als Gxtra-Beilage zur Laibacher Zeitung. ^ 3. Donnerstag am 3, August, »848. Die provinzielle Qeffentlichkeit Wß-och immer fehlt ,l»s il, den Provinzen die Lust und der Muth der Oeffentlichkeit. Wir lasse» die Pro. vinzial - Interessen, wie fiüher. nur iu den Händel, b" dazu Angestellten lind bisher damit Beschäftigte», l>»d meinen dabei „sie werde» es schon machen," statt zu bedenke», daß in einem constitutionellen Staate der Bürger die Pflicht hat, un, jl'des öffentliche Interesse i» wissen, bei jeder öffentlichen Angelegenheit mitzu. denken, mitznrathcn u»d z» beschließen; daß es seine Pflicht ist, Staatsdinge zu verstehen, m,d mit seiner individuelle» Einsicht die Losung der Gesammtaufgabe z« fördern. Die alte Gewohnheit hält u„S in die,er strafbaren Sorglosigkeit befangen. Fürchtend die delicate Ver-wickelm.g der Verhältnisse, fürchtend, rechts oder links anzustoßen, oder s.ch als einen Vorlauten in den Mund der Leuce zu bringen, läßt man die eigenen Aufgaben l"g" l.nb siehe lieber zn, wie Andere in entfernten ^n.den ,.ch abmühen, damit die cigene Unlust beschö. '"ge»d, daß man dmch Zuwarten nichts verdirbt und da,' die Zeit nicht dränge. Man schiebt und hofft auf d^n Reichstag, nicht bedenkend, daß die Normen, wel-chc er aufstelle» wird, in den Provinzen einen schon vo> bearbeiteten Boden finden müssen, wenn sie darin Wurzeln schlagen sollen. Ja, uns entgeht sogar der Vortheil, welcher aus den Verhandlungen eines thäti.-gcn Provinzial-Laudtages erwächst, der durch Anregen m,d Vorberathen der wichtigsten consticutiouelltl, Lau-desfragen der politis^n Umstaltung der Provinz, in die Hände arbeiten tonnte. Wie werden uns die Wie-»" Neichstagsbeschlüsse unvorbereitet finden, wie we-'"g werden w.r es verstehen, unsere bisherigen Verhält-»"!epol.t>schen,adnun.st,ari«e..,m,,cantilische.'. und oconomischen Verhältnisse der P^nze» fleuch. ten, daß sie zeigen, wie alles liege und stcht, ,y^ rs gebricht, und wie es nach ihrem Gutdünken abzuändern ware. Die vaterländischen Journale bieten gastfrcund lichst dazu ihre Spalten an. Gibt es unter uns keine Männer, die Solches l'''tcu könnten? Gibt es keine Beamte», keine Ha,,.. elsmanner, Fabrikanten und Oeconomen'i und wen» '"/a sind, sind sie i„ ihrem Fache nicht so kennt. '">"°ll und erfahren, um darüber schreiben, Vor. '/''»zu können? Sehen sie denn nicht Alle mit u„o "" , daft ,vir in einer Epoche leben , wo sich alles, folglich auch >hr Stand, ihr Gewerbe, ihr Nutze» und Nach' the.l anders gestalten wild, weßhalb es unnnigänglich "ochwendig wäre, den an der Nefom, unserer Zustande "be.renden Männern nur allen jenen Erfahrungen ent-«kgen zu tomlnen, die man in, Bureau, im Comptoir, '" der Werkstätte und hinter den, Pfluge macht und Wenn es je Sünde war, sein Talent und sein "i'ss"' zu vergraben, so ist es jetzt der Fall, wo die ^te.nchen der Detail-Kenntniß so nothwendig sind, v.e d.e Quadern der höheren Staatstunst. Warum biuhen ... England und Amerika Staatstraft, Wohl-st«"b, Handel und I.,^^ s, z,..^,^l.ch'i nicht well Boden, Clima oder eine bessere Begabung den Menschen dort begünstiget, sonder» weil die zur Wahr-, hl'it gewordene Oeffentlichkeit eine Concurrenz der In-^'ll,cieinen in, weitesten Sinne des W?rteS veranlaß», au» der jeden Tag neue Vortheile, Erfindnngen, Ge. '"'">> und Reichthum erwachsen. Was halt nun aber unse.e Sachverständigen ab, auf den P'^h der Oessentlichteit zu treten ? Das Uebe^ har e>»e alte, tief getriebene Wurzel. Es war, wie 'ch schon ermähnte, derCalcü! des alten Systems, »n-sele Anflnertsamkeit wie möglich von allen öffentliche» Angelegenheiten abzuziehen. Die consequente Pädagogik "' d.esetl, Grundsätze hat uns gegenüber der Public,-tat so schüchtern gemacht, daß wir vor ganz kurzer Ze.t noch verlegen wurden, wenn uns ein politisch Wörtchen entschlüpfte. Die>e Eindrücke haften noch in unserer Seele, es sind in's Fleisch hinein gewachsene Kettenringe, deren Spuren wir noch lange tragen werden. Das hat den Geist, die Lust der Oeffentlichkeit, welche wir von Nacur aus so gur angeboren habe», wie die Engländer und Amerikaner, in unS erstickt, — oas hat unsere Zustände, unser Nebeueinande» leben so gestaltet, daß es uns »un, da wir die Freiheit habe», in dem Ge> brauche derselbe» hinde.r, ja, ihre Anwendung zur Ironie »nacht, und wohl Mancher denkt sich nicht mit Unrecht, die Freiheit sey ein unbequemes Kleid, das da und dort drückt und im Tagwerke geni.t. Aber müsse» wires deßhalb ablegen'i Gottbewahre! wir werden uns darin bewegen lernen. Dazu aber thut Noth der Muth der Oeffeutlich-keic, nicht jener Muth, der seine Beredsamkeit der Freiheit und dem Muthwillen entleiht, und der in politischen Sturm - Perioden so gern das große Wort führc ___ sonder» jene intelligente F,eimüthigte,c, welche sich hinausseht über kleinliche Rücksichten, über unvermeidliche CoU.sionen, über egoistische Befürchtungen, und die zum Fromme» des Gesammcwohleö vor AUer Augen daö Banner der Wahrheit schwingt. Nur >ol-cher Muth dringt durch und findet Anerkennung; ja, ich behaupte, eo gibt keinen Stand, keine Cotlerie, keine Kaste, die einer biedern, gut gemeinten Wahrheit, wenn sie auch den Interessen derselben weh thut, das Encree verweigert. Den» die Revolution hat be.-reits alle Schichten der Bevölkerung umackert, und es tömmt nur darauf an, wie man den Samen ber gucen Sache streue, auf das sie gedeihe. Man tonnte mir einwenden, daß wir Provinziellen mit dem besten Muche für die Oeffentlichkeit, mit den practisch'sten Kenntnisse» vielleicht daö Geschick »icht besitze», das Brauchbare auf geschriebenem Wege zu Markte zu bringen. Das glaube ich nicht. Wer versteht und weiß, der findet auch das rechte Wort, zu dem ist die Form, der stylist.sche Schmuck in unseren Tagen ein solches Nebending, daß es Niemanden bei-fallt, mit strenger Kritik daran zu gehen. Wir leben in zu stürmischen Tagen, als daß die Wahrheit sich Zeit nehmen könnte, eher Toilette zu machen, als sie m den Audienzsaal der Oeffentlichkeit tritt! Aber ei» anderer Umstand ist noch da, l,er die Mannscripte in, Pulte verschließt: es ist das vornehme Herabsehen auf die Journalistik, es ist das Nichtach, ten derselben, das „och immer mitunter die besten La-pacitäten befangen hält. Man glaubt seinen, Stande, seiner Stellnng «ahe zu treten, wenn man seine gediegenen Leistungen und seinen Namen auf jenes Papier bringt, das! I'ch so lange den Machwerken der platten Sedlnihkl) Literatur preisgegeben. Es ist, fürchtet man, ein Tun,.- „ melplah, der die Intelligenz entehrt! Sie war's, und - so wie aus einer Reitschule ein Neichstagsaal, so kann - und soll aus der bis jetzt »ichtiq spielenden Tagspresse , eine ehrwürdige Catheder des Gemeinwohles werden. Ich fordere daher nochmals im Namen des Zeit? geistes , der die Oeffentlichkeit, die Aussprache des Vol? , kes will, alle Befähigte» auf, sich an irgend ein Lieb ^ lingsthema zu machen und es zum Fromme» der ge-^ meinschaftliche» Sache auf das Forum dcs Landes zu ' bringe». Jeder sieht auf seinem Lebensposten in irgend ^ etwas besser,,als der, welche» das Schicksal nicht hin-gestellt, u»d jede, auch die kleinste Wahrheit ist eine Ziffer in der Summe des Gemeinwohles. dll Colt. Die Turn - Uebungen ' ( Fortsetzung »ub Schluß, ) ^ßede neue Institution hat immer mit drei gewal c tigen Machten zu kämpfe»; sie sind: Vornrthei l, Trägheit und Unwissenheit; diesen wird auch die Turnkunst als allgemeines Erziehungsmittel nicht entgehen. Vor Allen werden zärtliche Mütter, mitunter auch solche Väter mit einem Einstuft nehmenden Veto laut werde,.; das furchtbare Gespenst der Quetschungen, Beinbrüche, Verstauchungen u. dgl. wird in den em-pfindsamen Gemüthern, wo das hellste Verstandes?lr» gument keinen Zutritt hat, sich recht breit machen. Wer aber geneigt ist, ruhig zu urtheilen, den bitte ich zu bedenke», daß Kinder überhaupt zu Leibes-Itebnn-gen sich selbst antreiben, darin vor Andere» ausgezeichnet seyn wollen, und Eines das Andere in die gefahrlichsten Spiele mit fortreißt. Warnungen und Verbote helfen da nichts; sie haben nur die Folge, daß die Muthigere» heimlich j ihrem Dränge maßlos Genüge thnn, und andererseits die Schüchternen für immer abgeschreckt werden. Be» steht aber ein förmlicher Unterricht an einem öffentli» chen Platze, unter der Leitung eines accreditirten Lehrers, so ist aller Gefahr vorgebengr und nnr der un» schätzbare Gewinn der stufenweisen Ausbildung findet seine Geltung. Mit der Unwissenheit und Trägheit hält es schon schwerer auszukommen. Der Eine mag sich damit trösten, daß sein Junge gesund nnd kräftig genug sey, um eine Art Kraft-Künstelei entbehren zu lönnen;der Zweite wird darin gar eine bloße Soldaten. Dressur erkennen; der Dritte wiid herausrechnen, die Sache könnte hingehen , allein sie führe zu keinen, Brote, und ohne Procente seyAlles nur eitel Ding; der Vierte wird darin gar ein Sittenverderbniß, ei» Vei banern der Jugend, eine Anleitung zum derbe» Trotze und zur Lümmelei finden, während die beste Gymnastik nur — ' beim Tanzmeister zu erlernen sey. Ihr Alle, die ihr so denkt, fraget die Blätter der griechische» und römische» Geschichte, laßt euch das Ur. theil der ärztlichen und pädagogischen Celedritäten doch auch etwas gelten, und ihr »»erdet in cnerer Ansicht, wofern sie nicht eine verstockte Rechthaberei ist, ganz umgestimmt werden. Die alten Griechen, das herrlichste, in Gelstund Körper ausgebildetste Volk, haben es gewußt und auch geübt, wie der Körper eine nicht verächtliche Hülle, sondern eine selbstständige Bedingung zur Wirksamkeit der Seele ist. Nach Jahrtausenden noch lehren sie nnS, daß, wenn wir Menschen seyn wollen, wir uns an Körper, Geist und Gemüth zugleich bilden müssen, denn Eins ist nur durch das Andere möglich, und nur in 6 der Vereinigung Beider liegt der Grund zu unserem Lebenswohle. Wer sich kräftig und gesund fühlt, wer ausdauernd seiner Arbeit obliegen kann, wird als glücklich benei-det; was nützen umfassende Kenntnisse, was nützt die ausgedehnteste Erwerbsfähigkeit in einem siechen Körper! Das ist eine alte Klage. Darum alle Mittel und Einflüsse zur Unterstützung der körperlichen Erziehung in's Leben rufen , und diese in Harmonie bringen mit der geistigen, moralischen und ästhetischen Bildung, das ist die Aufgabe unserer constitlitiouellen Freiheit in ihrer Anwendung auf den Volksunterricht. Damit muß also in der Jugend schon angefangen werden. Es muß vor A.Uem Erholung im »aturgemä-ßen Verhältnisse zur Arbeit seyn; „um mit Liebe und Nutzen zu lernen," sagt ein Weiser, »mnß man Weniges hören und lernen," d. h. man muß die Verkeil' nung der jugendliche!, Natur nicht so weit treibe,,, um jede Stunde, jede Minute in ununterbrochener Reihe dem Lehren, dem mechanischen Eintrichtern zu opfern; bei Kindern thut »ach jeder Stunde Unterricht eine Erholung noth; freie Bewegung, beaufsichtigtes Tummeln auf bedeckten oder unbedeckten Spielplätzen ^_ sey es auch nur auf eine Viertel-Stunde__bringt wieder eine größere Frische in die jugendlichen Gemüther und erseht dadurch, was an der Zeit verloren gegangen ist. Als freie Uebnngen diene» manche Spiele und Belustigungen, wie das Springen, das Werfen, das Schwin. gen, das Klettern, das Gleichgewichthalten, kurz Al-les, was die Bewegungskraft übt, die Gliedmaßen gewandt und kräftig »nacht, nud auch die Lunge und überhaupt die Gesundheit stärkt. Ein höheres Stadium sey vorbehalten der bereits auf jene Weise formell geübten, erwachsenen Jugend, welcher sich selbst junge Männer anschließen sollten. Dieses Stadium begreift in sich die eigentliche Turnkunst, nämlich eine auf den wissenschaftlichen Grundsätzen der Anatomie, Pädagogik und Aesthetik beruhende Anleitung, den Körper durch gewisse, dazu gemachte Veranstaltungen gesund, kräftig und gewandt zu machen. Hiezu bedürfen wir eigener, tüchtiger Lehrer, die in einer Prüfung vor einer competenten Be Horde sowohl ihre theoretische, als auch practische Mei-sterschaft bewährt haben; denn nur dann kann von einer Kunst die Rede seyn, wenn die practische Ausübung auch das klare Bewußtseyn der Gründe und Lehren, warum so vorgegangen wird, zur Seite hat. Nicht Jeder also, der in ungewöhnlichem Maße, vielleicht aus bloßer Bravour, seine Kraft und Gewandt, heit entwickelt, ist «i», gebildeter Tnrner; sonst wären Seiltänzer-Gesellschaften, Ha»dwerkostätten, oder die kecke Gassen - Im,ge„schaft die besten Pslanzschulen für die Turnmeister. Diese aber verhalten sich zu jenen, gerade wie erfahrene, vorsichtige Aerzte zu Quacksalbern, und Pfuscher«, darf ein Erziehungszweig, der sich auf die Gesundheit und das ganze Körperwohl so vieler Menschen bezieht, nicht anvertraut werden. Glücklicherweise wird der Mangel an gebildeten Tmnmeistcrn nicht M' so fühlbar sey». Ich verweise an die militärischen Academien, an die pädagogischen Privat-Institute, wie in Wien und Pesth, an die öffentlichen Schulen in Deutschland, wo seit Iahn und GutS.Mulhö, unvergeßlichen Andenkens, die Gymnastik zu einen, erfreulichen Flor theoretischer und practischerBilbung gediehen ist; ich verweise auö eigener Erfahrung an so viele Privat. Erzieher, die, in, Ge-fühle ihres schönen Berufes unter stetem Kampfe gegen die einseitige Treibhaus - Cultur des Geistes, dem Körper auch seine Rechte und Ansprüche zu erhallen wußten. An diese möge ein Aufruf von Seite der Staats-regierung ergehen, an diese mögen sich die Lehrkörper und die Gemeinden wenden, und es werden Kräfte auf. '»» tauchen, die, wie so Viele in anderen Zweigen der Bildung, bisher im Stillen zur Befriedigung ihres »d eigenen, wissenschaftlichen Dranges mehr als man es si- gern sah, gelernt und sich geübt haben. ^ Was soll nun das Ende vom Liede seyn? Hört >-' mich, ihr, die ihr gegen alles Neue mißtrauisch, ge.-'d rade bei der Jugend in jeden, Aufstreben und freieren, >g Ausleben revolutionäre Zielscheiben wittert; hört mich, "' ihr angstliche, besorgte Mütter, und ihr Griesgrämi. s gen mit eueren abschreckenden, pedantischen Formen, in )' welche ihr euch die frischen Lebenspulse der Jugend, ß weil ihr sie nicht begreift, zwängen wollet, statt sie naturgemäß zu leiten; — ich »rill euch nichts weiter z, vordemonstriren, sondern euch nur auflichtig fragen d Wollet ihr es gestehen oder nicht, daß bei der jetzigen i. Jugend keine echte I:,gendlichteit, keine edle Begeiste-^, rung, daß bei ihr nur ein todter, geistiger Mechanis „ „ins, ein dürres, unfruchtbares Wissen vorherrscht, daß e sie für die veredelnden Freuden des geselligen Lebens . unempfänglich ist, weil die bisherige physische Erzie-5. hung entweder nur Lümmelei oder Zierbengelei gereift .. hat, daß Mangel an moralischer Kraft, daß ein ge-« ringer Geistesschwuug, kurz, daß einerseits eine gewisse l- Abstumpfung, andererseits eine Uebelreizung um sich ge-d griffen hat? Läugne das, wer da will, aber ein pädagogisch .. gebildeter Lehrer, ein einsichtsvoll liebender Vater, ein . wahrhafter Jugendfreund, ein theilnehmender Meu-. sche»ke»»er ka»>, eü nicht la»g»en. l Und da sollen die Turnübungen helfen? ' Ich sage ja, weil sie unentbehrlich sind für die körperliche, geistige und moralische Bildung, > Ein Unterricht in der Gymnastik, der, methodisch zu Werke geht, gibt dem Körper Kraft, Gesundheit und Gewandtheit; er benimmt den» Kecke» die Unbesonnenheit und stößt den wahren Muth ein; er verleiht den Bewegungen Einfachheit und Natürlichkeit, nnd enu.clt denjenigen frischen Lebenögc'ist, welcher die Freude veredelt; die Säfte des Körpers werden geläutert, die Muskeln u»d Nerven gestä^t, es wird sich Kraft und Anmuth zu einem Bunde vereinigen. Das sind schon Capitalien, die für das spätere Alter herrliche Zinse» trage». Aehnliche Wirkungen treffen auch den Geist und das Gemüth; läßt doch schon der äußere Eindruck, den Iemauds Körper in der Haltung und Bewegung macht, den Menschenkenner auf die inneren Eigenschaften schließen. Und so ist es auch. Die geregelte» Leibes-Uebun-I gen erwecken Vertrauen auf die richtig erkannte Kraft; Muth und Selbstgefühl, u»d zugleich das Bewußtseyn, wie weit man die eigene Kraft messen darf, bedingt auch die Wneige» hac uns gerettet. Weil es sich so benahm, daß heute die Reaction und more ge» wieder derNadicalismus in demselben seinen Sach« . walter zu sehen glaubte, so ließ man es gebare». Jede ^ der beiden Parteien rechnete im Stillen auf dasselbe s und während dieses größteittheils erfolglose» Z»war< ^ te»s erhärtete u»d befestigte sich die Sache der guten ^. Freiheit, während ein entschiedenes Minister,'»!» reactio-7s närer oder radicaler Natur Alles auf die Spitze gestellt . hätte. ^ * , * e * Die letzte Pariser Revolution war ei» Krieg der Hungrige» gegen die Satten. Die G,ä»el Scenen, die y dabei vorsiele», habe» gezeigt, wie dim» mir die Schichte „ der Civilisation über der alte», blutigen Barbarei liegt, - ähnlich dem grime» Teppich, der sich über Sümpfe ausbreitet. * . * ? Ein Commandant der Nationalgarde sey ein Ma»» , mit dei» Kopfe ei»e? Politikers auf de» Sch»Itern el- , »es Soldate»; er besitze das Herz eines Bürgers und > de» Mage» ei»es Straußes. Er soll das Geheimniß - wisse», ob»e Guboidmatio» g»te Soldaten z» machen - u»d die Kmlst verstehe», Kmze u»d La»ge, Gerade und > Krumme, Jünglinge und Podagraisten bei militärische» ' Uebungen in gleiche», Schritt zu erhalten. Sonst verlangt man nicht) von ihn, * . * Ma» wlüibcrt sich, daß es jetzt so viele Politiker gebe». Es erklärt sich so: Wen» es ein Haus ei»-zureißen gibt, da kam, bald Ieiuand Haud anlegen. Der Eine zerschlägt ei» Feoster, der Andere stößt dc« Ofen ei», ein Dritter hebt eine Thür aus, die Stärkere» endlich weift» Holzwerk n»d Mauer» über'n Haufe». Aber weim's da»» a»'sAufbaue» geht, da müsse» Männer vom Fache kommen. __So wird auch in »»sere» pv' litische» Wirren a»f die Unzahl policischer Niederrei-jier eine gewählte tlei»cre Zahl politischer Baukunst» ler kommen, und es wirb da»» wieder viele brotlose Taglöhner in der Journalistik geben. Wen» wir die Wortführer der Wiener Journalistik, die seynsollenden Lehrer der Politik, in'S Auge fassen, so wird man es bald gewahr, daß sie durch's Schreiben erst selbst lernen. Fast alle improvisiren, errathen, taste» herum, Keiner hat policische Volle»' du»g, staatsinälunsche» Charakter, einige die A»Iage dazu. Ich stelle das »icht als Vorwurf, sondern als Thatsache hin, die ihre natürliche Entschuldigung in der Vergaligeilheit findet. __ Die Opposilio» ist die talentvollereParthei, und es wäre ihr n»r bald ei» eben-bürtiaer, conservativer Widerstand zu wünsche», nature lich nicht mit Bombe» und Bajo»»ette», sondern ein Widerstand mit energisch-schieibender Hand, Es gibt i» der Art Berufene, aber sie haben sich im panische,» Schrecken alle verkrochen und überlasse» ihr Feld i»' validen Klopffechtern, die Alles verderben. Eine Zeile Ebersber g's schadet der Sache der Conservative,! mehr, als die gelungenste Dialribe aus radicaler Feder. del «toll» Verleger: Ignaz AloiS <3dl. v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Nedactenr: Leopold Kovdesch.