Sibriftlrttnng; ««thavtftaflr Wr. &. Xtlusen Rt. fl. tntmirk». «»,«»»»»»»! lim«»'Bitt Cadutnrt l»t C«nn- ». irnrt-ta«tt D»r 11—11 übt rortn. H»»dich«lbni »ntai mttt aantntclt ®ns-lotast" Bill bniiSIWltm. ■ arinlifttnpcn ««»> tu VtrBolniiu »<»c» •oMtmiii) tn dMizft ftft-(■ftOim Vkbülrcn «Uiini. M Ifertfrtolona« i'ttit-sukltt. m* .Scatux w°a>- nfitictm |4*n ant Cuntug aktnM. #«ll>otr«f1rii.Jf»nt# <>«.800. Ar. 69 Eilli, Wittwoch, den 28 Augnli WI2 Berwoltmig: Matha»«gasse Rr. 5. Rt. XI, tntmrWi. BezsgSdediugonye» D»»« »i« Pol be»»««» i «„»ljiid'i, . . . . K *-«♦ w.ituistjTij. . . . K irt» 81h », in» H«»I: VtoMtti« . . . . K 11« MtrteljBirt» ...»»-»olbjiMig — . . . . K Silt« Hollcib ntüt« >ch ü- rjWtortiltrta m »UStbfte« fktirn»oitq«-ö>tbitneu •injflotfrt ItninKill leiten MI ist HbbcfUSaa« 37. Jahrgang. Politische Ausblicke. Vom ReichSratSabgeordneten Richard Marckhl. Die Begriffe „Ferialzeit" und „Ferialruhe" decken sich für den Politiker nicht. ES wäre dies auch nicht zuträglich, denn politisches Denlen und Empfinden rertrogen leine srmmerliche Erschlaffung die Nervenarbeit und der Blutumlauf in der Politik dürfen nicht ins Stocken geraten. Es ist dies auch nicht gut möglich, denn die Politik kennt keine Ruhe-pausen, keine Jahreszeiten, und sie läßt sich i» ihrer Entwicklung und ihrem Fortgange «eder durch die frostige Winterkälte, noch' durch die sommerliche HundStagehitze behindern. Sie kennt keinen Still-stand. Daß gerade der heurige Sommer sür politische Nachrichten an- und aufregenden Inhaltes und sür Kombinationen aller Art Stoff in Hülle und Fülle lieferte, ist weniger einem Zufalle und mehr dem natürlichen Werde- und Entwicklungsgang auf dem weiten Felde der äußeren und inneren Politik zuzuschreiben. Der italienis«b>türkische Konflikt mit seiner Rückwirkung auf die inneren Verhältnisse des HaldmoudreicheS und die damit mittelbar im Zu« samnienhang stehende wachsende Gefahr für die Ruhe und Ordnung am Balkan, England« Be-sorgvisse um die Vorherrschaft zur See und feine auf die Sicherung seiner SeehandelSwege nnd die Stärkung seiner Position im Mittelmeere gerichteten Bestrebungen, seine und Frankreichs Bemühungen, das Erstarken der Dreibundmacht nach Möglichkeit zu paralysieren, die Anregung unseres Ministers des Aeußern, durch einen annehmbaren modus vivendi aus dem Balkan, dem europäischen Wetter» Einiges üßer unsere Küynerjugd! Bon Dentist Hoppe, Cilli. Mit dem Anfang der Hühnerjagd im letzten Drivtel des Monats August beginnt erst so recht die eigemtliche Jagdsaison; denn die Jagden aus Hirsche, Rehlböcke als auch auf das verschiedene Wasseiwild ist Koch wohl nur für eine kleine Anzahl bevorzug-ler 'Zagdherren reserviert. Jedoch für viele Tau-send«? von Jägern ist das Ptirschen auf Hühner roohtf die einzige Art, der sie sich hingeben tonnen Bei der Hühnerjagd unterscheiden wir eigent-lich zwei Jagdarten, die Jagd in der Gesellschaft und zweitens die Einzeljagd. Bei ersterer bilden die iJäger in Abständen von 60—70 Metern voneinander eine lange Kette, die in einer geraden Froimt, die spürenden Hunde vor sich, im Felde' vor-rückst. In der nun ganzen Breite einer solch gege« bcneen Schützenlinie wird das Gelände möglichst gegeen den Wind abgesucht. Sobald die Hunde in den Feldern Hühner finden und vorstehen, macht die ganze vorrückende Schützenlinie Halt und die anssistiebenden Hühner werden von dem am nächsten stchyenden Schützen beschossen. Die gefallenen Hüh» ner .' werden von den Hundni gebracht, an die Jagv-tasckchen gehängt oder, nachdem dieselben den Trägern überergeben worden sind, wird in derselben Lmie glkieichmäßig vorrückend das Revier systematisch ab gejapzd. Nehmen wirklich nur gute Jäger und Hunde an einer solchen Jagd teil, dann ist ein solches Jagazen recht nett und schön; aber wie selten kommt die«» in Wirklichkeit vor. Die Leser dieser Zeilen wererden zugeben müssen, daß sich unter einer größern Anztizahl von Schützen immer einige finde», die es winkel, eine Entspannung herbeizuführen und bei Zeiten den diversen aben«cuerliche» Gelüsten der un-ruhigen Nachbarn der Türkei den Boden zu ent-ziehen — dies find Dinge, die volle Aufmerksam' keit beanspruchen und voraussichtlich den Gegenstand eingehender Erörterungen in der bevorstehenden De-legationStagung bilden werden. Was insbesondere die momentan im Border-grnnd der politischen Erörterung stehende Anregung des Grafen Berchtold anbelangt, so gewinnt dieser seiner Initiative entsprungene Schritt, der zweifellos die Zustimmung aller europäischen Großmächte fin-den wird, sür uns an hohem Jntereffe sicherlich auch deshalb, weil er — fowcit man seine Ten-denz nach den bisherigen Meldungen und Kommen-taren beurteilen kann — für die Türkei eine Nie-thode inauguriert, die man von einer Seite vielleicht auch aus die Verhältnisse im Süden unserer Mo-narchie, in Sonderheit anf Bosnien und die Herze-gowina wird angewendet wiffen wollen. Der Vcr-such, mir dein Betreten eines den lokalen Verhält-nissen Rechnung tragenden Mittelweges zwischen Dezentralisation und Autonomie erträgliche und konsistentere Verhältnisse zu schaffen, leitet von selbst hinüber zu den mannigfachen Erörterungen, die sich mit der Lösung des schwierigen staatsrechtlichen Problems der einverleibten Länder besaffen. Er wird jenen Politikern, die sich da« Studium dieser heiklen Frage angelegen sein lassen, neuen Stoff zu Erwägungen und Vorschlagen bieten und die füd-slawische Frage wird voraussichtlich — worauf die deutschen Delegierten gefaßt sein müssen — in den bevorstehenden Delegationätagungen neben den Wehr- angelegenheiten nnd den bosnischen Bahnsragen einen breiten Raum einnehmen. Dabei wird sich auch die Gelegenheit ergeben, dem schon im Frühjahre ven-tilierten Gedanken einer teilweise» Dezentralisation des bosnischen Eisenbahnwesens näher zu treten und zu prüfen, ob angesichts der gegenwärtig dort Herr« fchenden Verhältniffe die Verwirklichung dieses Ge-dankenS dermalen zeitgerecht und ratsam wäre. Auch wird man sich mit der Frage zu besaffen haben, ob mit den in Aussicht genommenen Bahnbauten den Interessen der österreichischen Reichshälfte gegen-über jenen Ungarns genügend Rechnung getragen wird und ob wir nnS mit Linien, die daS Zentrum Sarajewo mehr oder weniger zur Seite lassen und der ungarischen Einfluß- und WirtschastSsphäre überweisen, ohne Benachteiligung und Schmälerung der diesseitigen Handels-, wirtschaftS- und verkehrS-politischen und ohne Hintansetzung davon berührter I wichtiger strategischer Jntereffen wird abfinden können. Also Stoff in Hülle und Fülle sür die Dele-gation, die sich außerdem mit dem ordentlichen Bud-get zu besoffen haben wird, nicht minder aber auch für das Parlament, das ja bekanntlich vor der Be-ratung und Erledigung großer und schwieriger Auf-gaben steht und ebenfalls einer eingehenden Erörte-rung des staatsrechtlichen Verhältnisses Bosniens und der Herzegowina und damit der südslawischen Frage überhaupt anläßlich der bevorstehenden zwei-ten Lesung der AnnexionSvorlage entgegensieht. Neben den in Beratung stehenden StandeSsragen harren zahlreiche Angelegenheiten von fchwerivie-gender wirtschaftlicher Bedeutung, die aber in ihren Konsequenzen auch aus das politische Gebiet rück- nicht lassen können, trotz allen, Abwehrens der Linie immer vorauseilen, um selber und am beste» zum Schuß zu kommen, 5ic andern Schützen am Schie-ßen zu verhindern, sie erregen — und mit Recht — nur Unmut und Verdruß unter ihren eigenen Schützenkameraden. Andere Jäger hingegen, man kann es ja als stiller Zuseher bei einer solchen Jagd be-obachten — sind wie vom Teufel besessen um des JagdneideS wegen, sie beanspruchen jedes gefallene Huhn für sich und so kommt eS ost zu häßlichen Auftritten nnd Feindseligkeiten. Und jetzt erst die vielen Hunde! Viele rennen dort sosvn hin, wo sie bereits einen ander» Hund vorstehen sehen, da-durch bringen sie die Kette vorzeitig zum Ausstehen, oder springen zu srüh ein; jedoch die aUerschlimm-sten rennen wie toll die Felder hin und her, alles herauSstoßend, womöglich jeden Hafen unter lautem Gebrüll zur nächsten Ortschaft begleitend. Mit all diesem Uebel noch daS Pfeifen, Schreien der betref-senden Herren dieser ihrer süßen Jagdköter, es ist oft, als ob die Hölle los wäre, uns den unbefan-genen Beobachtern wird angst und bange bei solchem Jagdvergnügen. Auch die Anfänger, unvorsichtige und sehr oft schußhitzige Herren, gefährden wohl ost ihre eigenen Mitmenschen wie auch die revierenden Hunde. Wo eS tunlich ist, vermeide man solche GesellschasiS-jagden, wo es aber unmöglich erscheint, wie bei ausgedehnten Schlägen großer Güter, die auf an dere Weise nicht sachgemäß zu bejagen sind, da soll wohl der Jagdbesitzer mit großer Strenge draus dringen, seine gegebenen Anordnungen genauestens zu befolgen. Am interessantesten und auch am schönsten ist wohl die Jagd, die nur von einigen Jägern mit guten Hunden ausgeübt wird; am besten, wenn ^wei Jäger, welche sich gut verstehen, zusammen-jagen. Sie suchen die Teile, die den Hühnern Deckung bieten, in gemeffener Gangart ab, finden sie ein gutes Volk, so suchen sie eS möglichst bald zu sprengen, damit die Hühner einzeln einsallcn und dann gehen sie ihnen nach. Der linkLgehende Schütze schießt nach den link« streichenden, der rechlsgehende Schütze die nach rechts streichenden Hühner, fast kein Huhn entkommt auf die Weife, und bald füllen sich die Schlingen ihrer Jagd-laschen. Sie vermeiden eS auch, zu geringe Hühner zu schießen oder auf die zu weit fliegenden Dampf zu machen, nur um sie anzukratzen und dem Verludern preiszugeben, sie finden auch fast jedes geschossene Huhn, so daß nur selten eines verloren geht. Wie musterhaft arbeiten da die Hunde! Wie sicher ziehen sie schon von weitem die liegenden Hühner an, wie bombensest sie stehen, wie vorsichtig dieselben arbeiten und mit welchem Stolz bringen sie eS ihrem Herrn! Ein solcher Jäger trägt inneren Siolz und ist entzückt Über die herrliche Arbeit seine« Jagdgefährten, hellen Auges verfolgt er die Bewegungen und streichelt jreudjg den Kopf feines Lieblings, der wohl jedem leisen Pfiff, jedem Wink gehorcht seinen Herrn und dessen Absichten genau versteht. Das ist weidgerechte Jagd, daS nennt man hohe Weidmannsfreude und ein Genuß, der alle Strapazen der warmen und oft glühenden Sonne vergessen läßt. Vor acht Uhr morgens soll man eine Hühner-jagd nicht beginnen, oft zu einer Tageszeit, in der gewöhn l'ch der Nachttau schon etwas abgetrocknet »st und die Hühnervölker, die sich von den Aeckern Seite 2 Heuische Macht Nummer 69 wirken können, der Erledigung, so die Kanalsrage, die Frage der Sanierung der Staats- und Länder-finanzen und andere. Außerdem gibt es Augelegen-heilen von eminent politischer Bedeutung, deren Ber-einigung das Einverständnis der beteiligten Na-tionen vorangehen muß. So die rnlhenische Univer-fiiätsfrage und die Angelegenheit des deutsch-tschcchi-schen Ausgleiches. In den abgelausenen Monate^ wurde beson-ders über die Stellung der alpenländischen Ab-gevldneten zum dentsch-tschcchischen Ausgleiche viel geschrieben und gesprochen. Mutmaßungen nnd Kombinationen gaben zu ernsten Erörterungen An-laß, denn es fehlte nicht an Versuchen, in dieser hochbedeutsamen Frage einen Interessengegensatz zwischen den Sudeten- und Alpendentschen zu kon-stimmn. Fürwahr ein müßiges Unternehmen, den» es ist doch klar, daß die Alpendentschen — soweit sich die Verhandlungen aus deu Versuch eines In-teressenanSgleiches für das beteiligte Gebiet erstrecken — es der erprobten politischen Einsicht und Er-fahrung der beteiligten deutschböhmischen Politiker vertrauensvoll überlassen, den richtigen Weg zu finden. Ebenso selbstverständlich ist eS aber, daß diese in jenen Fragen, die über diesen Rahmen hinausgehen und vermöge der Natur des zu behan-delnden Gegenstandes unmittelbar das Interesse des Gesamtdentschtumes berühren — nnd auch solche Fragen stehen zur Erörterung — daS Einvernehmen mit den Vertreten der Alpendentschen suchen werden, ehe sie einen bindenden und entscheidenden Schritt tun. Bei dieser Auffafsuug der Dinge kann es zu einem grundsätzlichen Gegensatz zwischen Sn-beten- und Alpendeutschen, zu einem Riß in der Gemeinbürgschast gar nicht kommen, vorausgesetzt, d.,ß die programmatischen Anschauungen über die wesentlichsten allgemeinen nnd grnndsätzlichen Fta> gen nicht auseinandergehen. Jene Mutmaßungen, die sich auf die Befürch-tung einer ungünstigen Rückwirkung der deutsch, tschechischen AnsgleichSverhandlungen auf die Stellung der Deutschen an den südlichen Sprachgrenzen aufbauen, sind nicht begründet, denn es handelt sich um einen SonderanSgleich zwischen Deutschen und Tschechen sür ein bestimmtes Gebiet, was stets Nie-tont werden muß. Dem bei verschiedenen Gelegen-heilen in Anssicht gestellten Versuch, Art und In« halt des Ausgleiches kurzer Hand aus andere Ge- und Sioppelseldern in die schützenden Deckungen begeben haben. Während der größten Hitze des Mittags wird eine mehrstündige Pause gehalten, um dann am Nachmittage weitersagen zu können, bis dahin haben sich die versprengten Hühner durch lautes Locken wieder gesammelt. Nun gilt es den Schluß der TageSjagd zu machen, denn um diese Zeit halten die Hühner nicht mehr. Die geschossenen Hühner müssen sofort an den Schlingen der Tasche oder aber in den Tragkörben so aufgehängt werden, daß die Lust zwischen durch -streichen kann, damit sie sich nicht erhitzen können, unter keiner Bedingung dürfen Hühner in der Tasche oder im Rucksack zusammengepackt werden; denn dieselben werden »ach knrzer Zeit grün und erscheinen unansehnlich. Bei sehr großer Wärme resp. Hitze, empfiehlt es sich, die Hühner sofort mit einem kleinen Hacken auszuziehen, es wird dadurch dem Verderben gut vorgebeugt. Obwohl in diesem Sommer allznreichlich der Regen herabsiel, wird es aller Voraussicht nach doch eine gul« und reichliche Hühnerjagd geben, denn die Regenzeit fetzte ja zu einer Zeit ein, wo die Brüten nicht nur ausgekommen, sondern schon herangewach-fen waren, so daß das viele Naß nicht mehr Schaden verursachte, der sonst bekanntlich die ganze Bcut vernichtet. Man dars also als Ersatz sür die letzten schlechten Jahre aus eine gute Jagd hoffen. Und somit allen Hühnerjägern ein Weidmannsheil! biete, wie etwa aus Kärnten oder Steiermark, zu übertragen, wird man unter Hinweis auf die tief-gehende Verschiedenheit der Verhältnisse und ihrer Entwicklung mit aller Entschiedenheit entgegentreten. Es ist auch bisher noch keinem vernünftigen Politiker eingefallen, zum Beispiel den italienisch-kroatischen Sprachenausgleich in Dalmatien oder den mähri-schen Ausgleich auf andere Gebiete übertragen, oder etwa bei Regelung der polnifch-rnthenischen Frage die Formeln des deutsch-tschechischen Ausgleiches an-wenden zu wollen. Die Alpendentschen haben daher weder in nationaler »och in wirtschastspolitischer Hinsicht einen Grund, der Finalisierung des deutsch-tschechischen Ausgleiches mit Besorgnis entgegen;»-sehen und sür sie kann es nur von Vorteil sein, wenn die Potenzen deutscherseits, die heute noch in-folge des deutsch-tschechischen Konflikts gebunden sind, für die allgemeinen völkischen Interessen der Deut-schen frei werden. Allerdings ist es an der Zeit, an die Revision jener programmatischen Richtlinien heranzutreten, die alle Deutschen gemeinsam berühren. Sie hier zu erörtern, ginge zu weit. Eine solche Revision ist an-gesichts der mittlerweile eingetretenen Verändern»-gen und Umgestaltungen, angesichts des vollzogenen Wandels in manchen Anschauungen politischer und nationaler Natur, und in Hinsicht ans jene stets mehr und offener zutage tretenden und sich kon-kretisierendcn Bestrebungen, welche auf die Um- und Neugestaltung der Struktur unseres Staatswesens abzielen, notwendig. Sie ist beizeiten vorzunehmen, weil diese rasch fortschreitende Entwicklung sich sonst ohne jenen maßgebenden Einfluß vollzieht, den daS Deutschtum eben nur im Falle seiner möglichsten Geschlossenheit und Einigkeit in den wichtigsten pro-grammatischen Fragen auszuüben vermag. Alle Deutschen in allen belangreichen Fragen unter eine» Hnt zu bringen, ist wohl ein Ding der Unmöglichkeit. Es lassen sich aber wichtige und grundlegende Fragen aus dem umfangreichen Kom-plex herausschälen und zusammensassen, wenn man das Hauptgewicht nicht gerade ans die trennenden Momente legt. Ein daraus abzielender Versnch würde sicherlich in den breitesten Kreisen unserer Volksgenossen Billigung und Unterstützung finden, denn schon mehren sich die Anzeichen, die deutlich erkennen lassen, daß man bereits in allen Schichten unseres VolkstumS eine derartige Konsolidierung als W«i»ru4 verdoie» per Wusterschwiegersoön. Humoreske von AloiS Ulreich. Nach Jahren traf ich neulich meinen Freund Thomas Federt, mit dem ich das Glück hatte, durch mehrere Jahre dieselbe Schulbank zu drücken. Freund Federl sah sehr vorteilhaft auS uns glänzte vor in-nerer Glückseligkeit, waS mich veranlaßte, mit einigen boshaften Worten nach der Ursache dieser außer« gewöhnlichen Zufriedenheit zu forschen. „Ja, lieber Freund" — erwiderte Federl — „daS Schicksal behandelte mich die ganzen Jahre hindurch sehr sanft I Aber besonderen Grund, glück-lich zu sein, habe ich erst, seit ich verheiratet bin ... Verzeihung! Hast Du auch schon geheiratet?" „Nein" — erwiderte ich trocken. „Unglücklicher! Dann eile sofort hin, um das Versäumte nachzuholen, denn es gibt kein Glück außerhalb der Ehe!" .Oho," warf ich protestierend ein. „Ich er-laube mir einzuwenden, daß —" ..— daß einige Ehen nicht ganz glücklich sind. Das stimmt. Darum soll man aber nicht gleich die ganze Einrichtung verurteilen. Das Heiraten ist eben so eine Sache, wie das Lotteriespielen. Jeder hat ein Los. aber dir wenigsten gewinnen etwas. Na... ich habe in der Eheloiterie einen Haupttreffer ge-macht. UcbrigenS gestatte mir, daß ich einige Worte zur Verteidigung der Ehe spreche, da es mir scheint, daß auch Du zu jenen Leuten gehörst, die an die-ser erhabenen Einrichtung mit Achselzucken vorüber-gehen . . „O bitte," — entgegnete ich. „Es soll mir ein ergnügen sein, wenn es Dir gelingt, mich von ein Bedürfnis, ja als eine Notwendigkeit empfind«. Vielleicht bieten die auf die innere Ausgestal-tnng des Deutschen Nationalverbandes gerichtete» Bestrebungen eine günstige Gelegenheit sür einen derartigen Versuch, welcher im Falle deS Gelingens der Politik des Verbandes das ost vermißte Ge-präge der Großzügigkeit und vorauSblickeuder Initiative geben würde. Möge man diese Gelegenheit nicht unbenützt vorübergehen lassen. Mr und gegen den Ausgleich in Böhmen. Der August geht seinem Ende entgegen, aber niemand wagt eS, die Vermutung anSzufpreche», wann die im Juli „unterbrochenen" deutsch-tschechl-schen Verständigungskonferenzen wieder aufgenommen werden sollen. Damals verlautete, daß es sich alt notwendig herausgestellt habe, eine Pause in de» Verhandlungen eintreten zu lassen, weil ans das RuhebedürfniS der Teilnehmer an denselben Rück-sicht genommen werden mußte und außerdem zu be-fürchten gewesen wäre, daß schließlich durch die be-reits sehr hoch gestiegene Nervosität das Ausgleich», werk endgiltig zerschlagen werden könnte. Die Aus' rede aus die sommerliche Schwüle kann schon lange nicht mehr gelten, trotzdem ist aber noch immer keine Rede davon, daß in absehbarer Zeit die Ä!e> dereinbernfung der deutschen und tschechischen Unter-Händler erfolgen werde. DaS hat seine gute» Gründe. Die Dispositionen fü>- das Zustandekonl-men des Ausgleichs sind nämlich gegenwärtig noch ungünstiger als sie vor dem Abbruch oder, wie et damals hieß, vor der „Vertagung" der Konferenz«, gewesen waren. ES gibt zwar unter der tschechi-schen Bevölkerung einsichtsvolle Elemente, die sich der Notwendigkeit bewußt sind, dem Lande den natio-nalen Frieden und damit dem Landtage die Sr> beitsfähigkeit zu geben, deren er bedarf, um der finanziellen Krise ein Ende zu machen. Partei-mäßig ist aber die AuSgleichssrenndlichkeii der Tschechen noch gar nicht zum Ausdruck gekommen. Fürst Thun ist allerdings bemüht, in dieser Bezieh-ung künstlich etwas nachzuhelfen. Es war wohl kein bloßer Zufall, daß bei der Eröffnung der 3Je« gional-AuSstellung in Jungbunzlau, der er bei-wohnte, gleich zwei tschechische Funktionäre an ihn Ansprachen hielten, in welchen sie warme Worte sür die Herstellung des Friedens fanden. Diese Friedensklänge waren gewissermaßen der Widerhai dessen, was bei der Begrüßung deS Fürsten Thu» anläßlich des Besuches gesprochen wurde, den er d« meinen falschen Ansichten und Vorurteilen zu be-kehren." Mein Freund Federl machte eine ungemei» wichtige Miene und sagte dann: „Unter de» zahl-losen Vorwürfen, die boshafte oder unwissende Per-fönen männlichen Geschlechtes gegen das Heirate» erheben, ist wohl die Behauptung, daß die Ehe 2or> gen bringt, die häufigste und unwahrste. Im Gezen-teil — sie nimmt Dir Sorgen. Mit gelindem Ein-setzen erinnere ich mich zum Beispiel noch an die Auftritte mit der Waschfrau, die in meinem Jung, gesellenleben allwöchentlich an der Reihe waren, wenn sie die Wüsche brachte. Ich mußte stets eine» förmlichen Kamps führen, um diejenigen Krägen und Manschetten zu bekommen, die mir gehörten, den» es gab stets endlose Verwechslungen und ich erhielt meist Halekragen, deren Weite sür einen Taglohn-schreibet oder für «inen Braumeister berechnet war. Ich fürchtete mich schließlich auf den Besuch der Waschfrau, die mit dem Strome ihrer Beredsamkeit alle meine Einwürfe und Einwendungen hinweg-spülte. Jetzt weiß ich von den ganzen Wäschesorgei nichts mehr. Geschäftige Hände vollbringen das in stiller Verschwiegenheit. Ich öffne nur den Kaste» und finde alles blütenweiß geputzt und geplättet. Kein «erger, kein Zanken, kein Schelten. Ist d« nicht ein ganz bedeutender Vorteil?" „Allerdings . . . aber man kann . . „Man kann andere, fast noch bedeutendere Vorteile ins Treffen führen! Sehr richtig.. .■ siel mir Thomas Federl ins Wort. „Zum Beispiel dat Ausräumen. Mit dem Ausräumen zur unrechten Zeit bin ich in meinen Janggesellenjahren oft zur Ler-zweifluiig gebracht worden. Man studiert gerade etwas, wobei man gesammelt sein muß, oder nun Muwm.r 69 Kjc:r»fch? Wach« Seite S Feflivorstellung des deutschen Theaters in Prag am 18. August abstattete. Leider kann der deutsch'tschechische Ausgleich nich)t mit tönenden Phrasen gemacht werden, sondern es Ibedars zu seiner Persektionierung vor allem des gutem Willens. An dem scheint es aber den tsche-chiscchett Parteien — und aus diese kommt eS ja an — inoch immer zu fehlen. Die Tschechen sind viel-meh)r unermüdlich in der Herbeischaffung immer nnuer Hindernisse und Schwierigkeiten, in der Auf-rolliung immer wieder neuer Streitfragen. Vor der „Beertagung" der Konferenzen waren diese deshalb auf einen toten Punkt angelangt, weil man sich überr die Sprachenfrage in der Landeshauptstadt Prcug nicht einigen konnte. Jetzt wird gefordert, daß die Frage der Errichtung der StaatSeisenbahn-dire!ktionen mit dem Ausgleich verquickt werde. Die Tsckhechischradikalen verlangen Zusagen von deutscher Eeiite über den Schntz der tschechischen Minoritäten in Wien und Niederösterreich und der famose Abge-ordnieic Dr. StranSky hat gar dieser Tage erklärt, e» tdürse keinen Ausgleich geben, ohne Anerkennung deS tschechischen Staat«rechtes! DaS sind nichts we-niger als günstige Aussichten . . . Der Sozialverficherungs-entwurf. Lom ReichsratS- und LandtagSabgeordneten Karl Kittinger. Jedermann ist sich darüber klar, daß die So-ziallversicherung, insbesondere des Mittelstandes, durch, geführt werden muß. Was aber die Ar« der Durch-führrung dieser — staatlichen — Sozialversicherung anbeelangt, so herrscht noch große Unklarheit in allen, beteiligten Kreisen. Die Einführung der So-ziakoersicherung birgt viele Schwierigkeiten in sich, und es ist nun Aufgab« aller beteiligten Faktoren, bslfflür zu sorgen, daß nicht ein nebelhaftes Gebild« zustande kommt, sondern daß das Werk wirklich zu dem, werde, als was es geplant ist. als ein Segen für die Bevölkerung. Der bisher vorliegende SozialversicherungSent-wurrs stellt hohe Ansordernngcn an die Beteiligten, an tdie Versicherten und an den Staat. Nach diesem Enttwurs soll der Staat als Beitrag zur Versiche-runaz nach den ersten fünf Jahren 3 6 Millionen, nachl, den ersten zehn Jahren 38,8 Millionen, nach fünfzehn Jahren 64,5 Millionen, nach zwanzig Jahhren 79,9 Millionen Kronen, schließlich nach vierzig Jahren 93,3 Millionen und dann weiter für alle späteren Jahre 98,4 Millionen Kronen beiwragkn. Hierbei muß schon auffallen, daß derart höhere Beträge ohne Borsorge sür die Bedeckung an- ist a an der Aussührung einer Arbeit, die der voll-stäntr.digen Ammei ksamkeit bedarf, und da kommt nun diefeses reinigende, mit Besen und Schaufel bewaff-nele t Ungetüm herein, fegt an den Wänden herum, staubidi, pustet, läßt etwas fallen, und Eifer und Arbetiitsgeist sind veiflogen. Wie ganz anders ist das nun,», seit ich verheiratet bin. Ich merke und sehe nie etwas von dem unangenehmen Geschäfte des Aufrsriumens. Wenn ich au» dem Bureau komme und b mtin Zimmer betrete, ist alles aus das netteste und i sorgfältigste hergerichtet und gereinigt. Kein Staraubieilchen trübt den Glanz der Möbel. Di« Fenstisler blinken hell und Bilder und Photographien befinden sich am gehörigen Orte..." Thomas Federl sah mich triumphierend an. „Nun ja —" fmeiste ich einigermaßen ver-lege^r „Es soll ja nicht geleugnet werden, daß das Verhtthenaielsein gewisse Vorteile bringt, aber .. „Und da weißt Du noch nicht alle« —" unter-brachcch mich abermals Freund Federl. „Der bedeu-tendfi^e Vorteil meiner Ehe ist die ausgezeichnete Lüchliche. Seit ich verheiratet bin, ist mein Magen-tatartanh, der mich während meiner Junggesellenzeit 1o ja jiwmerlich quälte, wie weggeblasen. Die Speisen sind ii goiij vorzüglich bereitet, lehr oppeiiilich ange-richichm und von einer überraschenden Abwechslung. Nur in mit Entsetzen denke ich au die Zeit, an der ich iq in irgend einem Gaslhause einen trockenen, ge-ichMtWacklosen Braten oder ein versalzeneS Gemüse mit schlechlechlm Rindfleisch, eine dünne magere Suppe und eine « fast widerliche Margarinemehlspeise hinabwürgte. Jetzt ctzi weiß ich den Wert einer guten Küche zu schätzMk» .Roch Deinen Worten zu schließen, scheint Deinteiiie Frau alle Tugenden einer tüchtigen Hausfrau zu b« besitzen." gesprochen werden. Es muß aber gefordert werden, daß das Gesetz nicht eher zustande komme, bis nicht die StaatSsinanzen auf vollständig sichere Grnnd-lagen gestellt sind. Zu de» direkten Personalem-kommen- und Erwerbsteucrn, die 170, l Millionen nach dem Stande deS Jahres 1910 betragen, müßte also, nm die Kosten sür die Durchführung der Sozialversicherung hereinzubringen, ei» Zuschlag von 58 Prozent eingehoben werden. WaS eine der-artige Belastung nicht nur für die Gewerbetreiben-den, sondern für alle produzierenden Stände bedeu-tet, braucht nicht des weiteren erörtert zu werden: eine solch schwere Belastung würde das Werk der Sozialversicherung, daS zum Segen der Bevölkerung geplant ist, zu einer wirtschaftlichen Katastrophe ge-stalten. Gleichzeitig mit der Sozialversicherung soll auch das Kranken- und UnfallversicheriingSgefetz verbessert und erweitert werden; durch Einbeziehung der landwirtschaftlichen Arbeiten in den Kreis der VersicheruiigSpflichtigen würden die Lasten dieser Gesetze von jetzt 104.8 Millionen auf L87.8 Mil-liouen steigen, so daß weitere l83 Millionen anf-zubringen wären. Bei genauer Prüfung dieser An-sätze und fachmännischer Bewertung aller zu er-wartenden Ausgaben stellen sich diese Beträge tat-sächlich noch viel höher und dürften mit 390 Mil-lionen gerade die Summe erreichen, welche nach dem Stande von 1910 Oesterreich an direkten Steuern zusammen mit der Grundsteuer erzielt hat. Nach dem RegierungSentwurs sollen alle die-jenigen selbständig arbeitenden Gewerbetreibenden, welche ein Einkommen bis jährlich 2000 Kronen haben, versicheningSpflichtig sein. Bei dem selb-ständig Ererbenden, der zehn Jahre eingezahlt hat, stellt sich die zu erwartende Rente auf 174 K. jährlich, nach zwanzigjähriger Beitragsleistung auf 198 Kronen, wenn er dreißig Jahre eingezahlt, 222 Kronen und nach vierzig Jahren endlich im Jahre auf 246 Krone», welche Rente der be« treffende Versicherte aber erst bei Erreichung de« 65. Lebensjahres beziehen kann. Diese minimalen Renten sind ein direkter Hohn sür die selbständig Erwerbenden; etwas besser stünden wohl die Lohn-arbeiter, welche nach zehn Jahren 342 Krone» Rente und aufsteigend bei einer Beitragsleistung von schließlich vierzig Jahren 558 K. beziehen würde». Die Kosten dcS Verwaltungsapparates auf Grund deS Regierungsentwurfes mären geradezu ungeheuer groß. So würde die Invaliden- und Altersversicherung zehn Millionen Konti in An-spruch nehme»! Das bedeutet eine Riesenarbeit, und selbst wenn man annimmt, daß ein Beamter 1000 Konti mit allen Nebenarbeiten sühren kann, wären 10.000 Beamte ersorderlich. Zehntausend Beamte mit durchschnittlich 3000 Kronen Gehalt ergeben 30 Millionen Kronen. Die Höhe der Ver- „Meine Frau —fragte Thomas Federl er» staunt. „Na, ja — Du sagtest doch, daß Du all. diese Annehmlichkeiten erst besitzest, seit Du verhei-ratet bist . .." „All;rdingS — seit ich verheiratet bin. Aber das macht alles — meine Schwiegermutter!" «Deine Schwiegermutter —?" rief ich bestürzt aus. „Wundert Dich das so?" „Und ob es mich wundert? Ich finde kaum Worte, um meinen Schrecken auszudrücken. De ge-schäsligen Hände, die Deine Wäsche in stiller Ver-borgenheit glätten, sind also die Hände —" .Meiner Schwiegermutter!' ergänzte stolz Tho-mas Federl. „Die umsichtige Persönlichkeit, die daS rechtzeitige Aufräumen in Deinen Gemächern so gewissen-hast überwacht, ist—" „—meine Schwiegermutter, die gerade in die-sem Punkte, der die dienstbaren Geister betrifft, die Umsicht eines Feldherrn mit der Energie eines Ty-rannen verbindet..." „Und die ausgezeichnete Köchin, die mit ihren Kochkünsten Deinen langweiligen Magenkatarrh so ersolgreich vertrieben hat, ist wiederum —" „— meine liebe, liebe Schwiegermutter." „Und das hälist Du aus?" „Ich wohne ja bei meinen Schwiegereltern." „Ja — sage mir doch jetzt: Mit wem bist Du eigentlich verheiratet? Mit Deiner Frau oder Dei-ner Schwiegermutt r?" „Ah — diese Frage ist geradezu beleidigend." „Entschuldige — aber man hört von Deiner Frau nichtS." waltungskosten steht also mit dem tatsächlichen Nutzen des geplanten Gesetzes in keinem Verhältnisse. Die Art der Durchsührung dcS Sozialversiche-rungSgesetzes, wie eS jitzt vorliegt, in Verbindung mit den ungeheuren Kosten des VerwaliungSappa-rates sühren zu dem Urteil, daß der vorliegende Entwurf absolut als unannehmbar zu betrachten ist und vom Grund auf umgeändert werden muß, wenn er nicht zum Schaden der produzierenden Kreise und des Staates gereichen soll. Der Sozial« versicherungsausschuß im Parlament hat auch in der Erkenntnis der Unzulänglichkeit des Entwurfes den-selben bereits an die beteiligten Parteien zur neuer-lichen Beratung und Formulierung von Vorschlägen zurückgeleitet. Beim gründlichen Studium der Ma-terie muß man sagen, daß der Staat sich nicht dar-aus beschränken darf, bloß die Versicherung der unleren Klassen zu regeln, eS muß vielmehr durch Einbeziehung der oberen Klassen, kurz durch eine Verstaatlichung deS ganzen Versicherungswesens, oder noch besser, durch eine VersicherungSsteuer, zu welcher unter anderem die leistungsfähigen Finanz-kreise herangezogen werden sollen, die notwendige Grundlage zu wirklicher Sozialversicherung gesunden werden. Die Einsührung der Sozialversicherung in diesem Sinne ist nicht nur im Interesse einer mit-telständischen Politik, sondern auch — insbesondere mit Rücksicht aus die Schaffung einer zweckmäßigen Alters- und Jnvaliditätsversicherung — im Interesse der gesamten Arbeiterschaft gelegen, weil ja alles, was für die Festigung und Sicherung der Mittel-ständischen Beruse geschieht, auch dem nach wirt-schaftlicher Selbständigkeit ringenden Teil der Ar-beiterschaft zugute kommt. Die Slowenen und die VotkMhlnnq im Jahre 1910. Wie die Slowenen in ihrem Kampfe gegen die Deutschen und Italiener standhalten, welche Fort-, resp. Rückschritte sie in dem letzten Dezen» nium machten, ist aus der unlängst von der k. k. statistischen Zentralkommission herausgegebenen Haupt-Übersicht der letzten Volkszählung vom 3l. Dezem-der 1910 deutlich zn ersehen. Es ist interesiant, festzustellen, daß die Slowenen in den vorwiegend italienischen Städten und Gegenden, hauptsächlich in Trieft und Görz, bedeutende Erfolge zu verzeichnen haben, während sie dort, wo sie mit den deutschen Majoritäten zu kämpfen haben, also in Kärnten und Steiermark, einen ganz schwachen Zuwachs verzeichnen oder gar bedeutende Rückgänge erfuhren. „Nun, was meine Frau betrifft, so hat sie nur die Pflicht, nett zu sein und mich mit ihrer LiebenS« Würdigkeit zu beglücken. Im übrigen arbeitet sie an einem neuen Beweis für den — pythagoräischen Lehrsatz . . . Die hat für daS Häusliche fehr wenig Zeit ES tut mir aber leid, daß ich auS Deinen Aeußerungen und dem Tonfall 'Deine? Stimme ent» nehmen muß. daß Du zu jenen Leuten gehörst, die eine gewisse Abneigung gegen die Schwiegermütter haben " Herr Thomas Federl war sehr ernst geworden. Um mir nicht seine Freundschaft gänzlich zu verscherzen, versicherte ich ihn. daß es mir niemals einsalle, so würdige Damen mit schlechten Späßen zu kränken. Es war zu spät. ThomaS Federl entzog mir mit folgenden Worten feine Freundschaft: , Da ich die Erfahrung machte, daß Du ein u»ver-besser licher Junggeselle bist, in dessen Brust niemals bessere Geiühle Platz haben werden, ein Mensch, der nicht wert ist, daß ihn die Sonne einer behaglichen Ehe bescheint, ergibt sich für mich die Notwendig-feit, unseren ferneren Verkehr einzustellen, denn un« fere Ansichten gehen über einen der wichtigsten Ge-genuände «u weit auseinander.. . Leb' wohll" „Leb' wohl — Du Musterschwiegersohn!" rief ich ihm nach. Und ThomaS Federl eilte nach Hause. Ich mußte die fernere Freundschaft dieses m.rkwürdigen Mannes entbehren. Dafür steht daS Bild vieles Mnsterschwiegersohnes unberührt von der Boshas» tigkeit übelwollender Menschen im Buche des LebenS aut einer besonderen Seiie — zum Stolz und zur Freude der vielgelästerten Schwiegermütter. SeUe 4 L?smfche &£Ü} Rummer 69 Nach der genannten Publikation waren im Jahre 1910 in Oesterreich 1,252.940 Slowenen, im Jahre 1900 1,192.780, im Jahre 1890 1.176.672. Im letzten Dezennium betrug also der Zuwachs'6'). 160 oder 5 04«. im vorletzten nur 16.103 oder nur 1-37«. Nach der Bevölterungs-zahl nehmen die Slowene» unter den neun Ratio» nalitäten Oesterreichs die fünfte Stelle ein. Aus einzelne Länder sind die Slowenen folgend verteilt: Krain 490.978, Steiermark 409.66 t, Görz 154.564, Kärnten 82 212. Trieft und Umgebung 56 916, Jstrien 55.134, Niederösterreich (Wien) 1380, Tirol und Vorarlberg 609, Dalmatien 542, Böhmen 292, Salzburg 176, Gatizien 144, Mähren 103. Ober, österreich 81. Bukowina 80 und Schlesien 45. Fort-schritte sind zu verzeichnen m Krain «m 15.676 oder 3 3%, in Görz um 13.982 oder 9 95?-!. in Steiermark um 153 oder 0 04«, in Jstrien um 7417 oder 15-54 Prozent, in Trieft um 32.237 oder 130 6'/,. Rückschritte: In Kärnten um 8283 oder 9 15%. in Nlederöstcrreich um 274 oder 16-57»/,. Die Verminderung der Zahl der Slowenen in Kärnten ist umso peinlicher, als der Zuwachs der Gesamtbevölkerung dieses Landes 6 46°/, betrug. Aber auch in Steiermark ist die verschwindende 004°/,ige Vermehrung der Slowe-neu in gar keinem Vergleich zum 6 46%igen Zu-wachs der steirischen Bevölkerung. In Graz und Marburg sind starte Rückgänge des slowenischen Elementes eingetreten: Graz hatte im Jahre 1890 1 47"/, Slowenen, im Jahre 1900 1 '16°/,, im Jahre 1910 0 76°/,. In Marburg verhielten sich in den letzten Dezennien die Zahlen folgendermaßen: 13-97»/,, 17 32»/,. 14 38»/„; im Marburger Be° zirk: 88 26°/,, 8^51 »/„ 8045«. Nur in Cilli ist die Zahl der Slowenen gewachsen: 2612«, 22-64«, 30 34«. — Wie gesagt, stehen in GSrz und Trieft diese Zahlen viel günstiger. Sie betragen m Trieft: 20 47«, 16-34#, 29 81« (Italiener: 73-89«, 77 36«, 62 31«); in Görz: 17'82«' 20 01«, 36-48% (Italiener: 74 23«, 67 80«, 50 57« — daher ist jetzt in Görz nur die Halste der Bevölkerung italienisch (!). Unter 1000 österreichischen Staatsbürgern sind in Kram 943 60 Slowenen und 53'65 Deutsche, in «teiermark 293-74 Slowenen und 704 99 Deutsche, in Kärn-ten 212 39 Slowenen und 786-13 Deutsche; in Trieft 298 13 Slowenen, 62310 Italiener und 6210 Deutsche; in Jstrien 142 66 Slowenen, 435 19 Kroaten, 38t45 Italiener und 37-95 Deutsche. Die gesamte slowenische Bevölkerung in Kärnten ist von 350 8 auf 314-4 pro Mille gesunken. Aus dielen Daten ist. meint die Prager tsche-chische „Union", zu ersehen, daß die Slowenen nur in Kram genug Wid.rstandSkrast den Deutschen ge-genüber zeigen. Die Rückgänge in Kärnten und der geringe Zuwachs in Steiermark feien natürlich nicht ans eine" Verminderung der Geburten oder Vermehrung der Sterbesälle zurückzuführen, da ja die Statistik in den Ländern für die „Lebensfähigkeit der slowenischen Raste" spreche. Daß die Zahlen der Slowenen in diesen zwei Kronländern so un-günstig für die Slowenen ausgefallen sind, bezeugt, wie der Laibacher „SlovenSki narod" hervorhebt, wie gefährlich der „deutsche Drang" geworden ist. Daraus ergibt sich aber eine gewisse Schwäch-des JnitiativfchritteS Oesterreich-Ungarns. Er ist so allgemein gehalten, es fehlt in ihm eine klare Bestimmung, worauf sich der Austausch von Ansich-ten und Meinungen erstrecken soll. Denn die alba-nesische Frage ist mit den letzten Vorgängen nicht gelöst, mit der Gewährung der bewaffneten Auto-nomie werden sich die Skipetaren dem Eindringen der notwendigen Zivilisation umsomehr mit Erfolg widersetzen können, als Konstantinopel nicht die Kraft zu entscheidenden Schritten besitzt. Sache Oesterreich-UngarnS ist es. in diesem Moment die Eifenbahnfrage aufzuwerfen. Volle fünf Jahre zieht man Oesterreich mit der „Sandschatbahn" hin. Keine andere Großmacht, am wenigsten Italien oder Rußland, ließen sich ein solch freches Spiel bieten. Natürlich sind die 230 Kilometer Sandschakbahn ohne die albanischen Anschlüsse über Prizrend und Kukusch nach Ochnda-Monastir und Elbasfan eine wertlose Strecke. Niemand wird und kann sie uns verweigern und die albanische Nation wird Oester-reich zn ewigem Danke verpflichtet sein. In der Bahnfrage liegt aber auch die Bedingung des kul-tnrellen Elements für Albanien und nur so kann die Autonomie für dieses ursprüngliche Bergvolk vom Nutzen fein, in ihm liegt dann auch die Ge-währ, daß in Albamen mit dem steigenden Bildung«-grad endlich Ruhe eintreten wird. Balkanprognosen. Der Minister deS Aeußern, Graf Derchtold, hat die Machte zu einem Meinungsaustausch einge laden, um die Türkei in ihrer Dezentralisierungs Politik zu stärken. Die Ausnahme deS Vorschlages ist bis jetzt noch nicht ganz sichergestellt und mit Ausnahme Deutschlands, daß seine unbedingte Unter ftützunz sofort zusagte, tritt bei de» übrigem Mich ten eine zwiespaltige Beurteilung an den Tag. Aber auch in der Türkei, zu deren Gunsten daS ganze Projekt gedacht ist, macht sich eine ablehnende Strömung geltend, vielleicht nicht zum eigenen Vor-teile. Die überstürzte Annahme aller albanesischen Forderungen hat in dem noch sehr naiven Gebirgs-volle einen Ransch von Selbstüberhebung erzeugt, der von den Führern geschickt ausgenützt wird, und wenn schließlich der Ausgang der letzten albanesi schen Revolution sowie die ganze politische Enlwlck lung der Türkei sehr stark an die Zeiten Abvul Hamids erinnert, so ist doch gerade im gezenwärti-gen Augenblicke der dadurch zutage getretene Auto-ritätSmaugel der Pforte von nicht abzuleugn-nden Schade». Denn, was dem einen recht ist. muß dem andern billig fein nnd die übrigen Nationen der Türkei müssen im Interesse ihrer eigenen Erhallung dieselben Rechte wie die Albanesen verlangen. Politische Rand schau. Kroatischer Chauvinismus. In Rnma soll eine Gemeindennterrcalschule errichtet werden. Diese kroatisch-slawonische G^ meinde im Komitat Syrmien zählt ungesähr 12.000 Einwohner, von denen 65 Prozent der deutschen Nationalität angehören, so ist eS daher mehr als natürlich, wenn in dieser deutschen Gemeinde an einer von ihr selbst unterhaltenen Schule als Un-terrichtssprache deutsch zu gelten hat. Die Blätter, vor allem das Organ der kroatischen Rechtspartei, fordern jetzt schon in ungestümen Ton die unbe-dingte Einführung der kroatischen Unterrichtssprache, und trotz der so streng gehandhabten Zensur in «gram gehen speziell die heftigsten Angriffe gegen daS Deutschtum in Kroatien ungehindm durch. Daraus kann man wohl nur zwei Schlüsse ziehen Daß einerseits trotz aller Dementis die Lage des KomirnsfariatS zu Ende zu gehe» scheine, daß aber anderseits die trialistischen Bestrebungen, die aus Schaffung eines autonomen Gebietes mit vollkom-menem Abschlüsse gegen Westen, besonders gegen das Deutschtum hinarbeiten, sosort wieder in unge-hemmter Stärke entstehen wurden. Während überall der Ruf nach Einsührnng des Deutschen als Unter richtsgegenstand erschallt, tritt in Kroatien die um> gekehrte Erscheinung auf, der beste Beweis, wie recht man tut, wenn von deutscher Seite den poli-tischen Vorgängen im Südslawentum mit großem Skeptizismus entgegengetreten wird. Ans Stallt und Land. Todesfälle. Am 25. d. ist im hiesigen All gemeine» Krankenhause Dr. Benedikt Gras von Giovanelli zu Gerstburg, k. k. Statihalterei-Bize-Präsident a. D., im 70. Lebensjahre gestorben. DaS Leichenbegängnis fand am Dienstag den 27. d. vom Krankenhause aus unter Beteiligung der Verwandten und der Krankenschwestern »ach dem städtischen Fried-Hose statt. — Am 26. d. verschied im hiesigen Krankenhause im 70 Lebensjahre der Kammach-r Josef Hüttig. DaS Begräbnis findet am DonnerS lag den 29. d. um 4 Uhr nachmittags vom Allgc meinen Krankenhause auS statt. Unterhaltungsabend des Verbandes deutscher Hochschüler Tillis. Nach langer Pause veranstaltet der Verband deutscher Hochschüler CilliS wieder einen UnterhaltungSabend, der a>n SamStag den 31. d. um 8 Uhr abends im Deut-schen Hanse stattfindet. Da sich für die Veranftal-tuitg allenthalben ein reges Interesse knndgibt, ist die VerbandSleitung eifrigst bemüht, den Allend zu einem recht gemütlichen und genudreichen zu gestal-ten, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Die VortragSordnung enthält unter anderen Liedervor träge (Frau Gusfenbauer. Herr EgerS»orser), KapleiS und heilere Vortrage (Herr Kommissär Bauer) und ein herrliches Violinjolo mit Klavierbegleitung (Herr v. Goßleth. Herr Dr. Zingzer). Außerdem hat in liebenswürdiger Weiie Herr Bürgerschutlehrer Ott» Bichetitschka aus Wien seine Mitwirkung zugesagt, der durch mehrere heitere Borträge nicht unbedeutend zum Gelingen deS Abends beitragen wird. Zur Aufführung gelangt ferner ein große» humoristische« Quodlibet: „Der blinde König", frei nach Uhland von Richard Thiele, ausgeführt von Mitgliedern deS Verbandes. Die Bieroper ist reich an schönen Me-lodien und behandelt die bekannte Geschichte von dem Könige, dem ein Räuber die einzige Tochter nach einer Insel entführt und in einer Höhle gefangen hält. Trotz der Bitten und Versprechungen deS un-tröstlich-n KönigS findet sich unter feiner sonst so tapferen Fechterschar niemand, um den Kampf mit Rolf Krake aufzunehmen. Zufällig naht sich de« Strande ein Fischer, der, von Ganildens Schönheit hingerissen, ihre Re tung beschließt, wenn der Köiiig sie ihm zum Weibe gibt. Nach schwerem Kampfe unterliegt der Räuber. Die Königstochter und der Fischer eilen nun in die Arme des überglückliche» Väters, der mit Freudentränen in den Augen ihre» HerzenSbund segnet. — Der übri e Teil der Vor> tragSordnung wird durch Borträge der vollständige« Eillier Mu'tkvcreinSkapelle ausgefüllt. Es i't ein guter Besuch zu erwarten, zumal ein allfälliger Reingewinn einem nationalen Zwecke in Cilli zufällt. Landesparteitag der Deutschen Ar-beiterpartei in Steiermark. Sonntag de» 25. d. fand im Grazer Parteiheim der Landespartei-tag der Deutschen Arbeiterpartei unter reger Teil-nähme von Vertretern aus der Provinz und Graz selbst statt. In der Preßsrage wurden wichtige schlüsse gefaßt und über deren Ausbreitung eine E-N-fchließung angenommen. In die neue Parteileitauz wurden folgende Herren gewählt: 1. Vorsitzender: H. Fella, 2. A. GeiSler; 1. Schriftführer: I. Hot-ler, 2. Dr. F. Hälzl; 1. Kassier Franz Münzberz. 2. Fritz Brandatjch; als Beisitzer Hicker, sämtliche in Graz. Franko Heu und Hauer vom Kreis Le» oben, Müller und Klaftenegger vom Kreis Judern-burg, Findeifen vom KreiS Cilli, Vadnou vom Kreii Marburg. In die Parteikontrolle: Stock«, Poate-fegger. Unger und Pakfa, sämtliche von Graz. T» Parteibeitrag beträgt monatlich 20 Heller, der i» ganzen Lande einheitlich eingeführt ist. Die fiinf AgiiationSkreife wählen sich eigene Kreisleitung», welche die BezirkSorganisationen durchzuführen hida. Auskünfte in Paneifragen erteilt vie Partcilcitllq der Deutschen Arbeiterpartei SteiermarkS, >An>z, 1. Bez., Burggasse 12, 2. Stock links. Unzulässigkeit des Warenvertrieb«» nach dem Schneeballen- oder Blocksy-stem. In jüngster Zeit treiben sich wieder aut-ländische Agenten herum, welche ihre Waren ^an die einheimische Bevölkerung nach dem sogenannten Schnee-ballen- oder Blocksystem vertreiben. Der gmaito Warenvertrieb besteht darin, daß die betreffende Ware, z. B. ein Paar Schuhe, dem ersten Adne> mer unter der Bedingung verkauft wird, daß er sich verpflichtet, mittelst einer mitgesendeten Anzahl M KuponS der Firma weitere Käufer zuzuführen, dit dann einen Kuponbogen und dieselbe Vcrpflichtiaz ihrerseits znm Verkaufe der Kupons und Zusühnviz neuer Kunden übernehmen. Durch dieses eben ge> schilderte ZterkausSsystem werden nun nicht nur tot ansässigen Gewerbetreibenden schwer geschädigt, s«-dern meist auch die Säufer der Waren, da sie meist nur minderwertige» Material geliefert bekam»». Außerdem werden sie zu dem gewerbegesetzlich in> botenen Weitervertriebe der Waren verleitet und In-fen dadurch Gefahr, von der politischen Bezirks hörde wegen Ueberiretung der Gewerbeordrm», be» straft zu werden. Die Gewerbebehörden erster Hp stanz wurde» über Weisung deS HandelSministern«» angewiesen, dem Warenvertrieb nach dem ballen- oder Blockiystem ihr besonderes Auzen-at zuzuwenden und im Falle konkreter Wahrnehmiu-zei gegen jene beteiligten Personen, welche sich ein* Üebertretung deS § 59 der Gewerbeordnung jufchnU den kommen lassen, schleunigst -und unnachsichlrh mit der strengsten Bestrafung vorzugehen. Ei liql daher im Interesse eineS jeden, dem solche Änpool übersendet werden, die Annahme und Weiterv.-rbw' tung derselben zu unterlassen, da er sonst striffällij würde. Iustizrat Kurt Elze aus Halle t » Saale, Präsident des evangelijchen Bundes sät» Provinz Sachsen und dcS Halle'schen HilsZver«»it sür Cilli, der bereit» einigemale unsere ötiiM «t seinem lieben Besuche beebrte, wird vom 7. bcr ab durch mehrere Tage der Gast der hreriges evangelischen Gemeinde sein. Diese rüstet nih l» reitS, ihren hochverdienten Ehrenkurator u. a. «4 durch einen FestgotteSdienst uns einen Familiena^a» Nurnnnn 69 am 8. September geziemend zu ehren. Dieser über« aus Liebenswürdige edle Herr, eine echt deutsche P«rsömlichkeit, sei nnS herzlich willkommen. Gesellschaft zur Förderung deutscher Druickerei und geitungsunternehmun-gen. Unter diesem Titel hat sich, wie wir ersah» ren «eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ge-gründet, als deren Geschäftsführer die Herren Kam-merziarlrat Hans Denelbach, Vizepräsident Eduard Seil umd Gewerke HanS Pengg von Auheim zeichnen. Die Gesellschaft Hut nun am 26. d. von den Ga-steigerschen Erden das Haus Radetzkystraße 15 und 17 — wie man sagt, um den Preis von 300.000 Kronen gekaust. In das Haus wird die deutsch« Vereinsbuchdruckerei und die Schriftleitung deS .Grazer TagblatteS" verlegt werden und zwar so, dag «m Hose des Gebäudes, das die Nummer 1.) trägt, die Druckerei eingerichtet wird, die dem Per-nehmen nach bei dieser Gelegenheit vergrößert wer-den soll, und im Erdgeschoß die Verwaltung und im ersten Stockwerke die Schriftleitung des „Grazer Tagdlottes" untergebracht wird. Telephon Spielfeld Luttenberg. DaS HandelSminiiierium hat die Herstellung einer inter-urbamen Telephonleilung von Spielseld nach Lutten-berg, weiters die Errichtung von Telephonnetze» in Mureck, Halbenrain, RadkerSburg, Bad Nadein, Krcuxdors und Luttenberg, sowie einer öffentlichen Sprechstelle in WeiterSfeld genehmigt. 'VurgtheaterdireKtor Freiherr von Berger gestorben. Am Samstag um halb 4 Uh>r früh ist der Direktor deS Hojburgtheaters Alfretd Freiherr von Berger nach schwerem Leiden gestorben Er war 1853 geboren und der Sohn des ssemerzeitigen hervorragenden ReichSratsabgeord-oeten und nachmaligen Ministers im Bürgermi»iste-rium Dr. Johann Nep. Berger, absolvierte daS Schotttengymnasium und die juridische und philosophische Fakultät in der Wiener Universität. Mit 23 Jahreen wurde er zum Doktor beider Rechte und zum Dokior der Philosophie promoviert. Im Jahre 1885> habilitierte er sich an der philosophischen Fa» kultän und hielt literansche und ästhetische Vorlesun-gen, insbesondere aber beschäftigte er sich mit der dramiatischen Literatur. 1887 wurde er alS sekre-tär «ans Burgtheater berufen, heiratete 1889 die Hofbiurgschauspielerin Stell« Hohensels, teilte aber mit Wrillparzer und anderen großen Oesterreichern dos «Schicksal, von den maßgebenden Kreisen der Heimlillt verkannt und zurückgesetzt zu werden. Er ging dann als Direktor deS Neuen Schauspielhauses nach Hamburg, wo er zehn Jahre in der verdienst-vollststen Weise wirkte, und wurde endlich vor zwei Iabnren als Direktor an das Hofbmgtheater berufen, welchche Stellung ihm schon längst zuvor gebührt hätte.«. Unter großen Schwierigkeiten und Wider-ständttai brachte er die unter seinen Vorgängern her-untemgebrachte „erste deutsche Bühne' wieder aus ihre frühere glanzvolle Höhe. Mitten in seiner glänzizenden Resormtätigkeit ereilte ihn der Tod. TöMcher Kraftwagenunfall. Man schreieibt au« Rohitsch: Am 24. d. fuhr der in Agram wohqihaste Hofhvtsabrikant Ludwig Gerersdorfer mit feinerem Automobil, das er selbst lenkte und aus dem sich < außer ihm noch zwei Personen befanden, durch die £ Ortschaft Ceste bei Rohitsch. Zur selben Zeit gingezen mehrere Arbeiter, darunter der 60jährige Lesttzitzer Josef Buksek, vom GraSmähen heimwäriS. Als i Bukjek dem sehr rasch fahrenden Auto au»' ««ichchen wollte, wurde er Übersahren und blieb anf der < Stelle tot. GererSdorser würd« verhaftet und dem > Bezirksgericht« Rohitsch eingeliefert. Er bot für seine Freilassung eine Kaution von mehreren tauseismd Kronen, doch wurde dem Ansuchen nicht »illfchahrt. Wieder ein slowenischer Hochwllr-digqer durchgebrannt. Wie der „Slov. Narod" in d der Nummer vom 21. d berichtet, suchte der Kaplplin von St. Barbara in der Kollo» wegen »ersaschiedener CiltlichkeitSdelikte das Weile. Es ist wähnhrend einer verhältnismäßig kurzen Zeit der drittem Fall, daß ein slowenischer Hochwürdiger des-wege^en fein Heil in Amerika sucht. Aus den Äatyv' liken'eviagen v'rd regelmäßig über die immer weiter {tretfrifenbe Unsittlichkeit in der Bevölkerung gesprochen. E» t ist wohl angezeigt, wenn die geistlichen Herren selbslist mit gutem Beispiel« vorang«hen würden, denn böse >se Beispiele verderben gute Sitten. Ausnahmsweise Zulassung zur In tellilligenzprüfung. Das Kriegsministerium hat «inenim Erlaß herausgegeben, durch welchen Heuer ausminahmeiveise gestattet wir», daß jene Aspiranten aus t>s die Begünstigung des einjährigen Präsenzdienstes zur « Darlegung der wissenschaftlichen Befähigung znm Emjli»jihrig»Freiwillig«ndienste zugelassen werden dür- deutsche Wacht sen, die der im § 21, Punkt 1, dritter Absatz des Wehigesctzcs von 1912, bezw. des Gesetzauikels 36 von 1912, sestgesetzten Bedingung nicht entspreche», jedoch durch eine von der politischen Bezirksbehörde, bezw. vom Bezirksbeamten des ständigen Aufenthalts-ones beigebrachte Bestätigung nachzuweisen vermögen, daß sie sich vor dem Inkrafttreten der neuen Wehrgesetze auf die Adlegung der BesähigungSprüsung zum Einjährig-Freiwilligendienste vorbereitet haben. Ausgeschlossen von der Zulassung zu dieser Prüsung sind jene Bewerber, die bis zum 31. Dezember 1912 das 17. Lebensjahr noch nicht vollstrecken, sowie jene, die Heuer in das stellungspflichtige Alter ge-treten sind und die Ablegung dieser Prüsung erst jetzt erbitten. Dies« ist nach den Beltimmungen der §§ 85 und 86 der neue» Wchrvorschristten an einer Jnfanteriekadetienschule des gemeinsamen Heeres ent» weder zum September- oder Dezembertermin 1912 abzulegen; überdies können Prüfungen auch im Monate Oktober (Beginn 14.) abgelegt werden. Ein Recht zur Wiederholung der Prüsung wird nicht eingeräumt. Das mit den notwendigen Dokumenten versehene Gesuch hat von seilen der Bewerber, die zur Prüsung am 21. September 1912 gelangen wollen, bis spätestens am l '2. September, von seilen jener, welche die Prüsung zum Oktober- oder Sep-tembertermine anstreben, spätestens am 25. Seplem-der deziehungSw. am 16. November 1912 be m Korpskommando, in dessen Bereich der ständige Ausent-hallSort des Gesuchstellers liegt, einzulangen. — De vor Inkrafttreten des neuen Wehrgezetzes erteilte Bewilligung zur Wiederholung der Prüfung wird durch diesen Erlaß nicht berührt. Schlltzenklub in Steinbrück. Am 27. d. fand im geschmückten Südbahnrestaurationssaale in Steinbrück zu Ehren des »ach Graz übersiedelnden Schützenmeifter-StellvertreterS, des Südbahnreviden-ten Herrn Fritz Jsda, ein in jeder Richtung glän, zender Abschiedsabend statt. Der Senior des Schützcn-kluds, Heizhauöches Herr Joses Lauter, begrüßte die sehr zahlreich erschieuenen Damen und Herren auss Herzlichitc mit einem kräftigen Schützenheil! JnSbe-sonders hieß er die Vertreter der SchützenllubS und Vereine aus Hrastnigg, Eilli, Marburg, Villach, Laibach, Katschach und Steinbrück willkommen. Die von nah und sern eingelangten und zur Verlesung gebrachien Telegramme und Schreiben beweisen so recht, welcher aufrichtigste» Sympathien sich Herr Fritz Jsda seit einer Reihe von Jahren zu erfreuen hat. Der Senior des KludS widmete dem Scheidenden warme und herzliche Worte des Dankes, hob insbefondns seine Anhänglichkeit und Treue zum Verein, welcher sich Herr Jsda mit ganzer Kraft, mit einem treudeutschen Herzen und als deutscher Mann einsetzte, ganz besonders hervor. Als Zeichen der Dankbarkeit und Erinnerung wurde ihm eine Goldplatt« mit Widmung vom Schützenklud über-reicht. Dentist Hoppe feiert Herrn Jsda als das Symbol eines treudeutschen Mannes in treudeutscher Arbeit an unserer bedrängten Sprachgrenze, seiner Pflichttreue, Gewifsenhajligkeit als auch der bestricken-den Liebenswürdigkeit gegen jedermann. Dies sind Eigenschaften, wclche sich jeder deutsche Mann be-wußt sein soll, stetS festzuhalten. Herr Reoident Jsda dankte in bewegten Worten für diese Ehrung, welche ihm zuteil wurde, und versicherte, so wie bis-her stets treu und deutsch zum Verein« zu halten, weiter ein gutes Stück deutscher Werbearbeit zu pflegen, munterte aber auch aus zum festen Holten deutschen Gedankens und deutschen Besitzes an, denn nur mit vereinten Kräften werden und müssen wir uniere Krone erhalten. (Heilrufe.) Für die gesang-liehen Unterhaltungen erfreute uns das außerordentlich gut tonierte Ouartett der deutschen Säng«rrunoe Hraftniggs unter bewährter Leitung des Herrn Bruno Dirmeier; als auch in musikalischer Hinsicht «in Schrammelquartett aus Tüfser ausgiebige und gute Musik zu Gehör brachte. Küche und Keller des SüdbahnrestaurateurS Herrn Peenik bewiesen wie immer, in guter Hand zu sein. , Ein wackerer Lokomotivführer. Dem „Grozer Tagblatt" wird geschrieben: Am 23. Juli fuhr eine leere Lokomotive zwischen 5 und viertel 6 Uhr von Pöltschach gegen Ponigl. Lei der Ueber-setzuug des WächterhauseS Nr. 470 bemerkte der Lokomotivsührer Franz Nowak aus der dort ge-krümmten Strecke in einer Entsernung von etwa 40 Metern ein dreijähriges Kind im Geleise stehen. Rasch entschlossen setzte er die Bremse in Bewegung, sprang dann von der Maschine herunter, lief dieser voraus und konnte mit eigener Lebensgefahr — er selbst glitt dabei aus — da« Kind aus dem Ge-leise reißen und vor dem sicheren Tode retten. Am 7. d. fuhr derselbe Lokomotivsührer mit der leeren Lokomotive in die Station Ponigl ein; ein Wächter Seite 5 wollte uitvvrsichtigenveise aus die in schnellem Tempo fahrende Maschine aufspringen, glitt dabei aus, wurde mitgeschleift und konnte nnr dadurch, daß Nowak die Lokomotive rasch zum Stehen brachte, vor einem schweren Unglück bewahrt werden. Kampf mit einem Wilderer. Aus Rann wird berichtet: Am 22. d. wurde der Be-sitzeissohn Josef Skoflauc aus Trokenthal im Herr-schaftlichen Jagdrevier in Mokritz vom Herrschafts-jäger Refetar wildernd getroffen. Als Resetar den Wilderer aufforderte, das Gewehr abzuliefern, wider-setzte sich dieser mit der Waffe. Es entstand zwischen beiden ein Ringen; zuletzt gelang es dem Skoflauc, freie Hand zu bekommen, und dies wollte er be-nützen, um sein Gewehr gegen den Jäger abzu-feuern. Bevor er hiezu imstande war, feuerte Resetar gegen den Wilderer und traf ihn in den linken Unterschenkel. Skoflauc, der schwer verletzt wurde, mußte in daS Krankenhaus nach Rann ge» bracht werden. Brandlegungen. Aus Gonobitz meldet man: Am 22. d. früh brannte in Lasche eine Keusche nieder, die unbewohnt und Eigentum der Besitzers« leute Florian und Marie Lamprecht in Lasche war. Diese hatten die Keusche erst kürzlich um 366 K. vom Besitzer Mahoric in PSltjchach gekauft und bald darauf auf 800 Kronen versichert. Als Nach-barn herbeieilten, färben sie Lamprecht im Bette, von wo ans er ihnen zurief, sie sollen die Hütte nur brennen lassen. Lamprecht gestand später auch, daS Feuer im Einvernehmen mit seiner Gattin ge-legt zu haben. — Am 23. d. zündete der Schneider Matthias Kocuvan in Wesovje das HauS seiner Verwandten und Nachbarin Af.neS Repec an. Da« Gebäude wurde samt den Fährnissen, Lebensmitteln und Kleidern vollständig eingeäschert. Kocuvan, ein Alkoholiker, verübte die Tat aus Rache, weil ihm die Repec, wenn er betrunken war, Vorwürfe machte. Am nächsten Tage stellte sich der Brandleger dem Gerichte. Ueberfälle. Als am 25. d. Iznaz Slapnik mit seiner Ehegattin von Hochenegg nach Hause ging, wurde er unterwegs von Franz Javornik, Maurermeister aus Bischofdorf, überfallen und ohne jedwede Veranlassung mit Faustschlägen traktiert, wobei Stapnik sowohl im Gesichte al» auch unter den Rippen leichte Verletzungen erhielt. — Am 24. d. gegen 12 Uhr uachtS ging der Besitzer und Maurer Anton Zupanz auS dem Markt« Hochenegg nach Hause. I» der Nähe des Brückenwiries holte ihn der Bauernbursche Alois Stante, der ihm nachge-schlichen war, ein und schlug ihn ohne Grund mit einer Zaunlatte über den Kops. Zupanz erhielt leichte Verletzungen. Gegen Stante wurde die Straf-anzeige erstattet. Schönstein. (Unsere SüdmarkvolkS-b ü ch e r e i.) Vergangene Woche wurde unsere Süd» markbücherci einer eingehenden Neuordnung unter» zogen. Der Stand ist ein entsprechend hoher; es sind rund 700 Bände wissenschaftlichen, belehrenden und unterhaltenden Inhaltes da. Die Bücherei be-steht feit zehn Jahren und wurde besonders in den letzten zwei Jahren durch Spenden von Werken verschiedenen JnhaliS namhaft bereichert Benützt wird sie sehr eifrig und in absehbarer Zeit wird sich die Notwendigkeit herausstellen, sie, wenn schon nicht durch Anschaffung neuer, so doch durch Umlausch vorhandener Werke zu verjüngen und zu vergrößern. Die Bücherei ist jedem Deutschen zugänglich. Gegen Brandschaden ist sie aus 800 K. versichert. Bücher« wart ist gegenwärtig Schneidermeister Herr Ludwig Scharn er. Vermischtes. Das Jubiläum eines deutschen Volksliedes. Im nächsten Jahre werden hun» dert Jahre vergangen sein, seitdem das allbekannte, echt deutsche Volkslied »Wer hat dich, du schöner Wald" von Freiherrn von Eichendorsf gedichtet wurde. Zugleich sind 70 Jahre verflossen, seitdem Mendelssohn dazu die anmutige Melodie geschaffen hat. Am Himmelsahrtstage 1843 war es, als das Lied zum ersten Male gesungen wurde. In der Frühe des Festtages waren, einem alten Gebrauche entsprechend, sehr viele Jenaer nach dem oberhalb des DorseS Winzerla wunderschön gelegenen Wälo-chen, Triesnitz genannt, hinausgewandert. Da gebot plötzlich ein lautes Hornsignal Schweigen und jeg-Ucher Lärm verstummte. Alsdann ließ ein vierftim-miger Männerchor von einer versteckten Stelle deS Waldes aus das Lied vernehmen, das wie ein Zau° der aus die Zuhörer wirkte. Bald erfreute es sich allgemeiner Beliebtheit, die ihm wohl immer be» wahrt werden wird. K^uiiche Wacht •Jic .aaa si9 Wien im Freudentaumel. (Die Staatsbeamten werden durch Kurrenden aufgefordert, sich am Eucharistenkongreß zu beteiligen, die aus Urlaub Weilenden erhalten eine Extraverständigung. — In den Schulen suchte man kurz vor Schulschluß durch entsprechende Aufsatzthemen über die intimsten Lebens-Verhältnisse der Eltern Aufschluß zu erlangen.) Die ungsrauen lüften ihr weiße« Gewand, — Die rävze und Kerzen sind schon bei der Hand, — Schnell bügelt die Frau deS Beamten den Frack. — Die Huterer richten Zylinder und Claque, — Es läuten die Glocken in festlichem Ton — Und locken und laden zur Prozession... — Die Mönche und Pfaffen sind fröhlich und stolz — Und schichten schon eifrig in Haufen das Holz, — Zu brennen die Heiden, die Ketzer der Welt — Und jeden, der 'S mit dem Teufel hält! — Schon putzen die Grafen, die hohen, die Kroncn, — Es donnern die Böller und krachen Kanonen, — Die Köchin de« Pfarrers stopft eifrig Kapaunen, — Man pflanzt fchon die Pfähle zum heimlichen Staunen — Für gelb-weiße Fahnen, die Farbe» von Rom, — Sie flattern heilig vom ragende» Dom — Und selig jauchzet die Klerisei: — Kommt, Schafe, zum Scheren nur eilig herbei! — Voll Eifer sragen die Lehrer die Knaben, — Wie groß ihre Räume, ob Betten sie haben, — Was jeder zum Mittag- und Abendbrot ist, — Damit man die Lage der Eltern d'ran mißt; — Denn jeder, der trachtet nach himm-lischem Lohn, — Nimmt einen der Pilger in freie Station, — Und jeder, der Furcht vor der Hölle hat, — Nährt fromm diese Christen und süttert sie satt, — Und was das Schicksal dem Wiener beut, — Er nimmt Slovaken und ähnliche Leu»'... — Es lauft in den Aemtern sogar ein Erlaß — (Ich rede im Ernste und mach' keinen Spaß), — Der fordert zum Anschluß ans „geistige Band", — Vergißt auch nicht jener, die weilen „am" Land, — Bevauert nur «ins, daß ist wirklich nicht schön, — I» corpore kann man im Umzug nicht geh'n. — WaS foll das bedeuten, was steht uns bevor? — Am End' ist in Steinhof zerbrochen das Tor? — Ganz Wien ist erfaßt von der Narretei, — Die schwarze Parade, o wär' sie vorbei.. . Der Architektentitel sür Baumeister. Ueber die Berechtigung der Baumeister zur Fiih-ruug des Titels „Architekt" ist ein Gewerbeitreit entstanden, in dessen Verlaufe die Wiener Handels-und Gciverbekammer um ihre Aeußerung ersucht wurde. Die Kammer hat nun über diese Frage solgendeS Gutachten abgegeben: „Die Frage, wer zur Führung des ArchitekteutitelS berechtigt ist. ist bereits seit Jahren strittig und hat bisher eine ge-schliche Regelung nicht erfahren. Der Ingenieur-und Archiiekienvcrein in Wien steht auf dem Stand-punkte, daß zur Führung dieses Titels lediglich Ab-solventen der technischen Hochschulen oder einer Akademie der bildenden Künste berechtigt sind, und nimmt gegen die Führung dieses Titels von Seite der Bau- uud Maurermeister, Zimmermeifter und anderen Baugewerbetreibenden aus daS energischeste Stellung. Die Führung dieses Titels einem Baumeister zu untersagen, bieten jedoch die bestehenden gesetz-Uchen Bestimmungen nach Ansicht der Kammer kei-nerlei Handhabe." Vorkehrungen bei österreichischen Schissen zur Erhöhung der Sicherheit von R e t s e n d e«. Infolge der Katastrophe der „Titanic" haben die österreichische und ungarische Regierung einen Gesetzentwnrs zur Abänderung der bestehenden Schiffahrtsgesetze ausgearbeitet und den Seebehörden in Trieft und Fiume zur Begutach-tung übermittelt. Der endgiltige Text des Entwur» feS dürfte im Herbst bereits fertiggestellt und dem österreichischen, sowie dem ungarischen Abgeord-netenhanse unterbreitet werden. Der Entwurf soll in erster Reihe die Maßnahmen zur Sicherung der Passagiere regeln; so soll die Zahl der Rettnngs-boote derart groß sein, daß sür jeden Reisenden ein Platz aus einem solchen Boote gesichert ist. Die SchiffSangestellten müssen ohne Ausnahme rudern können, weiter sind Verfügungen in Aussicht ge« nommen, die zur Besserung der sozialen Lage der Matrosen sühren. Ein jeder HandelSdompfer muß mit Markoni-Apparaten versehen sein und jene Dampfer, die bei Gibralter über das Mittelmeer hinaus in den Atlantischen Ozean reisen, müssen mit wenigstens zwei Schrauben und zwei Maschinen versehen sein, damit sie gegen eventuelle Maschinen-defekte geschützt feien. Entlassung wegen verspäteter Aus-gäbe eines Geschäftsbriefes. Ein Angestellter, der ein Offerte zu spät ausgab, so daß sie nicht mehr angenommen wurde, ist ohne Kündi-gung entlassen worden. DaS Gewerbegericht sprach ihm die Kündigungsentschädigung zu, weil die ver-spätete Ausgabe eines Geschäftsbriefes für sich allein noch keinen Entlassungsgrund bildet. Dagegen mußte er sich die Kosten sür die durch seine Schuld ver-gebliche Reise des Firmenvertreters nach dem Offert-ort abziehen lassen. (Geiv.-Gericht Brünn vom 13. Februar 1911.) Den vielleicht viel höheren Schaden, sallS die rechtzeitige Offerte angenommen worden wäre, brauchte er allerdings nicht zu er-setzen, weil er eben nicht zu beweisen war. Muß sich im Eisenbahnzuge ein Abirt besinden? Am 20. August 1911 fuhr Herr Rud. Schamal, Nähmaschinenhändler in Jung-bunzlau, mit einem Zuge der Nordwestbahn von Wolfsberg nach Jungbunzlau. Während der Fahrt wollte er den Abort aufsuchen, doch besand sich im ganzen Zuge kein Wagen mit einem Aborte, da auch der Zug nur wenige Minuten hielt, mußte Herr Schamal, der am Abend zu Hause sein mußte, weiterfahren. Es stellten sich unerträgliche Schmerzen ein, so daß der Genannte einen Arzt rufen mußte. Schamal überreichte nun beim Han-delSgerichte in Prag eine Klage gegen das Eisen-bahnärar und verlangte ein Schmerzensgeld von 1000 Kronen und 20 Kronen HeilungSkosten. In der Klage wurde darauf hingewiesen, daß laut In-struktion bei jedem Zuge ein Abort vuhanden fein müsse. Der Senat erklärte im Urteil, daß der KlangSanspruch rechtlich begründet sei. Saccharin schmuggel in — Unter-hosen. An der Grenze Salzburg-Freilassing wur-den drei Frauen verhaftet, die Saccharin über die Grenze zu schmuggeln suchten. Die drei Frauen suhren bis Freilaising mit der Bahn und wollten dann, um ungehindert über die Grenze kommen zu können, zu Fuß nach Salzburg gehen. Der Grenz-wache kamen sie jedoch verdächtig vor, weshalb sie eine Untersuchung vornahm, die ei gab, daß die drei Frauen in eigens sür diesen Zweck hergestellten Beinkleidern Saccharin verborgen hielten. Die verlauste — Frau. Im Dors Szi< nervaralja in Ungarn hatte der dortige Zimmer-maler LadislauS Marion seine Eheirau an seinen Kollegen Mathias Logrady um 500 Kronen ver-kaust. Nach Unterzeichnung des Kaufvertrages hiel-ten alle drei ein opulentes Festmahl, bei welchem mehr als die Hälfte des Kaufpreises verjubelt wurde. Hierauf übersiedelte die Frau zu ihrem neuen Gatten. Das Spiel mit dem Tod. Die Bewohner des alten Stiftsfchlosse» Neu bürg bei Heidelberg, das allen Besuchern deS NeckaitaleS durch seine herrliche Lage am rechten Neckaruser bekannt ist, sind in tiefe Trauer versetzt worden. Dort wurde der acht Jahre alte Sohn des Schloßbesitzers, Frei-Herrn Alexander v. Berlins, erhängt aufgefunden. Der Knabe hing im altertümlichen Glockensaal an der Klinke der hohen, schweren Tür an seinem Taschentuch. ES wurden' sofort WiederbelebungSvcr-fuche angestellt, die aber erfolglos blieben. Es lian-delt sich allem Anscheine nach um einen Unglücks-fall. Das Kind halte am Nachmittag „Gefangener" gespielt. ES hat sich wahrscheinlich selbst das Taschen-tuch um den HalS gebunden und eS dann an der Türklinke befestigt. In diesem Augenblick muß sie schwere Tür ausgegangen sein und den Knaben, der aus einem Podest stand, von diesem berunlergerissen haben, so daß er frei in der Lust schwebte und so den Tod sand. Der Geliebten die Nase abgebissen. Ein eigentümlicher Vorfall, der eine große Men-schenanfarnmlung zur Folge hatte, spielte sich in der Zizkower HuSgasse in Prag ab. Der Schuster gehilfe Josef Dekanovsky ging mit seiner Gelieb-ten, der 20 Jahre alten Marie Knbat, aus einem Gasthanse »ach Hause. Aus der Straß? wollte der licbeSttuukene Schustergehilse von dem Mädchen einen Kuß. Die Kubat sträubie sich aber, dem Ver-laugen des Dekanovsky nachzukommen. Dies brachte aber bey Liebhaber so in Zorn, daß er dem Mädchen die Nasenspitze abbiß Aus die Hilseruse des Mädchen eilten zwar sofort Passanten herbei, aber der biisige Geliebte war unlerdefse» verschwunden. Pserde an Jnsluenza erkrankt. Wie aus einer Mitteilung des 8. KorpskommondoS her-vorgehi, sind die in vielen Blättern eischienenen Nachrichten über Massenerkrankungen von Pferden deS 23. Feldkanonenregimcntes dahin richtig zu stellen, daß bisher bei diesem Regiment 23 Pferde an Influenza erkrankt sind, von denen feck-S »mge-stanven sind. Die Erkrankungen verteilen sich auf einen Zeitraum von vier Wochen. Das Ende der Table d'hote. „Die Zeit der „Table d'hote" ist dahin, die Table d'hoie ge« hört der Vergangenheit an: das konstatiert mit einem heiteren und mit einem nassen Auge der Leiter des berühmten Londoner Savoy HitelS, da» bekanntlich in Fragen moderner Gasthofkultur tonangebend ist. „In allen vornehmen Hotelrestau-rantS," so sührt dieser Fachmann im „Oberserver" aus, „ist die alte Table d'hote verschwunden. Die Zeiten haben sich gewandelt, der Geschmack der Gäste hat sich verfeinert, und heute weiß ost der Gast ein Menu seiner und kunstvoller zusammen-zustellen als der „maitre d'hotel". Seitdem im Zu-fammenhang mit Theater und Konzerten dat Souper oder daS Diner im Hotelrestaurant eine gesellschaftliche Sitte geworden ist, hat sich im Publikum auch das Verlangen gesteigert, die Spei-fefolge des Soupers dem eigenen Geschmack anj». passen: Leute von guter Erziehung und vor allem Leute von gutem Gaumen weigern sich, ein mcchtt-in>ch festgestelltes Menu zu essen, sie wollen ihr Diner selbst bestimmen. Und aus der anderen Satt wird selbst der größte und berühmteste Koch nie imstande sein, ein Menu zusammenzustellen, daS dr» Appetit und den Neigungen von 300 verschieden» Menschen gleichmäßig gerecht wird. So hat in den sashionablen Restaurant« die vom Wirt festgelegt Speisenfolge, die Table d'hote, ihre Daseinsberechti-gung verloren: sie ist aus anderen heute vcrfchiv»» denen Verhältnißen heraus entsprungen. Schon ta Name besagt es. Bei der wirklichen Table d'hoie, die nur zu einer bestimmten Frist serviert wurde, nahm der Wirt an dem Kopfende de» langen Tisch» Platz, nnd da« Essen begann mit Suppe, dann folgte Fisch, Fleisch, Gemüse, Nachtisch und fiäjt Aber heute verlangt der Hotelgast Abwechslung und eine größere Reichhaltigkeit der Speisen. Da« ist ein Fortschritt und in vieler Beziehung freilich auch ein Rückschritt, aber gleichviel: wir alle sind wb Restauranikoller besessen und wollen Gerichte ant exotischen Namen essen, Gerichte, die die Küche da-heim uns nicht oder nur mit großen Umständlich-ketten zu bieten vermöchte. Und dazu ist das staurant auch da." Der schönste deutsche Schmetter-l i n g st i r b t a u s. In unserer Zeit der iJiütc-schutzbestrebungen werden alle Freunde der he'.mi-schen Tierwelt mit Bedauern hören, daß einer in-screr prächtigsten Schmetterlinge, der Apolloftller (ParnafsiuS apollo L.), bald aussterben wird, wem nicht ausgedehnte Schutzmaßregeln getroffen werde». In der Natur, Zeitschrift der Deutschen Namr-wiffenschastlichen Gesellschaft, weist Julius Slepdai in Seite,iberg auf diese bedenkliche Taisache hin iit> führt zum Beweise einige Mitteilungen nalurwijfm-schaftlicher Bereine an. Der Falter ist noch in der Eifel, im Moseltol, im fränkischen und im schwädi-schen Jura, im Fichtelgebirge, im Bayrischen Wald«, im Böhinerwalde, im südwestlichen Schwarz«»!!« sowie in den bayrischen Alpen vorhanden und «e etwa vier Jahren war er auch in den Sudeten ux> im Riesengebirge nicht allzu selten. In den schlesi-schen Bergen ist er »un bereits seit einem Bieriel« jahrhnndert nicht mehr beobachtet worden. Der Grund hiersür liegt offensichtlich nicht etwa im Vordringen der Wald- oder Ackerkultur, die de» Falter seiner Nahrungspflanzen beraubt hätte, soc-dern fein AuSsterben ist allein auf Rechnung Set rücksichtslosen Vorgehens von Schmetterling«- end Raupensammlern zu setzen. Eingesendet. Sax lehner'* Hunyadi Jänos NatOrliches Bitterwasser, l, . Das altbewfihrte Abführmittel. MEINE ALTE Ikrsabrung ist und bleibt, bofe zur Benreibiinz von Soinmeriproffe» sowie (ur (SrLingung und tfctbalmni) einer zarlen, meictrn Haut und eine« weit»«» T» keine beilere Se>f« rjiftiert ot» d>e melibrarn:! S.eckenpserd - L i I i« n m i l cd iei' e Steckenpferd, von Bergmann A Co. JitidTii n/i — Da« Stück zu 80 » erdälilich in Hp-nVI n, D o geri'N, Parfümen» und allen e>nia tu»q tci. weißn Damenbänd« ; in Tuben zu 70 h überall -rä> ich 9hun-.ii?r 69 Deutsche iUnritt : 7 Realitäten-Verkehrs-Vermitflung der Stadtgemeinde Cilli. Ländliches villenar tigeS HatlS mit 2 Wohnungen Zimmer, Küche samt Zubehör; Ackor, Garten, Wiinbeihen und Übitb&ame, sowie Wirtschaftsgebjude, ausge-zeichnete ertrasrsfibige Weinfechsung. Srbr l*r>"iswOrdig. Stadthaus in Cilli, «». stockig, mit Vorgarten und Grundstöcken, die »ich vorzüglich als Baugründe eignen, enthaltend 4 g'össere Wohnungen samt Zubehör, Wasser-lmtang u. s. w. ist mit den Grundstücken oder ohne denselben preig-u flrdig zu verkaufen. Die Grundstücke werden auch noch Au*:ua>-s ohne dem Kaose abgegeben. Sehr schönes Land QUt im Saontsle, an der Beichs-strass« 3 km von Cilli entfernt, bestehend ans einem komfortablen ein-»tOckigca Herrenhaase mit Veranda, «nein grossen Wirtschaftsgebäude, fctallung. n, Wagenreroi^e etc. u. sehr crtragf&higer Oekonomie ist sofort preiowOrdig in verkaufen. Einstöckiges Wohnhaus, eugebaut, mit Gastwirtschaft Biruiiitweinschank, Trafik n. Garten in einem deutschen Orte in umnittel-bairer Näh" von Cilli, i>t yreiswflrdig zm verkauf,?» Daselbst sind auch weitere drei Wohnhäuser mit ertrag-f&ßiiirer Oekonomie verkäuflich. Schöne einstöckige Villa niit Gemüsegarten and kleiner Pairkanlage ist in Neu-Lemberg nächst Bald Xeuhan» billig zn verkaufen. Wjasserlcitnng im Hause. B^ichticho Gelegenheit fflr Jagd nnd Fischerei. Villenartiges Geschäftshaus mit ach. ZünaiiL-rn. Küche und Garten in der unimittelharen Nähe von Cilli, n b.t Baiugrond, ist sofort prewwürdig za verrkauien. Eine Realitat bestehend ans Wohnhau«, Wirtschaftsgebända und Scheuer mit */4 Joch grossem eingezäunten Gemüsegarten sowie I Joch Wiese. 10 Min vom Kurort« Bohitsch-Sauerbrtinn entfernt, zu verkaufen. Ein Besitz in der Nähe von Cilli, bestehend ans 3 nebeneinander» stehenden Wohnhäusern mit eingerichtetem Gasthaus nnd Tabaktrafik, sowie Grund im Fliichentna&se von 1 h 47 a und Garten nebst 2 Kühen nnd 3 Schweinen ist irjgfn 'Jeber-«iellung sofort preiswert zu verkaufen. Sehr nette Villa in d r onmittelbarsten Nähe von Cilli, ein Stock hoch, mit 17 Wohnrätimen, nebst gros>en Garten, reisende Aussicht, ist sofort preiswert zu verkaufen. Weingartenrealität in der Gemeinde Tüchern, mit Wohnhaus, Stall, Presse, Holzlage, Schweinestall, 2 Joch Bebengrund nebst grosser Wiese, Preis SäOOK. Sofort verkäuflich. Neues einstöckiges Wohnhaus mit schönem Gemüsegarten in der Stadt Bann a. Save ist wegen Domizilwechsel sofort preis-würdig zu verkaufen. Villa Wohnhaus in reizender Lage. 1 Stock hoch mit 2 Wohnungen zu je 3 Zimmer, Badezimmer Dienst-butenxiramer und ZugehOr. 1 Mansardenwohnung mit i Zimmer und Küche nebst Zubehör. Garten. Sehr preiswürdig, weil Verzinsung gesichert. Weingartenrealität, ht-rrlicti gelegen, am Laisberg ob Cilli, bestehend aus 2V, Joch Weingarten, durchgehend» Amerikaner- Reben, 4 Joch schlagbaren Wald, 2*/, Jocli Wiese etc.. Herrenhaus mit Winzer» wohnnng, 2 Stallungen, Holzt ige und Heuhütte ist unter sehr günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen. Amsserdem sind aaeü vielo preiswürdige Realitäten nnd Geschäfte zn verkaufen. Zu kaufen gesucht: Eivn Landwirtschaftlicher Besitz in der Grösse vonu 15- 20 Joch fruchtbaren Bodens, niiit gut erhaltenem Hause. Auskünfte werden im Stadtamte Cilli während der Amts* («tnnd»»n erteilt. Ein kleines Anwesen bestehend ans einem gut erhaltenen Kiufannlicnhia.se nnd 2 — 3 Joch Garten. |")iruchsorten t liefert p massigen Preisen Vereinsbuchdruckerei „Celeja" Cilli • 1 ' ' • . : " . '• .:' •*V>" • • ! 'U-. \ 'i • . hv::r. t ThöröSö gibt iin eigenen und im Namen ihrer Töchter Maria und Therese, die tiefbetrflbeude Nachricht von dem Hinscheiden ihres innigst-geliebten guten Gatten und Vaters, des Herrn Josef Hüttig welcher am 26. August d. J. um halb 8 ülir abends nach langem schweren Leidoo, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten im 70. Lebensjahie sanft in dem Herrn entschlafen ist. Die irdische Hülle des teuren Verblichenen wird Donnerstag deu 29. d. M. nachmittags 4 Uhr vom allgemeinen Krankenhause aus auf dem städtischen Friedhofe im Familiengrab« 7ur ewigen Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird Freitag den 30. d. M. um 9 Dhr vormittags in der Pfarrkirche gelesen. CI11I, am 26. August 1912. d u. « e&a css a es*» gsstk esn esa Man abonniert jederzeit auf das schönste und billigste Familien-Witjblatt § 5 5 i 6 Meggendorfer-Blätter g Mündicn <$> Zeitschrift für Humor und Kunst. BUiertrljährlidi lZ nutnmern nur K 3.60, bei direkter Zusendung ivöihenMith vom Verlag K 4.— s> S 5 5 5 5 Rbonnement bei allen Budthandlunam und Postanstaltrn. verlangen Sie eine örans Probe nummer vom Verlag, iNüncken, theatinerltr. 41 Kein Besudier der Stadt München sollte es versäumen, die in den Räumen der Redaktion, Thraftnerßraje 41'" befindliche, äußer lt intereklante Bus-ltellung von Original?eidinungen der INeggendorker Blätter zu beNdttigen. BflT läglidi geöffnet. Eintritt für jedermann frei! 2 3 5 S 3 S DaS Lokal-Museum. Slnsnr an Erinnerungen an die PSmerzeit s« üöerreilAes Museum ist an Vouuerstage« und Sonntagen vo» A—1 AHr geöffuet, an anderen Ka^en der Wotje von 10—12 Tlör. Die Kin-trittsgeSüHr beträgt 20 Keller. laMrtartfli- nl Fracktscbeine UIK-lt Aimerika kflcifigl, bclgiscbir Poetdampfer der „Red SStar Linie von Antwerpen'* direkt nach New-York and Boston konzess. *. ton dw höh. k.k. österr. Regierung Man ji »ende iicb wegen Frachten nnd Valokartirteti an die Rt-d Silur I.lnle in V Wien, IV., Wii-dnergtlrtel 6 Jullu* Popper in Ii Iaasbrnck, Sfidbahn^traaa« Franz Dolrnr in L Laibaih, Bahnhofstrnsae 41. Ausweis über die im städtischen Schlachthause in der Woche vom 19. bis 25. August 1912 vorgenommenen Schlachtungen. sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleische«. Name des Fleischers Buklchei Jakob . ^ri«drich Johann Junger .... ftnei»..... ftoflät Ludwig . LeSloschet Jakob Rebemchegg Jo,es Reisner Joses. . S«Uat Franz . . Stelzet .... Suppan .... Ilmegg Rudols . LoUgruber Kranz Siveitl..... Pustet..... Gastwirte . . . Privat« .... %6$la4)iaa4fa tom. ctan'ftl&r:*! in aani'n GtOcke» Eingeführtes Fleisch in Kilogramm tS g u ac g c S a vO »3 Q? c 'C S •e *s> 'S" •e U) B s? «s t «D £ E ■c G* .5 bo 5 1 & T U 3 c c ö Ja 9 « "3 « B e •Ö 10 1 U> SS .1 B — 2 , l .... — - J "" 5 — — — — — — — — .... — — — 5 — — — — — — — _ 102 — — 1 3 — — — — — — 34 41 27 » « « « — — — 6 • • • . — 5 1 — 6 — — — — — — — .... — 0 — — ei 1 — — __ — — — — ... — b — — 6 — — — — — — . • . ■ — 2 — — 2 1 • • • • 2 — — 4 — — — — — — — — — — • • • . 4 — — 3 J — — — — — — 38 — — _ • . • . — — — 1 1 1 1 — — — .... — 3 — — —■ —- — — — — — — — — — — — — — — .... — — — 5 2 .... — — — 2 — — — — — — - — — — — — — — Etite 8 Bcnisdie Mackt Nuwwer 69 Aktienkapital: K 65,000.000*— Reserven : K 17,000.000*— Zentrale In Prag. Kommandite in Wien. K. k. prlv. Itölimiselic Inion- Filitle Cilli. Itank Filialen in Reiehenberg, Gablaaa, Saaz, OlmBtz Bielits. Ji*eradorf, Troppaa, Rumbnrg, Brfinn. Lla», Hohenelb«, Dornbirn, Salabnrg, Mähr. > Scbönberg, Nentltachei», Gras, Leoben, Königinhof, KIi^m-fart, Villach. — Rxpositaraa la Friedek-Mietek nnd Brunn. nurfhCAhrung aller bankgeaehiftlkhen Transaktionen nnd Erteilnng dieslezüglicher Auskünfte. An- und Verkauf *•» Effekten, Valuten, Münzsorten nnd Conpona. Venlrhrrun« *e»en Verlo»um«-v«rln«t Hulanteite Au«sOhrun|[ »an Böraen- •nsirkcrn. Crbrrnahmr von »>r«paplM«n aur Ausbrnahrunv und Vrmaltung. Hrlrhnung *on %%'ertpapleres«. Vermietung von »lelierheliaaehranlf flkehrrn (*asen.) Annahme »on Geldern nur Verilnaung Im Ronta-Karrenl »dar auf Elnlaga-Bfteher. Kreditbriefe auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze du In- und Auslandes. oder Handelsschülerinnen werden in gute Verpflegunsr aufgenommen. Adresse in der Verwaltung des Bl. Kontoristenstelle oder passenden Posten sacht pens. Gendarmerie-Wachtmeister. .10 Jahre alt, nüchtern, verlüsslich, bf ider Landetsprai hen in Wort u. Scbrit' mächtig, im Kanzlriwesen ausgebildet, der Stenographie, de» Maschin-«chreibens nnd der Rundschrift kundig. Gefällige Anträge erbeten unter „Intelligent 18736" ao die Verwaltung des Blatt ». Lehrjunge aus gutem Hause findet Aufnahme in der Manufaktur- und Spezerei-handlung des Adolf de Costa, Kann a. d. Save. 1S740 Sehr guter KostplatzinGraz bei seiner alleinstehender Dame. Gewissenhafte Aufsicht, ausgezeich-nete Verpflef nnü und eigenes Zimmer für junges Mädchen aus nur gutem Hause Mindestpreis HO K. Gctl. Anträge postbigeind Cilli unter .A. S. 6'. Kontoristin beider Landessprachen mächtig, wird sofort iikzeptieit. Offerte an C'amillo Kabenstein, Hier- und Gefiüsjel-Kxport, Luttenberg. 18742 Tommis! Zwei tüchtige umsichtige Verkäufer sucht Manufakturgeschäft Job. Tschernitz, Klagenfurt. Fiäiil*in, stabile Partei, sucht in Cilli ab 15. September freundliches möbl. Kabinett verbunden mit ganzer guter V er-pfiegung. Offerte mit genauer Beschreibung und äusserster Preisangabe unter „Pünktliche Zahleiin 3* an die Verwaltung des Blattes. Wohnung Ring^trasse Nr. 10 im I. Stock, mit 5 Zimmern, ein Vorzimmer, Dienstboten immer, Badezimmer, Küche, Speiskiimmer, Dachboden, Keller-auteil und kleinem Garten, ist mit 1. November 1912 zu vermieten. Anzufragen bei Josef Sucher, Hausadministrator der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. Zur Grazer Herbstmesse : : 28. September bi< k. Lltober 1912 werden ! : Sondcrzngc £. 40"|oi(i,„ ennüjipnfl SL5?. elSi Köflacher Bahn sowie aus de« Landes-Eisenbahnen verkehren. Dir era»eivi«Mort'tt jur SWtff«»tt mit irtem >-«'»>»»' ¥«i«*ci»|»i innttt)alb S lajtiu "*• Der genaue Fahrplan wird rechtzeitig veröffentlicht. Emil Brandeis Hopfen-Kommissions-Geschäst Nürnberg: Städtische Hopfenhalle Nr. 6 empfiehlt sich zum Verkauf von Hopfen zum höchstmöglichsten Tagespreis. Reelle Bedienung. Kulante Bedingungen. Maschin-schreiberin mit Kenntnis beider Landessprachen, Stenographie und Buchhaltung sucht Stellung. Anzufragen beim Deutsch« Volksrat für Untersteiermark. Freundliche Wlansard-Wohnung 3 kleine Zimmer, Küche, Vorzimmer, Kammern, grosser Balkon, Wasserleitung, Gartenbenützung, an ruhig» Pai tei ab 1. Oktober oder früher abzugeben. Zins 38 Kronen monatlich. Anfrage am Falkeuturm. Zu kaufen gesucht gut erhalten# Pianino zum Heben. Anträge an die \e-waltung des Blattes erbeten. A JOSEF KONIG,CILLI Nürnberger-, Galanterie-, Spiel-, Korb-, Taschner-, Kur*- und Wirkwarenlager En gros. ^ 0 ^ En dctail" Reise-, Touristen-und Fischerei-Requisiten. Tennis-Schläger, Bälle, Hängematten, Liegestttlile, Feldstockerl. Bade-Hauben und -Schuhe, -Schwämme, Schwinungürtel. Liege- u. Sitz-Kinderwagen. Massige Preise. Oekonomliche Tollette-Selfe „MaK»olla" wirkt wohl-tuend auf den Teint, ist lusserst ausgiebig dabei billig. „Cilli in» Sack", nur Unterhaltung fUr Jung und^Alt^ Möbliertes Zimmer separiert, ruhig, ist zu vergebe®. Anzufragen Schulgasse Nr. II, I. Stock links. Endlich einmal etwas Billiges hier! hei Franz Petschucli zum .Anker* in Gaber je zirka 2M>0 Paar gute starke L<-derschuhe. Kinderschuhe von K 1—3, Mädi henschuhe von K 2.50—4.50, Damenschuhe von K 5—10, Rerrenscbuhn von K 6—10 solange der Vorrat reicht. Kaufe Gasthaus mit Ökonomie wo ein gutes Geschäft zu machen ist oder eine Landwirtschaft mit guten Grundstücken und gut erhaltenen Gebäuden, nicht zu weit von der Bahn. Es wird ersucht den Preis und die Zahlungsbedingungen und alles Nähere bekannt zu geben. Z ischriften sind zu richten an Herrn Michael Wegscheider, Graz. Färbergasse 1. 18739 Zu vermieten gelt mil. Zinn auf der Insel mit herrlicher Aussicit Anfrage an die Verwaltung Blattes. Wohnung mit 4 Zimmern und Zugehir, « 2. Stock, Hauptplatz 3, ist attj zu vermieten. Anzufragen bei G««' Stiger, Hauptplatz 19. Mansard- WOHNUNG Laibacherstrasse Nr. 29. 1 Ziara«, Küche, Speisekammer, Kellerinwl und kleineren Garten, ist mit la September zu vermieten. AnrufngB bei J. Sucher, HauMdmiaaWWj der Sparkasse der Stadtgemeinde Qw» Eine schöne lichte WOHNUNG bestehend aus 2 Zimmern. Klljl Vorzimmer, Wasserleitung, ist • vermieten. Anzufragen lüthau-gasse Nr. 5.