AnoaHer SenunH. /?" HH. Donnerstag am 3. Mai FS^V, ""I"! ' s^,,!^. wo relttlich 5 Mai: D'"i5aa, Dvinnrfta^ und Samstag nni> kostel s^mml dem „Illyii'chen Bl lt." ,m Eomptoir 4 ^zjähl,« y ft, tialb. D>e »üaibaäier ^enunq tr,cy«i . ^^ j^,,H^l- sl"' jahrl,ch /,° 5.-. m^>>- ^> ^tlichi ». D^cl, t»e k, k. Po,^ u„ce, Couver' mil qe ruc, « Äd. sse por oflti c,.i zj^hril, jahrig 4 si. 3» ". ; NN ^^"^> , .^^^^edlih,- fiic eine Zoallcilzeile ^d.r dei, N^ll n der'elb'», für «,innige (5,n!cha!c»>,q 5 kr,, for ei.e zweimal g, 4 ss.. fü,- e ne ".,^^^5^'««' Ä!»°'^ >. 2"'« -««r5M.,, .............. Ae,ntlicher Theil N^er Aufstand in Ungarn hat seit einigen Monaten cine solche Ausdehnung gewonnen, nnd er zeigt in seiner dermaligcn Phase so entschieden den Charakter einer Vereinigung aller Kräfte der euro- ! päischcn Umsturzpartei, daß das Interesse sämmtlicher Staaten ein gemeinschaftliches ist, die kaiserl. Regierung in dem Kampfe gegen die sich dort verbreitende Auflösung aller gesellschaftlichen Ordnung zu unterstützen. Aus diesen wichtigen Gründen hat sich die Regierung Sr. Majestät des Kaisers bewogen gefunden, die bewaffnete Hilfe Sr. Majestät des Kaisers von Rußland in Anspruch zu nehmen, und selbe ist ihr von dem Kaiser mit edelster Bereitwilligkeit sofort und in dem ausgiebigsten Maße zugesichert worden. Die Ausführung der beider Seits verabredeten Maßregeln ist in vollem Gange. Der »Lloyd« vom 29. April enthalt folgenden Artikel : Wien, 28. April. »Werden wir uns klar über unsere Lage! Was nützt es, den Abgrund mit falschen Blumen zu verdecken? Männer erschrecken nicht vor der Gefahr« u. s. w. Dicse, obwohl schon etwas stark abgenützten Eingangsworte eines Artikels der „Ost-Deutschen Post« vom 27. April möch. ten wir sehr gerne ihr zur näheren Berücksichtigung anempfehlen. Die »Ost-Deutsche Post« friert; es überläuft sie eine Gänsehaut, sie sieht in der russischen Allianz nichts anders mehr, als zerrissene Constitutions, die Impotenzcrklärung Oesterreichs als Staat, die Bewegungen der Knute dcs trotzigen und herben Sclavenherrn; sie sieht schon die Donau bis Engclhartszell verschlammt, die Moldau, Walachei und die gcsammte Türkei in russische Gouvernements eingetheilt; kurz-, sie opfert uns mit patriotischer Hingebung eine neue, vermehrte Ausgabe aller jener B^denklichkcitcn und Gravamina, welche der alte bankerotte vormärzl chc Liberalismus in stereotype Formen gegossen, aus denen jeder <>,mm>» vnvii^mp sich sein Stück europäischer Staatsweisheit geholt. Wir wollen nicht in der Vergangenheit nach geschichtlichen Beispielen suchen, um die Nussen-furcht der »Ost-Deutschen Post« zu beruhigen; wir wollen nicht die verschiedenen innigen Beziehungen anführen, in welchen Rußland ohne Vlut-und Freiheitsverschreibuna.cn zu den europäischen Mächten- gestanden; ja, wir legen in diesem Augenblicke selbst keinen Werth auf das eifrige Streben der hervorragendsten und patriotischesten Staatsmänner Frankreichs um die russische Allianz. Alles dieß hat keine Anwendung auf die gegenwärtige Lage, wir opfern sogar der »Ost-Deutschen Post« den vielleicht mehr analogen Fall, wo Rußland zumeist an d.r Organisation der Restauration in Frankreich Antheil genommen, während eben die ersten Jahre nach der Restauration das liberale Element in Frankreich kräftiger dagestanden, als zu den Zeiten Vicllcles, wo die griechische Frage beide Ca. bincte absonderte. «Werden wir uns klar über unsere Lage!« Wir citiren nochmals die »Ost-Deutsche Post.« ^a, werden wir klar. Ist Oesterreich von der gegenwärtigen Insurrection und ihren verschiedenartigen Elementen allein bedroht? Jedermann wird diese Frage mit »Nein« beantworten; Jedermann weiß, daß Oesterreich mit jenem Theile der Insurrection, welcher directc gegen unser and gerichtet ist, ganz allein fertig werden kann. Diese Insurrection ist jedoch nicht mehr allein gegen Oesterreich gerichtet, sie ist ein Wechsel, der nicht nur auf Nußland, sondern aus die edelsten und vernünftigsten Grundlagen der europäischen Gesellschaft girirt ist. Rußland ist dabei stark betheiligt, und daß der Schauplatz des Kampfes eben Oesterreich ist, dieß ist bloß der Strategie der destructiven Elemente zuzuschreiben, welche morgen in Nußland, Deutschland oder zum dritten Male in Frankreich ihren Schauplatz suchen können. Diese Sachlage wird die »Ost - Deutsche Post« nicht verrücken, wenn sie auch noch so schwankend in der Beurtheilung jener Insurrection ist, den 2«. April Friedcnsanträge mit einer kräftigen Kriegs-sührung, und den 27. April nichts als Krieg will. Die »Ost-Deutsche Post" sagt: »Dreißig Jahre stand Italien unter dem Einflüsse Oesterreichs, und doch hatte Oesterreich keine panromanische Propaganda daselbst; was würde erst aus, einem Staate, dcr die Hilfe eines übermüthigen Nachbars in Anspruch nimmt, der scit Jahren eine religiöse und sprachliche Propaganda in seinem Herzen unterhält? D'eses Argument ist ebenfalls aus der alten liberalen Broschurenküche genommen, und sehr unglücklich gewählt, weil eben die neueste Geschichte bewiesen , daß Italiens Fürsten, vom Papste angefangen, immer nach Belieben gehandelt, wenn sie es wollten, und den österreichischen Einfluß wenig gefühlt haben mußten, da sie und ihre Völker sonst heute nicht so Vieles zu bereuen hätten! Was den zweiten Theil dieses Arguments anbelangt, da könnte die »Ost-Deutsche Post" an Ort und Stelle schon ihre Ansichten überwunden sehen, weil sie auch auf diesen geographischen Puncten speciell verzweifelt, daß Oesterreich seine Integrität, seine Interessen und den ruhmvollen Nimbus einer europäischen Hauptmacht zu wahren im Stande seyn wird. Die »Ost-Deutsche Post« frägt: Wird Rußland die Nuhe in seinem Polen und seiner (?) Walachei sicher glauben, so lange Galizien und dte Bukowina constitutionclle Formen haben? Die Gränze Nußlands hatte das mit Nußland knqbefreundctc Preußen schon seit vielen Jahren nicht abgehalten, der polnischen Provlnz Pojen in freiheitlichen und in jenen noch schwerer wiegenden Colonial-Verhältnissen eine Organi,ation zu geben die durch die Zugabe der neuen preußischen Verfassung weit merklicher von den politischen und administrativen Zuständen Nußlands absticht als Oesterreichs Gränzprovinzen. Es ist uns mch bekannt, ob Rußland scine staatliche Enstenz dadurch gefährdet sieht, auch ficht es uns nicht im Geringsten an, welchen Kummer eine zweite Macht empfindet, wenn wir nach unsern Bedürfnissen und nach dem Willen unserer constitutionellcn Gewalten die geistigen und materiellen Interessen der Monarchie pflegen und vervollkommnen. Die österreichische Regierung wird in diesen Beziehungen eben so wenig Rath von Rußland verlangen, als diese Großmacht zur Erhaltung der Verfassung vom 4. März mithelfen wird! ^ Die »Ost-Deutsche Post« will, daß jene Allianz aller socialen, politischen und leidenschaftlichen Auswüchse der europäischen Gesellschaft, wel- ^ che in Ungarn Armeen geschaffen, und mit den hochrothen Republikanern Frankreichs, Deutschlands und Italiens in der sympathetischesten Verbindung steht, jetzt, wo die Gefahr den drohendsten Charakter angenommen, nur durch eine Appellation an das eigene Volk und durch einen politischen Christbaum besiegt werden soll. Wenn dcr Gegner nichts anders als eine aufrührerische Provinz wäre, so hätte Oesterreich gewiß keine andere Allianz nöthig, als den Patrio» tismus seiner Bewohner, mögen sie auch durch schwere Drangsale in der letzten Zeit ohnedieß schon hart mitgenommen seyn; denn wenn auch eine gewisse Parte: in Oesterreich dergestalt gewählt, daß es nicht an österreichischen Bürgern mangelt, welche der politischen und socialen Zertrümmerungsarmee Kossuth's den Sieg wünschen, so hat doch die Mehrzahl ihre redliche Gesinnung und patriotische Hingebung rein und unversehrt bewahrt. Allein warum sollten eben die edelsten Kräfte, ohne die Gewißheit zu haben, auszureichen, sich gänzlich zum Schaden des Staates erschöpfen, und im Namen Europa's ganz allein dessen gemeinsame Feinde einstehen? Politische Nachrichten HcrMgthum Kram. Laidach, am 2. Mai. Uebersicht der Trup, penmärsche, die in Kürze durch Laibach Statt gesunden haben und in den nächsten Tagen noch erfolgen werden : Am 28. und 30. April jedesmal eine Division von Erzherzog Carl Uhlanen; am 2. Mai 1 Di> vision von Erzh. Carl Uhlanen, und eine Division vom 26. Jäger-Bataillon; am 3. Mai eine Division vom 7. Jäger - Bataillon; am 4. Mai eine Division von Erzh. Carl Uhlanen, das 4. Bat. von Prinz Leopold Ins.-Regiment Nr. 22, und das 8. Jäger-Bataillon; am 5., 7. und 9. Mai jedesmal eine Division von Lichtenstcin Chevaur-legers. Diese Truppen marschiren sämmtlich zum Reservecorps nach Pcttau; am 4. Mai marschiren 2 Compagnien des 4. Bat. von Hohenlohe und am 5. Mai 2 Compagnien vom Prohasta-Regi. , ment ebenfalls nach Pettau. ^ Transporte zur Ergänzung der Truppen in Italien gehen tagtäglich von bedeutender Stärke durch, eben so kommen Invaliden - und Neconva-lescenten-Transporte aus Italien, in ihre Heimath gehend, hier durch. . W i e n Die »Abendbeil, zur Wiener Zeitung" vom 30. April schreibt: Es haben sich über den Stand der Friedens. Unterhandlungen mit Sardinien beunruhigende Gerüchte verbreitet. Wir sind in der Lage, über den 232 wirklichen Sachverhalt die folgenden Aufklärungen zu geben. Die Nachricht von dcm am 26. März abgeschlossenen Waffenstillstand war kaum hier angelangt, als^die kaiserliche Regierung sich beeilte, in der Person des Herrn Ministers des Handels, von Brück, ihren Bevollmächtigten zur Führung der Friedens-Unterhandlung zu ernennen. Schon am 1. April befand sich Herr v. Brück auf dem Wege nach Mailand, mußte jedoch, daselbst angelangt, auf die pie-montesischen Unterhändler bis zum 13. warten. Nach ihrer Ankunft stellte der österreichische Bevollmächtigte als Friedensgrundlage zwei Hauptpuncte auf, nämlich die vollständige Anerkennung der vor dcm Ausbruche des Krieges bestandenen tractatenma'ßigen Territorialgränzen und Entschädigung für die Kosten des Oesterreich zwei Mal durch ungerechten Angriff aufgedrungenen Krieges. Die sardinischen Unterhändler schienen gegen diese Fricdenbasis und das hierauf gestützte, ihnen mitgetheilte Friedensproject keinen Einwand zu erheben. Als aber unsererseits die auf actenmäßige Nachweise gegründete Ziffer der Entschädigungssumme ausgesprochen wurde, erklär., ten die sardinischen Unterhändler dieselbe einfach für unerschwinglich, ohne jedoch irgend einen bestimmten Gegenvorschlag zu machen; zugleich eröffneten sie, daß ihre Regierung in dieser Beziehung den Schutz von Frankreich und England angesprochen habe. Gegen diese Einmischung dritter Mächte in eine Unterhandlung, we!che Sardinien sich durch ven 1. Artikel des Waffenstillstandsvertrages verpflichtet hat, in kürzester Frist mit Oesterreich zum Schlüsse zu bringen, glaubte der kaiserliche Bevollmächtigte mit Recht protestircn zu müssen. Dessenungeachtet ermächtigte das Ministerium, von dem Wunsche beseelt, den Friedensschluß auf jede mögliche Art zu erleichtern, den österreichischen Unterhändler, von der anfänglich geforderten Entschädigungssumme so weit herabzugehen, als die Interessen des Staates, deren Wahrung die heilige Pflicht des Ministeriums ist, und die auf ihm lastende Verantwortlichkeit es nur immer gestatteten. Unterdessen hatte Sardinien dringend gebeten, von der Ausführung des 3. Artikels des Waffenstillstandes, in so ferne er die k. k. Truppen ermächtigt, die Hälfte der Besatzung von Alerandria zu ' stellen, es abkommen lassen zu wollen. Der kaiserliche Bevollmächtigte nahm es auf sich, in dieser Beziehung einen Aufschub zu gewähren, in der zuversichtlichen Erwartung, daß die sardinische Negierung dieses Zugcständniß dankbar anerkennend, die hierdurch gewonnene Frist benutzen würde, nm ihrerseits aus allen Kräften eine Verständigung mit Oesterreich anzubahnen. Als jedoch diese Frist verstrichen war, ohne daß die sardinische Regierung weder eine deutliche Erklärung über den ihr mitge^ theilten Friedensvcrtrags-Entwurf abgegeben hatte, noch mit bestimmten Gegenanträgen aufgetreten war, hielt Herr von Brück sich nicht für berechtigt, die Ausführung des 3. Artikels des Waffenstillstands noch länger aufzuhalten. Es wurde demnach von den Militärbehörden der 23. für den Einzug der kaiserl. Truppen, welche die halbe Besatzung von Alerandria bilden sollen, festgesetzt. Am Morgen des nämlichen Tages erklärten die sardinischen Bevollmächtigten, daß, nachdem die kaiserliche Regierung in Gcmäß-heit des 3. Artikels des Waffenstillstandes auf der Besetzung von Alexandria bestehe, sie den Befehl erhalten hätten, die Friedcnsunterhandlungen vorerst nicht weiter fortzusetzen, ohne sie deßhalb für abgebrochen anzusehen. Sie verließen hierauf Mailand, woselbst der Herr Minister v. Brück noch immer verweilt. Unttr den Nachrichten, welche uns in letzterer Zeit von dem ungarische Kriegsschauplätze zugegangen, waren auch solche, welche uns rückgängige Bewegungen verschiedener Truppenabthcilungen der kaiserl. Armee angezeigt haben. Nei Jenen, welchen strategische Kenntnisse mangeln, dürften diese Nach- richten leicht Besorgnisse erregen. Cs sey uns daher gestattet, zu deren Beruhigung hier einige Andeutungen zu geben. Wenn solche rückgängige Bewegungen nicht die Folge verlorener Schlachten sind, und mit wohlgeordneten Truppen unternommen werden, so kann man in derlei Bewegungen nur strategische Zwecke erkennen. Die Klugheit gebietet, einem starken Feinde gleichfalls compactc Kräfte entgegen zu stellen. Diese zu sammeln und in eine militärische Aufstellung zu vereinigen, war die Aufgabe, welche der kaiftrl. Heerführer unter den gegebenen Umständen vor Allem zu lösen hatte. Um dieß zu bewerkstelligen, mußte er nothwendiger Weise die in kleineren Abtheilungen über bedeutende Strecken verbreiteten Truppen zusammen ziehen, wodurch die, mit Rücksicht auf diesen Operativnsplan, als zu weit vorgeschoben Betrachteten, sich zurückziehen mußten. Diese Bewegungen sind nunmehr größtentheils vollbracht, und die wohlberechneten Ausstellungen eingenommen, von welchen aus die eigentlichen Operationen wieder beginnen sollen. Daß diese gut combinirt seyen, und auch mit Erfolg werden ausgeführt werden, dafür bürgt uns die Befähigung des Feldherrn, dafür bürgen uns die Vorzüglichkeit unserer Truppen und ihre heldcn-müthigc Ausdauer! Ueberdicß sind auch so bedeutende Verstärkungen im Anmärsche, daß jede mögliche Gewähr für das Gelingen der Operationen gegeben ist. Wir können demnach vertrauensvoll deren Erfolge erwarten. (W. Ab. Bl.) Wien, 25. April. Die Circulare der „Pesther Zeitung« und des »Figyelmczö« ließen uns vermuthen, sagt der »Lloyd," daß Ofen von unsern Truppen geräumt worden, und nun erfahren wir, daß dieses nicht der Fall sey, daß vielmehr die Absicht des Oberbefehlshabers dahin geht, die Festung zu behaupten. Gewiß scheint es, daß ein bestimmter Operationsplan gefaßt worden, und daß dieser mit großer Energie ausgeführt wird. Wir verzichten auch gern für den Augenblick auf detaillirtc officielle Berichte, als unverträglich mit dem Geheimnisse, welches jene militärischen Maßregeln verschleiern muß. Nur wenn die Absicht zur That, wenn die Idee zu einem Ereigniß geworden, dann hoffen wir, daß nicht Gerüchte, nicht Privatbriefe, sondern eine officielle Kundmachung uns schnell Gewißheit über das Geschehene geben wird. Man wird es im Auslande wahrscheinlich halten, daß eine sehr große Bestürzung bei der Nachricht von der rückgängigen Bewegung der Armee sich unserer Bevölkerung bemächtigt hatte. Es ist nicht der Fall gewesen. Die Stimmung der Einwohner von Wien, soweit wir sie haben kennen lernen, ist ernst, aber mehr zuversichtlich, als trübe. Man weiß, daß die kaiserliche Armee keine Niederlage erlitten, daß sie zahlreich, wohlgerüstet und von gutem Geiste beseelt ist, und von einem Führer geleitet wird, in dessen Feldherrntalent Energie und Kühnheit unbedingtes Vertrauen gesetzt werden kann. In der That glauben wir, daß die öffentliche Stimmung, und mit Recht, gerade durch das Zurückgehen unserer Heeresmacht beruhigt worden ist. — Selbst das große Publikum, welches keine militärische Bildung hat, erkennt die strategische Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit dieser Maß. regel. Die großen Verstärkungen, welche aus den Provinzen taglich und stündlich zum Heere eilen, tragen das Ihre dazu bei, um den Muth der loyale gesinnten Bevölkerung zu beleben und zu befestigen. Die Börse, welcher gewiß Niemand den Vorwurf einer leichtsinnigen Zuversicht machen wird, ist denn auch günstig gestimmt. Die Mttalliques stellten sich heute höher, und finden in der That mehr annehmbare Preise, als vor einigen Wochen, da noch das feindliche Heer die Theiß nicht übers l ritten hatte. — /. — Wien am 30. April. Neue ungewisse Gerüchte sind über die Stellung unserer Truppen in Ungarn zu vernehmen, und seit 2 Tagen fehlen uns abermals offizielle Berichte. Allseitig wird der erwartete Einmarsch der russischen Truppen besprochen, und es ist zu vermuthen, daß bereits zur Stunde einige Abtheilungen in Lundenburg angekommen sind. Die Russen sollen in mehreren Abtheilungen an verschiedenen Puncten cinmarschiren, und nur zur Reserve, und Besatzung der von unseren Truppen wieder zu erobernden Districte verwendet werden. So erwünscht uns auch in dieser bedrängten Lage diese Hilfe ist, so bedau rn wir doch diese, durch unverzeihliche Fehlgriffe herbeigeführte Nothwendigkeit. Die öffentlichen Blätter bringen uns nun die vielen begangenen, von allen Seiten eingestandenen Fehler in den früheren Operations- und Pacisici-rungsplänen — es sind in der That l<'3<:l3 bereits zufammengehäuft, die unverantwortlich sind. Jenes Treiben der so in Schutz genommenen und von einigen Blättern gepriesenen altconservativen magyarischen Partei steht nun in seiner Blöße da; —wir wollen hoffen, daß man ihr künftig ebenso wenig, als den Kossuth's-Anhängern Gehör schenken werde. Der Kampf in Ungarn muß von Neuem beginnen, ein güniigcr Erfolg läßt sich nun erwarten, —doch möge man jetzt die Zeit abermals nicht versäumen, — muthig schreite man vorwärts, organisire das eroberte Land, und lasse die zwei wichtigsten Prinzipe, für die unser Gesammtvaterland solche Opfer dringt, ein einiges Oesterreich und vollkommene Gleichberechtigung aller Volksstämme, nie aus den Augen. Ungarn kann und darf, so wie es war, nicht mehr eristiren, die magyarische Suprematie muß gebrochen und ihr Einfluß auf die übrigen Völker benommen werden. Diese Suprematie wird aber nur dann gebrochen, wenn der magyarische Stamm in seine natürliche Sprachgränzc zlirückgedrängt, und den übrigen Völkern ihre unabhängige, freie, allen Stämmen der Monarchie gleiche Stellung gesichert wird. Die Romanen, Slovaken, Serben, Russinen, Sloucnen und Deutsche Ungarns müssen dort, wo eine eigene Gestaltung der von ihnen bewohnten Grbiete möglich ist, vereinigt, oder den ihnen anstoßenden, vom gleichen Stamme bevölkerten Ländern einverleibt werden. Nur dann kann eine heilbringende Zukunft erwartet und der Friede gesichert werden. Der leidende Zustand des Ministers Stadion läßt leider nicht dessen Amtsantritt, vielmehr dessen Alistritt aus dem Ministerium erwarten, und es sollen einige Aenderungen in den Portefeuilles bevorstehen. Bei den jetzigen so schwierigen Verhältnissen ist der Verlust eines so ausgezeichneten und erfahrenen Mannes gewiß ein bedauernswürdiger. Die meisten Oberhirten der katholischen Kirche unserer Monarchie sind bereits zu der vom Ministerium bestimmten Versammlung angelangt, und es sollen bereits gestern und heute einige Berathungen Statt gesunden haben. Diese Versammlung muß nur lobend anerkannt werden, da die Lösung der ' großen Frage, wie die kirchlichen Verhältnisse nach den Umgestaltungen in der Verfassung und Verwaltung unseres Staates geordnet werden sollen, nothwendig ist, und diese wohl nur im Einverständnisse mit der Kirche vollführt werden kann. Eine verwerfliche und für unser Vaterland bedauerliche Erscheinung sind die Trennungsgelüste der Italiener im Küstcnlande, und ihr Streben, eigene Kronländer zu bilden. Die Vereinigung des Kü» stenlandes mit Kram ist für beide Länder eine Nothwendigkeit, da die Kosten mehrerer besonderen Verwaltungen und Repräsentationen gewiß für selbe zu kostspielig, und dadurch die Quellen für andere ^andesbedürfnisse erschöpft würden. Der größte Theil Istriens und des Bezirkes Sessana bis Duino gehörte schon ehemals zu Kram, und die Bevölkerung fieser Gebiete ist durch die Geschichte, Sprache und Sitte innig mit Krain verbunden. Das ehemalige vcnetianische Istrien und die Grafschaft Görz sind jedoch zur Gestaltung eines besondern Kronlandes zu unbedeutend, und der größere Theil seiner B^ 233 völkerung ist überwiegend slavisch; es kann daher damit dem ausgesprochenen Princip der Gleichberechtigung Rechnung getragen werde, ihre Vereinigung mit Kram die beiderseitige geistige und materielle Wohlfahrt nur befördern. Die Wünsche der Italicner können daher im Küstenlande gegen die sie mehr als zwei Mal übersteigende Zahl der Slaven nicht maßgebend seyn. V ö h m e n. Prag, 27. April. Einem uns aus glaubwürdiger Hand zugekommenen Privatschreiben entnehmen wir die Mittheilung: daß die k. k. Truppen die Schiffbrücke zwischen Pesth und Ofen abbrannten. Die Magyaren rückten ein und mehrere kaiscrl. Soldaten, die in Pcsth zurückgeblieben waren, wurden furchtbar mißhandelt. Von den österreichischen - Truppen wurde die Schisssbrücke unterminirt, sie soll bei dem ersten Angrisse der Magyaren in die Luft gesprengt werden. Es hat vollkommen den Anschein , daß sich die Besatzung in Ofen vorläufig halten wolle, am dicßseitigen Ufer stehen Kanoniere mit brennenden Lunten. Man will Pesth bombar-dircn, sobald sich dort die tricolore Fahne erhebt, was natürlich zu erwarten steht. Beim Abgänge des Briefes (am 24.) sah man die noch rauchenden Trümmer der Schiffbrücke die Donau herabtrciben. ((5. allg. Z. v. B.) ' Lemberg, 2,, April. Ich habe bereits ein.-mal davon geschrieben, daß die in Ungarn wohnenden Nussincn täglich immer lauter ihre Sympathien für ihre Stammgcnosscn in GaUzien aussprechcn. Diese ihre Gesinnung reifte schon zur That, indem wir in der gestrigen Sitzung des großen russinischcn Rathes eine Adresse vernahmen, worin die ungarischen Rufsincn den 'Wunsch aussprechcn, mit uns verbunden zu werden. Bei uns wurde dieses Ansin-nen mit großer Theilnahme aufgenommen, und es wird sich, wie wir glauben, nur darum handeln, diese unsere gemeinsame Bitte Sr. Majestät dem! Kaiser vorzulegen. Ein wichtiger Gegenstand, der in der heutigen Sitzung verhandelt wurde, ist der Beschluß, daß künftighin die Grundeigenthümer ihre Grundstücke nur mit dem Mitwissen der Gcmeindcglieder verkaufen können. Es haben sich nämlich unzählige Falle ereignet, daß verschwenderische Landwirthe von der konstitutionellen Freiheit einen solchen Gebrauch machten, daß sie ihren Grundbesitz an Juden für wohlfeiles Geld verkauften, und ihnen, da sie nicht wovon zu leben hatten, endlich dienstbar wurden, wodurch noch ein größerer Grad der Leibeigenschaft entsteht, als man ihn früher beklagte. Obiger Beschluß dürfte dem Uebel am besten steuern, und er läßt sich auch damit rechtsertigen, daß ohnehin die verarmten Gemeindeglieder der Gemeinde zur Last fallen. (Presse.) Bei Lcmberg wird ein Lager, bestehend aus ltt Inf. Reserve-Bataillons , des Husaren-Reg. Koburg und dem ruthcnischcn Bcrgschützen Bataillon zusammen gezogen. Schlesien Iablunkau, 23. April. Heute Morgens verbreitete sich plötzlich die Nachricht, daß ungar. Insurgentenhaufen sich in der Richtung gegen Schlesien bewegen, daß das Militär in Czacza und der Umgebung sich denselben bei Silein in den Weg werfen wolle, und daß die Bewohner des Kißuca-thales und insbesondere in Czacza über diese Vorgänge in großer Unruhe sich befinden. Um mich theils über die Stimmung der Bewohner, in der Elovakeizu überzeugen, theils um zu sehen, in wie fern für Schlesien eine Gefahr vorhanden ist, begab ich mich nach Ungarn. Slovakischc Landleute, denen ich unter Wegs begegnete, verriethen in der That einen bedeutenden Grad von Besorgnis) von dem Einfalle der ungar. Insurgmtenhaufcn; doch erklärten sic, daß Alles treu am Kaiser, ihrem Vater, wie sie sagten, hänge, und daß für die Ungarn keine Sympathien sich regen. Dieß gilt von den Landlcuten, bezüglich der Stadtbevölkerung und überhaupt der höher Gestellten, glaube ich nicht gleich Günstiges berichten zu können, da man es ihnen an den Mienen ansah, daß ihnen der Anmarsch der Insurgenten eben nicht sehr unangenehm sey. Czacza fand ich entblößt vom k. k. Militär; weil dasselbe unter Mazor Meinoay gegen Buda-tin an die Waag vorrückte, wo sich auch das k. k. Militär aus der Umgebung concentrirte Bezüglich der ung. Insurgenten brachte ich in Erfahrung, daß dieselben mit einer Macht von ungefähr 15.000 Mann und 30 Kanonen in das Turoczer Comitat eingefallen seyen und vor der Hand die Comitats-stadt St. Marton und Moßocz besetzt halten. Man sagt, sie haben die Absicht die Waag zu überschreiten das ^Kißucathal zu besetzen und die Eingänge aus Schlesien und Galizien zu sperren. Mir kommt aber vor, daß sie diese Ausgänge sich vorsichtshalber offen erhalten wollen, und nöthigen Falls so schmll als möglich, wenn sie von unten gedrängt werden, Prcußen zu erreichen, da die Strecke zwischen Ungarn und einem fremden Staate nirgends so schnell ist, als überIablunkau und Tcschen nach Ratibor oder über Seybusch und Bielitz nach Heß. Man kann demnach auf diese Sachlage nicht genug aufmerksam seyn. In St. Marton, aus welcher Stadt sehr viele zu dem slovakischrn Landsturme als Freiwillige beitraten, soll die Furcht vor dn Rache der Insurgenten sehr groß ftyn. Die Slouakei, die bisher treu ausgehalten, wird gegenwärtig im Interesse der Insurgenten bearbeitet, und es werden Proclamations verbreitet, welche die ^)ache der Insurgenten als die gerechteste darstellen und in denrn behauptet wird, daß nicht die Ungarn, sondern der Kaiser der Nebclle sey. Auch wird der Glaube verbreitet, daß man Kaiser Ferdinand mit Gewalt entthront habe und ihn gegenwärtig gefangen halte. Die Mehrzahl der Insurgenten glaubt auch wirklich für seine Befreiung zu kämpfen und jede Schlacht wird mit dem Rufe: »l^ljon ^erlii-n.-üxl lI) V.« eröffnet. LlMllmrd. WcnctilNlijchcs Mönigrcich Treviso, 23. April. Die Abstellung des Con. tingentes von 100 Mann für das 8. Jäger-Bataillon ist anstandslos bewirkt worden. Die hiesige Provinz-Delegation hat beschlossen, eine Deputation nach Olmütz zu senden, um Sr. Majestät die ehrfurchtsvolle Huldigung der Provinz darzubringen. „La Presse" theilt einige wahrscheinlich offi-cielle'Daten über die österreichisch - sardinischcn Verhältnisse mit, die ungefähr so lauten: Bekanntlich hatte der junge König unmittelbar nach der Schlacht von Novara eine drei Stunden lange Unterredung mit dem F. M. Nadetzky, um vor der wirklichen Unterzeichnung des Waffenstillstandes d^e Prälimarien eines späterhin abzuschließenden Fricdenstractates zu besprechen. Der Artikel 9 des Waffenstillstandes deutet auf diese Präliminarverständigung hin und sagt ausdrücklich: Der Friede wird unabhängig von den Sttpulationcn des Waffenstillstandes geschlossen. Es ist demnach leicht zu begreifen, daß dem Wiener Cabinete sehr daran gelegen seyn muß, den Feldmarschall Nadctzky den Unterhandlungen, welche einen definitiven Frieden zwischen den betden Staaten herbeiführen sollen, beigezogen zu ,ehen; da nun der Marschall aus strategischen Rücksichten sein Hauptquartier, so lange die militärische Besetzung Bicmonts dauern wird, in Mailand aufzuschlagen entschlossen ist, so mußte die lombardische Hauptstadt anstatt Verona, als Mittelpunct der Verhäng lungen bezeichnet werden. - Die fauchen Bevollmächtigten haben in diese Ortsveranderung um so lieber gewilligt, als Mailand der Gränze chrcs Landes näher gelegm ist als Verona. - Nachdem die Vollmackten gegenseitig ausgetauscht worden waren, nämlich zwischen dem F< M. Nadetzky, Ritter Brück österreichischerseits, und dem General Dabormida und Ritter Buoncompagm Mdlmscher- seits, sind die Konferenzen am 14. April eröffnet 1 worden. Drei Hauptpuncte, nämlich die politische, finanzielle und commercielle Frage sollten vor Allem in Erwägung gezogen werben. ^ Der erste Punct beabsichtigt die Wiederher- 1 stellung des «tülu» thümer Parma und Modena zu machen. Die Stipulation ist vom Marschall Radetzky noch vor dem Beginne aller wettern Verhandlungen dem ' jungen Könige als Bedingung «i»« czxu mn, gestellt worden, und da der König dieselbe förmlich und ^ auf Ehrenwort angenommen hat, so sind sie von den sardin schen Bevollmächtigten gleich bei der Eröffnung der Negociationen als Basis der weiteren Verhandlungen angenommen. - ^ Die größte Schwierigkeit scheint der finanzielle Punct zu bieten, ohne jedoch, wie einige schlecht, unterrichtete Journale fälschlich behaupten, Grund zu einer NichtVerständigung zu seyn. In der Unterredung des Königs mit dem F. M. Radetzky un- ^ ter den Mauern von Novara wurde das Ueberein- ! kommen getroffen, daß die sardinische Regierung ^ an Oesterreich diejenigen Kriegskosten zurückzahlen 1 werde, die der kaiserliche Hos ohne seinen Willen z für die Erhaltung der lombardischen Provinzen ma- 1 chen mußte. Der F. M. Nadetzky konnte degreifli- ^ cherwcise keine Summe angeben, ehe diese nicht ordnungsmäßig und gesetzlich aus den Nennungen in Wien erhoben worden ist. z Wenn unsere Nachrichten genau sind, so be- ? trägt die von Oesterreich beanspruchte Entschädi- i gung 125 Millionen österreichische rire und zwar ^ 25 Millionen für den Feldzug von 1848 und 5t> Millionen für den dießjährigen, der von dem Tage des Waffenstillstandes zu Mailand bis zu dem Ta- Z ge der Unterzeichnung zu Novara gerechnet wird. Die sardinischen Bevollmächtigten waren jedoch nicht ermächtigt, mehr als 60 Millionen anzudie- ^ ten, und mußten daher einen aus ihrer Mitte nach Turin schicken, um dem Könige vorzustellen, daß der F. M. Nadetzky seinen Marsch nach Turin nur unter der ausdrücklichen Gewährleistung der Erstattung aller durch Carl Albert verursachten Kriegskosten, angetreten habe. Mit dieser Sendung wurde der Ritter Buon- ' campagni betraut und wir hoffen, daß die österrei- ' chische Regierung nicht mehr verlangt, als bei den erschöpftem Finanzen des Landes möglich seyn wird. Es dürfte übrigens durch gegenseitige Concessionen die rechte Summc erzielt werden. Was nun endlich den dritten Punct, d. i. die commercielle Frage betrifft, so ist es der Wille Oesterreichs, die Steuer auf piemonlesische Weine, welche seit dem Jahre 1846 schon zu sehr lebhaf- ^ tcm Notenwechsel Veranlassung gab, auf dicHälfte zu reduciren, um einen neuen Beweis der Mäßigung, von welcher die endliche Pacification abhängt, ^ zu geben. I D a l m a t i e n. Der »Osservatore Dalmato« meldet aus Zara vom 21. April -. Das General-Commando von Dal- l matien I at den Befehl erhalten, das zweite Granz-Bataillon der Liccaner zur See nach Segna oder Fiume abgehen zu lassen, und von da aus sich in forcirten Märschen nach Sissek zu begeben, wo es Befehle zu seiner wcitern Bestimmung erhalten wird. Römische Staaten H Das „Journal des Debats" enthält ein Schrei- ? ben aus Rom vom 14. April, dem wir folgende Stellen entnehmen i Die römische Republik naht sich ihrem Ende; ihr Tod ist nur noch eine Frage der Zeit. Aus allen Voten der angeblichen Regeneratoren der italienischen Nationalität steUt sich 'mmer , mehr die Wahrheit heraus, daß die römische Ve- 234 wegung nur eine Bewegung auf der Oberfläche war, eine Fiction und keine Wirklichkeit. Das Vorrecht in dieser Beziehung gebührt der kirchenschandcrischen Parodie am Ostersonntage. Die von dem Papste, von den Cardinälen umgeben, an diesem Tage vorgenommenen heiligen Functionen und besonders der weltberühmte Segen ul'ki «l. m-lii hatte ehemals immer eine zahllose Menge der Andächtigen und Fremden herbeigezogen. Die Abwesenheit des Kirchenoberhauptes hatte die Vollziehung jener Ceremonien unmöglich gemacht. Die Triumvire glaubten, daß, um diese zu ersetzen, es nur nöthig sey, zu decretiren, daß die Bürger Armellini, Maz-zini und Saffi in Begleitung der Repräsentanten und von Truppen escortirt, sich nach der St. Pc-terskirche verfügen sollten, und die Segcnspendung dort Statt finden werde. Die Triumvire traten mit ihrem Gefolge auch wirklich in die von den Domherren und den functionircnden Priestern verlassene Kirche ein. Ein der römischen Geistlichkeit fremder Priester las am Hauptaltar die Messe, worauf er von dem großen Kirchcnbalcone herab den aufgestellten Truppen den Segen ertheilte. Auf diese Weise trieb man ein heilloses Spiel mit dem katholischen Glauben und dieses in dem geehrtesten seiner Tempel. Ueberdieß wurden die Domherren von St. Peter, weil sie sich nicht blicken ließen, jeder mit einer Geldbuße von 150 Scudi belegt. P r c u ß e n. Berlin, 26. April. Wer der Entwickelung unserer Zustände mit ausmerksamen Blicke gefolgt ist, muß an einer friedlichen Lösung derselben verzweifeln. Wie soll die deutsche Verfassungs- und Oberhauptssrage sich entscheiden '? Derjenige, von dem man Schulz und Anerkennung der Verfassung verlangt, und dem man zum Lohne dafür die Kaiserwürde bietet, glaubt letztere um den Preis der ersteren zu theuer erkauft. Die übrigen Fürsten, trotz der Zustimmung von 30 Negierungen, wollen weder das Kaisertbum, noch die Verfassung. Die Völker, trotz des Drängens der Kammern, wollen zwar die Verfassung, aber nicht das Kaisenhum. Wie kann, bei so entgegengesetzten Neigungen, das Werk der Einheit zu Stande kommen? Nicht minder schwankend erscheinen die Zustande bei uns in Preußen. Nach dem Sieg. den die Contrerevolution errungen, einem Siege, der mit der Auflösung der Nationalversammlung begann und mit der Octroyirung der Verfassung vollendet wurde, hat es sich gezeigt, daß ihr Triumph ein voreiliger war. Die unterdrückten, zerstreuten Elemente der Revolution haben sich wieder erholt und zu einer furchtbaren Macht gesammelt. Die Dinge stehen wieder wie im November; die Opposition in der zweiten Kammer hat jetzt augenscheinlich die Oberhand gewonnen, und wird der Beschluß der Kammer geachtet, so muß der über Berlin verhängte Belagerungszustand sofort aufgehoben werden. Aber die Kammer wird beschließen und die Negierung den Beschluß nicht ausführen, Man-tcuffcl hat es in der gestrigen Sitzung offen erklärt, daß der Belagerungszustand eine Verwaltungsmaßregel sey, um die sich die legislativen Körper nicht zu belumnn'ri^,hätten. Bei diesem (Conflict der Ge-waltcn wird die Negierung gezwungen seyn, auf dem Wege fortzuschreiten, den sie im November eingeschlagen. ' (Wand.) Berlin. Der preußische Staats - Anzeiger vom 2^. April enthält in seinem amtlichen Theile! Folgendes -. i AIs Eure königl. Majestät durch das allerhöchste Patent vom 5. December v. I. die beiden Kammern zu der am 26. Februar d. I. eröffneten Session beriefen, geschah dieß in der Hoffnung, daß die Verhandlungen derselben zur Befestigung eines gedeihlichen inneren Zustandes führen würden. Diese Hoffnung muß dei dem Gange, welchen in den letzten Wochcn die Verhandlungen in der zweiten Kammer genommen haven, leider! aufgegeben werden. Die während dieser Zeit von der zweiten Kammer gefaßten Beschlüsse berudcn großentheils auf Abstimmungen , bei welchen eine oder wenige Stimmen bald für die eine, bald für die andere Seite des Hauses in einer Weise den Ausschlag gaben, dle keinen Zweifel darüber ließ, daß das Resultat sehr hausig lediglich die Folge zufälliger Umstände war. Wir halten es nach pflichtmaßiger Erwägung für verderblich, dte Revision der Vcrfassungs - Urkunde vom 5. December v. I. und die Gestaltung der an die»elbe sich anschließenden organischen Gc-fttze solchen Zufälligkeiten preiszugeben. Außerdem sind wir der Ueberzeugung, daß die zweite Kammer sich nicht immer in den Schranken ihrer Befugnisse gehalten hat. Eine Ueberschreitung ihrer Befugnisse finden wir in dem am 2!. April gefaßten Beschlusse, durch welchen die von der deutschen Nationalversammlung in Frankfurt beschlossene Verfassung für rechtsgiltig erklärt wird, und eben so in dem Beschlusse vom gestrigen Tage , durch welchen nicht nur die Fortdauer des üöer Berlin verhängten Belagerungszustandes, die wir gegenwärtig noch zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit für unerläßlich erachten, im Widerspruch mit dem Artikel 110 der Verfassungsurkunde für ungesetzlich erklärt, sondern auch die sofortige Aufhebung desselben gefordert wird. Aus vorstehenden Gründen halten wir es im Interesse des Landes für nothwendig, daß die zweite Kammer aufgelös't und demgemäß, nach Artikel ? der Verfassungs - Urkunde erforderlichen weiteren Anträge unterthänigst vor. Berlin, den 27. April 1849. Das Staats - Ministerium. (gez.) Graf von Brandenburg, von ^'adenberg, Freiherr von Mantcusscl, von Strotha, von der Hcyt, Graf von Arnim, von Rabe, Simons. An des Königs Majestät. Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen :c. verordnen auf Grund der Artikel 19 und 76 der Verfassungsurkunde vom 5. December 18 48 nach dem Antrage Unseres Staatsministeriums, was folgt : §. 1. Die zweite Kammer wird dadurch aufgelös't. z. 2. Die erste Kammer wird hierdurch vertagt. §. 3. Unser Staatsministcrium wird mit der Ausführung der gegenwärtigen Verordnung beauftragt. Urkundlich un/er Unserer höchsteigenhandigen Unterschrift und beigedrucktem königlichen Insicgel. Gegeben Bellcvuc, den 27. April l849. (I.. 8.) Friedrich Wilhe lm. Graf v. Brandenburg, v. Ladcnberg, v. Man-teuffel, v. Strotha, v. d. Heydt, Graf v. Arnim, v. Nabe, Simons. Verordnung, betreffend die Auflösung der zweiten und die Vertagung der ersten Kammer. Berlin, 27. April. Mittags 12 Uhr. So eben erhalten wir die wichtige Nachricht aus der Kammer, daß durch Allerhöchste, vom Minister-Präsidenten verlesene Eabinetsordre vom heutigen Tage die zweite Kammer aufgelös't, die erste vertagt worden ist. Der Kammer - Präsident hat sofort die Sitzuna aufgehoben, die Abgeordnelen haben den Saal verlassen. Es ist dieß'die Autwort auf den gestrigen Beschluß wegen Aufhebung des Belagerungszustandes! — Somit wäre denn nun die Alternative, um die es sich eigentlich lett Bildung der Kammer gehandelt hat, ob Rücktritt des Ministeriums, ob Auflösung der Kammer sur den letzteren Theil entschieden, wie wir dieß immer als das Wahrscheinlichere hingestellt haben. Es ist klar, daß eine dynastische Politik emen andern Weg qeht, als ihn das Land durch seme Vertreter sor-dert; jene Politik wird in Eharlottenburg, vielleicht noch' anderswo dictirt, aber die Minister haben sich ihr blind unterthanig gemacht, und nachdem die constilutionellc Schcincristenz der Volksvertretung den höchsten Gipfel erreicht hatte, blieb freilich nichts übrig, als abermalige Auflösung. Man dachte daran, wie wir mittheilen, alles Ernstes schon bei den Beschlüssen über das Plakatgcsetz und das Versammlungsrecht ; eigene Bedenken und lebhafte Abmahnung der Freunde des Ministeriums verhinderten die Ausführung; gestern Abend ist sie in einem spater bis tief in die Nacht dauernden Ministerrath unwiderruflich beschlossen. Der König befand sich heute Morgen zur Unterzeichnung persönlich hier. Der Eindruck, den die Auflösung auf die Kammer machte, war unverkennbar ein tiefer. Wie viel auch bisher von der Auflösung gesprochen war, so nahe hatte man sie nicht geglaubt und die Sache war so geheim gehalten, daß die vertrautesten Anhänger des Ministeriums ununterrichtet blieben. In schweigender Eile räumten die Vertreter des Volkes ihre Platze, nur auf ihren bestürzten Gesichtern las man die ernste Besorgniß, der sie sich hingaben, und Rechte wie Linke zeigten sich davon gleich ergriffen. ' (W. A. Bl.) Berlin, 27. April, Abends 9'/, Uhr. Es ist Blut geflossen; die Aufregung außerordentlich, die Straßen belebt, wie wir es seit dem Novcm. ber nicht gesehen. Es sammelten sich Massen von Volk, wahrscheinlich um im Vereine mit einigen Mitgliedern der- zwiten Kammer eine Revolution zu improvisiren. Aus dem Dönhofsplatze war die Ansammlung des Volkes besonders groß, zumal vor dem Sitzun.qslocale der zweiten Kammer. Gegend Abend kam ein Officier mit Truppen auf den Platz. Derselbe forderte zum Auseinandergehen auf; da dieß nicht crfolgte, ließ der Officier dreimal trommeln, und als das Volk sich trotzdem nicht entfernte, Feuer geben. Es sielen 4 , nach Andern 5 ; eine größere Anzahl soll verwundet seyn. Die Todten wurden nach der Charite gebracht. Nachmittags sind viele Personen von Schutzmännern verhaftet worden. Jetzt durchziehen Dragoner und Infanterie die Straßen. Telegraphische Depesche. Der Minister des Innern an die Regierung zu Breslau. Nach Auflösung der zweiten Kammer haben am gestrigen Abend vor dem Gebäude derselben und in den nahe gelegenen Straßen Zusammenrottungen von Personen, welche den untersten Voltsclassen angehörten, Statt gefunden. 2>'s zur Zerstreuung derselben beorderte Militär ist Wiederholt gröblich insultirt worden und hat in Folge dessen von den Schußwaffen Gebrauch machen müssen. Leider sind sechs Personen getödtet und eine gleiche Anzahl verwundet. Die Ruhe ist in kurzer Zeit vollständig hergestellt und dn- heutige Tag bis jetzt ohne die geringste Störung verflossen. Berlin, den 28. April. Nachmittags 3 Uhr. (gez.) von Manteuffel. D e u t s ch l a ll d Stuttgart, 20. April. Wir haben eine Ministerkrisis. Der König will die deutsche Verfassung nur bedingungsweise anerkennen. Die Minister', die auf dieses hin sämmtlich (Römer, Duver-noy, Goppclt, Rüvplin) ihre Entlassung gcqeben, wollen aus keine Bedingung eingehen. — Der Volksverein hat sich für permanent erklärt; der vaterländische Verein hält eine luna; die Abgeordneten t^gen auf dem Burgermuseum. — Mittags >2 Uhr. — Es bilden sich über-all Gruppen von Mannern; ganz Stuttgart ist in Aufregung. Die Abgeordneten werden um 1^2 2 Uhr eine Sitzung halten, um eine Deputation an Römer abzusenden, die eine offizielle Antwort über den Stand der Dinge verlangt. Thatsache ist, daß der König aus dem Vereinbarungsprinzip beharrt; er will die Reichsverfassung nur modisizirt annehmen. Der König hat sich ausgesprochen: er werde ein Manifest an sein Volk erlassen; das abgetretene Ministerium wird dasselbe thun. Telegraphischer Eourö - Bericht vom 2. Mai 1849. Mi:lelvre»« Tiaa>ks^>,>üv,ss!>rci!'unge!, zu 5 ^t. (in <2N. 8» Iljl« d.no ».no ..'».» 70 h'i c^N.hcn mtt V?r!os>i»i v I, 183'l, für 500 fl. ??,6 t/l Wi^. ^tl.Van^Ol',, zu 2 1.2 >^l. (in LM,) 5)0 sss, M.) ((H. M.) Obliqal. l.'r all«, nnd una >? ! z" 3 ps!l, I ^ Hofk>immcr ',l äll.l^N !o>n- ^ U' 2 1,2 -., ^ "" l'^rvischfn T^u>t>>n. e,r in » z» 2 1^ >,., / — Flor.N^ »nd Gelllia aufgcnom' ! i" 2 „,. l 7- men.n Anl.lxn. < zl< 1 3,5 .... j 25 Ba»f,Action, pv, Slück x'3 >» E AI. Aifksge>iä)te Pölland wird hiemil kund gemacht, daß dem unbekannt wo alweslnden Michl Lltewiisä) von Unterberg ein ^»irutor 26 äctum in der Pelson des Joseph Lakne? von Un!erwald au'« gcstellc wurde, mit dem Beisaye, daß er denselben bei der v»m Hrn. Johann Ko^b >n von Alienmaikl, nttmintt Iodann Mavk, gegen ihn pcto. i9u^>or alle seine Bel^ie mu--zutheilen odrr selbst zur Tagfahrt zu el-scheinen, oder aber rinen andern Verti-eler namhaft zu mackcn, wi-dligcns dieser Gegenstand mit dein auf.estelllen Cu-»a:or der Oidiuin'^ :»ach wi,d abqefuln, weiden, und sich ter Michel Likewnsch cic Kokett, 0le au^ d,e ser Vrrabfäumuiig entstehen ko'iuilcn, selost zui,u chi,i ben haben ^viid. Bezirköglricht Pölland am 10, M^>^ l6',9. Z. 783 (y Anzeige Gefertigte macht die ergebenste Anzeige, daß sie unter Mitwirkung der wieder in Laibach anwesenden berühmten Wiener Blumeiimachcrm, Dorothea Fiala, Wiener-Kunstblumen von der gröbsten bis zur feinsten Gattung in der Kochgasse Haus - Nr. 117 verfertiget, und bittet um geneigten Zuspruch. Franzwka Prakch. Z. 777. (l) Sonntag, vom 6. Mai angefangen, wird im Bräuhause „zur Glocke" sehr gutes Lagerbier dm ganzen Sommer, jeden Abend frisch aus dem Eiskeller, die Maß zu 10 kr. ausgeschenkt. Auch wird alldort sehr schöner Saatzer, so wie auch Allscher Hopfen UM die möglichst billigsten greise verkauft. H. 770. (2) Am 1 - Mai wird im Bräuhause zum »weißen Rößel" der Garten eröffnet, wo ein ausgezeichnet gutes Märzenbier zu haben ist. Z. 781. (I) Anzeige. Ich bringe zur geneigten Kenntniß , daß ich meinen sämmtlichen Warenvorrat!), bestehend in Eisen-und Eisengeschmeid-, dann Material-undFarbwaren, vom 3. bis 8. d. M, mit 'Ausnahme des inzwischen fallenden Sonntages, von ^ Uhr früh bis 12 Uhr Mittags, und Nachmittags von 2 Uhr bis 6 Uhr Abends, in meinem bisherigen Verkaufslocale, in der Spitalgasse im Schreyer' schen Hause, im Wege des öffentlichen ' Meistbotes gegen sogleiche bare Bezahlung hintangeben werde, wozu ich mir einen gütigen Zuspruch erbitte. Ioh. Nep. Suppautschitsch. 3. 775. (1) Im Haust, in der Gradischa Vorstadt Nr. 29, ist ein großes, gewölbtes, mit neuem Boden versehenes Getreide-Magazin, sowie auch eme Wagen-Remise nebst Heuboden zu Michaeli d. I. zu vergeben. Das jähere erfährt man entweder daselbst, oder un Verkaufs-Gewölbe am alten Markt Nr. 157. Z 784. AnsMg aus der Grazer Ieitung. Ein Vorschlag an meine Mitbürger. Laut hohen Minister-Erlasses vom !5 Jänner d. I. wurden die vormals befreiten landschaftlichen käu-,er ui>d gelstltchen Wohnungen auch zur Emquartlerung einbezogen, u„d laut 24. Paragraphen der Reicksoer'-,assm, b jenen eines andern Kronlandes ein Unter,chled ,m bürgerlichen od,r peinlichen Rechte imRecbts verfahren, oder ,n oer Vertheiluug der öffentlichen i!„st,„ bestehen.« Somit findet nun auch in SMermark das lombardlsch-venetlanische Emquarticrunqs - Patent, so wie jenes von Tirol ein gleiches Anwendungsrecht; laut beider Patente wird für eiuen Herrn subalternen Officier pr Nacht 24 kr und für einen Herrn Vtabsossicier 48 kr. (ZM. bezahlt, um weiches zu realistren der löbl' Gemeinderatl) zu bitten lst. Wtr Vorstadter Hauselgenthümcr haben also dan„ drei Errungenschaften gemacht nämlich-,eit »835 Ne Vtnbcziehung der ganze» Stadt, dann jetzt die der landschaftlichen Häufer und die Bezan-lung der Offmerö.-Wohnungen, wodurch eine breile Basis zur Ncquartierung der gemeinen Mannsckatt erzielt wurde. ^«."»,^u,l Ich schlage daher vor, daß zur Repartition für die Bequartieruilg keine unparteiische Häuser Schätzuna nöthig scy, sondern einzig allein die Zmssteuer - Zahlung als Maßstab dienen soll, wonach jeder Hausin-Haber selbst berechnen kann, wie viele Mann er zu tragen hat; beoor m^n jedoch eine solche Berechnuna oor.nmint, ist es nothlg, das Manmum der Militär-Mannschaft zu bestimmen, welches zu veauartieren nöthig irjcheint. ^ Die Vorstädte von Graz allein waren schon vor 40 Jahren zur Tagung von 4000 Mann verpflich-tct, delmaleu tragt ganz Graz oii-c-i» 7000 Mann Infanterie. Nach meiner Meinung soll die Belaasfähiss-kett jedoch auf das Höchste nur auf drel Bataillone Infanterie, welche auf krieqsfuß qesetzt cjs(-g 4000 Mann betragen, auSgemlttelt werden, dann auf 300 Mann (iavallerie und 300 Pferde Infanterie nur deßwegen so v>el, we.l wenn (5m BataMon hier einen doppette» Rasttag hat, ein zweites und vielleicht auch ein drttteb nachrucken konnte; stlbst bei Friedenszeit, wan» im Herbste die großen (Zoncentrirunaen ^tatt sinden, lst dle,er Belagsraum nöthig, und wenn auch »as mcht der Fall wäre, so erscheint es dock ,ür alle Hausbcfltzer vottl)cilya,ter, wenn emm,l die eine 4 al,te der Lauser belegt wird, wahrend die an-oere Häl,te d,e Quartiere rmngen kann. Außerdem ist zu beobachten, daß hier das General-Commando und die MonttnS..Com.m„wn .st weßhal^ al.ch viele Dsslciere und Truppen zum Sup^rarbitrio beim Ersteren, und Transport.^a»n,chaft ,ammt Osiicieren von allen Regimentern zur Montursfassuna nach Graz kommen. > 11 u / Die ömssteuer von den alten und noch zinssteuersreien Häusern dürste bis I. November ,849 zwar emmalhundcrt acht und dreißig tau,end Guloen bttragcn; es läßt sich «ber mit Zuversicht erwarten daß dci cem Slnkcn der Wohnungs-- und dciondcrs Gcwölbszinsungen die Einnahme der Zinsstruer sich eber vernunoeru als vern.chren wl.d; aoer a.lgenommen, daß solche bei arizuhosseoden Mehrbauten so viel be. tragen wird, so ware em ^ausnchuber, wclchcr 15 fi. Zinssleuer zahlt, zur Bcquartierung eines Halden Man-nes oder P,erdes zu verpflichten, wodurch dle Belagsiähigkeit ««^y auf 4000 Mann Infanterie, 300 Mann CauaUerie und 300 Pseroe erzielt wud. Ferners kommt noch zu beobachten, daß es auch 'Mcdt der Ge nnindc ist, die zerren Stabs- und Ober-Ossiciere zu bcquartiercn, obgleich man voraussetzen könnte, daß solche, nachdem da,ü'r bezahlt wcrden wild, lhre Quartiere in den Gasthausern selbst suchen; wenn aber onse zur Ma>ktzeit odcr zufällig be, großen Volks,estcn bcsetzt sind, so müssen solche stalle wenigstens 10 ^"a""I ^ ^""^ ^"'"' Stabs-Oss.ctere; 30 Zimmer für dreißi« Herren subalterne Officiere - und we-mgstens 0 Z.mmcr ,ur Puma - Plamsten dei Private., i., Bereitschaft gestellt werden, für Letztere sind auf oN^n t^cr^^de7^ann^'^^^':^rärzte nich? mehr als Pri.na. P^U'^uÄ D>c,e 50 öunmer sollen bc> solche» Zerren oansbesi^rn ausgemittelt werden, welche .^ 60 N Z,nsstcu.r zahln, und sich lieber zur Gattung e'..es ..errn Officicrs sammt Privatd ener als ,u? U^ber nähme von zwn Mann ^amer.e er laren, _ nachdem für den Her!., Officier ohnehin '.4 kr ^M v Nacht bezahl werden, und mele ^ansc.gentyumer ,ür die mugen Tage eher ein Zimmer für einen Herrn ^NMer en benen können, als eu, r.geneo M...tar^mm.^ was noch überdich eine eigene Einrichtung erwr t Durch dtt,e o0 Zimmer saUc. wlcder n„ B.iagbr.um für ,00 Ma»n weniger aus welcke aber n D,e B quarti^rung dcr Kavallerie, Fuhrwesens ^ Marinsckätt und P,erde g<,chah bisher bloß btt den ^astyau,er>, ; l)atte der Wirth gerade zufällig qroße Stallen so mußte er viele Pierhe halten, woomch die größtc Äcd,ückunq entstand; da wäre'ich der Meinuna man solle jcdem Hanse, »mlch^ nnen ^tall hat, mit den Gastdausrrn ssleich, nach dem Zinsfuße von 60« Aussteuer, ciiun Mann Kavallerie und ell> Pferd einlegen; jene Herren Hausbssitzer, welche die Mannschaft sammt Pferde» nicht halten wollen, werden gegen ei,,c billige Abfindungssumme solche beiden Gustwirthen leicht unterdnngc» könne». Wird iicser Census von l5 fi, Zinsstcuir Zahlung von unserem löblichen Gcmeinderathe angenommen nänillch ,o: daß jcilrr Grundbcsltzrr, dcr volle 15 ft. Steuer zahlt, einen Mann durch 10 Taae ^, ^! gm hat, wahrend jener, der 50 si. zahlt, den >via»n auf 20 Taqe übernehmen muß, so erdalten «21 klcinc Kaischen keine Bequartierung mehv, weil solche nickt ,5 fi, Zinssteucr bezahlen Nie dankbar werden da nicht diese armen Besitzer seyn, welche in dieser K^isckc nur nn, höchstens zwei bewohnbare Zimmer halttli; in diesem Zimmer stand oft nur eil, Bett, in welchem Mann, Weib und Kinder schliefen- wo sollte nun der arme Soldat liegen? — Diese Art Emquarticrungs.-Weise eristirt in keiner Stadt, und ist in jeder Beziehung nicht nur allein indecent, sondern auch erbarmungslos, sowohl gegen den Besitzer als auch gcgen deu Soldaten, da diese Kaischen sich an, entferntesten von der Stadt befinden, welche auf'zusu-chcu emc Obliegenheit des srcmcen Soldaten war, drr zur Winterszeit nach Ankunft der Eisenbahn um 7 M)l Abends erst seine Bolleten bekam, und auf dem obern Graben oder Rosenberg in der Nachr die Haus. Nr. scincs Quartieres suchen sollte. Das Haus Nr 3,5 in dcr Stadt tragt heute die große Zahl von 53 Mann, und wird nach obi-gem (Zensus dann nur l?'^ Maim zu traben h'brn; die Hauser Nr. 609jl, 609)2 und K!l am linken 'Muruser tragen heute zusammen 23 Mann, nach dem obigen (wisus dann nur mehr l4'^Ma„n; und das Haus Nr. 833,am rechten Mmuser.trägt heute 24 Mann, und würde nach obigem Census z'u 20 Mann verpflichtet werden; aus diese» drei sattische» Beweisen möge man die ungleichen Schätzungen beur. theilen indem das erste Haus unter '^ herabgesetzt wird, während letzteres nur '^ gewinnt. Gratz am ^4, April l849, Ios. Vened. Withalm. Z. 779, (l) Für den Betrieb eines Geschäftes, welches jährlich ungefähr 80 0^0 tragt, wird ein Theilnehmer mit emer (3:n-lage von 200 ft. C. M. gesucht, welcher aber krainisch u. italienisch Lesen und Schreiben versteht. Das Nähere erfährt man in der Buckhandlung des Herrn v. Kleinmayr. Z. 74!. (3) Amtliche Kundmachung Da sich das Gerücht verbreitet hat, als würde sich der Unterfertigte gänzlich von Adelsberg entfernen, so widerruft er es hiemit, und indem derselbe einem geehrten Publicum für das it)m bisher geschenkte Zutrauen dankt, zeigt er zugleich an, daß er noch wie früher alle Augen- und sonstige Opctatwncn vornimmt. Operateur Franz De CriniS, k. k. Kreiswund, und Augenarzt. 23« Z. 712. (3) Es sind 200 fl. gleich gegen gute Hypothekar-Sicherheit zu 5 Percent auszuleihen. — Das Nähere im Zei-tungs - Comptoir.________ Z. 764. (2) Parfumerie- und Toilette-Lager Dieselben empfehlen den hiesigen ? '4'. Herren und Damen ihr wohlassortirtes Parfumerie - Warenlager und alle zur Toilette nöthigen Gegenstände, welches sie theils von Frankfurt, Köln und Paris direct beziehen, theils selbst erzeugen, von dessen Echtheit und Güte das geehrte Publikum sich selbst überzeuften möge. Folgende Artikel sind bei ihnen in bester Aus^ wähl zu den billigsten Preisen zu haben, als: Kölnerwasser (I. M. Farina) nebst allen Gattungen französch. Odmn-8 von den feinsten und angenehmsten Gemchen; rühmlichst bekanntes Waschwaffcr, genannt »Prinzessinwafser" (von ^6 an Li^ot) aus Paris, das die Sommersprossen und Wimmeiln vertreibt, und gar keine Unreinlichkeit auf der Haut duldet; Haaröle , Rowlands - Macassar - Oel, Haarpomade in jedem beliebigen Gerüche, 0«8Mkti^u6 ^^li»1ia (für den Haarwuchs), Cocos-, Mandel-, Windsor- und chinesische Seifen, Seifenpulver (zum Waschen und Rasiren) ßj^ti^t'» (wohlriechende Polster für die Wasche und Kleider), Damen-^tuis, chinesisches Rauchpapier, Petersburger Dunstblätter, Potpourri ic., ungar. Ach nurr-bart-Wichse (die gegenwärtig alle anderen übertrifft), (^«n^ti^ae« in allen Farben, ein großes Lager von Bürsten, als: Nagel-, Zahn« und wasserdichte Kopfbürsten (von den ersten Fabriken), Kämme in Elfenbein, Schildkröte, Horn, Büffelhorn, Pakfong- und Bleikamme nebst Na- ! gelfeilen, Haarrupfer :c. :c. ! Indem sie sich bestrebt haben, hierher ein elegantes Warenlager mitzubringen, so hoffen sie auch, so wie in anderen großen Städten, daß das geehrte Publikum nicht crmangeln wird, sie ebenfalls zahl reich zu besuchen. Das Gewölb befindet sich im v.. Rudo lpd'schen Hause viz-a-vis dem Gasthofe zur "goldenen Schnalle." In der Iguaz Alois Kleinmayr schen Buchhandlung in Laibach ist zu haben: Prophezeiungen über d>e Zukunft des Fntichristes und der nachfolgenden Zeit Bloß allein gegründet auf die Anssprache der heil. Schrift und der heil. Väter. Zur Beherzigung für alle Menschen Herausgegeben vo» Vt Kircksteist«. Linz 1849. 24 kr. Z. 782. (I) Dade - Anzeige. Unterzeichneter gibt sich die Ehre bekannt zu machen, daß die Badezeit der Minerale Wasserquellen mit 1. Mai beginnt, und selbe in mehrere Touren bis in den späten Herbst fortdauern wird. Die Lage des Badeortes Töplitz, in einer freundlichen, gesunden und malerischen Gegend des gesegneten Unterkrains, die drei schönen Badedassinö, als: das Fürsten-, Carls- und Josephs-bad, ersteres vorzugsweise durch Eleganz, edle Bauart undWequemlichkeit zum Gebrauche der Honorationen bestimmt, so wie die bequemen Wohnzimmer, der zur Erholung niedlich angelegte Park entsprechen allen Forderungen, die man an eine derlei Kuranstalt zu stellen berechtiget lst. Die Heilkräfte dieser se>t vielen Jahren rühmlichst bekannten wundervollen WarmqueUe, welche von 28 - 29 Graden Naturwärme belebt wird, sind hinlänglich und allgemein bekamu, und beweisen sich als sehr heilsam in den verschiedenartigsten Formen der Dru,enkrankhelt nn Leiden, bei Hypoyondrie, Hysterie, Hamorryoida- und Untere, s- bescheiden, bei Lähmungen, bei zurückgebliebener Steifheit oder Contract nach erlittenen Ble,-su/n star en Verwundungen, veralteten Geschwüren, große kr. bis 15 lr. Das Baden im Fürstenbade......."4 „ „ „ Carlsbade......." ^ „ „ „ „ Iosephsbade.....' ^ ..^. " " Wirklich Armen wird das Baden im Iosephsbade unentgeltlich gestattet. Das Baden im Fürstenbade für die außer dem Badehause wohnenden Badegäste .......' „ ltt „ Ein Mittagmal für die Person an der '^»Kle ä'Ilütu mit 6 Speisen „ Iti „ „ do. „ Domestiquen . . . - > ' ,/ l8 „ Abendmal an der ersten Tafel ....-' „ ^ „ Zuschriften auf Bestellungen der Zimmer werden in frankirten Briefen unter Adresse des 1W terzeichneten, Post Neustadtl, 8 Tage wenigstens vor dem Eintreffen erbeten. Badeort Töplitz nächst Neustadtl in Unterkrain im Monat April 1849. Dominik Rizolly, Bade-Pächttr. In der ^F,z«H ^i. Htie«««N««,^ sch« Buchhandlung in Laibach ist zu haben: Dl-. A. Günther, Lydia Philosophisches Ta^ schenbuch, als Seitenstück zu A. Ruge'ö Akademie Wien 1849. 3 si. Historisch- ethnographisch - statistische Notizen über die Nationalitäten Oesterreich's , ihre Zah' lcn und Sprachverhältnisse. Wien l849. 36 kr. Strenner, k. k. Oberstlieutenant. Ein ^e^ neralstab im Einklänge mit der Armee. Wien 1849. 1 ft 3U kr. Kankofer Jg., Heldenmüthige Vertheidigung der Stadt Wien gegen die Türken im Jahre 1«83 Mit Hinblick auf das Jahr 1848. Wien 18l9. 36 kr, Schlor Alois, Roman Sebastian Zängerle, Fürstbischof von Leckau. Gedrängte Schilderung seines Üebens und Wirkens. Wien 1849. Prätortus 8)>U'., der Universal - Wort- grübler. Neuestes, bequemes, vollständiges Taschen-Wörterbuch, enthaltend eine Sammlung und genaue Erklärung von mehr als 18.MW Fremdwörtern, Redensarten und Zeichen. Ein unentbehrliches Handbuch für alle Theilneh-mer an den politischen Fragen der Gegenwart, für alle Zuhörer der Reichstags-, Gerichts' und Vereins - Verhandlungen, für alle Zeilnngse leser ^Auflage. Wien 1^49. 3<> kr. C. M. Siebinger, Dr. Ios., Abriß der allgemeinen Weltgeschichte für untere Gymnasialclassen und für Bürgerschulen, Wien ,8^9. I si. C M. Z e d l i tz, Soldaten - Büchlein. Wien 1849. 20 kr. (5. M. Schwarz, Ad , Einige Worte über die recht« liche Stellung der Patrimonial-Beamten ge-genüber dcm Staate, Wicn l849. 12kr,C. M. Herrmann, Dr. Ioh , Zeitgemäße Betrachtungen über die künftige Einrichtung und Sc-wirthschaftung von Herrschaften und GutskD pern, Wien 1849. 40 kr C M, Eisenstein, Dr. d. 3N., Lebens- und Vovbeu' gungsmaßregeln bei der Epidemie der nervösen Cholera, Wien ,848. 12 kr. C M. Rad, Iac., Der Rübenzucker in national-öco-nomischer, finanzieller, industrieller und land-witthschaftlicher Beziehung, mit besonderer Rück-sichtauf die österreichischen Staaten und Deutschland. Wien »8^8. ^<^ kr. C, M. Burg, Ad., Compendium der populären Mechanik und Maschinenlehre 2. ^lullage. Wien 1849. 7 si, Pfriem er, Ernst, 2653 Aufgaben über Arithmetik und Algebra zu Dr. 3. C. Schulz v. Straßnitzki's Handbuch der Arithmetik für Practikcr. Wicn l848 1 ft, 3U kr. (5. M« ^ d 0 ckäuica ^^ 3l«v«ll8!v(.' ^onco u^i Iie^li. 55» 1. lew. V'/^Iov5i 18^9. 15 kr. Or 0 ddi li c <; /..^ «n)vo l^w I6ä9- ^^ lcam v pnl1u6«5nit; ill« /u ^rliwl^ 6a8. I^- ^' to. 40 kr.