Herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu. Preis ganzjährig: Österreich 2 50 S, Deutschland 2 Mark, Italien 8 Lire, Ungarn 2 50 Pengö, Tschechoslowakei 12 oK, Jugoslawien 25 Dinar, Schweiz 2 50 Franken, übriges Ausland 2 Goldmark. Unser Heiliger Vater Pius XI. hat wie schon früher Papst Pius X. der Redaktion, den Abonnenten und Wohltätern den Aposto-lischen Segen erteilt. Für Wohltäter werden täglich heilige Messen gelesen. Mit Empfehlung der hochwürvlgsten Oberhirten von 23m cii, Brünn, Graz, Leitmeritz, Linz, Olmürz, Marburg, Trient. Triest und Wien und Druckerlaubnis des Generalobern. Left 1 Jänner 1933. XXXVI. Jahrgang. Der Fischer von Karange.* Von Josef Albert Otto, S. J. Nachdruck verboten. 1. An den Ufern des Djippe. Der Abend zog herauf über die afrikanische Steppe. — Aus Purpurgewölk flocht die Spätsonne einen Kranz um die blendende Schneestirn des Kilimandscharo und schob den schwarzsamtnen Schatten des Bergriesen immer weiter in die Ebene hinaus zu den Ufern des Djippe. Ein frischer Windhauch flog vorauf als Herold und kündete Pflanzen und Tieren nach der Gluthitze des Tropentages nächtlich labende Kühlung. Leise kräuselte sich der See unter den Schwingen des Windes und blitzte und blinkte in tausend goldenen Lichtern. Noch einmal jauchzte das Leben der Wildnis auf, bevor es zur Ruhe ging. Schwärme von weißen und roten und bunten Reihern, Pelikanen und Wildenten flogen mit lautem Geschrei den abendlichen Wäldern des Ugweno-Gebirges zu, das westlich vom See in blaudunkler Dämmerung lag. Rudel von Antilopen und Zebras näherten sich vorsichtig der Tränke. Hie und da erscholl das dunrpfe Brummen und Grunzen der Nil- * Der Nachdruck der folgenden Erzählung aus der Zeit der oftafrikanischen Sklavcnjagden erfolgt mit Zustimmung des Verlages Herder & Co., Freiburg im Breisgau. Pferde, die sich im Wasser tummelten oder das Röhricht durchbrachen, um für die kommende Nacht ein saftiges Weideplätzchen zu suchen. Da! — Plötzlich ging klatschend und schnarrend eine Kette Perlhühner in die Höhe. Ein Nilpferd, ein plumper, dickköpfiger Riese, das sich allzuweit vom Ufer entfernt hatte, stutzte und zuckte mit den winzigen Ohren, machte eilends kehrt und rannte mit dröhnendem Getrampel durch das krachende Röhricht dem See zu, um sich unter wildem Schnauben in das Wasser zu werfen, daß der Gischt hoch aufspritzte. Erschrocken und zitternd reckte ein Zebrarudel die Hälse, witterte Feinde und stob in rasendem Galopp in die freie Steppe hinaus. Was war geschehen? Drei Männer kamen des Weges, zwei Schwarze in dürftiger Kleidung und zwischen ihnen ein Araber mit langem, rotem Prophetenbart und einem breiten- perlengeschmückten Dolch im Ledergurt. Nichts Gutes kündeten die düsteren Augen, und das leise Tuscheln erregte Verdacht. Wenn Araber und Neger in einsamer, menschenleerer Steppe sich treffen, dann ist sicher eine Schandtat im Werden. Der rotbärtige Araber schien keiner von den Besten zu sein. Das rohe, von einer Narbe durchfurchte Gesicht ließ eine noch rohere, gefühllosere Seele ahnen, die den breiten Dolch ebenso gern in Menschenblut wie in Tierblut taucht. Auch der eine von den beiden Negern, ein langer, hagerer Geselle, der zur Rechten des Arabers ging, machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Amulette, Leopardenkrallen, Krokodilzähne, Rattenschwänze, Schneckenhäuser, Vogel-flügel und andere abenteuerliche Dinge, die er an sich hängen hatte, verrieten zur Genüge den Zauberer irgendeines Negerdorfes. Mit größter Lebhaftigkeit redete dieser auf den Araber ein, dann wieder fank seine Stimme zu einem geheimnisvollen Flüstern herab und klang wie das Zischeln einer giftigen Natter, während sein Kopf zwischen den nackten, spitzen Schultern sich duckte — dann wieder schrie er laut und fuchtelte mit den dürren Knochenarmen in der Luft umher, daß die Armringe klirrten und die Amulette auf seiner schwarzen Brust wild tanzten, oder er ballte die Fäuste und schüttelte sie leidenschaftlich gegen den fernen Kilimandscharo, wobei seine lange, spitzige Nase, ein Erbstück hamitischer Vorfahren, noch länger und spitziger wurde und den Zügen eine bedenkliche Ähnlichkeit mit einem Raubvogelgesicht verlieh. „Maschallah, du redest nicht übel", unterbrach der Araber halb lustig, halb ungeduldig den Redestrom des alten Zauberers und fuhr sich dabei mit seiner Riesenfaust durch den Feuerbart. „Hätte nicht gedacht, daß in einem schwarzen Negerschädel so viel Gehirn steckt." „Siehst du, Bumboma", krächzte mit heiserer Stimme der Zauberer, ohne auf die Unterbrechung zu achten. „Siehst du die Sonne dort? Noch einmal wird sie aufgehen und über die Steppe ziehen, noch einmal wird sie hinter den Bergen verschwinden. Dann wird Muanga, der Zauberer von Kilema, lachen, lachen über Fumbo, den Häuptling, lachen über seine Brüder. Schon sehe ich den Todesgeier über den Dörfern der Wadschagga kreisen, spähend, ob der Löwe ihnen noch Beute gelassen. Und Muanga wird lachen und den Geiern das Fleisch seiner Brüder zum Fraße vorwerfen." Wohlgelaunt klopfte der Araber seinem schwarzen Genossen auf die dürren Schultern: „Beim Bart des Propheten! Viel Fleisch wird der Löwe den Geiern nicht lassen. Es steht zu hoch im Preis. Gib nur acht, daß Marischu seine Rolle gut spielt! Sonst besorge ich mir anderswo das schwarze Elfenbein, und du kannst sehen, wer dir den Beutel mit Perlen gibt." „Marischu ist treu",« erwiderte Muanga. „Seit Kindestagen hat er mir als Sklave gedient. Ich war sein Meister und er mein gelehrigster Schüler. Seit ich ihm die Freiheit gab, tut er alles für mich." „Tut alles!" wiederholte der Neger, der zur Linken des Arabers ging und kein anderer war als Marischu, der Sklave des Zauberers. „Marischu liebt den Araber, weil Muanga ihn liebt. Marifchu liebt des Arabers Schwert, weil es Fumbo, den Häuptling, fressen wird, der Muanga mit dem Stocke schlug. Marischu liebt des Arabers Perlen, weil sie Hals und Arme schmücken, und Marischu wird dann allen sagen: Marischu jetzt großer Herr!" Und ein breites Grinsen legte sich über das schon etwas breite Gesicht des Negers, und sein Herz hüpfte vor Freude beim Gedanken an die Perlen. „Gut, gut!" sagte der Araber. „Wenn du deine Sache recht machst, bekommst du die Perlen. Nun lebt beide wohl! Morgen bin ich am Platze." Nach diesen Worten trennten sich die drei, und bald war der Araber in dem meterhohen Steppengras verschwunden. Muanga und Marischu schritten tüchtig zu, da die Sonne schon den Horizont berührte und sie noch vor Tagesanbruch im Dorfe sein wollten. Alle Augenblicke flogen vor ihren Füßen Ketten von Perlhühnern auf. Eine Giraffenherde, die sich das Laub der Akazien wohlschmecken ließ, ergriff beim Nahen der beiden die Flucht, und ihre langen Hälse schwankten wie Schiffsmasten über das im Abendwind wogende Grasmeer. Die Sonne versank hinter den Bergen. Der Kilimandscharo mit seinen beiden Gipfeln verglühte im letzten Abendschein. Die Eiskuppe des Kibo schimmerte noch leise wie eine silberne Ampel, während sich die zackig zernagten Felsen seines kleineren östlichen Die seiet liche Inthronisation des Wiener Erzbiichvfs. Unter großer SReteiliflimfl der katholischen Bevölkerung hat in 98 cn die feiert che Ein-snhi nng dee Erzbischofs Doktor Jnniper stattgefunden. Der E'zbiichof winkt der ihn begrüßenden Menge am Stephansplatz zu. (Atlantic.) Bruders, des Kima-Wcnse, langsam in Nacht und Dunkel hüllten. Schon waren die beiden ein Stück Weges gegangen. Der Djippe-See lag hinter ihnen. Das Schmatzen und Grunzen der Nilpferde, die im Uferröhricht ihr Nachtmahl hielten, wurde schwächer und schwächer, bis es ganz verstummte. Tiefes Schweigen legte seine Schleier auf die Steppe. Kein Laut ringsum! Nur hie und da fernes Getrampel flüchtender Antilopen und Zebrarudel, die durch die beiden nächtlichen Wanderer aus dem Schlummer geweckt waren. Sonst weit und breit hehre Stille! „Marischu, Sklave!" unterbrach plötzlich Muangas heisere Stimme das Schweigen. „Du mußt mir helfen! Schon siebenmal ist die Regenzeit über den Kibo gestiegen, und noch hat Muanga die Schmach nicht gesühnt. Marischu, Sklave, ich habe dir die Fesseln vom Leibe genommen und die Freiheit geschenkt! Du sollst Erbe meiner Güter und Zauberkräfte werden, wenn du Helfer meiner Rache wirst!" „Marischu tut alles. Marischu wird helfen. Marischu ein großer Zauberer, und die Geister ihm dienen. Marischus Füße tragen keine Fesseln mehr, aber Marischus Seele bleibt ewig Sklave Muangas. Marischu wird helfen." „Marischu, Sklave!" begann nach einiger Zeit der Zauberer aufs neue. „Höre von der Schmach Muangas, die Fumbo, der Häuptling, ihm antat!" „Marischu hört. Oh, Marischu hört gut!" „Seit Fumbo an der Küste war, ist er ein anderer geworden. Ich habe seine Kindheit gehütet und ihn in das Gesetz der Väter eingeführt. Er trat es nach seiner Rückkehr mit Füßen. Immer erzählte er von einem weißen Mann mit großem, langem Bart, den er an der Küste traf. Der hatte keine Frau itiib sagte, der Mann dürfe nur eine Frau haben, und gab dem Häuptling eine Kette, woran ein seltsames Amulett hing von der Form jenes Sternbildes dort oben." Dabei zeigte Muanga aus das Sternbild des südlichen Kreuzes. „Dies Amulett solle er im Tode anschauen, dann komme seine Seele zu Rua (Gott). Ich verwies dem Häuptling sein Tun und drohte mit der Rache der Geister, wenn er das Amulett des Fremden trage. Da riß Fumbo sämtliche Amulette, die ich ihm einmal gegeben hatte, vom Halse und warf sie mir höhnisch lachend ins Gesicht. Er verschenkte seine Frauen und behielt nur eine, wie der Weiße an der Mste gesagt hatte. Als die Nachbarhäuptlinge Fumbo verlachten, er sei kein Häuptling, weil er nur eine Frau habe wie die Armen im Dorfe, gab er die stolze Antwort: ^Schaut den Kibo dort! Er hat nur einen Kima-Wense. So hat auch Fumbo nur eine Frau. Ihr aber seid kein Kibo, An, 28. Oktober 1932 fand die feierliche Weihe und Jnlhroni-sativn des neuen Bifchois von Eichstätt, Dr. Konrad Gras von Preysing. statt. Der Bischof spendet nach Verlassen des Domes der Menge den Segen. (Atlantic.) seid kein Fumbo, darum habt ihr mehr!" Und jetzt, Marischu, höre, jetzt kommt die Schmach! Der Häuptling hat zwei Kinder, einen Knaben und ein Mädchen. Als ihnen die ersten Zähne wuchsen, erhielten sie ihre Namen. Daringo nannte man den Knaben, Dessalo, die Schöne, hieß man das Mädchen. Aber siehe! Schon traf die Rache der Geister den Häuptling. Dessalo bekam die oberen Schneidezähne vor den unteren, ein Zeichen, daß die Geister ihren Tod forderten, sollte nicht Unheil das ganze Dors treffen. ,Häuptling", sprach ich, ,du weißt, das Mädchen muß sterben. Es ist altes Gesetz der Wadschagga. Sonst werden die Geister dich töten und deine Brüder als Sklaven in alle Winde zerstreuen. Rua zürnt, wenn du das Mädchen am Leben lässest!" ,Rua zürnt?" lachte Fumbo stolz. ,Rua will nicht das Blut der Menschen, so sagte mir jener Weiße an der Küste. Und Fumbo ivill, was Rua will, der über den Sternen thront!" Da fluchte ich dem Häuptling und seiner Sippe. Er aber ließ mich mit Bambusprügeln aus seiner Boma (Hof des Häuptlings) jagen. O wie diese Schläge aus dem Rücken brannten! Wie sie sich einfraßen in meine Seele, und das Dorf lachte, lacht immer noch, weil das prophezeite Unglück nicht eintreffen will. 0 wie das sticht, das Höhnen der Weiber! O wie das schrillt, das Pfeifen der Kinder! O wie sie Spottverse singen auf mich, auf Muanga, den Zauberer von Kilema! Doch wartet! Die Stunde der Rache ist gekommen. Schon schleicht der Löwe heran. Muanga wird ihn führen — und mit den Hyänen lachen!" Schweigend gingen sie weiter. Die dunkle Silhouette des Kilimandscharo rückte näher und näher. Droben am Himmel zogen die Sterne und säten ein silbernes Licht auf die schlummernde Steppe. Strahlend brannte das Kreuz des Südens über der afrikanischen Nacht. 2, Die Kriegerweihe. In den Höfen der Häuptlingsboma herrschte fröhliches Treiben. Die Wadschagga, Männer, Frauen und Kinder, waren aus der ganzen Landschaft Kilema zusammengeströmt. Fumbo, der Häuptling, hielt heute Kriegerweihe. Kilema ist ein herrliches Land. Hoch oben ragen die beiden mächtigen Bergkegel, links oer Kibo, bedeckt mit einer Kappe ewigen Schnees, rechts der kleinere Kima-Wense. Im einen wohnen nach alter Wadschagga-Sage die Seelen der verstorbenen Männer, im andern die der Frauen. Darum bestattet Japanisches Mädchen, das eine ganze Fam-lie bckehit. Ein jiinaes Mädchen aus heidnischer Familie aus der japanischen Insel Shikoku studierte mnSMlcflbei spanischen Domi-nikanermnen. Sie gewann Interesse am Katholizismus, wagte es aber bei der abweisenden Haltiingihres Vaters nicht, sich taufen zu lassen. Sie unterrichtete indessen ihren Bruder und ihre kleine Schwester, und schlietzlich kamen alledrei überein, den Vater um Erlaubnis zur Taufe zu biiten. Sie sprachen so überzeugend, daß sie ihn vollständig gewannen und die ganze Familie sich taufen ließ. Der Sohn entschloß sich, in ein Priesüriemmar einzutreten. Unser Bild zeigt das apostolische Mädchen als achte Person unter den Stehenden von links nach rechts. (FrdeS.) man die Leichen mit beut Gesichte den betreffenden Berggipfeln zu. Unterhalb der grünen Matten, die mit ihren verkrüppelten Bäumen und zerstreuten Laväblöcken die beiden Bergriesen umkleiden, lagert ein breiter Urwaldgürtel. In seinem Dämmerdunkel, in das nur selten ein lichter Sonnenblick fällt, haust der Elefant, und mir an wenigen schmalen Stellen wagen die Schwarzen, ihn zu durchqueren. An den Urwald schließt sich die bewohnte Zone: das schluchtenreiche Bergland der Wadschagga mit seinen tosenden Wasserfällen und zahl- losen Bächlein. Es zerfällt in viele Landschaften, die unter verschiedenen, meist feindlichen Häuptlingen stehen. Am Fuße des Berges dehnt sich eine weite Savanne. Bon fern schimmern die stillen Fluten des Djippe, grüßen die blauen Berge des Ugweno, blinken die zahlreichen Flüsse, die von dem Kilimandscharo hinunter die Ebene durchströmen und sich in dem großen, dunklen Walde von Kähe vereinigen. Dahinter breitet sich die unermeßliche Steppenwüste, wo die gefürchteten Massai ihre endlosen Herden weiden, (Fortsetzung folgt.) Meine Erlebnisse am Hofe des Schillukköniqs Fadiet. Bon P. Isidor Stanz, F. S. C. (Zweiter Teil.) Der ehemalige Schillubmissionär P. Stang berichtete in einer Artikelserie des abgeschlossenen Jahrgangs seine Erlebnisse am Hof des schwarzen Königs in Faschoda am Weißen Nil. Im folgenden erzählt er uns, wie er einmal den erkrankten König heilte. Das Ereignis spielte sich im Jahre 19-14 ab. An einem heißen Spätnachmittag erschien der Königsneffe Aknotsch und sein Freund Jogeng auf unserer Missionssiation in Sul. Aus ihrem hastigen Benehmen konnte ich unmittelbar den Schluß ziehen, daß sie mir eine wichtige Nachricht übermitteln sollten. Und so war es auch. Nach der üblichen Begrüßung meinerseits sing der Gesandte des Königs sofort an, mit trauriger Miene zu erzählen, daß sein Onkel, der König, krank sei; ich solle ihn gleich am nächsten Morgen mit zwei Mis-sionsschwestern besuchen und Medizinen mitbringen. Ich fragte lange herum, was eigentlich Seiner Majestät fehle. Endlich brachte ich doch den Hauptgrund der Krankheit heraus. Der König hatte mit seinen Ministern ein ganzes im Feuer gebratenes Kälbchen aufgegessen. Jetzt litt er an Kopsweh und Appetitlosigkeit. Da konnte also nur ein Abführmittöl helfen. Ich fchickte den Boten sofort zum König zurück und ließ ihm mitteilen, daß ich, seinem sehnlichsten Wunsch gemäß, ihn am folgenden Morgen mit zwei Missionsschwestern sicher besuchen und ihm Medizin mitbringen werde. Nach der Hofsitte darf ein König nicht lange krank sein, weil sich das für seine hohe Würde nicht geziemt. Die Schilluk sagen, daß es nicht schön und ziemlich sei, einen so großen Mann im Elend liegen zu sehen. Deshalb stirbt auch gewöhnlich kein Schilluk-könig eines natürlichen Todes. Sobald er schwach und schwer krank geworden ist oder eine tiefe Wunde erhalten hat, wird er von den sogenannten Oror überrumpelt, mit einem Tuche bedeckt und erstickt, oder es wird ihm das Genick gebrochen. Wie der verstorbene P. Banholzer schreibt, haben die Schilluk die Anschauung, jener Mensch tue ein gutes Werk, der einem Schwerleidenden einen raschen Tod bereite. Ja, es sei sogar gut und heldenmütig, den Tod aufzusuchen oder über sich ergehen zu lassen. König Fadiet war also der erste König in der langen Reihe der Schillnkdynastie, welcher durch Medizin dem Tod entgehen wollte. Es erschien mir als ein Zeichen von großem Vertrauen zu uns Missionären, daß der König mich und die beiden Schwestern um unseren baldigen Besuch förmlich bitten ließ. Aber wie sollte ich ihn heilen. Denn das wußte ich sicher, Bittersalz würde er nicht zu sich nehmen; dazu war er doch noch viel zu mißtrauisch. Da kam mir bald ein kühner und ausgezeichneter Gedanke. In diesen heißen Ländern leidet man oft an Verstopfung, besonders wenn man Fleisch gegessen hat. Leicht kann es dann vorkommen, daß das Bittersalz durch den öfteren Gebrauch nicht mehr wirken will. In dieser Not griff man auf unserer Missionsstation Lull manchmal zu einem Radikalmittel, das sicheren Erfolg gewährte, aber, weil es ein schweres Gift ist, größte Vorsicht erheischte. Nachlässigkeit kann ohne weiteres den Tod des armen Kranken herbeiführen. Dieses Mittel heißt nämlich Krotonöl. Ein einziger Tropfen in Milch, Kaffee oder Limonade hat sicheren Erfolg. Es erzeugt aber oft starke Leibschmerzen und auch manchmal, besonders bei schwächlichen Naturen, einen sich öfters wiederholenden Brechreiz. Dieses Mittel, von dem ich aus sicherer Erfahrung wußte, daß es, wenn richtig gebraucht, bei jeder, auch der schlimmsten Verstopfung hilft, wollte ich anwenden, um den König so schnell als möglich zu erleichtern und zu heilen; denn das wußte ich: Wenn der König nicht bald wieder vollständig genesen würde oder kränklich und schwach bliebe, dann wäre er bald in Gefahr, nach Landessitte heimlich in seiner eigenen Residenz von seinen eigenen Druckerei her Salesianer in Miyazaki, Japan. Das Unternehmen verfolgt den Zweck, durch Herausgabe katholischer Schriften die Glaubensverbreilung zu fördern unb zugleich der heidnischen Schundliieralur einen Damm enigegenzusetzen. Heft 1 Stern der Neger 7 Mutter cwttes-Wnlliahrtsort in China. Die kleme Stadt Tonglu im Süden von Peking birgt dieses Heiligtum, das in kurzer Zeit solche Berühmtheit erlangt har. Vor einem Jahrhundert sand inan an dein kleinen Ori kaum einen einzigen Christen, heule ist ihre Zahl auf über 4000 gestiegen und wachst beständig. Die Geschichte des Christentums m Tvnulu ist von Anfang an eng verknüpit mit den Gnadenerweisen der Gvitesnintter; aber auch später bei dem Bvxeraurstand und den letzten Bürgerkriegen durfte der Walliahrisort den Schutz Unserer Lieben Frau von China erfahren. ,Fades.) Frauen und den Oror ermordet zu werden. — In der Frühe des folgenden Tages begab ich mich mit zwei unserer Missionsschwestern an das Ufer des Weißen Nil und bestieg mit ihnen unsere geräumige einheimische Barke. Schnell ging die Fahrt den Nil hinab in die königliche Residenz Fa-schoda. Außer vier Burschen, die das Rudern ausgezeichnet verstanden, begleitete uns noch Jogeng, der als Gesandter sich am Königshofe in allem gut auskannte. Pfeilschnell schoß das leichte Fahrzeug durch die Wellen. Es war ein herrlicher, frischer Morgen. Von Zeit zu Zeit sah man den Kopf einer großen Nilschildkröte sich neugierig aus dem Wasser erheben und dann schnell wieder furchtsam untertauchen. Drei mächtige Nilpferde erschienen plötzlich ganz nahe an unserem Boote und drohten es mit ihren mächtigen Stoßzähnen umzuwerfen und zu zermalmen. Doch unsere tapferen Begleiter zeigten nicht die geringste Furcht; durch einige stavke Ruderschläge waren wir bald der Gefahr entronnen und landeten bereits nach einer starken Stunde am Ufer von Faschoda. Schnell ging's nun nach der naheliegenden Residenz. Ich wurde sofort mit den Schwestern in ein geräumiges Haus geführt, und bald trat der König ein, um uns zu begrüßen. Man sah es ihm trotz seines verbindlichen Lächelns an, daß er sich nicht wohl fühlte. Gerne hätte ich gebeten, mich seine Zunge sehen zu lassen, aber das ist nach höfischer Sitte nicht erlaubt. An seinem etwas angeschwollenen Leib merkte ich jedoch, daß ich die richtige Krankheit erraten hatte. Auch die beiden Schwestern stimmten mir bei, die mitgebrachte Medizin dem Könige zu reichen, der sich nach der Begrüßung entfernt hatte, um seine Pfeife zu holen. Schnell zog ich aus meiner Reisetasche ein Trinkglas und eine Flasche mit Limonade hervor. Das Glas füllte ich mit Limo- nabe fast voll, entnahm dann mit einer Feder aus dem mitgebrachten kleinen Medizinfläschchen einen Tropfen Krotonöl und ließ ihn behutsam in die schäumende Limonade fallen. Sobald der König wieder hereinkam, reichte ich ihm das Glas zum Trinken, nachdem ich, um der Landesfitte zu genügen, scheinbar ein wenig vom Inhalt des Glases genippt hatte. Der König trank das Glas Limonade mit einem Zuge aus, und ich konnte mich nachher sofort überzeugen, daß er den Tropfen. Krotonöl mitgetrunken hatte. Freundlich bat ich den Kranken, sich nun auszuruhen, damit die Medizin auch gut zu seiner Gesundung wirken könne. Dann verabschiedeten wir uns schleunigst; denn ich wußte aus Erfahrung, daß sich als erste Wirkung dieses Heiltrankes bei Seiner Majestät bald heftiges Leibweh einstellen und der furchtsame Mann sofort Verdacht schöpfen würde, als hätte ich ihn, statt zu heilen, vergiften wollen. Nach einer Viertelstunde waren wir bereits am Flusse angelangt und wollten schnell unsere Barke besteigen, um heimzufahren. Da tauchten plötzlich in der Ferne Gestalten auf, welche uns hastig winkten, zu warten, bis sie ankämen. Wir mußten uns ins Unvermeidliche fügen und mit pochendem Herzen die Leute abwarten. Was wollen diese wohl von uns? Hatte der König einen Anschlag gegen uns im Sinn und wollte er uns, weil er Verdacht schöpfte, zurückhalten? Die Schwestern be- Der hochgetürmte Götterwagen in einer heidnischen Prozession zn Madras, Indien. Es gilt als gutes Werk, Hand an das große Seil zn legen, mit dem die Fest-ugswagen und die darauf unter--gebrachten Götter durch die Straßen gezog n werden. Heidnische religiöse Feste sieht man in Madras, wo unsere Photographie auigenvmmen ist, und übertiaupl in Indien sehr häufig, die christlichen Funktionen verschwinden, daneben. Der Grund ist einleuchtend, wenn man vergleich,: die Mehrbeil des Volkes, das sind 217,000.000, sind Brahministcn, die Buddhisten zahlen 11,000.000 Anhänger, die Mohammedaner 68,000.000, die Animisten. 9,000.000 und die Sikhs 3,000.000. Allen diesen stehen nur 5,000.000 Christen gegenüber. (FideS.) gannen schon um unsere Sicherheit besorgt zu fein, und auch mir war es nicht gerade wohl zumute. Doch bald verwandelte sich unser Schrecken in eitle Freude; denn es nahten sich fünf stramme junge Hämptlings-söhne, die in ihrer Mitte zwei fette Schaf- böcke dahertrieben, die sie uns im Namen des Königs als Geschenk übergaben. Dennoch trachteten wir, eilends nach Hause zu kommen, ehe der König wegen der sich einstellenden Leibschmerzen einen schwarzen Verdacht schöpfen konnte. (Schluß folgt.) Der Diener Gottes Daniel Comboni. (Fortsetzung.) Bemerkung. Unter diesem Titel haben wir in den beiden letzten Jahrgängen eine Reihe von Aufsätzen über Comboni und seine Stiftungen veröffentlicht. In den nächstfolgenden Nummern soll diese gedrängte Lebensgeschichte des großen Missionärs und Bischofs, dessen Seligsprechungspro-zeß eingeleitet ist, zu Ende geführt werden. Für neugewonnene Leser sei eine kurze Wiederholung vorausgeschickt. Wir führen zu diesem Zwecke die Stelle an, die im eben erschienenen „Atlas der katholischen Weltmission" * von Comboni handelt. „Der Sudan verdient besondere Aufmerksamkeit, weil er das Arbeitsfeld eines der größten Apostel Afrikas, des ehrw. Daniel Comboni, war. Im Jahre 1854 wurde dieser Priester als Missionär von Italien nach Mittelafrika gesandt. Dort erkrankte er und kehrte nach Hanse zurück. Im Jahre 1864 veröffentlichte er dann seinen /Plan zur Wiedergeburt Afrikas' und reiste durch Europa, um Gelder zur Aussendung von Missionären zu beschaffen. Zu Verona gründete er das heute unter dem Namen der Missionäre Söhne des heiligsten Herzens' bekannte Missionsinstitut und die Frauenmissionskongregation ,Die frommen Mütter des Negerlandes'. Als er 1872 zum Provikar für Zentralafrika ernannt wurde, erstreckte sich sein Gebiet weit über die großen Seen hinaus über eine fast unendliche urifc unerforschte Fläche . . . Er starb mitten in der Arbeit im Jahre 1861. Papst Leo XIII. bezeichnete seinen Tod als einen großen Verlust. Comboni wird in der Missionsgeschichte fortleben als einer der ersten Männer, die in Europa Kenntnis und Mitgefühl mit den Negern erweckten. Er war übrigens nicht nur ein Heiliger und frommer Mann, sondern auch ein gelehrter Geograph und ein wahres Sprachengenie ..." Das folgende Kapitel erzählt von den schweren Heimsuchungen, von denen die zentralafrikanische Mission i-m Jahre 1878 betroffen wurde. 17. Ölbcrgsleiden. Ende Juni 1878 bedeckte sich der Himmel Khartums mit schweren tiefschwarzen Gewitterwolken. Die tropische Regenzeit setzte ein. Durch zwei Monate ergossen sich die Regenmassen in solcher Fülle auf das ausgebrannte Erdreich, wie man es seit Menschengedenken nicht * Atlas der katholischen Weltmission, Jahrbuch-folge 1932 des Priestermissionsbundes im deutschen Sprachgebiet. mehr erlebt hatte. Beide Nile, der Weiße und der Blaue, die in Khartum zusammenströmen, traten über die Ufer und drohten die Stadt in ihren Fluten zu begraben. Dieser Inder mit seinem meriwürdigcn Fischcrgerät gehört zur Diö esc Motlnr und stcUi den südlichsten indischen Typus dar. In Kap Comorin, das zu dieser Siö,,eic gehört, hat man in den letzten 40 Jahren eine Kirche fast auslchließlich mit den Ergebnissen des Fischfangs gebaut. Alle Kirchen der Fischerküste summen selbst für ihren Unterhalt auf. Em jeder gibt ein Viertel seines Fanges an einem Tag bet Woche an die K>ra e, während in manchen Orten der gesamte Erlös aus den Haifitchflvssen an den Pfarrer geht. Hier am Kap Comorin begann der hl. Franz Taver sein Bekehrnngswerk. (Fides.) Während das Militär fieberhaft an der Schaffung von Schutzdämmen arbeitete, war auch die Mission gezwungen, eine Wehr gegen die heranstürmenden Wogen zu errichten. Hiefür mußten Hunderte von Bäumen des schönen Gartens geopfert werden. Sobald die Fluten zurückwichen, begannen die Bauern mit der Aussaat, und bald prangte das Tal in einem zarten frischen Grün. Die Hoffnung auf eine reiche Ernte dämpfte die Qualen der Hungersnot. Indessen hatte sich ein neues Mißgeschick eingestellt. Die Lehm- und Strohhütten der Eingeborenen vermochten den andauernden Regengüssen nicht zu widerstehen. Sie waren zu Hunderten und Tausenden zusammengebrochen. Die armen Bewohner sahen sich schutzlos den Unbilden der Witterung preisgegeben. Gefährliche Krankheiten griffen seuchenartig um sich und rafften die ausgehungerte Bevölkerung massenhaft hinweg. Viele Familien starben aus, ganze Ortschaften wurden entvölkert. „Ich fand", berichtet Comboni, „die dichtbesiedelten und gutversorgten Ortschaften zwischen Berber und Khartum fast menschenleer. Die wenigen Überlebenden waren zu Gerippen abgemagert und glichen wandelnden Leichnamen. Die Häuser sind zerstört, das Vieh ist verschwunden. Schendi, die alte Hauptstadt der nubischen Könige, ist verwüstet und größtenteils unbewohnt. Wir verteilten auf unserer Fahrt da und dort Getreide und andere Spenden, wofür sich die Beschenkten in überschwenglicher Weise erkenntlich und dankbar zeigten . . ." Die reiche Ernte konnte vielfach nicht eingebracht werden, weil die Leute teils den Seuchen erlegen, teils infolge des Hungers und der Krankheiten so geschwächt waren, daß sie die Arbeiten nicht zu leisten imstande waren. Manche Grundbesitzer an den Ufern des Blauen Nil Ernten der Regierung die Hälfte des Ernteertrages an, falls sie den Schnitt und die Einfuhr des Getreides übernähme. Obschon die Regierung in jenem Jahre kaum den vierten Teil der vorgeschriebenen Steuern und Abgaben hereinbringen konnte, war sie doch nicht in der Lage, dem Wunsche der Landeigentümer zu willfahren, da auch unter den Soldaten der Tod umging. Inmitten all dieser Bedrängnisse und Nöte wuchs Combonis Gottvertrauen ins Übermenschliche und wahrhaft Heroische. Wohl glaubte er zuweilen, sein Herz müsse zerspringen vor Betrübnis, namentlich dann, wenn der unerbittliche Tod sich wieder ein neues Opfer aus dem ohnehin so geringen Missionspersonal holte. Am 13. Juni 1878 starb der Laienbruder Dominikus Pirozzi, am 30. Juni der Priester Polikarp C^nould, am 15. Juli die Schwester Gabriela, am 30. August die Schwester Arsenia, Künftige Christen. Flures, das zur Gruppe der Kleinen Sundainstln in Hvl-ländilch-Ostindien gehört, hat eine interest inte Bevölkerung. Ein Gemisch von Polynesiern, Malaien and Papuas, ist sie ein freundlicher, empfänglicher Menschenschlag. Bereitw Ilig nehmeii sie das Chrinenlum an, und sin sie cimiial bet, hrt, führen sie ein gutes Leben Die Gesamtzahl der Inselbewohner wird niii 4,750.000 geschätzt, davon sind 170.000 katholisch. Jährlich darf man mil 20.000 Neubekeh > len rechnen. Deiitiche und hollänoische Patres der Gesellschaft vom Göttlichen Wait wirken dort als Apostel. (Fides.) am 20. Oktober die Schwester Enrichetta, am 4. November der Laienbruder Elias Mabardi und zwei Tage später der Bruder Antonius Jseppi. Auch von den Negerknaben und Negermädchen der beiden Institute sowie von den Katholiken der Stadt und deren Umgebung raffte der Tod viele hinweg. Die Mission schien ein einziges Krankenhaus zu sein, denn fast alle Mitglieder waren erkrankt. Begrub man bei Sonnenuntergang die Toten, so mußten die wenigen Begleiter des Trauerzuges befürchten, daß man ihnen selbst schon am nächsten Abend das Grab schaufeln werde. Die Genesenden schwächten ihre Kräfte wieder durch die ununterbrochenen Krankenwärterdienste, die sie zu leisten hatten. Als endlich nach Monaten tiefsten Leides sich manche etwas erholten, beschloß Comboni, sie nach einem gesünderen Ort außerhalb der Stadt zu senden und ihnen den einzigen Priester, der nicht erkrankt war, mitzugeben. Er selbst blieb in der verpesteten Stadt zurück. Jetzt war er alles in einer Person: Bischof, Pfarrer, Oberer, Verwalter, Arzt und Krankenpfleger. Am schwersten empfand er in jenen Tagen den Tod des Missionärs Antonius Squaranti, des früheren Direktors der Institute in Verona. Comboni hatte diesen klugen und frommen Priester 1877 mit sich nach Afrika genommen mit der Absicht, ihn zu seinem Generalvikar zu ernennen, und in der Hoffnung, ihn vom Heiligen Stuhle als Weihbischof zu erhalten. Aber schon bald nach der Ankunft in Khartum erkrankte Squaranti, weshalb ihn Comboni zur Erholung nach Berber sandte. Sobald aber der opferbereite Priester die Nachricht erhielt, daß sein Bischof sich allein in der Residenz befinde, bestieg er mit dem Missionär Stephan Vanni-das erste arabische Segel-schifs, das nach Süden abging, um dem unter der Last der Arbeit zusammenbrechenden Oberhirten zu Hilfe zu eilen. Das Schiss war mit Reisenden überfüllt, so daß man sich kaum rühren konnte. Die Fahrt währte 15 Tage. Am elften Tage wurde Squaranti von so heftigem Fieber befallen, daß er bei der Ankunft in Khartum völlig bewußtlos in die Arme des Bischofs sank. Obwohl man in der Mission alles aufbot, um dieses teure Leben zu retten, verschied der von allen geschätzte und geliebte Priester am 16. November 1878, nachdem er noch sein Leben für die Bekehrung der Neger aufgeopfert hatte. Der Heimgang dieses demütigen, gehorsamen und für die Ehre Gottes glühenden Priesters ging Comboni sehr zu Herzen und stürzte ihn, wie er selbst sagt, in ein Meer von Bitterkeit. Nun mußte er seine Kräfte noch mehr vervielfältigen; aber trotz aller Willensstärke blie- Kalholische Ehclchließung eines afrikanischen Sultans. Rnhinda, Sultan turn Jhcingiro itn $istritt Bukaba des Tanganyikagebietes, schwur am 2. Sept mbcr 1932 oor Paler ©tuition, Muswnär der Weitzen Vater, dein Praie-ftannemus feierlich ab Am gleichen Tage ward er in Der katholischen Sivet e getauft und am baramfulgei b> n Tage mulgte die Trauung mit der Prinzessin Paschasia in Verbindung mit einer feierlichen heiligen Messe. Viele Regierung-beamte und so zietiilich alle Sultane des Landes nahmen an den Zeremonien teil. (Fides.) Kaffee-Ernte in Ostafrika. GrußeMenpenausgeze chneten Kaffees werden in Lstafrika erzeugt, bewnders in Tanganyika und Kenya Gerade der Kaffee timt Kenya ist berühmt ob seines hervorragenden Aromas. Die Kaffee-Ernte Tanqanyikas kommt gleich an zweiter Stelle ihrer Bedeutung nach. 1928 stieg der Kaff, e-Export auf 206.622 Zentner und von diesen trafen 75 o/o ans Bukowa. Unter der Anleitung eines Weißen Vaters sind die Eingeborenen auf uns feiern Bilde gerade beschäftigt, den Kaffee zu säubern. Die Weißen Väter wurden 1868tion dem großen Kardinal Lavigerie zur sittlichen und wirtschaftlichen Hebung der schwarzen Rassen gegründet. 1888 bereiste derselbe Kardinal Europa, um eine Antisklatierei-Bewegung ins Leben zu rufen. Sie spielte eine croße Rolle in den Bestrebungen um die Besserung der Verhältnisse der Afrikaner. (Fides.) ben die gesundheitlichen Schaden nicht aus. Es stellte sich Schlaflosigkeit ein. „Ich schlafe", meldet er, „nicht einmal mehr eine Stunde weder bei Tage noch bei der Nacht." Am Abend des 16. Jänner 1879 hatte er am Sterbebette eines Kaufmannes geweilt, der am Morgen des gleichen Tages noch gesund sein Geschäft versorgte. In der Mission angekommen, warf ihn ein schweres Fieber auf das Krankenlager. Einige Monate vorher hatte der Afrikaforscher Dr. Mateucci Khartum besucht und die Bedrängnis der Mission kennengelernt. In einem Briefe vom 2. Jänner 1879 schrieb er aus Zula in Abessinien: „Es ist gerade.ein Jahr verstrichen, seitdem ich in Khartum weilte und von dort einen Bericht an meine Freunde in Italien und an alle gutherzigen Menschen gesandt habe, worin ich auf die Bedeutung des Missionswerkes und auf die Opfer der Glaubensboten, dieser vornehmsten Kulturträger, hinwies, die, ohne den Beifall der Welt zu genießen, den Mut zu dem harten Lose aufbringen, dem sie entgegengehen. Einzig die Religion befähigt sie zu dem schicksalhaften Heldentum, das sie auszeichnet . . . Von den Missionären, die damals nach Khartum kamen, sind nur zwei oder drei übriggeblieben. Comboni hat sie überlebt, um sie zu beweinen . . . Vor mir liegt ein Brief vom 28. November 1878, den dieser Hervorragendste unter den zentralafrikanischen Glaubensboten an mich gerichtet hat. Darin spiegelt sich tiefe Trauer. Man sieht, daß ihn ein Mann von eisernem Schlage verfaßt hat, der aber unter der Wucht so vieler Unglücksfälle zusammenzusinken droht. Die 20 Jahre des Ringens um die Seele Afrikas haben seine Kräfte zermürbt. Im verflossenen Oktober hat ihm seine bischöfliche Würde nur dazu gedient, Arzt, Krankenwärter und Totenbestatter nicht nur seiner Missionäre, sondern aller jener zu sein, die im Schatten des Kreuzes starben. Nun muß er die Verwirklichung seiner Pläne, weiß Gott wie lange, hinausschieben. In diesen Monaten wollte er eine Negerkolonie in Gedaref am Blauen Nil eröffnen; die Gründung einer Missionsstation in Faschoda, dem Hauptort des Schilluk-landes, war geplant; desgleichen eine missionarische Unternehmung im mittelafrikanischen Seengebiet . . . Das vergangene Jahr zählt zu den schlimmsten des Vikariates. Die Hungersnot hat die Neger entkräftet; sie wandeln wie Schatten einher. Die Mission hat, um der Not zu steuern, ihre Hilfsmittel erschöpft. Ich erinnere mich jener Tage, da man in Kordofan das Wasser teurer bezahlte als in Paris den Wein. Kapellenbvot in den brasilianischen Mission, n. „Esperanta" i Hoffnung) heißt das Motorboot, d sscn sich die Knpuztiiei Missionäre von Ober-Solimves in Brasilien bedienen, um ihre Stationen längs der Flüsse Lvkimoes, Javary und ilirer Nebenflüsse zu besuchen. „Si. Fidelis", der Vorgänger der „Esperanta", versank in einer dunklen 'Nacht in den Wirbeln des Ainazonen-stromes. Von, Strudel erfaßt, ward es in die Tiefe gezogen. Zum Glück ging kein Menschenleben verloren. (Fides.) :/■ Damals erklärte mir Comboni mit beneidenswerter Ruhe, daß er Schulden gemacht habe, um den Hungernden zu Hilfe zu kommen. Er durfte dennoch heiter sein; denn für Männer des Glaubens wie er bedeutet der Mangel an irdischen Gütern noch kein Unglück. Wohl aber ist es für das Herz dieses väterlich sorgenden Bischofs eine entsetzliche Qual, daß ihm die Mitarbeiter an seinem edlen Unternehmen entrissen -worden sind . . ." Im Juli 1878 hatte Comboni den Mis-ionär Gennaro Martini nach Gedaref ent-andt, um die Gründung einer Eingeborenensiedlung vorzubereiten. Nach fünf Monaten mußte er ihn zurückrufen, weil die vielen Todesfälle die Ausführung des Planes unmöglich machten, zumal einige Missionäre, von den zahlreichen Unglücksfällen erschreckt, in die Heimat zurückkehrten, und die Generaloberin der Schwestern von tier Erscheinung sich entschloß, ihre Schwestern aus dem Sudan zurückzuziehen. Bischof Comboni erscheint in jenen Tagen wie eine Verkörperung des Schmerzes, wie ein Abbild des göttlichen Dulders am Ölberg. Aber die Eigenart der Heiligen ist es, sich auch den größten Opfern nicht zu entziehen, und so vernimmt man aus seinem Munde und seiner Feder in jener äußersten Trübsal tien -erneuten Entschluß: Entweder Afrikas Rettung oder tier Tod für Christus und Zentralasrika! „Wir werden auch weiterhin unerschrocken alle Mühen ertragen, gefährliche Reisen unternehmen, entsetzliche Leiden erdulden und ein langsames Martyrium in jenem heißen Klima mit seinen furchtbaren Fieberschauern erleiden. Den härtesten Opfern und selbst dem Tode werden wir nicht -aus dem Wege gehen, um diese wilden Völker für tien -Glauben zu gewinnen." (Fortsetzung folgt.) Amschau. Asien. (RadioVerbindung tier Nachricht, die von Rom übermittelt wurde, A p o st olische n D e l e g a t u r P e- eine traurige. Der Apostolische Delegat, king mit dem Vatikan.) Peking. — Msgr. Constantini, der mit -dem Personal In der Nacht des 31. August 1932 -sollte tier versammelt war, mußte erschüttert die Marconi-Radioapparat eingeweiht werden, Kunde von dem gerade erfolgten Ableben den der Heilige Vater der Deleg-atur zum des Kardinals van Rossum, des Präfekten Geschenk gemacht hatte. Leider war -die erste der Propaganda, vernehmen. (Radioapparate und ihre Verbreitung in China.) Hongkong. — Bei allen Umwälzungen der letzten Jahre nahm in China e i n Prozeß seinen ungestörten Fortgang: die Durchdringung des Landes mit westlichen Gedanken und Methoden. Trotz Bürgerkriegen und anderen Nöten legen die chinesischen Städte mit ihrer alten Wehr die Mauern bis ans den Grund nieder. Sie suchen die Verbindung mit anderen Städten durch breite Straßen, auf denen Personen- und Lastkraftwagen die Waren befördern, die früher ans Kulis Rücken mit Zuhilfenahme eines Wagens oder der Bambusstäbe ihren Weg nahmen. Es folgten Telegraph und Telephon, dann Kino und westliche Literatur. Jetzt ist das Radio an der Reihe! Vertreter von Radiogesellschaften kamen jüngst zur Küste mit enormen Aufträgen für Radioanlagen. Der Krieg in Schanghai bot ihnen günstigste Gelegenheiten. Auf ihrer Reise durchs Innere des Landes stellten sie ihre Lautsprecher auf die Stadtplätze; so konnten die Leute die letzten Nachrichten vom Kriegsschauplatz an Orten vernehmen, wohin unter gewöhnlichen Umständen die Kunde erst nach Tagen oder Wochen gedrungen wäre. Also vor Beendigung der Straßenbanten und Telegraphenanlagen hält das völkerverbindende Radio seinen Einzug in China. Die Bestellungen von Radioanlagen in Schanghai und Hongkong können gar nicht alle befriedigt werden. Es wäre nicht ohne Interesse, zu ergründen, welche Perspektiven sich bei dieser neuen Entwicklung für die Missionspropaganda eröffnen. (Tokio, die dritte Stadt der Welt.) — Am 1. Oktober 1932 hat sich Tokio durch Eingemeindung von 84 Städten und Ortschaften feines Umkreises sehr vergrößert. Die Bevölkerung stieg von 2,070.000 Einwohner auf 5,408.262, und damit ist Tokio die drittgrößte Stadt der Welt geworden und behauptet sich im Rang nach London und Neuyork. Nach der Neueinteilung besteht die japanische Hauptstadt ans 35 Verwaltungsbezirken. In diesen bestehen 12 Pfarreien mit S000 Gläubigen. Die letzte Zählung im Juli 1932 ergab für die ganze Diözese die Gesamtsumme von 13.023 Katholiken. Die kanadischen Franziskaner haben im Südwesten der Altstadt, in Denen Chofu am Tamagawabache, ein Haus eröffnet. Es liegt auf einem hübschen bewaldeten Hügel, der wie geschaffen erscheint für eine klösterliche Niederlassung. Die Nähe der volkreichen Stadtviertel, die sich ständig entwickeln, ermöglicht es den Ordensleuten, sich ganz und gar der Volksseelsorge zu widmen, wie das von ihrer Seite bereits in Kagoshima und Oshima geschieht. Denen Chofn wird den Mittelpunkt einer neuen Pfarrei bilden. ®ie, vorläufige Kapelle, Vereinshaus und die Zellen der Franziskaner sind von Monsignore Mooney, dem Apostolischen Delegaten Japans, am 4. Oktober 1932, dem Tage des hl. Franz von Assisi, eingeweiht worden. Afrika. (Die Nacht im Dschungel auf einem Bau m.) Bagamoyo (Ostafrika). — Ein Heilig-Geist-Missionär aus dem Vikariat Bagamoyo hatte, ohne es zu wollen, vor einiger Zeit Erlebnisse, die Stoff zu einem guten Missionsfilm böten. Der Gang zu einer der 41 auswärts gelegenen Schulen der Ufawandi-Mission führte durch ostafrikanischen Urwald. Mählich gerieten der Pater und seine Begleiter von: Wege ab und mußten bald zu ihrem Schrecken entdecken, daß sie sich verirrt hatten. Sie marschierten weiter bis zur Dunkelheit. Als sie eine der wenigen Wasserstellen der Gegend entdeckten, beschlossen sie, in der Nähe die Nacht zu verbringen. Sie hatten sich kaum unter einem starken Baum niedergelassen, so hörten sie das Brüllen eines Löwen. Unverzüglich kletterten her Pater und die zwei Burschen auf den Baum, und kurz danach kamen ein Löwe und eine Löwin mit ihren drei Jungen, labten sich an dem Wasser und gingen weiter. Der Missionär wollte aufatmen, da hörte er aus der Ferne ein starkes Geräusch, die Erde begann zu zittern. Das Geräusch wurde stärker und stärker: es war eine Herde Elefanten, die zum „Dämmerschoppen" kamen. Von seinem Hochsitz aus konnte der Beobachter 35 Elefanten zählen. Ihm ward unheimlich zumute, als eines der Tiere unter den Baum trat und seinen langen Rüssel hoch in die Zweige steckte. Offenbar mit der Mahlzeit gan^ zufrieden, rieb der Elefant seinen mächtigen Rücken am Baumstamm und ent- In den Eismissionen des hohen Nordens. Junge Eskimos, von der Jngd und dem A->sch,nng he>m-keh end Trotz der überaus harren Lebensbedn gangen sind die Eskimos gutmütig, ehrlich und fröhlich. feinte sich sodann. Doch bevor er mit seinen Brüdern davontrollte, kam er nochmals, um die Übung von früher zu wiederholen. Der helle Mondschein gestattete dem Pater, es sich auf seinem hohen Nest „bequem" zu machen. Doch gab es keine Zeit zum Träumen, denn der erste Zug der Elefanten wurde durch einen zweiten abgelöst, der seinen Durst löschen wollte. Was nun kam, sollte eine Art Entschädigung für die lange Nachtwache bilden. Ein selten gesehenes Schau- spiel: Ungefähr 200 Zebras, die ruhig zur Quelle zogen, um zu trinken. Mitternacht brach an, bis der Missionspriester sich einigermaßen von den Eindrücken erholen konnte. Die Gefühle, die ihn beherrschten,, als er nach Sonnenaufgang von seinem luftigen Gefängnis Herabstieg, können wir uns vorstellen. Dieselbe Vorsehung, die ihn in der Nacht beschützt hatte, ließ ihn jetzt auch. den rechten Weg finden. (Fides-Korrespondenz.) Die Hottentotten? Von Br. August Cagol. Als Bartholomäus Dias im Jahre 1486 nach erstmaliger Umseglung des Vorgebirges der Guten Hoffnung mit seinen zwei kleinen Schiffen sich der südafrikanischen Küste zwischen Kap Agulhas und dem Flusse Knysna näherte, erspähten die portugiesischen Entdecker am Lande große Viehherden, die aber von den Eingeborenen in aller Eile ins Innere getrieben wurden, so daß es den Seefahrern nicht möglich war, eine Zusammenkunft mit den scheuen Bewohnern herbeizuführen. Zehn Jahre später erschien eine zweite Portugiesische Flotte von vier Fahrzeugen in den südafrikanischen Gewässern, die unter * Unter Benützung tinn G. M. Theal „South -Africa" und anderer Quellen. dem Befehle Vasco da Gamas stand. Sie ging zunächst in der neuentdeckten Bucht von St. Helena (190 Kilometer nördlich vom Kap der Guten Hoffnung) vor Anker. Vasco da Gama gelang es hier, mit einer Anzahl von Eingeborenen eine Unterredung herbeizuführen und deren Freundschaft durch Ver-. teilung von Geschenken zu gewinnen. Alles ging eine Zeitlang gut, als plötzlich ein Mißverständnis entstand, infolgedessen die Portugiesen sich so ereiferten, daß sie die dunkelhäutigen Bewohner des Landes tätlich angriffen. Diese setzten sich zur Wehr, und im Handgemenge wurden Vasco da Gama und drei andere durch Lanzenstiche verwundet. Das war das erste Zusammentreffen zwischen Weißen und „Hottentotten".. Ende November 1497 umsegelte Vasco da Gama -das Vorgebirge der Guten Hoffnung und landete in einer Bucht, die er Aguada de S. Braz nannte, die heutige Mosselbucht. Er fand .dort eine Anzahl von Eingeborenen, ähnlich jenen, die er an der Helena-Bucht getroffen. Sie zeigten keine Furcht und nahmen alles an, was ihnen zugeworfen wurde. Sie gaben einige Schafe her, weigerten sich aber, Rinder abzutreten. Im Jahre 1503 ankerte das erste portu-giesifche Schiff in der Tafelbucht. Der Befehlshaber Saldanha erklomm das im Hintergründe dräuende Felsmassiv, das er „Tafelberg" benannte, da sein Gipfel nicht in eine Spitze, sondern in eine Ebene von fast zwei Kilometer Länge ausläuft. Von den wenigen Eingeborenen, die sich blicken ließen, konnten die Seeleute eine Kuh und zwei Schafe eintauschen. Franzisko d' Almeida, erster portugiesischer Vizekönig der östlichen Meere, lief auf der Rückkehr von Indien im Februar 1510 in die Tafelbucht ein, um sich mit Trinkwasser zu versorgen. Einige Eingeborene erschienen am Strande, und ein Teil der portugiesischen Besatzung ging an Land, um Vieh von ihnen einzuhandeln. Erft ging alles friedlich vonstatten; aber plötzlich entstand ein Streit, in welchem zwei Seeleute schwer verprügelt wurden. Das weckte den Ruf nach Vergeltung, dem d' Almeida unglücklicherweise williges Gehör schenkte. Am folgenden Morgen, 1. März 1510, landete der Vizekönig mit 150 Mann, die mit Schwertern und Lanzen bewaffnet waren. Sie schritten zum nächsten Viehpferch, nahmen einige Rinder weg und trieben sie vor sich her, als die Eingeborenen, etwa 170 Mann stark, sie von rückwärts angriffen. Die Waffen der Portugiesen waren fast nutzlos gegen die leichtfüßigen Kinder der Wildnis, die einen Hagel von Steinen auf sie schleuderten. Eine allgemeine Bestürzung entstand unter den Seeleuten; die meisten von ihnen flohen dem Strande zu, während die übrigen sich tapfer, zur Wehr setzten. D' Almeida wurde mit knotigen Stöcken niedergeschlagen, und ein Speerstich in seine Kehle machte seiner vizeköniglichen Laufbahn ein vorzeitiges und unrühmliches Ende. Außer ihm fielen fünfundsechzig der Besten aus der Besatzung. Nach diesem Vorfall kam die südafrikanische Küste in Verruf bei den Portugiesen. Obwohl ihre Flotten Jahr für Jahr den südafrikanischen Erdteil umsegelten, berührten sie selten einen der Häfen südlich von Sofala (am Indischen Ozean). Sie pflegten bei der Insel St. Helena, die 1502 entdeckt worden war, anzulegen und dann ohne weiteren Aufenthalt nach Mozambique zu segeln. Im Jahre 1591 liefen die drei ersten englischen Schiffe in die Tafelbucht ein. Die Mannschaft litt unter Skorbut (Zahnfleischfäule), erholte sich aber bald wieder bei wildem Geflügel, Muscheltieren und frischer Pflanzenkost; auch konnten Ochsen und Schafe von den Eingeborenen eingetauscht werden. Letztere wurden von Leutnant Edmund Barker, einem Mitglied der Be-atzung, als „schwarze, viehische Wilde" beschrieben. 1595 legte eine Flotte von vier Schiffen, welche die Flagge der neuen niederländischen Republik führten, in der Mosselbucht an, um Erfrischungen einzunehmen. Der Befehlshaber, Kornelius Houtman, beschreibt die Eingeborenen wie folgt: „Die Bewohner dieses Landes sind etwas kleiner als unsere Leute in der Heimat. Ihre Farbe ist ein rötliches Braun; einige sind brauner als andere. Ihre Gesichter sind sehr häßlich, un>d sie bemalen sie mit schwarzer Farbe. Das Haar ihrer Köpfe ähnelt dem Haare eines Gehenkten einige Stunden nach' dem Tode. Sie gehen nackt, ausgenommen, daß sie eine Ochs'enhaut nach Art eines Mantels um den Körper tragen, die haarige Seite nach innen. Einen Gurt von demselben Stoffe tragen sie um die Hüften. An Stelle von Schuhen tragen sie ein doppelt gefaltetes Fellstück oder kleine Latten von Holz. Ihre Sprechweise ist wie gehemmt, und sie kollern wie Truthähne oder wie deutsche Alpenbewohner, die einen Kropf haben." (Fortsetzung folgt.) Eigentümer. Herausgeber und Verleger: Kongregation der Missionäre Söhne des heiligsten Herzens Jesu. Verwaltung: Mts-fionshaus .Maria Fatima", Post Unterpremstätten b. Gra,. Straf. Verantwortlicher Redakteur für Österreich: p. Alois Wilf-ling. F. S. C„ G-neralassistent, Missionshaus „Marta Fatima". Post Unterpremstätken bei Graz: für Deutschland: P. Heinrich Wohnhaas, F. S. C., Missionsseininar St. Josef. Ellwangen-Jagst. Württemberg. — llnioerstläts-Buchdruckeret „Styria", Graz.