Nr. 233. Donnerstag, 13. Oktober 1887. 10l. 7.b0, Im Loniptoii: 1 Di« „^aibacher Zeitung" eljchelnt täglich mil «usnahm« bn Sonn» unb Feiert»»«, 8»n,jllhriss fl,,,, halbjähii« N. »,«o, ffür die Zustelln»« ,n« ^>au« ssanzjähng fl, i, — Inlertile »! fr,i d>, «slcrcn Wiederholungen pr. Zelle » tr, V werden nicht angenommen und Vt»!N>scr»PU' nicht zurüllgestellt, ^,_____________________________________________________________________________^, ' Umtlicher Hljeil, Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 5). Oktober d. I. den -Muislmülratl) Maximilian Iansekuwitsch zum Sectiouschef im ReichsFinanzministcrinm allerguädigst zu ernennen geruht. ____ Se. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit «Uerhöchster Entschließung vom 8. Ottobei d. I. die bei dem Obersten Rechnungshöfe für die im Reichsralhe ^rtretenen Königreiche und Länder erledigte systemi-Mrte Sectionsrathsstelle dem Obcrrechnnngsrathe Karl Gabriel allcrgnädigst zn verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Verhandlungen des Reichsrathcs. Wien, 11. Oktober. .,. Der Herbstwind pfeift dnrch die Straßen nnd ?'V sich klatschend in den aufwirbelnden Fahnen« uchrru. die vor der Rampe des Reichsrathsgebäudrs ^ Mitwelt den Veginn nnseres parlamentarischen ^bens verkünden. Die ökonomische Verwaltung des pauses hat mit Rücksicht auf die Uugunst der Witte-^lng die verwaschensten ihrer Fahnen hervorgesucht; / Ilaggengala von San Marco hat hente noch Linger Grund als sonst, sich vor der Wiener Cou-bn» l^ ^" fürchte». In der Physiognomie des Hanfes ^" stch nichts geändert. Auf dem Dache des Ab-"^d»etcnhmlscs ist die Auswechslung der Götter« iiÜ durchgeführt, ohne sich sonderlich auffällig zu H?kn. und auch das kleine Revirement unter den falten des Hauses ist ziemlich spurlos vorüber, fangen. t»e n?^ Sitzungssaal belebt sich lange vor Eröffnnng a„« "^Handlungen. Wenn man von draußen kommt, w k fröstelnden Schauer dieses Oktobermorgens, d» 3, ^'^" ^'^ ^'^ Annehmlichkeiten unserer behaglich ^wärmten Politik doppelt empfänglich. Die Ab-^nrdntteu begrüßen einander mit freundschaftlichen ^""bedrücken nnd tanschen mit großem Eifer den richt über ihre Sommererlcbnifse aus. dann suchen sie ihre Sitze auf und blättern wehmuthsvoll-lässig in den Haufen von Vorlagen, die sich auf jedem Pnlte aufthürmen. Die Parteiführer schreiten durch dir Bankreihen nud mustern ihre Truppen. Auf den Gallerien forscht ein zahlreiches Publicum mit Hilfe der weit über die Brüstungen herabhängenden Sitzpläne nach den Berühmtheiten den Hanfes. Viccpräsident von Chlumecky hospitiert auf der äußersten Rechten bei den Polen, mit denen er jüngst in Kmkau bankettiert. Von den Ministern ist Graf Taäffe der erste, der den Saal betritt; ihm folgen die Minister Dr. von Gautsch, Marquis von Vacquehem. Ritter von Dunajewski, Graf Falkenhayn. Dr. Freiherr von Prazäk nnd Dr. Freiherr von Ziemial-kowski. Die Minister werden freundlich begrüßt, und es entwickelt sich zwifchen ihren Sitzen nnd dem Hause bald ein lebhafter Verkehr. Uuter den nengewählten Abgeordneten erregt Graf Lazansky einige Aufmerksamkeit; er trägt den national»böhmischen Rock, die Eamara. und leistet die Angelobnng mit einem «Slibuji!». Graf Lazansky ist ein Mann über Mittelgröße; das glattrasierte Gesicht deutet auf seinen früheren Beruf hin; er steht nicht mehr im Alter der Heldenlicbhaber uud wäre gewiss geuöthigt gewesen, ohnedies bald in ein älteres Fach überzugehen. Die Sitzung nimmt in der üblichen Weise nnd unter den üblichen Geräuschen ihren Anfang. Nach Eröffnung der Sitzung theilte der Präsident Dr. Smolta znnächst mit. dafs er anlässlich des Geburts. und Namensfeste« Sr. Majestät des Kaisers die Glückwünsche des Hauses zu Füßen des Thrones niedergelegt, und widmete dann den verstorbenen Ab-geordneten Graf Heinrich Clcm-Martinis, Dr. Ofner, Zawadzki und Dzwonkowsli einen warmen Nachruf. Vou den neugewählten Abgeorb-neten sind bereits in der heutigen Sitzung folgende Herren erschienen: Dr. Bla^k. Stanislaus Cienski. August Lewakowsky. Dr. Franz Kraus. Graf Mniszrk. Graf Lazansky. Franz Bnlic, Stanislaus Niemczy' nowski. Dieselben leisteten die Angelobung. Minister. Präsident Graf Taaffe theilte in einer Zuschrift die mittels Allerhöchstem Handschreiben vom 9. Oktober d. I. erfolgte Einberufung der Delegationen auf den 27. Oktober d. I. mit. Der Herr Ministerpräsident nnd Leiter des Ministeriums des Innern übermittelte eine Regiernngsvorlage, betreffend die Abänderung der Bestimmungen des Anhanges zur Reichsraths.Nckhl-ordnung bezüglich der Wahlbezirke in Oalizien u) Vwß-grnndbesitz. Ackerbanminister Graf Falkenhayn übermittelte eine Regierungsvorlage, betreffend den Schutz fremden Eigenthums gegen die Gefährdung durch den Bergban und die Ersatzleistung für Berg» schaden. Der Herr Ackerbauminister übermittelte ferner den Rechnungsabschluss über die Gebarung mit dem staatlichen Meliorationtfonde im Finanzjahre 1886. Landesv?rtheidigungsministel FML. Graf Weiser«, heimb übersendete einen Gesetzentwurf, betreffend die Anshrbung des Relrutencontingentes pro 1888. Unter großer Spannung des Hauses richteten nun Dr. Rieg er und Genossen an das Gesammtministe« rium die nachstehende Interpellation: Die amtliche «Wiener Zeitnng» brachte am 10. August die Mittheilung von einer A. h. Entschließung vom 29. Juli d. I.. welche tirfeingreifende Mahregeln im Gebiete der Un« terrichtsuerwaltung ankündigt, von denen wir die principiell beschlossene Aufhebung der Oberrealschul-Classen an den combiniertrn Staats-Mittrlschulen zu Leitomischl, Pilsen, Tabor, Kuttenberg und Prerau besonders her« vorhcbcn. Schon vorher hatte die «Politische Corre-spondenz» die in der a. H. Entschließung angeführten Mahnahmen nur mit ganz allgemeinen Motiven zu begründen gesucht und die Absicht der Unterrichtsver. waltung bekanntgegeben, Subventionen, die durch A. H. Entschließungen einzelnen Communen gewährt und ver-fassungsmählg zugestanden wurden, den Gemeinden zu entziehen und derlei Unterstützungen für andere An-stalten überhaupt nicht zu gewähren und der weiteren Entwicklung des Mittelschulwesens mit allen der Regierung zugrbote stehenden Mitteln entgegenzutreten. Diese Ankündigung musste liefgehende begrünbete Ver« stimmung nnd Erregung hervorrufen und insbesondere dort, wo für die Volksbildung mit Opferwilligkeit beigesteuert wird. als eine unfreundliche, auf die Zurückdrängung cultureller Bestrebungen des Volkes gerich» tete Action der Unterrichlsverwaltung aufgefasst werden. Wir ziehen bei Besprechung dieser Angelegenheit die Verhältnisse der Länder Böhmen. Mähren und Schlesien speciell in Betracht. Das Nnwachsen des so« Jeuileton. Badclebeu in Afrila. Algier im September. . Dort, wo der Zakar sein schönes riesiges Berg-"M in die Wolken erhebt, breitet sich an'f den ge- Ultlgen Hühenzügen Afrika's ein kleiner moderner Cur-^ aus, von den Arabern seit undenklichen Zeiten ^.nmrncml R'Irha. genannt. Die braunen Söhne der . ">le, die in weitem Umkreise verstreut in den Sen- '"ycli der endlos ansteigenden Bergketten in ihren knden unsichtbaren «Gnrbis» wohnen, blicken mit fa» sMchem Gleichmuthe auf die Schöpfungen französischen nin ^' ö^ Plötzlich hoch und dominierend in der lie,-. Gegend emporragen. Wandelbar ist der Christ, ""wandelbar der Sohn des Propheten! f Schon eine christliche Cnltnr sah der Araber hier ^Porblühen und — untergehen. Römische Aquäducte h^" rings umher in Trümmern im Erdreiche begra- elt. die üppigeu, prachtlirbrnden Kinder der Weltstadt a?» rl ^^"' ^ hier in den heißen Quellen ihre woh!-Mlegten Glieder gebadet, und nach ihnen die Bischöfe z^ '^plstopatus Afrila's». die an selber Steüe ihre lei k .'!? beißen und das leuchtende Goldkrcuz gebie-sck, ^" ^"' dunklen Erdlheilc erhoben, sie alle ver. hab,. ?' ""b "'eder breitete sich die großartige. er< Nell!" w ^ der gebirgigen Einöde, die nur der kla-über /"s- ^ Schakals weithin hallend durchbricht. " die mederen arabischen Gnrbis. kesseln ^ "'^'^ "bische Dörfer sich auch iu den Berg-Tiefe <>!?"! ?"^" ^ bie Gegend scheint unbewohnt, «"s 'i.l^ ü'^^ ^"^ breitet ihren Schleier ringsum lehrt un« ?" Vogclruf ist selten. Nur manchmal be-""« em fernes, dnnnerähnliches Rollen, das sich an den Steinwänden bricht, dass die Araber irgendwo eine «Fantasia» abhalten, dieses schöne kriegerische Schauspiel, wo sie. auf dem Rücken ihres Pferdes hinfliegend, ihre Feuerwaffen blitzartig gegen Himmel entladen. Ueber einem Cedernhochwalde schweben einzelne Goldwolken. Ein gewaltiger Adler stürzt sich lautlos, mit unhö'rbarem Flügelschlage in die grüne Schlucht. Nichts stört diesen unbeschreiblichen Frieden. Als ich das erstemal in diesen wunderbaren, von der großen bewegten Welt abseits liegenden Erdwinkel kam und die Bergrücken gegen Hammam R'Irha hinan-fnhr, saß ich an der Seite eines vornehmen Arabers. Ich erzählte ihm, wie bei uns in Europa die Mode das Badrlrben ändert, wie man jrtzt die Meeresluft der Bergesluft vorzieht und die vornehmste Welt die Station Iliv<3l'nal6, stajt der früher so beliebten Sommerfrischen auffuche. Hammam R'Irha schien mir noch die alte liebe Mode der kräftigenden Oebirgsluft zn vertreten. . . . Langsam schüttelte der Araber sein mit dem weißen Hail umwundenes stolzes Haupt. «Dort oben sin» dest du nicht Berg«, nicht Meeresluft. In Hammam R'Irha weht — Himmelsluft.» Ich fchwicg überrascht, lind da wir eben ans die freie Höhe gelangten, überblickte ich das großartige Schauspiel, das die stolzen Worte des Arabers völlig rechtfertigte. Dicht vor uns lag. in Tropengrün ge< bettet, neben anderen kleineren Villen ein schlossartiges Oebände. Ueber die Bergkette die uns in weitem Umkreise umschloss, schien ein' riesiges, schön geflecktes Tiger« fell mit königlicher Prachtliebe ausgebreitet. Dahinter erhob sich ein zweiter, noch u.mbsehbarer Höhenzng. der aus rothen Sandwrllen geformt zn sein schien — den Hauch der Sahara und die trügerische Fata Morgana ihres Wüsteninncru dem Geiste vorspiegelnd — Sand-wellen, die man jeden Augenblick als Goldstaub ans« fliegen zu sehen erwartet. Und ilber diesem majestätischen Doppelbilde spannte sich auf dem azurblauen Himmelszelte eine einzige weiße Wolke wie ein Fächer ans Straußenfedern, diesem Lieblingsvogel der Oasis und des Arabers. Hammam R'Irha hat seine charakteristischen Epochen. Im Winter, wenn das Riesenhaupt des Zalar eine leichte Schneemütze auffetzt, während zu seinen Füßen der liebliche Curort in vollem Blumenflor und warmem Sonnenlichte strahlt, ist die Hochsaison für die europäischen Fremden. Die Engländer sind es vor allem, die diesem afrikanischen Naturjuwel zuströmen und dort in großer Anzahl Heilnng suchen. Nm Sonn« tag verwandelt sich der geräumige elegante Tursalon in ein «0ll>^», dem der sorgfältig errichtete Altar ein überraschend charakteristisches Gepräge verleiht. Ein rothgekleideter Clergyman, der in jeder Saison eigens von London bestellt wird, liebt den Ladies und Gentlemen, die in sorgfältigster, gewählter Toilette er-scheinen, die Messe. Dann strömt die junge Welt wieder hinaus ins Grüne zum Cricketspiele. Oft ist es ein anmuthiges Bild. eine junge blonde Miss im Sonnenlichte dem Cedcrnwalde zuwanbeln und vor einer Ziegenherde stehenblriben zu sehen. Sie reicht ihren silbernen Becher der kleinen arabischen Hirtin, die ihn m,t frischer Ziegenmilch füllt. Während die Kleine melkt, plaudern sie durch Gesten zusammen. Die kleine Msa ze,gt m,t ihrem braunen Arme, wo ihr Gurbi verborgen liegt, nnd die blonde Miss wirft ihr einige Silbermünzen in den Schoß. Noch köstlicher sind die Engländer, wenn sie sich, begleitet von einem Araber, mit dem sie sich in schlechtem Französisch verständigen wollen, aus Merchi.an-forschung begeben. Der braune Sonmnsohn bleibt 5? wohnlich auf alle Fragen bei seimm monotonen «k.. ^llldllchcr Zeitung Ni. 233. 1914 1-l. Oltober 188?. genannten geistigen Proletariats ist bei uns wenigstens nicht nachweisbar; der Nachwuchs für die Hochschulen kann noch immer nicht als bedenklich hingestellt werden und bleibt noch heute zurück gegenüber ähnlichen Verhältnissen anderer Staaten. Da3 Zuströmen zu dc:i Mittchchnlcn ist erklärlich durch die Dauer der alia/, meinen Schulpflicht, in welcher Beziehung die Mittelschule die Aufgabe der Bürgerschulen übernimmt, dann durch den Mangel ausreichender gewerblicher Anstalten. Eine vorübergehende schwächere Frequenz ist wobl nie als triftiger und einziger Grnnd für die Aufhebung einer Anstalt anzusehen, und umsoweniger kann dieser Grund bri den oben genannten fünf Oberrral schulen gelten, wenn man bedenkt, dass die technische Hochschule mit böhmischer Vortragssprache in Prag fast nur auf die zwölf bestehenden Realschulen mit böhmischer Un. terrichtssprache angewiesen ist. Es ist kaum anzunehmen, dass die LaudcZschulbehörden zur bedingungslosen Aufhebung sollten angerathen haben; nicht minder dürfte die Verfassungsmäßigkeit drr Maßregel anzuzweifeln sein. da einerseits bei dem den Landtagen zustehenden Gesetzgcbungsrechte über das Nealschulwesen doch wohl die Zustimmung derselben zu der Aufhebung rechtlich bestehender Anstalten einzuholen war, anderseits der Neichsrath, welcher die erforderlichen Mittel zur Erhaltung derselben bewilligt hat, ebenso s?ine Stimme in dieser Frage abzugeben berechtigt war. Ueberdies grün« det sich der Bestand dieser Anstalten auf Verträge, und die Außerkraftsetzung derselben kann nur mit Zustim» mung beider Vertragstheile bewirkt werden. Was für die verfassungsmäßige Mitwirkung des Reichsrathes bei Auflassung bestehender Anstalten gilt, wird auch bei Entziehung von Subventionen zu gelten haben, und kommt dabei zu erwägen, ob die Gründe für die Gewährung solcher Unterstützungen seither hinfällig geworden sind. Von besonderem Gewichte bleibt immer das Verhältnis, in welchcm der Staat für die cultu-reUcn Bedürfnisse der einzelnen Völker aufkommt. Bei V>lgl»'ichung der czechischen und deutschen Mittelschulen stellt sich ein Missverhällnis in der absoluten und re> latiuen Ziffer der Staatsschulen heraus, und es zeigt sich, dass sowohl die verfassungsmäßige Aera wie ein Regime, das sich die Durchführung der Gleichherechti« gung zum Leitstern seiner Wirksamkeit erkoren, anch im Gebiete des Mittelschulwesens zwar einzelne ancrken' ncnswerte Schritte gethan, allein dem gleichen Bedürf-uisfe noch immer nicht die gleiche Befriedigung hat zu-theil werden lassen. Es folgen nun in der Interpellation die statistischen Ziffern über die Vertheiluug der czechischen und deutschen Schulen in Böhmen, Mähren uud Schlesien. Und unter solchen Umständen — fährt die Interpellation fort — ciklürt nun der Unterrichtsminister, gegenwärtig auch solche Mittelschulen nicht übernehmen zu können, deren bedeutende Frequenz die Nothwendigkeit derselben ganz außer Frage stellt, ja, er schreitet zur Auflösung von czechischen Mittelschulen, ohne irgend einen Ersatz für dieselben zu bieten. In Erwägung aller dieser Umstände stellen die Gefertigten die Anfrage: 1.) Wie vermag die k. k. Regierung die im Principe befchlossene Auflösung der genannten Ober« rcalschulen verfassungsmäßig und im Hinblick auf be- l stehende Vertragsrechte zu rechtfertigen? 2.) Ist dit > Regierung geneigt, jenen Communen, denen mit Zu- > stimmung des Neichsrathes zur Erhaltung von Mittel« - schulen Subventionen bewilligt wurden, dieselben wenig' > stens in den bisherigen Summen zu belassen, so lange die Gründe nicht entfallen, aus denen sie in den Staatsvoranschlag eingestellt wurden? .-j.) Kanu die böhmische Bevölkerung jener Landestheile, die einen Mangel an 3taats>Miltelschulen ausweisen und wo insbesondere eine siarke Frequenz der bestehenden Privat- oder Com-munalschuleu die Nothwendigkeit solcher Anstalten dar gethan hat, gewärtigen, dass die Regierung aus Staatsmitteln dem erwi'i'-iK'il Bedürfnisse Nechnnng tragen werde? Abg. Foregger nud Genossen interpellieren den Iustizminisl^r wegen der Sprachenverordnung über die Erledigung von GrundtmclMmgaben in Steiermark. Abg. Dr. Otto Polak, Tausche nnd Genossi n stellen folgende Frage an den Finanzministcr: «Hat drr Minister alle Einleitungen getroffen, damit der Zuckersteuer-Gesetzentwurf in diesem Scssionsabschnitte. und zwar in den allernächsten Tagen, zur Berathung und Beschlussfassuug im hohen Hause gelange?» Abg. Dr. Sturm, Magg nud Genossen bringen gleichfalls eine Interpellation ülur die Sprachcnverord-nung für Steiermark ein. Hierauf wurde in die Berathung des Postspar-cassengeschcs eingegangen. Der erste Redner. Abg. Neu-wirth. hält es für sehr ersprießlich, dass das vorliegende Gesetz sogleich als erstcs auf die Tagesordnung drr ersten Sitzung gesetzt wurde, wenngleich er bedauern muss, dass dasselbe nicht noch vor der Vertagung des Reichsrathes durchbcrathen wurde. Redner geht hierauf auf den Gegenstand der Verhandlung selbst über, zu der Postsparcasse, in welcher er so recht die Sparbüchse der Kleinen erblickt. Seiner Ansicht nach handle es sich bei der Berathung über den vorliegenden Gesetzentwurf hauptsächlich um drei Fragen: um die Fixkruug des Zinsfußes, um die Fixierung der Gebüren und um die Aulage der im Check« und Sparvcrtehre eingehenden Gelder. Redner bespricht die Cautelen, welche rr in das besetz aufgenommen sehen möchte, und kommt auf seinen im Ausschusse abgelehnten Antrag zurück, welcher dahin geht, dass zur Belebnung bei der Postsparcasse nnr solche Effecten zugelaffen werden sollten, welche sich der Pupillarsicherheit erfreuen uud welche nach der bei der österreichisch-ungarisch«'!, Bank bestehenden Geschäftsordnung von diesem Institute belehnt werden dürfen. Redner schließt mit der Hoffnung, dass das vorliegende Gesetz nunmehr einer raschen Erledigung zugeführt werden wird. Abg. M. Vosnjak protestiert zunächst gegen den von dem Vorredner erhobenen Vorwurf, dass die Majorität das Zustandekommen des Gesetzes verzögert habe, und wendet sich hierauf gegen die von dem Abg. Neuwirth gelteud gemachteu Bedenken bezüglich der Belehnung pnpillarsicherer Effecten, indem er namentlich darauf hinweist, dass dieses Kriterium für die Sicherheit allein nicht ausschlaggebend sei, da Fälle qeuug vorgekommen sind, dass Banken, deren Papiere als piiMar-sicher angesehen wurdm. zusammenbrachen. Redner e spricht schließlich den Wnnsch aus. dass die Regierung ' bei Escomptieruug von Wechseln der landwirtschaft-° lichen Vorschusscasskn mit einer gewissen Coulance vor-- g'hcn uud unparteiisch die Effecten derfrlben auf ihren ? wahren Wert prüfen möge. Er empfiehlt die Annahme der VorlcM. wie sie von'der Majorität des Ausschusses in Uebereinstimmung mit der Regierung empföhle» wurde. Der Präsident brach hierauf die Berathung ab. Abg. Türk richtet an den Präsidenten das E» suchen, womöglich für jeden Tag Siyungen des Hauses anzuberaumen und denselben eine längere Dauer z» geben. Präsident: Was den Wunsäi'des Abg. Turf. ein rascheres Tempo in den Verhandlungen eintreten zu laffen, anbelangt, so bin ich gewiss gern bereit, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, insoweit dies , möglich sein wird. Wenn nicht gerade Negiernngs" ^ vorlagen vorhanden sind, welche den Vorzug haben, werde ich gewiss auch Initiativanträge vornehmen, und zwar vorerst jene, welche älteren Datums sind. Abg. Blazek: Ich habe im eigenen nnd im Na-men meines verehrten Parteigenossen Grafen La-zansky zu erklären, dass wir jener Erklärung der böhmischen Abgeordneten, welche dieselben in der erst'N Sitzung der nennten Session des Abgeordnetenhaus^ am «.Oktober 1879 zur Wahrung der staatsrechtliche» Stellnng des Königreiches Böhmen abgegeben habe», dem vollen Inhalte nach beitreten. Der Präsident beraumte die nächste Sitzung f»l Freitag, den 14. d. M., um 11 Uhr vormittags au. Politische Uebersicht. (Zur Situation.) «Pesti Naplo» erwähnt mit Hinweis auf den Zusammentritt des österreichischen Reicksrathcs der tiefgehenden Spaltungen der parla-mentarischcn Parteien nud bemerkt, dass der Stand del Dinge den Grafen Taaffe noch mehr znm Herrn der Lage mache, als er es bisher gewesen. Die Regierung ist unabhängig vom Parlamente, und nachdem sich die einzelnen Parteien gegenseitig befehden, hat sie von einer kräftigeren Opposition nichts zn befürchten. 3" der That ist Taaffe der eiuzige mögliche Ministes fträsideut und viel stärker, als dass irgend eine Partel ihn stürzen könnte. (Aus Istrie n.) Wie der «Indipeudent»'» meldet, hat das Kreisgericht in Rovigno in einem Civilprocess» wclcher zwischen einer deutschen nnd italienischen Parte« anhängig war, das Erkenntnis in deutscher Sprache hinausgl'gebrn. Die italienische Partei wies dasselbe zurück nnd brachte diesfalls beim Oberlandesgerichte lN Tricst eine Beschwerde ein, worüber die Entscheidung noch aussteht, (Znr Gewekirfrage.) Die.Militär-Zeitung' meldet, dass die Periode der Versuche nnd VerbefP rungen des Mannlicher-Gewehrcs endgillig abgeschlossn sei, dais das technische und administrative Militär Comite' ein in allen Theilen und in jeder Hinsicht ent" sprechendes Modell fertiggestellt nnd dem Reichs-Kriegs-Ministerium zur definitiven Annahme empfohlen habe. uud dass der österreichischen Wasfensabrils-Gesellschasl kis» (alleseins) oder «maka^ok» (nichts). Nur der in ihren Sitten Bewanderte weiß, dass, wenn er vor etwa entdeckten Steintrümmern sagt: «Nicht wir haben diese Mauer erbaut, auch nicht die Römer, sondern Gott», dies eine sehr antike, vorhistorische, phönizische oder gallische Ruine kennzeichnet. Im Frühlinge, zu Ostern, kommen die Juden nach Hammam R'Ircha. In langer Wagenreihe zieht die Karawane dcr Kinder Iudäa's heran, um über einige Festtage zu weilen. Es ist ein überraschender Anblick, sie zwischen den tropischen Anlagen in ihrer alten malerischen Tracht, wie sie bei uns am Schauplätze d?s Mittelalters erschienen, den Sabbatrn erstarrt. Daneben erscheinen die Mänmr im Turban und einer Art türkischen Costumes, mit Pluderhosen uud kokett über dem weißen banschigen Hemde aufgeknüpften Aermeln. Die Araber sind das ganze Jahr hindurch die regellofen Zugvögel Hammam' R'Irha's. Oft kommen sie von weit her, mit prächtigen Pferden, welche die Frauen in verhangenen Zelten auf dem Rücken tragen, und buntem Diencrtrosse, um stundenlang im heißen Wassrr zu kauern. Ihre Badecur ist stets in längstens — zwe, Tagen vollendet. Mit der merkwürdigen Vor- liebe des Arabers für das «Wunderbare», um keinen Preis etwas natürlich auffassen wollend, behaupt, t der Sohn der Oasis auch, dass die heißen Quellcu Hammam R'Irha'K durch deu Prophetcu Salomon gewärmt werden, der aus den Felsen, die sich öffnen, dc» Nachts Hunderte mit Kohlen belastete Kameele sendet. Der Fremde, der vor einem uiedriger am Berg-Hange gelegenen Gebäude, gefesselt von hellen «3)u Vju»-Rufen, stehen bleibt, befindet sich vor dem Aadehause der arabischen Frauen. Das Innere zu betreten ist seinem profanen Fuße verwehrt. Die entschleierten Schönen vollziehen hier eine Art religiöser Handlung, Eine derselben beginnt in ihren schönsten Gewäudcrn den alten maurischen Schleiertanz. Die Erregung steigt mit den seltsamen Hüftenblw^gungen ihres Körpers unter dem Eindrucke der Hitze, des Dunstes und der fanalischen Rufe. Endlich sinkt sie erschöpft zu Bodcu. und die übrigen Frauen leiten wiederholt einen heißen Douchestrahl auf ihr Haupt. Alle Gefährtinnen nahen ihr nun und küssen sie wie eine Heilige auf die Stirn. Ist die hingesunkene Araberin rein uud lugend» haft, so erscheint ihr nun in drr höchsten Verzückung der Prophet Si Sliman. Die Iungoermählteu treten hierauf zu ihr und richten durch die in Ekstase Versunkene immer dieselbe bange Frage an das dunkle Orakel der Zukunft---------«wird Si Sliman sie mit cinem Kinde segnen — nnd um welche Zeit?» Als ich Hammam R'Irha nach meinem ersten Besuche an einem späten Abende verlieh, brachte man eben einen jungen Araber von selten schöner Gestalt gefesselt herbei. Er halte einen anderen, fremden Stammes, ich glaube wegen eines strittigen Tigerfelle, mit dem Tode bedroht. Noch flammten seine Augen in dem hoch erhobenen Hanpte. noch zuckte sein Arm nach der entwundenen Waffe — ein Wüsteufürst iu jedem Zoll. stand er unter uns verweichlichten Culturmeuschen. Ich bestieg den harrenden Wagen, und der Zufall wollte es, dass, wie bei der Hinfahrt, derfelbe tw» nehme Araber, dessen nähere Bekanntschaft ich indeW gemacht, an meiner Seite saß. ^Dli siehst. ActM" Ben Ganah. Fürst von Biskra,, sprach ich ihn a», «da^s auch iu Hammam R'Irha wohl die Ruhe der > Natur, aber nicht die Ruhe der wilden MenschcnWdeN' schuften herrscht. Der «Friede» ist nicht von diesew Erdenthal____» — «Du irrst.» erwiderte der 3^ mite. «wohl gibt es einen Augenblick des erhaben/' Weltfriedens für uus alle, aber auch nur einen e'> zigen____» — «Ich kenne ihn nicht nnd bitte d'Y' mir ihn zu nennen.» ..^ Der Araber erhob seinen fanatischen dunklen Bl«^ «Wenn du unten in Algier.» sprach er langsam, '" große Moschee Abend für Abend in feenhaften, Ll^ glänze aufleuchten sehen wirst, dann beginnen die groß harten Fasttage des Arabers und die rauschenden ^' nachte des — Rhamadam. Iu der 15. Nacht, o Nacht des Geschickes, übergibt Gott zwei E"a"" " Register, in welche sie die Handlungen der MÄA,,t eintragen. Vor dem Throne des Erhabenen "sch" Huraus der Todesengel Azrael und breitet die ^antt'' liste derjenigen vor ihm aus, die er in diesem >»^^ heimgehen lassen möge. Gegen Ende des ^?,s'" h^, aber versöhnt sich der Allmächtige mit seinen bM'^" Kindern. Der Erzengel steigt dann sriedenbringeno <^ Erde nieder, und mit seinen Flügeln bedeckt er Augenblick Orient und Occident...» l dcl Wir schwiegen. Der gewaltige Wunderglaul'?, die Nomaden aiif weiter Erdenrnnde bezwingt, ^, auch mich mit feinem poetischen Zauber ^1« "^. Laugsam erhob ich meine Blicke zu dem rcuien ^ ^ hilnnnl. Ueber dem Zakar erschien plötzlich "" ^^, nwn^ nnd daruuter ein schöner einsamer S^"'l ermähnen, nationale Reibungen zu vermeiden. (Deutschland und Russland.) Wie in "nte'-richtttl'n Berliner Kreisen verlautet, datiert der ^imdnlsvertrag Deutschlands mit Italien bereits aus d"n Jahre l8«2 und ist im Frühjahre 1887 ans wntcre fünf Jahre prolongiert wurden. Die Thatsache, ^ass selbst die «Norddeutsche allgemeine Zeitung» die Mwiz dieses Vertrages und die Tendenz desselben z»s Abwebr gemeinsamer Feinde offen zugibt, wird allgemein in dem Sinne gedeutet, dass Deutschland ^>lf Russland keinerlei Rücksicht mehr nimmt und den "ersuch, das Wohlwollen und die Freundschaft Russ-"Nds zurückzugewiuuen, als aussichtslos bereits auf» gegeben hat. (Die Wahlen in Bulgarien.) Nach den genauesten Feststellungen sind in Bulgarien 258 Gou« Ornamentale gewählt. Es sind mehrfache Doftftelwahlen ^ora,.'kommen. Da verfaffnngsmäßig keine Nachwahlen llattfinden, so bleiben in dem nächsten Sobranje gegen ^ Mandate uubesctzt. 27 Oppositionelle sind endgiltig gewählt. Die Ergebnisse von 7 Bezirken stehen aus, darunter von Lovia. wo Radoslavov mit Aussicht can« bldiert. Bei den Zusammenstößen gab es in Rahovica 4 Todte und !1 Verwundete, in Kntlovice 14 Todte "nd 9 Verwundete, in Plevna 10 Todte und 17 Verwundete. ^, (Die Affaire Casfarel) wächst sich zu ^nem enormen politischen Scandal herans. welchen insbesondere die Opportunisten auszubeuten in der Lage Ilud. Der frühere radicale Kriegsminister Thibaudin "ar ein Frennd Caffarels und stand zu der mit Caf->arel gleichzeitig verhafteten Witwe Limousin in allcr-ntlmsten Beziehungen. Caffarel war von Boulauger ".^s Kriegsminitterinm gebracht und mit den aller« nichtigsten geheimen Arbeiten desselben betraut worden, "on denen ihn erst Ferron wieder entfernte. So hatte l,n< ? ""^r andcrm das ganze Mobilmachungswrscn ."" seiner speciellen Obhut.' Auch Wilson, der Schwie-«Myll Gravy's, der bei dieser unheimlichen Scandal-vol?'^- ^nannt wird, gehört zn den Gegnern der Op-""llunlsten und gilt insbesondere als der entschiedenste ""no Ferry's. n . Italien.) Die italienische Geistlichkeit sammelt Driften für eine Petition, in welcher die Nation "' ^lickgab^ Roms an den Papst als Geschenk zu I^n^Iubiläum bittet.___________________________ Tagesnemgleiten. ^. Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde .^'Mrn im politischen Bezirke Waidhosen an der Thaya ^ilederösterrcich für dic durch Hagelschlag verunglückten Einwohner eine Unterstützung im Betrage von 200 fl. aus der Allerhöchsten Privatcasse allergnädigst zu be-willigen geruht. — (Die Königin von Serbien) ist mit dem Kronprinzen Alexander von Baden nach Florenz abgereist. — (Eine Entstellung der Geschichte.) In Wiener Kreisen erzählt man folgendes hübsche Geschichtchen: Ein dortiger Gymnasialprofessor hatte seinen Schülern die Sage vom König Kodrus und dessen Opfertob als Thema einer Schularbeit gegeben. Vei der Correctur fiel ihm folgende Darstellung auf, die sich in dem Hefte eines seiner besten Schüler, eines braven Jungen von eilf Jahren, vorfand: «Die Athener und Spartaner führten lange Zeit miteinander erbitterten Krieg. Neide schickten deshalb zu dem Orakel nach Delphi, um zu fragen, welches Volk den Sieg erringen werde. Die Antwort lautete: ,Iene Schar wird fiegen, deren König den Opfertod für das Vaterland erleibet/ Als dies der Athener Herrscher Kodrus vernahm, schlich er sich in das Kriegslager der Spartaner, versuchte dort Hühner zu stehlen, wurde aber dabei ertappt und erschlagen.» «Wie dachten Sie sich das eigentlich?» fragte der Professor bei der Zurückgabe der Hefte. «Wie kam Ihnen die Idee vom Hühnerdicbstahl.» Worauf der Knabe schüchtern antwortete: «Sie hatten uns ja gesagt, dass der König ins Lager der Feinde gieng, um Händel zu suchen!» Homerisches Gelächter der ganzen Classe. -^ (Entdeckung eines allen Schanz-lagers.) Aus Czernowitz wird telegraphisch gemeldet: Unweit der Flondor'schen Besitzung Hlinica, drei Viertelstunden von Czernowitz entfernt, an den Ausläufern der Karpathen, wurde anlässlich der dort vorgenommenen Ausgrabungen ein befestigtes Lager aus alter Zeit entdeckt. Die Sage, dass dort Schätze vergraben seien, führte zu dieser Entdeckung. Das entdeckte Lager stellt sich als vollkommenes Erdwerl dar, ist l.NO Schritte lang, zweihundert Schritte breit und besteht aus aneinanoerschlie-ßenden Schanzen und hintercinandcrliegenden Linien. Bisher wurden Nronzekeulen, gebrannte Erde, Feuersteine und dergleichen gefunden. Allgemein wird der Fund als bedeutsam für die Geschichte Bukowina's erachtet. In hiesigen wissenschaftlichen Kreisen hat der Fund großes Aufsehen erregt. — (Eine verhängnisvolle Freikarte.) Aus Wien wird uns berichtet: Vorgestern abends wurde der Cassenchef der Großhandlungsfirma M. Thorsch und Söhne, Ludwig Schwarz, auf dem Westbahnhose verhaftet, als er eben im Begriffe war, mit einer falschen Freikarte die Reise nach Paris anzutreten. Herr Thorsch bot eine große Caution an. damit sein Cassenchcf auf freien Fuß gesetzt werde. Weitere Details sind noch nicht bekannt. — (Ein verunglückter Afrilareisen -der.) Nach Berichten aus Dongolah wurde der russische Afrikareisende Peter Sukov, als er jüngst in der Nähe dieser Stadt Rhinocerosse jagte, sammt seinen zwei Gefährten von einem dieser Thiere zerfleischt und zertreten. Als die übrige Jagdgesellschaft dann zur Rettung ihrer Collegen herbeikam, fand fie nur noch drei unkenntliche Fleischklumpen vor, — (Klimatische Gegensätze.) In Cuneo d'Otranto in Italien ist diesertage Schnee gefallen; dagegen stehen in dem etwas nördlicher gelegenen Olmütz nach einer Meldung der dortigen «Neuen Zeit» Erdbeeren in schönster Blüte. — (Die erste Eisenbahn im Polargebiete.) Aus dem äußersten Norden wird ein erfreulicher Sieg der Civilisation gemeldet. Aus Lulea wirb Folgendes telegraphiert: Der erste Eisenbahnzug auf der nördlichst gelegenen Eisenbahn der Erbe passierte heute den Polarkreis. Die Nahn ist von Lulea bis vier Meilen vom berühmten Erzgebirge Gallivara fertiggestellt. — (Aus der Kinderstube.) Der Onkel: Sag' einmal, Peperl, was sagst du denn deiner Mama. wenn sie dir ein Stück Kuchen gibt? — Peperl: Noch! Local- und Provinzial-Nachlichten. — (Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Reifnitz für die dortigen Abbrändler eine Unterstützung von 500 Gulden aus der Allerhöchsten Privatcasse zu bewilligen geruht. — (Zur Situation.) Die parlamentarische Saison führt sich mit einer Pikanterie ein, und zwar mit dem Gerüchte von der Fusion des Deutschen und Deutschösterreichischen Clubs in eine verncwerte Vereinigte Linke. Danach sollen die Herren vom Deutschen Club merkwürdig versöhnlich gestimmt und Herr Knotz diesmal mit der Absicht nach Wien gereist sein, in den Falten seiner Toga nur den Frieden zu tragen. Allein noch soll es den einen oder andern zürnenden Achill unter jener Gruppe geben, welche der Leitung des Herrn Dr, Heils» bcrg anvertraut ist, und dem Fähnlein des Herrn Steinwender winkt Verstärkung für den Fall, als in Bälde wirklich Herr v. Chlumecly und Herr Heilsberg, Dr. Sturm und Herr Knoh sich in die Leitung der wieder vereinigten Linken brüderlich theilen sollten. Wiewohl nun der Deutsche Club wie frifcher Schnee an der Märzensonne immer mehr zusammenschmilzt, dürfte es vorläufig mit derartigen Fusionsgerüchten doch noch seine guten Wege haben. Die Sprache, welche die deutschnationalen Blätter gegen die Anhänger des Deutschösterreichischen Clubs soeben anlässlich des Sternberger Meetings führen, sieht wenigstens allem andern eher ähnlich, als einer Versöhnung zwischen Deutschliberalen und Deutsch-nationalen. — (Aus Graz) erhalten wir von beachtenswerter Seite nachfolgende Mittheilung: Bei der hiesigen Stalthalterei beschäftigt man sich mit einer Angelegenheit, welche das Interesse weiter Bevölkerungskreise tief berührt und die vielleicht auch im Reichsrathe zur Sprache gebracht werden dürfte. Es handelt sich um eine scheinbar rein geschäftliche und höchst nüchterne Affaire, von deren Austragung aber dennoch das Geschick weiter Gebiete sowie lausender von Arbeitern bedingt ist. Zwischen der Südbahngesellschaft und der Graz - Köflacher Gesell- ^» . (Nllchbrucl verboten,> Stolze Kerzen. Noman aus dem Englischen. «ou Max von «Veißenthnrn. (7- Fortsetzung.) wäbr.«?'^^'' sprach mitleidig das Mädchen, d3, W ans die bleichen Züge niederblickte, von we n !"?"' ?5"" "'Hl daz Zucken um die Lippen ge-Town 'cZ."^ glauben können, sie gehörten einem enw^ 3"'^^""d man ihn so vorsichtig als möglich "porhoh. stöhnte er laut auf. TvHl, '^ ""letzt.» flüsterte der alte Herr seiner llt geb /"' '^ ^^ V"^ '" jeder Bewegung Ilain?°l""^ ^ b« Kutscher trngen Karl. Herr von Kumm ^"^ ^ Pferde am Zügel, die mm lamm-Later» U"""t>en wuren. und Sidonie giena. mit der rückn,^"""; ^tweilig einen mitleidsvollen Blick nach "warts werfend auf den schönen Fremden, ebenln l ?!' ^ haus betrat, welches iuuerlich eiu sprack <^"thumliches Gepräge hatte wie von anßen. ^ Herr von Ilaine zn seiner Tochter: Wind Ä- ^ ^" ^a. nach dem östlichen Flügel, mein Vlltp,'.5 " "°lle„ den Kranken in dem Zimmer deines "lns unterbringen!. die sck^l ^"dchen nickte zustimmend und fchritt über hina,s ; ^lzerue. nicht mit Teppichen belegte Treppe "' m das obere Swckwerk. lechlsseiti/'^?. ebenfalls schmalen Corridor die erste einfach ^s,l V "ll'""b' lrat sie in ein großes, höchst ^UPUs?s!! ^ ^'""ch' dessen Einrichtunsgegenstände h"ten komm 3 "'' d"ss sie schon manche Generation ^'«enicher sta.^^ /^'''^windrn W". Dem Fenster ^n^V«^2'^ " ^ wn Elchen, d" Verm.'.'. 5!"^' "W diesen braven Mann. -Umvundete es z„ danken hat. wenn er überhaupt mit dem Leben davonkommt, in die Küche, denn Stärkung nach den Strapazen wird ihm willkommen sein. Auch dürften sich einige Kleidungsstücke Iac-que's vorfinden, welche man ihm geben kann. bis seine eigenen Sachen wieder getrocknet sind. Was den Verwundeten betrifft, so werde vor allem ich selbst ihn m Pflege nehmen!» Sidonie hatte inzwischen zwei Armlenchter an-gezündet, welche sich in dem Gemache befanden, und hieß den Kutscher, ihr »ach der Küche zu folgen, in welcher ein behagliches Feuer lodernd prasselte. Sie bot ihm Fleisch. Brot und einen Krug Wein. stellte ihm. wie der Vater es angeordnet. Kleider des alten Gärtners Jacques zur Verfügung und verließ darauf die Küche, um sich einstweilen m das ebenfalls sehr einfache, aber behagliche Wohnzimmer zu begeben, in welchem sie an der Seite des Vaters geweilt, als sie in so unerwarteter Weise zu nächtlicher Stuude gestört worden waren; in Gedanken versunken, sah sie eiue Weile da und harrte, dass der Vater kommen würde, um ihr Bericht zu erstatten. Nach einer Weile vernahm man schlürfende Schritte draußen in der Vorhalle, und die alte Dienerin trat ein. «Wie geht es dem Fremden, Nannette?» forschte Sidonie. sich eilig erhebend «Ist er gefährlich ver« letzt?» «Nein, er hat sich den Arm ausgesetzt, und am Kopfe entdeckten wir auch eine wenn auch nicht tiefe Wunde. Jedenfalls glaube ich. 'dass er wedcr morgen noch übermorgen ,Buen Netir'o' wird verlassen lönucn. Doch hier kommt der gnädige Herr. Er kann Ihnen besser all.'ö Nähere erzählen. Ichmnss mich um den armen Kutscher bekümmern.» Und die alte Nannette entfernte sich, während Herr von Ilaiue ins Zimmertrat. — Als Karl endlich zu vollem Bewusstsein erwachte, schien die Sonne schon hell und freundlich in sein Gemach. Er hatte eine unklare Erinnerung, dass er im Lause der Nacht ein- oder zweimal aufgewacht, dass man ihm ein warmes, belebendes und wohlthuendes Getränk gereicht habe und dass eine alte Frau mit grauen Haaren au seinem Bette gesessen; aber alles dünkte ihm wie ein Traum, und als er jetzt zum erstenmale mit hellen, offenen Augen um sich blickte, fragte er sich verwundert, wo er sei. Nach und nach erst entsann er sich der Vorfälle des verflossenen Abends und errieth, dass irgend einer der Thalbewohner ihm Samariterdienste erwiesen, ihm Obdach und Beistand geboten hatte. Während er über all dies nachsann, blieb sein Blick plötzlich anf einem Bilde haften, das ihm gegenüber an der Wand hieng und ihm gleich im ersten Augenblick wunderbar bekannt vorkam, obfchon er sich sagte, dass dies ganz unmöglich sei. Das Gemälde stellte ein junges, anffallend schönes Mädchen von etwa 17 Jahren vor. deren Züge tadellos, deren Augen von dem reinsten, durchsichtlasten Blau waren. Das blonde Haar war aus der Stirn gestrichen, in den feinen weißen Händen hielt das Mädchen eine halb aufgeblühte Rose. War dies ein Heiligenbild von der Hand irgend eines alten Meisters? Man fühlte fich versucht zu glauben, dass ihm dazu nur ein Engel Modell gesessen haben könne. Eine Stimme hinter Karl schreckte ihn Plötzlich aus der Traum versun-lenheit. in welche ihn der Anblick des Bildes versetzt hatte, auf. «Ah — dem gnädigen Herrn geht eS besser! Er bewundert, wie ich sehe, das Porträt unseres Fräuleins!» ^ , , . Karl richtete sich langsam auf und begegnete den Blicken drr allen Nannette. welche lächelnd zu chm nie- derblickte. .. ^ ^ .... «Wie könnte mir das Blld anders denn gefallen!> Ist es doch. als stelle es eine Heilige vor!» .Eine Heilige, nein!» lächelte die Me. «Gz isi die Tochter meines Gebieters, aber sie wird gewM eine Hellige werden, denn sie ist dazu bestimmt, den Schleier zu nehmen und eine Nonne zu werden!» (Fortsetzung solyt.) Laibllchei Zeitung Nr. 233. 1916 13. Oltober 1887. ^ schaft besteht ein mehrjähriger Kohlenlieferungsvertrag, welcher Ende Dezember abläuft und welcher, wie man in den betreffenden Kreisen besorgt, nicht mehr erneuert werden dürfte. Es soll nämlich, so verlautet wenigstens, den beiden größten Wiener Kohlengrubenbesitzern der Ostrauer und schlesischen Reviere gelungen sein, von der Nordbahn so weitgehende Tarifermäßigungen zu erwirken, dafs fortan schlesische Kohle in wirksamen Wettbewerb mit den steiri-schen und krainischen Kohlenwerken in ihrem eigensten Absatzgebiete treten werde. Es liegt auf der Hand, dass die Angelegenheit in ihren nur zu fühlbaren Konsequenzen weit über den Kreis gewöhnlicher geschäftlicher Interessen hinausragt, indem dadurch alte bestehende Industrien, welche taufenden von Arbeitern und deren Familien ihre Existenz sichern, bedroht wären. Zunächst widmet, wie bc-mertt, die steiermärkische Statthalterei der Angelegenheit ihre vollste Aufmerksamkeit, allein es kann und wird dabei nicht sein Bewenden haben. Bedeutsame öffentliche Interessen würden durch diese theilweise künstlich geschaffene Concurrenz zu sehr tangiert, und es ist so die Theilnahme erklärlich, mit welcher man den Entschließungen der Landesregierung in diesei Sache folgt. — (Deputation an Se. Majestät.) In der nächsten Woche wird sich eine Deputation, bestehend aus den Reichsraths-Abgeordneten Fürsten Windisch-Grätz und Dr. Pollukar, dem Landesausschufs - Beisitzer Detela und dem Krainburger Bürgermeister Savnil, zu Sr. Majestät dem Kaiser begeben, um Allerhöchst-denselben um die Restituierung des Krainburger Untergymnasiums zu bitten. Der Empfang der Deputation wurde bereits bewilligt, der Tag der Audienz wird jedoch erst diesertage festgestellt werden. — (Personalnachricht.) Der neuernannte Staatsanwalt für Rudolfswert, Herr Raimund Schwinger, hat Dienstag im Bureau des Herrn Oberstaats-anwaltes in Graz den Amtseid abgelegt und tritt den neuen Posten schon nüchstertage an. — (Aus dem Handelsregister.) Beim k. k. Landes- als Handelsgerichte Laibach wurde bei der im Register für Gesellschaftsfirmen eingetragenen Firma Goeppinger 6 Com p. in Weißenfels die Eintragung der Thatsachen, dass in diese Handelsgesellschaft Gustav Weiß, Ingenieur in Weihenfels, als offener Gesell' schaftcr mit dem Rechte, selbständig die Geschäfte zu führen und die Firma zu zeichnen, eingetreten ist, ferner die Eintragung der an Karl Schlossarek und Franz Zeit-linger, beide wohnhaft in Weißenfels, ertheilten Collectivprocura mit dem Rechte, gemeinschaftlich per Procura die Firma Goeppinger H Comp. zu zeichnen, vorgenommen. — (Eine Radfahrer-Tour.) Der Radfahrer-Club von Klagenfurt hat kürzlich eine Fahrt über Villach, Pontafel und Udine nach Trieft und zurück über Laibach, Krainburg, Neumarltl und den Loibl unternommen. Die Fahrzeit von Klagenfurt nach Trieft betrug 14 Stunden. Von Neumarktl wurden die Zweiräder mittels eines Wagens zur Höhe des Loibl befördert; die Niederfahrt musste des starken Gefälles wegen sehr vorsichtig bewerkstelligt, und tonnten die Maschinen überhaupt nur streckenweise benützt werden. — (Besitzwechsel.) Wie verlautet, hat die lraimsche Sparcasse dasVirant' sche Haus am St. Ia-lobsplatz um den Betrag von 73 000 Gulden käuflich erworben. — (Wechsel in Bulgarien.) Mit Bezug auf unsere vor einiger Zeit publicierte Mittheilung theilt uns die Handels- und Gewerbekammer in Laibach mit, dass ihr eine Berichtigung der bekanntgegebenen bulgarischen Stempel« Scala zugekommen ist, und zwar beträgt die Stempelgebür für Wechfel und Incasso-Papiere bis 400 Francs 20 Centimes, von 400 bis 800 Francs 40 Cent., von 800 bis 1200 Francs l>0 Cent., von 1200 bis 1600 Francs 80 Cent., von 1600 bis 2000 Francs 1 Francs, von 2000 bis 3000 Francs 1 Francs 50 Cent. und von 3000 bis 4000 Francs 2 Francs. Gleichzeitig sind wir in der Lage, auf einige weitere Punkte dieser neuen Stempelverordnung aufmerksam zu machen: 1.) Die Wechsel müssen schon bei der Acceptie-rung gestempelt sein; 2.) der Stempel wird mit dem Namen des Acceptanten überschrieben; 3.) die aus früherer Zeit acceptierten Wechfel können nicht nachträglich abge« stempelt werden, sie verfallen der Strafe der zehnfachen Gebür. Zur Besorgung der Abstempelung und des In-casso wird uns wiederholt die solide und ehrbare Firma R. S. Aftalion in Rustschut bezeichnet. — (Felssturz.) Zwischen Sagor und Sava löste sich vorgestern nachmittags infolge des anhaltenden Regens ein mächtiger Fels los und stürzte, massenhaftes Gerolle mit sich reißend, auf das Bahngeleise herab, wobei zehn Nelsen gebrochen wurden. Die Bahn wurde in kurzer Zeit wieder freigemacht und neue Relsen eingelegt. Ein sonstiges Unglück ist nicht zu beklagen. — (Glasbena Matica.) Der Verein «Glas» bena Matica» in Laibach hält am 15. Oltober abends 7 Uhr im Saale der Vereins-Musilschule im Virant'schen Hause seine diesjährige ordentliche Generalversammlung ab. — (Brand.) Samstags nachmittags kam in Ebenthal bei Klagenfurt ein Brand zum Ausbruch, der,^ angefacht von dem starken Winde, so rasch um sich griff, dass zwei Löschzüge aus Klagenfurt, die Feuerwehr von St. Peter und 90 Mann Artillerie vollauf zu thun hatten, feine Ausbreitung zu verhüten. Dennoch fielen drei Wohn- und fünf Wirtschaftsgebäude dem Feuer zum Opfer, das erst um 10 Uhr abends bewältigt war; ein zehnjähriger Knabe soll den Brand verursacht haben. — (In Lukowitz) wurde gestern eine postcom-binierte Telegraphenstation mit beschränktem Tagesdienste eröffnet. — (Selbst m o rd.) Montag nachmittags fand man im Aborte des Görzcr Seminars den böhmifchen Alumueu A. M. todt auf. Derfelbe hatte sich mittels dreier Dolchstiche entleibt. Der bedauernswerte Seminarist wurde noch am Abende desselben Tages bestattet. Die Ursache der That ist noch nicht bekannt geworden, und sind hierüber viele Versionen im Umlaufe, umsomehr, als sich dort am Schlüsse des abgelaufenen Schuljahres ein ähulichlr Fall ereignet hat. — (Gemeindewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindcvorstandes der Ortsgemeindc Weißkirchcu im Bezirke Nudolfswert wurde Franz Maizel, Grundbesitzer in Weißkirchen, zum Gemeindevorsteher; Jakob Kosak, Grundbesitzer in Gesindldorf; Anton Lousina, Grundbesitzer in Weißtirchen, und Michael Kuhelj, Grundbesitzer in Thomasdorf, zu Gemeinderüthen gewühlt. — (Nummer 47.) In den letzten drei Tagen wurden in Graz 355 000 fl. als Gewinne auf die Nummer 47 ausgefolgt, die in der Ofener Lotterie gezogen wurde. Die Auszahlung der Gewinne gefchah infolge drs Massenandranges der Gewinner unter Polizei-Assistenz. Aunst und Aiteratur. — (Heinrich Heine's Werke.) Von der im Verlage von Siegmund Bensinger in Wien erscheinenden illustrierten Prachtausgabe von Heinrich Heine's Werken wnrden in der letzten Zeit die Lieferungen 74 bis 82 ausgegeben. Dieselben enthalten: «Französische Zustände,» welche die Lieferungen 74 bis 81, füllen, und «Shakespeare's Mädchen und ssrauen.» Wir haben bereits wiederholt die elegante Ausstattung dieses Lie« ferungswerkcs und seine netten Illustrationen hervorgehoben und glauben, dasselbe als Spende für den Weihnachtstisch ganz besonders empfehlen zu können. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher Ztg.» Paris, 12. Oktober. Der «Mpublique franoaise» zufolge figuriert unter den bei Caffarel saisierten Pa» Pieren ein Resume' des Mobilisierungsplanrs dcs siebzehnten Armeecorps sowie das im «Fiqaro» veröffentlichte. Die Complicität Caffarels und Aubanels ist so. nach erwiesen. Die Haussuchung bei D'Andlau führte zur Saisierung einer Anzahl verschiedener Schriften, namentlich Agendas und Verzeichnisse, welche gewisse, muthmaßlich durch den Decorationshandel behobene Summen erwähnen. Der Untersuchungsrichter hat die Verhaftung des Baron D'Andlaus angeordnet, derselbe ist jedoch in sein Domicil nicht zurückgekehrt; das Gerücht, dass er einen Selbstmord ausführte, bestätigt fich nicht. Der «Gaulois» sagt: D'Andlau ist nach Vrüssel oder Berlin abgereist; er wollte die Präventivhaft nicht durchmachen, werde jedoch am Tage der öffentlichen l Verhandlung erscheinen. Andere Journale versichern, dass neue Verhaftungen bevorstehen. Bukarest, 12. Oktober. Der König verließ hente Sinaia und geht nach Slatina, um den Manövern beizuwohnen. Sofia, 12. Oktober. Die Municipalwahlen in ganz Bulgarien finden nächsten Sonntag statt. ' Newport, 12. Oktober. Auf der ChicaqoAtlantic-Eisenbahn stieß unweit Nort«Hudson-Inoiana ein Güterzug mit einem Expresszug zusammen; vier Personen wagen, darunter ein Schlafwagen, wurden umgestürzt und geriethen in Brand, wodurch 17 Passagiere todt blieben und 25 mehr oder weniger schwer verletzt wurden. volkswirtschaftliches. Mbllch, 12. Oktober. Auf dem heutigen Marlte slnd erschienen: 2 Wagen mit Getreide, i) Wagen und 1 Schift' mit Holz. Durchschnitts-Preise. fi^f^ n,!li, NV lr, 50 Milch pr. Liter . . — 8------- Hafer » 2 44 3z— Rindfleisch pr. Kilo — 64 —^ — Halbsrucht .-------5 !10 Kalbfleisch . —!b0------- Heiden . 4 22 4!7b Schweinefleisch » —,60------- Hirse » 3 9(1 4>b5 Schöpsenfleisch > —32------- Kuluruz , 4 39 b 40 Händel pr. Stück . — 45------- Erdäpfel 100 Kilo 2 32-------tauben > — 17------- Linsen pr. Heltolit. N-----------Heu pr. M.64-------— weiches, » 410------- Speck, frisch, » — «0-------Weiu,roth..100Lit.-------28 — — geräuchert , — 64-------j> — weißer, »-------30 — Zollci« »ahmen. In den Monaten Jänner bis einschließlich Juli d. I. sind im österreichisch-uugarischen Zollgebiete an Zellen und Nebelv ge!»ren thatsächlich eingegangen : 7 781 681 Gulden in Gold, 16 405 601 fl. in Silber und' 114 241 fl. in Vanlualuta, gegen «035 323 fl. iu Gold. 15 948 377 fl. in Silber und 116 020 si. in Bcmlvliluta in denselben Monaten des Jahres 1»«6. Davon entfielen im laufenden Jahre auf Oesterreich 6 l!3!192? fl. >n Gold, 14199 331 fl. in Silber und 100 955 sl. iu Banlvaluta! auf Ungarn 1 101865 fl. in Gold. 2 180 544 sl, in Silber un0 12 037 fl. in Äanlvaluta: auf Bosnien und die Hercegomna 39 889 fl. in Gold, 25 726 fl. iu Silber und 1249 fl. in V valuta. Angekommene Fremde. Am l i. Oltober. Hotel Stadt Wien. Maurus. Oberfmauzralh; Bauer Thcreje, Beamtcnswitwe; Saringer uuo Herwisch, Kaufleute, Wien. "" Nuchlcr, Kausm., Budapest. — Grünhut, Kaufm,, Bogsan. " Scherr, Brunuenmeistcr, sammt Tochter, Graz. — Wintlel, Pfarrer, Arriach. Hotel (Ncfaut. Sgoglia, Privatier, s, Familie, Egypten. -^ P°p' per, Dicm, Leul, .Kaufleute, Wien. - Gamer, Kaufmann, Salzburg. - Lüwiuger, .Kaufmann, Gros; Kauischa. ^- v"^' jauowsly, Privatier, Duparna. — v. Vineuie, Privatier, sawn» Tochter, Podlapolsli. — Grohmann, Kausmanu, Schlwlindc-- Schwctz. Beamter, f. ssrau, Graz. — Marlie, Administ"' tor, Graz. "Moser, Besitzer, s. ssrau, Wippach. — Dr. MUy' Nczirksarzt, Kraiuburg. — Manloi, Latlenbachcr, NadesM Kaufleute, Trieft. — Baroniu Benlo, Private, s. ssain, Pol»,- Hotel Zairischer Hof. Klouovic, Weiuhändlcr, St. Anna v" Agram. — Handel, Kaufmann-, Ogriuz, Handlungscomnus, Gottschec. Gasthof Siidbahnhof. Wahl. Agent, Stuttgart. - Grund. lMl Ingenieur, Wien. — Rimpler. Haudelssrau, Iwictau, - Iu^' Beamter. Hlinslo. — Szclely, Kauf,».. Kanischa. — M"' Oberkellner, Graz. Gasthof Kaiser von Oesterreich. Kozelj, Abiturient, Olsevl. Verstorbene. Den 11. Oltober. Maria Kveder, Köchin. 53 3' Hcrrengasse 6, Herzlähmung. Den 12. Oltober. Vincentia Petrie, Orgelbaue" Tochter, 6'/,. I., Polauastraße 18, Urämie. — Emilie Je"»' Partieführers'Tochter, 6 Wochen, sscldgasse 36. Brechdurch!«"' Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ Z m W ft «>w> v«.«««.. W ^ W7Mg. 731.68 3Z N7schwllH ^bewM 10.60 12.2 . N. 730.98 6.» W. schwach licwöllt »ege" 9 . Ab. 730,30 6,4 W. schwach l «egen Nachmittags und abends Negen, mit geringen Unterbrechu" gen anhaltend. Das TageSmittel der Wärme 5,6°, um "<' unter dem Normale. ^^. Verantwortlicher Redacteur: I. Nastlit. In unserem Verlage erschien: Geschichte Krains mit besonderer Rücksicht auf Cultur-Entwicklung von August Dimitz. 10 Bogen 8" P,eis broschiert 80 lr,. elegant mit Goldsch"' gebunden 1 fl. 50 tr. Ner geschätzte Herr Verfasser hat uns mit vorliege» ^, We,ss mit einer übersichtlichen, zusammenfassenden, "'^^^W' tiges übergehend«-« m,d die Cultur-Entwictlmin sorgfältiss t> ^ sichtigrndrn. objecüucn Darstellung der Geschichte unfcre« "'3^ Heimatlandes beschert. welche jedem VaterlalidssrellNde gewiss willlummeue. hochcrsreuliche Ui-clürc fein wird, Jg. n. MinmM k Fell. Mni»^ Maßstab 1:75000. Preis per Blatt 50 lr., in Tasche"l"" kuf Leinwand gcfpannt »0 tr. ^. 3g. u. klemmanr H Fell. Kamn>.rg8 H,Man«""'" > Danksagung. R W ssül die vielen Beweise herzlicher Theilnah""' > M wahrend der Krankheit meiner lieben Schwester « > Maria Jäckel > W Lehrerin an der k. l. Werlsschule in Idria » W sowie für die schonen Kranzspenden, die M"s> ' ^ > W die rührenden wrabliedcr spreche ich hicnl't °^' .^ ^ « W löblichen t. l. Nergdirection. den P. T. Herren ^ « W ^orst<, Gerichts und Steuerbeamteu. "cn V ^ « M Lehrern und Fräulein Lehrerinnen, bc» ^"Hi- > W und überhaupt allen am Leichenbegängmiie » W ligteu den tiefgefühltesten Dant aus. W W Idria am l 1917 Course an der Wiener Börse vom 12. Oktober 1887. n°ch dm, oMenen 1°««^^ Geld,War, StuatsAnlehcn. l ^^ !'-!'! - ^^ ^!^ !«n^" ^'° <5'aat«l°'se ',50 fi. l«l«-,.u,»(> l.o !»«'>.'«/" ^^""^ 500 „ 185 - ,^5 Vs. ,'k"'> ^'«at«l°se . . 100" ,«7«51<8.- 0^!.^"u.^°^"nte. fteuerftei . ,1185.11«,« ""n r. «^teiilentt, steuelflei , »l«0 »b?<< "«!! ^olbienlr 4°/, . . , . S8 »5 8»-.^ ' ,V'"^'!!le 5°/« . . . . »z?5 «0»« ' «'Wlb.^lnl. „o sl.ö.W.S. ,<9?bI5»2s » ^s'b.'dn.Pnolitäten . . ! l^e «<, 9? «>, . ^'aaic, l7l',.'"'"' '»lnl. k 1lX> fl. ö. W. 122 75 III»'- ""u '"'»>^0sr 4«/„ ,cw fl, . . 12» sollt» 7» ^rnndentl.. Obligationen uo fl « .M.) ^ bohmilch,....... ,0l» 5« - - z«7 ««''"«'....... ,0» 00 104- ,/' «'^r>,ch........ 10? ^ ...- z°°.""",che.......104-H0 _._ 5/" „""'>!a» llebenbillgisch«.....!104L0lU5.'>U 5«/« Temcl« Vana« . , , . l04— '0< 71» 5°',, ungalislde......«04.10 I04.»c> «ndere Kffentl. Nulehen. ^onou^Meg.'t'ole 5°/» !00 fl. . N8-l.<<1l«- dto. Anleihe !«7«, fieuerslei , ldS —106 50 «nltben b. Etadlgemeinde Vien 104 80I05««» Nnlehen b, Cladlgemeüibe Wien 2!l 75 l«6 «l dto. in 50 „ » 4>/, "/<> 10i»dl0 „ « 4°/„ . »?'s,0 »8 — dlo. V'Nlmen-echulbvetjchl.»<>/<> I0«»5, Io«'7s iI/,«/o IUl'— 102 — 0I 70 dto ^ <°,« . »seoiol,— bll>. „ ^"/n . . »S'Ol» 1l,0.. Ul>>j, alls,, Vc>te»cr,b>tN I, lXK!» V.'ll, 5>/, »/„ —'— — — Plioritalc.Ollligationen !>!> f.,^ «tliwl tth'Weftdah« I, >, «illbci ^ »3>l»o lyo — ^laiiz.Ili.j^ahn.....—-. ».- Galizijcde H!.,,! »Ludwig»Val^n Em,i««> «0l! si, E. ioldw«ftda^n . , , !l0« ^0 »06 60 ^iel'eubln^ei.......! __>— — — Stll«t»bllhn 1. «Mission . . l«l» - «00 - SUdbahn » »»/,.....14» «,144 »5 ^5°/».....1,s,",I>I2bl!s> Nnn»ssaIi,,V»hn.....»S7b1^- Diverse Lose (per «tüch, i>ch«Ptäm»en.«nIeh,»nfi. «— 22 50 Olenci l!o zn lw Salm«v°I« 40 fl...... «I — «l 5N kt,»Genoi«.i!l>ie 4« fl. . . , bo »ö «o-7ll Waldstein.Vose li0 fl. , . , 40»« 41 2t> Wi>!d,fch8läh-t!oft «> si. , . 4h'/l. ou b0 Vanl'Actle» (del Stlis), «lnglo.Oeftetl. «anl üoo fl. , ill 5«»I!« 75. Vaülveiein, Wien«, 100 sl. . 93 »>0 94 -Vdn^l,.«nft,,Oeft,eoofl.S.40°/l,z c. 2'. Drposilenb.ml, «lll«.!»0u fl, .177.501?» — H«^ mvtr.Oel,,«lhelellb.,öft.^ouf!, «»/<>«. —>--------— wandert,,, öft., KU0II, «K.l.u'V» 4„ ll. .151-—15,- Re^cn l.o:, Transport. ^ l!n' Nlehmnnge». ! »00 sl, »l».zu»^1 - Donau > Dampfschiffahll«!» Gef. , Ocftcll, 5>00 sl. «Vt. . . 3K4'—»»»'— Dlau.!i,!.s«al,.Db..^.)»O0fl.« —— —'— DufUodendllcher ll »V»N0sl,V, —'—------- «ilifabelh.Uohi, üuu fl. «Vt. . —'— —'— « i,'in»«Vudwe!» ^oo sl. , — — —'— , Sllb'Tir. III, !i. !«?«<«> fl.S —'— —'— ßerdmaub».^orbli. icwu fl, 5«b ilan,l,fl.V -.----------- »°li»,«arl^,'ubwis.«,««fl.«M »l4b0»5 - «la».«l!sla—ißi-— bto. (Ill ll» !i0u ,l, Kilb« .I7»l»17550 Plag.Dufe, jenb is>(>fl, Vilb. i« — „.— ÄUbolf'/ahn »00 fl. Sllb« I»7 - 1S7 2» ! siebcübüiqci ^ifenb. «00 fl. ->— —-— ^ta^l^enl,.. .» üuu II. ö, llv «8-?ö»20—! Sllbbohn «« N, Gilbrr , , k» —! « »« Vllb«1Norbb,.«trb.»<»,>«>sl.«« lü» —,1»«'«» Ilamwah.»ef, wl, !?o,I, «. W ,22» ?K »»« — Wl,, Ntu WO !I ! 47 75 « »b Iiau»p°lt fl. 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