uhrmacher. Berlin. — Naprct Ioscfa. NcuM" Baierischer Hof. Lederer. Beamter. Overtrain. — Iallii. V" sicrcr, Gottschcc. — Pichlcr, Ingenieur, Wien. Kaiser vou Oesterreich. Kosmclj, Commis, Laibach. Lottoziehung vom 17. September: Brunn: 3« 45 75 4« 88. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ k -I W iß ' ^ Ä '" 7tt?Mg. 73540""^157 "windstill bcwM ^ 18. 2 „ N. 735 44 -4-22 4 O. schwach theilw.hcitc: "" 9 „ Ab. 73645 4-183 windstill thcilw, bcw. Vormittags trübe, nachmittags Aufheiterung, sch"'^,,.^ Tagcsmittel der Wärme -^ 18 9", um 4-1« über ben^ol«^ Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Äamberg^. 33öl!mö(N(!)l ^!"' ^' Zep^ber. (1 Uhr.) Anfangs etwas zögernd, später mit neuem Eifer verfolgte die Vörsc die günstige Tendenz und gab derselben auf allen Vcrlehl «eld «varc Papierrente........67 55 6765 Silberrmte........«8 90 69 Goldrente.........8110 8120 Lose, 1854........11525 11575 . 1860........125 75 126 25 . 1860 (zu 100 fl.) . - - 128 - 128 50 " 1864........15675 157 - Ung. Prämien.Anl.....101 - 101 25 Krebit-L..........1?" 50 171 Rudolf«.«.........16— 1850 Prämienanl. der Stadt Wien 113 90 114-Donau.Rea.ulierungs.Lose . . 10850 10875 Domäne,: - Pfandbriefe . . - 145- 145 50 Oesterr. Schatzscheine 1881 rück« zahlbar ......100 80 101 20 Oesterr. Schatzscheine 1882 rück» zahlbar ......10080 101 - Ungarische Goldrente .... 9425 9435 Ungarische Eisenbahn-Anleihe . 11250 113-Ungari che Eisenbahn-Anleihe, Humulativstücke......111 ?5 112 — Ungarische Schahanw. vom I. 1874..........- - "-'" Anlehen der Stadtgemeinde Wien in B. V......9950 100 — GrundentlaftungsDbligatisne»». ^ Böhmen.........10250 -- - Niederösterreich......105'-- —- . Galizien.........93 - 9350 Siebenbürgen.......86 40 87 — Temeser Vanat......8550 86... Ungarn..........8325 89 - Netten von Vanlen Nnglo-österr. Bank..... 13 l — 131 25. Kreditanstalt ....... 261 70 262 - Depositenbank....... ,84 186 - Kreditanstalt unaar..... 252 — 252 25 Oesterreichisch-ungarische Banl 828 - »29 Unionbanl ^ " ' . . 90-60 99 80 Verlehrsbank . . . N6 75 117 25 Wiener Bankverein..... 133'25 138-50 klctien von Transport Unterneh» munaen. «eld War« Nlföld.Nahn .......135 — 135 25 578 579 Ellsabeth-Westbahn .... 173'25 17350 Velb «va« Fcrdlnands.Nordbahn . . . .2240 -2245 — Franz.Ioseph.Vahn .... 14625 14675 Galizische ttarl.Ludwig-Nahn 234— 234 25 Kaschau.Oderbergcr Bahn . . 11175 112 — Lemberg-Czernowitzec Bahn . 13650 13S 75 Lloyd. Gesellschaft.....578—579- Oesterr. Nordwestbahn . . . . 127-- 127 25 Rudolfs'Vahn.......13425 13450 Staatsbahn........257 — 26? 50 Südbahn.........83- 8350 TheiH.Bahn........209'50 2l0'b0 Ungar.galiz. Verbindungsbahn 108 75» 109 — Ungarische Nordostbahn . . 12?-- 127 50 Wiener Tramwali-Äesellschaft 198 50 199 -- Pfandbrlefe. Nllg.öst.Bodentreditllnst.si.Ab.) 116 50 117 — » „ . li.B..B.) 100 - 100 25 Ocsterreichisch. ungarische Bank 10l 30 10150 Ung. Boocnlreoit-Inst. (A.-B.) 9,» 80 100-- Prloritätsvbligationcn. Elisabeth.V. 1. Em.....97 - 9725 Ferd.-Nordb. in Silber . . . 104 6U 104 90 Franz.Ioscph.Bahn .... 9650 9675 -------------------------------^ ,35° Wal. Karl.Ludwla.B, 1. Em. 103'^ ^?l1 Oesterr. Nordlliest.Vnhn . - ^t" 72'9" Siebenbürger Bahn .... /f/ ivgl»" Staatsbahn I. Em....."9 ^i!^ Südbahn 5 3°/......- 12^ i^b0 Auf deutsche Plätze.....'"' . 1l8'l" London, kurze Sicht ... - f °.y llS2" London, lange Sicht - - ' ' 4^5 4«^ Paris.......... GelXorte». Dukaten.... ^. 60 lr ^.^ , Napoleonsd'or . 9 . 3b'/, < Delltsche Reichs- 5? ^0 ' Nolen .... 5? . 85 . b? . ... . Silbergulden . . 100 « — » ^ Krainische Vrundentla,'tu,'a«'0bl'!lat.'"' («.'Id 96 50 Ware 9^' i0 hi« Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notleren: '^llpleirente 6? 55 bis 67 05. . Napoleons 3-36'/, bis 937. Tllber 100— bis 100 -.