Beilage zur Laibacher Zeitung. ^ 45. Msier Jahrgang. 9. November AHOK. Nn NlrF^tli' H61H68 VÄF^oi^ *). Aus dem Ungarischen des Pttöfi. Dort hängt meiner Ahnen blutiges Schwert; Schartig nnd halb von Rost verzehrt, Sieht es sich wahrlich nicht glänzend an — Ich bin ein ung'rischcr Edelmann. Ohne Mich' und Plage leb' ich dahin, Ich lebe nnr, weil ich mich nicht darf mühn; Die Arbeit hat stets noch der Bauer gethan — Ich bin ein ung'rischcr Edelmann. Die Straße baut mir der Vauer, und dann, Da ich zu Fuß doch nicht gehen kann, Fährt er anf ihr mich mit seinem Gespann — Ich bin ein nng'rischcr Edelmann. Der Wissenschaft sollt' ich mein Leben weihn? Arm müßt' ich wie ein Gelehrter sein. Schlecht steht mir Lesen und Schreiben an — Ich bin ein ung'rischer Edelmann. Aber cine Wissenschaft treib' ich doch: Ich möchte sehen, wer mir es noch Im Essen und Trinken zuvor gethan — Ich bin ein nng'rischer Edelmann. Steuern zu zahlen ist nicht mein Looö; Ich hab' ein Vermögen, ist's anch uicht groß. So hängen doch Schulden genug darau — Ich bin ein nng'rischcr Edelmann. Des Vaterlands tausendfältiger Schmerz, Bedrückt auch uicht allzu fchr mein Herz; Bald ist doch Alles abgethan — Ich bin ein nng'rischer Edelmann. Und hab' ich, wie's meine Ahnen gethan, Mein Leben vcrrancht nnd vcrtrnnkcn, dann Führt mich ein Engel znm Himmel hinan — Ich bin ein nng'rischcr Edelmann. Dcr Klostcrbrand. ^§n den Bußtagen Ludwigs XlV., als eS Madame Main« tenon gelungen war, die Schönen des Hofes in Staats« kleider zu stecken, und die Prinzen von Geblüt neben ihrer Sänfte in die Messe wandeln zu sehen, wurde die Andacht und Monotonie von Versailles durch eine stch rasch verbreitende Geschichte belebt, welche eine der ausgezeichnetsten?rol«Fl>t,>« von Madame Maintenou betraf. 5) Aus diesem Gedichte wird dcr deutsche Leser ersehen, daß die uugarischeu Poeten, und ihr Meister obenan, nicht unbedingte Lobrcducr alles Heimatlichen und Sclbsivcrgütterer ihrer Nation siud, sondern dru Beruf eines Lehrers uud unbarmherzigen Gciß-lers der Schwächen ihres Volkes nicht vergessen haben. Dieses Gedicht bezieht sich natürlich auf die Zeit vor 1848; es wnrdc 1815 geschrieben. Dieses junge, neunzehnjährige Mädchen würde eine Perle des Hofes gewesen sein, wenn Schönheit damals zur Geltung gekommen roare, allein solche Dinge erlauble die mächtige Marquise nicht, und Mademoiselle de Velhune stand. Niemand wußte nie, unter ihrem besonderen Schutze. Das schöne Mädchen, in deren Adern das Vlut der Sully und Nohan stoß, war die Erbin großer Ländereien in der Pro» l vence und in Laugurdoc. Ihre Geburt, Schönheit, sowie ! ihr Vermögen würden sie zu einer der besten Parlhie» dcr ^ Welt, oder wenigstens Frankreichs gemacht haben, allein ! Madame Maintenon und ihre Freunde, die Jesuiten, halten ! beschlossen, sie zu einer Vrant des Himmels zü bestimmen. ^ Nosalienö Mutter halte ihren Gemal früh, in einem ^ zur Vertheidigung ihrer Ehre bestandenen Duell verloren. ! Später war die verlafseue W-twe als eine der lustigsten ^ Damen, welche den Hofstaat vo» M.idame Montespan bil« detcn, bekannt geworden; nachdem sie jedoch ihre jugeud--i lichen Reize überlebt, »ud in die „Tage der Maintenon", ^ nämlich der Aüdacht gekommen, bekehrte nc sich zu einer ! aslctischcu Frömmigkeit, und vermachte sterbend ihr ganzes ! Vermögen, nebst ihrer Tochter, dem Kloster dcr d. Nosalia, ^ welches Jahrhunderte früher, als der Name »Hügnenot" von den Velhune's gekannt, von emcm Vorfahre» dcr jun« ^ gen Dame gegründet worde» war. Dieses Patronat war allen Klöstern seit der Reformation cul;ogen worden, da die Vcthune's, sowie die Nohan's, Calvinislen geworden waren; jcdoch die Nonnen hatten ihren alten Vl.,tz, sammt dcr strengen Regel des heil. Vencdiktus in den dürren, von Dörfern und Städten entfernten Saüdcbcuen von Languedoc > beibehalten. Obwohl kalvinislischer Mkunft, w.n- die Erbi» , schon in frühester Kiudheit zur katholischen Kirche bekehrt ! worden, da ihre Mutter zu sehr Hofdame war, u:n einen ! Glauben zu bekennen, ob welchem Ludwig XlV. die Stirn ^ runzelte', uud so hatte selbst die Frömmigkeit dcr Veschützerin an dem jungen Mädchen nie einen Hauch von Ketzerei ge-argwoliüt, obschou das im Nosalieüklostcr zugebrachte Leben z nicht nach dessen Geschmacke seiü konnte. Umsonst stellten ! die geistlichen Väter ihr die Sündhaftigkeit und Eitelkeit der ! Welt, die Gefahren, welche ihrer Jugend von allen Seiten ! drohten, und das besondere Gericht, welches ihr durch Miß« achtung des mütterlichen, letzleu Willens bevorstehe, vor ! Augen; weder der Zorn des Hlliünels, noch die Aufzeichnung, welche die Kirche ihr gewahren foinitc, vei'iuochten dic Erbin der Vethuue.'s zu besiegen. Sie ehrte den Willen ihrer Mutter und dic Heiligkeit des Klosters; ihr halbes Vermögcil war scincnl Dienste geweiht, sie jedoch fühlte keinen Beruf zum klösterlichen Leben. Unglücklicherweise uar Pater Duroque, Maiutenon's Verbündeter nnd Beichtvater des Königs, ein nabcr Verwandter der Acbtissiu von St. Nosalie; ach, cs N'ärc ein Triumph gewesen, wcuu der letzte Sprößling zweier so ketzerischer Familien sich mit alt' seinem Ncichthum in das einsame Kloster zurückgezogen halte! Um jedoch dem Opfer einen gewissen Glanz zn verleiben, mußte es als freiwillig- erscheinen, und dic geistlichen Näthc wusncn nnr zn wohl, daß Frauen selten einer so eindringlichen Ilcberrcdungskunst lviderstehen, wenn nicht Liebe dabei im Spiele ^ ist. Man verlegte sich daher ans Fragen nnd Kundschafter. Ihr Beichtvater, das Kammermädchen und noch einige untergeordnete Personen hatten bemerkt, daß ein geheimer > Briefwechsel zwischen dem Fräulein nnd dein Grafen d'Ambois während einiger Z.'it geführt worden war. Der Graf stammte ans ciucr alten, jedoch sehr herabgekommencn Familie, der König hatte ihn zn einem seiner Kammerdiener gemacht und seine Mutter ihn bei dem Fräulein einzuführen gesucht, die cr zn lieben vorgab, .Nosalic glaubte ihm. lind die Mutter crmuthigle und förderte den Noman, der aüs Furcht vor der mächtigen Marquise ganz geheim durchgeführt wurde. Da er nun entdeckt war, so wurden anch dic nöthigen Schritte dagegen gethan. Dem Grafen nnd seiner Mutter wurde bedeutet, das Geschäft abzubrechen, mit der Zusichernng einer Stelle nnd Pension, wenn sie gehorchen winden; und mit Androhung der Iclli'l'« 'sässig gemacht, und dachte nicht daran, diesen Besitz jetzt aufzugeben. Der Mönch wurde unverzüglich in dessen Studir-stube eingeführt, nnd der Pater war etwas betroffen, als ersterer ein Schreiben vo.11 General-Vikar überreichte, welches befahl, dcn Bruder C,prian von der Gesellschaft Jesu mit Mademoiselle de Bethnnc allein sprechen zu lassen. Dcr ehrwürdige Herr hatte schon früher Briefe vom General-Vikar gesehen, auch dieser wies seine Handschrift und sein Siegel, und Bruder Ciprian sah hinlänglich ernst und würdevoll aus, um sich solch' einer Mission unterziehen zu können. Er war ein Mann von mittlerer Größe, niemand hätte sein Alter errathen köinien, dennoch war nichts Hinfälliges an ihm. Sein Gesicht hatte einen bestimmten, beinahe starren Auödruck, und in seinen tiefliegenden Augen leuchtete cine durchdringende Gewalt des Blickes, den der Beichtvater zu vermeiden suchte. Nach den Regel» dcr Gescllsckaft war Brndcr Ciprian eben jetzt Supcrior lind daher nicht verpflichtet, über sein Verhalten gegen die Dame Auskunft zu geben. Dcr Beichtvater hatte ihre Nückberufung gehofft, allein dem Befehlc des Gcucral-Vikar mußte Folge geleistet und der Möuch in ihren Salon geführt werd«,'». Die Dienerin, welche sich indessen des Schlüsselloches bemächtigt halte, sah sie miteinander sprechen, konnte jedoch keiu Wort erhäschen, sie bemerkte nur, daß ihre Gebieterin anfänglich erschreckt, sodann nachdenkend nnd zuletzt ent» schlössen blickte, wahrend das Antlitz des Mönches sich "ic vcränderte. Die Konfcrcn; dauerte nicht langc, schien jedoch sehr wirksam zn sein. Eine halbe Stnnde nach dem Abgänge des Mönches erklärte Mademoiselle de Bethune, den Wunsch dcr sterbenden Mutter erfüllen und den Schleier nehmen zu wollen. Der Pater knirschte mit dcn Zahnen ob dem ihm ent--gangencn Triumph; Madame dc Maiutcuon jedoch freute sich sammt ihren Verbündeten herzlich, obschon keine Nachforschung zu entdecken vermochte, wer der Gesandte wäre, noch woher cr käme. Es wurde sogar hinterbracht, daß dcr Geucral'Vikar in seinem ersten Erstaunen ei klart habe, weder einen Brief geschrieben, »och einen Bruder Eiprian gesendet zu haben. Man f.ind es nicht für gut, die Sache ! weiter zn berühren, da der Köüig selbst es als cine Art ^ Wunder betrachtete. Was lag auch daran? Der Sieg war errungen, die Ländereien der Provence lind dcö Languedoe gesichelt, da dcr letzte Abkömmling der Vethune's den Schleier ^ nahm und cine Nonne des Nosalienklosters wurde. Die Umstaudc, welche die Jungfrau dazu bewogen bat« 4en, ihr Gelübde abzulegen, in welche sich auch etwas Nun« derhaftes mischte, verlieben dem Ereignisse ein eigenes In« teresse. Die Acbtijsin, solvie die Nonnen, welche mit offenen Armen ihre neue Errungenschaft aufgenominc» hatten, begannen sogleich solche Berichte über die Andacht nnd Frömmigkeit der Schwester Rosalia, — denn sie hatte diesen Namen beibehalten — zu verbreiten, daß ihr Kloster bald in dem Nufe der Heiligkeit Naüd. Es wurde versichert, daß die junge Nonne wahrend einiger Wochen gar nicht schliefe, daß ihr Gebet Tag und Nacht zum Himmel aufsteige, daß sie faste, sich geißle und man sogar schon Wun-derzeichen, dnrch sie bewirkt, bemeikt haben wollte. Ihr Nnf drang zuletzt bis nach Versailles, und so pilgerte nun der ganze Hof nach dem N'Nnderbaren Kloster, ausgenommen den König und Madame Maintenon, da es Winter nnd scbr schlechtes Wetter war; dafür schickten sie einen großen Vorrath Handaibcitcn ans St. (5yr als Ersatz. (Schluß folgt.) ! Per Phosphor. (Schluß.) Die für das tagliche Leben wichtigste Anwendung des Phosphors dürfte jedoch ohne Zn-eifel die bei der Erzen« gung der Neibzündholzchen sein. Vei der hohen Wichtig-keit, welche die Eisindung der Zündhölzchen jedenfalls be» nyt, mö,;e cs gestattet sein, einen kurzen Rückblick ans die ^ c.llmälige Entwicklung dieseS Kunstproduktes zu werfen. Die ! leichte Entzündbarkeit des Phosphors »nißte nothwendiger ^ Weise die Idee hervorrufen, ihn statt Stahl und Stein und Zunder zur Erzeugung von Feuer und Licht zu benutzen. ! Die ersten in dieser Richtung gemachten Versuche waien natürlich höchst einfach nnd unvollkommen. Man begnügte ! sich damit, in ein kleines Gla' ein Stück Phosphor zu brin-gen, den man durch gelinde Erwärmung schmolz und dann i erkalten liesi. Veim Gebrauche drückte man ein in Schwefel ^ getauchtes Hölzchen so stark a/gen dcn Phosphor, daß sich ' cin Stückchen anhängte nnd rieb es dann so lange auf Holz ' oder Kork, bis sich der Phosphor durch die Erwärmung entzündete. Bisweilen wnrde auch der Phosphor in Glas- ! chcn mit etwas Schwefel oder Kampfer zusammengeschmolzen. Ei» Fortschritt in der Erfindung wurde dadurch gc« macht, daß man den im Flaschchen enthaltene!', möglichst ^ trockenen Phosphor nber seinen Schmelzpunkt hinaus erhitzte lind mit einem Löthrohr wiederholt Ll,!t hincinblics. Ein Schivcfelholz gegen dcn so behandelten Phosphor gedrückt, cutzündet sich augenblicklich beim Herausziehen. Ein solches Feuerzeug erhielt sich, wenn man durch sorgfaltiges, schnelles Verschließen mit einem guten Siöpscl die Feuchtigkeit ! der Lusc möglichst abhielt, beinahe ein Jahr lang. Auch die ciüst viel geiühmteu Turiner Kerzen gehören hieihcr. Eine 3 bis 6 Zoll lange, enge Glasröhre wurde an einem . Ende zugeschmc^en, cin Körnchen trockcuen Phosphors l'in- eingebracht, der mit Wachs« und Nelkc-wl befeuchtete und mit Schwefelblnmcn bestrcnte Docht einer di'ülnen Wachs« kerze bis zum Phosphor hincingcschoben, dann der Phosphor bis zum Schmelzen erwärmt, das andere Ende der Röhre zngeschmolzen und dieselbe einen Zoll nntcr dem Phosphor mit einem Feilstrichc versehen. Vcim Gebrauche wurde die Nöhre an dem Fcilsiriche abgebrochen, der Docht mit dem Phosphor einige Male in der Nöhre hin und her ge« rieben nnd dann herausgezogen, worauf die Entzündung erfolgte. Wie viele Umstände, um ein Mal Feuer ? kann erzeugt werden, wenn man Phosphor in Kalk« waffer eiwärint. Da nun die Stoffe, aus'denen sich dieses Gai entwickelt, nämlich Kalk, Wasser und PhoZphon im sumpfigen Eidreich in der Regel vorhanden sind, so liegt die Vermuthung nahe, daß sich das Phospbor«Wasserstoffgaö bildet, im leckeren, wässerigen Sumpfboden in die Höhe steigt und in Berührung mit der Luft jene räthselhaften Klcimmchen bildet, welche so oft schon den nächtlichen Wanderer irre gesührt und zaghaste Gemüther mit Schrecken und Angst erfüllt habe». So erkennen wir in dem Phosphor einen in der Natur weit verbreiteten Stoff, der zur (5'ntwicklung des Thier« und PftanzenolgaüismuS unentbehrlich isi. Dieselbe Sudstanz, welche das feste Gerüste des Manzenkörpers, des Thier« und Menschcnlcibeö ausbaut, verstand der erfindungsreiche Geist ans diesem Gerüste hervorzulocken und zum Träger des Lichtes, zur O-uclle des Feuers umzugestalten. —ti—. Wo befindet stch gegenwärtig die Dibliothek Valvasor's?! Johann Weikhart Freiherr v. Valuasor, der alle Mittel aufbot, die Chronik unserer Heimat zu Stande zu bringen und sie bekanntlich in der That als „die Ehre des Herzogthums Krain" hinstellte, opferte zu dem Ende sein ganzes namhastcs Vermögen und sah sich, so viel wir bis» her wußten, genöthigt, sein Tuskulum, das herrlich gele« gene Schloß Wagensberg ') loszuschlagen. Nun lesen nir aber noch in des verstorbenen Freiherr» von Erberg: „Versuch eines Entwurfes zu einer Lile-rar«Geschichte für Craiu" , nach den Quellen der Lustthaler BibNothet u»d 'Archives bearbeitet zu meinem bloß eigenen Gebrauche, 1826 in Winterabenden. (5. m. p. (M. 4«. 32^ T., äußerst werthvoll für die Kulturgeschichte unseres Landes und'von Klun zum Theilt, aber ohne Nennung von (5'rlieig's Namen, in den Mittheilungen des historischen Ver« ein») für K:ain 1832 abgedruckt) in ter Xl. Frage (Seü wann und welche vorzügliche Bibliotheken haben stch in Kran, gcblldcl?) die intercffautc Stelle: Valvasorö Bücher« ! sammllü'g war selbst sehr ansehnlich "), sie bestand aus lU.M1l) Büchern, er trug sie den Ständen an, um sie zu einer öffentlichen Bibliothek zu widmen, da sich aber die , , Sache in die Länge zog, und man über die Bedingungen nicht einig »rerdcn lonnle, verkaufte er die ganze Samm» lung an das <ül)lll>xium 8l)l)kli»!i8 ^l>u in Agram. ^') Nun entsteht die Frage, wohin kam sie nach Aufhebung > des Agiamer Iesuilcn - Kollegiums ? Da» nach zu forschen ^ *) In dicscn Vlättcru, Jahrgang 1859, Ecite 90 vom Hcrru Nc- < datte'.ir geschildert. Anm. d. Verf. ! ^*)Valunsc>r XI. 619 f. uennt sk in sciuor Bescheidenheit: klein. ! *'^)Wie auch im Momente die a,au,;c so äußerst werthvollc Büchcr- ^ samuiluiu, d>,s gl'lchrtcil Liiiguistcu und speziell Slcwistru ^.op < ins ?ln5!and wandert. ! wäre gewiß eine schöne Aufgabe „unserer Landschaft" und zug^'ch eine Elfüllung des dcm großen Gelehrten und Pater« landöfreundc sck)i:ldigen Dankes, und es wäre, um es kurz zu sagen, die Wiedergewinnung seines Büchcrschatzes das schönste Denkmal, das wir ihm errichten können! ?. v. kaäioz. NaturlMorisches. Wer den Ursprung lind die Beschaffenheit der Korallen-Inseln kennt, wird es kaum begreifen und glauben können, dasi man öfter an dem Strande derselben Steine findet, welche mehrere huudert Meilen auf einem andern Eilande oder am Ufer eines Festlandes vorkommen. Diese seltsame Erschei« nuug blieb auch bis auf die neueste Zeit ein unlösbares Rälhsel, denn es siel Niemand bei, daß die kleinen Korallen« Thierchen bei ihrem wunderbaren Bau Steine von 2l), 50 bis 199 Pfunden von» Grund des Meeres bis an die Ober» stäche emporschieben würden. Dieß ist und kaun nicht der Fall sein, doch hat sich die Lösung des großen Näthels gefunden. Schon der Dichter lind Naturforscher Chamiffo, der Begleiter des russischen Weltumseglcrs Kotzebue, hat auf der Inselgruppe Nadak, mitten im stillen O^ean, bemerkt dasi die Einwohner Steine zum Wetzen ihrer Instrumente erhalten, indem sie die Wurzeln der Bäume durchsuchten, welche von den Fluten an dcn Strand geworfen werden. Die mit ihren Wurzeln weggespülten Baumstämme sind also die Schiffe, welche oft bedeutende Stcinlasten dahin tragen, wo es nur Korallen - Niffc oder Steine anderer Art gibt, und ihre Fracht da liegen lassen, wo sie selbst von Moder und Fäulüiß zerstört werden. Der Name „Napoleon." Es hat Jemand die Entdeckung gemacht, daß der Name Napoleon im Griechischen durch fortwährendes Fallenlassen des Anlautes einen g.inz richtigen, durch seinen Si>m treffenden Satz bildet. Nämlich: Napoleon, Zerstörer der Staaten, Verve!ber der Völker ist. Dieß wuide in Bezug auf Napolcou I. behauptet; ob es auf Napoleon lll. auch pasit? Literatu r. Der Wandersmann für 1862. Herausgegeben von Ludwig Bowilsch. Wien bei A. Pichlcr's Witwe u. Sohn. Unter den Kalendern fürs kommende Jahr ist der „Wandersmann" eine ganz nette Erscheinung, sowohl was das Ertcrieur, als auch was de>, Inhalt, den Esprit be« trifft. Er bringt auß.'r dein kalendarischen, einen belehren« den und unterhaltenden Theil mit gut geschriebenen Aufsätzen, kleinere Schilderungen uud Novellen, Gedichte uud-Sinnsplüche, zu welchen der Herallsgeber natürlich das Meiste beigetragen hat. Wir wünscht'» dein „Wandcrs-ma:m" , der heuer seine erste Wanderschaft angetreten hat, daß er noch oft wiederkehren mö.i»,'. Druck und Verlag von Iglt. V. Kl?inmayr t5 F. Baml'erg in Laibach. — Brrantw^rtlichcr NcdactclN' F. Vambe rg.