Nummer 48. Pettau, deu Z0. Oktober 1895. 'hbarer Zeit bereit» ---derlei« zum Au«. ^enbahnbrücke und i ä W m wärt« derselben. sj>cttancr 3fitiutf erscheint jeden Sonnrag. Vrei» für Vettau mit Zustellung in» H«I: tMirtrttmrig sl. 1.—, holbiäbrig st. 2.—, ganzjährig fl. 4—j mit ?cfh*r1«ibong ha Anlande: Vierteljährig (l. 1.16, halbjährig st 2.30, ganzjährig fl. 4.60. — Einzelne Nummern 10 kr. Schrtstlett«: I»sef Kel«»er, vah,h»fg«ffe 6. — >en»«lt»»i **> ttarlag: W vlankr, vnchh«»dl»»g. H«»pt?I»tz «r. 6. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und «ollen längsten« bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Vertretung der .Pettauer Zeitung" für «raz und Umgebung bei: Ludwig »»» Zchönhofer t» «Sraz, Spirgiffe Hr. 6. Allerlei. Wenn der ärgste BoSnikel unter den boshaften Geistern des Zufalle« da« Programm der letzten Woche versasst hätte, eS könnte nicht reicher an buntem Allerlei sein. Freilich an einem Allerlei, das manchem Manne, der da glaubt zu lenken, die ilber»ugung beigebracht haben dürste, dass er eigentlich nicht selber lenke, sondern sehr stark gelenkt wird. Da ist, um im eigenen Hause zu beginnen, vorerst der neue Ministerpräsident Graf Badeni. Es ist natürlich, dass ein neuer Minister-Präsident sich über die Mitglieder seines Eabinete« ein Urtheil bilden will, denn es ist doch wichtig für ihn zu erfahren, wie sich der eine oder der andere seiner Mitarbeiter zu den RegicrungSfragen stellt, welche zuerst erledigt werden müssen. So gab eS bereits mehrere MinisterrathS-sitzungen; aber „es heißt", dass die ersten Monate der RcichSrathSsessivn lediglich dazu benützt werden sollen, das „Budget zu erledigen," während die Älcdiigung der so nothwendigen Steuerreform und die Frage der Wahlreform einstweilen ver-lagt bleiben. Das vorzeitige Trompetengeschmetter der Offiziösen über die thatkräftige Energie, mit welcher der neue Premier in'S Zeug zu gehen entschlossen sei, mag dem Grasen Badeni u»ter solhanen Umständen wenig angenehm sein. Alle Welt hat die sofortige Aufhebung des Prager Ausnahmezustandes als erste Regierung»-lhat des neuen Ministerpräsidenten erwartet. Allein der neue Lenker der Geschicke Cisleithaniens mußte ersahren, dass seine thatkräftige Energie da bereits auf bedenkliche Verkehrshindernisse stoßt, wo die Amtswirksamkeit deS Grafen Thun beginnt. Die Dame in Schwarz. CBort|«»iiu«.) Sie war wirklich wie ausgewechselt die Eck-Lori, dass behaupteten auch ihre ständigen Kunden, zu denen der StationSchef von Braun-kirchen ebenfalls zählte. Das war ein sehr jovialer Herr, bereit« in den gesetzteren Jahren, allein lrotzdem gerne gesehen von der weiblichen Bürger-schaft der Stadt, denn er war ein sehr liebenS-würdiger Schwerenöther und durchaus noch nicht geneigt, den Freuden des Lebens aus dem Wege j» gehen. Bei Eck-Lori war er gut angeschrieben, ob-gleich er ihr hie und da eine derbe Wahrheit sagte; offen, lachend, aber niemals anzüglich oder Sar ungezogen. Manchmal würgte Lora ein paar 'age lang an einer lachend hingeworfenen Bemerkung. aber sie trug eS ihm nicht nach. Natürlich hatte er bald weg. dass zwischen Lora und Tant' Peppert irgend etwas vorgefallen sei und als er am Dienstage Nachmittag die Trafikantin beim Lottogeschäfte traf, frug er geradezu um Tant' Pepperl. — „Sie strikt!" — warf Lora hin und addirte weiter. Der Prager Ausnahmszustand wird erst dann aufgehoben, wenn (Z der böhmische Statthalter und die hinter demselben stehenden Schwarzen-bergrr und Lobkowitzer für opportun halten. Mit dieser ersten großen Negicrungsthat war'S also nichts, dagegen wurden allerlei Zeitungen sowohl „objektiv" al« „subjektiv" verfolgt. Bei der Steuerreform handelt es sich eigent-(ich nur mehr um die Erledigung der Einführung«-artikel zum neuen Steuergejetze. Allein dieses neue Steuergesetz geht dem großen bisher wenig oder auch gar nicht besteuertem Capitale zu Leibe und das geht wieder den Großcapitalisten und Groß-grundbesitzern, besonders den polnischen, stark gegen den Strich und eS ist sehr wahrscheinlich, dass da selbst die bereits antieipando so viel gepriesene „starte Hand" des Grafen Badeni auch nicht stark genug ist, die Erledigung der Steuer-reform nach seinem besten Ermessen zu leite». Von der Wahlreform zu reden ist schon ganz überflüssig. Über diese Frage ist der schlaue Eduard ebenso gestolpert mit das Eabmet Mndischqrätz und ob diese Frage mit eitler „starken Hand" gelöst werden kann ist doch sehr zweifelhaft. Dass si-' wird, ist aber ebenso sicher, als es unsicher ist, ob Graf Badeni sie lösen kann. Mit dem „Verschieben" allein wird'S wohl nicht mehr lange gehen. Die dritte Frage, der Ausgleich mit Ungarn, rückt immer näher und näher nnd die Magyaren wissen bereits, was sie fordern werden. Es sind eine Reihe ganz neue Zugeständnisse, durch welche EiSleithanien den Magyaren völlig tributpflichtig werden soll. Ob die neue österreichische Regierung aber bereits ebenso sicher weiss, wie sie sich diesen unverfrorenen magyarischen Forderungen gegenüber zu verhalten hat, ist eine Fraße. Hier wäre eine — „Na sicher sind Sie wieder einmal sehr liebenswürdig gewesen." — bemerkte der Station«-chef trocken. — „Sie sollten doch noch ein paar Jahre fünfundzwanzig alt bleiben und dann mit eii.'in einzigen Schwünge über die goldene Jugend-zeit hinweg in'« Schwalknalter voltigiren Fräulein Lora. Zum Traumdeuten sind Sie doch noch nicht weise genug." — — „Geben Sie mir von Ihrer Weisheit einige Löffel voll. Herr StationSchef, Sie müssen ja ziemlich viel Überschuß davon haben," — ent» gegnete sie spitz und sah ihn. ärgerlich von der Seite an. < — „Hm. ich habe auch schon daran gedacht, Sie in der Weltklugheit ein wenig zu unterweisen, aber ich sah ein, dass eS vergebliche Mühe wäre," — sagte er trocken. — „Wirklich. Sie halten mich also für begriffsstützig? Das ist ja recht angenehm zu wissen. Herr Stationschef. Darf man wissen weshalb Sie mich für dnmm halten?" — — „Natürlich dürfen Sie e« wissen. Ich meine der beste Beweis ist, dass Sie Tant' Pepperl von ihrer Lieblingsbeschäftigung vertrieben und nun selber in Ambosolo und Terno seeeo machen I Sie brauchen jetzt nur mehr Brillen aufzustecken sehr starke Hand am Platze, wenn die Einleitung der Aus johlt wird und Fahnen verbrannt werde», aber rt nmrdrn alle studentischen Verbindungen auf-gelöst und der Monarch verbot sich da« Er-scheinen der „akademischen Bürger" bei seiner Ab-reise. Dreißig Studenten befinde» sich zwar in Untersuchungshaft, aber auch der Banus dürfte gegangen werde». Er hat die „aufreizende paiislavische Fahne" der Studenten saifirt und die Anschaffung einer neuen Sludenteiifahue an» geordnet. Die Studenten wollten dem Banu« und dem ungarische» Ministerpräsidenten eine „be-rnhigende Erklärung" abgebe», wurde» aber be» deutet, dass der Banui. i;ur mehr durch die Polizei und de» Staatsanwalt mit ihnen rede. Studenten, die mit dem Laiidesches und dem Ministerpräsidenten „verhandeln" wollen? Auch nicht übel! Ganz Agram, die Opposition nicht ausgenommen. soll eonsternirt sein über da« und Tabak zu schnupfen anfangen, dann ist die alte Jungfer fertig!" — — „Herr Stationschef! — sagte sie scharf. — „Nun? — Sehen Sie, das freut mich, das« noch ein kleiner Rest weiblicher Eitelkeit in Ihnen steckt Lora. — Sonst aber ist Ihr ganzes Gehaben unvernünftig. Sagen Sie mir um Himmelswillen, warum Sie nicht heiraten?" — — „Wen? Etwa gar Sie?" — lachte sie spöttisch. — „Mich? Bewahre mich der Himmel vor so einer Frau, die alles thut, einem vernünftigen Manne zu mißsallen! Oder meinen Sie etwa, dass Sie das Recht dazu haben, alle Menschen die Hosen tragen sür Hohlköpfe, Blödlinge oder Halbschuftc zu halten? Und glauben Sie, dass Ihnen dieses sülfisante, mechante und arrogante Wesen, welches Sie sich förmlich einstudieren, gut zu Gesichte steht? Da irren Sie doch Lora. Die Erfahrungen, welche Sie da hinter Ihrem Laden-tische machen, besähigen Sie noch lange nicht, sich ein Urtheil über die Männer zu bilden und ein absprechendes schon gar nicht, Schatz." — Lora war abwechselnd blaß und roth ge» worden vor Ärger und sie sagte achselzuckend: — „Möglich Herr StationSchef, allein ich Verbrennung der ungarischen ssen Tragweite nicht vorau»-onnte! .4« so naiv müssen die «gramer Jeute doch nicht halten. dass sie auben! Aber freilich diese gewisse i überall dieselbe: Zuerst hetzt man — mit Vorliebe die akademische o-o — in schwere Gesetzesübertretungen hinein und dann versteckt man sich hinter die gewisse „Entrüstung." Das ist so da» Programm der verflossenen Woche, ein bunte« Allerlei, aber nichts weniger al» kurzweilig. Widerlich aber sind die verschiedenen Versuche zu beschönigen, was nicht beschönigt werden kann und eS auch nicht verdient. Hüben wurde bereits ein ganzer Band von Lobeshymnen zusammen-gedichtet über daS, waS überhaupt noch gar nicht geschehen ist, drüben wird dagegen bereit» eifrigst entschuldigt und beschönigt, was vom gewöhnlichen gesellschaftlichen Standpunkte betrachtet, eine ganz gemeine Verletzung der Gastfreundschaft genannt werden müßte, wenn der Gast nicht der Kaiser von Osterreich gewesen wäre, vor dem man mit „sehr vielen schwarzgclben Fahnen" prunkte, dem man aber gleichzeitig zurief: „Es lebe der König von Eroatien." — Das ist jene anrüchige, heuchlerische und widerlichaufdringlichzur Schau gestellte Dekorationsloyalität. die stets überlaut schreit: „Herr! Herr wir lieben dich und sind dir treu bis in den Tod" — und dann augenzwinkernd leise hinzusetzt, — „aber gieb uns was dafür." Der Kaiser in Agram. Der Monarch hat der Einladung, in Agram zur Eröffnung verschiedener Institute persönlich zu erscheinen, bereitwilligst Folge gegeben, obschon er in der letzten Zeit wahrlich wenig Zeit zur Ruhe fand, welche ihm nach den anstrengenden Reisen von und zu den Manövern sowohl in Deutsäiland wie in OsterreichUngarn und infolge der ermüdenden Aufgaben bei den Monövern selbst, wohl zu gönnen gewesen wäre. Wenn er da auch weiter nichts gethan hätte, al« die Huldigungen entgegenzunehmen, so wäre das allein schon eine Anstrengung, der nicht jeder fünfundsechzigjährige Mann gewachsen ist. Allein man weiß, dass Kaiser Franz Josef cS mit seinen Herrscher-pflichten sehr strenge nimmt und dass er bei solchen Anlässen wie der. welcher ihn nach der croatischen Hauptstadt führte, daS offizielle Pro-gramm oft beträchtlich erweitert, weil er Wichtiges und Interessantes stets anS eigener Anschauung kennen lernen will, um sich darnach sein eigenes meine die Consequenzen hätte ich allein zu tragen und gar so weit gefehlt ist mein Urtheil über die Männer doch nicht, das beweisen Sie soeben, denn, nicht» für ungut Herr StationSchef, aber Sie sind heute — kotzengrob." — — „Stimmt meinTäubchen!" — erwiderte er in gleichmäßig trockenein Tone. — „aber ich habe so halb und halb den Auftrag dazu erhalten, einem gewissen Fräulein „Flora Eck." richtig übersetzt heißt'S wohl „Eck-Lori", zu bedeuten', dass sie eine ebenso schöne, als unliebenSwürdige Dame sei, welche Fremde zuerst wie dumme Jungen abschnalze und hinterher vor ihnen davon-lause." — Lora fuhr jäh in die Höhe und feuerroth im Gesichte werdend, rief sie zornig: „das ist nicht wahr! Wenn der kanariengelbe Maler Sie beaus-tragle nur das zu sagen, so sagen Sie ihm von mir zurück, das» er ein sehr arroganter Herr sei, der sich herausnahm, in einer Art nach mir zu fragen, die eine ganz andere Abfertigung verdient hätte! Und die soll ihm auch werden, wenn er eS versuchen sollte, noch einmal so zu fragen." — — „Kanariengelber Maler? Ich r-"ne keinen solchen. Der allerdings in hellem ©u. .neranzug gekleidete Herr, der mit mir darüber sprach, war unser neuer SektionS-Jngcnieur Lachncr." Urtheil zu bilde». So auch bei seinem der-maligen Ausenthalte in Agram. Nun ist eS wohl ein Gebot der aller-gewöhnlichsten Schicklichkeit, dass man dem Gaste im gewöhnlichen Leben nicht die schmutzige Wasche des Hause» sehen läßt und dass, wenn mav das Unglück hat, schlechterzogene Rangen im Hause zu haben, dieselben entweder gar nicht präsentirt oder ihnen vorher mit einer gesalzenen Tracht Prügel droht für den Fall, dass sie etwa Lust fühlen sollten sich vor den Augen des Gaste» durchzuprügeln, im Hause herumzulärmen und alles kurz und klein zu schlagen. Wenn der Gast aber der Herrscher des Reiches ist, dann hat man diese Pflicht umfomehr! Ist man aber voraussichtlich außer Stande, die-selbe zu erfüllen, dann ladet mau den Herrscher eben nichl ein, damit derselbe nicht in die peinliche Lage komme» kann, die Worte de» Frieden«, die er zu de» offiziellen Vertretern der einzelnen Stände de» Volke« redet, in den Straßen durch solenne Prügeleien, Fenstereinwersen und andere halbasiatische Belustigungen des „Volkes" — illustrirt zu sehen! AlS der Monarch am 15. d. Mt«. vvm Besuche der serbischen Kirche nach der Universität kam, wurde er daselbst vom Rector uud dem Professorencollegium. sowie von den Uni-versitätShörern mit gezückten Säbeln empfangen. Seine Antwort auf die Begrüßungsansprache lautete: „Gerne bin ich in diese der Pflege der Wissenschaft gewidmeten Hallen gekommen und danke Ihnen Allen für den begeisterten Empfang. Den akademischen Bürgern dieser Hoch-schule möchte ich den väterlichen Rat er-theilen, sich der Wissenschaft mit der ganzen Glut der Jugend hinzugeben, um einst mit reichem Wissen und geläutertem Geiste in daS öffentliche Leben treten zu können u. j. w." Diese akademischen Bürger mit den „ge-zückten Säbeln" ober, provozirten sofort, nachdem sie die Universität verlassen hatten, eine» solchen Scandal vor der serbischen Kirche, dos» die Gen-darmerie mit gefälltem Bajonette die Straßen säubern mußte! Einen nationalen Scandal im Vereine mit dem Pöbel! We»i>alb wir davon Notiz nehme»? Viel-leicht darum, weil eine ganze Anzahl von Blättern, und nicht nur de» dreieinigen Königreiche», an-läsSlich der letzten Kaisertage in Graz den deut» schen Studenten der Grazer Universität schwere Vorwürfe der Illoyalität gemacht haben und weil seinerzeit polnische Studenten an der deutschen Grazer Universität eine förmliche Pression auf die polnischen Abgeordneten in Szene setzten, um sie zu vermögen, für die Post Eilli zu stimmen! — „So? dann ist dieser saubere Herr auch noch ein Lügner, denn mir und Fräulein Hermine Katschberg stellte er sich auf der „Schönen Aus-ficht" al« Maler „Hans Lachner" vor! — rief Lora aufgebracht. — „Und es freut mich nun erst recht, den.Herrn gehörig abgefertigt zu haben. Das können Sie ihm sagen Herr StationSchef." — Dieser war etwas betroffen von Lora« Heftigkeit und da sie jetzt wirklich zornig wa.-, verließ er den Laden. Sie war wirklich zornig über die Frechheit dieses gelben Gigerls, der sich zuerst erfrechte, sie um die „Eck-Lori" in einer Art zu fragen, welche beleidigend war, der hinterher den ritterlichen Biedermaier gespielt und ihr nun ein Eompliment sagen ließ, welches ebenso albern als arrogant war. Welchen Grund hatte der Mensch, sich an sie heranzudrängen und sich al« Maler vorzu-stellen, der er gar nicht war? Meinte er etwa, dass ihr sein Titel SectionS-Jngenieuer allzusehr imponiren würde? Da sollte er sich doch geirrt haben und wenn er nochmal ihren Weg kreuzte, so wollte sie ihm das auch klipp und klar sagen. Während sie sich da« vornahm, brachte Lallerl die heutige Nummer des „Tages-Boten" und meldete, dass Tant' Pepperl sammt den beiden Schwestern Minnerl und Linnerl am Wege In Agram rissen kroatische Studenten die ungarische Staatsflagge vom Triumphbogen und die ihrer serbischen Brüder von der Kirche. Da« thaten sie kurz darauf, al« sie den Mo»arche» in der Universität begeistert empfangen und seine Rathschläge gehört hatten. Wir werden hören wa« „Magyar Allärn und was da« Organ de« Bischof« Stroßmayer in Eroatien zu diesem wenig loyalen dafür aber sehr taktlosen Scandalen der Agranur Studenten sagen, deren Bewohner während der Anwesenheit de» Herrscher» in der croatischen Hauptstadt, sich zu dem Benehmen der deutschen Studenten während der Anwesenheit des Kaisers in der steirischen Hauptstadt etwa so verhält, wie das Betragen unreifer Schuljungen zum Auftreten ge-bildete? junger Männer. Eines aber ist nach diesen AuSbrüchen croatisch-nationalen Hasses gegen eine andere slavische Brudernation sicher: hätten polnische Studenten an der Agramer Hochschule sich etwa für ein serbisches Untergymnasium in Kroatien so begeistert, wie sie sich für das slooenische Unter- Symnafium in Eilli begeisterte», die slavischen Igramer hätten diese polnischen Brüder bedeutend unsanfter darauf aufmerksam gemacht, ihre Nasen mehr in die Lehrbücher zu stecken, als in Dinge die sie nichts angehen, als es seinerzeit die deut-schen Grazer gethan haben. Der Statthalterwechsel in Steiermark. Die „Wiener Zeitung' vom 13. Oktober d. I. Verlautbart folgende kaiserliche Entschließungen: Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 1V. October d. I. dem Geheimen Rathe Guido Freiherrn Küb eck von Kübau die erbetene Enthebung von dem Amte de« Statthalters im Herzogtbume Steiermark allergnädigst zu bewilligen, dessen Über' nähme in den wohlverdienten dauernden Ruhe- Sand zu genehmigen und demselben in neuerlic^r nerkeniiung seiner durch eine lange Reihe von Jahren mit treuer Hingebung geleisteten aus-gezeichneten Dienste daS Großkreuz d«S Leopold-Orden« mit Nachsicht der Taxe huldvollst zu ver-leihen geruht. Badeni m. p. Se. k. u. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchstem Handschreiben vom 10. Oetober d. I. den Geheimen Rath Olivier MarquisBacquehem zum Statthalter im Herzogthume Steiermark allergnädigst zu ernenne» geruht. Baden im. p. Damit ist der Statthalterwechsel in Steier-mark eine vollzogene Thatsache. Guido Freiherr von Kübeck trat am 20. Juni 1870 sein Amt al« Statthalter in nach der Trasik wären und offenbar Wichtige« mit dem Fräulein zu reden haben, denn sie seien schon Mittag alle drei außer Rand und Band ewesen, da irgend etwas besonderes in der eutigen Zeitung stünde. „Sie kommen mir gerade recht!" — zischte Lora und Lallerl drückte sich beizeiten, ehe der Spektakel loS gieng. Lora hatte indessen die Zeitung genommen und da fiel ihr Blick sofort auf ein fettgedruckte« Inserat, welche« also lautete: „Braunkirchen, Sonntag den 8. September. Die liebenswürdige Dame in Schwarz wird dringend gebeten, unter „Maler" an die Administration des Blatte« bekannt zu geben, wohin ein Brief an sie zu adressiren wäre, der eine Bitte enthält, welche zu erfüllen Christenpflicht ist." — Sie hatte kaum gelesen al« sich Tant' Pepperl und die beiden Schwestern Linnerl und Minnerl zur Thüre hereinschoben und den Ladentisch um-zingelten. — „Nun?" — „Was sage» Sie dazu? — „Was hältst du davon?" — Diese drei Fragen sprudetten alle drei wie auf Eommando hervor und gleichzeitig deuteten drei Zeigefinger auf daS fettgedruckte Inserat. Steiermark an und er hat auf diesem Posten durch 25 Jahre in einer Weise gewirkt, welche ihm mehr al» einmal Zeichen der hohen Zu« friedenlieit be» Monarchen und die Anerkennung aller Parteien im Lande Steiermark eintrug. Ist die Zufriedenheit de» Kaiser» mit dem Wirke» seine» Statthalter« hochehrenvoll für Frei» Herrn von Kübeck. so ist der Umstand, das» keine bcr politischen Parteien in Steiermark gegründete Ursachen hatte, mit diesem Wirken unzufrieden zu sein, ein Bewei« für da« große Geschick und die unter Umständen so schwer zu übende Unparteilichkeit de» in den Ruhestand getretenen Lande», chefs. denn während seiner Amttwirksamkeit wechselte Österreich sechsmal seine Ministerpräsidenten und Niemand wird behaupten können, das» ei» solcher Wechsel nicht nur der Personen, sonder» auch de» jeweiligen RegierungSsysteine«, aus die Statthaltrr der Königreich« und Länder ohne Einfluß ist. Der Statthalterwechsel in anderen Ländern de» Reiche» ist der schlagendste Bewei« hiefür. Wenn Freiherr von Kübeck trotzdem immer wieder Statthalter in Steiermark blieb, so muß da« in seiner Amtsführung gesucht werden, die dein Fort-schritte niemale abhold, dennoch sich von der Parteien Gunst oder Ungunst, weder nach recht« noch uach link« drängen ließ, obgleich diese» Trängen nicht selten von so mächtigen Faktoren unterstützt wurde, das« ein weniger fester und gerader Charakter al» Baron Kübcck. diesem Trängen kaum widerstanden hätte. Besonder» aber in der Steiermark, in welcher nationale und parteipolitische Gegnerschasten sich schroffer und unversöhnlicher gegenüberstehen, al» in den meisten anderen Ländern, war der Statthalterposten sicher keine Sinekure. Er wird da» Bewußtsein mit in den wohl» verdienten Ruhestand, den er noch viele Jahre genießen möge, mit hinübernehmen, das» er in seinem Wirkungskreise nicht nur da» Beste gewollt, sondern auch sehr viel Gute» geschaffen hat und das» ihn alle nur ungerne scheiden sehen. Der Kaiser hat de» i» de» Ruhestand tretenden Statthalter die höchste Auszeichnung für Civil-Berdienste in Cisleithanien, da» Groß-kreuz de» Leopold-Orden« verliehe». Er ist zudem mit der Kriegsmedaille und der Tyroler TapferkeitS-Medaille 1848 und für seine Leistungen als Statthaltereirath in Görz während de» Kriege» 1866, mit der Eisernen Krone dritter Classe dekorirt. 1873 wurde er Geheimer Rath, 1878 erhielt er da» Großkreuz deS Franz-Josef'OrdenS und 1890 die Eiserne Krone I. Klasse. Er ist .Ehren-Doktor" der Grazer Universität, Präsident und Protektor einer ganzen Reihe von öffentlichen Körperschaften und Vereinen jeder Art und Ehrenbürger der zehn Städte: Knittelfeld, W - Feiftritz', Judenburg, stürstenfeld, Hartberg, Leoben, Pettau, Friedberg. Feldbach und Rann, dann von 19 Marktgemeinden und Ehrenmitglied von 9 OrtSgemeinde». Der neue Statthalter Olivier Marquis von Bacquehem wurde am 25. August 1847 in Troppau als Sprößling einer französischen Adels-samilie geboren. Er erhielt seine Ausbildung im Therefionum und trat »ach Absolvierung der juridischen Studien zunächst i» die GerichtSpraxi«. Dr. vo» Stremayr berief ihn im Jahre 1870 in'« Unterrichtsministerium. Im Jabre 1873 ttat Maruui» vo» Bacquehem zur politischen Verwaltung über; er stand bei de» BezirkShauptmann-schasten Neutitschein, Mistek und BudweiS in Verwendung und kam al» BezirkShauptmann »ach Teschen. Nach der Occupation Bosniens stellte Marquis von Bacquehem seine Dienste der neu-errichteten Landesregierung in Serajevo zur Ver-sügung und stand durch drei Jahre bei derselben in hervorragender Stellung in Verwendung. Nach seiner Rückkehr au» Bosnien ward er für kurze Zeit zur Statthalterei in Linz versetzt, bi» am 15. Äptember 1892 seine Ernennung zum Lande«-Präsidenten von Schlesien erfolgte. Am 26. Juni 1886 wurde MarquiS v. Bacquehem al» Handelsminister in das Cabinet Taaffe berufen, wo sich ihm ein neuer reicher Wirkungskreis eröffnete. In die Zeit seiner — 3 — Amtswirksamkeit al» Handelsminister fällt eine Reihe der wichtigsten Aufgaben de« HandelSamte». E« galt vor allem, den Ausgleich mit Ungarn zu erneuern, und hiebei kam die Vereinbarung de« Zoll- und HandelSbüiidiiisseS und de» Zoll-tarife» vom Jahre 1887 iu Frage. Eine Eon-sequenz de» Ausgleiche» war die Aufhebung de» Freihafen» von Triest und die damit zusammen-hängende Action für da« österreichische Emporium an der Adria. Weitere Aufgabe», die unter der Ministerschaft de» Marqui» v. Bacquehem zur Lösung gelangten, waren die Sanieruna de» österreichischen Lloyd und der Donau-Dampfschiff-fahrt»gesellschast, die Fortsetzung der Eisenbahn-Verstaatlichung, wobei die Erwerbung der Karl-Ludwig-Bahn durch den Staat hervomhebe» ist, und die Entwickelung de» Localbahnweseu», welche» gerade in dem letzten Decennium einen lebhasten Aufschwung nahm. Die wichtigste Activ» de» Marqui» von Bacquehem waren aber seine Mitwirkung an deni Abschlüsse der neuen Handelsverträge mit Deutschland, Italien, der Schweiz, Belgien und Serbien, sowie die Sicher-stellung der VerkehrSanlagen für Wien. Endlich ist auch die Förderung des Post- und Telegraphen-westnS, ganz besonders ober die Sorgfalt hervor-zuHebe», welche er der Entwickelung des Telephon-wesen» widmete. Wochenbericht. (Emerich Trnlschmann. Nach einem hier eingelangten Partezettel ist Emerich Teutschmann um 16. d. M. um y.B Uhr nachmittag» in Graz gestorben. Der Verblichene wird in der Familien-aruft in Straßgang beigesetzt werden. Der Tod hat da am 16. d. M. einen Mann von Siech-thum und furchtbarem Leiden erlöst, der die Anlagen und die Mittel besaß, glücklich zu sein, aber es mangelte ihm das zum Glücke Nothwendigste, die Gesundheit; der den noch nicht fünfzigjährigen Mann in der letzten Zeit gesehen hat, wie er sich mühselig durch die Alleen beim Bahnhose schleppte und die Mttke aufsuchte, wo die warmen Strahlen und die glänzenden Licht r der Septembersonne ungehindert durch die B-um-krönen dringen konnten, darinnen sich der Schwer-leidende wärmte, der wußte, dass diese» Menschen-leben nur mehr nach Tagen zu zählen habe. Emerich Teutschmann, wohlhabend, that manches Gute in der Weise, dass die Rechte nicht wußte, was die Linke that. So spendete er in den letzten Jahren regelmäßig einen gr^eren Betrog für'» Museum, aber nur unter de. Bedingung, dass in der Öffentlichkeit nicht darüber geredet werde. Emerich Teutschmann ist auch der eigentliche Gründer des „Verschönerung»- und Fremdenverkehr«»® ereineS," da er es war/ der zur Gründung die erste Anregung gegeben hat. Enierich Teutsch-mann starb unverheiratet. Die Mutter des Ver-starben?» hat übrigens durch die „Erste steierm. Bestattungs-Anstalt" in Graz das Ansuchen um Exhumirung der in Pettau begrabenen Jakob Teutschmann. Vater des Verstorbenen, begraben am 22. Feber 1867, und Jakobine Teutschmann, Schwester de» Verstorbenen, begraben am 22. Jänner 1889, an das hiesige Stadtamt Berichtet und werden diese Leichen per Bahn nach traz und von dort nach Straßgan-» in die neu-erbaute Familiengruft überbracht werden. (Vraurrgulirnngs- Commission) Mitwoch den 16. d. M. trafen mit dem NachmittagSzuge die Herren Landeshauptmann Edmund Graf Altem», und der k. k. Statthaltereirath Dr. Eugen Netoliczka, dann Herr Oberbaurat Franz Mauru» vom StaatSbaudienste und Herr Oberingenieur Hutter von der k. k. Statthalterei in Graz, in Pettau ein und stiegen im Hotel .Osterberger" ab. Am Bahnhöfe empfieng die Herren, welche zur Begehung der Draustrecke zwischen Marburg und der LandeSgrenze gekommen waren, der Herr Bürgermeister I. Ornig. Nachdem Staat und Land wieder zu gleichen Theilen einen Betrag bestimmten, welcher wenigsttnS die Wetterführung der DrauregulirungSarbeiten ermöglicht, so steht zu hoffen, das» auch das linke User de» Flusse» im Stadtgebiete von Pettau in absehbarer Zeit bereit» geregelt werden wird, wie e» einerseits zum Ausbaue des Drauauai» bi» zur Eisenbahnbrücke und Verlegung der Flos»lände stromabwärt» derselben, anderseit» aber zum ungehemmte» Abflusse der Unrathmasse» au« den Kanälen der Stadt, dringend nothwendig ist. Insbesondere das rasche Fortführender Fätalstoffevon den Eanalmündungen durch den Flu>» ist eine so dringende Gesund-heit»srage für die Stadt geworden, das» deren Lösung in der kürzesten Zeit so oder so erfolgen muß. Wie wir erfahren, ist diese Frage durch die Tommission um einen großen Schritt ihrer Lösung näher gerückt worden. E» soll nämlich während der Begehung der Ausbau des Drauquai» im Stadtrayon für so dringend notwendig erachtet worden sein, das» die Commission die Inangriffnahme der diesbezüglichen Arbeite« al» dringend erkannte und um deren Durchführung zu ermöglichen, sich dafür einzusetzen versprach, das» der Staat die Hälfte der Baukosten übernehme. Dieselben sollen in drei Raten gegen dem flüssig gemacht werden, das» die Stadtgemeindedie Führung de» Baue» in eigene Regie übernimmt. (^iir das Jlnsenm.) Da» Local-Museum wurde von Frau Ludmilla Fürst neuerlich öurch drei weitere Gegenstände und zwar zwei Heiligen-bildn in Goldrahmen, — alte Stickereien. „Jesu»" und „Maria" darstellend. — dann ein alterthümlicher Zinnkrug mit Deckel, — bereichert. Weitere Objecte sind für demnächst von Förderern diese» emi»e»t localpatrivtischen Institute« in Aussicht gestellt. Alle diese Objecte, bei denen die Wahrung de» Eigentumsrechte» ausgesprochen rjird, werden genau beschrieben und mit Nummern versehen, so das» sie mit anderen nicht verwechselt werden können, in einem eigenen Verzeichnisse evident geführt und erhalten die Eigenthümer darüber Empfangsbestätigungen in Form von Reversen, so das« sie ihr Eigenthum gegen Rück-stellung dieser Reverse jederzeit wieder zurück-erhalten können. (Ecrasit Maga)insballteo.) Der Bau der ärarischen „Ecrasit- und FriedenS-HandmunitionS-Magazine" für die k. u. k. Garnison ist bereit» so weit vorgeschritten, dass die Objekte noch diese» Jahr an da» k. u. k. Militär-Arar übergeben werden können. Dermalen arbeitet die Mannschaft de» k. u k. Pionnier-Bataillon» unter de? Leitung ihrer Offiziere an der Herstellung der Wälle, welche die Objekte umgeben und gleich hoch mit den Dachfirsten der Magazine gehalten sind. Die Wälle sind ca. 5 m hoch, messen in der Basi» über 9 m und da die Kronenbreite gleich 1 m ist. so sind die Böschungen 5:4 gehalten. Die beiden Magazine besitzen eine Grundfläche von je 20 m' und umschließt der Wall beide Maga» zine und sind beide durch einen gleichen Will von einander getrennt. Ein gemauerte« Wachhau« und ein McinipnlationSranm sind in entsprechender Entfernung ausgeführt und die ganze Grundarea ist mit einem Zaun umfriedet. Vor den Wällen liegen die Gräben, welche bei einer oberen Weite von 10 m eine 6 rv breite Grabensohle zeigen. Das Ganze sieht einer mächtigen Feldschanze ähnlich. iLenNhonz der Sadranstalt durch die k. u. k. Garnison.) Da« f. u. f. Reichskrieg»-Ministerium hat infolge eine« diesbezüglichen Offerte» des Pettauer BauvereineS die Verfügung getroffen, dass die Mannschaft der Garnison während der Wintersaison in der Badeanstalt deS Pettauer BauvereineS Dampf- und Douchebäder nehmen tönne. Die Badestunden für die Mann-schaft der Garnison sind jeden Dienstag von 8 bi« 10 Uhr Vormittag festgesetzt. Die Volk»-dampf- und Wellenbäder, welche ob ihrer Billig-keit schon im Borjahre zahlreiche Freunde fanden, werden auch Heuer unter den gleichen Modalitäten verabfolgt. (Neuer GrndarmerirpoKrn.) In Groß-sonn tag ist seit dem 1. Oktober d. I ein neuer Gendarmerieposten aufgestellt, deffen Dienstrayon die Gemeinden Trgowitz, Zwetkvfzen, Sodinetz, Vitschanetz. Safzen, Ternofzen, Samuschen, Slom- / — 4 — dors, Klappendorf., Polenschak, Polanzen. Pod-gotzen und Gtob>So»ntag mit zusammen 1S4V Häusern und 7895 Einwohnern umfasst. (Her Kritische Taq erster Ordnung) welcher nach Falb« WeUetprognose aus den 18. d. M. fiel, hat uns zum mindeste» einen Wettersturz gebracht, der Ursache einer UumengevonSttältungSträntheiten werde» dürste. Am Beginne der Woche ein wahre« Hochiommenvetter. hat dir 17. und besonder« der 18. October ein Wetter gebracht, wie e« rauher und uttsreundlicher nicht gedacht werden kann. Am 18. d. M. wurde gemeldet, das« e« am Bachern tüchtig schneie; übrige»« war auch in der Stadt gegen halb 11 Uhr vormittag«, freilich ein sehr schüchterner Versuch zum Schneien bemerkbar, doch wurden diese Versuche durch den eisigen Wind rasch beseitigt. Wird die Richtigkeit der Wetterprognose Falb« für October, wie in der ersten, auch in der 2. Hälfte des Monat« durch das Weiter selbst bestätiget, so haben wir den am 18. d. M. verwehten Schnee doch noch zu erwarte». — Am 18. wurden ausgiebige Schneefälle gemeldet au« Ausser und Mürzzuschlag, wo der Schnee hoch in den Straßen liegt. In ganz Ostgalizie» herrschen Kälte und Schneefälle. In Wien herrschte empfindliche Kälte^ bei schwerem Gewitter regnete, hagelte und schneite es. In Triest herrscht Bora und find Rettung! dampfer in See geschickt worden. Gewerbliches. fl>ie Kraftmaschine und das Kleingewerbe.) Hierüber schreibt die Stahl-Industrie: Der Betrieb für da« «leingeiverbe verlangt immer dringender nach Motoren und Maschinen, welche durch ein-fache Handhabung die Erzeugung erleichtern und die Betriebskosten billiger stelle», als durch Hand-arbeit. Dies spielt hauptsächlich bei Messer-schmieden, Schleifer» ic. eine große Rolle, da der Radbetrieb der Motoren ganz >i»d gar zu theuer kommt und dad»rch der Neine Mann mit de» Groß-industriellen eine» ungleich schweren Kampf hat und i» de» meisten Fällen unterliege» mus«. Viele werde» sagen, das« sie das Capital für die An-schaffung des Motor« nicht aufbringen können. Auch dafür ist vorgesorgt und können wir heute mit Freuden auf ein Institut hinweisen, welche« sich zur Ausgabe gemacht hat, das Kleingewerbe gerade in dieier Richtung zu unterstützen; es ist dies das „Wiener gewerbliche Creditinstitut/ welche« jedem anständigen aufrechtstehenden Ge-werbsman» Motore und auch andere Maschinen gegen kleine Ratenzahlungen zur Verfügung stellt lind zwar auf folgende Weife: Als Anzahlung für jede Summe sind 2t) Percent zu leisten, der Rest wird in 20 monatlichen Rate» nebst 6 Percent Verzinsung pro anno in monatlicher Verrechnung und Bezahlung eingehoben. Diese monatliche Ver-rcchnung der Zinsen bringt noch den weiteren Vortheil, dass, wenn man eine Maschine kaust und dadurch, dass dieselbe sofort durch das „Wiener gewerbliche Creditinstitut" bezahlt wird, sich einen fünfpercentige» Easfafconto bedingt, dieser Abzug des fiinfpereentigen Sconto« mehr beträgt, als dem Institut an Verzugszinsen zu bezahlen sind, so dass die betreffende Maschine durch diese Transaction billiger kommt, als wenn man sie mit einem dreimonatlichen Risico, (wodurch natür-lich jeder Sconto wegfällt) ankauft. Zum Beispiel: Man kauft einen Motor zum Preise von 1000 fl.. da beträgt der üpercentige Sconto 50 st., während die Zinsen bei einer LOmonatlichen Rückzahlung nur 38 fl. ausmachen. Einen weiteren Vottheil zeigt folgendes Beispiel: Es beschäftigt ein College zwei Raddreher. die» selben koste» per Woche mindesten« ä 7 fl.. macht für beide 14 fl.; al« Ersatz für diese wäre ei» Motor mit einer Pferdekraft nothwendig. Die Betriebskosten eine« Motor« mit einer Pferde-kraft, ob Dampf-, GaS-, Elektro-Motor belaufen sich höchstens per Monat a»f 20 bi« 24 fl., so-das« eine Ersparnis vo» niiiideste»« 30 fl. per Monat entsteht. Wenn man nun diese Erspar» nisse zur Abzahlung de« Motor« verwendet, wa« man ja sehr leicht kann, da doch mit der In» betriebsetzung de« Motor« auch schon die Ersparung eintritt, so wird nach Ablauf von 20 Monaten der Motor Eigenthum und e« fließt die Er» sparuug, welche au« de» verminderte» Betrieb«' kosten entsteht, in die eigene Tasche. Durch die Mithilfe de« „Wiener gewerblichen Creditinstitutesist man zu einem Motor gekommen, ohne eine größere Auslage, al« die 20 Perzent Anzahlung get>abt zu habe», die 80 Perzent Restschuld hat sich von selbst durch oie BetriebSverbilliguug bezahlt. Ei» weiterer Vortheil de« Kraftbetriebe« ist. das« die Leistung«fähigkeit nicht nur eine größere in Quantität, sondern auch eine bessere in Qualität wird, und zwar hauptsächlich für jene College», welche große oder schwere Arbeit machen. Vermischte Nachrichten. « vorm. Ank. in Graz 9»» nachts 4- .. 4" früh 10« „ Graz-Pragerhof-Pettau-Friedau. Stationen Schnellzug Pers.-Zug Gem. Zug Pers.-Zug Graz ab 1" nachts b" früh ' 10— vra. G. Z. 12" mt. S.-Z. 4M nachm. Pragerhof an ab »" .. »« .. 8" morgens 9" vorm. 2" nachm. 3M nm. G. Z. 7" abends «" .. Pettau ab 3*» .. 10" .. 404 nachm. 8" .. Friedau an 4" morgens w- „ 4" nachm. (7 Uhr se Min. Orou -Kanuch«) v- .. » Haupt-Gewinn event. 500,000 Mark. Cl-l"Ciclcs-ÜTI seigre. garantirt Staat Einladung zur Betheiligung an den Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantirten grasten Geld-Lotterie, In welcher II Millionen 348,795 Mark sicher gewonnen werden müssen. Die Gewinne dieser vortheilhaften Geld-I-otterie. welche plangemäss nur 116.000 Loose enthält, sind folgende, n&mlich: Der grösste Gewinn ist ev. 500,000 Mark, Prämie 300,000 Mark. 1 Gewinn k 100,000 Mark Gewinn k 100,000 Mark Gewinne k 75,000 Mark 70,000 Mark 65,000 Mark 60,000 Mark 55,000 Mark 50,000 Mark 40,000 Mark 20,000 Mark 10,000 Mark Gewinn k Gewinn ä Gewinn \ Gewinn k 2 Gewinne k I Gewinn k 3 Gewinne k 2t Gewinne k 56 Gewinne k 5000 Mark 106 Gewinne k 3000 Mark 231 Gewinne k 2000 Mark 812 Gewinne i» 1000 Mark 1415 Gewinne & 400 Mark 20 Gewinne k 300 Mark 132 Gewinne k 200, 150 Mark 39755 Gewinne k 155 Mark 8290 Gewinne k 134, 100, 98 M. 6848 Gewinne k 69, 42, 20 Mark im Ganzen 57,700 Gewinne und kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen zur sicheren Entscheidung. Der Hauptgewinn 1. Classe beträgt 50,000 M, steigt in der 2. Ct. auf 55.000 M in der S, auf 60,000 M in der 4. aas 65,000 M., in der ö. auf 70,000 M., in der 6. auf 75,000 M., in der 7. auf 200.000 M. und mit der Prämie von 300,000 M eventuell auf 500,000 M. Für die erste tiewinnziehung, welche amtlich festgesetzt, kostet das ganze Originallos nur Gulden 3.50, da* halbe Originallos nur „ 1.75, das viertel Originallot nur „ —.90. Jeder der Beteiligten erhält von mir nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Verlooiungs-Plan mit Staatswappen, woraus Einlagen und Vertheilung der Gewinne auf die 7 Classen ersichtlich, versende im Voraus gratis. Die Auszahlung und Versendung der Gewinngelder erfolgt von mir direct an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Bestellungen erbitte per Postanweisung oder auch gegen Nachnahme. Man wende sich daher mit den Aufträgen der iahe bevorstehenden Ziehung halber sogleich, jedoch bis zum I. November d. J. vertrauensvoll an Joseph Heckscher, Banquier und Wechsel - Comptoir in HAMBURG. r — 6 — m um mm m im im mi mm« 111 iiii 111M M111M11iii ii i ii M KAiui.aji«AmjLuuyuLa uiuiuiiili «Zu> «»vw»«»« L ' L) ' ^ . ' ° ' '' O ' '!' ' ü;i § % > O > ?? I O < I I, o:< ■ o I ?' > o i » Q| ?? i Q ' ^9- F Soeben erschienen: Pettau und seine Umgebung ein 2000-jähriges Städtebild. Skizzen von J. Felsner. Illustrirt von A.. Kasimir. Verlag von W. Blanke in Pettan. ^ ,6j » i o < < > o < 32 > O.« >3 p > OHOfiC ' O ' - > o < ^ ' .......1,1 11 "' " Ll 1 ■1 111 »■■■■»■ n »"i ■ ■ > » ...... Alle Maschinen für Landwirtschaft ObstmahlmUhlenm. Stein-. ' und Eisenwalzen ObstpresHeii aller Systeme, ObttdSrrapM&U, ObtiiohlU- ffiiioliir.än, Dreschmaschinen, Göppelwerke. Hen- o. Strohpressen Triturt, Eggen, Putz- und Mahlmühlen, Schrotmühlen, l'eronospora-Apparat« & Weinpresaen, liefert zu bedeutend herabgesetzten Preisen unter Garantie und auf Probe eller, TXTIcn. H/2, Prateratrasae Nr. 49. 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