Aitmlher Mum. ——^.__ Nr. 188. Pl»numelatlon«prel«: Im «omptoii zanzl. ft, ll, halbj, fi. 5 «,. YUi b!« ZuNellun« w« Hau« haldz. bo ll. Mil b» Post ganzj. sl. l.<». halbj. ? 50. Montag, 19. August. I»l»rtlo«»««b»rl Y2r N»w« 3ns««t« bl» »n 4 geil« » !r„ »rsh«e p», Z««e S ll., be< l>ft^«n wiebllhl-lunzrn pi. Z«ilt » ti. 1N78. Amtlicher Theil. Alle^ k' und k. Apostolische Majestät haw» mit NFW- Entschliesmng wm 4. August d. I. den docenl..., ^Landschaftlichen Oberrcalschülc und Privat-Pel; „?" ber technischen Hochschnle in Graz. Karl det L^^ außerordentlichen Professor der Geometrie detsellw, ^ ^ nngewandtcu darstellenden Geometrie an > "u Hochschule allergnüdigst zll ernennen geruht. -^ Stremayr m. p. , Nichtamtlicher Theils l. ^"/Julaß der Feier des Gcburtsfestes Sr. Hen uX ^s^.^schen Majestät des Kaisers hat der d, ^r spräsideut wKrain, Franz Kallina Ritter lu,^ f,'!^"^' A der im Zuge befindlichen Samm-traq „ "",e Rescrvistenfamilien einen weiteren Aei-Mscl.? ?^ sl- M der Widmung dem Landes-siir N^ hersendet, daß die Halste dieser Summe det w^ dürftige 'n dor Hauptstadt Laibach vcrwen-Llllchez. '^^ankeud dies veröffentlichend, wird der Äesti"""s'chuß auch diese Spende urwerwcilt ihrer '>lung zuführn. ^-"bach am 18. August 1878. °"l lrainischen LandeKausschusse. lina Nif/' ^ ^andespräsidcnt in Kram, Herr Kal-gen c>«j."" v. Urbanow, hat anläßlich der hcnri-UH" des Geburtsfestcs Sr. k. und k. Apostolischen Lllih^. oes Kaisers für den Armemustitutsfond von neten^..""' Abtrag von 100 st. an den Unterzcich-^lteren m Zuhänge gelangen lassen, daß von dem siir ^ ""rage von 2 00 fl., welchen hochderfelbc W^fH.^ Unterstützung armer Reservistenfamilien Nlnle .?, ?^ Saulinlnna dem Herrn Landeshaupt-Wvidmet Z"'^^ ^"^' d'le Hälfte für Laibach allein l. l. Lan! huldvollen patriotischen Gaben des Herrn tief bringe ich mit dem Ausdrucke l'lirend,?.'! Dankes im Namen der Bcthcilten ge-^ zur öffentlichen Kenntnis. "'"ach am 17. August 1878. ^'^-^^^^Der Bürgermeister: Laschan m. p. 3ur Situation in Bosnien. ^'ch ^ ^n Berichte» des FZM. Baron Philip. ">l'l zweif ss'""^ Unterredung „lit Hafiz Pascha ist es ^^leuus erwiesen, dasi'bci 30 Bataillone regu- lärer türkischer Truppen sich den aufständischen Muha-medanern aiigefchlofscn haben, und daß große Quantitäten von Waffen uud Munition nach Bosnien geschafft und dortselbst vertheilt worden sind. Die Insurgenten sollen beim Han Vclalovac, südöstlich von Bnsovac'a, Stellnng genommen haben, daher es in dieser Gegend wahrscheinlich zu Kämpfen kommen wird. In Banjalula wurde die österreichische Besatzung am 14. d. M. von Insurgenten angegriffen, welche jedoch nach kurzem Kampfe zurückgedrängt worden sind. Der Mutessarif und der Pascha suchten Schutz bei den kaiserlichen Truppen im Kastell, wohin sich auch die bedrohten Christen flüchteten. Nach einem Telegramme des dortigen Statiunskommandanten, Generalmajor Samctz, vom 15. d. M. war in Banjaluka die Nuhe wieder hergestellt. Der Mutessarif und der Pascha bedankten sich beim Stationstommaudanten für den ihnen gewählten Schutz und versprachen, ihn in seinen Bemühungen zur Aufrcchthaltung der Ruhe und Ordnung kräftig zu unterstützen. Die Verbindung mit Gradiska und mit der 7. Division war wieder hergestellt. Angesichts dieser Vorgänge spricht sich die „Presse" über die gegenwärtige Situation Oesterreichs auf dem Occupationsschauplatze in folgender Weise aus: „Wie dieses Sinnen und Treiben der Pforte enden wird, steht noch dahin; uns interessiert vor allem das, was jetzt in Bosnien und der Herzegowina vorgeht. Die amtlichen Bulletins aus den Bivouacs unserer Occupationstrnppcn. wie die Privatberichte von den verschiedensten Seiten constatiercn, daß sich die dalmatinischen Hinterländer in einem ziemlich allgemeinen Aufruhr und unfere Trnppcn auf einem regelrechten Kriegs- und Eroberungszuge befinden. Wie aus allen Berichten hervorgeht, ist es vorzugsweise das muhamedanischc Element der bosnischen Bevölkerung, welches an der Empörung theilnimmt; selbst griechisch-orthodoxe Elemente sind nur dort bei den Aufständischen anzutreffen, wo sie unmittelbar der südslavisch-natioualcn Propaganda oder dem Hochdrücke der muhamedanischen Truppen und Fanatiker ausgesetzt sind. „Die Besetzung von Serajewo, welche diefcrtage erfolgen dürfte, wird ohne Zweifel einigermaßen ernüchternd auf die erhitzten Muhamrdauer in Bosnien wirken, aber nichtsdestoweniger wird doch die nächste Zeit durch einen allgemeinen Guerillakrieg ausgefüllt werden, wie die letzten Vorgänge bei Banjalnka und Gracanica beweifen. Ein zngrnndc gerichtetes Land, in dem drei Jahre hindurch nnr Raub und Elend geherrscht haben, und eine fanatisierte Masse, die nichts als ihre Köpfe zu verlieren hat, das sind Elemente, die nicht w leicht zu beruhige« sind. Ruhe und Orb-nnna werben also erst nach einer durchgreifenden und thatsächlichen Eroberung Bosniens hergestellt werden können. „Die pacisicatorische Mission unserer OccuDations-truppen hat sich am 2. August, da unsere Hußaren bei Aepcc das Vorhandensein mit Hinterladern bewaffneter Insurgenten und die Theilnahme regulärer türkischer Truppcu an dem Ausstände constatiert haben, in eine kriegerische Operation verwandelt, und in diesem Sinne wird leider auch die Occupation von Bosnien und der Herzegowina zu Ende geführt werden müssen. Wir zweifeln jedoch nicht daran, daß das begonnene Werk durch einen glücklichen Erfolg gekrönt wcrdcu wird; die tapfere Haltung unserer Truppen, die von nun au überall in der genügenden Starke auftreten mögen, bürgt uns für das Gelingen der Mifsion, welche unsere Truppen auf sich genommen haben." Hafiz Pascha bei FgM. Freiherrn v. Philippovich. Von der Occupationsarmee liegen einige Andeutungen über den Empfang der Deputation vor, welche unter der Führung des vom Rcgierungöcomite eingefetzten provisorischen Gouverneurs Hafiz Pascha dem FZM. Baron Philippovich aus Serajewo entgegengeeilt war, um ihn zur Sisticrung seiner militärischen Operationen zu bewegen. Aus den Erklärungen Hafiz Paschas ginge hervor, daß die otto-manischen Behörden m Serajewo keinerlei Instruction über den Eiumarsch der österreichisch-ungarischen Tiup pen aus Konstantinopel erhalten haben, und daß die an die Bevölkerung Bosniens gerichtete Proclamation in der bosnischen Hauptstadt nicht zur Vertheilung gelangt sei. Diese Angaben stehen indeß im Widersprüche mit einer früheren Version, nach welcher die Pforte zwar die betreffenden Befehle und Weisungen an Hafiz Pascha erlassen, dieser aber aus Furcht vor den revolutionären Machthabern gezögert hätte, letztere der Bevölkerung bekannt zu geben. Wie den» auch sein mag, FZM. Freiherr v. Philippovich hat die De-vutation nicht in» Zweifel darüber gelassen, daß er seinen Vormarsch auf Serajewo pflichtgemäß fortsetzen werde, und ihres moralischen Eindruckes wird die Be stimmtheit dieser Erklärung wahrscheinlich weder bei der Deputation noch bci der Einwohnerschaft Sera' jewo's verfehlt haben. JeMeton. ^ das Reisen in China. daß bei einem Volke von so ß? Miet^ .?usgedehntcin Handelsverkehre, Wie jener Me steh'," K die Verkehrsmittel auf so niedriger b, Hall is? ^uen. wie es im himmlischen Reiche als vielleicht irgend etwas b. Arbeit A" gegen hie Pferde- nnd Eisenbahnen bi« 'nlichf,! !?"2 Conscrvatioismus, denn die Un-9l..ö"»" Qiwl?? Beförderungsmittel, die sich oft V". 3 ^"l" Weigert, müßte sie. sollte man „,Dhi,en ss "en, Importe derartiger Erfindungen E ^en' ^ die chinesischen Reise- sv. ^ M., ^ ein Martyriuni, das gar viele V.'"' GMen ' "" Gestell ohne Federn gesetzt, von V/' deren ^sbern vorwärts gerollt wird über ^N^e bi^ "stäche reichliche Abwechslung im seMMllthie/v- Em abgemüdcter Ponny oder auch !^ Z^ichHasst den Rumpelkasten - die tref-!st n^eile w U^ "n Tempo ungefähr eine eng' Ie„e?ntlicli j, Aunde vorwärts. Dieses Gefährte ^ Wna's im Gebrauche, und ^?'b lebend ^. desscu bedient haben, werden s°V"' Dacw'/ 3 '" wehmuthsvollcr Erinnerung ^idr,,^ Mit z! ^""g.l es dem höchsten Mandarin, "bwyl "My oem staudcscrforderlichen Luxus an lluch da. ^" ""b P.elzwcrk ausgestattet ist, «"n lm wesentliche» um nichts weuiaer nnbeqnem ist. Es ist merkwürdig, daß die sonst so erfindnngsreichen Chinesen sich noch nicht bis zur Erfindung von Spriligfederu verstiegen haben, mn ihre Glieder vor solch jammervollem Gerüttel zu schützen. Ein zweites Beförderungsmittel ist der „Chotszc", eine Art Trage auf Rädern, auf der die fahrenden mit dem Rücken knapp aneinander sitzen mit nieder-hängenden Beinen. Zwifcheu die so bequem Reisenden wird mm anch noch das Gepäck gepfercht. Ein Mann setzt diesen Wagen wie einen Schieblarren in Bewegung. Ist er so groß, daß vier Personen daranf Platz finden, so wird ihm auch noch ein Mann oder ein Esel vorgesvannt. Anf längeren Reisen wird der „Kutscher" häusig dazu bewogen, durch ein improvi< siertes Dach von geölten, Papier seine Passagiere vor Stanb und Sonncubrand zu schützen. Ist es windig, so hißt er wol auch an den emporragenden Eckstäben des Gefährtes Segel anf, um so durch die Luft-strömung die Fahrt zu beschleunigen. Ein Charalteri-sticum dieses Gefährtes ist noch der qnitschcnde Lärm, den es dadurch hervorbringt, daß Achse und Nabe des Rades alls Holz sind. Chinesische Ohren scheinen in diesem Geräusche Wohlklang zn finden, den europäifchen Ansiedlern zu Shanghai aber war es so furchtbar, daß sie ein Consiscationsdekret gegen jedes derartig quit-scheude Gefährte erwirkten. Um der Beschlagnahme zu entgehen, wnrde eines von seinen Lenkern unmittelbar vor der Stadt umgestürzt und die Räder tüchtig geschmiert. In Shanghai selbst hat der Cholsze zum größten Theile dem „Ginrickshaw" den Platz räumen müssen, eine japanische Einführung neuesten Datums. Es ist dies eine Art zweiraderia.es leichtes Cabriolet. Die leichte Art des Ein- nnd Änssteigens hat sogar die starren Chinesen bewogen, sich rasch mit diesem neuen Gefährte zu befreunden. Die Fahrtaxc der Chotsze ist ganz ungemein niedrig. Natürlich richtet sie sich nach den Schwiengkeiten, die der Weg bietet, allein von dem einen Ende der Ansiedlnngen Shanghai's zu dem andern, etwas mehr als ungefähr eine Drittel' mcilr, zahlt man eine kleine Münze, die an Werth zunächst dem Penny gleichkommt. Wo der Chotsze noch landesüblich und vorherrschend ist, da hat man durch die Hauptstraßen Steinplatten mit eingegrabenen Geleisen geführt. Also doch etwas den der Regierung so bitter verhaßten Pferdebahnen Aehnliches. Weit besser ist es in China für die zu Wnsser Reisenden bestellt. Die vielen breiten und langen Ströme, die China durchschneiden, seine schönen Seen und das complicicrtc Netzwerk seiner Kauäle laden das bewegliche Volk zu dieser Art zn reisen ein, und es darf uns daher nicht Wunder nehmen, den Schiffbau in dem Reiche der Mitte ungleich ausgebildeter zu finden, als den Wagenbau. Da gibt es so viele Gattungen von Schiffen und Booten, daß ihre Aufzählung und Schilderung einen ganzen Band füllen würde. Auch findet sich da großer Lnxus. Allerdings in jenen stereotypen Formen, in denen sich ja jede chinesische Klmstlcistnng bewegt. Der Europäer stellt sich jedes chinesische Wasscrgefährte plump, ungeschickt und häßlich vor, eine Annahme, zn der ihn die seefahrenden Dschnn-ken verleiten. Doch sind auch diese, was Tragfähigkeit, Sicherheit und Schnelligkeit anbelangt, ganz annlrn-nenswerth. Darin sind die Chinesen nicht weiter zN-rück, als wir es vor achtzig oder hundert Iahrr» "'ch gewesen. Ihre Schiffe uud Boote auf Bm""l>i"ff"" aber haben viel von der Plumpheit der Mceidfchmiien abgestreift, und deren Anblick ist sog" d«u'g ^" Pittoreskem Reize Bug und Stern sind anmutig 15tt4 Ueber den Verlauf der interessanten Unterredung gehty der „Presse" von ihrem Berichterstatter aus Semca, 13. d. M., folgende Darstellung zu: „Gestern uachmittagZ ü Uhr langte Hafiz Pascha, der von den Insurgenten zur Auuahme des Gouverneurpostens gezwungen wurde uud Kommandant der türkischen Truppen in Bosnien ist, aus Serajewo hier an. Denselben begleitete eine Deputation angesehener Bürger Serajewo's, die aus Vertretern aller Eonfes-sionen zusammengesetzt ist. Hafiz Pascha, welchen gleich bei seiner Aukunft General Kopfinger im Namen des Kommandierenden begrüßt hatte, wurde sammt der ihn begleitenden Deputation um 7 Uhr abends vom Feldzeugmeister Baron Philippovich empfangen. Die vor dem Zelte des Feldzeugmeisters aufgestellte Wache leistete die einem General gebürende militärische Ehrenbezeugung, und Hafiz stellte dem Kommandierenden, der ihm iu zuvorkommender Weise entgegengekommen war, die Mitglieder der Deputation aus Serajewo vor. „Er selbst erklärte, ein General ohne Soldaten, ein Gouverneur ohne Autorität zu sein, und schilderte in lebhaften Farben den Ausbruch des Aufstandes in Serajewo am 28. Juli. Den Gouverneursposten habe er nur deshalb von den Insurgenten angenommen, weil er durch seinen persönlichen Einfluß die Auarchie zu zügelu hoffte. Vorher habe er sich jedoch hierüber mit dem abgesetzten Vali Masar Pascha verständigt. Leider sei es ihm nicht gelungen, der Insurrectiou Herr zu werden, da sich ein reguläres Bataillon nach dem andern derselben anschloß. Er selbst sei einige Zeit in einem Semiuar gefaugen gehalten uud sein Adjutant in scheußlicher Weise massakriert worden — ein Los, das mehreren anderen türkischen Offizieren, so unter anderen dem Vataillonskommanoauten, zutheil wurde. Die 30 in Bosnien stehenden Bataillone, worunter fünf reguläre, seien sämmtlich zu den Insurgenten übergegaugeu, doch hätten sich nach den crstcu Niederlage« die Regulären von der Insurrectiou losgesagt, und habe ein Theil derselben beschlossen, sich bei erster Gelegenheit zu ergeben oder mit den anderen über Novibazar nach Rumelien zu marschieren. »Hafiz Pascha erzählte ferner, er habe von seiner Regierung vor eiuigen Tagen den Auftrag erhalte», sich iu das österreichische Hauptquartier zu begeben, um den Kommandierenden zu ersucheu, vorläufig seinem Weitermarsche Einhalt zu thun, da Unterhand-lungru im Zuge seien. Damals, vor uugefähr vier Tagen, liehen ihn die Insurgenten von Serajewo nicht abreisen; als aber die ersten Nachrichten von den er-litteuen Niederlagen in die Hauptstadt oraugcu, wnrde er mit der Deputation ins Hauptquartier entsendet. „Die Deputation, welcher der Kommaudierende eine slavische Ansprache hielt, stellte nuu das Begehren, derselbe möge seinem Vormarsche vorläufig ein Ziel setzen, bis die englische Regierung vermittelt haben werde. Feldzeugmeister Baron Philippovich berief sich darauf, teine diesbezügliche Instruction von Wien zu habeu, und erklärte ganz kategorisch, jeden Widerstand, den er auf seiuem Wege nach Serajewo finden werde, mit aller Entschiedenheit bekämpfen und uicderwerfeu zu wollen. „Hafiz Pascha wurde für seinen Aufenthalt hier General Kopfiuger beigegeben. Hafiz Pascha, der einen Nameu als General uud europäische Bildung besitzt, soll sich heute nachmittags mit der ihu begleitenden Deputation nach Serajewo zurückbegeben." geschwungen, uud besouders gruppenweise nehmen sich die Schiffe und Boote gar hübsch aus. Wir haben es aber nur mit jeueu Schiffeu zu thun, die zur Beförderung Reisender bestimmt sind. Betrachten wir einmal den großen Kanal, der die Vevkehrsstraße zwischen Tientsin uud Haugschow bildet uud dessen reiche Flut gleich mächtig noch hinfließt, wie sehr auch seine Ufer durch sündige Vernachlässigung dcr Negierung und fortgesetzte Revolutionen entvölkert und verwüstet worden sind. Schiffe und Boote von allen Größen uud Farben wimmeln da den Fluß hinauf uud hinunter. Da ist ein übcrfülltes Lokalboot, das deu Verkehr zwischeu zwei Städteu vermittelt. Gedrängt liegeu die Passagiere auf dem Verdecke hiu-gestreckt, scheinbar unbekümmert darum, wie schuell oder wie langsam sie der Wind vorwärts treibe. Ein hübsches Boot schießt, von einem mächtigen Nuder gelenkt, rasch au dein Schiffe vorüber uud versteht es in feinem Laufe, auch den: Wiude zu trotzen. Das Boot ist vollkommen gedeckt, und mau sieht kein lebendes Wesen als den Ruderer darauf. Geliugt es einem jedoch, durch da3 Glasfenster in den Iuuenraum zu schielen, so steht man den Fahrgast in einer hübschen Kabine bequem vor emem Tische sitzeu. eine Theetasse, ein Auch uud seme Pfetfe vor sich. Ihm aegeuüber ist ein Bett angebracht, auf dem ein paar bunte Decken uud ein Federbett zur Rast laden. Neben dieser Kabine befindet stch eme k emere in welcher der Diener soeben damit beschäftig lst, Reis und gedämpftes Schweinefleisch zum Mlttagsmahle semes Herrn zu bereiten. Man ersieht daraus, daß man in China zu Wasser aanz bequem reisen kann, so mühselig es auch zu Lande ist. (Schluß folgt.) Die Stimmung in Rußland. Der russische Reichskanzler Fürst Gortschakoff weilt bekanntlich feit voriger Woche in Wildbad-Gastein, uud nachdem auch Graf Schuwalosf eine Kur begonnen hat und Kaiser Alexander sich wie in früheren Jahren nach Livadia begibt, darf man wol annehmen, daß die rnssische Polltit in ein Stadium der Ruhe eintritt, in welchem sie sich darauf beschräukeu wird, ihrerseits den Vertrag von Berlin zur Ausführung zu briugen. In eiuer auch von uns mitgetheilten längeren Kundgebung des russischen Regierungs-Anzeigers hat Fürst Gortschakoff vor feiner Abreise deu Russen gleichsam ein politisches Vermächtnis hinterlassen. Mit aller Höflichkeit der Sprache, wie sie einem offiziellen Organe zukommt, wurde darin die Unzufriedenheit mit den Ergebnissen des Berliner Kongresses zum Ausdrucke gebracht uud dcr Verliuer Vertrag dem russischen Volke gleichsam nur als ein Wechsel anf die Zukunft überreicht. Der Artikel hat bekanntlich allseits große Sensation hervorgerufen uud iu der Presse je nach ihrem Standpunkte sehr abweichende Glossierungen erfahren. Auch der Berliucr Gewährsmann der „Pol. Korr." beschäftigt sich in seinem jüngsten Briefe mit demselben uud widmet ihm nachstehende, die Stim-muug iu Rußland charakterisierende Betrachtung: „Die bei der Berliner Konferenz vertreten gewe-seueu Mächte habeu sämmtlich nicht geglaubt, ein Werk für die Ewigkeit zu fchaffeu. Dies war auch gar uicht ihre Aufgabe. Diese bestaub dariu, deu Vertrag uou Sau Stefauo mit deu Erfordcruisfeu der allgemeine« europäischen Lage in Einklang zu briugeu. Daß dies erforderlich war, ist sicher nicht Schuld der einen oder der anderen Macht, sondern Schuld eiuzig der Politik, welche uach Sau Stefauo geführt hat. „Beim Abschlüsse des Vertrages von San Stefano bestand wol für leiucn, auch für kciucu russische,! Staatsmauu ein Zweifel, daß dieser Vertrag nicht mehr bedeuten konnte, als eine provisorische, diplomatische Fixierung des militärischen Erfolges. Nachdem die Türkei erschöpft war uud Rußland den Krieg nicht weiter als bis vor die Thore von Konstantinopel führen wollte, blieb nur übrig, ein von beiden Seiten anerkanntes Abkommen eintreten zu lafseu, welches deu beiden bis dahin kriegführende« Mächten einen Stillstand ihrer militärischen Action ermöglichte. Schwerlich war es diplomatisch richtig, den Vertrag so zu schließen, daß er die Einsprache der anderen Staaten mwermeidlich machte. Daß Euglaud uud Oesterreich, denen dieses Abkommen einfach als eine vollendete Thatsache, als ein Act des russische« Hauptquartiers mitgetheilt wurde, demselben nicht ohne-weiters ihr Visum ertheilen, sowie daß eine europäische Kouferenz mehr beanspruchen würde, als eine eiusache Registrieruug dieses mit dem Degen geschriebenen Vertrages, darüber war man sich in den leitenden Kreisen Petersburgs wol schou damals klar, als dem Kaiser das Actenstück zur Natificierung vorgelegt wurde, um dem letzteren damit eine Weihe zu gebeu, die bei der sonst so sorgfältigen Wahrung der Würde Nußlauds vielleicht uicht wohl angebracht war. Es war ein bedenklicher Schritt, die Errungenschaften von Sau Stefano dem rnssischen Volke in feierlicher Form als Ergebnis des Krieges zu proclamiereu, obgleich mau sicher war, daß dieses Ergebnis ein defiuitives uicht seiu konnte, es sei denn, daß Rußlaud bereit, fähig und gewillt war, dasselbe gegen zwei europäische Großmächte zu vertheidigen. „Es mag außer Erörteruug bleiben, ob Ruhland dazu bereit und fähig war; nicht gewillt dazu war der — Kaiser. „Kaiser Alexanders Politik, so weit seine Persönlichkeit in Betracht kommt, wird die Probe jeder, auch der vorurtheilsvollsten Kritik bestehen können. Der russische Monarch hatte stets nur wirklich große humane Ziele im Auge, frei von jedem persönlichen Ehrgeize oder Eroberungstriebe. Daß diese Absichten eine so ungeschickte Verwirklichung erfuhren, wie sie im Vertrage zu Sau Stefauo zutage getreten, ist eiu Umstand, den viele Nusseu in Gemeinschaft mit den besten Freunden Nußlands aufrichtig beklagen. Rußland so weuig wie die Türkei bilden eine Insel im Weltmeere. Die Abgeschlossenheit, welche Rußland für seine inneren Verhältnisse lange Zeit bewahrt hatte uud jetzt doch auch schon durchgebrochen sieht, besteht uicht für seine internationalen Beziehungen, welche es in enge Berührung mit der übrigen Welt setzen. Das Mml'lche gilt von der Türkei. Den sich schnell vollziehenden Zusammenbruch der letzteren für das ge-sammte Europa so gefahrlos als möglich zu gestalt'eu, ist ein gemeinsames europäisches Interesse, an dessen Wahrung theilznuehmen jede Großmacht berechtigt und berufen ist. «Die russische Presse spiclt ein nicht ganz unbedenkliches Spiel, wcnn sie das russische Volk iu cinc erkünstelte Unzufriedenheit hineiuzerrt; wcnn sic hcnte gegen England, morgen gegen Oesterreich hetzt, um übermorgen beiden Allianzen anzubieten uud die Allgriffsfront gegen Deutschland zu richten. Das ist agitatorisch, aber wcder politisch noch würdia. Am wenigsten würdig eines Volkes, welches mtt ungeheuren Opfern und unsäglichen Anstrengungen ruhmrelchH beern erworben, die Spnren eines früheren «Wu lichen Krieges vertilgt und dic dcreinstige Lchmg Orientfrage um ein Bedeutendes gefordert hat. „Die feierliche Sprache des russischen ..NcglttU'N boten" klingt ja allerdings ungleich mäßiges "5 populäre Redeweise der „Moskauer Zcitnng - V,<^ Katkoff schreibt ruudwcg: „Nicht Bcaconsftew, ^ Audrassy haben die diplomatische Niederlage 'MM-verschuldet, soudern die Politik dcs deutschen »c ist es, welche dieses Resultat herbeigeführt hat- .^ „Eiue diplomatische Niederlage eines «"M^ siegreichen Staates am Schlnssc cincs glänzenden 6 zngcs ist doch nnr möglich, weuu die Feder verdM hat, was das Schwert gewann. Das ist m Sa" ^ sauo allcrdiugs der Fall gewejeu. Eine NicdcMW i aber nicht Rußland erlitten, sondern jene '"M ,h Politik, welche nach Sail Stefano gcführt Hai jetzt in einem Theile der russische,: Presse em ge,>^ liches Spiel fortsetzt, iudem sie im eigenen "" hM znfriedenhcit bereitet uud nach außen hin dtt > Frenndc Rußlauds reizt. <^ „Die Ursachen dieser agitatorischen, V"m> Haltung liegeu klar zutage; es ist ein vergeh Versuch, die Folge» des eigeuen Ungeschickes "'1^ dere Schultern abznwälzen, anf diejenigen, welche .^ land nach Möglichkeit vor den Wirkungen jener 6^ gedeckt haben. .,, h,f „Es wäre Zeit, darüber nachzudenken. ^"0Y>" Wirkungen dieser Agitation führen könnten." Die anglo-indische Presse über Beacons Oricntpolitik. Die Erfolge der Orientpolitik Beacons^ uamcutlich die Erwerbung Eypcrns uud das ^p ^ torat über die asiatische Türkei werden, in '^>M-digenl Gegensatze zu der Verherrlichung im ^ ,,M lande, von der anglo-indischeu Presse aufs !"1^ verurtheilt. Es ist das folgenden Stimmen der schcn Blätter zu entnehmen: , .Z- Die „Bombay-Gazette" schreibt: ,.D«s ^ gepränge des Beacunsficld'schcn Empfanges w' H, auf dcu euglischeu Vorschlag, daß die türkisch"!. ^ pen die Baltaulinie besetzt haltcu sollen, "^Mil beispielloser Erfolg hiugestellt, obgleich die H'Kin Bevollmächtigten, um dies zu erreichen, .^.^ Schumla uud Varua, sondern anch Sofia ^ M' habeu, dessen Besitzer zn jeder Zeit den ÄaU"^ ^ gehen kann, wie dies im letzten Krieg der o.^, Wesen ist. Man scheint gänzlich vergessen Z" W" daß das Kabinett vor zwei Jahren die NlG' ^ verhindern können, die Douau zu überschreibe, daß alle heutigeu Eoncessionen keine M'^M^ sondern nur Verlustreductionen sind. Lord Sal^ ^F Depesche hat keinen anderen ^weck, als de"' ,„B Sand ill die Augen zu streuen. Wer kam« '""! hls allem, was diese Minister gethan haben, glan^'', d^ die neue Eonvcntiun ehrlicher gehalten werde, 'sF Verträge von 185(i und i«7l, und daß "^' jemals wieder zuguusten dcr Türkei fcchte" ' hige" Wir sehcu ja, was uach zwei Jahren "p ^he>! Geschwätzes und ernster Kriegsvorbereitungen 9 ^le> ist. Euglaud hat Eyperu weggeuommen, d" ^ ^ zugrunde gehen lassen uud Rußlaud überdleö ' ^ durch Batuul — eiue Ueberlauds - Haudelsro" Ecutralasieu abgetreteu." . ^beK Das „Madras Atheuäum" schreibt: .Ms v^ nicht, daß die Beschlüsse des Kongresscs D" ^ sprechen, nnd noch weuiger, daß die V^H M, Eljperu deu erhofften Erfolg habcu werde. ^ ^O/ helt Euglauds bestaud bisher darin, daß es "' HM als nöthig war, vorangmg, und sich '"" .^ o^ Eroberuugslust bcthöreu oder durch ^ Me A,> eitlen Ruhm berauschen ließ. Es liegen ""»' st j' weise vor, daß dies nicht länger mehr der " ^a wird. Der Geist, welchen Lord Beacons^ .^ ,M. gezogen hat und jetzt zn befriedigen >u^^dclF.z mehr der Geist bescheidcuer Pfl'chtcrfi'llM'a ^.efB" Verautworllichkeit, sondern au Reichthum und Kricgsmilteln; der Gc'p^hr .,, ruhmredigeu und schnöden Eigcnnntzcs- ^^ h einmal hat uus Lord Äeaconsfi'eld ganz "'' M. Napoleon 111. erinnert; gebe Gott, dB ^ ^ keinem Fall entgegeuführe, welcher dew o reichs gleichkommt." lte" l^Ä Die „Lahore Eivil and Military O^^nd d" , „So viel wir verstehen können, hat N H, seine Kongreßpolitik uicht allein tne T", ^^ sich selbst au3 der Reihe der europa'l^ „B^ gestrichen. Rußlaud hat mehr erreicht, "A ^,.^1' Kongresse je erhoffen kouute. NußlaM ^^. el.^ seiue Bestimmung uud sammelt seme ?""' ^lgt > späteren Kampf. Iu der Zwischenzeit 15«5 ^?b'M.Paradies der Thoren, das die Diploma-«n ..den Fneden" nennen." N, M" '/I"bian Daily News" endlich schreibt: Äei npl "ndcr""a der Türkei (durch England) ist ein ^i^/n ^ ? "^chem die übriqen Staaten Nutzen NcUA Die Verpflichtung, die Türkei gegen antwrttV^^^ 5" Hüb"', 'st eine furchtbare Ver. ??"uhte,t für England, welche däs Land früher Chan o,, "' "! .""k" Krieg verwickeln mnß. bei dem die heute sin"' ^ ungünstiger sein werden, als sie es Die Räumung von Batum. türljsAMch ^" Räumung von Batum durch die ricl>tp3v >- "^f^" "ird nachträglich von bestunter. him s.,. "^r ^'st""gt. daß der Entschluß der Pforte dcr ^, ?. ""sentlichell den energischen Vorstellungen träaer, ? ?egienlng zu danken ist. Der Geschäfts- M Nn3 c?'?""''wpel. Graf Radolinski, welcher bis n,it 3. <3 ^ neuen Botschafters Grafen Hatzfeldt A°^l.^"lu"g des deutschen Reiches bei der Amt 5i " ist, hatte vom Aerliuer auswärtigen zu rln gemessenste Weisung erhalten, bei der Pforte daß die Nichtachtung oder die verzögerte Ma?, A 3 berliner Vertrages von entscheidenden chez" ^ Sein oder Nichtsein des osmanischcn Rei- sind vo? ^"^ten würde. Aehuliche Anstrengungen Kübinf/l - deutscheu Regierung wie von anderen VW, '" ^ezug auf die zweideutige Haltuug der 'NM. ^lckoer der östelreichischen Occupatiou Vos- sl!M«^lnacht worden. 21ian weiß, daß der neue Bot- N'slMsck ^ flotte, Graf Hatzfeldt, zum Fürsten heißt M '^"^ Kissingen berufen worden ist, uud es »e?K?'"' dies sei zum Behufe der Ertheilung TütZei ^U'tructionen bezüglich elnes Ausgleichs der Glae ! ^jecheuland geschehen. Der „Nat.-Htg." Vcae 'i "^? "! der letzten Zeit auf diplomatischem Mnd?,, ^^einbarung der Großinächte dahin statt. hinbal/ , " bekannten Sistem deö Zauderns und ^ "^der Dinge seitens der Türkei und den ^ s>?lk?'^enen unaufhörlichen Veunruhigungcll Hüll,-. ?"llyten Mächte wie der Bewohner der Balkan- M em endliches Ziel zu sehen." tlilli a^w >!^"" am Ufer. Die Lokalmagnaten erklären, tütschiu« ""lkcrung ber Stadt und Umgebung fest tei, P^' " 'st, der rufsischeu Occupatiou bis zum letz» ^tttu ^" widersteheu, deu Hafeu aber jeder ^'Europäischen Macht übcrgcbcu werde. In dtt kuck c!>^ ^ "nen dcutschru Korrespondenten, tt the!,^ Derwisch Pascha ausgeluieseu worden war, lponde,,» "'^ "it. daß Derwisch Pascha keinen Korre. ^enH" daselbst dulden wolle. Ich habe soeben "We'f, Mascha besucht, der hat nichts gcgcu meine lel all' ^y" einzuwelldeu. Fleisch und Nahumgsmit-Ü''l. das, ?^ st"d lchr selten. Die Aerzte .heilen mir /" Trm^"'"plsieber und Mundfäule sehr stark unter °"trac? ?, herrschen. Derwisch Pascha ,oll seine schloss«. 1" Lebensmittel für sechs Monate ab. ^^-" haben." Ngesneuigkeiten. ^f^^uldene Hochzeit.) Die goldene Hoch. l°g>n Uz ^" lön. Hoheiten des Herzogs und der Hcr-^'lerin sss? ^"'ern, der Eltern Ihrer Majestät der l Eep^^^abeth. findet im Schlosse zu Tcgernsee am "lgte ^ ""r und die folgenden Tage statt. Hier er< schell 3 "" 50 Jahren die Vcrmälung des her-3" U'"fa„ ^' bereits werden Vorkehrungen in gro-^>se zu .^° getroffen. um diefe Feier in würdiger k "8 »vird ^?"'- Die Berg-. See- uud Häuserbelcuch-r? rei^>"'"'""ehr mit Freuden begrüßt werden, als i^Len,^ Ort mit seinen Naturschönhciten ersah. l?',^n h^^'z besonders für Illuminationen geeignet K^amilip c b"rschaftcn sind schon die österreichische ""üemeld ° ^'^ sächsische Königsfanülie zu dem °'"^ l l^ ^ ^ " «lt in Mostar.) Die Installierung ^. ^Nmntes in Mostar ist vorbereitet. M ^ein Pasch« und sein Harem) Aus <, ?" aben??' "'" der ..Presse" geschrieben: tzt^lllla ^«t)s la,,, der türkische Gouverneur von zechte di?^"lcha. mit Kind und Kegel hier an. per Bahn über Sisscl. In fünf- 'liv "°r d en. ^ luhr Lein Pascha mit «den Sei- ^ sind ?,."b^el Daniel" vor. Wer diese „Sci- ^ ? schön n!u^ "'Hl s° schall sagen. Lassen dem „Harem", dcn Vor- 'beill ^'scll -^" zwölf Frauen des Paschas, alle in ^n, beren ^" gehüllt, das Gesicht tief vermummt; ^"'ittlero ""'"""'. Der Pascha selbst ist ein "usillll'^' "''l or«« melierten, Vollbarte "Ü schlottrigem Gange, Dann lam cine Schar Eunuchen uud etwa ein Dutzend mit Gewehren und Waffen aller Welt versehene Vosniaken, mehrere derselben trugeu in einem'Arme ihr Gewehr, im cm-oereu kleine Kinder, die Sprößlinge ors Paschas. Eine andere Schar schleppte Bündel aller Größen und viele prachtvolle Teppiche mit. Im Hotel angekommen, war die erste Sorge des Paschas, wic er seinen „Harem" ricgclfcst unterbringen könnte. Seine Frauen wurden zu je dreien in die Zimmer eingesperrt und vor jedes derselben zwei Eunuchen als Wachen aufgestellt. Die ganze Nacht hindurch wurden die Wachen ab, gewechselt. Die Harcmswcibcr machten alsbald Toilette, und da zeigte es sich, daß sie mit Diamanten und Goldschmuck reich beladen waren. Die meisten sollen wahre Schönheiten sein. Alle haben rabenschwarzes Haar, das kurz geschnitten ist. Die Nägel an dcn Händen find hochroth gefärbt. Heute mittags wurde Fein Pascha zur jolizcidirection berujen, un« die Aufnahme der Personalien seines Gefolges vorzunehmen. Heute ist hirr eines der Kinder des Pascha gestorben, an einem anderen wurde eine Operation vorgenommen. Der Pascha will sich hier ankaufen und hat heute schon mehrere Villen besichtigt. Es entsteht nun die interessante Frage, ob dem Pascha das Halten seines Harems gestattet werden darf. Mit dem Uebertritte auf österreichisches Gebiet ist derselbe den österreichischen Gesetzen unterworfen, und gewinnen die Frauen des Harems hier ihre persönliche Freiheit. Wenn die das wüßten!" — (Selbstmord eines Thcaterdireltors.) Der in Deutschland nicht unbekannte Theaterdircktur Fritz Rübling in Konstanz hat jahrelangem Kummer uud Elend durch einen Sprung in deu Bodcnsce ein Ende gemacht; unmittelbar vorher hat er Frau und Kinder vergiftet. In der letzten Zeit war rr Colporteur gewesen, aber auch dieser Verdienst hatte aufgehört. — (Prcisausfchreiben.) Der rheinische Saugcr-vercin hat aus Anlaß des fünfzigjährigen Bestehens dcr Crcfcldcr Liedertafel ein Prcisausschrcibcn auf eine größere Composition für Männergcsang und Orchester erlassen. Dcr von den Preisrichtern als bcstc und dcr Auszeichnung würdig erachteten Composition wird ein Preis von 1500 Mark zuerkannt werden. Die näheren Bedingungen sind folgende: Das Wert soll geeignet sein, eine Abtheilung eines Konzertprogramms auszufüllen, und soll dessen Aufführung eine halbe bis eine ganze Stunde dauern. Die Wahl des Textes — nur in deutscher Sprache — wird jedem Bewerber anheimgegeben; ansgcschlosscn sind Compositioueu, deren Aufführung eine Darstellung auf dcr Bühne bedingt. Soli, auch für Frauenstimmen, sind erwünscht, doch soll dcr Schwerpunkt in dcn Chören liegen. Das preisgekrönte Tonstück bleibt Eigenthum des Componistcn, der rheinische Sänger-Verein behält sich jedoch das Recht der ersten Aufführung vor. Die Compositioncn müsscn bis zum 1. Februar 187^ an dcn Vorstand dcr Crcfeldcr Liedertafel zuhanden des Herrn Wilhelm v. Kempen eingesendet werden; dieselben sollen mit einem Motto verschen und von einem ver» siegelten Couvcrt begleitet sein, welches äußerlich das nämliche Motto trägt und im Innern dcn Namen des Componistcn cnthält Das Amt dcr Preisrichter haben dic Herren Dr. Ferdinand Hillcr in Köln, königlich sächsischer Hoflapcllmcistcr Dr. Wüllncr in Dresden und Direktor Joachim Raff in Frankfurt a. M. üocr-nommcn. — (Ein Bettler.) Ein reicher Straßcnbcttler ist eben in London gestorben; derselbe hinterließ nicht weniger als 65,000 L., welche er zwei milden Stiftungen, unter Ucbcrgehung seiner „zärtlichen Verwandten", die ihn unbeachtet uud hilflos ließen, testamentarisch vcrmachtc. Er bctricb sein „steuerfreies" Gewerbe durch mehr als 30 Jahre in Chcavsidc. wo er «lit dem Wohltlangc cincr PcnnUpfcife die Vorübergehenden zur Mildc zu bewegen wußte. fokales. — (Geburtstagsfeier Sr. Majestät des Kaisers.) Zur Feier des Allerhöchsten Geburtssestes Sr. l. und k. Apostolischen Majestät fand gcstern um 10 Uhr vormittags iu der hicsigcn Domlirche rin vom Herrn Fürstbischöfe Dr. Chrysostomus Pogacar cclcbner-tcs feierliches Hochamt statt, dem der Hcrr Landes-präsidcut Rittcr von Kallina an der Spitze der l. l. Beamtenschaft, der Herr Landeshauptmann Dr. Rittrr von Kaltcncggcr mit dcm Landcsansschussc, dcr Hcrr Bürgermeister Laschan mit dcm Vizconrgcrmcistcr und mehreren Gcmcindcräthcn, sowie dic übrigen Curpora-tionen und Vertretungen nebst zahlreichrm Publikum anwohnten. — Dic k. l. Garnison feierte das Geburts-fcst ihres Allerhöchsten Kriegsherrn durch eine um 9 Uhr vormittags nach dem von uns belanntgcgcbcncn Programme in dcr Stcrnallcc abgehaltenen Fcldmcssc. Dic hiczn untcr dcm Kommando dcs rangsältcstcn Haupt' manncs dcr hiesigen Abtheilungen des Infanterieregiments Frciherrn von Kuhu Nr. 17 ausgerückten Infanterie', Iägcr- und Landwchrabtheiluugen nebst der Kadetten-Voroercitungsschulc warcn vom Ende des Ka-sinogartcns bis gcgcn das Thcatergebäudc zu mit der Fronte gcgcn die Stcrnallcc aufgcstcllt und signalisierten die hervorragendsten Momente dcr Mrssc durch dic üblichcn dreimaligen Salven, welche von dcr am Kastell« bcrge aufgefahrenen halben Friedensbatterie des 12ten ArtillericregimrntS. die bereits mit Anbruch der Tagwache 24 Salutschüsse abgegeben hatte, durch jc K Schüsse erwidert wurden. Am linken Flügel der Truppe hatte dcr mit der Fahne eil iiknui^ ausa.srücktr eiste allgc-mcinr trainische Militär-Vcteransiwrrein. dcssen Kapelle dic Musik während der Messc besorgte. Aufstellung ge-uommcn. Nach beendeter Messc defilierten dic ausgerückten Militärabtheilungen nebst dem Vctrranenver-eine beim Einbuge der Vegastraße in den Kongrehplatz vor dem Kommandanten des hiesigen 25. Landwrhr-Schützcnbataillons, Herrn Major Herzmann, und rückten sodann in ihre Kasernen ein. — Im Anschlüsse hieran nahm sodann der Veteranenvercin im Hofraume seines Vereinslotales die von uns fchon erwähnte Betheilung vou Rcservistcnfamilien vor. Es wurden im ganzen 25 Familien mit brm Gesammtbetrage von 15)2 fl. unterstützt. Der Vercinsvorstand Hrrr Mihalii hielt hiebei an die Getheilten einc dem Momente angepaßte lurze Ansprache und schloß mit einem dreifachen «Hoch" und „Hivio" auf Se. Majestät den Kaiser, in das alle Anwesenden begeistert einstimmten. — (Spenden dcs Herrn Landesprüsi-dentcn.) Aus Anlaß der Feier des Geburtsscstrs Sr. l. und l. Apostolischen Majestät hat der Herr Landrs-präsident Ritter v. Kallina den Betrag von 200 sl, für arme Rcscrvlstcnfamilien mit der Bestimmnng, daß dic Hälfte dieser Summe speziell für Hilfsbedürftige in dcr Hauptstadt Laibach verwendet werdc, weiters den Betrag von 100 st, für den Armeninstitutsfond in Laibach gespendet. — (Festbankett des Offizierscorps.) Trotzdem infolge der durch die Vorgänge am bosnischen Occupationsschauplatze nothwendig gewordenen theilwei-scn Mobilisierung dic bisher stets stark vertretene Laibacher Garnison außerordentlich zusammengeschmolzen ist nnd einen schon seit vielen Jahren nicht dagewesenen geringen Stand erreicht hat, vereinigten sich gestern doch dic Offiziere unserer Garnison, wie alijährlich üblich, zu einem Festbankette, um das Allerhöchste Gcburtsfcst ihres Kaisers und Kriegsherrn feierlich zu begehrn. Das Bankett, an welchem gegen 50 Offiziere und Militärbeamte theilnahmen, fand im Hotel „Europa" statt, dessen Spciscsaal aus diesem Anlasse reich decoriert und mit den Bildnissen Ihrer Majestäten geziert war. Nach dcm dritten Gange erhob sich der Herr Major Herzmann und brachte auf das Wohlergehen Sr. Majestät dcs Kaisers ein dreifaches „Hoch" aus. in welchen Ruf alle anwesenden Fcstgäste begeistert einstimmten, — Das Bankett verlief in gehobenster Stimmung. Auch das von dcr Restaurateurin Frau Schuulo exquisit bri-gestellte Menu fand allseitige Anerkennung. — (Laibacher Volksküche.) Auch die Lai-bachcr Volksküche beging den gestrigen patriotischen Festtag durch einen ihrem wohlthätigen Wirken entsprechenden Act, indem sie mehr als - Graf Corouini Josef uud Gras Corouini Alortthl. ^',, ^ Hotel Elefant. Thaller, Kausm,; Schul,,. GcschäMglM' Pcrso, Primararzt, und Schleimer, Trieft. -^ ^M< machcr, Loluc. — Oründncr, Steneramtsadjunct, ^ M'" Zuanut, Wippach. — Laugraf, Kaufn,., Agram. ^ ^. Gcschäftslcitcr, Graz. ^» Hotel Europa. Baron Mundy, t. l. Sanitätsches, ^5,°^ Varon Wilsdorf, Major, Laibnch. — Pichlet, ^ Marburg. — Wagucr, Pisino. MB""' Mohren. Aslcrc, Röinerbad. — Städter, Trieft. ^ "^ Wien.________________"__________________^^^ Lottozichungcu vom 17. August« Wien: 27 89 12 75 3l). __________Graz: 52 6 14 27 00^^^ Korrespondenz der Redaction. ^B Gurkfcld. Wegen Raummangels war es uns > ^ ii ^ Ihre Zuschrift heute unterzubringen, da sich der " Erwarten auhäustc. Morgen! Meteorologische Beobachtungen in^^s R -Z VZZ 5T ^ 3z il< 7U.Mg. 732 47 ^1l>>4 O. schwach dew"" !)U" 17. 2 „ N. 73!'. 43 ^.27 8 SW. schluach H"A ^ __ ^_" ^b. 737-52 ^-19 5 SW. schwach ^bew"^^ 7'Ü7Mg.'739 89 -»-18 0Ö. schwach bc»l»M gs" 18. 2 „ N. 73891 ^23 1 SO. schwach hei " ^, v ., Ab. 73803 ! ^-163 O. schwach l)"tcr ^s" Vorgestern thcilweise bewöttt, SonucnschclN, ^g^ ^j witterwullcu in N.; gestern angenehmer, heiterer ^.^ Luft. Das vorgestrige Tagesmittel der WärmeH M gestrige 4» 19^1"; beziehungsweise um 3 2« und "" ^^ Normale. ^^^——"-"^ls'^, Verantwortlicher Redacteur: Otto mar Va^^^ <)l)^f(Nl)(^lcl)t. Wien, 16. August. (1 Uhr.) Die Börse war ziemlich mißmuthig und sehr geschästsunlustig. «elb War« Papierrente........62 90 63-— Siloerrente........65— 65 10 «oldrente.........7320 7330 Uos«. 1839........306 - 308— . 1854........107 75 10825 . I860........11150 112 - . 1860 (Fünftel) .... 120'50 121 - .," l864........142 75 143 — Ung.. Prtlnuen.Aul.....82--. 83 — ^"it'Ü..........1 <.,. Una. Eiseubahn-Anl. . . . ' ,U." ^«^ Ung. Schaybons vom I. 1874 112 75 113^1 Anlehen der Stadtgemeinde Wien in V. V......»475 g^ Orundentlaftungö Dbligatlonen. «öhmen.........102- 103 - Niederösterreich......104 50 105 — ««ld Wal« Galizien.........8375 84 75 Siebenbürgen.......76— 7650 Temescr Vanat......77— 78 50 Ungarn..........78 30 79 — klctien von Vanlcn. Gelb War« Anglo-österr. Vanl..... 110 25 110 50 Kreditanstalt ....... 263 40 263'50 Depositenbank....... —- .-— Kreditanstalt, ungar..... 232 50 232 75 Nationalban........ 820 — 822 — Unionbanl........ 7025 7050 Vcrlehrsbant....... 10? - 108 - Wiener Vanlverein..... 110 75 11125 Netten v«n Transport'Unterneh. mungen. Gelb W«e Alföld.Vahn .......122 50 123 - DonaU'Dampfschiff..Gcsellschaft 491 — 493— Elisabeth.Westbahn.....169-75 17025 Ferdinands-Nordbahn . . 2020-2030 — Franz.Ioseph.Vahn .... 13250 133 - Vell» Ware Galizische Karl^Ludwig. Bahn 235— 235 50 Kaschau-Oderberger Nahn . . 109 — 109 50 Lembcrg»(5zernowi^cr Nahn . 133— 133 50 Lloud . Gesellschaft.....536— 539' - Ocsterr. Nordwcstbahn . . . I14'25 114 50 Rudulfs'Aahn.......122— 123-- Slaatsbahil........254 25 254 75 Südunhn.........74 75 75 25 Thciß°Äahn........19650 197 — Ungar.-galiz.Nerblnduugsbahu 92 92 50 Ungarische Nurdostbahn . . . 121 50 122 — Wiener Tramway-Gcsellsch. . 152 — 153 — Pfandbriefe. Allg.öst.Äodenereditanst.(i.Gd.) 107 75 108- „ „ „ (i.V.'V.) 94 75 95- Nationalbanl.......98 80 V9' - Ung. Nodeulredit-Inst. (Ä..V.) 98 75 94 — Priorltäts Obligationen. Elisabcth-V. 1. Em.....91 — 9150 Fcrd.-Nordb. in Silber . . . 105 25 105 75 Franz-Joseph. Vahn .... 88— 8825 Gal. Karl-Ludwig-B., 1. Em. 100 25 100 75 Oestcrr. Nordwcst-Bahn - - ^2i> ^5^ Sicbenbürger Bahn . - - ' ,5s --' <2< Staatsbahn 1. Em. . - - ' . ?^ zöH London, lnrzc Ächt . - - ' ^b ^ F" London, lange Sicht . - - ' 408" Paris........' ' Veldjorte». ^ ^ Dukaten .... 5 fl. 5" "- g ^ Napoleunsd'or . » „ 2° " z , Deutsche Reichs- .. ö? " g5 ^ banlnotcn. . . 57 ^ ^ "io0" Silbcrgulden . . 100 „ 65 , ___________ . ,^il<"'. Krainische Gr.lndentlastm'gs' ^c ^ ?b Privatnoticrung: Oeld s"^- ^B^ «««trag: 1W 1 Uhr 1b Mlnuten notieren: Papierrentc 63 40 bis 63 45. Silberrente 65 30 bis 65 40. Goldrente 73 65 bis 73 75. Kredit 264 70 bis 264 l)0. Anglo 4" London Nb 70 bi» 11b 05. slapoleon« »^3 bl« 9 2l). Silber 100 65 bis 101'—.