(Franko pauschaliert.) Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh Echrisrle-tur.g und Verwaltung: Pr,i«rnova ulica Nr. 5. Telephon 21. — A n I ün d t gung en nimmt die Senvaltim« gegen Berechnung billigste Gebühren entgegen. VeiagspreiS: Vierteljährig K 2t.—, halbjährig K 48.—, ganzjährig K 96.—. Fürs Ausland entjpreckende Erhöhung. — Einzelne Nummern I Krone. Nummer 35 Donnerstag den 6. Mai 1920 2. [45.] Jahrqanq Eine GlMschftr Abordnung beim LandesprSsidenten Dr. Brejc Am 15. Apitl sprach eine Abordnung dcS Gottscheer Sprachgebietes beim Landespräsidenten Dr. Brejc vor, um im Namen der Goitscheer Bevölkerung das Bekenntnis zum neuen Staate abzu-legen und deren Forderungen und Wünsche ai, maßgebender Stelle zur Kenntnis zu bringen. Die Abordnung bestand aus folgenden Herren: AloiS Loy, Bürgermeister der Stadt Gottschee, Ferdinand Erker, Dechant und Stadtpsarrer, Alois Kresse, Obmann des HandelSgremiumS in Gottschee, M. Siegmund, Altbürgermeisier von Mitterdorf, und A. Rom, Besitzer in Gaber, letzterer als Vertreter der deutschen Bevölkerung der Gemeinden Tscher-moschnitz, Pöllandl und Stockendorf. Der Sprecher der Abordnung, Bürgermeister Loy, richtete, wie die Gotische r Zeitung meldet, an den Landeipräsidenten Dr. Brejc eine Ansprache, in der er u. a. folgendes ausführte: Wir sind heute als Vertreter dcS gesamten Gotlscheer Gebietes erschienen, um in feierlicher Weife dem Gefühle der Treue und Ergebenheit un-serem Staate, dem Königreiche der Serben, Kroaten und Slowenen gegenüber, Ausdruck zu geben. Wir bodenständige Deutsche des Gotlscheer-lande» erklären hiemit, daß wir uns rückhaltlos auf den Boden des jugoslawischen Staate« stellen, dem auch unsere engere Heimat angehört und dessen Blühen und Erstarken zugleich auch daS Gedeihen uaserei Ländchens bedeutet und in sich schließt. Indem wir unS ehrlich und aufrichtig zum jugoslawischen Staate bekennen, erwarten wir ande- rerseits, daß sich auch der Staat zu unS bekennt, indem er unS nicht als Staatsbürger minderen Ranges nnd geringerer Güte behandelt, sondern als gleichberechtigte Angehörige des jugoslawischen König, reiche». Wir hegen die Zuversicht, daß im jugo-slawischen StaatSbaue auch uns Gottfchcern ein bescheidene« Stübchen gegönnt werden wird, wo wir als treue Staatsbürger ungestört unsere Eigenart pflegen können; wir hoffen, daß uns alle jnie Rechte werden zuteil werden, die im demokratischen Hoch-gedankt» begründet sind und nach der Anschauung der gesitteten Welt den sprachlichen Minderheiten in Kulturstaate» zukommen. Wir geloben hiemit, daß wir unsere staatsbürgerlichen Pflichten wie bisher a"ch in Zukunft stets in gewissenhafter Weife voll und ganz erfüllen »erden. Unser vaterländisches Bewußtsein gründet sich naturgemäß nicht sowohl aus daS nationale Emp-finden, als vielmehr auf die bis in daS zeitenferne Mittelalter zurückreichende historische Zusammengc-Hörigkeit und aus das kulturelle, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenleben durch mehr als ein halbes Jahrtausend, daS uns im Lande so tiefe Wurzeln hat fassen lassen. Zwanzig Geschlechter« solgen haben in unserem Ländchen bereit» durch 600 Jahre stetS in ungetrübter Eintracht und Freundschaft mit ihren slowenischen Nachbarn gelebt und Freud und Leid mit ihnen geteilt. Schulter an Schulter haben unsere Borfahren in früheren Jahr-Hunderten zusammen mit ihren slawischen Landes-genossen die Grenzen des Landes gegen die räube-tischen Einfälle der Türken verteidigt. Und fo wollen wir, die wir nahe an der Grenze de« Reiches siedeln und die wir uns im Staate nicht als Fremde, fon. dern als Haussöhne seit alterSher fühlen, u nS auch jetzt an StaatStreue von niemandem übertreffen lassen. Aeifkskiz;en. III. Auf hoher See. Von Alma M. Karl in, Cilli. Die Bcrsaiserin. deren erst« beiden Reiseski^n. „Genua" und »Santa Cruz te Teneriffa" wir am IS. gebruar und am LB. März L I an dieser Stelle zum Abdrucke brachten, hat un« folgenoe« vom 27. März 1920 datiertes Schreiben übermittelt. Hochverehrter Herr Schriftleiter! Ich habe gar keine Ahnung, wann Sie mein Brief erreichen wird: denn die Linie, die einst auch Christoph Evlumbu« ge-nommer, wi,d eigentlich selten befahren. Aber einmal »lhalten Sie den Aussatz eben doch. Mich umkreisen nun die fliegenden Fische und die echte Tropensonne brennt auf da« Zeltdach nieder; aber nie kreuzt ein Schiff meinen Weg und nur die tötende Einsamkeit de« Weltmeere» umgibt un«. W.nn daheim die ersten Frühlingsboten die Schneedecke durchbrechen, fahre ich schon durch die Glut und die Pracht der westindischen Tropen. — Mit besten Empfehlungen u. s. w. Diesem Briefe, der, wie der Stempelabdruck auf dem Umschlage verrät, »ach der Landung in Barbados in Mittelamerika aufgegeben wurde, war nachstehende Reiseschilderung beigelegt. Seine Gnaden der Herr Atlantik. Wir werden wohl nie Freunde werben, nie, auch wenn er mir heute heuchlerisch zulächelt, als wäre diese leine sanftmütige Stimmung die ihm angeborene. Er vermaß sich bei mir schon vom «»beginn, in» dem er sein in ciiu lichte Nebelhaube steckte und mich bei Betreten feine» Reiches grollend mit »lit und Donner empfing; aber recht aus mit unserer Liebe war e» erst nach Teneriffa. Da erfaßte er unser Schiff von unten, schüttelte es ein paarmal wie die Katze eine Mau» und bann . . . ES mochte ungefähr 1 Uhr nachmittag« sein. Ich la, gemütlich in einem Deckstuhl und dachte an nicht«. Eine Sctreise wiikt nämlich so nervenerholend, weil die Gehirntätigkett inmitten solch trostloser Einförmig-seit von Himmel und Wasser fast aufhört — al« eine riestge Welle von der Steuerbordseite bi« zu mir über Deck flog und da« Schiff tüchtig abschwemmte. Die Damen schrien ,Aul" und hoben die Beine hoch; di» Herren der Schöpfung aber, die soeben ihr Verdauung«« schläfchen gehalten, fluchten in ihrer Muttersprache üb:r den unerwünschten Wasserfall, wa« sofort ein Bild der Sprachenverwirrung zu Babel ergab Nach einigen Minuten beruhigten fich indessen die Gemüter und jeder kehlte zu seiner früheren Beschäftigung, oder besser ge-sagt, zum Nichtstun zurück. An dem noch gedeckten Tische im Hintergründe tranken ein paar Herren ihre verspätete Tasse Kaffce. Bumm! Ich dachte, wir hätten die Fahrt verfehlt und seien zum Niagara geraten; denn ich fühlte eine Wassermenge mit Gekrach und Gedröhne auf mich niederstürzen, während unter meinem Stuhl hinweg brausende Bäche dahinglitschten Gleichzeitig bemerkte ich, wie mein Tischgenosse seinem Nachbar zur Linke» den Kaffee über Kopf und Hal« bi« tief in den Nak. kcrr goß, während die Untertasse zu den Haifischen über Bord schnellte. Der Getrossene fuhr fich an den abge- Wir glauben auf eine Berücksichtigung unserer Eigenart nmsomehr Anspruch zu haben, als wir in einem vollkommen geschlossenen Gebiete von 860 Geviertkilometern in 171 Ortschaften mit vielen Tausenden von Einwohnern leben. Unsere engere Heimat bildete durch Jahrhunderte auch immer ei» besonderes VerwaltungSgediet, das früher eine Graf-fchaft war und im Jahrc 1791 zum Ranze eines Herzogtumes erhoben wurde. Werden wir Gotlscheer so behaudelt, wie wir es nach unserer VoikSzehl, nach dem Umfange un-sereS GelmteS, nach unserer mehr als halblausend« jährigen geschichtlichen Vergangenheit im Lande und nach unserer makellosen staatSlreuen Haltung verdienen, so wird uns nicht bloß die geschichtliche Tradition, das wirtschaftliche Band und daS Pflichtge-fühl an den Staat fesseln, sondern auch warme, aufrichtige Dankbarkeit. Wir haben uns gestattet, in einer Denkschrift unlere Wünsche niederzulegen und bekanntzugeben. Wir glauben, daß diese unsere Wünsche nicht über das uns gebührende Maß hinausgehen, und bitten, dieselben geneigtest zur Kenntnis zu nehmen und wohlwollend zu behandeln. Hiemit überreichte Bürgermeister Loy die Denk-schrist, welche die Forderungen und Wünsche der Gotlscheer in den verschiedenen Zweigen der öffent-lichen Verwaltung und des Schulwesens enthält. Landespräfidcnt Dr. Brejc erklärte in seiner Erwiderung, er habe an der Loyalität der Gotlscheer niemals gezweiselt; es gereiche ihm zur Freude und Befriedigung, daß die Gottfche« ihrer jtaalstreue» Gesinnung so würdigen Ausdruck verleihen. Richte liege ferner, als die Gotlscheer etwa entrechten oder vergewaltigen zu wollen. Den kulturellen und nationalen Belangen und Bedürfnissen GottscheeS brühten Kopf und fagte ganz verdutzt: „Nein, bei Gott, ich bätte nie geglaubt, daß daS Meerwaffer von hier so heiß fein könnte!' Unterdessen kam die dritte Welle über Deck ge-flogen und raffte die Stühle der Brüstung zu, uns selbst in nasse Mäuse verwandelnd. Ein Junge wurde fast ins Meer gerissen und seine zärtliche Mutter siel darüber in Ohnmacht. Gleichzeitig packte auch' mich eine Faust und zog mich, zusammen mit den anderen, in den geschützen Treppenraum der zweiten Klasse, die zu-nächst lag. Ich klammerte mich krampfhaft an den Trcppcvknopf und drückte eigen« und geborgte Decken fest an mich; denn da» Schiff begann sofort einen wahren BeitStanz aufzuführen und die Wellen schlugen b!« Über daS Dach de« hohen Promenadedecks der ersten und zweiten Klasse, ilo wenigstens zwanzig Meter über Deckhöhe. Die unglückliche Mutter, eine Ham» burgerin, verfiel in Nervenzufiände, eine andere Frau warf sich ihrem Manne schluchzend und zitternd um den HalS und ich dachte gerade nach, ob ich solch ermutigen-dem Beispiele nicht auch folgen sollte, al« ein Herr vom Promenadedeck herabstürzte und sich meine« Arm zum Endstützvfeiler auSerwählte. Da der Herr mit seiner ganzen Leibesfülle auf mich herabwuchtete, war sein Griff nicht gerade eine Liebkosung, und ich hörte, wie man zu sagen pflegt, die Engel fingen und sah die Sterne am hellen Tage tanzen. Da« wäre nun allerdings ein weiterer Grund gewesen, entweder in Ohn-ma>tt oder jemandem um den Hal» zu fallen; da ich aber überlegte, daß fich unterdessen leicht jemand finde» könnte, der meine Tasche mit Geld und Papieren an w.rde man Gerechtigkeit widerfahren lasf.-n. ES fei auf Rechnung der ansänzlich noch ungeklärten Ber-häliniffe nach dem Umsturz zu setzen, wenn in den ersten Monaten dc« Lestande» de» neuen Staates v elleicht dies cdcr jenes Anlaß zu Beschwerden ge» geben habe. Die zu schaffende Verfassung werde den Gottscheern sowie den übrigen sprachlichen Minder- h.iten im Staate a» zialdemokratischen Lager gehegten Erwartungen in-soserne nicht entsprechen, als damit gerechnet wurde, daß sämtliche Socialdemokraten, wenn auch nicht die Mehrheit der Sitze, doch so viel erringen wer-den, um mit einer anderen Partei zusammen eine parlamentarische Mehrheit zu bilden. Wie die neue Koalition zusammengesetzt fein wird, läßt sich heute »m so weniger absehen, als im tschechischen Lager die antizentralistische katholische Bolkspartei an die zweite Stelle auszurücken scheint. mein Gewich! hatten), ich möge mich an den Stäben festhalten und di« Bein« unten anstemmen. Da ich mein Bett außer mit SchissSasfeln und gelegentliiden änderen Bier- und Achlfüßlern auch noch mit meiner Schreib-Maschine teilte, war dies«, Rat nutzlos, selbst wenn eS mir beliebt hätte, mich nach Art der Faultiere mit Vorder» und Hinterbeinen an da» Eisenwerk de« Bette» ststzohä.igen. So rovte mich der Herr Atlantik 48 Stunden lang, bis er den gesamten mir noch geblieb«nen Speck abge walkt hatte, etwa 1566 mal hin und her und deute lächelt er mir zu, al« wäre er da« ruhigste Wässer-chcn der Erd«. Ich strafe ihn mit Verachtung und lass« mich von dem ersten wirklich warm««» Sonnenstrahl bescheinen, den ich bisher genossen. Mein« weiblichen Mitreisenden behaupten, e» sei „eine Hitze zum Schlag treffen' und laufen schon weißg«:l«id-t herum; aber ich sitz« nrch in Wollkleid und Jacke und finde die Luft „erträglich warm". Da« Schiff schaukelt noch immer leicht und der Wind bläst sanft -om fernen Norden. Kein Schiff, kein Tier, nichl« al» ein paar sern« Wolken unter-brechen die Eintönigkeit der Ozeanszenerie. Selbst die SchtssSwände riechen noch schwach nach all den Tribut«», di« dem heiligen Ulrich entrichtet wurden, und die Schiff«planken sind t«ilw«ise durchnäßt geblieben. Und da gibt e» tatsächlich Menschtn, welche die Unverschämtheit haben, einen zu fragen: »Sie machen wohl eine Luftreise?" „Eine Studienreise", verbessere ich und meine Augen rollen wie die Wogen S«in«r blauen Gnaden, des Herrn Atlantik. ~ Politische ftuuölchäii. Zntand. Aus der Nationalvertretung. Die Sitzung am 27. April e, öffnet« der erste Vizepräsident der Nationalvertretnng Dr. Ivan Ribar um 4 Uhr 45 Min. nachmittags. Nach Er-ledigung der Formalitäten widmete er dem verstor-benen ParlamentSprSsidenten Dr. Draza Pavloviö einen in wa'wen Worten gehaltenen Nachruf. So> dann sprach Ministerpräsident S.'ojan Proiic der Nationalvertretung aus diesem Anlasse da» Beileid der Regierung aus. Schluß der Sitzung »m 5 Uhr 15 Min. nachmittags. — In der Sitzung vom 28. April, die vom Dr. Ribar um 5 Uhr 55 Mm. eröffnet wurde, wurde folgende Zuschrift des Mini-sterpräsidenien an den Präsidenten der National» veriretung verlesen: „Herr Vizepräsident f Mit Rücksicht aus Ihre im Verlaufe der heutigen Sitzung abgegebene Erklärung, in welcher Sie der Regierung mitteilen, daß die Opposition auch sernerhm bei der Obstruktion verharren wi;d, teile ich Ihnen im Namen der Regierung mit, daß die Regierung die provisorische Nationalvertretung Szenen, deren Schauplatz das Parlam.nl »»langst war, nicht aus-setzen will; die Regierung erklärt, daß sie unter solchen Umständen den Sitzungen der prooi'vrischen Nationalvertretung nicht beiwohnen könne, solang« die Opposition bei dieser ihrer Haltung verbleibt." Auf'Grund dieser Zuschrift er klärte Vizepräsident Dr. Ribar die Sitzung für geschlossen und berief die nächste für den 3. Mai um 4 Uhr nachmittag« ein. gur Dalutafrage. DaS Agramer Tagblatt stellt die betrübende Tatsache fest, daß unsere jugoslawische Krone an der Züricher Börse auf den Stand der deutschö -erreicht» scheu gesunken ist. Es nennt Jugoslawien einen reichen, produktiven und mit Naturschätzen bis zum Ueberfluß gesegneten Agrarttaat und stellt ihm Deutschölterreich als ei» vcrkcachles, durchaus Pas siveS und von fremder Mildtätigkeit dahinvegetieren-des StaatSgebilde gegenüber. Deutschösterreichs Valuta gehe aber in die Höhe, die unsere sinke immer weiter in die Tiese und nun seien sie sich auf ihren Bahn«» deg-gnet. DaS Blatt schiebt die Schuld an der Entwicklung ans die Unfähigkeit der gegenwärtigen Regierung und deichließt sein« leiden-ichasttichen Angriffe mit der Forderung, daß da» Kabinett ProliS ehebaldigst und restlos von der Oberfläche verschwinde. Schaffung einer jugoslawischen Einheitssprache. Im Slovenski Rarod bespricht Jng. S. Ferjaviic die Frage der BvitragSiprache an der Laibacher Universität. Hiezu kämen drei Lösungen in Betracht, die Beibehaltung der slowenischen Sprache, die gleich-berechtigte Zulassung der serbokroatischen Sprache und die Einfühlung der letzteren als einzig zulässige Unteirichtsipr^che. Der Verfasser setzt sich sür die zweile Möglichkeit ein, ind-m er u. a. ausführt: Beirrten wir den Weg der seldstwirkenden Entwicklung und fühlen wir außer den slowenischen Vorlesungen auch serbokroatische ein! Die aus Agram und Bei* grad kommenden Professoren sollen sich nicht mehr mit der Uebcrsetzung ihrer Vorlesungen ins Slowe-irische abrackern; ihr Wirken an der Lardacher Anstalt wird der Vereinheitlichung der FachanSdrücke nu» ersprießlich sei». Die Her>en aber, welche ihre Vorlesungen deruich verfaßt haben, mögen sie sogleich inS serbokroatische ai.stait ir>S Sloweuiiche über tragen lassen; tie werden sich eine nochmalige Arbeit erspare», wenn sie nach Agram oder Belgrad übersetzt werden. Die V.remh«>llichuirg der Sprachen muß bei de» >v ssenscha tlichen, technilchen und merkantilen Au cd ücken beginnen ; die Angleichung der allläglichen Redensarten wird sodann binnen kurzem von selbst nachfolgen. Die slowenischen Gelehrten sollen die sachliche Begriffsbestimmung derart vor-nehme», daß auch die Kroaten und Serben sie ohne wesentlich« Abänderungen werden Übernehmen kön-ne». Wenn aber die Vereinheitlichung auf dem Wege der Entwicklung nicht möglich ist, dann ist c» besser, daß u»S oin irgendwelche« Seite die serdo-kroatische Sprach« ausgezwungen wird, al» »aß wir «n unserem Starrsinn die sprachliche und kulturelle Absonderung noch weiterhin pflegen. vom Agramer Gemeinderat. Die kroatische Landesregierung hat die Mau-sate aller 20 kommunistischen Gemrinderäte der Stadt Agram al» ungültig erklärt; dadurch ist Nummer 35 Ei'.lirr Zeitung Seite 6 auch die Wahl S. Del>c zum Bürgermeister hin-fällig geworden. Ebenso sind die Mandate der Ge-meinderäte Dr. Hinkovic und Buksek, die die Auge-Übung mit einem Vorbehalt leisten wollte», aus-gehoben worden. Anstand. Die Entschädigungssumme Deutschlands. Die Summe, welche Deutschland a» die Entente alS Entschädigung zu leisten hat, wurde mit 90 Mit« liarden Mark in Gold sestges.tzt und fall in dreißig Jahresraten ;u drei Milliarden abgezahlt werden. England halte nur 50 Milliarden vorgeschlagen, stimmte aber schließlich ter französischen Forderung zu. Lebensmittellieferungen Amerikas an Deutschland. Zwischen der deutschen ReichSeinsuhrstelle und den amerikanischen Packersirmen ist eln neues Ab-kommen über Lieferung von Lebensrnitteln, die svsort beginnt, in der Gesamthöhe von 2"/, Milliarden Mark zustande gekommen. Geliesert werden: 250 Millionen Kilogramm Brotgetreide, 43 Millionen Kilogramm Kleiich, 50.000 lebende Schweine. 20.000 lebende Rinder, 25 Millionen Kilogramm Spick, 25 Millionen Kilogramm Schmalz, 3 Mit-lionen Kilogramm Käse, 40^>.000 Kisten Milch zu je 48 Dosen, Ölfrüchte zur Herstellung von 50 Millionen Kilogramm Margarine. 10 Millionen Kilogramm Reis und 1,2 Millionen Kilogramm Kartoffeln: ferner ist die Einsuhr größerer Mengen Heringe gesichert. Für weitere 150 Millionen Kilo-gramm Brotgetreide schweben die Kausverhaudlungen. Die Wahlen in der Tschechoslowakei. Nachdem für die Wahlen in die Abgeordneten-kammer die Ncichskutinien vorgenommen sind, in denen die Snmmenrcste der einzelnen Parteien zusammengelegt wurden, verteilen sich die Mandate der Abgeordneten folgendermaßen: 72 Deutsche, davon 31 Sozialdcmokralen; 151 Tschechen, davon 50 Sozialdemokraten und 27 Nationalsozialisten; 48 Slowaken, davon 24 S^zialdemokraten, 12 Uliionisten und 12 Aulonomisten; 10 Magyaren, davon 4 Sozialdemokraten. Die Gesamtzahl der sozialistischen Stimmen be-trägt also 13k gegenüber 145 nichrsozialdemokra-tischen Abgeordneten. Dir Gesamtzahl der tschechischen und slowakischen Abgeordneten beträgt 199. ES bleiben nun noch 19 Mandate zu besetzen, und zwar 10 in den Abstimmungsgebiete» Tescheu und Hultfch n und 9 in dem rnlhenischen Karpathenbezirke. ES scheint nunmehr festzustehen, daj der bisherige Ministerpräsident Tusar mit der Neubildung der Regierung betraut werden wird. Tusar ist dabei be> müh», die deutschen Sozialdcmokralen erwachu»g betraut sein wird. Alle KriegSsch ff« sämtlicher Staaten würden mit Erlaubnis der Kommission freie Durchsahrt durch die Meerengen erhalten; den Kriegsschiffen einer mit der Türkei im Kriege befindlichen Macht wür^e die Durchsahrt jedoch untersagt sein, ausgenommen den Fall, daß die Türkei Angreifer fei. Das Gebiet auf beiden Seiten der Meerengen werde entmilitarisiert und die Festungswerke werden drei Monate nach Ratifizierung drS Friedens geschleift. Aus Stadt und tcknii. Konzert Nohr. Das in unserer letzten Blattfolge angekündigte Konzert des Tondichters und Klaviervi'tuosen Pros. Paul Rohr findet Mittwoch, den 12. d. M., um 8 Uhr abends im kleinen Zaale des Hotels Union statt. Wir machen noch einmal auf dieses außergewöhnliche künstlerische Er-eignis aufmerksam und werden in der nächsten Nummer die BortragSordnunji bringen Der Karten-vorverkauf findet bei Frau E. Deisinger. Gregor-?>ceva ulica 3 (Karolinengasfe), statt. Herr Abt Ogradi feierte am I.Mai feine Jubiläumsmcsfe in der Pfarrkirche. Er ist 00 Jahre Priester und hievon 30 Jahre Abt in Cilli. Immer treu und unbeugsam für feine Natio» eintretend hat er unter nicht leichte» Verhältnissen sein veraul-wortungsvolleS Amt selbstlos versehen und sich da-mit vielseitige Sympathien erworben, sodaß ihn aus feine» weiteren Lebensweg viele SegeuSwünsche be. gleiten. Kriegsanleiheinteressenten werden er-sucht, sich im eigenen Interesse bei Herrn De. Fritz Zangger, Aleksandrova ulica l, oder Herrn Dr. Guido Srebre, Slomstov trg, zu melden. Es handelt sich um den Anschluß an die bereits bestehende Oc-ganisativ» zur Anerkennung der Krieg'anleihe. Erhöhung der Marburger Gemeinde-Umlagen. Zn der Sitzung dcS städtischen BeirateS vom 26. April wurde, wie die Marburger Zeitung meldet, beschlossen, daß zur Deckung deS Rechiiuiigs-defizitcS deS städtischen BndgetS für das Jahr 1920 folgende Umlagen, bezw Gebühren zu erhöhen, bezw. neu einzuführen sind: 1. Die Gemeindmmlagen auf die kontingenimäßige oder inkontingenimäßige Erwerbssteuer und Steuern nach Absatz 2, serner die G:meindeumlagen auf die Besoldnngs- und die Hausierererwcrbssteuer vo» 63 aus 130 Prozent. 2. Der ZinSheller von 12 auf 20 Prozent. 3. Die Wasserumlagen von 0 aus 12 Prozent. 4. Der Wassermehrverbrauch wird sür dcu Kubikmeter von 30 H. auf 1 K. erhöht, wobei bei jener Wasser-menge, die auf Grund der Umlage bewilligt ist, der Kubikmeter mit 60 H. berechnet wird. 5. Die Gemeindeumlagen für Wein auf 500# der staat-liehen BnzehrungSsteucr. 6. Die Gcmeindeumlagen sür ein Hektoliter Bier ans 40 K. 7. Die Gemeinde» »«lagen für Wein für jeden Hektoliter 60 K. 8. Die Gemelndeumlagen für die Flasche Ehampagner 60 K. 9. Die Äcneindeumlagen sür den Hektoliter gewöhnlichen Branntwein 50 K. 10. Die Waggebiihren aus den Etsenbahlistaiio len in Marburg bei der Aus- und Verladung von Frachten und Passagiergut. 11. Die G.meindcnmlage» von Eisenbahnfahrkarten aus 20 K. Die Fahrgebühren sür die 3. Klaffe um 1 K, für die 2. Klasse um 2 K und für die 1. Klasse um 4 K. 12. Die Gcmeindeumlagen bei der Übertragung deS Eigentumsrechte« bei Gebäuden von einem Zehntel der staatlichen Jmmobiliarsteuer auf ein Drittel, bah r in demselben Ausmaße wie sie für unbebauten Gcuud festgelegt sind. 13. Die Gemeindetaxe der Grund> und HauSsteuer (40 Prozent), der Rentensteuer (65 Prozent) und der Kanalgebühren (4 Prozent) bleiben dieselben wie im Vorjahre. Die unter Punkt l, 2, 3 und 4 angeführten Umlagen, beziehungsweise Gebühren werden mit l. Jänner 1920 erhöht, während die übrigen mit dem Tage der rechtskräftigen Veiöffentlichuilg in Gültigkrit treten. Unter paukt i», 6, 7, 8, 9 werden di- Umlagen, resp. Gebühren von in der Stadt konsu-misten, der Lerzehrungssteuer unterliegenden Mengen eingehe') en. Die ungestempelten Kronenbank-Noten, die mit Beschlag belegt wurden, sollen, einer Verordnu.ig de» Finanzministerium« zufolge, den Eigentümern rückerstattet werden, um im Auslande Verwendung zu finden. Unterstützung der invaliden Rerserve-offiziere. Um vorzubeugen, daß die invaliden Reserveoffiziere, deren Jnvalidenunterstützuiig noch nicht geregelt ist, anläßlich der Demobilisierung aller Mittel entblößt bleiben, hat der Kriegs» und Ma» rimminister angeordnet, daß alle invaliden Reserve-Offiziere, deren' Jnvalidenunterstützung bis zum 6 Mai l. I. nicht geregelt sein sollte, weitere zwei Monate im Heeresdienste zu belassen sind und daß die Regelung ihrer Unterstützurigen mit größter Be-schlcunigung durchzusühren ist. Von der Wiener Presse. Nach dem Tag-blatt .. Der Morgen" ha! am 1. Mai nun auch „Der Neue Tag" sein Erscheinen eingestellt. „Der Neue lag" ist vor l'/t Jahren aus d>,m Fremden-blatt hervorgegangen «ein erster Chefredakteur war der ehemalige Sozialdemokrat Dr. KaipeleS, der vor wenigen Wochen zurückgetreten ist. Ueber eheliche Wahlgegnerschaft, die bei den jüngsten Wahlen in der Tlchchostowakei in Erscheinung trat, plaudert die Präger Boh'inia: Fast in allen Wahllokalen wurde beobachtet, daß die meisten Ehefrauen anderS als ihre Männer wählten. Es gab vor und nach der Wahl erregte Szenen zwischen Eheleuten, die sich als politische Gegner entpuppten. Wenn man früher dachie, das aktive Wahlrecht der Frau werde an den Resultaten nicht viel ändern, war daS ein Irrtum. Abgesehen davon, daß die meisten Frauen ihre eigene politische M«-nung haben, kam eS nicht selten vor, daß Frauen aus purer Oppositionellst eine andere Partei wählten als der Ehemann. Wenn der Mann blau fagr, sagt dte Frau grün; dieje Eheformel hat sich glänzend bewährt. Die WahikommtssSre proieziertea diese Selbständigkeitsbestrebungen der Fcau und er-laubten nicht, baß Mann und Frau gleichzeitig wählten. _ Wirtschaft und Dnluhi. Einige Fragen. Die neuen Kriegsgewinn-steuern sind erlassen Wir müssen unsere Stellung dazu vorderhand aus folgende Frage,» beschränken, weil un« die Veröffentlichung von Schlußfolgerungen verboten wurde. Ein Kaufmann hatte vor Kriegs-beginn ein Warenlager von 200.000 Kilogramm im damaligen Werte von durchschnitilich 30 Hellern für ein Kilo, also ein Vermögen von 60.000 Kronen. Ein größerer Landwirt dagegen hatte einen Besitz von 290.000 Quadratmeter, den man samt Gebäuden und Inventar auf ebenfalls 60.000 Kronen schätzen kann. Der Kaufmann mußte und muß mit etwa 30?» Nutzen an» seinem ganzen Warenlager, also auS seinem ganzen Vermögen, sortwährend verkaufen und es zwangen ihn dazu überaus harte Maßregeln. Der Landwtrd verkauft nur seine Ernte, soweit er Ueberschüsse hat. Es steht nun unbestreitbar fest, daß der Kausmänn den Ersatz für feine verkaufte Ware nur teurer nachschasfen konnte, alS er selbst verkauft hatte. Lo hat aljo unser Kausmann sein Warenlager um 40 Heller, zusammen um 80.000 Kronen hergeben müsfen, dasür aber selbst nur mehr um 50 Heller Die gleiche Gattung Ware vom Fabrikanten hereinbringen können. Er hat also für feine 80.0LK) Kronen nur mehr 160.000 Kilogramm in« Warenlager stellen können. Wen» man da« in den letzte» Jahren wiederholt un» immer wieder wiederholt denkt — wie c« auch tatsächlich gesch.he« ist — so gibt eine kurze Ueberlegung und leichte Rech nung, daß unserem Hausmann sein Warenlager von 20 Waggon« auf 30.000 Kilogramm zusammen-geschmolzen ist, daS heute allerdings mit 15 K onen für ein Kilogramm bewertet wird und daher 450.000 Krone» repräsentiert. Dabei ist der Aufwand für feinen Haushalt, seine bisherigen Autlagen und dergleichen in mäßigen Grenzen angesetzt Die Krieg«-Gewinnsteuer wird ihm nun nach der bisherigen Praxis unserer hiesigen Steuerbehörden mindestens eine Abgabe von 50 & von 4i»0 0ü0 Kronen vorschreiben ; er muß alsi^fast die Hälite seineS Warenlagers verkaufen, um diese Steuer» bezahlen zn können, und hat nnn glücklich im Krieg« und an seinen Folge» sein Warealager auf eiwis weniger als 2 WaggonS, also auf ein Z-hnlel seines Ver-migenS herunter gearbeitet. Dafür wird er aber ein Wucher«, KnegSoersiener usw. genrnnt. Dcr Baust hat hingegen jährlich aus feinem Acker in der Periode 50.000 Kilogramm geerntet, zueist im beiläufigen Gesamtwerte von 15.000 Kronen, juletzt im Wirte Seilt 4 Nummer 85 von etwa 200.000 Kronen. Davon geht lin Teil auf seinen Hauthal», ein größerer Teil aus die Arbeit aus, iodaß man wahrscheinlich richtig schätzt, wenn man annimmt, daß das Sieueramt ein Drittel dieser Beträge al» Einkommen ansetzt. Dies:» konnte aber der Bauer tatsächlich ersparen, wenn er fleißig war und kein Unglück hatte. ES bleibt dem Land» wirt also über den Stand seines FriedenSvermögenS nach der nächsten Steuerzahlung noch immer ein kleiner Ueberschuß, während der Sausmann nur mehr ein Zehntel im Vermögen hat! Wird daS den Kausmannjtand nicht ruinieren und wird daS nicht im Staate schließlich großen Schaden nerursachen? Und unsere Bauern, werden sie nicht jammern müssen, weil sie zum nächsten Händler sehr wett haben werden? DaS ist nicht gegen den Bauer ge» richtet, sondern gegen die einseitige Bevorzugung der Kaufleute bei den Steuerlasten und gegen daS allgemeine Schlagwort, daß der Kaufmann di« KriegS-konjunktur schamlos ausgenützt habe. Die Predtldahn. Im SlovenSki Narod schreibt der Ingenieur Max Rlodic SabladvSki über den zwischen Italien und Deutschösterreich verein-Karten Piebilbahnbau u. a.: Wenn, wie nicht zu zweifeln ist, die Italiener die Strecke Tarv'S— Cividale—Trieft autbanen, so entziehen sie unS den gesamten Deikchr auS Deutschland, Deutschösterreich, Böhmen. Mähren und teilweise auch aus der Sio^ wakei. Wir müssen aber diesen Transitverkehr sür unsere Eisenbahnlinien und für Fiume oder irgend «inen anderen in der Nähe dieser Hafenstadt gele-genen Ort retten; deshalb müssen wir neue Schie-nenstränge legen und zwar: St. Paul—Eisenkoppel —Stein; Pöltschach—Rann—Rudolfswert; Tfcher-nembl—Weinitz—Adriatisch-S Meer, (bezw. Ausbau der Gotlscheer Flügelbahn bis Delnica, wodurch die kürzeste Verbind»«;, Laibach« mit Fiume hergestellt wäre; Anmerkung der Schristleitnng); Murbka So-bota (Mura ' Szombai) — Luttenberg — Fiiedau— Windisch LandSberg. Alle diese Linien, erklärt der Verfasser, sind auch von hervorragender oitlichcr Bedeutung; denn wir kämpfen schon jahrelang da. für. — ES wird niemanden beifallen, an der Rich> ligkeil dieser AuSsührungen zu nörgeln, «der der Verfasser scheint den Sernpunkt der Frage völlig zu übersehen, daß nämlich eine gute Außenpolitik in diesem Falle ersprießlicher und ersolgsicherer gewesen wäre als es di« besten und schönsten Eisenbahnpro« jekte sein können. Die Vereinbarung Italien« mit Deutschösterreich bezüglich drr Predilbohn halte sich, wenn schon nicht vei hintern, so doch hinausschieben und unschädlicher machen lassen, wenn unsere ver-ant wortlichen Führer nicht Deutschösterreich als un-erhebliche Größe betrachtet halten, dessen Freund-schast sür unseren Staat belanglos sei. Vorbeugen ist leichter alS heilen. Aber bittere Erfahrungen sind unvermeidlich, wenn in einem Staate der Lärm der Schlogwörter die Stimme der Vernunft über-schallt. brachliegende Grundstücke. Amtlich wird mitgeteilt: Ja der Presse wurden wiederholt Stimmen laut, daß ein bedeutender Teil der Grund-stücke unbearbeitet geblieben ist. «u« diesem Anlasse hat die Regierung die Komitatsbehörden aufgefordert, mit aller Macht dahin zu wirken, daß die bisher noch nicht bearbeiteten Grundstücke noch rechtzeitig mit Hafer, Hirse und MaiS bebaut werden. Die Hauptursache der Nichtbearbeitung der Grundstücke liegt gewiß in der ungünstigen Witterung im ver-gangenen Herbst, zweifellos aber auch an der Be-völkerung selbst, welche die Ackerung und den Anbau nicht rechtzeitig desorgte, namentlich jener, welche ihren Grund im Wege der Agrarresorm oder sonst-wie erhielt, ohne ihn zu bearbeiten. Der Minister sür Agrarreform hat deshalb versagt, daß sofort ermittelt werden soll, welche im Wege der Agrar-«soim verteilten Grundstücke unbearbeitet geblieben sind; diese sollen, falls keine Aussicht vorhanden ist, daß sie noch im Laufe dieses Jahres bearbeitet werden, den gegenwärtigen Besitzern unbedingt wegge-nominen und den früheren Eigentümern oder an-deren Personen, weiche die Bearbeitung gewähr-leisten, zugeteilt werden. Welches Geld angenommen werden muh. Der Deleaat deS FinanzministerS in Agram macht kuud, daß sowohl die allen Aronmnoten, in-wieserne sie nicht auS dem Verkehre gezogen und vorschriftsmäßig maikiert und abgestempelt sind, serner die alten Dinarnolen und die neuen Kronen-Dinarnoten angenommen weiden müssen, und eben-so auch die Banknoten zu einem und einem halben Dinar. Gegen Zuwiderhandelnde möge die Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Totenliste, Monat April 1920. In der Siadt: Martin Bajve, 70 I., Sattier-meister. Anlonia Latsch. 47 I,, Bückereibesitzerin. Amalm Mahko», 79 I., RegiernngsratSwitwe. Maria Jelen, 68 I., Fabriksarbeiterswitwe. Im allgemeinen Krankenhause: Jv',e Vank 33 I., Südb..Adjuickt kuS Cilll. Margarets Steble 70 I., Glmeindearme aus Neukirchen. Antonia Stoschitzki, 44 I, Gemeindearme aus Silli. Georg iselih, 63 I., Taglöhner aus Weixelvorf. Mariin Hrastinsct, 5fi I., Holzhändler ais Neukirch.-n. Anton Dreflak, 56 I.. gew. Tischler a»S Pristova. Johann Be'mik, 20 I., Mühlenarbeiter aus Eilli. Maria Grvcner, 9 I., Schülerin aus Dobje. Franz Mastnak, 13 I., Schüler aus Buchberg. Andreas Cesar, 38 I., Taglöhner auS St.L«onhardl. Franz Babic, 73 I, AnSzügl«? aus Umgeb. St Georgen. Josef Jev«i»tk, 38 I., gew. Bergarbeiter auS Weixeldors. Jakob FlieS, 74 I, Gemeindearmer auS Neukirchen. Maria Jelen, 70 I. TaglöhnerS-galtin auS Dvbrilfchendorf. Johann sviga. 81 I., gew. Bergarbeiter aus Trifail. MathiaS Kos'omaj, 2 I., BesitzerSsohn auS Umgeb. Hvchenegg. Drahtnachrichten der Cillier Zeitung. Meldungen des taibacher Nachrichtenaintcs. Beratungen und Beschlüsse über die Adriafrage. Belgrad, 3. Mai. DaS Ministerium dcS Aeußern teilt mit: Gestern und heute fanden unier dem Vorsitze deS Thronfolger-Regenten Alexander Sitzungen deS MinisterrateS statt, an denen alle Minister sowie unsere Mitglieder bei der Friedens-konferenz in .PanS Dr. Trumbc, Gesanvur Dr. VeSnii, Dr. Zolger und Dr. Rybar teilnahmen. Minister d-S Aeußern Dr. Trumb-t gab einen aus-jährlichen Bericht über die auswärtige Lage. Nach einem regen Gedankenaustausche wurde der Beschluß gefaßt, die Besprechungen mit Italien behufs Lösung der Adriafrage fortzusetzen. Auf «nirag deS Mini-sterö des Aeußern wurden die Fiiedensdelegierten Pasik und Dr. Trumb'c beauftrag», sich mit- den Delegierten Italiens in Verbindung zu setze» und diese Frage zu bereinigen. Aus der Nationalvertretung. Belgrad, 3. Mai. Inder heuligen «itzung der Nationalvertretung teilte Vizepräsident Dr. Ribar daS Ableben des Abgeordnete» Tihömir DraHkov c mit. Wegen zu geringer Anwesenheit der Abgeoid-neten wurde sodann die Sitzung geschlossen. Nächste Sitzung Mittwoch, den 5. Mai, um 4 Uhr nach-mittag?. Bon der Wiener Universität. Wien, 4. Ma>. Der Rekioc der Wiener Universität erließ eine Kundmachung, worin den Studierenden bekamilgegeben wird, baß die Bor-lesungen Dienstag, de,i 4. Mai, wieder beginnen. In der Kundmachung mißbilligt der Rekior die Ausschreitungen der Studentenschaft auf darf schärfste, wenn er auch hinzufügt, daß durch da» Vorgehen deS Dr. Erwin Last °.n der Schweizer HilsSaklion und durch daS Zuströmen volksfremder Elemente auS dem Osten an die deutsche Universität >n Wien die letzten Lorgänge in eiwiS milderem Lichte er, scheinen. Zum Schlüsse richtet er an die Studie-renden aller Nationen und Konfessionen die Auf-forderung, fernerhin Ruhe und Oidnnng zu bewahren, wobei er den Schuldtragendcn an den Vorgängen die schärfste Mißbilligung ausspricht. Der Brand in der Hirtenderger Patronenfadrik. Wien, 4. Mai. Einer Kocr«ip«ndenz zufolge wurden unter dem Verdachle, den Brand in der Hirtenberger Patronenfabrik, dem dieselbe zum Opfer siel, am l8. April gelegt zu haben, fünf Personen verhaftet. Die Urheber des Brandes sollen die Tat deshalb begangen haben, um hre m der Fabrik vorgekommenen Veruntreuungen und Warenvirichlep-puiigen zu verdecken. Ein Verhafteter soll bereits ein Geständnis abgelegt haben. Streik auf den deutschen Wasserstraßen. Berlin, 3. Mai. Der Vorstand der Binnen-schiffahrt teilt mit: Der Streik auf der Elbe, der Oder und den „örtlichen Wasserstraßen ist allgemein. Die Privatschiffahrt hat sich dem Streike ange-schlössen. Wie das Wolff-Bureau hiezu von zustän. diger Slelle erfährt, trifft die Meldung, daß der Streik allgemein fei, nicht zu. Der Ausstand e>streckt sich aber immerhin auf den größlen Teil der Betriebe. Ein weiteres Todesurteil in Ungarn. Budapest, 3. Mai. Der Terrorist Julius JonaS, der im Gefolge Tibor LamuelqS an der Hinrichtung von Gegenrevolutionären teil genommen hatte, ist wegen dreifachen Verbrechens des Morde» zum Tode durch den Strang verurteilt worden. Alte steirische Wein-grosshandlung sucht tüchtigen, reellen Platz- Vertreter gegen Provision für Celje und Umgebung. Gefl. Anträge an die Verwaltung dieses Blattes. 26899 Waggon- und Transportbegleiter sucht Posten. Gefl. Anträge erbeten unter , VcrlJsslich 25900* an die Verwaltung des Blattes. Kaofmanns-Lchrling deutsch und slowenisch sprechend, guter Volks- od. 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