Librifllkitung: KsthanSgasse Sir. k». Kl. »I. «»,,»«Ittlt»«: I^glich,'mtl SalimAcu d«r e*im> u. ftder-lt&> g*n 11—It Mir Mim. GaBWÄtcibca n»tl«n nicht attffgcgcb er., namcnlolf St«. ntas^E m-dl NrlUftchägt. ■attattgsagca noit tie PetBeiniü gcgca 9tre4mmg »n HBigfl Kst-xHfUtra ®rtUii:a eatgtgta. fla Dtebstalaatni l'ta»-«chl»i. twt . Lattich« IBUkt" trllfirO I«»«» «liur-och end K»m«l»g ikriM. M.9U0. Berwaltuaq: Rathausgassc Nr. o. Ttlrafcea 7!t. Sl, titrnirk: WirrTftfc&rig . . . K VM S»H>Dng ....Kr«, •aimlitiig. . . . K IfM K!K 4 i 111 out AiKtll»», in* H»»g! . ... x i-i« üRtiljiittlg . . . k »— Holdiiltzri, . . . . K «— Gaxplchitg . . . . E W-B8t# «»«Ion» rttiSen sich t! ®<|u;*g«buljrn am «lkd»hr,k> Cllt(ClriU(t S6oB»rmrr.:t (Kltra MI ,»r BtbdlcJ«*; Ar. H? Lilli, Mittwoch, den 30. (5>ftto0er 1912. 37. Zaßrgang. Die diplomatische Lage. Die bisherigen militärischen Erfolge der Balkanstaaten gegenüber der Türkei rücken den Zeit-punkt einer europäischen Intervention immer näher. Auf den Vorschlag PoinkareS hin habe» die Mächie sich bekanntlich entschlossen, den Ballankrieg zu lokalisieren, daS heißt, in die militärischen Operationen nicht einzugreifen, territoriale Veränderungen auf der Balkan Halbinsel jedoch nicht zuzulassen. Auch die Balkanstaaten begannen den Krieg mit der Bersiche-rung, daß es ihnen nur um die Herbeiführung von Reformen in den europäischen VilujetS und nicht um Ländererwerb zu tun sei, allein schon 4« Stun-den nach der Kriegserklärung erklärten die leitenden Staatsmänner der Balkanstaaten, da« der Sand« schak Novibazar zu Montenegro, Altserbien mit einem Zugang zum adriatischen Meere zu Serbien und Kreta zu Griechenland geschlagen werde», Bul-garien aber eine starke Gebietserweiterung gegen Mazedonien erhalten sollen. Der Anspruch ans Kon» stanlinopel wurde noch nicht offen geltend gemacht. Frankreich und Rußland werde» nun als jene beideen Staaten, die das auf die Lokalisierung des Balkkankrieges abzielende Einvernehmen der Groß« mächhlc zustandegebracht haben, in dem Augenblicke, einer Intervention naturgemäß, den Versuch machen, einerseits von der Türkei materielle Garantien für die Durchführung von Reformen zu erlangen, an-NererseitS aber die Balkanstaaten zur Aufrechterhaltung des territorialen status quo zu bewegen. Soll-ten nun die militärischen Erfolge der Balkanstaaten bis zum Zeitpunkte der Intervention angedauert haben, dann ist anzunehmen, daß sie sich den Vor-stellungen Frankreichs und Rußlands nicht fügen und auf der Vergrößerung ihre» Gebietes bestehen werden. ES ist nun nicht anzunehmen, daß Frank-reich und Rußland darauf mit der Anwendung von Zwangsmitteln antworten, sondern erklären werden, daß sie außer Stande sind, den Willen der Groß- VaiddrvS »erdoke». Fan den Aocche di Kattaro in die Schwarzen Aerge zum Skntarilee. Die Fahrt von Gravosa nach Cattaro bewegt sich zum weitaus größten Teile auf offenem Meere. Sie gehört nicht zu den ruhigsten auf der blauen Adriia. Und auch unfer Dampfer begann nicht allzu sanft aus den scirocco-gefurchten Wogen zu tanzen. In gerader Linie am dalmatinischen User ent-lang, gleitet das Schiff. Nirgends ein Haien, nir-gendiS ein Einschnitt in diesem grauen FelSgestein. Da. mit einmal ein Felsenspalt, eine Fahrtrinne. Ein tiefer Fjord schneidet ins Land ein. Und aus diesem Fjord halten wir zu, nachdem wir um die gefährliche Punta d'Ostra herumgefahren sind. Wenn maiu so sagen darf, befinden wir unS jetzt gewisser-maß«en im Vorhof der Bocche. Dann aber öffnet sich dem Auge ein Blick von so hoher Schönheit, von so erhatbener Romantik, daß man stumm und staunend von dieser wilden GebirgSszenerie nicht mehr loS-lotnnmen kann: gleich einer Rieienmauer türmen sich nach, allen Seiten hin die Schwarzen Berge, das mondtenegrinische Land, daS die Serben Crnagora, die ^Türken Karadagh nennen, welche Worte eben-falls» ,.Schwarzer ?erg" bedeuten. Blau fluten die Wasffser der Bocche. Blau liegt der Himmel. Weiße Ltäddtchen inmitten grüner Gärten umkränzen die Ufer^, Barken mit großen, farbigen Segeln kreuzen hinüllber und herüber. Ein paar Jnfelchen träumen inmilttlen der blauen Flut. Unwillkürlich muß man an tdie Alpenfeen denken und doch ist hier alles großchartiger, erhabener und erhebender. — Klein mächte im Sinne der Aufrechterhaltung des status quo Geltung zu verschaffen. Damit wäre aber naturgemäß die Abmachung, betreffend die Lokalisie-rung des Krieges, hinfällig geworden und auch Oesterreich-Ungarn seines Versprechens, in den Gang der Ereignisse ,,'cht einzugreifen, entbunden; damit wäre aber anch der kritische Moment in der Ent-wicklung der Balkanstaaten gekommen, nämlich jener Augenblick, wo wie Graf Berchiold in der Delegation erklärte, Oesterreich Ungarn genötigt warf, seine Exiftenzinteressen auf der Balkanhaldinsel unter allen Umständen wahrzunehmen. Es handelt sich dabei nicht nur um die Verhinderung territorialer Machtverschiebungen im Sandschak-Novibazar, son-der» in der ganzen österreichisch-ungarischen Inte» ressenzone und so wenig Oesterreich-Ungarn auch nur ein Dors innerhalb dieser Zone in Besitz zu nehmen wünscht, ebenso sehr muß wünschen, daß eS nicht in die Hände Montenegros oder Serbiens sällt. Da Frankreich und Rußland eS waren, die die Einigung der Mächte auf Grund der Erhaltung des status quo herbeiführten, könnte von ihnen vernünf-tigerweise ein Einspruch gegen eine Aktion Ocher-reich-Ungarns im Sinne der Erhaltung des status quo, wenigstens in seiner Jnteressezone, zwar nicht erwartet werden. Was aber Italien betrifft, so wird man nicht irren, wenn man annimmt, daß die Kon-serenzen von Pisa vornehmlich der Klarstellung der Absichten Italiens im Falle einer österreichisch-ungarischen Intervention gegolten haben. — Bekanntlich wurden bereits seit längerer Zeit die Interessen-sphären Oesterreich Ungarns und Italiens aus der Balkanhalbinsel abgegrenzt. Inzwischen sind aber in Racconigi neue Abmachungen Italiens mit Ruß-land betreffend die Ordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel ersolgt und so dürste es sich in Pisa im wesentlichen darum gehandelt haben, sest« zustellen, wie diese Abmachungen zu Harmonisieren und mit den österreichisch-ungarischen Bedürfnissen in Einklang zu bringen sind. Obgleich nun äugen-blicklich die italienische Interessensphäre, Albanien, durch die Entwicklung der Dinge aus der Balkan- und winzig kommt sich der Mensch in dieser ge-wältigen Natur vor, die die Wüste mit Fruchtbar-seit und die Fruchtbarkeit mit der Lieblichkeit har» monisch verbindet. Und nun gleiten wie steinerne Träume die ein-zelne» Ortschaften der Bocche an meinem Auge vorüber: Tardo, Castelnuovo, Risano, Perasto, Stolivo, Percagno und zuletzt in der finstersten Eck. dieses Bergmceres, dort, wo der Weg nach Mone tenegro hinaufführt, daS dunkelbraune Cattaro. Die Landungsbrücke ist an unseren Dampfer angelegt und ich schreite mit den anderen hinunter zur Stadt. Durch die Porta marina trete ich ein. ES grüßt mich, wie in allen dalmatinischen Ort» schaften, Venedigs versunkene Macht. Eng ist die Stadt und das Gewirr ihrer Gassen ist schier ein auseinanderhaltbares. Kein Reiter, kein Fuhrwerk kommt durch die Tore in das Stadtinnere hinein. Jeglicher Verkehr würde sicher stocken, wenn es ein Wägelchen versuchen wollte, durch diele schmalen Straßen sich einen Weg zu bahnen. Zn Cattaro bekommt man schon einen kleinen Vorgeschmack von Montenegro. Was man in den Straßen und in den Wirtschaften sieht, trägt sich europäisch oder montenegrinisch. Grau wie die Farbe ihrer Heimatberge ist daS Gewand, das sie tragen. Schwarz die Mütze. Aber reich und geschmackvoll bestickt ist alles, besonders die Weste der Frauen, oder auch das dunkel gefärbte gleiche Kleidungsstück der Männer. In mächtigen Serpentinen steigt der Weg von Eattaro nach den Schwarzen Bergen hinaus. Man darf sich die Straße, die die beiden Länder verbin- Halbinsel nicht unmittelbar bedroht ist, verschließ man sich auch in Italien nicht der Erkenntnis, daß eine Austeilung der europäischen Türkei, und auf diese zielen die GebietSsorderungen der Balkanstaaten ab, auch Albanien aus der italienischen Interessen-sphäre rücken müßten. Jt-lien hat also kein In-teresse an grundstürzende territoriellen Verschiebun-gen aus der Balkanhalbinsel. Es muß vielmehr wünschen, daß besonders im Westen diese Verhält-nisse im wesentlichen ungeändert bleiben, ganz ab-gesehen davon, daß da« seinerzeitige österreichisch-italienische Balkanübereinkommen auf die Erhaltung des status quo in der italienischen und in der öfter, reichisch ungarischen Jnleress.-nsphäre beruht. Entsprechen die Vereinbarungen von Pisa dem, dann darf man eS für wahrscheinlich halten, daß aus der der diplomatatischen Intervention folgenden europäi-schen Konferenz eS gelingen wird, die Verhältnisse auch im Westen der Balkanhalbinsel aus friedlichem Wege zu ordnen und damit weitere Verwicklungen zu vermeiden. Der Balkankrieg. Mit unaufhaltsamem Fluge vollendet sich daS Schicksal der Türkei. Wenn auch auf dem bulgari-schen und montenegrinischen Kriegsschauplatze ein kleiner Stillstand eingetreten zu sein scheint, so zeigt sich doch aus allen Linien ein siegreiches Vorwärts-schreiten der Balkanvölker. Die Bulgaren umgehen Adrianopel und haben eS durch die Eroberung von Baba Eski und Lülö BurqeS von Konstantinopel abgeschnitten. Die Eroberung SkutariS durch die Montenegriner steht stündlich zu erwarten. Die Serben sind am Amselfelde bis UeSküb und Kö-prülü vorgedrungen und werden sich voraussichtlich bald mit Bulgaren und Griechen vor Saloniki ver-einigen. Die Griechen stehen nach siegreichem Bor-dringen schon 60 Kilometer vor Saloniki. Der ganze Sandschak ist bereits in den Händen der Serben det, nicht als Holperweg vorstellen. Im Gegenteil: kaum an einer anderen Stelle Europas habe ich eine so prächtig durchgeführte Chaussee gesehen. Be-denkt man nun noch, unter wie schwierigen Ver-Hältnissen der Weg zu bauen war und heute noch zu erhalten ist, so muß man die kulturellen Ver-dienste Oesterreichs rückhaltlos anerkennen, die es sich an dieser politisch verrufensten Stelle des Bal-kanS erworben hat. Durch prächtiges Wiesengelände führt der Weg zuerst. Bald lagen die Häuser Cattaros unter mir, und immer höher und immer steiler stieg der Weg. War zuerst nur der Teil der Bocche sichtbar, der zu Cattaro gehört, so stiegen nach und nach alle Buchten dieses wunderbaren Fjordes auf. Die tren-nenden Höhenzüge schrumpften zusammen und bald breitete sich das ferne, blaue Meer am Horizont. Und je höher ich stieg, desto wunderbarer und großartiger wurde das Panorama, daS seine Gewaltigkeit mehr und mehr verlor und dafür an Lieblichkeit mit jedem Schritte zunahm. Das letzte österreichische Fort lag bald hinter mir, die Wiesen waren verschwunden und grauer, unwirtlicher Karst umgab mich. Aber die Pserde, — ich hatte in Cattaro einen Wage« genommen, — schritten wacker aus. Die Grenze war rasch genug erreicht, denn das Pflaster aus der montenegrini-scher» Seite der Straße war dem aus der öfter-reichischen Seite recht unähnlich. Jetzt, wo ich die Paßhöhe erklommen, begann eigentlich erst das richtige Gerumpel. Allein die Wildheit der Szenerie brachte mich über die Mangelhaftigkeiten des Wege« rasch hinfort. Und nach wenigen Stunden Rumpel- Seite 2 Deuilrke Macht SRim ira 87 und Montenegriner. Die Blutopfer sind aus beiden Seiten ganz ungeheure. Die Mißerfolge der Türkei sind auf die Fahnenflucht der christlichen HeereSteile zurückzusühren. Bon einer mit den serbischen maßgebenden Kreisen in Verbindung stehenden Persönlichkeiten er sährt der Korrespondent des „Neuen Wiener Tag-blattes" über eine Vereinbarung der vier Balkan-fiaalen bezüglich der Verteilung der eroberten tür-kischen Gebiete folgendes: Serbien erhält die Hafenstadt Medna und von hier einen Streifen Landes in schräger Linie hin-unter zu den Ochrida-Seen, dann wieder in schräger Linie bis BcleS und Jstip, von hier in gerader Richtung bis zur serbischen Grenze^ Montenegros erweitertes Gebiet wäre der linke Teil von Novi-bazar den Sandschak hinunter links bei Prepolje bis Berana. Der rechte Teil des Sandschak fällt noch Serbien zu. Die Griechen erhalten den linken Teil von Albanien bis hinaus zur neuen serbischen Grenze. Ueber die Teilung des übrigen Albanien ist kein Beschluß gefaßt worden, und es wäre mög-lich, daß dieS Oesterreich-Ungarn als Kompensation zufallen dürfte. Salonichi und Konstantinopel er-halten eine ziemlich große Umgebung als eyterri-totial mit Freihafen und mit der Verwaltung von Gouverneuren. Der ganze übrige Teil der Türkei fällt dann Bulgarien zu. Zu Beginn der am Dienstag stattgesundene» Sitzung des Abgeordnetenhauses ergriff Ministerprä-sident Graf Stürgkh in der Budgetdebatte daS Wort, um die Interpellationen, betreffend die auswärtige Lage, ju beantworten. Er wies daraus hin, daß die Leitung des Auswärtigen Amtes im engen Verein mit den Verbündeten der Monarchie und im steten Einvernehmen mit allen übrigen Mächten bemüht fei, im geeigneten Zeitpunkte an einer baldigen Beendigung des Konfliktes milzuwnken. Bezüglich der Interpellation der Abgeordneten Pernerstorfer, Adler und Seitz betonte der Ministerpräsident, daß daS Auswärtige Amt gewiß keinerlei agressive Ziele ver-folge; er müsse aber beifügen, daß das Prinzip der Erhaltung deS Friedens in jedem Falle und um jeden Preis nicht die Grundlage der Politik einer auf den Schutz ihrer berechtigten Interessen bedachten ° europäischen Großmacht bilden könne. PMische Rundschau. Oesterreich-Ungarn und Rußland. Wie die „Wiener Deutsche Korrespondenz" mel-bet, hat in den letzten Tagen zwischen Wien und Petersburg ein lebhafter Depeschenwrchsel stattge-funden, während gleichzeitig die Botschafter beider Reiche in Paris und in Konstantinopel wiederHolle Besprechungen hatten. Man schließt daraus, daß in den russisch-österreichischen Beziehungen eine wesent- liche Entspannung eingetreten ist, wozu auch der Umstand beigetragen hat, daß nunmehr einwandfrei festgestellt worden ist, daß die militärischen Maßnahme» Rußlands in Kongreßpolen sich nicht gegen Oesterreich-Ungarn richten, sondern durch das An-schwellen der polnisch-revolutionären Bewegung in diesen Gebieten bedingt worden ist. Wie verlautet, handelt eS sich bei den gegenwärtig österreichisch-russischen Verhandlungen im wesentlichen darum, eine gemeinsame Grundlage für die Stellungnahme beider Reiche zu den Ergebnissen des Balkankrieges in dem Augenblicke zu finden, wo die diplomatische Intervention erfolgen wird. Die Konferenz von Pisa. Wie die „Wiener Deutsche Korrespondenz" er-fährt, ist im Lause der Besprechungen deS österrei-chisch-ungarischen Ministers des Aeußeren Grafen Berchtold und des Marchese San Gniliano auch die Frage der Erweiterung deS Bündnisvertrages durch eine Marinekonvention erörtert worden. Bindende Abmachungen seien noch nicht getroffen worden, doch bestehe Grund zu der Annahme, daß die Grundzüge eines solchen Abkommens bereits, wenn auch vor» läusig nur unverbindlich, entworfen wurden. Aus dem Deutschen Nationalverband. Vor. den 41 sraktionslosen Mitgliedern des Deutschen Nationalverbandes haben sich bekanntlich etwa zehn zu einer „jungdeutschen Partei" zusam-mengetan, hauptsächlich um für die Gesamtheit der Fraktionslosen einen taktischen Verband zu schaffen. Wie wenig gut vorbereitet diese Gründung war, geht daraus hervor, daß sich nunmehr schon wieder eine neue Gruppe aus den FraklionSlosen ausgeschieden hat. und zwar als Freie Vereinigung. Zu ihren Mitgliedern gehören unter anderen die Abge° ordneten Dobernig. Lecher, Steinwender, Lodgnnan und Urban. Der Deutsche Nationalverband zerfällt demnach also bereits in sechs Gruppen, die Deutsch-radikalen, die Agrarier, die Jnngdeutschen, die er-wähnte Freie Vereinigung, den Rest der FraktionS-losen und die Vertreter der Deutschen Arbeiterpartei, die eine Einheitlichkeit der deutschen Vertretung im Abgeordnetenhaus? mehr als je erfordern, etwas viel. Südslawisches. Wie nunmehr nachträglich bekannt wird, ist auf der Tagung des kroatisch slowenischen National-verbandeS, der alle klerikalen südslawischen Elemente in der ganzen Monarchie umsaßt, zwischen den Kroaten und Slowenen nicht in allen politischen und nationalen Fragen eine völlige Einigung erfolgt. Sämtliche Abgeordnete auS Dalmatien, zwei aus Jstrien. zwei aus Bosnien und zwei auS Kroatien, haben nämlich der Stilisierung der Laibacher kroa-lifch-flowenischen Resolution ihre Zustimmung nicht erteilt. In den am 22. und 23. d. stattgefundenen Sitzungen des kroatisch-slowenischen KlnbS wurden Versucht unternommen, um die in Laibach zwischen fahrt kam ich über Njegus, dem Geburtsort der montenegrinischen Dynastie, »ach Ceiinje, der Haupt-stadt im Lande der Schwarzen Berge. In einem weiten Talkeffel liegt Cetinje da. Die Stadt ist, wie alle slowenischen Ansiedlungen, breit und mit sichtlicher Platzverschwendung gebaut. Eigentlich besteht sie sast nur aus einer einzigen Straße. Und in unmittelbarer Nähe dieser Straße liegen auch die Haupibaulichkeiten Cetinjes: der königliche Palast, die Häuser der Gesandschasten, der Palast deS Kronprinzen, die Post und die Staatsdruckerei. Der Eindruck, den alles das aus den an größere Verhältnisse gewöhnten Fremdling «acht, ist etwa der eines Marionettentheaters. Be-sonders fordern zu diesem Vergleich die Häuser der Gesandschasten heraus, die meist nur zwei Fenster Front haben, und denen ein ausgewachsener Mann beinahe bequem mit der Hand auss Dach saffen kann. Und bei aller dieser Kleinheit der Einrichinn-gen sind die Montenegriner selbst wahre EnakS-söhne und Personen von zwei Meter Länge ge-hören im Lande der Schwarzen Berge nicht zu den Seltenheiten. Ungemein fein und zieilich gebaut sind hiergegen die Frauen, die sich sehr sarbig und malerisch kleiden, und denen selbst der verwöhnteste Geschmack eine reizvolle Schönheit nicht absprechen kann. DaS Hotel, vor dessen Tür mich mein Wagen gefahren hatte, war ganz zentraleuropäisch ringe« richtet. Man speist dort a la table d'hote und zahlreiche Militärs und höhere Beamten hielten daselbst Mittagslisch. Nach all der Gemütlichkeit und Liebenswürdig- seit seitens der Dalmatiner mir gegenüber, sand ich die Leute in Montenegro, wenn auch ausgesucht höflich, so doch recht zugeknöpft. Man fcheiut hier wortkarg in den Bergen zu sein und ei» wenig kritisch. Immerhin ließ ich mich durch nicht« der-artiges von einer gründlichen Besichtigung Cetinjes abhalten und hatte auch nirgends nur die kleinste Unannehmlichkeit zu verzeichnen. In einem halben Tag kennt man die Haupt-stadt Montenegros in- und auswendig. Und so be-schloß ich denn bei mir, den nächsten Tag zu einem AuSfluge nach dem Skutarisee zu benutzen. Einen Wagen hatte ich bald gesunden, und lustig ging es in den herrlichen, wenn auch hier oben in den Bergen noch ei was arg frischen Morgen hinein. Das Landschaftsbild blieb das gleiche wie aus der Fahrt von NjeguS »ach Cekinjc. Ein Meer grauer, kahler Steine. Hier und da ein breitästiger Schaltenbaum, unler dem eine Herde lagerte. Und hier und da ein von Steinen sorgfältig gereinigtes Fleckchen Erde, ans dem ein paar durstige Mais-Halme sprießen. Desto großartiger aber dasür die Natur. Immer wieder heißt es Höhen zu erklim-men. Und von einer solchen Höhe herab schaue ich rückwärts ans das blaue, tief unten im Sonnenglanz daliegende Meer und vor mir aus den reseda-grünen nebelumschleierten Spiegel des Skutarisee«, den die meisten Schneehäupter der nordalbanefischen Bergriesen finster und geheimnisvoll nmstarren. Wie eine feierliche Weihe liegt eS über dem Land. Ein paar Adler schweben, gleich schwarzen Punkten, hoch oben am blaßblauen Himmel. Mein Kutscher hat mich auf sie aufmerksam gemacht. Unsere Pserdchen den dalmatinischen Abgeordneten und Slowenen zu» tage getretenen Meinungsverschiedenheiten in Bezug aus die nationale Politik der beiden Bolksstämme z« schlichten Eine Einigung zwischen den Kroaten und Slowenen wurde jedoch auch bei diesem Anlasse nicht erzielt. England und die Dardanellenfrage. Obgleich sast jeder Tag neue Anregungen des französische» Ministers Poincarö bezüglich einer Be-endigung des BalkankriegeS bringt und die Kongreß-frage sich »och in den allerersten Anfangsstadien be-findet, unterliegt es keinem Zweifel, daß zwischen Petersburg und London bereits über territoriale Fragen verhandelt wird, die aus der Konferenz ge-löst werden sollen. Darunter befindet sich auch die Dardanellensrage, deren Lösung die russische Regie-rung im Sinne der vollständigen Freigabe der Meer-enge auch sür Kriezsichiffe fordert. Im Londoner Auswärtigen Amte hat man sich grundsätzlich nicht dagegen ausgesprochen, allein man hat angedeutet, daß England in diesem Falle die Sudabay aus Kreta für sich beanspruchen müsse und erwartet, daß Rußland in diesem Falle diese Forderung auf dem Kongresse mit allem Nachdruck unterstütze» werde. — Die Sudabay ist bekanntlich der beste Hase», den es aus Kreta gibt und seine AuSlieserunz au England würde dessen Position im Miltelmeere nicht nur im Allgemeinen sondern im Besonderen gegenüber Italien stärken, dessen marilime Stellung Frankreich und England nach Beendigung des tri-politanischen Krieges unter allen Umständen schwächen wollen. Aber auch in Petersburg hat diese Forderung Englands verstimmt, weil eine solche Stärkung Englands im Mittelmeere die russische Schwarze Meerflotte England geradezu unterordnen und da< durch sür Rußland den Vorteil, der ihm die Oeff-nung der Dardanellen böte, wieder parallelisieren würde. Aus Stuiii und Land. Anton Götz f. Der Brauereibesitzer Anlon Götz in Marburg ist Montag um 8 Uhr abends infolge eines HerzschlageS plötzlich gestorben. Der Verblichene, der erst 53 Jahre zählte, übernahm vor 20 Jahren die Brauerei in der Tegethossstraße von seinem Vater und erweiterte sie durch Umsicht und Fleiß zu einem großen Unternehmen. Jnsolge seines leutseligen Wesens und biederen Charakter« war Götz äußerst beliebt. Er war ein bekannter Wohltäter und viele Vereine verlieren an ihm einen tatkräftigen Förderer. An seinem Sarge trauern außer der Witive vier Kinder. Das Begräbnis sin-det Donnerstag den 31. d. um halb 4 Uhr nach-mitlag« vom Trauerhause, Tegeuhosstraße 3, auS nach dem Sladtsriedhose statt. Anlon Götz war ein treuer Freund der Deutschen Eillis. Er genoß auch verschnansen ein wenig. Und ich genieße schweigend die Großartigkeit dieser herrlichen Natur. Und nun geht eS bergab. Immer dem stumpfgrün blinkende» See zu. Zahlreicher werden die Bäume an des Seiten des Weges, der nun auch reicher angebaut ist. Kinder stehen am Wege. Ein Schullehrer ist» mit seiner Klaffe. Er hat einen Ausflug mit de» Kleinen gemacht, die mich durch Hutabnehmen be-grüßen. Der Lehrer aber ruft m.r ein herzliche» ^.Grüß Gott!" zu, das mir unendlich wohl tut. Er muß ein Deutscher sein, den daS Schicksal t» daS Land der Schwarzen Berge vertrieben. Die Felsen treten nun weiler und weiter zurück. DaS Tal. da« vor mir liegt, öffnet sich zusehend«. Ein grauer Fluß rauscht zur Seite. Eine Häuser-ansammlung wird sichtbar. DaS ist Rjeka, am gleich-namigen Flusse gelegen — das Endziel meiner montenegrinischen Fahrt. Primitiv, wie alleS in diesem Lande, scheine« auch die Worte zu sein, denn Rjeka ist kein besoa-derer Name, sondern bedeutet Fluß, und die gleich-namige Ortschaft dürste sich daher am besten mit Flußstadt übersetzen lassen. Und nun wird eS auch schon belebter aus der Straße. Von zahllosen Seitenwegen kommen sie zur Stadt, wo sich die Munition, das Eaffenarseiul deS Distrikies befindet. In diesen Werkstätten wer-den die alten Waffen — jeder Montenegriner geht bewaffnet einher — ausgebessert; hier und da solle» auch neue fabriziert werden. Rjeka selbst ist ein Dörfchen mit verhällni«-mäßig zierlichen Häusern, denen fast niemal« die holzgeschnitzte Veranda fehlt. Bis zum Skutarisee •.'«ixcuiiv» 87 Scüe 3 hier allgemeine Wertschätzung und betätigte wieder-holt auch hier seinen seltenen Gemeinsinn und seine deutsche Opferwilligkeit. Noch in einem am Montag hier eingelangten Schreiben erklärte er, daß er den wackeren Cilliern sreudig zur Seite stehen wolle. Aus dem politischen Dienste. Der Statthalter in Steiermark bat den Statthalterei« KonzeptSpraktikanten Franz Sedlmayr in Graz der Bezirkshauptmannschaft Windifchgraz zur Dienst-leiftumj zugeteilt. Aus dem LandesveterinLrdienste. Der Landesausschuß hat den diplomierten Tierarzt Herrn Max Leskovar zum landschaftlichen Bezirkstierarzt in Lichtenwald ernannt. Haupt- und Nachrapport der Reserve-offiziere. Fähnriche, Kadetten und der Kadettaspiranten des fc. u. k. Heeres und der Kriegsmarine. Der Hauptrapport der Reserveoffiziere findet am 4. November 1912, jener sür die Fähnriche, Kadetten und Kadett-aspiranten am 6. November 1912 beim HeereS-SrgänzungSbezirkStommando Graz (Turnsaal der Dominikanerkaserne) mit dem Beginne um 9 Uhr vormittags statt. Der Nachrapport findet sür die Neserveosfiziere am 14. November, für Fähnriche, Kadetten und Kadettaspiranten am 16. November 1912 am gleichen Orte und zur selbe» Stunde statt. Zu dieser Amtshandlung haben die Reserve-ofsiziere in Winterparade, die Fähnriche, Kadetten und Kadettaspiranten in Zivil zu erscheinen. Mit-zubringen sind: I. Ernennungsdekret. 2. Widmungs-karte. 3. Personalnachweis mit den amtlich be> stätigten Rubriken 8 und 9. Evangelische Gemeinde. Am kommenden Sonntag findet in der ChristuSkirche anläßlich des Reformationsfestes um 6 Uhr abends ein Festgottes-dienst statt. Don unserer Schaubühne. (S r ö s f - nung der Theaterspielzeit.) Die Direk-tion des StadttheaterS in Cilli wurde von der Stadtgemeinde dem Theaterdirektor Carl Richter unter der künstlerischen Leitung des Direktors Josef Richter für die Spielzeit 1912/13 neuerdings über-gebeen. Das erste Enfemble-Gastspiel des Kaiser Frarnz Joses-Jubiläumstheaters in Laibach findet Milltwoch den 6. November statt. — Zur Aufführung gelangt die Operetten-Neuheit „Der Frauen-fressser" von Edmund Eysler. Dieses ungemein lustige und melodiöse Werk geht in Wien der dreihundert-sten Ausführung entgegen und erzielte auch an allen Pro»vinzbühnen durchschlagenden Erfolg. Die Haupt-pantien liegen in den Händen der Damen Krämer, Trandafir und Falkenstein und der Herren Hilde, Berko, Felix und Twerdy. Werk und Darstellung hab»» in Laibach derart eingeschlagen, daß bisher schon »üns Ausführungen stattfanden. — Es finden abwechselnd Operetten- und Prosaausführungen statt, als erste Lustspielvorstellung geht die amüsante satyrische Komödie „Der gutsitzende Frack" von Gabriel Dregely in Szene. Todesfall. Sonntagabends ist hier die In-geniieurSwilwe Frau Anna Suchy im Alter von 77 Jahren gestorben. ist es noch gut eine Stunde Bootsahrt. Der See selbjst ist in seinem Rjeka zugekehrten Teile arg ver-schlämmt und verschilft. Der romantische Anblick, den er von der Höhe geboten, ist völlig verloren gegangen und grau und trübe glotzt dem Neu-gierigen seine trübe Flut entgegen. Europa hat in Rjekka sein Ende gefunden; selbst im vornehmsten Gast'thause der Stadt gab eS nichts als Eier, Schnnlen und Schafkäse. Alles kalt. Aus ein Kochen wolllte sich die Wirtin durchaus nicht einlassen. Ich muHte also mit dem zufrieden sein, waS ich bekam. Untv daS war ich denn schließlich auch. Der präch-tige Wein und der herrliche Kaffee söhnten mich schliießlich mit allen Unzulänglichkeiten montenegrini-schen Wirtschaftsführung völlig aus. Nun galt es wieder, die gleichen Strecken in umogekehrter Richtung zurückzulegen, die ich gekom-meni war. Der Skutarisee blieb mir im Rücken liegeen, wacker griffen die Pserdchen aus, erklommen die Höhen und trugen mich nach Cetinje und am andoeren Morgen von der montenegrinischen Haupt-stadbt, über Njegus, die steilen Serpentinen hinunter nachh dem Bocche, nach dem stillen, weltabgelegenen Camaro. Diese Talsahrt war bei weitem gesähr-liebe er als die Bergfahrt. Und nur vorzüglich ein-geükbte Kutscher, wie der meinige einer zu sein schieen, und einem für diese Gebirgsverhältnisse von Juggend aus erzogenen Pserdematerial kann man seineie Knochen ohne besonderes Gruseln anvertrauen. Cillier MLnnergesangoerein. Sämtliche ausübende Mitglieder des Vereines treffen sich Sonn-tag den 3. November um halb 7 Uhr abends im Uebungszimmer. Wichtig I Windische Phantasien. Der „Slovenec" bespricht die Gerüchte von einer bevorstehenden deulsch-polnischen Koalition und eine dadurch be-dingte Neubildung der Regierung. Als Kandidaten für das neue Ministerium nennt das Blatt: Urban, Handelsminister, Sylvester oder Dobcrnig Eisenbahnminister, Hosmann-Wellenhos Unterricht, Pachcr LandSmannminister, anstatt Hochenburger Marckhl, Finanzministcr Leo, tschechischer Landsmannminister Mastalka, Arbeitsministerium und Ackerbau ist für tschechische Agrarier reserviert. Dem Monaichen bliebe somit die Besetzung der Ministerpräsidenten-schaft, des Ministeriums des Innern und der Lan-deSverteidigung überlasten. Graf Stürgkh und sein abinett sollen schon nach Weihnachten, spätestens im Jänner kommenden Jahres, ihre Demission geben. Dem Deutschen Nationalverbande stehe Gras Stürgkh im Wege, doch werde gut sein, in Erwägung zu ziehen, daß der derzeitige Ministerpräsident an allerhöchster Stelle das größte Vertrauen genießt. Was die Südslawen anbelangt, wäre eine deutsch-polnische Koalition mit parlamentarischem Kabinett, wie es von deutsch-polnischer Seite geplant ist, der ärgste Schlag inS Gesicht, und die Südslawen wer-den diesen Plan daher zu durchkreuzen wissen. Die angestreble Koalition wird aus den energischesten und rücksichtslosesten Widerstand der Südslawen stoßen. Bei den Windischklerikalen scheint diesmal der Fasching sehr früh zu beginnen. Im übrigen möchten wir für das Finanzportefeuille Herrn Nikita «US Montenegro vorschlagen. Deutscher Schulverein. Ortsgruppe Gaberje. Bei der am Montag den 28. d statt-gefundenen Ausichußsitzung der Ortsgruppe Gaberje des Deutschen Schulvereines hat es sich ergeben, daß diele Ortsgruppe trotz ihreS kurzen Bestandes bereit» einen ungeahnten Umsanq angenommen hat. Sie zählt schon weit über 1V0 Mitglieder. Hieraus er-gibt sich, wie notwendig die Gründung einer solchen Ortsgruppe war. Darum wollen wir nicht vergessen, der Ortsgruppe Cilli, die diesen Gedanken ins Le-bei» gerufen hat, unseren Dank auszusprechen. Besonders Herrn Lehrer Pvische sei die erste Anerken-nung gezollt für seine selbstlose Aufopferung in den Vorarbeiten der Gründung. Herr Porsche hat keine Mühe gescheut und sich nicht abschrecken lassen von der sorgenvollen Arbeit, den schönen Gedanken zu verwirklichen. Wir wolle» uns dieS auch zum Beispiele dienen lassen und nicht zurückstehen, das ein-mal geschaffene Bollwerk zur Erstarkung zu bringen. Der Vorstand der Ortsgruppe Gaberje des Deut-schen SchulvereineS. Ein Kind ertrunken. Samstag nachmittag verschwand das bei den Arbeiterinnen Michael und Theresia «upanz in Langenseld in Pflege befindliche zweijährige Mädchen Stephanie Supanz. ein Enkel-kind der Genannten, aus der Wohnung und konnte trotz eifrigen Suchen« im Hause und in der Hinge« bung nicht gesunden werden. Da daS Kind in der Nähe des vorbeifließenden Dornbaches gespielt hatte, vermutete man, daß es in den hochgehenden Fluten deS Baches ertrunken sei. Es wurde am Lonntag Morgen ungefähr 150 Schritte von der Behausung im Ufergestrüpp als Leiche aufgefunden. Die Groß-mutier deS verunglückten Kinde» wird sich wegen mangelhafter Beaufsichtigung vor dem Gerichte zu verantworten haben. Das eigene Kind im Stiche gelassen. Am 27. d. vormittags kam zu der hiesigen Süd-früchtenhäiiUerin Marie Oberstar eine ihr unbekannte Person namens Agnes Grobelnik mit einem 2 Zahre alten Mädchen und bat, Oberstar möge auf kurze Zeit, während sie ihren in der Zinkhütte als Ar-deiter beschäftigten Geliebten besuchen wollte, das Kind bei sich zu behalten. Frau Oberstar über-nahm das Kind, ohne sich jedoch zu erkundigen, wie die betreffende Person heiße. Da die Grobelnik nicht mehr zurückkehrte, um daS Kind abzuholen, erstattete sie den nächsten Tag bei der Sichel heitswache die Anzeige. AgneS Grobelnik wurde deshalb von dem Wachmann Gratschner, als sie nach Ostroschno auS-reißen wollte, in der Laibacherstraße angehalten. Da sie die Absicht hatte, sich ihreS Kindes zu entledigen, wurde sie dem KreiSgerichte Cilli eingeliefert. Eine Eifersuchtsszene. Der Feldwebel Cepe deS 26. Landwehr-Infanterieregiments in Cilli unterhielt sich in einem Äasthause zu Gaberje mit der Wirtstochter. Da erschien der BesitzerSsohn Josef Posenjak auS Unterkitting. Von Eifersucht gepack«, stürzte er sich auf den Feldwebel, versetzte ihm einige Ohrfeigen und nahm ihm den Säbel weg. Als Cepe dem Posenjak den Säbel wieder entreißen wollte, zog er sich eine Schnittwunde zu. Erst als Gendarmerie und Wache einschritten, kam er wieder in den Besitz der Waffe. Ein^tatiftisches Handbuch für Steier-mark. Seitens des Statistischen LandeSamteS sür Steiermark. dessen Publikationen an dieser Stelle schon wiederholt besprochen worden sind, wurde vor einigen Tagen der erste Jahrgang eines statistisch« Handbuches für Steiermark veröffentlicht. Solche statistische Handbücher bestehen schon seit Jahren in allen größeren Staaten, Ländern und Städten und dienen al« Hand- und Nachschlagebücher sür alle Gebiete des VerwaliungSwesens, der Volkswirtschaft-lichtn und PiodultionSverhältnisse, der Finanzwirt-schaft und dergleichen. Sie gewähren Aufschluß nicht nur über den gegenwärtigen Stand, sondern auch über die Entwicklung aller jener Tatsachen und Er-scheinungen, die sür die Oeffentlichkeit von Bedeu-dung sind. Man kann daher mit Genugtuung fest-stellen, daß durch die Herausgabe dieses Hand* bnches dem Wunsche und dem Bedürfnisse eines Großteiles der Bevölkerung entsprochen wird, denn abgesehen von dem allgemeinen Interesse, welches diesem Buche entgegengebracht werden dürste, wird dasselbe jedenfalls ein wertvolles Nachschlagebuch für gewisse Standesgruppen, wie Politiker, Jour-nalisten. Gelehrte, Fachleute aller Art abgeben. Ein ganz besonderer Wert dieses Buches liegt in dem Umstand, daß eS als eine ossizielle und authentische Publikation anzusehen ist und demzufolge für alle Aemter und Behörden, für die autonomen Berwal-tnngSstellen und größeren Korporationen unentbehr-lich sein wird. Denn während man bisher genötigt war, statistische Daten auS den verschiedensten amt-lichen Quellen mühsam zusammen zu suchen, ist man jetzt in der Lage, alles WiffenSwerte aus allen Ge bieten in einer Publikation zusammen zu sinden. DaS Handbuch ist 203 Seiten stark und behandelt folgende Gegenstände: Bevölkerungsziffer, Arealverteilung, Bevölkerungsbewegung, meteorologische Ber-hältni^e, SanitätSwesen, Unterrichtswesen, Stistun-gen, kirchliche Verhältnisse, Armenwesen, Vereins-wesen, Grundbesitzverhältnisse, Landwirtichast, Forstwirtschaft, Jagd, Bergwerksproduktion, Wildbachver-bauungen, Wohnungswesen, Preise und Marktver-kehr, gewerbliche und industrielle Verhältnisse, Ar-beilsstatistik, Verkehr, Fremdenverkehr, Rechtspflege, Versicherungswesen, LandtagSwahlen, Finanzstatistik, Gemeindebetriebe und öffentliche Sicherheit. DaS Buch ist zum Preise von sünf Kronen im Kom-missionSverlage der UniversitätSbuchhandlung Leufch-ner u. Lubensky in Graz, Sporgaffe, erschienen und wird an Aemter, Behörden, an alle autonomen Verwaltungsstellen und an die größeren Korpora-tionen öffentlichen Charakters zum ermäßigten Preise von K. 3 50 abgegeben. Adressenbuch für Steiermark. Die notwendig gewordene zweite Auflage des zu An-sang des laufenden Jahres erschienenen „Adressen-buches sür Industrie, Handel und Gewerbe des KronlandeS Steiermark" ist vor kurzem zur Aus-gäbe gelangt. Das 587 Seiten umfassende Buch, welches ein vollständiges OrtSregister, die Industrie«, Handels-, Gewerbe-, Bergbaubetriebe und Verkehrs-anstalten einschließlich der Aerzte, Advokaten, Notare usw., die Behörden und Anstalten, Banken und Kreditinstitute, Sparkassen, Verbände und Genossen-schaften, Fachverelnigungen, Unterrichtsanstalten für Handel und Industrie- und die BersicherungSanstal» ten und die Großindustrie der Steiermark usw. ent-hält, ist nun sür heimische Interessenten zum er» mäßigten Preise von nur sechs Kronen zu beziehe». Bestellungen sin) zu richten an die Schnstleitung des steiermärkischen Adressenbuches in Graz, Kauf-mannshaus. Postablage. Die bisher dem Postamte Pri» stova unterstellte Postablage St. Peter im Bären» tale wurde mit 28. d. dem Postamte Podplat bei Pöltschach als Zuständigkeitspostamt zugewiesen. Die Verbindung mit dem Postamte Podplat erhält die Postablage durch die erste Postbotensahrt Podplat— Windischlandsberg und die zweite Postbotensahrt WindischlandSberg—Podplat. Beim gechen bestohlen. Aus Sachsenseld schreibt man: Am 27. d. zechten im Gasthause Se-nie« mehrere Gäste, darunter auch der Knecht Zohann Znidersic. Während deS ZechenS machte sich der Taglöhner Franz Urec an Znidersic heran und stahl ihm auS der Rocktasche die Brieftasche mit 270 K. Urek wurde bald darauf verhaftet. Die Geldtasche wurde unter dem Bette deS Urek im Stroh versteckt ausgesunden. Seite 4 Deutsche iwßu,» Nummer 87 Schönstem. (Aus dem Gemeindeausschusse.) Der GemeindeauSschuß der Stadt Schön, stein hielt am 527 d. unter dem Borsitz de« Bürgermeisters Herrn Franz Woschnagg eine Sitzung ab, in der unter anderem über Antrag des Gemeinderates Viktor Hauke der einstimmige Beschluß gefaßt wurde, zu dem bestehenden Fcuerwehrrüsthau« einen Zubau aufzuführen. Die Notwendigkeit eines Zubaues begründete Herr Hauke dahin, daß durch die immer höher gestellten Anforderungen an die Feuerwehren, deren Behelfe im steten Wachsen sind, die alten Rüsthäuser allenthalben die vermehrten Rüstungsobjekte nicht mehr fassen können. — Auch der alte, schadhafte Steigerturm soll abgetragen und au dessen Stelle ein den modernen Anforderungen entsprechender neuer aufgestellt werden. Der Ge-meindebeschluß hat aber auch noch das eine Gute, daß die durch den Zubau des Rüsthauses und Auf-stellnng deS neuen Steigerturmes der Stadt Schön-stein erwachsenden bedeutenden Geldopser zugleich der Verschönerung des betreffenden Stadtteiles zu-gute kommen. Schönsteln. (U n g l ü ck s f a l l.) Im Dr. v. Lappschen Bergwerke in SkaliS bei Wöllan ver« unglücku der Arbeiter Franz Miklauzin. Während der Arbeit fiel ihm eine Sohlenmasse auf den rech-ten Fnß und zerschmetterte diesen. Schwer verletzt wurde Miklauzin von der UnsallSstelle in daS Spital übergeführt. Windifchgraz. (Frauenortsgruppe des Deutschen Schulvereines.) Der äußerst rührige Ausschuß der FrauenortSgruppe des Deut-schen SchulveremeS, dessen eifrigem Wirken in den verflossenen Wintermonaten wir so schöne Veran-staltungen verdankten, ist nun bereit» wieder eifrig an der Arbeit. Als nächste Veranstaltung ist ein großes „Nikolofest" am l. Dezember in Aussicht genommen. Diese Veranstaltung, dessen Reinerträg-nis völkischen Zwecken zufließt, verspricht sehr schön zu werden und wird besondere Überraschungen bringen. Windifchgraz. (Völkische«.) Die Wich-tigkeit der deutschvölkischen Arbeiterbewegung erken-nend hat der hiesige deutsche Turnverein die Bil-dung einer Ortsgruppe des Bundes deutschvölkischer Arbeiter Germania in die Hand genommen. Dieser Tage sand eine Besprechung statt, an welcher der Bürgermeister Jng. Poiotschnig. die Ausschüsse der deutschen Vereine, Vertreter der deutschen Gewerbe-treibenden und der Arbeiterschaft teilnahmen. Zu dieser Besprechung war auch der Obmann der Ortsgruppe WolfSberg des Verbandes Germania Herr Stopper erschienen. Die Verhandlungen leitete Herr Dr. Balogh. Herr Stopper begründete in ausführlicher Weise die Ziele und Zwecke der deutsch-völkischen Arbeiterorganisation und stellte einen Ver» gleich zwischen der deutschvölkischen und roten Or-ganisation in gewerkschaftlicher Beziehung auf. In seiner vom völkischen Geiste getragenen Rede be-gründete er in schlagender Weise die Notwendigkeit des Zusammenschlusses der deutschen Arbeiterschaft auf völkischer Grundlage. ES wurde dann ein mehr-gliedriger Werbeausschuß gebildet, dem die Ver« tnter der Gemeinde, der deutschen Bereine, de« Ge-Werbestande« und der Arbeiterschaft angehören und zu dessen Vorsitzenden Herr Dr. Balogh und dessen Schriftführer Herr Jng. Pauli gewählt wurden. Der Ausschuß ist bereits eifrig an der Arbeit und erstreckt seine Arbeit auf das ganze Mislingtal bis Schönstein. Wir wünschen ihm den besten Ersolg l Windifchgraz. (Trauung.) Sonntag den 27. d. fand in der hiesigen Pfarrkirche die Trauung de« Fräulein Margarethe Panzner, Tochter des Guisbesitzer« und k. u. f. Hauptmann« Herrn Panzner auf Schloß Gallenhofen bei Windifchgraz, mit Herrn Karl Buttner, k. u. k. Hauptmann der Reserve, statt. Trauzeugen waren Herr Eduard Siegl, Ingenieur aus Windischgraz, und Herr Wenzel Pfleger, t. u. k. Hauptmann d. R. au« GamS bei Frauenthal. Rann. (Dämon Alkohol.) Der dem Trunke ergebene Besitzer Martin Krejacic in Zakot versolgt schon seit längerer Zeit seine Frau Marie Krejacic mit Eifersucht und mißhandelte sie aus diesem Grunde schon mehrmals in rohester Weise. Am 23. d. kam er wieder betrunken nach Hause, worauf e« abermals zu einer Eifersuchtsszene kam. Krejacic bewaffnete sich mit einem Revolver und schoß damit aus seine Frau. Glücklicherweise hatte Krejacic einen solchen Rausch, daß die Schüsse fehl-gingen. Rann. (Kampf m i t W i l d e r e r n.) Am 23. d. ging der Jagdaufseher Peter Böhm in Do-bova in die Jagdreviere Veliki Brot und Gebreich, um dort eine Streisung nach Wilddieben vorzuneh-men, die sich in den genannten Revieren» zum Schaden des Jagdbesitzer« Franz Kenesch schon öfter« bemerkbar gemacht hatten. Böhm traf auch richtig auf zwei kroatische Wilddiebe, die schon einen Hasen erlegt hatten, und forderte sie auf, stehen zu bleiben. Die Wilderer jedoch ergriffen die Flucht und ließen den Hasen zurück. Böhm schoß hieraus den Hund der Diebe nieder und wollte sich des Hasen« bemächtigen. In diesem Augenblick eröff-neten aber die Diebe aus den Jagdausseher ein förmliches Gewehrfeuer, so daß er die Flucht er-greifen mußte. Hin steirifch kärntnerisches Straßenprojekt. Von Cilli läng« der Sanntaler Alpen und Kara-wanken nach Klagenfurt. Seitdem e« in den österreichischen Alpenländern einen Fremdenverkehr gibt, wird auf dessen un-gleiche Verteilung verwiesen, da die westlichen Ge-biete überaus stark, die östlichen ziemlich spärlich be-besucht werden. Außer einer Reihe natürlicher Gründe, wie die nähere Nachbarschaft de« Deutschen Reiche« zu den Ländern Tirol. Salzburg und dem Salz-kammergnt, ist aber auch eine Ursache dieser Ver-schiedenheit in den VerkehrSverhältnisseu zn suche». Die neuen Alpenbahnen haben hier eine gründliche Aenderung geschaffen. Anders verhält e« sich noch bezüglich des StraßenwesenS und der für diese Straße bestimmten billigen Verkehrsmittel. Unter diesen Verhältnissen leidet heute noch der Besuch der Sanntaler oder Steiner Alpen, deren Schönheit und wildromantischer Reiz schon so oft in Wort und Bild gepriesen und von allen Besuchern bestätigt wird. Seit mehr al« einem Bierteljahrhundert bestehen Bemühungen bezüglich einer guten Straßenverbindung, welche allerding« zum Baue einer guten Fahrstraße im oberen Sann-tale bi« Sulzbach führten. Damit ist a*tz der Zweck noch nicht erreicht. Diese Straße erheischt unbedingt eine Fortsetzung nach Kärnten, und diesem Ziele sollen die nachstehenden Ausführungen gelten. Ein kurzer Ueberblick über die Entstehung der Straße sei vorangefchickt. Die erste Anregung zu einem Straßenbau im oberen Sanntale brachte schon 1875 der Steirische GebirgSverein durch eine Eingabe an den steirischen Landtag. Dieser lehnte den Bau aber ab, da die Erhebungen deS Landes-ausschusses zu hohe Kosten ergaben. Ein gleiches Schicksal erfuhr 1880 die Eingabe des damals be-stehenden Sanntaler AlpenklubS. Eine Umfrage de« Landesausschusses bei den beteiligten Gemeinden er-hielt von diesen keine oder ablehnende Antworten. Nim war der Plan sür Jahre begraben. Allein von mancher Seite gab man die Hoffnung nicht aus, und auch in Kärnten begann man sich dafür zu in-terefsieren, so die Marktgemeinde Eisenkappel und die dortige Tvuristenklubsektion. Den Anstoß zum Baue scheint im Mai 1892 eine Tierschau in Sulzbach und die Anwesenheit des damaligen LandeSkulturreserenten Grasen AttemS dort gegeben zu haben, nachdem die Eröffnung der Bahnstrecke Cilli—Wöllan 1891 die Aufmerksamkeit weiterer Kreise auf Untersteiermark gelenkt hatte. Tatsächlich beschloß der steirische Landtag am 16. Juli 1892, neuerliche Erhebungen zu pflegen, welche diesmal so günstig ausfielen, daß nach dem gründlichen Studium zweier Projekte (linke« oder rechte« Sannuser betreffend) im Frühjahre 1894 mit dem Bau begonnen wurde, der schon im August zwischen Leutschdors und Sulzbach in einer Länge von 9,24 Kilometern vollendet war. Im Anschlüsse daran sand auch eine Straßenumlegung bei dem Primu«berg zwischen Laufen und Leuisch statt. Da-mit war der erste Schritt getan, denn daß eine Fortsetzung de« VaueS nötig wird, erkannte man so-fort und machte auch alsbald Studien über die ziemlich eben verlaufende Strecke von Sulzbach bi« zum Beginne des Logartale«. Achtzehn Jahre siud feit der Eröffnung der Straße verstrichen. Merkt man einen wesentlichen Erfolg? Die wirtschaftlichen Vorteile sür da« obere Sanntal, da« früher ohne Fahrstraße war und zu Zeilen nur mittels eine« schmalen Fußsteiges die Verbindung mit der Außenwelt herstellen konnte, sind ja außer Zweifel. Allein die Vermehrung des Fremdenzuflusse« ist nicht im erhofften Maße eingetreten. Das Touristenhau« der AlpenvereinSfektion Cilli im Logartale weist jährlich 300 bi« 400 Be-fucher auf. Wenn man auch die höhergelegenen Schutzhäuser des slowenischen Alpenvereine« im Okreschcl und am Steiner-Sattel mit in Rechnung zieht und annimmt, daß ein Teil ihrer Besucher nicht auch im Logartal haltmacht, trotzdem er von Sulzbach her eintraf, so wird die Gesamtzahl der Fremden doch kaum mehr al« 60V bis 700 ausmachen. Und das sind Touristen, welche zumeist z» Fuß wandern. Eclten trifft ein Fuhrwerk, etwa ein Automobil, ein, obwohl mit diesem Fahrmittel die Strecke Cilli—Sulzbach in zwei Stunden zurück-gelegt werden kann, aber nur an Wochentage«, wenn die Straße nicht durch Holzfuhrwerke stark besetzt ist. Der größere Fremdenverkehr blieb also au«. Die Ursache davon liegt nicht an der bescheidene» Unterkunft in einem Touristenhause, sondern in Ver-Hältnissen, welche wir gleich darlegen werden. Die achtzehn Jahre seit 1894 bliebt» aber nicht unauSgenützt, und sowohl in Steiermark wie in Kärnten trat man dem Plane einer Fortsetzung der Straße von Sulzbach nach dem VcUachtak näher. Die Touristenklubsektion in Eisenkappel, die bekanntlich in den Sanntaler Alpen und ihren Bor-bergen eine große Anzahl Wegbezeichnnngen und zum Teile sehr kühne Felssteige ausführte, hatte mehrfach Gelegenheit, Gutachten in dieser Frage ab-zugeben, Interessenten in Kärnten wurden einver« nommen und — das Wichtigste — der steirisHe Laude«au«schuß ließ die Strecke von Sulzbach bi« zur steirischen Londesgrenze kassieren. Auch der vor zwei Jahren gebildete Fremde»-verkehrSauSschuß der Deutschen VolkSräte für die Alpenländer beschloß, sich für die Durchführung de« neuerlichen Straßenbaues einzusetzen und aus seiner erweiterten Tagung am 30. April 1911 in Win-dischgraz erstattete der Obmann der Touriftcnklub-sektion Eisenkappel, Finanzsekretär Prugger, ein aut-führliches Referat über diesen Gegenstand. Sei»« weilblickenden Ausführungen legten auch die Gründe dar, warum der Straßenbau im oberen Sanntale nicht die erhoffte Vermehrung des FremdenzuflufleS brachte. Lokal wird die Straße bis Sulzbach ja be-nützt worden sein von den Bewohnern des unteren Sanntales, von Cilli auswärts, soweit diese in der Lage sind, sich die Benützung eines Wagens zu ge« statten. Naturgemäß sind das nicht viele. Die aut wärtigen Naturfreunde kommen aber nicht aus de» Sanntale, sie kommen überhaupt nicht vom Sude», sondern vom Norden. Lagen die Verhältnisse schoi früher ähnlich, so bildeten sie sich noch mehr in diesem Sinne seit der Eröffnung der Tauerndah« aus. Hier ist die Pforte, durch welche der Fremde»« ström eindringt, und eS ist nur naturgemäß, ih» auS der nördlichen Richtung über Eisenkappel, da« durch die Lokalbahn von KühnSdors mit der Süd-bahn verbunden wurde, »ach den Sanntaler Alp» und in die Ostkarawanken zu lenken. Fast alle Reisenden, welche von der Tauernbahn oder au« Tirol kommend, die Julischen Alpen, die Kara-wanken und die Sanntaler Alpen besuchen, eile» erst von dort dem Süden zu, entweder durch die Wochein oder auS dem Sanntale über Cilli nach Trieft. Die trefflichen Ausführungen fanden allge-meine Zustimmung. In der Tat hätte man die Zo-gänglichkeitSmachung dieser Alpengebiete von E>je»< kappel au« beginnen sollen. Da die« nicht geschah und man die Straße im oberen Sann tale zuerst ausbaute, so erscheint es al« absolute Notwendigkeit. jetzt die Fortsetzung nach Eisenkappel auszu-führen, will man den eigentlichen Zweck des Slraßa-baue« nicht ganz au« dem Auge verlieren. In seinem Referate behandelte Herr Prugger natürlich auch die wirtschaftliche Bedeutung der Straßenlinie: die Angliederung der sich entsprechend hebenden Milchwirtschaft, der Biehproduktion und de« Holzhandel« »m Eisenkappel, al« dem nächst« größeren und an einer Eisenbahn liegenden Orte. Es liegen drei Pläne vor, um den Gebirzt-rücke» zwischen dem Sann- und dem Vellachtale j» Übersetzen. Der erste benützt den Pastirk-Sattel (1425 Meter hoch), etwa« westlich von der Kirche St. Leonhard. Ueber diesen ging noch ansang« der Achtzigerjahre des vorigen Jahrhundert« ein gut» »ohlensuhrweg, der jetzt auf der Kärntner Seite im obere» Teile verfallen ist. Er senkt sich durch den Kupitzgraben herab, einem Seitenast de« Ne«-scheniggraben«, welcher eine Viertelstunde südlich von Eisenkappel in das Vellachtal mündet. La Weg über diesen Sattel stellt heute die beliebieste und kürzeste Verbindung zwischen Eisenkappel und dem Logartale her. Da« zweite Projekt benützt den Paulitsch-Sattel (1339 Meier), also um fast 100 Meter niederer als der frühere. Dafür führt aber der Weg von diesem sehr steil herab und mündet in nächster Nähe dcS Bades Bellach in die Reicht-straße, also sieben bis acht Kilometer von Eisen- stummer 87 Deutsche »Vacht Seite » kappel entfenit. Dieser Umstand läßt daS zweite Projekt als um vieles minder günstig erscheinen. Um aber doch den niederen Paulitsch-Sattel der geringeren Kosten wegen zu benutzen, wurde noch ein drittes Projekt in Betracht gezogen, nüm> lich die Führung der Straße vom Paulitsch-Sattel im langen Bogen aus der Kärnter Seite längs der östlichen Hänge de» Pellachtales, um schließlich im Remscheniggraben zu münden. Es frägt sich natür-lich dabei, ob die lange Entwicklung nicht die Losten-ersparung der niedrigeren Höhenüberjetzung wieder aushebt. Diese Straßenangelegenheit hat in allerjüngster Zeit einen merklichen Schritt nach vorwärts getan, indem von der polnischen Behörde vom 18. bis 20. September die politische Begehung der beiden Strek» ken über den Pastirk- und über den Paulitsch-Saitel mit einer Einvernahme der Interessenten in Eisen-kappcl angeordnet und durchgesührt wurde. Bei diesem Anlasse zeigte sich, daß sowohl vom steirischen LandeSausschusse, bezichungweise seinen Bauorganen, als auch von den wenigen bäuerlichen Jineresscn!en auf der steirischen Seite die Trasse über den Pan-litsch-Sattel bevorzugt wird — in erster Linie wegen der Kostenersparung. Im Gegensatze dazu sprachen sich die Kärntner Interessenten einmütig sür die Straßenführung über den Pastirk-Sattel au«, und zwar die Marktgemeinde Eisenkappel. die Gemeinde Vellach, die Tvuristenklubsektion und die Grundbe-fitzer, in erster Linie die Forstverwaltung de« Grafen Bliizeuz Thurn-Balsassina, welche nur in diesem Falle eine materielle Förderung in Aussicht stellte. Aus den früheren Ausführungen ergib» sich, daß nicht etwa die verminderten Losten beim Baue, sondern die wirtschaftlichen Gesichtspunkte und die Berkehrsfolgen nach der Vollendung des Baues aus-fchlaggebend sein müssen für die endgiltige Entschei-dung der Straßenlinie. Nochmals: es handelt sich nicht darum, eme Ausmündung der Sanntaler Straße zu finden, sondern um die richtige Einmün-dung des schon gegebenen, vom Norden kommenden BerkehrSstromeS. Diese Einmündung kann nur über Eisenkappel stattfinden, und darum hat Eisenkappel, welcher OZrt heute schon ein VerkehrSzentrum für die Ostkaranvanlen, eine beliebte Touristenstation und eme alljcährlich mehr in Aufschwung kommende Som> mersrislthe ist, in erster Linie berücksichtigt zu werden. Für Etssenkappel kommt aber nur die Linie durch den Reunschenig- und Kupitzgraben zum Pastirksatiel in Betracht. Welche Borteile hätte aber die Trasse über den Paulusch-Sattel außer den geringen Kosten? — Keine. — Es wäre nur eine Verzögerung deS Ver« kehre», wenn man von Eisenkappel, der Bahnstation, eine Stunde gegen Bad Vellach und von dort den Berg empor müßte. Bad Vellach, im Sommer von Kurgästen überfüllt, legt anscheinlich auch nicht viel Wert auf dort einkehrende Touristen. Und wollte man etwa im Sinne haben, den Fremdenverkehr vom Scrnntale über Bad Vellach und den Seeberg »ach Seeland und Kraiu zu leiten, so wäre das eine ganz ungeheuerliche Spekulation und ein zweckloses Beginnen dazu, da sich die Verkehrsrichtung der Wanderer nicht kommandieren läßt. Auch ist zu de deuten, daß auS Kärnten kein Kostenzuschuß erwar-»et werden dars, wenn die Straße auS Steiermark Kommend, Lärmen nur ein kleines Stückchen berührt, um fofotrt nach Kram zu führen. Für die Erschließung der Sanntaler Alpen selbst bleibt eS sich fast und sür die Bewohner de« «deren Sanntales vollständig gleich, über welchen Sattel diie Straße nach Kärnten geht. Eo bleiben uch eirtfigc größere Bauern im unteren Jerseratale, also am Wege zum Paulitsch Sattel, alS Interessen-un übrig. Ader auch deren Wunsche können ei füllt »erden, idevn die Entwicklung der künftigen Llraße zum Pastttrk-Sattel kann ganz gut durch daS untere Zeseratal. und an den erwähnten Bauernhöfen vor-deigesührtt werden. Das steirische Landesbauami wird als® gut tun, in erster Linie da» Projekt über den Pasttiik Sattel zu berücksichtigen, weil ihm dann «llein die? Lärntner Interessenten fördernd zur Seite stehen. In Lärnten blickt man bei diesem Straßenpro-jekt aber weiter. Es soll einen Teil eines weiter-gehenden Plane» bilden, nämlich den Ausbau einer zmen Fabhrjiraße von Eiienkapprl durch da» Ebinich >»! über die Lcheide in das Zellial und von dort über Waindisch nach Ferlach an die Larawankenbahn Bisher gqcht ein lridlichk' Fahrweg von Eisenkappel bi» zu dcrm 1060 Meier hohen Scheiderücke». Der AuSbau »würde hier keine großen Kosten verursachen, ebensowennig die völlig ebene Strecke vom larklbauer in Zell i zur Mündung deS WaidischgrabenS. Der irringe Hpöhenunterfchied der Scheide läßt sich un- schwer überwinden. Der Ausban einer Fahrstraße von Zell nach Waidisch beschäftigt aber schon seit Jahrzehnten den Kärntner Landesausschuß, der meh-rere Projekte ausarbeiten ließ, die sicher in nächster Ze t zur Ausführung kommen müssen. Von Wai-disch nach Ferlach führt schon heute eine sehr gute Straße, welche nur an einer Stelle durch ein Rutsch-gebiet geht und hier eine Umlegung erfahren müssen wird. Der ganze Plan diefer Straßenlinie von Ro-fental über Eisenkappel in daS Sanntal hat gewiß feine volkswirtschaftliche, touristische und wohl auch militärische Bedeutung, was nicht außer acht zu lassen ist. Und es wohnt ihm eine gew'sfe Groß-zügigkeit inne, denn der mächtig dahinrauschende Ver» kehrsstrom rennt manchen störrischen Dorfzeloten über de» Hausen, welcher sich gegen die natürliche Ent-Wicklung der Dinge stemmen möchte I Nun noch etwas: Die Straße allein genügt nicht, will man den Fremdenverkehr in ein Gebiet lenken. Entsprechende Unterkunft ist selbstverständlich. Dann muß man aus der Straße auch billig sahren können. In Tirol erwartet den eincm Bahnzug entsteigenden Reisenden nach jeder halbwegs bedeuten-deren Station ein Omnibus (Post- oder Privatun-ternkhmen), der um billige» Geld bis in den näch-sten Talgrund fährt, wo dann der weitere Aufstieg zu einer Schutzhütte beginnen kann. In den östlichen Alpenländern kennt man diese Beförderungsart fast gar nicht, denn die «euren Postlandauer, dazu nur sür fünf Personen berechnet, welche aus wenigen Strecken verkehren, sind kein Ersatz für den Omni« buS. Man wird also auch hier daran denken müs-sen, an die in Eisenkappel eintreffenden Züge zur passenden Zeit einen OmnibuS (ei muß nicht immer ein Automobil sein I) nach dem Logartale. bezw. nach Sulzdach anzuschließen, nicht aber von einer Autovervindung durch daS Sanntal das Heil er-warten, welches Verlangen von einer Seite wieder-holt gestellt wurde. Von den Kosten der zu erbauenden Straße wurde in diesen Ausführungen noch nicht gesprochen. Zu dieser heiklen Frage soll nur bemerkt werden, daß ein Staatszuschuß von 40 Prozent in Aussicht gestellt ist. Der gegenwärtige Augenblick fchelnt nicht gerade geeignet, vom Lande Kärnten einen größeren Beitrag für den Straßenbau zu verlangen. Allein eS handelt sich ja nicht um ein Projekt, daS in der nächsten Zeit schon ausgeführt werden muß, weshalb auch hier der Grundsatz angewendet werden mag: Kommt Zeit — kommt Rat. — Bei der derzeit mißlichen Finanzlage KärntenS wird man auch die zuwa'tende Stellung begreifen, welche der Kärntner Landesausschuß bisher gegenüber diesem Straßm-plan« eingenommen hat. Dagegen sprach sich der Landesverband für Fremdenverkehr in Klagenfurt entschieden für diesen Straßenbau auS, als im Jn> terefse des Landes gelegen. Schließlich darf ein Umstand nicht unbesprochen bleiben: Es geht nicht an, den Straßenbau im einfeiti-gen Jnteresie einer Pariei ausnützen zu wollen; er muß vielmehr, wie alle größeren wirtschaftlichen Fra-gen, fiel von jedem engen Parteiinteresse betrachtet und durchgeführt werden. ES sei dieS erwähnt, weil von slowenisch-nationaler Seite schon Versuche ge-macht wurden, den Fremdenverkehr einseitig zu beein-fluffen. Dies geschah z. B., als man vor einigen Jahren den Grazer Statthalter in das Logartal führte und dabei sorgfältig dem netten Schuyhause des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines auSwich und daS Mittagessen in einem slowenischen Bauernhausc bereiten ließ. Auch in neuerer Zeit versucht man ähnliche Quertreibereien durchzusühren. Demgegenüber uiuß festgestellt werden: Der Frem-denvetkehr, welcher etliche 90 Prozent Deutsche inS Land bringt, wird entweder deutsch geleitet oder er wird überhaupt nicht sein! Die slawische Bevölkerung wird ader auch von dem deutsch geleiteten Fremden-verkehr ihren wirtschaftlichen Vorteil ziehen. Ludwig Jahne. vermischtes. Eine Erleichterung deS Reifever-kehrs, die sich bereits bei der französischen Nord-bahn bewährt hat, wird demnächst bei allen sra»zö si'chen Bahnen durchgeführt werden. Es handelt sich, wie wir in der „Post reisender Kaufleute Deutsch« landS" lesen, um die Erleichterung bei der Auslie-ferung deS Reisegepäcks, die dank einer einfachen Idee jetzi möglich erscheint. Die Verbesserung de-steht darin, daß sowohl auf den Gepäckscheinen wie aus den an den Gepäckstücken angehefieien Zetteln die Endziffer bedeutend größer gedruckt ist, und daß die Gepäcksstücke bei dem Eintresfen am Bestimmung»-orte unverzüglich nach den Endnummern sortiert und gesondert an den verschiedenen Orten der Gepäcks-Halle zusammengestellt werden. DaS erspart viel Suchen, da die Reisenden unverzüglich wissen, w« sie ihr Gepäck zu erwarten haben. Dank diefer Maßregel wickelt sich die Auslieferung des Gepäcks am Pariser Nordbahnhofe trotz deS ungeheuren Andranges rasch ab. Unverkennbares Zeichen von Liebe. Die bekannte „Bibliothek der Unterhaltung und des Wissen«" erzählt solgende Geschichte: Der Verfasser deS Schauspiels „Die Weihe der Kraft", Zacharias Werner, war ein eckiger, ungeschliffener und exzen-irischer Mensch, der sein AeußereS aus« gröblichste vernachlässigte. Im Alter von sechSunddreißig Jahren kam er nach Berlin, war aber zu der Zeit bereits von zwei Frauen geschieden und ließ sich nicht lange darauf auch zum dritten Male scheiden. Seine dritte Frau war eine schöne, erst dreiundzwanzigjährige Polin, die sich nach kurzer Zeit in Berlin mit einem Siaatsrat wieder verheirate. Zehn Jahre später, als Werner Berlin verließ, stattete er seiner ehe-maligen Frau, der nunmehrigen StaatSrätin, einen Abschiedsbesuch ab und kam danach ganz aufgeregt zu einem Freunde. „Denke Dir," berichtete er ihm frohlockend, „ich habe soeben entdeckt, daß mich meine schöne Malgarzata MankjatowSka noh immer liebt. Sie hat mir ein unverkennbare» Zeichen von ihrer Liebe und Fürsorge gegeben." — .Ist» möglich I Worin bestand den» daS? forschte der Freund. — „Sie begleitete mich bis an die Treppe und sagte mir: Werner, Du bist doch nun einmal früher mein Mann gewesen, und da möchte ich Dir doch noch einen guten Rat mitgeben: Wasche Dich und kämme Dich, denn Du siehst aus wie ein Schwein!" — Ob Werner sich nach diesem „unverkennbaren Zeichen der Liebe" gerichtet hat, hat die Geschichte leider nicht aufbewahrt. J^polJo 7p/>y/e aller Ifarkm Henchtssaat. Gewalttätigkeit gegen einen Wachmann. Der 21 jährige Fabriksarbeiter Peter Bonaja aus der Umgebung von Cilli widersetzte sich anläß-lich seiner Verhaftung, die der städtische Wachmann Kalischnig vornahm, gegen dieselbe, vergriff sich an den Wachmann und beschimpfte ihn auf das gröb-lich»«. Er wurde bei der am 26. d vor dem Kreis-gerichte Cilli stattgesundenen Haupiverhandlung wegen Verbrechens der öffentlichen Gewalttätigkeit zur Strafe des schweren Kerkers in der Dauer von vier Mo-naten, verschärft mit einer Faste und einem harten Lager alle 14 Tage, verurteilt. Von der Unter-suchungshast werden ihm zehn Tage in Anrechnung gebracht. Ausschreitende Bergarbeiter. Am L9. September lärmten mehrere Berg-arbeiter vor dem Hause deS Josef Berger in Trifail, wodurch die Bewohner in ihrer nächtlichen Ruhe ge-stört wurden. Als die im ersten Stockwerke wohnen-den Eheleute Schmied zum Fenster eilten und die Burschen beruhigen wollten, schleuderte der Berg-arbeiter Johann Smodisch einen großen Stein gegen daS Hans ES wurde ein Fenster in der Schmied-schen Wohnu»g zertrümmert. Da durch den Stein-wurf die Bewohner und insdesonders ein kleine» Seite 6 Kind das in einer in der Nähe des Fenster» be. findlichen Wieg- schlies. in ihrer körperlichen Sicher-heit gefährdet waren, wurde Johann Smodlsch bei der am 2V.' d. vor dem Kreisgerichte Cilll stattge-fundenen Hauptverhandlung wegen Uebertretung gegen dir körperliche Sicherheit zur Strafe de» Arreste» in der Dauer von drei. Wochen verurteilt. Da sich der Angeklagte durch 14 Tage in Untersuchungshaft be-funden hatte, wurde ihm diese Untersuchungshaft in die Strafe eingerechnet. praktische Mitteilungen. Rollmops zu bereiten. Man wässert die abgewaschenen Heringe 12 bis 18 Stunden, dann entfernt man Kopf. Schwanz uns Haut, reißt die Heringe an der Grä>e entlang auf, entfernt letztere, trocknet die so erbaltenen Stücke und legt sie auf ein Brett, das Innere nach oben. Nun wird die Heringsmilch zerrührt, mit zerstoßenem Gewürz. Pfeffer, kleinen Senskörnern, sein gehackten Zwiebeln und Kapern die Heringe bestrichen und ausgerollt. Deutsche Macht Man schließt mit einem Hölzchen die Roulade und legt sie in «inen Steintops. Hierüber gißt man aus-gekochten, wieder erkalteten Essig. Wer e» hebt, jug,1 noch Zwiebeln dazu oder macht den Essig durch einige eingemachte Preißel-(LronS-)beeren milder. Nach drei Tagen eßbar. Gespickter Hecht. Man nimmt einen Hecht zu dreiviertel bis ein Kilo, häutet ihn, spickt ihn auf zwei Seiten, salzt ihn gut. tut ihn in eine Brat, pfanne: Zwiebel. Zitrone. Lorbeer und etwas von allem Wurzelzeug, drei ausgegrätete klein gewiegte Sardellen, viel Butter und läßt den Hecht dann braten. Dann g^eßt man ein Glas Weißwein darüber, begißt ihn sehr oft. Hierauf macht man die Sauce von einem kleinen Löffel Mehl, wozu man die Sauce vom Fisch nimmt, rührt ein Eidotter dazu ab und gibt es auf den Tiich. Wenn das Ei daran ist, darf es nicht mehr kochen, auch kann man einige Löffel voll Fleischbrühe daran gießen. Nummer 87 r___' ' Tapdei rühmt man idm ° den Sodener Mineral.PaftillenvonFoy 6itfind sin» u. präsentieren sich beiAe.fcen. abet es rubcn fern* famften Kräfte bet Sofiener Heilquellen m ch»t». S>» sind bequem anzuwenden nnd verlaqe» im. wenn man mit ihrer Hilfe Katarrh der Luftweg Berfct leimungen, Husten und Helfnkert delämpfti will. Tann endlich: sie sind überall erha tlich ua> billig, denn die Schachtel kostet nur Kr. 1-5. 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O«°w 1912 Schlachtung > Eingeführtes Fleisch in >Ulo^a»> km. qin'S l» Name d«« Fleischer« niedrich Johann Junger ttneS «ofiär Ludwiq LeStoichet Jalod Redenicheqg Joses . . f. . . . Reisner Jose scllal Kran, Slelzer Suppan Umegg Rudolf Vollgruder Kranz Lweill.... «Sallwtrte Pnoiue Nuv'uzn 87 ^eui.che Wacht e;inb. Üantebcrg; Carl | Hermann unb A. Slsbacher in Marki Jöffer. Die besten steirischen l' garantiert aus reinem Schweinefleisch erzeugt, versendet zu billigsten Preises Viktor Hauke Seli-h Warenerzeugung Mcliöimleln, Steiermark. MOCCÄ WÜRFEL sind der allerfeinste. fix und ■ artig jjezuckerte Kaffi ein Würfel gibt Vi Liter. Kostet 16 Heller. eel ÜBERALL ZU HABEN!! , CJWEII6E8.FABRIK.KLAGENF1JWTJ Zu vermieten r auf der Insel mit herrlicher Aussicht. Anfrage an die Verwaltung des Blattes. A kapital: K 65,000.000-— Reseerven: K 17,000.000-— Zenntrale in Prag. Komnmandite In Wien. K. k. prlv. DurehfAhrunff B bdnkgigeschifUicben Transaktionen und Erteilung dieat/eiQglicher Auskunft«. 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Die Rentensteuer wird wie bisher von der Anstalt selbst bezahlt. Die Direktion der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli Dr. von Jabornegg. Kundmachung. Der gefertigte Spar- und VorscliussYerelii in €1111, registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung, hat in seiner Sitzung vom 29. Oktober 1912 den Beschluss gefasst den Zinsfuss für B Spareinlagen ab 1. November 1912 von auf 4^2 °|o bei täglicher Verzinsung' zu erhöhen. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Spar- und Vorschussverein in Cilli registrierte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung. Der Vorstands Gustav Stiger Max Rauscher. zur Pelz-Saison! Beehre mich dem hohen Adel und einem geehrten p. t. Publikum mein reichhaltiges Lager von nur modernem u. echtem Pelzwerk wie: Stolas, Muffe, Kappen, Herren- und Damen-Handschuhe, Sporthfite etc. anzuempfehlen. — Auch führe ich alle Arten Zifil- nnd Uniform-Kappen, sowie sämtliche Uniform-Artikel. rnmodernes Pelzwerk aller Art wird auf das modernste umfassoniert und deren Reparaturen billigst berechnet. We/saes Petzwerk wird zum Patzea übernommen. Reisepelze und Fnssüeke werden gegen miisaiges lint-geld ausgeliehen. Rohe Marder- und Fuchsfelle. sowie Hasenfelle werden zu den höchsten Tagespreisen gekauft. Eigene Erzeugung ! Exakte gute Arbeit! Prrill 1 i rh Kürschner-Geschäft ■* rUIlllCn, Cilli, Grazergasse 5. t der beliebteste und verbreiteste, auKerordentlick, fein in Qualität, wohl- sckmeekend »nd sehr billig im (Hedrauch. In Paketen ab ZV h. Zu haben bei Vtilan Ho>cvar, Gustav Stiger Kran; Zangger. «illi u. Scknischel & »ostanjSek in 91 um. 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