ssoSInina pIsLsns v xotovini.

Ur. SL

Erscheint jedi« 1., I». und L».

Einzelne  Kummer  150  Din

10. (25.) Jahrgang.

Organ der Gotischeer Deutschen.

Mezugspreise:

Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15 — Din.

D.-Oefterreiw: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill.

Amerika: L Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark.

Kočevje,

Arettag, den 10. August 1928.

Briese ohne Unterschrift weroen nicht berücksichtigt. —
Zuschriften werben nicht zurückgestellt. — Berichte find
an die SchriftleUunz zu senden. — Anzetgen-Ausnahrne
und -Berechnung bei Herrn Carl Erke: in Kočevje

Achtung, Sotvcderr In 5lsllt un<I Laiut!

Srsrre; Ssmcdm crscklenku

Sonntag sten 12. Augm iorr im
kangarien tie; fierrn?eter Lackner.

(iolkzbeiuztigungen'! rracdtenzcftonheittlronlrurrenr !

Das zehnte deutsche Sängerbundesfest
in Wien

nahm einen glänzenden Verlauf. An die 200.000
deutsche Sänger kamen aus aller Welt zu¬
sammen, um an der Huldigungsfeier des großen
deutschen Liederfürsten Franz Schubert teilzu¬
nehmen. Uns Wiener Gottscheer hat der Besuch
des Gottscheer Gesangvereines unter Führung der
Herren Dr. Hans Arko und Dr. Georg Röthel
sowie des deutschen Gesangvereines „Akron" Ohio
mit seinem Präsidenten, unserem Landsmanne
John Kraker, große Freude bereitet. Beim Fest¬
kommers, der am Samstag den 21. Juli l. I.
von dem Gesangvereine Ottakringer Liedertafel
gegeben wurde, fanden sich auch viele Landsleute
aus allen Gegenden Österreichs ein. Durch die
weitere Anwesenheit unserer Landsleute aus der
Heimat sowie aus Amerika gestaltete sich der
Abend zu einem freudigen Wiedersehensfeste. Un¬
geheuren Jubel lösten die von dem Gottscheer
Gesangvereine zu Gehör gebrachten Chöre aus.
Beim Riesensestzuge am Sonntage den 22. Juli
l. I. wurden unsere Landsleute, die sowohl die
Staats- als auch die Gottscheer Fahne mit sich
führten, wegen ihrer eindrucksvollen Gestalten
und ihrer schönen heimatlichen Trachten von der
spalierstehenden Menge stürmisch gefeiert.

Den Abschluß des Sängerbundesfestes bildete
für die Gottscheer ein Abschiedsabend am Montag
den 23. Juli l. I. im Festsaale des Restau¬
rants Weingartl. Der Ovmann des Gottscheer
Vereines in Wien Herr Oberveterinärrat Dr.
Wenzel dankte in einer schwungvollen Rede allen
Landsleuten für ihr Kommen und überreichte am
Schluffe seiner Rede den Gottscheer Sängern zum
Andenken an das Sängerbundesfest ein vom
Gottscheer Vereine gewidmetes prachtvoll aus¬
geführtes Trinkhorn, worüber bei den hiedurch
Geehrten Helle Freude herrschte. Es sprachen
noch die Herren Dr. Rökhel, Dr. Arko, Josef
Kraker aus Akron, Ohio, Professor Dr. Herbst
aus Graz und Hans Kresse aus Wien. Es folgten
sodann gesangliche und humoristische Vorträge
und in froher Stimmung fand sodann das große
Wiederfihenssest der Gottscheer seinen würdigen
Abschluß. Allen Gottscheern, die sich an den
Festlichkeiten beteiligt haben, werden diese Tage
in unvergeßlicher Erinnerung bleiben.

Ans Stadt und Land.

Hottschee. (Gottscheer Trachtenfest.)
Landleute, die noch im Besitze der alten histori¬
schen Gottscheer Tracht sind, mögen in derselben
am Gottscheer Trachtenfest, das Sonntag den 12.
August veranstaltet wird, teilnehmen, wobei unter
anderem auch vier Szenen aus unserem Volks¬
leben in früheren Zeiten vorgeführt werden. Da¬
rum erscheint recht zahlreich! Bei ungünstiger
Witterung findet das Trachtenfest am folgenden
Sonntag statt.

— (Der Gottscheer Sportverein) er¬
füllt hiemit die angenehme Pflicht, auf diesem
Wege allen Spendern von Mehlspeisen und son¬
stigen Geschenken, sowie auch allen jenen Damen
und Herren, die sich in den Dienst der guten
Sache gestellt haben, den wärmsten Dank aus-
zusprechen.

— (Amerika-Urlauber brauchen nicht

nach Zagreb fahren. Kostenlose Informationen
erteilt und Schiffskarten verkauft Norddeutscher
Lloyd, Vertretung in Ljubljana, Miklošičeva c. 36,
Postfach 239. 7—2

— (Apostasie.) Die am 8. Jänner 1900
in Gottschee geborene Friederike Schleimer ist zum
Protestantismus abgefallen und Irene Schwarz!,
nunmehr verheiratete Reiter, hat sich in Leoben
konfessionslos erklärt.

— (Das rasche Altern) der Frauen hat
häufig seinen Grund in der Überanstrengung am
Waschtage. Daher haben Millionen Frauen mit
Freude nach einem Behelfe gegriffen, welcher durch
die Erfindung des verbürgt unschädlichen selbst,
tätigen Waschmittels „Persil" die Arbeit des
Waschtages ganz bedeutend vermindert.

— (Studentenunterstützungsverein.)
DiejenigenMittelschüler, die im Schuljahre 1928/29
auf eine Unterstützung des Studentenunterstützungs-
Vereines reflektieren, mögen dies bis zum 20.
August dem Obmanne des Vereines Herrn Dr.
Josef Krauland, unter Vorlage des letzten Schul¬
zeugnisses, mündlich oder schriftlich bekannt geben.

— (Wie Österreich vor Kanada warnt.)
In den letzten Jahren sind verhältnismäßig viel
Kärntner, insbesondere aus dem Gailtal und aus
dem Rosental, nach Kanada ausgewandert in der
Hoffnung, sich dort eine neue und bessere Existenz
gründen zu können. Die Nachrichten, die von
unseren Landsleuten aus Kanada kamen, lauteten
jedoch meist sehr ungünstig und langte erst vor
einigen Tagen wiederum ein Schreiben ein, in
welchem die Kärntner ausdrücklich vor einer Aus¬
wanderung nach Kanada gewarnt werden. Wir

geben nachstehend dieses Schreiben, das von den
Rosentalern Johann Cerne aus Rosenbach und
Franz Ulbing vulgo Rupp aus Kaning stammt,
wieder: „Wir haben schon mehrmals durch unsere
Angehörigen und auch in Zeitungsartikeln vor
einer Auswanderung von Kärntnern nach Kanada
gewarnt, leider jedoch vergebens. Es ist bedau¬
erlich, daß auch in Kanada Kärntner sind, die,
obwohl es ihnen sehr schlecht geht, in die Heimat
Berichte schicken, die dazu angetan sind, ein ganz
falsches Bild zu machen, und so zur Auswande¬
rung verleiten. Selbst bei schwerster Arbeit wird
man hier in Kanada nie den erhofften Erfolg
erreichen. Auch diejenigen, welche glauben, daß
sie für die Arbeit aus den Farmen geeignet sind,
weil sie die landwirtschaftlichen Arbeiten schon in
der Heimat kennen gelernt haben, müssen doch
ganz von vorne anfangen zu lernen, genau als
hätten sie überhaupt nie landwirtschaftliche Arbeit
verrichtet. Es gibt hier soviel Arbeitslose, daß
die Farmer die Löhne ungemein vermindern. Wird
man bei einem Farmer ausgenommen, so geschieht
dies kontraktlich auf die Dauer von sieben Mo¬
naten einschließlich der Dreschzeit. Geht jemand
vor der Dreschzeit weg, so verliert er seine ge¬
samten Lohnansprüche. Für Neueingewanderle
beträgt der Monatslohn 15 bis 30 Dollar, im
Winter jedoch muß man froh sein, wenn man nur
gegen die Verpflegung Arbeit bekommt. Die Bau- .
arbeiten dauern ungefähr fünf Monate und man
verdient dabei gerade so viel, um sich notdürftig
über den Winter hinweghelfen zu können. Berufs-
arbeiter verdienen allerdings besser, müssen jedoch
lange Zeit schwerste Arbeit für kleinen Lohn ver¬
richten. Auch diese besseren Fälle sind jedoch ver¬
einzelt. Ganz unrichtig ist es, daß Mädchen
monatlich 50 bis 60 Dollar verdienen. Sie be¬
kommen im besten Falle die Hälfte dieser Summe,
vorausgesetzt, daß sie unterkommen. In der In-
dustrie, die wenig entwickelt ist, findet man selten
Arbeit, für die Landwirtschaft jedoch braucht Ka¬
nada Leute mit Geld, Arbeiter werden nur wäh¬
rend der Erntezeit gesucht und kommen auch immer
Tausende aus England und den Vereinigten Staa¬
ten. Während dieser Zeit beträgt der Verdienst
täglich fünf bis sieben Dollar, jedoch diese Pe¬
riode währt nur 20 bis 30 Tage im Jahr. Nach
der Ernte kommt der strenge Winter, die fast
sichere Arbeitslosigkeit, so daß das ganze schwer
verdiente Geld für den genügsamen Lebensunter¬
halt aufgeht. Auch das Emwanderungsgesetz ist
seit 1. Jänner 1928 sehr verschärft. Es werden
daher alle Kärntner dringendst vor einer Aus-
Wanderung nach Kanada gewarnt. Erst wenn
man ausgewandert ist, weiß man die Heimat, in
der es uns im Verhältnis zu hier noch sehr gut
gegangen ist, richtig zu schätzen."

— (Der deutsche Konsul in Zagreb)
Herr Ferdinand Seiler hat sich dieser Tage von
unserem Lande verabschiedet, um sich auf seinen
neuen Wirkungsposten im Berliner Außenamt zu
begeben. Herr Konsul Seiler verstand es, in allen
Kreisen, mit denen er in Berührung kam, die
wärmsten Sympathien zu erwerben. Wir wün¬
schen diesem ausgezeichneten Vertreter des Deut-,
sehen Reiches, der des öfteren auch in Slowenien
weilte, in seinem ferneren Wirkungskreise die
schönsten Erfolge und das allerbeste Wohlsein.

Seite 2.

Gottscheer Zeitung — Nr. 24

Jahrgang X

Witterdorf. (Schadenfeuer.) Bei der
anhaltenden Hitze des heurigen Sommers und
dem entstandenen Wassermangel ist die Furcht
vor etwaigen Bränden erklärlich und die Auf¬
regung begreiflich, mit der man in voriger Woche
den Brand bemerkte, welcher einen Teil der Ortrer
und Mitterdorfer Berganleile ergriffen hatte. Den
sofortigen gemeinsamen Bemühungen gelang es,
ein Weitergreifen des Waldbrandes zu verhin-
dern. Unvorsichtigkeit mag in diesem Falle den
Brand verursacht haben. Noch größer war die
Aufregung, als Sonntag um halb 1 Uhr früh
in Mitterdorf plötzlich der Ruf „Feuerl" die
Leute aus dem Schlafe erweckte. Es brannte
mitten im Dorfe, und zwar beim Gastwirte Georg
Petsche und beim ^eachbarhause Nr. 21, dessen
Besitzerin Frl. Josefa Erker in Gottschee ist. Bei
beiden Häusern wurden die Stallungen und
Scheuern eingeäschert. Daß der Brand auf diese
zwei Häuser beschränkt blieb, ist der unermüdlichen
Arbeit der heimischen Feuerwehr und jener aus
Gottschee, Schalkendorf und Grafenfeld zuzu¬
schreiben, sowie dem lobenswerten Eifer, mit dem
zumal die heimischen Mädchen aus allen Brunnen
des Dorfes das nötige Wasser herbeischafften.
Ein Opfer der Flammen wurde auch der Waren¬
vorrat des Kaufmannes Arsensek. Dem Gastwirte
Petsche verbrannten mit den Baulichkeiten der
größere Teil des Heuvorrates und vier Schweine.
Man vermutet Brandlegung und wurde auch
einer als der Tat verdächtig eingezogen.

Wieder Hal sich auch hier gezeigt, wie un¬
bedingt notwendig eine bessere Instandsetzung
des „Baobars" ist, welcher die einzige nicht
versiegbare Quelle der Ortschaft darstellt.

Mieg. (Bon der Sparkasse.) An Stelle
des ausscheidenden Vorstandsmitgliedes Hochw.
Herrn Alois Perz, Pfarrer in Morobitz, wurde
in den Vorstand Herr Alois Witline, Besitzer in
Obermetzenbach, gewählt. Der Vorstand besteht
demnach aus folgenden Mitgliedern: Matthias
Tschinkel, Sägebesttzer, als Obmann, Josef Kraker,
Pfarrer, als Öbmannstellverlreler. Ferner die Aus¬
schußmitglieder Wilhelm Fürer, Obergeometer i.R.,
Franz Braune, Kaufmann, Johann Fritz, Alois
Wittine, Besitzer und Franz Juran, Sattlermeister.
Die Sparkasse hat für ihre Mitglieder eine Dresch¬
maschine und eine Kornputzmühle angeschafft. Diese
Maschinen können aber gegen ein geringes Ent¬
gelt auch von Nichtmitgliedern benützt werden.
Besonders praktisch ist die Putzmühle, die jede
Korngatlung vollkommen rein herstellt.

Ilnterwetzenvach. (Unsere Kapelle) er¬
hielt vor einigen Tagen aus der ehemals Sa-
massaschen Gießerei eine schöne Bronzeglocke. Sie
wiegt 85 V2 li§ und ist eine Spende des Herrn
Joses Pirstitz in Brooklyn. Dem Herrn Spender
herzlichen Dank. Langsam geht es vorwärts, doch
hoffen wir, daß unser Kirchlein bald seinem Zwecke
— dem Gottesdienste — wird übergeben werden
können.

Weierle. (Wöchentlich zwei Stunden
deutscher Unterricht.) Nachdem an unserer
Schule seit dem Umstürze nur in der Staats¬
sprache unterrichtet wird, wurde der letzte mini¬
sterielle Erlaß betreffend die Selbstbestimmung der
Eltern über die Volkszugehörigkeit ihrer schul¬
pflichtigen Kinder von der hiesigen Bevölkerung
auf das freudigste begrüßt. Es wurde auch sogleich
auf Grund dieser Verordnung Anfang März um
teilweisen Unterricht in deutscher Sprache ange¬
sucht. Im verflossenen Schuljahr besuchten die
Schule im ganzen 23 Kinder täglich, dazu neun
WieiHrholungsschüler, zusammen 32 Kinder. Davon
sind 11 Kinder von rein gottscheerischen Eltern,
13 von gemischtsprachigen und acht von slowenischen.
Das Bittgesuch um teilweisen deutschen Unterricht für
24 Kinder haben 15 Eltern unterschrieben. Aber
leider sind wir in unserer Hoffnung wieder um
eine Enttäuschung reicher. Die diesbezügliche Ent¬
scheidung lautete dahin, daß wegen zu geringer
Schülerzahl deutscher Nationalität dem Gesuche
der Eltern um Eröffnung einer Parallelklasse
nicht entsprochen werden kann. Wohl aber wird
deutscher Unterricht in den beiden unteren Abtei¬
lungen (ersten und zweiten Abteilung, nachm.),
bis zwei Stunden in der Woche bewilligt. In
der dritten und vierten Abteilung sowie in der
Wiederholungsschule wird, wie bisher, so auch
weiterhin nur in der Staatssprache zu unterrichten
sein. So, da haben wir's! Wieviel von der
deutschen Sprache unseren Kindern in diesen zwei
Stunden wöchentlich hineingedrillt wird, das wird
sich im kommenden Schuljahr zeigen.

Das eine steht fest: Unseren Kindern wird
dadurch nur gezeigt, daß es auch eine deutsche

Sprache gibt, aber die Gottscheer Kinder brauchen
dieselbe nicht zu können, für sic genügt die Staats¬
sprache. Hingegen sind tüchtige, fortschrittliche
Slowenen, die von nationaler Überzeugung strotzen,
eifrig bemüht, ihren Kindern das Erlernen der
deutschen Sprache zu ermöglichen, und — merk¬
würdig — ihr nationales Gefühl leidet dadurch
nicht im geringsten. — Das Gottscheer Kind aber
bleibt das Aschenbrödel — bis auf weiteres.

Ein Schulfreund.

Köentak. (Die Wildschweinplage.) Der
Schaden, welchen Heuer wegen Unterlassens der
notwendigen Treibjagden seitens des Pächters
hiesige Besitzer von den Wildschweinen erleiden,
ist sehr groß, an Kartoffeln allein gegen hundert
Merling, und dieser Schaden ist um so fühlbarer,
als die lang anhaltende Dürre ohnehin nur eine
schwache Kartoffel- und Kukuruzernte erhoffen
läßt. Die Gemeindevertretung hat, um die Be¬
völkerung zu schützen, bei der Bezirkshauptmann¬
schaft, bei der Landesregierung und dem Landes-
ausschusse Vorstellung erhoben, daß der Pächter
unverzüglich dazu verhallen wird, dem Verlangen
der Gemeinde nach Treibjagden nachzukommen.
Was soll man dazu sagen, daß ein Pächter, statt
die Schweine auszurotten, sie eigens zur Winters¬
zeit mit Kastanien und Möhren füttern läßt?

Worovitz. (Todesfall.) Vor kurzem starb
Magdalena Michilsch Nr. 15. Sie stand im 71.
Lebensjahre und war 55 Jahre bei ein und dem¬

selben Herrn im Dienste. Ihre treue Dienstlei¬
stung wurde vor Jahren mit einer behördlichen
Belobung und jetzt durch eine gute Altersversor¬
gung von Seite des Besitzers Matthias Michilsch
belohnt.

— (Wald brand.) Der Kulpaabhang von
der Krempe bis gegen Boric bei Tiefenbach stand
durch drei Tage in Flammen. Der dichte Rauch-
qualm wirkte im ganzen Hinterland fast erstickend.
Der eingetretene Regen machte dem verheerenden
Feuer ein Ende.

Ketsch. (Unterstützung.) Unsere Ortschaft
hat durch Vermittlung des Abgeordneten Zkulj
von der.Regierung eine Unterstützung von 10.000
Dinar zur Anlegung einer Viehtränke bekommen.

Werdreng. (Feuerwehr.) Sonntag den
19. August l. I. findet, wie im Vorjahre, in Ver¬
derb eine Feuerwehr-Unterhaltung statt, wozu wir
schon heute Feuerwehrfreunde höflichst einladen.

— (Parga kirtog.) Am 15. und 19, Au¬
gust wird bei der Wallfahrtskirche Maria Him¬
melfahrt auf dem Verdrenger Bexge, wie schon
Jahrhunderte lang, Gottesdienst abgehalten. Wir
machen die Wallfahrer und Ausflügler darauf
aufmerksam, daß man von der historischen Kirche
aus einen wunderschönen Ausblick über unser Hei¬
matland und Kroatien genießt. Gleichzeitig wird
bekanntgegeben, daß oben auf dem Berge Speise
und Getränk zu haben sein wird.

— (Besuch.) Mitte Juli weilte Herr Post-

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kontrollor Peter Schemitsch ans Villach mit Kindern
hier auf Besuch bei seinen Angehörigen.

Masern. (Auszeichnung.) Die Scdülerin
der hiesigen Volksschule Ida Primosch Nr. 23
erhielt im Sinne der Verordnung des Schul- und
Unterrichtsministeriums für ihre vorzüglichen Lei¬
stungen in der Schule von der Bezirkshauptmann-
schasi in Gottschee ein Postsparkassabuch mit über
100 Din.

— (Ein Flieger.) Am 3. d. M. um acht
Uhr vormittags überflog unsere Ortschaft ein
großer weißer Flieger von Ost nach West.

Lienfeld. (Todesfall.) Herr Franz Klun,
Gastwirt und Besitzer, ist am 31. Juli im 63.
Lebensjahre verschieden und seine sterbliche Hülle
wurde am 2. August unter sehr zahlreichem Ge¬
leite der kühlen Erde anvsrtraut. Die freiwillige
Ortsfeueawehr, deren Ehrenhauptmann er war,
eine Abordnung der Feuerwehr von Gotttschee,
der Handwerker- und der Gastwirtegenossenschaft,
mehrere Gemeindevertretungen aus der Umge¬
bung und viele andere Leidtragende beteiligten
sich am Leichenbegängnisse. Am offenen Grabe
hielt Herr Oberlehrer Reiniger einen warmen
Nachruf. Herr Franz Klun war, wie es schon
seine starke Stimme bekundete, ein offener, ehr¬
licher Gottscheer von altem Schrot und Korn.
Er war nicht nur ein aufrichtiger Ratgeber für
seine Nebenmenschen, sondern auch nach des Dich¬
ters Worten edel, hilfreich und gut. Sein Name
ist darob weit über die Grenzen des engeren
Heimatlandes bekannt geworden. — Als lang¬
jähriger Gemeindevorsteher und fürsorglicher
Schulobmann war er Mitbegründer unseres schö¬
nen Volksschulgebäudes, des freiwilligen Feuer¬
wehrvereines, der beiden Viehmärkte, Verbesserung
der Brücke nach dem katastrophalen Hochwasser¬
unglücke (1907), Bepflanzung des dreieckigen Dorf¬
platzes mit Obstbäumen usw. Klun war ein
Mensch des Fortschrittes, dessen Name in seinen
Taten fortleben wird. Er ruhe in Frieden im
Schoße der heimatlichen Erde, deren Beschützer
er mit Herz und Hand jederzeit war.

Höttenih. (Todesfall.) Am 16. v. M. starb
der Halbhübler Joh. Michitsch Nr. 15 im Alter
von 75 Jahren. Der Genannte war ein arbeit¬

samer, sparsamer Mann, in früheren Jahren auch
Schnittwaren-Hausierer in Steiermark und hat
seiner Frau ein ansehnliches Vermögen hinterlassen.
Er ruhe in Frieden!

— (Trauung.) Am 14. Juli schlossen den
Bund fürs Leben Herr Alois Tscherne, Schulleiter
in Göttenitz und Franziska Michitsch, Hüblers-
tochter Nr. 25. Dieselben wurden in der St.
Peterskirche in Laibach getraut. Viel Glück zum
Lebensbunde!

Mooswald (Trauung.) Antonia Schmuck
aus Mooswald Nr. 33 wurde in der Domkirche
in Klagenfurt am 5. August 1928 mit Rupert
Schiffcer getraut.

Mrauen. (Spend en aus weis.) Für die
Eindeckang unserer Kirche wurden in Brooklyn
durch Herrn John Sturm folgende Beträge ge¬
sammelt: Resi Feuerstock 10 Dollar; John Sturm,
Josef Hutter, Franz und Anna Vončina, Jofffine
Goodard, MrS. Schreiner, Isaak Peiser, Lena
Verderber je 5 Dollar; Josefine Fitz 3 Dollar:
Sophie Verderber, Lina Wucajuk, Marie Troha
je 2 Dollar; Marie Kresse, Joses Pirstl, Josef
Michitsch, John Daul, Lene Schmidt, Marie
Jaklitsch, Mitzi Fitz, Marie Sprecher, Geri Sche¬
mitsch, Antonia Kump, Josef Krauland je 1 Dollar:
Josef Wolf 20 Dinar; Summe 65 Doll 20 Din,
Dem Sammler sowie allen Spendern und Spen¬
derinnen sagen schönsten Dank die Ortsinsassen.

Kleveland. (Der ErsteÖsterreicher Un¬
terstütz ungs verein) wurde im Jahre 1889
von 15 Landsleuten gegründet und fünf Jahre
später vom Staate Ohio inkorporiert. Seit seiner
Gründung wurde er stets musterhaft geleitet und
hat bis heute 55.000 Dollar als Unterstützung
in Krankheits-, Verletzungs- oder Sterbesällen
ausgezahlt. Zurzeit zählt der Verein 210 Mit¬
glieder, von denen 95 v. H. Gottscheer, 5 v. H.
Deutschösterreicher und Reichsdeutsche sind. Bei
Erkrankung oder Verletzung bezahlt der Verein
dem Betreffenden pro Woche 10 Dollar. Der
monatliche Beitrag für die Mitglieder ist 1 Doll.
Im Oktober 1927 hat er ein eigenes Versamm¬
lungslokal käuflich erworben, worauf wir Lands¬
leute besonders stolz sind. Hier treffen wir uns
am Samstag oder Sonntag und unterhalten uns

nach alter heimatlicher Art. Das Grundeigentum
ist ein schöner Eckplatz mit einer großen Halle
mit Keller. Nun haben die hier lebenden Gott¬
scheer Familien Gelegenheit, mit einander besser
bekannt zu werden und ihre Angelegenheiten ge¬
genseitig zu besprechen. Für 1928 wurden ge¬
wählt: Präsident Josef Lackner-Reintal, Vizeprä¬
sident Anton Weber-Rain, Protokollsekretär Fr.
Högler-Tiefental, Finanzsekretär Rudolf Petsche-
Ebental, Schatzmeister Johann Primosch-Masern,
Revisoren Josef und Ferdinand Hirsch-Verderb,
Matthias Primosch-Masern, Fahnenträger Paul
Primosch-Masern, Marschälle Josef Herbst-Setsch
und Johann Schober-Seele. Innere Türwache
Michael Dragolitsch - Gottschee. Ehrenmitglieder,
die sich besonders ausgezeichnet und mit goldenen
Medaillen beschenkt wurden, sind: Anton, Franz
und Johann Primosch-Masern, Johann Herbst-
Setsch, Anton Fink-Neulag und Peter Hupertz-
Deutschland.

Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev
Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje.

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Dienstag den 5t. Juli um I Uhr vormittags nach langem schweren Leiden, versehen mit den hei¬
ligen Sterbesakramenten, in seinem SZ. Lebensjahre sanft im Herrn entschlafen ist.

Die irdische Hülle des teuren verstorbenen legten wir Donnerstag den 2. August nach der
heil. Seelenmesse um 8 Uhr vormittags ins Familiengrab zur letzten Ruhe.

Dem teuren Toten bewahren wir ein ehrendes Angedenken.

Lienfeld, am 5s. Juli fg28

Schmerzerfüllt geben wir allen verwandten und Bekannten die betrübende Nachricht, daß
unser innigstgellebter und guter Gatte, Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Schwager,
Herr

Die tieftnmernden Kinterblielienen.

Aus Anlaß des Hinscheidens des teuren Heimgegangenen sind uns so
klftffHtk viele Beweise inniger Anteilnahme zugekommcn, daß wir außerstande
sind, jedem einzelnen persönlich zu danken, lvir'sprechen hiemit allen jenen, die Anteil an unserem
Schmerze genommen haben, auf diesem Wege unseren innigsten Dank aus. Insbesondere danken
wir der hochw. Geistlichkeit von Gottschee und Möscl, dem Herrn Vberlehrer Reiniger sür den
ergreifenden Nachruf am offenen Grabe, ferner den freiwilligen Feuerwehren Gottschee und Lien¬
feld, der Gemeindevertretung Lienfeld, der Gastwirtegenossenschaft und der Handwerkerschaft für
das überaus zahlreiche Geleite zur letzten Ruhe. Außerdem danken wir recht herzlich sür die vielen
Kranz- und Blumensxenden. IcUNilik KlUN.

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