Vereinigte Latbachcr Zeit« HM Dienstag den 25. May 16:9. I ll l a n d' L a i b a ch.. V^eine Majestät, haben, mit allerhö hsier Entschließung vom 6. May v.J. den gallischen Gubernialrath und 5xreic>hauptmann zu Rzeszow, Maria Franz du Chet zum österreichischen Generalkonsul für das Konig-vcichPohlen allergnädigst zu erneni^cn geruhet. Angekommene Schiffe in Tricst am 5,/ 6., 7.. und L. May. Die ottomamu'sche Polacre, der heilige Nico-lauö, von i^o Tonnen, von Smyrna in 20 Tagcn, mit Galläpfeln, auf Rechnung von Ant. Pa.rimadi. Die englische Brigantine Ökonomie, von 168 Tonnen, von Port au Prince (Hayti) in 7/^ Tagen, mii verschiedenen Waaren, auf N. von Reyer und Schlick. Das österreichische Nave, Höbe, von 265 Tonnen, Capitan Phil. Palma, von Geilua in 23 Tagen (leer) ,, auf Rechnung von I5h. Carciotti. Das österreichische DampfboorCaroline, von Venedig in i3 Stunden mit 16 Reisenden. Die österreichische Brigantine, der Fluß Eneus, von 297 Tonnen, Capitan Match. Pcloss, vonFiume in zweyTagen> auf Rechnung von Iac. Coen. Mehrere Barken. O st e r r e i ch<' W i e n. E?. k. l. Majestät haben mittelst aNerhöch'ster Entschließung aus Nom vom 10. ?lpril d. I., dem k. k. Kämmerer, Grafen Franz Thurn, das silberne Cioil-Ehvenkreuz, dann dem Kreis-Rechnungsfüh«r zu Görz, Anton Zenari, die mittlere, ferner dem Inspeotor der grafi. Montecnculischen Herrschaften ^ Parisini, dem herrschaftlichen Rent - Beamten zu Mitterdurg, Anton Ivanoich, und dem dortigen Bezirkscoinmissar Orlich, die große goldene Ehren-Medaille mit Ohr und Band, zur Belohnung für ihre sich in derKriegs-Epoche vom Jahre i,Li3 erworbenen Verdien-Ie, allergnädigst zu verleihen, und zu bewilligen geruhet, daß dem Gemeinderichrer von Merna, Peter Marussig, für seine in eben jeper Epoche be< wiesene Tharigkeit bei der schleunigen Wiederherstellung der Brücke über den Wipbach, die allerhöchste Zufriedenheit zu erkennen gegeben werde. Ferner, hauen Se.-Majestät dem Deputirten bei der Central-Congregation zu Venedig, Carl Michieli, das-silberne Clvi'.-Ehrenkreuz, und dem Oberbeamten der Bezirkshen-schaft D'.lino, Joseph Sedmak, die graste golden? Ehren- Medaille mir Ohr und Band , z ir Belohnung.für ihre sich in derselben Epoche erworbenen besonderen Verdienste, allsvgnadigst zu verleihen geruhet., (W. Z.) Am,4. Mai d. I. starb zu Brunn der k. k. H^rr General-Fel^zeugmeister, Kämmerer, Ritter des Ma-rien-Tdcresien-Orden s, Inhaber des Infanterie-^ Regiments Nro. 55 , Eugen Graf v. Argenteau, in eine,n Al^er von 77 Jahren, und' wurde den 6. mit den seitiem erhabenen Range angemessenen militärischen Ehrenbezeigungen feierlich zur Erde bestattet. (S.Z.) Von schr schakbarer Hand erhielt die Redaction der'Omer Zeitung folgendes Schreiben aus Odenburg : „Am 5. d. M. ereignete sich's,hicr bey dem Negi- ls)<) mente Herzog ?llbert Kürass-'er, als der Oberste u:id Regiments-Commandant, Heinrich v. Beyerweck, zur Viiuirung einer Escadroil, dieselbe mittelst Al-larmd!as:ing versaminelte, daß der Gemeine Klobal, aus dem Thor seines Quartiers sprengend, gegen die Deichsel eines daselbst gestandenen Wagens anprallte, und sich durch diesen heftigen Stoß das Schienbein zerschmetterte. Die Schmerzen des Beinbruchs nicht achtend, und sich über alle Gefahrbesorgnisse hinwegsetzend, sprengte KlobalaufdenVersammlungs-platz, und verrichtete alle ihm ertheilte Auftrage mit eigener Präcision in allen Tempo's der einzelnen Ner-terey, so daß man außer den Kennzeichen, durch die sich die Natur verrieth, und die ihn bleich färbten, nichts Ungewöhnliches an ihm bemerkte. Erst nachdem die Einrückung anbefohlen worden, meldete er sich beym Arzte; dieser visitirte ihn, und fand das Schienbein zerschmettert. Als man ihn nun, theils bedauernd theils verweisend, fragte, warum er nicht sogleich die Meldung gemacht habe? antworcete er: „Wenn es die Ehre des.Regiments gilt, mich vor meinem Obersten zu zeigen, will ich nicht meinen Kameraden nachstehen, denn man würde mich dann nicht weiter haben ausrücken lassen." In der That ein< Zug, der den Geist der Mannschaft des . Regiments und den Heroismus det Armee kurz aber kräftig bezeichnet. (Wdr.) Ausland. Königreich beyder Sicilien. Privatberichten zufolge gedenken II. lk. MM. von Österreich bis 25. May in Neapel zu verweilen, ' und auf der Rückreise noch einen Aufenthalt von einigen Tagen in Rom zu nehmen. (Wdr.) Schweiz. Im vorigen Jahre hatte ein Hr. Sebastian Gachet von Greyers im Nahmen der Regierung'des Cantons Freyburg zu Rio-Ianeiro einen Vertrag wegen Errichtung der Colonie Neu-Freyburg in Brasilien abgeschlossen. — Durch eben denselben ist nun auch der schweizerischen Eidgenossenschaft im Nahmen des Königs von Portugall und Brasilien der An- trag zu ein«"' Misitarcap't'llation gemacht worden. Der Kö'.'ng iagt, die am io. Aug/üi 17^2 bewiesene Tapferkeit,'und Treue der französischen Schweizergarden härten in ihm den Wunsch erregt, Schivcizer-truppen in seinen Dienst zu nehmen, wenn die Regierungen der Cantone ev genehmigten. In diesem Falle würden diese ersucht, ihre Bedingungen und die Gc-mdlagen einer Capitulation bis zum 2o. Iu-ny, als dem Tage von Gachets Abreise nach Brasilien, bereit zu halten. (Wdr.) Deutschland. Aus Illingen (im würtemberg'schen Oberamte Mauldronn)/ schrcibr m,'n: Es gchen wieder 53Personen vsn hier fort nach Am?ril^. In einigen Wo> chen gehen deren wieder fort. Die Hc.lfcc der Bürgerschaft will fort, wenn Jemand da wäre, der Ginee und Häuser abkaufen will; das Elend ist groß. Wir bleiben aber da und beten zum Himmel, dasi er durch den gnadigen König bald Änderung schaffen werde. Unsere Gebete haben einen kürzern Weg zu machen zum Himmel, der uns helfen kann, als der Weg ist' nach Amerika und Kaukasien. (S. Z.) Zu Gießen begab sich (am 19. April) derObor-Apellations-Gerichtsrath, auch Professor Arens^. in Begleitung der Univsrsitäts - Sekretärs, eines,Pedellen und eines Schlossers in die Wohnungen mehrerer Studenten und anderer Personen, und bemächtigte sich aller ihrer Papiere. Da er bei einem Nicht-Studenten, welcher nicht unter der Gerichtsbarkeit der Universität steht, gegen dieses Eindringen Widerstand fand, sandte er nach Wache und wies etwas schriftliches vor, welches, wie er sagte, einen Auftrag der höchi'ren (Darmstädtschen) Staatsbehörde enthalte, die Papiere ^ller Studenten, die im Verdachte geheimer Verbindungen ständen, in Beschlag zu nehmen und selbst bei Nicht- Studenien, bei denen er etwas der Art zu sinden hoffen könne, ein Gleiches zu thun. Auch in die Zimmer mehrerer Abwesenden, (denn es sind jetzr Ferien), sogar in das des Dr. Seehold, drang der Professor:c. (Ostr. B.) K a r! s ruhe vom io Mai. Heute ist der Markgraf Wilhelm nach Petersburg abgereiset, um bei dem Kaiser Alexander, als Vormund der Kinder Ihrer I^o Majestät der ehemaligen Königinn von Schweden, für seinen ältesten Bruder, Markgrafen Leopold , um die Hand der Prinzessinn Sophie förmlich anzuhalten. Diese, nahe Familienvcrbindung hat im ganzen Lande den ungetheiltesien Beifall gefunden. Dem Vernehmen nach ist die Prinzessinn Sophie von Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland bereits mit einem sehr reichen Brautjchmucke beschenkt worden. — Wie verlautet, soll das neue Standes -»und Grundherrlichkeits» Edikt von einigen ^tandesherren, deren Erwartungen es noch immer nicht entsprach, abgelehnt, von dem grundherrlichcn Adel aber einstimmig angenommen worden seyn. — In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurde derselben das Budget vorgelegt. — Die so unerwartet schnelle Abreise der v. Kotzebue'-,schen Familie von Mannheim soll durch einen Zwist veranlaßt worden seyn, den der Schiffskapitän v. Ko-. tzebue mir einem dortigen Buchdrucker hatte, den er beschuldigte, noch ein Manuscripr von seinem Vater in Handen zu haben. (S. Z.) F r a n k r e i ch. Der dritte Mai/ als der Jahrestag des Einzugs des Königs in seine Hauptstadt, wurde dießmal wieder sehr feierlich begangen. Die Nationalgarden bezogen ausschließlich die Wachen beim Könige und bsi den Prinzen; Glückwünsthungodeputationen von beiden Kammern, von den ersten Staatsbehörden.und vom Pariser Munizipalcorps erhielten Audienz bei Sr. Majestät, und nachher war zahlreiche Cour. Die Herzoginn von Berry, welche ftlt einigen Monaten ihrer Schwangerschaft halber nicht nach den Tuilerien gekommen war, begab sich zu Fuße dahin, um nebst der übrigen Familie beim Könige zu speisen. Abends war ein Thcil der Stadt beleuchtet. (Osir. B.) G r o si b r i t a n n i e n. Hr. Way, ein Engländer, welcher den voriges Jahr in Aachen versammelten Monarchen allerlei philantropische Plane vorlegte, suchte in eincr Denkschrift besonders für die Israelitcn Theilnahme zu erregen. Sein Plan ging nicht dahin, sie mit andern Völkern und Glaubensgenossen zusammen zu schmelzen, sond.rn die zerstreuten Mitglieder auf Ei- nem Puncte der Erde zu versammeln und ein wenigstens 6 Millionen zahlendes Volk zu bilden. Nach Endigung des Congresses vereinigte er seine Bemüh: ungen zur Erreichung dieses Zweckes mir dem jüdischen Kaufmann NZah in Maryland, und beide warfen erst ihre Augen ai:f Palastina. Da sie sich aber bald von den im Woge stehenden politischen Hinder« nissen überzeugten, beschlossen^ sie, dem Israeliten-Volk ein noch herrenloses' Land zum allgemeinen Sammelplatz anzuweisen, und ihre Wahl siel natürc lich auf die vereinigten Staaten, in deren Gebiet noch so unermeßliche Strecken ^auf Bevölkerung warten. Hr. Noah hat deßhalb an seine Stammgenos? sen in griechischer und hebräischer Sprache einen Aufruf erlassen, in welchem es heißt: „Es ist Zeit, daß dieses zahlreiche und bloß durch seine Zerstreuung schwache und unterdrückte Volk, müde der lange so geduldig erlittenen Mißhandlungen, sich sammele und erhebe. Die Fülle von Geist, Reichthum und Mitteln, die demselben eigen sind, und zu jeder großen Unternehmung zu Gebot stehen, setzt dasselbe in den Stand, sich ein neues Vaterland zu wählen, in welchem es im Genusse ker Freiheit ftine Nationalität bewahren und durch rasche Entwickelung aller moralischen und physischen Kräfte sehr bald zur Glorie einer der ersten Nationen der Erde emporstreben ' kann. Palästina, die Wiege und das Stammland Eurer Vorfahren, besindet sich in den Händen roher Muselmänner-, unter denen weder bürgerliche noch politische Freiheit gedeihen; dahin kann darum das Volk Israels nicht ziehen, um zum Wiedergcnusi seiner Verlornen Selbstständigkeit, zur Wiederherstellung seines alten Nacionalruhms zu gelangen. Aber ein anderes schöneres gelobtes Land, winkt demselben freundlich in der Ferne: das freie Amerika nimmt auf seinem unermeßlichen, an Fruchtbarkeit und bewundernswürdigem Reichthum der Natur vielleicht dlle. Länder der Erde übertreffenden Gebiet gastfreundlich alle Kinder der alten Welt auf, ohne Unterschied des Glaubens und der Abstammung. Und wo ist zugleich ein Land auf dem weiten Erdenrunde, das in seinem jugendlichen Aufblühen, durch seine geographische Lage, durch seine Schissfahrt und, seinen Weilverkehr eine so günstige Gelegenheit zum 2 7^ betriebsamsten Handel, zur Erlangung von Wohlstand und Reichthum darböte? Der Congreß in Washington, der in seiner Weisheit einen ihm vorgelegten Entwurf zur Regeneration der israelitischen Na« tion bereits mit seinem Beifall beehrt hat, wird sich leicht geneigt finden, ein abgesondertes, dem Zwecke eines Etablissements entsprechendes Gebiet zur Bildung eines neuen israelitischen Staats, unter dem Schutze des amerikanischen Bundes, anzuweisen, das an Umfang der Größe des alren Palästina's gleich kommen kann, wahrend es dieses in Rücksicht- der Vorzüge, welche örtliche VvrlMtnisst gewahren, weit hinter sich zurücklassen wird." Die- ungeduldige Neugierde, welche die schöne - Circassierinn dem Londoner Publicum cinsiöst, ist so g?osi, dasi man jetzt auf gerichtlichem Wege zu erzwingen suchen will, was man von der Gefälligkeit Kes persischen Botschafter- nicht erwarten zu können glaubt. Nach den englischen Gesetzen ist jeder Sclave, von welcher Farbe er auch sei, in dem Augenblicke frei, wo er den Boden Englands betritt. Nun hat, wie die Moruing-Ehronicle erzahlt, eine Perlon von, Ansehen sich einschlössen, die Habeas - Corpus -Acte zu Hülfe zu nehmen, um aus dein Munde dev fremden Schonen selbst zu vernehmen, ob es ihr Wille sei, sich von dem Botschafter als einc Gefangene, oder Sclavinn behandeln zu lassen-, oder ob sie diesem Zustand die Freiheit, zu der die,Natur jeden Menschen erschaffen habe, vorziehen wolle. Diesel Fall beschäftiget jetzt das Pnbücnm auf eine auffallende Weise, und die Morning- Ehroniclc, die ihn eigentlich zuerst ^ur öffentlichen Kenntniß bringt, bemcrtt dabei zugleich, daß zwar die Gesandten außerordentliche Begünstigungen genossen; dasi sie sich für das, was zu ihr^m Gebrauche diene, den Zöllen und Accuen entziehen, und wegen Schulden, nicht verhaftet werden konnten ; allein daß sie nicht befugt seien, ein, menschliches Westn in- ihrer Sclaverci, zu h'atten. ^ (Qstr. B^ob.) Die seit eimgcr Zeit so vielfach besprochene Angelegenheit der Katholiken ist endlich' am 5. May vor das Unterbaus gebracht worden. Hr. Grattam macbte den Antrag: „Baß die Kammer sich in einen Ani's^uß bWen-cköac, um 'ci^ dic Römisch-katholischen, linrerthanen Sr. Majestät betreffenden Gesetze ils Beziehung auf dic Erfordernisse zu untersuchen, wek-che dieselben zu Erlangung und Ausübung bürgerlicher Ämter verlangen,, um zu. entscheiden, ob und in wie fern dieselben aufgehoben werden tonnen.^ Cr unterstützte diesen Antrag in einer gehaltvollen und nachdrucksamen Rede. Er bemerkte, daß die Thronfolge bloß protestantischer Fürsten durch die Verleihung der natürlichen und staatsbürgerlichen Ncchre, die man den Katholiken mit Grund nicht vorenthalten könne, dadurch nichts leiden, dagegen aber die Vereinigung der katholischen und protestantischen Unterchanen Sr. Majestät die Ruhe befestign, und Britanniens innere Kraft verstärken würde. „Ich wünsche innigst," sagte er, „daß zwei Religionen, welche Ein Evangelium, Einen Heiland, Einen Gott haben, und :-ur in Formen und, Kir-chcngebrüuchell von e-iiander abweichen, in Unserm gemeinsamen Staatsgebaude vereint seyen, und beyde in voller Freyheit das höchste Wesen anbethen, verschieden und d^ch wreder harmonisch, wie die Natur selbst. Die Bittsteller verlangen ja nur Befrey-ung von den, vielen drückenden Masivegeln, die auf ihnen lasten, und die Fähigkeit, zu bürgerlichen Än^ tern gewählt zu werden, welche das gemeine Recht Allen verielht, und deren sie beraubt worden sint/, weil, sie den.Glauben ihrer Varer nicht abschworen wollten. Indem Sie die Acten, welche die Katholiken unfähig zu gewissen Ämtern machen, und nicht erlauben, sie in. das Parlament zu wählen, zurück nehmen, erzeigen Sie ihnen leine Gnade, sondern geben ihnen nur ein Recht zurück, in dessen Besitze sie l^lnge waren, und gerechter Weist noch seyn sollten." Hr. Erokev unterstützte den Antrag, und be-mork.e ccy dics^r Gelegenheit,, daß nicht weniger als hundert fünfzig Strafgesetze gegen die Katholiken erlassen worden seyen. Nachdem niehrcre Redner gegen und für denselben gesprochen hatten, wurde er mit 24I, Stimmen gegen 2.ii, also nur mit einer Mehrheit von 2 Stimmen verworfen. Von dem Cabmeue harte Niemand an den Debatten Antheil genommen. (W. Z.) R u ß l a n d. Am 3. (21.) April :un^2 Uhr^Nachmittags sing die l>M 5le Eisdecke der Neva an aufzurechen, und Flußabwärts zu treiben, und am folgenden Tage fnhr, einem alten Herkommen zu Folge, der Commandant der Festung von St. Petersburg, unter dem Donner des Geschützes über den Fluß hm, um Sr. Ma,estat dem Kaiser zu melden, daß das Eis in vollem Abgänge sey, zmu Beweise dessen er Sr. Majestät aus dem nun wieder fortfließenden Strom ein Glas frisch geschöpften Wassers überbrachte. Der Oberkammerherr v. Narifchkin ist zum Kanzler der kaiserl. Russischen Orden ernannt', und hat seine SteUe als Ober-Dircctor der Hof-Theater und der Kammermusik niedergelegt. Eine merkwürdige Erscheinung in der juristischen Literatur sind dlc „Institutionen des russischen Noch-tes; auf allerhöchsten Befehl von der Gesetz-Commission heraus gegeben, und fur die Ostsee-Provinzen zum Behuf der Darstellung ihres Panicula? - Rechtes, Deutsch bearbeitet." Das Werk euthatt in dem bis jetzt erschienenen ersten Theile eine Einleitung von den Gesetzen im Allgemeinen, und das Personenrecht. Diese Institutionen geben eine Übersichtder Russischen Gesetze, wovon be^its eine Sammlung in sechs Banden — Rilssisthe Pandecten genannt — erschienen ist. Sie sollen das Rechtsstndium und die leichtere Anwendung der Gesetze im bürgerlichen Lc«-ben befördern. ^ , In dem i. §. dieses Werkes wird gesagt :< §. i. Höchste Gewalt. Der Regent, als Selbstherrscher, ist die Quelle aller politischen und bürgerlichen Gewalt. Der oberste Grundsatz, welcher dein Rns-sischen Monarchen bei Ausübung dieser Gewalt zur Richtschnur dicnt, ist in der Acte des heiligen Bun-> des ausgesprochen. (W.Z.) Schweden. Es besteht diesen Augenblick ein äußerst lebhafter, Courierwechsel zwischen Copenhagen und Sreckholm. Am Montag den ig. April traf ein Kurier von dem russischen Minister zu Copenhagen, Baron von Ni-colai. abgefertigt, zu Stockholm bei de^n General von Suchtelen ein, wogegen dieser am 27i. wieder einen andern nach eben benannter Hauptstadt «bsand-te. Man sah jeden Augenblick der Rückkehr des Oberstlieutenants Matschusly aus Petersburg entgegen, wohin derselbe vor zwei Monaten mit Depeschen, an Sr.'Majestät den Kaiser, von Stockholm ^gesandt worden ist. (t)str. B.) Westindische Inseln. NaH einem Schreiben aus Port-au-Printe hatte Präsident Voyer die Kammern versammelt^ die eine beträchtliche Trupvenmacht bewilligt hatten, lnn einen Neger-Chef im Innern, NamenK-Gomar, dec doch nicht viel Volk hatte / zu bekriegen. (O. B.) Vereinigte Staaten von Nordamerika. Die Erklärung des Gebiets von Missouri zu einem unabhängigen Staate k>>m wahrend der lebten Congrcß-Sitzung nicht zu Stande, weil der, der Nepräsentantenkammer übergebene, und von ihr genehmigte Vcrfassungsentwurf die Sclaverei der Neger sanctionirte, welche Clausel der Senat zwei Mal verwarf. Die meisten neuen inländischen Staateit von Nordamerika haben die Sclaverci in ihrem Tev-virorium ganz aufgehoben^ andere versagen allen Negern, sowohl freien als unfreien, die Niederlassung Nur wenrg?, wie der Staat von New- Orleans, erkennen die Eclaverei an. (Ostr. Beoh.) Ver-mischte Nachrichten. Über die Nachtheile des Cigarrcnrauchens hat der Professor Waterloose in Cambridge folgende Bemerkungen mitgetheilt: „Ganz vorzüglich muß ich mich gegen den Mißbrauch der Cigarren erklären, die seit einigen Jahren unter der Jugend in Amerika und Europa so äußerst allgemein geworden sind, daß die Menge bleicher Gesichter, magererund siecher Körper, welche man jetzt sieht, hauptsächlich ihren Grund in dieser Sitte haben muß. Die Gesundheit leidet durch die Cigarren weit mehr als durch das Rauchen aus Pfeifen. Wenn der Tabak auch nicht scharfer und starker wäre, so müßte es doch nachtheilig seyn, den Rauch unmittelbar und heiß einzufangen, daher auch geübte Tabaksraucher, wenn sie zum erste»» Mahl einen Cigarro rauchen, leicht Kopfschmerzen, Schwindel und Eckel bekommen. Der häufigere Verlust des Speichels beym Cigarrcnrauchen ist ebenfalls mit iy Anschlag zu bringen, da die Verdauung qe« rade dadurch am meisten gestört wird." (Wdr.) Wechsel-Cours in Wien vom ig. May iNiy. C-onvc, tionsmünze von Hundert 24« 5)9 Gedruckt bey Ignaz Alops Edlen von Kleillinayr.