Schrtftletnmg: ««cha»»g»ffe Nr. 5. IdOtra Rt. 11, Mmta. »»,,»«»»»« Z-aglta snrtl ■almfesc >« ««>!». fftitt. ti|( M* 11—11 US« Mtm. It aerXa >t«t nawenltfr tta-Intniii ntat beriWftchtt«t. ■tarnt Me «aMiniü %t%n Venchmai »n tillM fefl-■rttlfi an SidnMIintci Pra«-utlil" D,«®«ai- rrtitMtst I«»« Mittwoch so* €»ooi#tofl M.KW. Vmvalttwg: «»thchUSgasie 91t ». Td(M» Rt. II. txUeiitan »• >5e,»g»dk»ivam»zni tnt Me ?«» »««•♦'» Wertel)li»rt» . . .» . ... K nqjlti<|. ... K sät «tltl mii HrttBM« lll H»»I I MMMlfM WaMMdl . . . * r- a« Wi On< .... X w-Hri lillul atihi M M •e4tU*urtil»T«« M(|ltoni 8 en ihm diese Gebiete — ohne daß eS sich sonderlich an-gestreng«, geschweige den» darum gekämpsi hätte — als unverdiente, aber hochwillkommene Beute zugc-fallen. Dic Besetzung der albanischen Gebiete durch vn-sere Truppen muß in Italien niederschmetternd wir-ken. Jahrzehntelang gehegte Träume erscheinen bin-nen wenigen Tagen vernichtet und langsam bereitet man sich darauf vor, diettlben gänzlich und für im-mer aufzugeben. Schon bereitet die italienische Presse das so oft und so bitter enttäuschte italienische Lolk darauf vor, daß Italien seine Truppen aus Albanien Acö«rrumpelt. Von' S. Halm. Da stand er aus der Straße und s«ß?e sich an den Kops, sah mil nicht gerade geistvollem Ausdruck aus sein« Lackstiesel, den Blumenstrauß in seiner Hand. Abgeblitzt I — Er, Rodei ich Müsinann, hatte sich einen regelrechten Korb geholt. Der Teufel hol« die Weider! Gelacht hatt« sie, di« klein« Kanaille — ihn ausgelacht! Was wollte denn der unreife Fratz? War er nicht ei» hübscher Jun^e? Epielte er nicht im Liederklänzchen als erster Terror eine Rolle? Hatte sein Vater nicht etwa ein gutgehendes Geschäft, das noch ein« Familie dicke ernähren konnt«? Und diese infame alte Jungfer — die Tante Zda! Weiß Gott — die Vogcllchenche hatt- mitge-lacht und ihn, den schönen Nvderich, aus so spoit-funkelnden Augen von oben bis unten gemessen. Der alle Drache! Na, Vielleicht blühte d«m albernen Gänschen von Nichte auch da» Glück, eine alte Jungfer zu werden, wie eS. ganz recht, der Tante geschehen. Zornig wars er das schöne rosarote Rosenbou-quet in den Rinnstein und stürmte d>.»on, daß die Rockschöße flogen, von zwei lachenden Augenpaaren »ersolgt. Dann aber wurde die Miene Tante JdaS ernst. .Kindchen, den wären wir loS. Aber ein Glück ist» vielleicht doch, daß der Papa justement verreift — au» Durazzo und Valona — zurückziehen werde, um sie einzig und allein an der Jsonzofront zu ver-einigen und mit deren Hilfe endlich an die .Erobe» rung" der »unerlösten Gebiete" zu schreite». Italien suhlt sich plitzlich so gefährdet, daß eS krampfhaft an der Jsonzolinie festhält nud lieber in Albanien alleS verlier», al« daß es Soldaten von unserer Grenze abziehen würde. Jtalien hätte ja gerne Durazzo und Valona ge halten, ebenso wie das übrige Küstengebiet, da« eS bireitt mit großem Kostcnauswande mit Straßen, ja selbst mit einer Bahn bi« Virpazar versehen, und sie wüte» auch sv ganz recht aus vollem Herzensgründe darüber, daß ihnen der döfe einstige Bundes-genosie da« bischen Durazzo oder doch wenigsten« Valona nicht gönnt — aber der Vi«, verband rührt sich garnicht, um für Italien zn retten, was noch zu retten märe. Und die eigene Kraft ? Mein Gott, dem Baizilai und dem d'Ännunzio ist es leicht, von derselben Wunderdinge zu erzähle». Wer hätte auch nur im Traume gedacht, daß der Bundesgenosse, den man mehr als dreißig Jahre studiert« und in die Blätter zu gucken versuchte, gar so stark und gar so überlegen ist! Heute weiß man und schöpfte auch die Erkenntnis, daß man gegen ihn nicht? auszurichten vermag, und so überläßt man ihm das .biSche» Al-banien". welches — wie die italienischen Blätter jetzt plötzlich dem Volke zu erzählen wissen — für Italien eigentlich gar kei»en Wert Hut und zieht die dort stehenden Truppen zuiück, um daheim den „hei-ligen Egoismus" zu beschütze». So beiläufig bespricht tie italienische Presse den bevorstehenden Rückzug Italien« au» Albanien, und es soll uns nicht wun-dein, wenn schließlich Cadorna und seine Presse auS den Niederlagen am Lovcen und den albanischen Häsen glänzende Siege, nach englischem Muster „er-solgreiche Rückzüge" fabrizierten. Der Weltkrieg. ' Der Krieg gegen Ruhland. Die Bericht« d«S österreichischen G e n e r a l st a b««. 8 Februar. Amtlich wird verlautbart: Durch ist — denn schließlich — eine gar so zn verachtende Panie ist dieser Herr MieSmann den» doch nicht.* DaS junge Ding lachte ungläubig. „Geh, Tanlchen, Du glaubst doch nicht im Ernst, der Papa könnte mich an den Heringsbändiger ver-heirate» wollen!?" Die alte Dame wiegte den Keps. „Kind — Väter denken materieller wie so ein jungeS Mädchen. Ich weiß, wie mich mein Vater selig einst geplagt hat, ich sollte den dicken Forstrat heiraten «ad der war zweimal so alt wie ich, Wit-wer und Vater von vier Kinder». Jrenchen streichelte die runzelige Wange. ..Ar-»u» Tanlchen, aber siehst Du — Du bist auch stand-haft geblieben und so machen wir es im Notfalle auch!" „Ach, Kind l Ich halte meine Gründe. Ich war ja heimlich verlobt — Du kennst ja die Geschichte." Ob sie sie kannte! Verliebt und heimlich verlobt und daS Ende vom Liede: er heiratete eine andere umS Geld und Tantchen ward eine alte Jungfer. DaS junge Mädchen schüttelte sich. Nein, gewiß nicht — fo konnte e4 ihr, Irene, nicht ergehen I Der Glaube der Jugend bäumte sich gegen solch ein LoS auf. „Tante!" .Ja, Herzenskind . . ." „Tante, willst Du mich nicht verraten?" »Ich — Dich? Ja, warum denn sollte ich — ? > Ach, großer Gott!' machte sie dann ganz entsetzt, helleres Weller begünstigt, herrschte gestern a» der ganzen Nordsront lebhaftere Geschütztätigkeit vor. Nordwestlich von Tarnopol griffen die Russen in der Nacht von gestern anf heute einen unserer vor-geschobenen Jnsanteneitützpunkt« wiederholt an. ES gelang ihnen, vorübergehend einzudringen, doch wur-den sie nach kurzer Z«it wieder hinausgeworfen. Der Stellvertreter des Ehef« des SeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 5. Febiuar. Eines unserer Lustschisse griss die Befestigungen von Dünaburg an. 7. Februar. Eine in der Nacht zum 6. Fe-brnar bon uns genommene russische Feldwochstellung aus dem östlichen Szcazarauser an der Bahn Vara-nowitschi—Ljachowitschi wurde erfolglos angegriffen. Der Feind mußie sich unter erheblichen Verlusten zurückziehen. Südwestlich von Widfy fiel «in russisches Flugzeug, dessen Führer sich verflogen hatte, uilverfehrt in unsere Hand. Gegen Frankreich. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 5. Februar. Ein kleiner englischer Vorstoß sild-lich des Kanals von la Basse wurde abgewiesen. Ein durch Wursminenseuer vorbereiteter französischer Handgranatenangriff südlich der Somme brach in un-serem Artilltiieseuer zusammen. In der Champagne und gkgen einen Teil unserer Argonnensront unter-hielt die feindliche Artillerie schweres Feuer. Fran-zösiiche Sprengungen auf der Höhe von Vauquoi» (östlich der Argonnen) richtete geringen Schaden an unseren Sappen an. Unsere Artillerie beschoß au«» giebig die feindlichen Stellungen aus der Vogesen-ironi zwischen Diedlshause» und Sulzern. ö. Februar Kleinere englische Abteilungen, die südwestlich von MessimeS und südlich des Kanals von La Bassee vorzustoßen versuchten, wurden abgc-wiesen. Französische Sprengung«« bei Berry au-Bac, aus der CombreShöhe und im Priesterwalde Verliesen ohne besondeie Ergebnisse. Bei Baupaume wurde .auch Du! Irene! Kind! Du hast Dich verliebt? heimlich hinter unserem Rücken!' „Aber Tante, daS pflegt man doch eigentlich immer zu tun." .UnglückSkind! Wo ich so aufgepaßt habe. Daß Dirs nur ja nicht so geht, wieS mir ergangen ist. Ja, Trautestes, wer ist es denn?" Die Klein« lacht« si« spitzbübisch an. „Rate mal Tanlchen " „Lieber Gott, da kann ich lange ralrn. So «in junge« Blut verguckt sich in den Nächstbesten, der ihm über den Weg läuft." „Aber Tante! MauruS ist doch nicht fo irgend ein«r." „MauruS! Ja Kindchen — Jrenchen — Du hast Dich doch nicht In den Doktor Wolfram ver-gafsl?" „Frtilich, Tantchen, und zwar nicht ohn« Er» w:derung." „Kind, Du treibst Possen! So ein gesetzler Mann wie der Doktor wird sich mit s« einem Kind«-kops einlassen?" „Hat er aber doch!" „Ja. wo? — wann?' „Wie?" ergänz!« die Nichte neckend, dann plötz-lich, der Tante um den Hals sallend. „Ach Tanlchen, ich bin ja so glücklich und s» unglücklich." ,,Wa« bist Du? glücklich und unglücklich z»-gleich? Kind, welch dumme» Zeug!" Seite 2 ein englischer Doppeldecker zur Landung gezwungen. Die Insassen wurden gefangen. 7. Februar. Heftige «rtilleriekämpfe zwischen dem Kanal von La Basse und Arras, sowie südlich der Eoimne. Die Stadt LenS wurde in den letzlen Tagen vom Feinde wieder lebhast beschossen. In den Argonnen sprengten und besetzten die Franzosen aus der Höhe 235 (La fille morte, nordöstlich von La Chalad«) einen Trichter, wurden aber durch Gegen> flöße sofort daraus vertrieben. 8. Februar. Südlich der Sommc herrschte leb-haste Kampflätigkeil. In der Nacht vom t> zum 7. Februar war ein kleine« Grabenstück uuserer neuen Stellung verloren gegangen. Ein gestern mit« tag durch starke» Feuer vorbereiieier französischer Angriff wurve abgewiesen. Am Abend brachte u»S ein Gegenangr ff wieder in den vollen Besitz unserer Stellung. Ein deutscht» Flugzeuggeschwader griff oi, Bahnanlage von Pvperinze und englische Truppen-lager zwischen Poperinge und Dixmude an. Es kehrte nach mehrfachen Kämpfen mit den zur Abwehr auf-gestiegenen Kämpfern ohne Verluste zurück. Der Krieg gegen Italien. 8. Februar. Amtlich wird verlautbart: Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter deS Ches» des Generalstabc»: v. Höser, Feldmarschall-Leuluant. Am Balkan voran! Italienische Bläiter melden aus Durazzo, das; alle albanischen Stämme sich offen für Oesterreich erklärt haben. Tie gut bewaffneten Diämme bilden die Boihut der gege» die Italiener ziehende»» Oester-reicher in Albanien Kleine Trnppeiiteile. begleitet von starken Mal'.ssorenkontingeiiten, besetzten Kroja und rückten läng» de« J«ouislasse» bis zum Meere vor, wo sie bereit« mit dea Weihen Essad Pascha» in Be-rührung kamen. Die Berleidigung Durazzo» wird vorbereitet. Türkischer Kriegsbericht. M i t t e i l u n g e n deS türkischen Haupt-quartier»: 4. Februar. Jraksront. Der Feind, der mit einem Teil seiner Streitkräfte von Felahie vorzu rücken ersuchte, wur.'e durch unseren Gegeuangrisf zurückgeschlagen und gezwungen, sich in seine alten Stellungen zurückzuziehen. Kaukasusfront. Ja ver-schiedeneu Adichuilten finden forlzes-tzt Scharmützel zwischen Borhuten und örtliche Kämpfe statt. 6. Februar. KaukaiuSfront. Feindliche Angriffe gegen unsere Vorpostenstellungen in verichiedenen Abschnitten wurden .rbgewiese». Dardanellens'vnt. Unser vom Leutnant Kronhau» gelenkte» Kriegsflug > zeug verfolgte einen englischen Zweidecker und seuerie aus ihn, so doß er zwischen JmbroS und Kadatepe in» Meer stürzte. Zwei Kreuzer beschossen Teke Burnu und die Umgebung vou SedilBahr, zogen sich aber infolge de» Gegenseuer» unserer anatolischgcn Berbrauchsvorfchriiien durchgeführt worden. Bor allem wurde die Berbrauchsmcnge für die land-wirtichaftlichen BerusSangehörigen von 400 Gramm Ge:reide oder 320 Gramm an Mahlerzeuguissen aus 360 Gramm Getreide oder 800 Gramm an Ma il» erzeuguisse herabgesetzt. Auch diese Bei brauch»», enge von 300 Granim an Mahlerzeuznissen gilt jedoch nur dann und solange, als die Landwirte die selbst gesechsten zugunsten de» Staates mit Beschlag be-legten Gelreidedestäiide verbrauchen. Wenn und so bald sie wegen de» Mangels eigener Bestände ans den Bezug von Mehl oder Broi dinch AuSweiSkar-len angewiesen sind, habe» sie nur auf die allge-meine VerbrauchSmeiige von L00 Gramm an Mahl-rrzeuguissen für den Kopf und Ta, Anspruch. Nur wenn sie laisächlich schwere körperliche Arbeit verrichten müssen und solange die» der Fall ist, kommt ihnen selbst sür ihre Person die für Schwerarbeiter geltende höhere BerbrauchSmenge von 300 Gramm an Mahlerzeugnisfen für dcu Kopf und Tag zu. Der Bezug von Mehl wird anf 1 Kilogramm sür 2 Wochen eingeschränkt. Im klebrigen darf für die der einzelnen Person zustehenden Verbrauche-menge nur Brot bezogen werden. Personen — gletckgiltig welcher Berufsangehö' »igkeit — die sich weder im eigenen noch in eiliem sremdeu Haushalte verköstigen, sonder» in Gastwirt-schuften, SpeisthaUcn, Volksküchen und dergleichen siud vom Bezüge von Mahlerzeugnisien üderhaupi ausgeschlosien. Sie haben lediglich Anspruch aus den Bezug von Brot. Zu beachten ist, daß diese Bestim-niung ans Schwerarbeiter keine Anwendung findet. Diese haben daher auch dann, wenn sie sich nicht in einem privaten Haushalte verpflegen, Anspruch aus den Bezug von Mehl. Die weilgehenven Neuerungen in der Regelung de» Verbrauche» erforderten natürlich auch eine Um-änderuug der bestehenden AnöweiSkarten. Sie wurde mit der im LandeSgesetzblatte unler Zahl 15 veröffentlichten Slatthallcrcivervrdnunz vom 30. Jänner 1916 vorgenommen. Die Durchführung de» Grundsätze», daß nur eine Teilmenge dcS zulässigen Gesamiverbrauche» auf de» Bezug von Mehl eulsallen dürfe, im Uebrige» aber nur Brot bezogen werden dürfe, konnie nur bezüglich der gröberen geschlossenen Ortschaften an» geordnet werde». In den anderen Gemeinden und „Ach Tanlchen, der Papa und Mauru» haben sich doch verzankt beim letzten Abendichoppe» wegen der dummen Politik, weih' Du.—Papa schilt Mau-ruS einen Roten, einen Revolutionär." „Großer Gott I" Tante Zda mußte sich setzen. Der Schreck war ihr in die Glieder gefahren. „Uuglückskind--einem Sozi gibt Dich der Papa nie." „Ach was!" trumpfte Irene auf. „Sozi hin — Sozi her! Was geht mich die dumme Politik an! Wir lieben nn» und ich will MauruS und keinen andern, hörst Du — und wenn Papa nicht nachgibt — ho, ho, so lause ich einfach davon und — und werde auch so eiue Sozialistin. Dann passen wir doch zusammen. Ja, da» tu ich ganz gewiß Mit dieser schrecklichen Drohung pflanzte sich der kleine Trotzkopf vor, die wie vernichtet dasitzende Tante auf. „Gott!" jammerte das alte Fräulein. So ein Unglück! Da» gibt Mord und Totschlag." „I wo! eine fröhliche Hochzeit. Tanlchen piß mal auf, wie Du mittanzen wirst!" Und der Ueber-mut riß die Jammernde empor und wirbelle mit ihr durch» Zimmer. „So, Tanlchen, und nun bist Du unsere Ver-traute und mußt auShelfen.' „Ich danke schön!" murmelte jene, noch ganz außer Atem. „Freilich! Und noch heute wird KriegSplan ent-warfen." „Wieso hmte?" „Nun, weil ich MauruS herbestellt habe." „In Abwesenheit Deine» Vater«?" „Na, ja gerade, darum, Du bist doch da." „Ich! O Gott, wa» wird der Vater sagen?" „Ja und Amen — was soll er machen!" „Ach Du bist srech! So war ich nie." „Rein, Tanlchen, und darum hast Du auch kein Glück gehabt." Die alle Dame sensz'e. „Da hast Du wohl rech«, Du Kie? ndiwelt! Na, wir wollen sehen, wa» sich tun läßt. Mein einziger Wunsch ist ja nur noch. Dich wenigstens glücklich zu sehen!" Da siel ihr die Klene um den HalS und beide weinten, die eine au» Oankbaikeit und Mitleid; die andere auS Wehmut um betrogene» Glück. + Jreues Bater war wieder da; ein bischen brummig ging er umher, denn eS zwickte und zwackie wieder an allen Enden. So fluchte er auf da» Wet ter und die Gicht und halle selbst sür die ganz be-sonders zärtliche Füriorge de» Töchlerchen» wenig Augenmerk. Ein leise» B-ngen überfiel dann doch die Kleine. Würde alle» glatt gehen? Na, man mußte daS beste hoffen. Die Vorboten hatten nicht getrogen. Der Wetter- Nummer l l Ortschaften dcS Lande» hätten sich wegen de» Mao-gel» einer genügenden Anzahl hinreichend leinung»» fähiger Bäckereibetriebe, scwie wegen der Entfernung der einzelnen Geschäfte und Keuschen von dem näch-sten geschlossenen Orte bei der Deckung de» Brot» bedarse» in den Bäckereien leicht Schwierigkeiten cr-geben können. Daher erfolgt denn auch die Ausgabe der Auswristarten in zwei Gattungen. Hievon trägt die eine — a!» AuSweiSkarte für größere geschlossene Ortschaften bezeichnet — dem erwähnten Grund saye der Einschränkung des Mehlbeznges Rechnung und weist daher 36 Abschnitte aus, die nur auf Brot lau:e», und L0 Abschnitte, die zum Bezüge von Brot oder Mehl berechtigen sollen und danach auf Brot oder Mehl lauten. Die Siatlhalterei bestimmt die Ortschasten und Gemeinden, in denen diese Aueweiskarte zu gel-teil hat. Vorläufig hat die Siatlhalterei die Geltung dieser Gaitung der allgemeinen Au»wei»karten in folgenden G-meiuden und Ortschaften angeordnet: . In den Siädten Graz, Marburg, Cilli und Petta», ferner in folgenden O.ten und Gemeinden der übrigen polilischen Bezirke und zwar im Unter-lande: Im Brzirke Cilli in den Ortschalten Raun und Gaberje der Gemeinde Umgebung Cilli, den Ort-schasieu Dol und Hrostnlgg der Gemeinde Dol und den Ortschasten Trisail und Loke der Gemeinde Trifail. Im Beuike Lu«Ienberg im Markte Lnttenberg. Im Bezirke Pettan in Frieda», den Ortschaf, ten Kartschowina und Weidschach der Gemeinde Kart-schowina, den Orlschafte» Rendois und Ragosnitz der Gemeinde RageSuitz den Ortschasten Oderrann und Unterrann der Gemeinde Rann, der Orischast Witdina der Gemeinde Werstje uns i. den Gemeinden Rohilsch und Kuroit Rohitsch Sauerbrunn. Im Bezirke Radkersburg i„ Mureck und in RadkerSburg. Im Bezirke Rann in Rann. Im Bezirke Windijchgraz in Hohenmauten, Schönstem und Wiiidiichgraz. Die politischen Ullterbehöedea sind jederzeit be-rechlig«, sn c« für den ganze» politischen Bezirk, sei es für die einzelne Gemeinde eine Ausnahme der Bestände in den einzelnen Haushaltungen für die Zwecke der BrotkartenauSgabe mit der Wirkung durch-zuführen, daß die Berechtigung oder N.chtberechti» >iung zum Bezüge von AuSweiskarlcn sich nach dea Ergebnisseii dieser Ausnahme uchiet. Die Bestimmung, daß bei der Uebersiedlung in eine andere Gemeinde eine besondere Erklärung über die mitgrachten Vorräte beizubringn, ist, bleibt auch seruerhin in Geltung; gle-che» gilt für die Bestim-mungen über die AuSzabe der AnS-reittarten und die dazu berufenen Stellen. Personen, die aus den in der Beiordnung an-geführten Gründen ohne Berminderung der Bestände auf AuSweiSka,ten Anspruch haben, haben jedoch nur solche AliSlvtiskarlcn zu bekommen, die ausschließlich auf den Bezug von Brot eingeschränkt sind (die be-sonderen AusweiSkarteu der Verordnung). stürz war da und mil ihm der böse Gichlansall. Also her mit dem Doktor. Da wollte e» der Teufel — der langjährige Hausarzt streikt« — er selbst war erkrankt. Wütend schlug der geplagte alte Herr aus den Tisch. „Herr Go t, Sakrament — nie fehlte dem alte» Herkules wa» und gerade, wo man ihn braucht, wird er selbst krank! Unerhört!" Da ließ sich eine schüchterne, etwa» zitternde Stimme hören. „Man könnte ja zu einem «n ern Arzt schicken". „Untersteh Dich!" fuhr der cholerische Alte die Schwägerin an. Aber schon suhr Irene dazwischen: „Herrgott, Papa, wie komisch Du bist. Du kannst doch nicht ohne ärztliche Hilfe sein. Ich hab schon zum Doklor Wolfram geschickt." „Wa —--s hast Du? Sofort telepho- nierst Du ab!" „Ja, warum denn? Uebrigens kann ich da» garnicht. Da ist er schon." Und sie riß di« Tür aus. „Nur herein, Herr Doklor. Der Papa ist Ihnen sehr dankbar sür Ihr Kommen. Nicht war, Papa?" Der knurrt« etwas, das sich mehr n«ch einer Verwünschung als nach einer Begrüßung anhörte. „Na. wo fehlt» denn, Herr Rechnung»,«?" „Bin ganz qefuid--au —" „Aha. Gicht!" Nummer 11 Deutsche Macht Ja Kraft bleiben die Bestimmungen iiber die TageSausweise. Da sich geieigt hat, daß die Gewerbetreibenden vi«lfach über ihre Berechtigung zur Abgabe von Brot oder von Mahltrzeugniffen im Großen au Wiederverkaufn oder an Anstalten nicht ganz im Klaren sind, wurde auch hier eine wesentliche Ausgestaltung der Bestimmungen der Verordnung vorgenommen. Bor ollem wurde hervorgehoben, daß die Abgabe von Brot an WiederVerkäufer an AuSweiSkarte» richt gebunden ist, hingegen bie Abgabe von Mehl zum Wiederverkaufe in allen Fällen nur durch die behördlichen VerteilungSstelieir «folgen darf Ebenso wurde die Abgabt von Brot an solche Betriebe, die ausschließlich militärischen Zwecken dienen, roieM'li-tärkantinen, Schenkwirischaste.i n»d dergleichen, aus-drücklich als unzulässig hervorgehoben, soserne nicht die Beistellung des Mehles von der Miliiärverwat-tung ers«lg«. Die Abgabe von Mehl an diese Be» triebe ist selbstverständlich gleichfalls unzulässig. Die Abgabe von Brvt an Militärspitäler u. dgl, feiner an Zivilheilanstalten und Genesendenheime für den Bedarf ihres Militärbelage« ist gleichfalls nur dann .zulässig, wenn die Beistellung dcS Mehles für die Herstellung de« Brote-' zu diesem Zwecke durch die Militärverwaltung et folgte. Mehl darf an diese Anstalten und zu den erwähnten Zwecken von den Ge> werbetreibenden überhaupt nicht abgegeben werden. Ausdrücklich wurde hervorgehoben, waS ja an sich selbstverständlich ist, daß Kranken- »nd Gene» sungSheime, Wohltätigkeit«, Erziehung«, und ahn-liche Anstalten al« unmittelbare Verbraucher anzusehen sind, die fü> ch'e Pfleglinge oder sonstigen An-staltsanzehörigen Brvt oder Mahlerzeiüsfe nur mit Ausweitkarteu beziehen können. An »te Stelle der AuSweiskarten können jedoch lausende BezugSanwei-funzen der politischeu Behörde elfter Instanz treten, die die zu beziehende Menge a» Brot oder Mahler« zeugnisien und die Zeit innerhalb deren der Bezug gestattet ist, genau zu bezeichnen haben. Diese Bezug«-anweisungen haben auch .eil Vermerk zu enthalten, daß jede Abgabe von Brot oder Mahlerze gnifsen, die «us Grund der Anweisung erfolgte, aus der Rllck« feite der Anweisu. g von dein abgebenden Gewerbe-treibenden oder dessen Certieter mit Firmeiisertigung oder Nam««sunte:schrift zu verzeichnen ist, und daß jede Ueberschreitui.g der aus der Anweisung ange gebenen Mengen bestrast wird ; serner, daß die Ueber-nehmer gehalten sind, den Geiverbetreibenden für das abgegebene Brot oder die abgegebenen Mahlerzeug-nijjc eine die Menge genau angebende BezugSdestäti g»pg au«zustellen. Bei bet Anforderung einer neuen BezugSanweisung ist die frühere BezugSanweisung vorzulegen. Eine wesentliche Verschärfung wird die Ueber-wachung der Einhaltung der Brotkartenvoischristen erfahren Die beteiligte« behördlichen Stellen wurde» ««gewiesen, in dieser Hinsicht mit aller Strenge vor-zugehen. Ein« Reihe von UeberwachungSmaßnahmen sind in diesrr Hinsicht angeordnet. Alle Gewerbetrei-benden, die sich mit dem Verkaufe von Brot oder Mahlerzeugnifstn besassen, haben jeden zweiten Mo«-tag genau» Nachweisuugen über ihren gesamten Brot- „Na. daS wissen Si« doch, das ich an Gicht lridk." „Hm, bedenkliche Geschwulste." „Was, bedenklich? — Lächerlich, nicht schlimmer wie immer." „Mag fein — immerhin —" „Hären Sie mal, Doktor, Sie wollen sich wohl lichen wegen unserem neulichen Disput?" „Aber, Herr RechnungSrat, Sie werden mich doch nicht für so kleinlich halten! Sie beleidigen mich." Nun knurrte der alte: „UebrigenÄ — ists denn wirklich so schlimm mit mir? Mein HauSarzt hat mich doch nicht etwa falsch behandelt?" Die« klang etwas ängstlich. „Nun, daS will ich nicht behaupten." „Aber, Doktor, seien Sie ehrlich. So was ist nicht zum Spaßen Schließlich habe ich doch eine unversorgte Tochter." „Nun — nun, wir wollen doch nicht hoffen." „Aha — als« doch — Doktor, vertragen wir uns wieder. Es ist ja alles lächerlicher Kleinkram das neulich mit der Streiterei. Ich habe Sie immer alS anständigen Menschen geschaht." Doktor Wolsram faßte so krästig die Hand de« Patienten, daß dieser Aufschrie. „Da« freut mich aber. Herr Rechnungsrat, ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie mich das freut.' „Aber lieber Doklor, das ist doch ganz Neben fache jetzt." „Ganz und garnicht Nebensache, Herr Rechnung» und Mehlverkehr in den beiden abgelaufenen Wochen, ür die die Ausgabe der AusweiSkarten erfolgte, bei-zubringen. Die Nachweisungen sind an die von der politischen Behörde erster Instanz bezeichneten Stellen derart rechtzeitig einzusenden, daß sie spätestens am Montag abends einlangen. Für die Borlage der Nach-Weisungen werden bei den politischen Behörden erster Instanz oder bei den von diesen bezeichneten Stellen besondere Vordrucke erhältlich sein. Alle Gewerbetreibende, die Brot oder Mehl ab« geben, haben die beim Verkaufe von Brot und Mehl bezogene» Brotkartenabschnitie, ebenso wie di' Bezug«-bestätigunge». die sie von den Anstalten usw. et halten, der zuständigen Bivtkartenausgabestell« adzu-geben. Aus die strengste Durchführung dieser Anvrd-nuug wird genau geachiet werden. Vor der Abgabe >er Brotkartenabschnitie sind die Mittelteil« der Kar-ten, die keinen zum Bezug« berechtigenden Gewicht«-ausdruck Izetgen, abzutrennen und auSzu'cheiden. Gleichzeitig mit der Rückstellung der Brotkartenab-schnitte uud der BezugSbestätigungkn der Anstalten bei der BroitartenauSgabestev« ist eine vom Gewerbe-treibenden unterschriebene Erklärung über daS Ge-fimigewicht der abgegebenen Brotkartenabschnttte und Ser Bez»g«bestätigungen abzugeben. Di« Angabe dcS Gesamtgewichte« hat nach dem für Brot geltenden Aufdrucke der Brotka tenabfchniite zn erfolgen. Auf Mehl lautende BezugSbestätigungen sind hiebei nach d?m Schlüssel von 5:7 in Brot umzurechnen. Giö< ßeren Betrieben, bei denen da« Nachzählen der ab gegebenen Brolkartenabschnitte Schwierigkeiten ver-Ursachen w rde, kann die politische Behörde erster Instanz die bloße Angabe de« Papiergewichtes der bei der Brotkartenausgabestelle eingereichten Brotkartenabschnitie gestatten. Sowohl die von de» Gewerbetreibende» einzu-bringenden Nachweisunzen über den Vrot- und M?hl< verkehr, als auch die abzugebenden Brotkartenad-schnitt« und Bezug«destitigungen und die zugehörigen Erklärungen werden einer genauen Prüfung unter-zogen, die sich auch aus den Verkehr der einzelnen Gewerbetreibenden untereinander erstreckt und dadurch ein« voll« Gewähr sür die ArUdecknng wahrheitS-widriger Angaben bietet Auch die Gesamtzahl der ausgegebenen Brot-karten wird genau «ifaßt werden. Jene Gewerbetreibenden, die die geforderten Nachweisungen unterlassen oder bei denen sich Un> regelmäßigsten in der Gebarung, unzulässige An« gaben von B-ot oder Mahlerzeugnissm u. dgl. zci-gen, werden von dem Mehl- und Brvibeznge ausgeschlossen werden. Die Verhältnisse ersordern es eben, daß der gesamte Verkehr mit Brot und Mahlerzeug-iiifsen sich genau den gesetzliche» Vorschriften anpassen. Daher kann in diesrr Hinsicht keinerlei Nachsicht ge übt wtrdtn. Di« zw«it« Gattung d«r AusweiSkarten ist al« AuSweiSkar!« für Untiere Ortschaften bezeichnet. Sie tritt in allen übrigen Gew inden und Ortschaften in Geltung. Die Abschnitte dieser AuSweiSkarte» lauten unterschiedslos auf Brot oder Mehl. D« die BerbrauchSmenge für jene landwirt-schaftlichen Berussangehörizen, die ihren Bedarf rat. Denn, wenn Sie mich wirklich hochschätzen, werden Sie auch nicht» dagegen haben, wenn ich Sie um die Hand Ihre» Frl. Tochter bitte." „Was — a — s?" „Ach, bitte — bitte, Papa, wir haben uns ja so lieb." „Aas?" ,.Ja, lieber Schwager, die beiden haben sich so Iteb. Mache sie glücklich." „Auch Du, Jda! Das ist j« ein förmliches Komplott." „Und meine Gicht?" „Ach, das bischen Gicht!! Dabei können Sie 90 Jahre alt werden." „Und mein Hausarzt —" „Ist kerngesung. Wir haben ihn nur erkranken lassen, um Sie —" „Zu überrumpeln I Ich verstehe. DaS ist doch zu toll!" „Nur eine List, liebster Papa!" „Sieh. Du frecher Spatz. Und d«r Herr Mie«-mann?" „G«tt — Du weißt, Papa." „Natürlich weiß ich. Denn Dein Herr Schwieger-papa a. D. hat mir einen ganz geharnischten Brief über daS ungeziemende Benehmen meiner Tochter in« HauS geschickt. — Na, und wie ich jetzt klar sehe, ists wohl am besten, ich sage . . „Ja und Amen", triumphierte die Tochter. nicht aus den eigenen Beständen decken, der allge-meinen Verbrauchsmenge gleichgestellt wurde, entfällt die Ausgab« einer besondere« AuSweiSkarte für land-wirtschaftliche Betriebe. Die rechte Hälfte der allgemeinen AuSweiSkar« ten beider Gattungen dient als Schwerarbeilcrzufchuß zur Erhöhung der BezugSberechtigung auf die Menge von 30V Gramm Mahlerzeugnisien täglich. Aus diese Schweiardeiierzuschußkarte haben auch die Landwirte Anspruch, wenn und insoweit sie tat-sächlich schwere körperlich« Arbeit zu leisten haben. Die Übrigen AngehöUgen des landwirtschaftlichen Betriebes haben nur die allgemeine Ausweiskarte zu erhalten. Jene Personen, die sich nicht im «'gen«» und auch nicht in einem fremden Haushalte, sondern in Gastwirtschaslen, Sp«is«hallen, Volksküchen und der» gleichen verpflegen, erhallen allgemeine AuSweiSkar« ten, bei denen vor der Ausgabe die aus Mehl lau-tenden Abschnitte der Karte durch einen amtlichen Ueberdruck oder durch Durchstreichen der betreffenden Zeilen auf die Berechtigung zum Bezüge von Brot eingeschränkt worden sind. Der Verlängerung der GiltigkeitSdauer der AusweiSkarten aus zwei Wochen wurde durch die Erhöhung der GewichtSmenge der einzelnen Brot-kartenabschnitte aus da« Doppelte (70 Gramm Brot, 50 Gramm Mehl) Rechnung getragen. Die Ausgabe aller AuSweiskarten wird jedoch jeweils für «in« Zeit-datier vvn 4 Wochen erfolgen. Die bisherige Scheidung von volle» und ge-minderten Ausweisen entfällt fernerhin. Jede Person, die auf Au»wei«karten Anspruch hat, tat daher die ihrer BerbrauchSmenge entsprechende volle AuSweiS-karte zu erhalten. Hingegen wurde hinsichtlich der Berechtigung zu dem Bezüge der neueingeführten Brotkarten an die bisherige Regelung angeknüpft. Danach erhalten jene Peifonen, die disher auf AuSweiSkarte» keinen An-ipruch hatte», da sie Mehl oder Getreidebestäude be-faßen, auch fernerhin keine AuSweiSkarte». Erst wenn ihre Bestände durch den zulässigen Verbrauch auf oder nnter 5 Kilogramm für den Kopf gesunken sind, haben sie die ihrer BerbrauchSmenge enifpre-chendea AuSweiskarten zu erhalten. Hinsichtlich der Schwerarbeiter ist dir Begriffs-bestimmung zu beachten. AI» Schwerarbeiter erfchei-nen danach wie bisher nur jn« Person«», die sich ihre» Lebensunterhalt durch schwere körperliche Ar-bei», insbesondere auch Nachtarbeit verdiene» und dabei ausschließlich oder nahezu ausschließlich auf Mahlerzeugnlsf« oder Biot angewiesen sind. Als Schwerarbeiter sind hiedei wie bereits erwähnt auch Landwirte anzusehen, solange sie tatsächlich schw«r« körperliche Arbeit zu leisten haben. Aus AM und tät,i>. Kriegsauszeichnungen Die kaiserlich« belobende Anerkennung wurde bekanntgegeben dem Hauptmaa» in der Evidenz der Landwehr Othmar Praschak, Bahnhoskommandante» in Eilli. Neuerlich „Na, was bliebe mir denn weiter übrig, Ihr Aegelagem!" knurrt« der alt« Herr. „Hurra!" schrie Irene und warf sich nachein« ander dem Papa. Tante Jda und ihrem Maurus in die Arm«. Da blieb sie ganz still und selig liegen. „So ein« Teufelsbrut", knurrte der Herr Rech-nungsrat. „Weil daS seinen Willen haben will, muß ich geängstigt werden — wird mein alter Doktor und Freund krank gesagt und . . ." „Und muß Herr Roderich MieSman» einen Kord davontragen", lachte Jrenchen übermütig. „Na", meinte der Bater trocken, „dem hätt« ich auch schon heimgeleuchtet. Wa» sich solch ein Krämer-volk einbildet. Meine Tochter..." „Wird jetzt Frau Doktor!" siel ihm Jrenchen voll Stolz und Uebermut ins Wort. Tante Z»a aber faltete die Hände und ein dank-barer Seufzer hob ihre Brust. Die gute Seele fühlte fich vor einer großen Angst befreit. Alles war über« raschend gut gegangen und die Hauptsache: ihr Lied-ling war glücklich. Ja, Mut und Keckheit gehört oft dazu, daS Glück festzuhalten. des Cillirr Stadlverschöne-v/fvUlU-l rvngsvereiurs bei Spielen, Wetten und Legalen. Gelte 4 wurde die kaiserliche belobende Anerkennung bekannt-gegeben: dem Hanplmann August Foltin GAR. 3, und dem Oberleutnant Rene von Ritler 87, zuge-teilt dem Telegraphen Regiment. Nach dem Heldentode ausgezeichnet. Dem vor dem Feinde gefallenen Leutnant Ernst Hof» b»uer, Sohn de« Oberlehrers und Gemeindevorsteher» Anton Hofbauer in Gam» bei Marburg, wurde für hervorragend tapferes, unerschrockenes nud umsichtiges Verhalten vor dem Feinde das Militär-verbienftkreuj 3. Klasse mit »er KriegSdekoration ver-liehe». Leutnant Ernst Hosbauer wurde am 1. Au-gust 1914 au« der Marburg« MiMär> Oberrealschule zum 102. Jnianterieregimenle ausgemustert und machte von diesem Tage an den i^etdzug in Serbien mit. Nach Genesung von einer Infektionskrankheit kämpfte er am Jionzo bei einem anderen Regimenie als MaschinengewehrabieilungSkommandani und erlitt am 22. Oktober 1915 durch einen Kopfschuß den Heldentod. Auszeichnung. Der frühere Schüler deS hiesigen SiaatsobergymnasiumS Leutnant i. d. R. Karl kögeler wurde infolge seiner heldenmütigen Haltung bei einem Sturme aus dem nördlichen Kriegsschauplätze mit der großen silbernen Tapfer keitdmedaille ausgezeichnet. Soldatenbegräbnisse. In dcu letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankheit bezw Verletzung gestorben sind, am städtischen Friedhofe zur letzien Ruhe bestattet worden: am 6. Febiuar Infanterist TvmaS Dingos de« Honv.-J. R. 9, am 7. Februar Infanterist Nikola Supan des J.>R. 22, am 8 Februar Mathias Niedeimühlbacher deS Tiroler Kaiser-jägerregimentS 1, am 9. Februar Michael Manoj-lovich deS I. R. 52. Schulbeginn Der Unterricht an der fläbti« scheu Mädchenvolk^schule in Eilli beginnt am Mon tag den 14. Fediuar, an der KnabcnvolkSschule am 15. Februar im EckhauS der Karl Danngasse und Ringstraße u. zw. für dir 1. und 2. Kliffe um 8 Uhr früh, für die 3., 4. uud 5. Klasse um 10 Uhr vor-mittag. Für das Rote Kreuz. Für Zwecke des Roten KreujtS liefen nachstehende Spenden ein: ,>»anz Serjavc 10 K. Sammlung am Annensitz 5 Kronen, Tarokgesellschaft beim »Schwarzen Adler" K 10-13, Leutnant Wallaud 10 K, Lehrkörper der KnadenvolkSschule 6 K. Don der Labestelle am Bahnhose in Cilli. Welch wohliätige Einrichtung die Ladestelle am hiesigen Bahnhöfe ist, zeigt nachfolgend« Zuiam mcnstcllung: Jn den letzien sechs Monaten wurden an durch'tisende Soldaten verteilt durchschnittlich täglich: an Tee: 10 Lrüge zu 23 Schalen, in einem Monaie 7500 Schalen, i» sechs Monaten 45.000 Schalen; an Brot: 16 Laib zu 10 Schnit-ten, in einem Monate 4800 Schnitten, in sechs Monaten 26.000 Stück Ferner wurden in diesem Zeitraum mehr als 100 000 Zigaretten verteilt und und über 3000 GlaS Erfrischungsgetränke (Soda-wasser und Himbeer mit Soda); außerdem erhiel-ten die Soldaten nach Wunsch auch unentgeltlich Ansichtskarten und Zeitungen. Am 18. August, dem Geburtstage de« Kaisers, und am Weihnachtttage fand überdies eine größere Beschemng aller durch reisenden Soldaten statt. Indem di« Ladestelle diese Gelegenheit benützt, allen Gönnein für ihre so reich-lichen Spenden im Namen unserer wackeren Kämp ser den herzlichst-m Dank anSzusprechen, bittet sie gleichzeitig, der Ladestelle auch in Hinkunft die gleiche werktätige Untersiützung zu schenken. Der Bedarf ist stetS sehr groß. Spende. Frau Michella Kr'geler, Leutnant»-gattiu. spendete i» Dankbarkeit sür Arme der evan-gelischen Gemeinde 20 K. Es sei ihr herzlichst ge-dankt Für das Rote Kreuzspital liefen fol-gend« Spenden ein. Fiau Anny Hönigmann 2 große Gläser Emgeiottenes; Frau Nmat.e Eole v. Faninger 20 K; Fräulein Maria Grafeli in Schleinitz 20 K; F,au Dr. Dietz 500 Zigaretten; Frau von Ferroni 4 Kilogramm Zuckcr; Frau Heimine Gärtner Zigaretten; F-au Erna Paul Zigaretten; Frau Elife von Arten», Schloß Erluchstem, 7 Kilogramm Blut« wurste. Allen edlen Spendern herzlichsten Dank. Das Wohtätigkeitskonzert der Musik-kapelle des ErfatzbaiaillonS unseres Ha SregimenieS am 5. Februar nahm vor einem gut besuchten Hanse einen höchst gelungenen Verlaus. ES enispricht der Eigenart keS Herrn Militärkapellmeisters Pinl, nur anerkannte Meisterwerke zur Aufführung zu bringen. So euönttii zur Einleitung die unsterblichen «länge au« MozartS Zaubeiflöie. .Die unbegreiflich hohen Werke sind herrlich wie am ersten Tag", dieses Faust- pasche Wacht wort gilt von allen Werken dc» göttlichen Wzlfgang AmadeuS, der vielle'cht daS größt. Mnsikgenie aller Zeiten gewesen ist. Der Vortrag der Stücke au» der Zauberflöte war in allen Teilen von edlem Ausdrucke getragen u^.d zeigte unserer Knnstgemeinde, auf welche hohe Stufe künstlerischer Leistungsfähigkeit Kapell meifter Pinl die Kapelle unsne» Hausregimenie» cm-porgebracht hat. Dieser Eindruck wurde durch den weiteren Verlaus des Konzerte» nur noch verlieft und gesteigert. Ganz entzückend klangen die Novel-leiten sür Streichinstrumente von Ea e. Alle vier Siücke diese» Werke» zeigen uns Gade als eine» de-deutenden Nachfahren MeudeliohnS. Am schwächsten wirkt daS letzte Siück, auch wenn «S io schön gc« spielt wird wie neulich AuS dieser lieblichen Land-schaft zauberte iinS die Trauermusik aus den Tod Siegfried» au» der „Götterdämmerung" in die er-habenste HochgebirgSgegend hinein. Die Aiifjührung dieser überaus schwierigen Mnstk war in allen T«>-l«n dulchauS würdig. Dieses Ergebnis konnte naiur-gemäß nur durch rastlos« Arbeit erzielt werden. So muß denn gesagt werden, daß die Trauermusik auch losgelöst von den erschütternden Bühnenvorgängen und von der wundervollen Rheinlandschaft einen hin-reißend großaitigen Eindruck machie. Gewaltiger ist der Tod eine» Helden nie betiauert und gefeiert worden. Wir danken Herrn Kapellmeister Pinl nnd der Kapelle unlereS HauSrkgimentcZ sür die Voisüh' rung dieser im ergreifendsten Sinne zeitgemäßen Musik. Di« Einleitung zur Oper »Der Bau-r «in Schelm" von Dvorak ist ech!« Lustspielmusit. Auch dieses Werk, wenn eö so sauber und flott ge-spielt wird, laßt di« Begabung dieses böhmisch?» Meister» erkennen, der freilich fei» Bestes aus deutschem Nährboden holte. Die prächtige Tieflandmunl von d'Albert bildete den Abschluß deS ersten Teile» in der Vortragöordnung. Einig« Zeitmaßen schienen uns «Iivas zu bewegt. Zm übrigen zeigte auch die Ausführung diese» Stücke», da» Herr Kapellmeister Pinl eS verstanden hat, seine au» aller Welt zusam mengekommenen Musiker in einer unglaublich kurzen Zeit mir den ausp uchsvollsten neuern Meistern ver-«raul zu machen. Der zweite Teil der Vortragsart» nung war — so liebt e» He>r Kapellmeister Pinl — mit Weiken ausgestattet, welche von jedem musi-talischem Ohr mühelos aufgenommen werben. Wir hörten die berühmte „Träumerei" an» den Kinder-szenen von Schumann und da» herzige Märchen von Kom;ak, welches zweimal wiederholt werden mußte. Freudig überrascht waren wir von dem Walzer „Siebenbürgen, Land de« Segens", einer Schöps-ung dt« Herrn Kapellmeisters Pinl selbst. Da« ist eine ganz reizende rassige Musik, mit der sich Herr Kapellmeister Pinl in vorteilhaftester Weis« als schaffender Künstler vorgestellt hat. Wir hätten ge-wünscht, daß der Walzer wiederholt worden wäre. Jedenfalls möge Herr Kapellmeister Pinl ja nicht glauben, daß wir e« als aufdring.ich emvsinden würden, wenn er uns bei dem nächsten Konzerte wieder ein Kind feiner Muse vorführt. Den KehrauS mackle die »och immer unvetblaßik, echi wienerische Musik auS dem Ballett die „Puppensee" von Buyer. DaS Publ'kum war beifallsfreudig gestimmt. Wir können aber die Empfindung nicht unterdrücken, daß soviel unsägliche Mühe und tiefgehender künstlerischer Ernst noch höhere Anerkennung finden würden. Möge der gute Besuch des letzten Konzerte» «in gutes Vor» zeichen dafür sein, daß die Veranstaliungen der Ka-pell« uns«r>S HauSregimenie» künftighin eine »och größere Anziehungskraft auf unsere Kuustgemeinde üben werden. Orchestermusik ist in Eilli ein« so seltene Sache, daß aus verkauft« Häuser eine Selbstvrr-ständlichkeit sein sollten. Und wenn dazu noch di« Kapelle unseres heimischen eisernen Regimentes spielt, da sollte wohl niemand zu Hause bleiben. Gasverbrauch in der Stadt Cilli. Der Bürgermeister der Stä.t E.lli erläßt nachstehend« Verlautbarung: Vor wenigen Wochen habe ich mil Rücksicht auf die geminderte Zufuhr an GaSkohle an die B-völkerung die Aufforderung gerichtet, mit dem GaSvkrbrauche zu Licht- und Heizzwecken möglichst zu sparen. Der Bevölkerung entgegenkommend, wurde gestattet, daß in jedem Haushalte eine GaSmenge verbraucht werde, welche der Hälfte der in dem giei che» Mouaie des Vorjahre« verbrauchie» Menge gleichkommt und ich habe erwartet, daß dirse Er ieichteruug von der Bevölkerung enisprechend gewürdigt werden wird. Di« Ablesung der Gasmesser im Monate Februar hat jedoch ergeben, daß die Mehrzahl der Parteien der an sie ergangenen Aus-sorderung nicht entsprochen hat, «ine große Anzahl derselben sogar weit mehr GaS verbraucht hat, als in dem gleiche» Monate des Vorjahre». Ich muß di«!e» Vorgehen als geradezu unverantwortlich bezeichnen, in «inet Zeit, wo alles zusammenstehen, Nummer 11 sich gegenseitig helfend da» gemeinsame Interesse v«r-anstellen und sich nicht von Sonderinteressen testen lassen sollte. Die Stadtgemeinde hat ,S unierlassen, trotz der Erhöhung der Kohlenpreis« di« Ga»pr«is« höher zu stellen, von der Voraussetzung ausgehend, daß alle im allgemeinen Jnterkffc handelnd in glei-chcr Weise von dem dadurch gewährten Vorteil« An-teil haben werden. DaS Vorgehen einzelner gegen di« Aussorderuug zum Sparen zwingt jedoch, «bin« falls im allgemeinen "Interesse di« Stadtgemeinde, die Ga«preise sür jene, welche der Aufforderung nicht entsprochen haben, entsprechend zu erhöhen, und setzt scmit den Preis des Gase» für alle jene Verbrau-cher, welche mehr al» die zulässige Menge an Ga» verbraucht haben, aus 50 Heller für ein Kubikmeter fest. Gleichzeitig richte ich jedoch nochmals an die Bevölkerung die Aufforderung, den Verfügungen de» Stadtamtei entsprechend Folge leisten zu wollen, da andernfalls mit der Absperrung der GaSabgabe an die Mehrverbrancher vorgegangen werden müßte. Flüchtlingssürsorge. Für die im Gebiete der S:adt und Bezirkshanptmann'chaft Eilli «eilen-den Flüchilingen aus dem Süden Hai sich auf Ver-cnilafiiini der BezirkShaupimannschaft vor Kurzem ein Komitee gebildet, das unter der Leitung de» Herr» k. k. Statt!,altereikonjipistcn Wolfganq Burg-hause? eine rege Tätigkeit entwickelt. Sonntag den 6. Februar fand im Kino in «aderje eine Zusam-menkunst statt, welche gut besucht war. Herr Burg-hauser teilte de» Anwesenden mit, daß die Passier-scheinvorschrifltii gemildert worden sind und ein« zeitweise Rückkehr, wenn dieselbe begründet ist und gegen de» Gesuchstcller keine Bedenken vorliegen, jetzt leichler gewährt wird und die betreffenden Gesuche am Mittwoch »wischen 9 und 12 Uhr vormit-tag» einzubringen seien, zu welcher Stunde auch ein Mitglied deS Ausschusses im zweiten Stocke der Be-zirkshauptmannschast Auskünfte und Rat erteilt. ES bestehe ferner die «»«sich», daß die Unterstützung an mittellose Flüchtlinge, wenn auch in geringerem Maße auch an solche im Gebiete südlich der Drau gewährt werden wird, und daß auch die Erlaubnis zur Be-wohnuug der vom Staate in der Umgebung gemie-teten Wohnungen in Kürze erteilt werde. Der Wohl-täligkeit find 'ehr enge Grenzen gezogen, da bis auf eine Spende der Baronin Tea Capenna-Deufern von 100 K keine Mitteln zur Verfügung stehen. Herr Burghauser berichtet, daß di« Schule für die jttuder italienischer Muttersprache Mitte Februar aufgenommen werde und daß derselbe in einem L»-kalt aus der „grünen Wiese" statifinden werde. Diese Mitteilung wurde mit großem Beisalle ausgenommen und Herr Pfarrer Vittmi sprach einige Worte der Belehrung an die Anwesenden und drückie Herr» Burghauser für feine Bemühungen den innigsten Dank der Flüchtlinge mit warmen Worten au». Herr Burghauser dankte für daS zahlreiche Erscheinen uud gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Anwesenden lald wieder in ihre Heimat zuiückkehren werden kön-neu, da der welsche Feind die Nutzlosigkeit seine« verräterischen TunS einzusehen beginne. Er empfahl den Flüchtlingen, sich in ihren Angelegenheiten an den Ausschuß welcher au» dem Fräulein Lehrerin Albine Jurasch, welche auch die Leitung der Schule übernommen hat, und den Herren Pfarrer Vitturi, Libisch, Heyhal und Sandrin bestehe, zu wenden. Feldpostverkehr. Zufolge E»lasseS de« Handelsministerium» vom 5. Februar wird der Privaifeldpostpakrtverkehr zu den Feldpoiiämtern S, 09. 103, 140, 151, 168. 187, 210, 227, 228, 229, 230. 234, 260, 261, 264, 265, 300, 307, 315, 316, 319, 331, 336, 337, 338 und 339 eingestellt. Die Teuerungszulage für die Staats-beamten und -Bediensteten. Die Vorlage über die den Staatsbeamten und Bediensteten zu gewährende Teuerungszulage hat bereits den Mini-sterrat passiert. Sie hat provisorischen Charakter, 5a ein Anirag auf endgiltige Regelung mit au»gie-bigen Mitteln nicht die Mehrheit erhielt. Derzeit finden zwischen den beteiligten Ministerien VerHand-lungeu statt, die den Zweck haben, die Duichführung der Vorlage zu regeln. Gegen die Gerüchte über Seuchen in Marburg. AuS einer Zuschrift oe» Bürgern«-ster» von Marburg, Herrn Dr. Lchmiderer, veröf-fentlicht daS Grazer Tagblatt folgendes: Wie ich erfahren habe, laufen die übertriebensten Gerüchte über angebliche Blatternverseuchunz unseter Stadt. Demgegenüber wöge nachstehende Feststellung dienen. Jn der Zivilbevölkerung sind di» heute vier Blat-urnerkrankungen vorgekommen. Von diesen ist ein Fall eingeschleppt au« Ungarn, ein Fall betrifft eine Hausinfeklion im Krankenhause, zwei Fälle ereigneten sich ansang« Jänner in Privathäusern, wobei summet 11 bit Infektionsquelle, die nicht au« Zivilkreisen stammt, sofort ermittelt wurde. Tie gewohnten, umfassendsten BekämpfungS und AbfchließungSmaßregeln führten zu dem erfreulichen Ergebnisse, daß auch nicht einer dieser ErkeanknngSfälle eine weitere Ansteckung ver-ursachte. Die vier Erkrankten befinden sich im Jso> lierhauS M Allgemeinen Krankenhauses. Heute ist lediglich das Haus Schaffnergasse Nr. 1 wegen bei auS Ungarn eingeschleppten BlatternsalleS vorsichtS-halber unter strenger Kontumaz. Bemerke» will ich noch, daß a ch andere Infektionskrankheiten in kci-ner Weise epidemisch auftreten und daß die streng' sten Vorsichtsmaßregeln gegen Infektionskrankheiten, wie sie feit Jahren in unserer Stadt gepflogen >ver-den, seit Monaten keinen Anlaß geboten habe», m gendivelche einschneidende Koniumazbestimmunzcn all. gemeinen Charakters zu verfügen. Selbst SchÜeßun-gen einzelner Schulklassen, wie sie stet» in unserer Stadt bei der geringsten Notwendigkeit verfügt mur-den, erwüfen sich schon seit vielen Monaten unnot-wendig. Gerüchtweisc soll eine Verkehr?Hemmung sür unsere Stadt für die Zivilbevölkerung bestehen. Ich erkläre, daß für eine solche gar keine Veranlassung vorhanden iväre und sie auch tatsächlich nicht besteht. Wenn die Militärbehörde eine BerkehrSeinschränkuiig für Müitärpersonen ergehen ließ, so tat sie es wohl, um eine B rschleppung von in einzelnen militärischen Mikationen aufgetretenen JnfektiouSkrankhei.en, wie sie stets leicht vorkommen, zu verhüten. Englische Schleichwaren. Gegen die Ver suche geitasserloser Händler, englische Ware» und Erzeugnisse weiter zu schmuggeln, muß rücksichtslos versahren werden. Man müßte an dem deutschen Ehrgefühle irre werden, wenn stait harter Vergel hing menschliche Nachsicht geübt würde. Der englische Händler, der kalt beiechuend daS furchtbarste Blut-bad der Weltgeschichte v rnrsacht hat und gefangene Kriegerhelden wie Sträflinge behandelt, hat jede Schonung verwirkt. Die Gemeinheiten, die zum Himmel um Rache schreien, schließen ein Vergesse» ans. Die Feindschaft, die zwischen uns gebreitet 'st, macht es deutscker Ehre und deutschem Gewissen sürder unmöglich, gerecht, duldsam und nachsichtig gegen eine Händlerrolte zu sein, die hinter Heuchle, tischen Mienen inenchelmörderische Absichle» verbarg, und die sich sogar zur Grausamkeit verstieg, seine Meer- und Weltherrschaft rücksichtslos zur Vernicht tung unserer Frauen, Kinder und Greise durch Ans-hungerung zu mißbrauchen. Er ärmlich wäre daher unser Behalten, wenn wir auch nur einen Deut von seinem schlechten HandelSplunder in irgend ei:>em Haus- und Ladenwinkel duldeten. Acht und Bann über das Volk und seine Waren, womit es die Welt überschwemmt und beichwindelr. Einen schonungS» losen Krenzziig dagegen! Die „Slidmartmiileilungen" machen auf solgeude englische Warenmarken ausmerk» fam, die sofort zu ächten und zu verdrängen sind: Spulenzwirn als englisches Festlaitdimonopol; die Singer Nähmaschine, Liebigs Fletschextrakt uud Oxo Suppenwürfeln; die Sunli^ht-Seise, die englische Schreibseder; ebenso der Trust der «National Reg! strierkasse (a»gloame«kamsch). Hier gilt das Bibel wmt: «Es ist Haß gesät und keine Gemeinschaft darf es beben . . ." Krieg dem englischen Krämer, der die Welt beschwindelt und ausbeutet. Mitteleuropäische Wirtschaftspolitik. Die lehien gemeinsamen Ministerberatungen in Bu» dapest hauen voi wiegend ivirtschastliche Fragen zum Gegenstände gehabt. Wenn hiebei auch die künslige Gestaltung der handelspolitischen Beziehungen Oester-reichs und Ungarns zu einander und zu anderen Staaten zur Sprache gekommen ist, so geschah d»s in der Form einer jreien Aussprache, da d>e Vor» arbeiten noch nicht so weit gediehen sind, daß bereits die meritorischen Verhandlungen hätten begönne» werden können. ES scheint sich also mehr um eine E'örternng der Art deS weiteren formellen Vorgehens gehandelt zu habe«. Im übrige» bedingt der Krieg immer mehr eine einvernehmliche Behandlung der Deutsche?.vacht wichtigsten staatSwirtschastlichen Fragen ter beiden Mittelmächte, so daß beim Beginne der sachlichen Verhandlungen so manche Frage der mitteleuropäi scher, Wirtschaftspolitik, der theoretisch schwer beizu-kommen ist, bereit* praktisch gelöst sein dürste. Die Präger Handelskammer hat sich io ihrer lehten Sitz» ung gegen einen engere» wirtschaftlichen Anschluß der beiden Mittelmächte ausgesprochen. Der Vorsitzende Nemec kennzeichnete den Standpunkt der Kammer in einer Rede, in der er ausführte, daß einem enzeren Zusammenschluß der beiden Reiche, der üder einzeln zulässige Sonderbegünstigungen hinausgehen würde, ei» unübersteigliche« Hindernis entgegensteht, nämlich die qualitaiive Gleichartigkeit ihrer bciderseiligeu.Wirt-schas'.en, die sich so gut wie gar nicht ergänzen, son« dern zumeist bloß konkurrenzieren. Au» diesem Grunds sei ein gemeinsamer Zolltarif nicht möglich und daS aklein deweise schon die Unmöglichkeit auch von Zwi schenzöllen oder Vorzugszöllen; auch gemeinsame VertrogSoerhandlunge» mit dritte» Staaten seien nicht möglich und d-Shalb werde gewiß nur ein gewöhn-licher Tarifvertrag mit möglichst- spezialisierten B^ güustignngen erübrigen. Sonderbar I Sehr sonder-bar! _ Verlautbarung. Vor wenigen Wochen habe ich mit Rücksicht auf die geminderte Zufuhr an Gaslohle, an die Bevöl-kerung die Aufforderung gerichtet, mit dem GaSver« brauch zu Licht- und Heilzwecken möglichst zu sparen. Der Bevölkerung entgegenkommend, wurde ge« stattet, daß in jedem Haushalte eine GaSmenge ver« braucht werde, welche der Halste der in dem gleichen Monate des Vorjahres verbrauchten Menge gleich« kommt und ich habe erwarlet, daß diese Erleichterung von der Bevölkerung entsprechend gewürdigt werden wird. Die Ablesung der G.rSmesser im Monaie Fe-bruar hat jedoch ergeben, daß die Mehrzahl der Parteien der an sie ergangen?» Aufforderung nicht entsprochen hat, eine große Anzahl derselben sogar weit mehr GaS verbraucht hat alS tu fccin gleichen Mouare des Vorjahres. Ich mnß diesiS Vorgehen als gerade;» unverantwortlich bezeichnen, in einer Zeit, wo alles zu-sammenstehün, sich gegenseitig helscnd daS gemein-same Interesse voranstellen und sich nicht von Son-derititeressen leiten lassen sollte. Die Stadtgemeinde hat es unterlassen, trotz der Erhöhung der Kohlenpreise die GaSpreise höher zu stellen, von der Voraussetzung ausgehend, daß alle im allgemeine« Interesse handelnd in gleicher Weise von dem dadurch gewährten Vorteile Anteil haben werden. DaS Vorgehen einzelner gegen die Ausforderung zum Sparen zwingt jedoch, ebenfalls im allgemeinen Interesse, die Stadtgemeinde, die Gaspreise sür jene, welche der Ausforderung nicht entsprochen haben, enl-sprechend zu erhöhen und setzt somit den Preis des Gase« für alle jene Verbrancher, selche mehr als die zulässige Menge an Gas verbraucht haben, aus 50 Heller sür ein Kubikmeter fest. Gleichzeitig richte ich jedoch nochmals an di« Bevölkerung die Ausforderung, den Verfügungen dcS SiadtamtcS entsprechend Folge leisten zu wollen, da andernsaUS mit der Absperrung der Gasabgabe an die Mehrverbraucher vorgegangen werden müßte. Stadtamt Cilli, am 8. Februar 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v Jibornegg. Serie 5 tzotenliiie sür den Monat Jänner. Rudolf Delakorda, ZugSfüHrer der RekonvaleS« zentenabteilung 87. Matthias Reichmann, 4 Mo-nate, FinanzwachrespizienlenSkind. Margarethe Wau-potitsch, 79 I. Private. Johann Martin Lenz, 51 I, Photograph. Katharina Beosch, 8l I., Ma-schinistenSwitwc. Anna Mir», 75 I., Stadtarme. Stesan Horwat. 47 I., k. k. AmtSdiener. Edeltraud Ballemichaz, 2'/t Monate, KontoristinnenSkind. I»-haun Brac-c, 2 Stunden, PjerdehändlerSkind. Alexander Balogh, 85 I., k. k OberlandeSgerichtSrat i. X Jostfine Kollaritsch, 14 I., Bürgerschülerin. Katharina Druschkowitich, 76 I, Finanzwachoderauf-feherSgatti». Apollonia Eernovfchek, 80 I., Armen« beteilte. Max Kopetzky 65 I., k. k. Landwehrmajor. — Im allgemeinen Krankenhause: Stesan Klander, 61 I., Hilfsarbeiter a»S Brück an der Mur. Johann Go.jup, 16 I.. HansmeisterSfohn auS Umge-bung E'.lli. Agnes Obtak. Taglöhnerin aus Umge-bnng Eilli. Rudolf Holetek, 32 I, Bergmann auS Hrastnigg. Franz Petek, '/, Stunde, Aeztenskind 0>:S Eilli. Jakob Dremel, 65 I , OrtSaimer au« Bifchofdorf. Bii'zenz vrame, 9 Monate. Kind au« Fraßlau. Martin Bobnar. 67 I , OrtSarmer au« St. Egydi. Margaretha Hölbl, 24 I., Verkäuferin aus Cilli. ?ign«s Zupanc, 69 I., Flickfchneiverin ans Tüchern. Jakob Ograjeuschek, 18 I. Fabriks-arbeiker an« Ponigl. Anton Otir, 55 I., Besitzer aus St. Peter im Sanntale. Vinz-uz Strauß, 5» Jahre, Besitzer aus Triiail. Josef Cokan, 38 I., Taglöhncr an« Sachsenseld Michael Hudournik, 53 Jahre, Besitzer aus Umgebung Schön'iein. Theresia Jauc'c, 35 I., Fabriksarbetterin aus Umgebung• Cilli. JanvS Mandinecz. 29 I.. Ins. deS Honv.-JR. 15. Maria Sraboischan, 73 I., Bedienerin aus Cilli. Maiia Kos, 57 I., AgeutenSwitwe au« St. Paul. A»>on Mocnik, 68 I., Armenbeteilier aus Cilli. Bartolomä Oberckal. 25 I., Keuschle i« söhn ans Bischofdo>f. Anton Berlek, 34 I., Post-eimtsdiener aus Sieinbrück. Karl Pongratz, 23 I., Ins des JR. 35. Maiia Verbovsek, Taglöhnerin aus Umgebung Cilli. Anton Vodnik, 63 I, Bestellter auS Windischgraz. — Im k. u. k. Garn!« sonsspi al Nr. 9: Rudolf Rozmann, 22 I., Ins. deS JR. 17 Johann Mil'cevic, 25 I., Ins. oes JR. 87. Jatvb Eech, 35 I., Ins. de» JR. 17. Franz Rajh, 36 I., Ins. deS JR. 87. Josef Petro, 24 I, Hon ".Ins. des JR. >7. Joses Kiß, 22 I.. Ins de? JR. 60. Johann Lazarew, 24 I.. russischer Knegsglfan,;ener. Ferdinand Ulaga, 27 Jahre, korp. des JR. 87. Toma Slajic, 42 I., Ins. des bh. JR. 2. Peter Hotja, 43 I., Jnf. de« HonvJR. 2. Janya Kuzma, 20 I., Ins. de« JR. 43. Ludwig Baar, 26 I., Jnf. deS JR. 4. Alexander Fakacz, 25 I., Gef. des HonvZR. 1. Anton Knezevic, 20 I., Ins. deS LJR. 37. Luka« Scholinc, 44 I., Ins. deS bh JR. 2. Jstoan i^ereS, 33 I., Ins. tes HonvJR. 46. BoSlav Gazda, 20 I, Kavettaspirant des JR. 87. Bisily Krfeli, 19 I., Jnf. des JR. L7. — Im t u k Reservespiial: konstanlin Rabe, 26 I., Jas. deS JR. 87. Jstvan Sevcig, 40 I., Jnf. des Honv.-JR. 17. Peter Kokotar, 28 I., Jas. deS JR. 43. .tanoS Lechner, 36 I., Jnf. deS HonvJR. 17. Io-hann Borsky, 42 I., Lo>t Ins. de« JR. 31. Joses Fa. 21 I., Ins. de« HonvIR. 17. Eigner Ludwig Spendlhoser, 28 I., Musiker des JR. 27. — Im k k. Notieserveipitale (Landwehrkaferne): A)olf Jauk, 25 I, Jnf. de» JR. 7. Franz Sölkner, 25 Jahre, Jnf. ve« LJR. 3. Marko P>pa. 30 I , »orp. des bh. JR. 4 Franz Dorn, 29 I.. RUO. 2. Klaffe de» JR 27. Josef Chocholac, 43 I, Infanterist deS Lvst-Bataillons 42. Deutsche, unterstützt eure Lchutzvereine I-Iafeieisatz Kriegs-Pserdefutter „Haserin" Erhältlich nur bei: Franz Pessl, Getreide- und Landesprodukte ===== Wien XX., Jägerstrasse 67. ===== Gegründet 1873. Telephoue 48.373 und 44.220. Oegrflndet 1873. Stadthaus in Cilli einetoclng, mit Vorgarten und Grund-•tfleken, die «ich TorzQglich al» Bau^räni» eignen, enthaltend 4 grösser« Wohuungeu tarnt Zab«hOr, Wasnertnitang u. s w. ist nit den Urnnd«tQcken oder ohne dieselben preis « firdig in verkaufen. 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Kranzspenden werden im Sinne der Verstorbenen dankend abgelehnt. | mm ■ mm u srerc........ ■■■ f Wir geben hiemit allen lieben Freunden und Bekannten die traurige Nachricht von dem Ableben des Fräuleins Maria Strya Damenschneiderin welche am 8. Februar um */*3 Uhr früh nach Empfang der heiligen Sterbesakramente im 48. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis der lieben Dahingeschiedenen findet am Donnerstag den 10. Februar um 7t5 Uhr nachmittags vom Giselaspital aus nach dem städt. Friedhofe zur Beisetzung im eigenen Grabe statt. Die heilige Seelenmesse wird am Freitag den 11. d. M. um 9 Uhr vormittags in der Marienkirche gelesen werden. Cilli, am 8. Februar 1J16. trauernden Hinterbliebenen. Schönes, möbliertes Zimmer mit separatem Eingang sofort zu vermieten. Karolinengasse 5, II. 3t. rechts. Tüchtiger, selbständiger Schaffer für Landwirtschaft, womöglich der slowenischen Sprache mächtig, wird für ein Gut gesucht. 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