Illyrisch es Blatt z u m Hutzen und Vergnügen. Nro. 26. Fr ei rag den 25. Iuny 1L19. L' ob M i n e r v e n s/ em Gesang, aus dem Griechischen des Orpheus übersetzet., Tochter, wie keine, des mächtigen Zevs, ehrwürdige Pallas, Gruß bist und seelig du, lenkst mit festem Muthe die Kriege, Unauspreisbare, stets doch zu preisende, herrliche Göt-tnm!. Grottenbewohncrinn, schwingst du dich über Felseuaebirge, Und beschattete H>.chen hinweg, der Thäler dich freuend.. Munter im Waffengetön, entstammst du die Herzen der Menschen, Übest die Köpfe 7 bcdraucnd ist und furchtbar dein Ausblick Gorgonentödte^nn.. Eheverächterinn, Mutter der Knnster wüthende Stünn'erinn du den. Bösen, der Guten nur Klugheit! Weck du männlichen Sinns, und strciterzeugenden Rathschlags, Vielgestaltig, von Schlangenumzischt, begeistert und ruhmvoll Hast im phlegräischen Feld zuNoß die Niesen bekämpfet-. Kopsentsprossene, Heil und Sieg verleibende Gottheit!' Tage durch, Nächte durch ruf ich mit jeder erneuerten, Stunde ^''thend zu dir: gicb unZ den scgentriefendcn Frieden, ^-eb uns nährende Frucht, Gesundheit,, und fröhliche Tage:- Göttinn bläulichen Augs, du Kün-steerfindennn, herrsche!, ^0 sang einstens im Grau der Vorzeit Gräciens Völkern Orpheus' vor. Ihn hörte die Göttinn; und Gräciens VMer Wurden beglücket durch sie. Mit Tcuts gelehriger Zungf Lasset es singen auch uns, und forschen nach Quellender,Weisheit; Denn aus ihnen strömt Glück für jegliche Zone der Erde, M- C. Mein Garte n. Kominet All' in meinen Garten; Vicle Blumen blühen da, «^ Jeder, der sie sieht, wird sagen, Daß er niemahls schön're sah. Auch wird gleich ein niedlich Sträußchew Jedem Freunde abgepflückt, Welches sich zu seiner Neiguug W Und zu seinen Launen schickt. Veilchen geb' ich den Bescheid'nen, Myrthen geb' ich einer Vraut, Wintergrün den altei/Frauen, Jungen Nädchen Löffelkraut: Faden jungen Herrn Narcissen, Großen ewe Fürsten krön', Ihren Schranzen Sonnenwenden, Den Phlegmat'schen reich' ich M 0 h n. « Si.nnpflanz hab' ich für Poeten, >« L 0, rbcern auch für sie gebaut, ^R Neben an blüht für die Geitz'gen Vielfach Tausendgüldenkraut, Ehemännern reich' ich Mannstreu ,Und den Schwärmern Frauenhaar, Eifersücht'gcn Saue r a mpfer, ,^^ Schwätzern Gl 0 ckenblu m e n dar. ,^^ Stolzen bieth' ich H ahnenk ä m m e, ' ^M Arinen bietl/ ich M ü n z e n an.. « -« 102 —> Okachelbeer' den IournMstün, Dca Coldaren Löioenzahn, N i n g eIb l u m e n den Schtnarozern, Tülpeu einein dummen Wiyt, Inimortellen mci.le.i ^reu«^en, Lico^en ein V e rg i ß m e i.: ui ch t. B e s ch r e i b il n g h«s siilstfchädliä)en Borkenkäfers (Dm'Mk'^t^ t/^«l^'<^l)u ) der in den Nadel-besonders Fich< tenwaldern Krains stch verbreitet, und ganze» Wäldern Verderben drohet. (V e sch l u ß.) ^ In dcr Beschaffenheit des Bodens liegt zweifelsohne auch ein großer Grund zur Erzeugung dcr Wurmtrockniß; dieß beweist dcr Umstand, daß die Trockniß manchmal an Ortcn ausbricht, wo die vor-hin erwähnten forsiwidrigcn Behandlungsarten so wenig alsMist^erhältniße dcr Witterung Schuld tra-. gen. Wo sollce man dahcr anders die veranlaßende Ursache als im Boden suchen, was welchem alle Ve-getabilien den größern Theil der Nahrungssubstanz beziehen? Wäre es nicht möglich, daß örtliche Vcr« hältniße ihren Organismus zclstörcn>» und einen frü« Hern Tod herbeiführen könnten? Die Behauptung ist demnach richtig, daß eine unangemessene Vodensbc-schaffcnheit die Wurmtrockniß — jedoch nicht aus« schließend — bewirken könne. Z. V. ein magerer Dodcn ohne Beimischung von Dammerde; ein steiniger Boden , welchem bei eintretender Hitze und Dürre aller Zufluß von Nahrungssäften entgeht; ein zu lockerer zu sandiger Boden, in welchem die flachstreicheuden Wurzeln sich nicht festhalten können, ein zu naßcr mooriger Boden, in welchem der Zu: drang an fiüßigen Nahrungssaftcu überaus stark ist, un) besonders die Achten .kernfaul macht; ein mit mineralischen Ve.standthcilen geschwängertem Bo» den, in welchem sich Entzündungen orzeugcn können u. s. ro. tragen durch den widernatürlichen Zustand und langsames Absterben dcr Fichten die Ursachen der einfallenden Wurmtrockniß in sich. al2 die drute Klasse dcr Tl^ckrliz e^.-ugendcn Ursl» chen —zeigen os> auch l)rea s^i3^,^'N Hi.-./Iaß. H^-> her gehören : «) ci,: e i ,n S ov: ni er anhaltend l, n g e Hihe und Dürre. w>^lr h oic Aa.l'ne ni ht ocn ß-horigcn Zu^nß an N^hrungösäft.'n erhalten kdn« nen,und daher in kränklichen Anstand versetzt werben. b) Zu große Naße, wodurch die Baume die vennchxtcn flüßigen Säfte nicht acbörlg kcnfumiren, und daher Fäulniß erzeugen. «) Frost, besonders bei naßkalter Witterung zcr^ sprengt nicht nur die Wurzeln, sondern auch oft die stärksten Stämme, wodurch dns Einsaugen des Nah« rungsstoffcs gehemmt, und Krankheit erzeugt wird. Noch weit gefährlicher ist der Frost nach eingetretener wärmern Witterung, wenn der Saft schon in Bewegung ist. Brand ist die unvermeidliche Folge davon. r und Nadeln zum Eins^u.qen und Ausdünsten un-fähig, und verursachen eine Störung in der Zirkula« tion dcr Baumsifte. l) Gar zu ergiebige Saam-njahre schwac Hen die Saamcnbänme durch den greßi'rn Aufwand an Nahlungösästcn, und machen sie kraftlos So vielfältig und verschiedenartig sind die Ursa« chcn, welche einer nachfolgenden Wurmtrockniß zum Grunde dienen; in ihnen scldst liegt der höhcre oder niedere Grad der schädlichen Verbreitung, u.:d aus dcr richtigen Darsttllung derselben gehen die zweck: mäßigen Vorbauunnü'.und VcrtilgungHmittclhör^r< IV. Vcrtilgungsmittcl, Die Vermeidung der ersten Art veranlasiendet Ursachen —fehlerhafte Bcwirthschaftung — liegt ganz in dcr Macht des Waldbcslherü und Forstökonemen; »on chm hängt cs ab, eu, so gröbliches Vergchcn durch - io5 — r^e ü^^'tzgn^g, 1^5 An^?ndllNg echter for^wlrth'. schaftlichcr Erun, sä'-c und Berathung mit Männern von mnfassende.l forstlichen Kenntnissen zu umgehen, und din unrerzeihliä>en Vo^urf der Mit. und Nach' »'ttt von sich zn entfernen. EiusichtüV.'le Forstdcsi-Vr sollten daher (>.ucnn sie gebildete ForMonomcn nicht halten können) die Oberleitung ihrer Forstwirt!) -s"«ft seldst besorgen, nicht avcc h«ldgelevntcn "der g ä n zli ch unw isse nd e n Waldh ü ther n «nvertrauen, von denen sie keineswegs Vortheile , wohl aber Verwüstung und Vererben der Wender ^U)cr erwarten dürfen. Die zweite Ursache — fehlerhafte Beschaffenheit des Bodens — laßt sich nur durch eine dem Boden ««gemessene Verwandlung der Holzart umgehen, indem man st^tr der kranklichen Fichte eine andere bcft scr gedeihende Holzart darauf erzieht, und derFichle '«ndcrw.ws einen schicklichen Platz zum fottkommm «uw eiset. Ungünstige MitterungSverhältnissc liegen zwar «il^er den Gränzen unserer Macht, jedoch kann mau «uch dic>m clcmentarischen C':ns.uß )xdlnch bcgcgc ^?n, das; man die Holzd.slnide geschlossen, und das heilige Dunkel der Walder — alö dao kostbarste Diadem demselben— zu erhalten trackte, di-Mittags' U"d Abendseke al) beschirmende Vormauer gegen ^arl'c Winde und Hitze wohl ionservire, und keincn ßcsuuden Scamm, er sey grog oder k^ein, um keinen ^rcic, allda heraushauen lasse. Die bei einem Ausdruchc der Wurmttockniß mit z"tem (5-?s?lg angewendeten HülfslUndVert.lgungs-">'tt^ bestehen lürzlich dann, daß man bci Entdeckung b''r Trockniß scg:«n. Die Haushattungükunst ist, so äußerst'wichtig und doch" leider so gar selten anzutreffen. Das kommt Nun daher, daß man in der Jugend die,Rechenkunst Nicht gründlich und praktisch gelernt hat., Der Eine kann weder numeriren, und weiß also garnicht,, wie er daran ist; der andere bleibt immer beym, Nu-mcrircn stehen,, ohne je etwas zu addiren; der Dritte multiplicirt ohne Aufhören fort, als wenn dieß das einzige und letzte Geschäft dcr Rechenkunst wäre; der Vierte dividirt zu früh- ohne Maß,. ohne überlegt zu haben, wo und was er vorher erst hätte subtrahircu stillen., ^ ' __In Neapel werden die Advocaten Paglietti (Strohhüte) genannt, und lnüssen schwarz geklei-. det, mit Mantel und Perücke vor den Tribunalen erscheinen; eine Mummerey, die sie fre-Uch sehr bald wieder abwerfen. — In den Badern zu Marokko wimmelt es von Fröschen und Kröten,, und wenn ein Fremder solche gesäubert haben will, antwortet min, diese Thiere fNnden unter Protecti^n des Propheten, und >'5 könnte einem eine ich.wcrc Krankheit zuziehen, wenn man sie entfernte..— Welcher Tollheiten ist der menschliche Glauben nicht fähig! — D'? Amerikaner in den Freystaatcn haben uon dcn Engländern die sonderbare Gewohnheit entlehnt, i,'.',r.?Nar,'.-ncn, rmter jenen dcr berühmten Manner der Vorwelt zu wählen. Hier empfiehlt ein Cicero einen s.!' ^idaten, da klagt ein Scipio Aftikanus über die 1^,,. .'in,l,ichleit der Straßen,, und cin, Cincinnatus <^ ,,— schimpft gegen die Agioteur5. Vn Schneider Hei5t Leonidaä, ei>i Schlosser Pomponius Atlicus, und ein Holzspalter Hamubal. , Diese C-,ht, Nahmen berühmter Männer siH ayMeignen, hat auch in den österreichischen Staaten, z^ Kaiser Josephs II. Zeiten manche armen IsraeltteN ergriffen., Nesirent dieses kannte ein Paar Israeliten, die mit alten Büchern handelten, und sich Voltaire und Nousseau nennen ließen., — In Ostindien nächst Mysore,, war der SiH ei ner blutdürstigen Gotthcit, Bhawani genannt, wel'o cherman die Nase, eine Z erde des menschlichen Antli«' tzes nnd das Organ eines der angenehmsten Sinne, znm Opfer bringen mußte,, we^nn man ihren Durst nach Huldigungen stillen wollte. Der Enthusiasmus dcr Verehrer dieser Göttin ging ade« nicht so weit, sich selbst zu, vcrsnimmeln,. und sie fanden es bequemer, Reisende,, welche in, die Nähe des Tcmpcls kamen,-wohlbcwaffnet zu überfallen, und sie ihrer Nasen zu berauben. Seitdem aber Mysore den Engländern gc-hört haben die grausamen und schändlichen Opfer auft hören müssen. — In Europa muß dieser Opferdienst noch nicht ausgerottet seyn, denn man trifft n-och in^ wer auf Menschen, die lhre Nase der Göttinn Hha> wam geopscrt haben. — Im. Neiche der Virmanen (Ava, und Pegu) werden die vornehmen Personen nach ihrem Absterbe« einbalsamirr, und bleiben ein Jahr lang in ihrer Wohnung liegen,, sodann bewahrt man sie noch zwey Jahre lang in einem Tempel, und dann werden sie erst verbrannt. Wan stellt den Sarg auf ein leichtes Gerüste, befestigt an dasselbe- eine Menge Nakcttcn,, welche mit Ringen von indischem Nohrc an langen Stricken gc-reiht find, und das Feuer aus dcr Ferne dem Sarge mittheilen,, und nebst dem, Gerüste in wenigen Augenblicken verzehren. — Pompuö schreibt in allen Sprachen, ist Mit-arbeiter von zwanzig Journalen, und ist nicht be> rühmt geworden. Seine Tockter kann dagegen weder lesen noch schreiben und ist doch der Liebling des Publicums?!