Wochentliches Kundschaftsblatt des Herzogthum Krain. Auf das 1775^ Jahr. SLebentes Stuck. Laybach den i8tcn Hornung. 99SS SSSS 866* 6889 »989S8S9XSS9SSC6SSSSS esasssss Ln Wirthschastssachen. von den Ursachen des Brandes in dem Weizen. 0S& in Versirch von dem wohlehrwucdigett Hecrn Peter Paul Glavar Welt-priester, und Innhaber der Herrschaft Land-Preis, Mitgliede unferer Gesellschaft. Die verschiedenen Meinungen dee be-tiihmtesten okvnomlschen Schriftstellec so-G ivPt)t wohl, als dee ersahrnesten Landwirthen in Betreff dec ursprunglichen Ursache des Wei^ zenbrandes, beven einige den Brand dem nicht vollkommen ausgezeitigten Kerne, dee zum Saamen gebraucht wird, andere dem sencht in die Scheuern eingelegten Weizen zuschreiben, dec mittlerweile durch Feuchtig-keit in etwas, doch nicht ganzlich vermodert, also zwar, dast er, wenn er so unter die Erde gebracht wird, zwar kennet, in die Aehre schietzet, und bluhet, in der Milch aber wegen der kraftlosen Wurze ersticket; die verschiedenen Meinungen sage ich verlei-teten mtch die Ursache des Brandes durch Versnche zn erforschen, rim alsdann dent Uebel durch Vorbeugungsniittel steuern zu konnen. Ich samlete also zur Erndte Zeit ver- schiedene Weizen Aehren , von vollkommen zeitigen sowohl, als unzeitigen, trocknen, «nd nassen, wie auch von wirklich brandich^ ten, ich senderte sie sorgftltig eine Gattung von von dec andern ab, die nassen benetzte ich noch mehr, und band jedwedere in besondere Vusche zusammen, welche ich, nachdem fie genugsam ausgetrocknet waren, auch beson-decs ausgelesen Habe, bis zum weiteren Ge-brauche. Dieses Habe ich noch hiebey zu erinnern, datz dec vollkommen zeitige von dicken, und auserlesenen Kerne war, da dev unzeitige gan; dunne, und mager aussah. Ms nun die Herbstzeit herankam, nahm ich von dem vollkommen zeitigen trocknen, und nassen, von unzeitigen gleichfalls trock-nen, und nassen, und endlich auch von brans dichten Weizen von jeder Gattung 100. Kerne, so zusainmen 500. ausmachten, ich setzte dlesen Saamen in metnem Garten ein aufBette, die ich eigentkich dazu fur jede Gattung ab-getheilet hab, ich steckte jeden einzelnen Kem besonders so, datz einer von andern in dee Entfernung einer flachen Hande zu stehen karn, und bedeckte sie sodann mt't dec Erde; fie keimten nach wenig Tagen/ und wuchsen G r vey -os bey der mocmett Hecbstzeit, und darauf fob genden SBintev m dec geilen Garten Erde recht fthr in die Hvhe; au§er den Brandker-nen, deren kem einzigerkeimte, woraus ich dann fthliesse, da^ sich die brandichteu Keme durch den Saamen keineswegs vermehren. Dieses bemerkte ich, dasi der zeitige Kern viel dicker: gekeimet, und mehrere Sprossen ausgetrieben, als der unzeitige, doch kann ich eben nicht fur cine Sicherheit angeben, datz der unzeitige nicht auch after gekeimet, oder lvenigerausgetrieben Habe, weildiegeile Garten * Erde auch mehr Ungeziesec mit sich suhret, von dem ich auch an einigen Orten Spuren angetroffen, und mitlerweile wahv« genommen, datz von den unzeitigen einige Triebe abgedocret find. Ob aber dieses aus Abgang hinlanglicher Kraft des Kerns zum Treiben, und der Murze geschehen ^oder viel-mchr die Wurze von dem Ungeziefer verletzet' rporden, kann ich noch eigentltch nicht be-stimmen, und hehalte mir vor ein andecmal iat suffer dem Gatten auf dem Acker Versuche zu machen. In Fruhjahre lietz ich in meiner Gegen-wart die Bethe auf das Sorgfaltt'gste vom Unkcaut reinigen, welches ichzu Ende des Maymonats rviederholte. Ich sah mit Er-staunen, datz dieser mein Weizen durchaus ubec ein Klaftee hoch gewachsen, und be* merkte auch zwischen zeitig, und unzeitigen vollkoinmenen/ und magern Kornansat suffer der besagten schittecen, und minderen Anzahl des unzeitigen ein sehr gecingen Unterschied; Lch mutzte fie also durch hin, und wie-dee gestecktes Gestmuche aufrecht echalten, damit sienicht von ihrer eignen Schwere me-decgedmckt wirrden, sie warm aber durch einen eingefallenen Sturmwind, und am goteit Suittt folgenden Schlossenwettec zu Boden geschlagen, wo mir alsdenn die meisten Aeh-teit theils von Vogeln, theils von Mausen ausgefreffen wucden, ich untevliej? indeffen doch nicht, so viel esnochmoglich war, met> tte Beobachttmgen fortzusetzen. Kurz vor derEcndteZeit, bey Zeitigung des Kernes, da meine Absicht nreiftens auf dem Brand gerichtet war, unteufudjte ich oft ters die Aehcen, und fand sehr wenige bran-dicht. Um also ineine Beobachtungen zu schliesien, raufte ich selbst ied.es Gewachsbe-sonders same dec Wurze aus, damit ich bey jeder Pssanze alle moglichen Beobachtungen machen konnte, und band selbe wiederum cine jede Gattung zusammen, nach der vben angezeigten Art, bis fie vollkommen getrock-net waren. Ich besichtigtealsdenn eine Gattung nach deranderen, einHalm, oder Aehce nach dee andecen auf das genaueste, und fand imo dast der aus zeitigen Kerne sowohl trocken, als na§ gewachsene Weizen Aehrreichec M re, als dec unzeitige. 260. Aus einem Kerne gegen dem ande^ ren find an der Zahl der Halme, oder Aehce die . 1=3 Vie GewLchse verschieden ausgefallen, theils einschichtig, theils zweyfach, andece mit 4. 5.6. einige von 7. bis 13. die Drkesten wa» ren von 18. Aehren, nebst einem von zeitig tuocfnen Kerne, dec alle Sbrige Lbertraf, und 40. Aehren hatte, dann ein anderes von zei-tig nassen mit 31. Aehren aus einer Wurze. 3tio. Jst es ungezweifelt, datz eineWei-zen Gattrmg z. B. bev glatte ausarte, und spitzig werde, und so wiederum entgegen, also datz die in dec Landessprache genannte Goliza zu Reflenza, und dieser zu jener \m* de, Venn da ein Saame die Kraft nicht hat mehrere Gattungen hervorzubringen, ich abee an einer Wurze beyde Gattungen finde, so mup dieses mettles DSnkens dec Befruchtung dec Bluthe verschiedenec Gattungen zuge« schrieben tverden, weil ich ieden Kern von dem andern abgesondert gesteckt Habe. 4to. Halte ich sastgewitz, datz derBrand nicht von einer innerlichen Ursache, welche in dem Saame selbst mice, entspringe, es G 4 mbge *04 moge.der Saame zeitig, oder unzeitig, tcor cken, oder nasi eingebracht wecden, weilaus cittern eitizelnen Kerne odec Wurze sowohl gute, als brandichte Achren gewachsen: son-decn dasi er erne ausierliche Ursache, die un» gef5hr vonaussen her hinznkomt, haben mfiffe, dasi es entweder ein schadlicher Thau, oder Nebel, auch Regen zur Milchzeit sey; bey metnem Versuche glaube ich,datz nteistentheils die spateren Halmtriebe in der Milch erstick-ten, und aus Abgange fteyer Luft brandicht wueden, weil nur die nnterst nachgewachse« «en Aehcen, die sich dicker aneinander ge-hLufet haben, nut dem Brande angesteckt paren. (Die Fortsetzung kunftig.) Oekonomische Nachricht. Vsn Hannover den 26. Lhristmonat. Man Hat hier fund gemacht, dasi ein er-fahrner Lhimist erne Zufamntensetzung erfun- den den mit welcher er das Bieh m'cht nur allein aus dem Grunde heilet, sondern auch von allen GattungenderKrankheiten, ohneallen nachtheiligen Folgen beivahret. Aber dieses ist ein Geheimniss. Bis nicht dec Versuch in allen Gattungen der Viehkrankheiten ist gemacht wocden, find wir berechtiget zu zweiffen von einer allgemeinen Erffndung, die alle svverschiedene, und auch entgegen ge-setzte Krankheiten betrefen sollte. Man be-kraftiget, da§ dieser Lhimist in cittern Tage 20. hank Stucke hergestellt, und die Ge« sunden vermog seiner Arzney bey dec Gemein* schaft mit den Kranken von allem Uebel ge-Mtzt Habe. Die That kann wahr seyn; aber es folgt nur daraus, datz sein Mittel etwa wider eine Gattung dee Krankheiten hinlanglich sey. Vieleicht scheint es auch verdachtig, weil der Erfinder aus seinem Name, und Erfindung ein Geheimm'st macht, und weil er sein Mittel weder andern geben, noch verkauffen will. G 5 V«* patent. CJXott der kais. ton. Landeshauptmannschaft tnt Herzogthum Krain N- denen ge« sanrmten Juli Andre Graf v. Buccellenischen Creditom 2c. Es hat Dokt. Lorenz Semen, als Juli Andre Gcaf von Buceellenischec Masse Curator jenen Creditorett welche ihre in dec Clafification dd. ntcit Sept. 1769. beygesetzte Confuin nicht purifiticet, somit live Posten ClaiMcivtecmaffcn nicht berich-tiQCt haben , einen terminum fub pcena prae-clufi, & filentii perpetui durch Patent an-zuberaumen gebetten. Hierauf wird denenselben hiemit aufge» tragen, datz Sie ihre in dec CiaMcation an-gesezte Claufuin binnen 3. Wochen perempt. sogewist purificiccn, und ihre Posten ciaffi-Kcirtermasseri berichtigen, als im widrigen dieselben in Sachen nicht mehr angehoret, aus dem Edidt ausgeschlossen, solgbar bey der Auszahlung ubergangen wecden sollen. Laybach den 8ten Horrmng 1775. ioyt Duechreiftn-e Ansehnliche perfonen. Den i ten ^ornuny. Herr Hauptmann vonPreysachischen Regt^ ntent Baron Apfalterer, von Layback) nach Pohlen. Den rten tzsrnunF. r Dec junge Here Graf v. Blumegen, von Wien nach Nom. Den 3 ten ^srnung. Herr Graf Partifam, aus Deutschland nach Italien. Den 4ten ^ornuny. Herr Graf Larli, aus Italien nach Wien. Den 7ten ^ornuny. Herr Baron Niesch, nach Deutschland. Den 8ten ^ornrlng. Herr Obristwachtmeister Lasanelli, nach Ltalien. Den 9#en Hornuny. Herr Graf von Saillern, und Herr Graf v. Sauer, Domherr $u Weizen, nachItalien. Den ioten Hornung. Herr Graf v. Vignati, Hauptmann von Lletict, aus Jtalien nach Wien. HerrRittmeister Lonti, nach Deutschland. Herc Graf Torres/ nach Wien. AVERTISSEMENT. Die denen PP. Paulinern dermalen an» gehvrige Landgult Comushyak rvird bey bent §nner - krainerischen Kraisamt den 14. is. und 16. Merz a. c. plus offerenti feilgebotten werden. AVERTISSEMENT. Die dev Pfarr - und Filialkirchen zu Stain angehorige, und bis nun zu noch nicht aN Mann gebrachte Realitaten werden in diesem kais. kon. ober« krainerischen Kreistamt den 14.15. und 16. Merz licitando verkaust werden. Nach- N a ch r i ch t. Vermog eines Patents dec hochlobl. kaif. tin. Landeshairptmalinschast dd. gteit FeSr. dies lauftnden 1775. Lahrs wird all - und jeden, denen es mn den Bestand des Guts Wattenberg, und dec dazu incorporirtcn Gult Gurgseld zu licltirengesinnet find, zuvemeh-mengegeben, wasgestalten sufotbanecLicita-tionerstbesagter: Bestandnehmung auf6. Jahr dec Tagaufden 13. Mecz a.c. bestiinmet seye- Marktpreise. Mittwoch dcn8ten ^ornung 1775. Ein Memick, oder 1 halben Metzen Weizen - p Tw. k 126 k 129 k 131 SchoMen - p 0 - kiO2kiv6k 109 Rvcken - - p - - k 98 k ioof 103 Hirsch - - f p - - k 68 k 70 k 72 bersten - - p - - k- ^k--k-s Wet§gemlschet p - »k - - k - - k - Schwabs warmly IJO ~ Schwa rzgemischet p - ^ k 68 k 72 k 76 Harden * - p - - k 64 k 68 k 71 Haber einStar p - - k 170 k 182k 186 Samstag den uten ^ornung. Ein Mernick, oder 1 halben Metzen Waizen » p Tw. 1126 f 1281130 Schorsitzen * p » - k 102 k 103 k 109 Nocken e - p - - k 92 k 95 k 99 - - p - - k ^ - k - - k » » Gersten * - p - - k - - k» - k - - Weixgemrschet p - - k - - k - - k - - Schwarzgemischet p - - k 68 k 70 k 72 Harden s - p » » k 65 k 68 k 72 . HMr ein Star p * » k178 k181k 183 T Perzeichnist der hier in Laybach in, unb vor der Stadt Verstorbenen. Den 8ten ^crnung 1775. in der Stadt Titl. Frau Innocentia verwittibte Grafin 0. Duval, gebchrne Graftn v. Ramirez, auf dem alren Dtarkt inPetermannischenHau» (e N- 156. alt 76. Dem Janeschitsch, Taglohn. sein Weib Helena in dee Krenngasse in Ledermannischen -Hause N- 29. alt 70. Jahr- vor der Stadt. Agnes Schubkin, geweste ledige Dienstmagd auf dec Polana in Lhristernischen Hause N-12, alt ZO. Iahr. Den ioten in der Stadt. Dem Andr. Faalitsch, Schuster, fetit Sohn Anton, amPlatz in Canonicus Schludecba-chischen Hause N.2zz. alt 3 viertel Iahc. vor der Stadt. Niemand. Den uten in der Stadt. Niemand. vor der Stadt. Der Jakob Tscheleschm'qg, Fischer in Krakart in Kusischen Hause N- 67. alt 76. Jahr. Dem Barthelme Nebolouitsch, burgerl. Wem-schenck, seine Tochter Maria, auf dee Polana in eigenen Hause N. 5. alt 4. Jahr. Den I2t?n in der Stadt. Dem Fran; Alexius, Versehmestrier, fern Svhnlein Nothgetauft, in der Franziska-nergasse in Thristeinischen Hause N. 212. vor der Stadt. Niemand. Den igten in der Stadt. Em Kind Magdlein, in tent Franciscinec Kreuziveg Lodt aefundcn, tmb von dem Stadtgericht beschauet ivorden. vor der Stadt Niemand. Den i4ten in der Stadt. Tits. Herr Franz Karl Graf von Lichtenberg, auf dem neuen Drarkt in eigenen Hause N. 340. alt 74- Lahr. Dem Franz Ziegler, burgers. Handschlihma-cher, sein Stiefsoyn Aloys Pachmann, in der Iudengasse in Iglischen Hause N. 287. alt 9. Jahr. Dem Herrn Johann Joseph Pollack, c\e\m stenfurftl. bischoff. Rentnieister, seinSohn, bey dem Franciscanerthor in eigenen Hause N- 2i8. alt 2. Jahr. Vor der Stadt. Sent Franz Seufcheck, burgers. Gastqeb,sein Sohn Johann, bey der Sj>ella na Lnsche genannt, in eigenen Hause N. 22, alt x ! ein Halb Jahr- Den I sten in der Stadt Niemand. Vor der Gtadt. Maria Roitschin, Wittib, in Krafau in Te-tinkischen Hause N. 42. alt 60. Jahr.