Nr 111 Donnerstag, 16. ^ai 1918 137. Jahrgang Mbacher Zeitung er»ten«e«l« für d«n «oum einer i>il,„par?illfz,ile unk <2l jrd« wurde die Weit'.ruerl,rcitung solssrnder Pres-.. " Nuu.'M'r 81 «8wveu°e. vom W. April ,9,8 Nummern 8l und 1U4 .t,!«v«i!8ll, Mroli» von, W. 'April """ Numm'cr'n"' ^N. >'t Mt ,."t!r Nr! ,3 die Verordnung des t. t. Landes-?rH'nten im Hcrzogtume ttrain vom 12. Apnl l9,8. ^ ,1,l;7, brtrrsscud die Regelung de5 Verbrauches von Peln" ?eil!N uud die üi'erwnchuug des A^riehres mit demselben in der «eit vom 14. Äp'il ^'is 3l. August 1918. Am N. Mai 1'.N8 wurde das X. Stück des Landes-gesehdlatteö für das Herzogtum Krmu ausgegeben und versendet. DaS'clbe enthält unter Äir. 14 die Kundmachung der t. t. Finanz» direltion in Laibach vom l8. April 1918, Z. ^ IV 424/2 «x ,!)18, detrcsfend die slenrranitliche ^»uständigirit der Gemnndc Iohannisthal. und untei Nr. 15 die Perordnimg des l. l. Landes» vräsidrntm in Urain vom 21. April UN8, Z. 4578, vetrcsseud die Vernbrcichung von Mchlspcisen in Gast. und Schanfgrwerbc. betrieben. Von der Medallion des Landröacsetzblattes für daö Herzogtum Krain. Der Wirtschaftsvertrag mit Rumänien. "Im l4 l>- ^^ ""^' der ».'stcrrcichisch^lnganscl). v>.mänischc'Wn1sch(ifts^'rlraq zum Äularcster Fric denst>cr!rast veröffentlicht, worin es hecht: Ärtilel 1. Tie ueltrliglchli^ßcnd^n ^>lc sind d^r-über einig, daß mi< dem FriedenÄchlnh die Beendigung! des Krieges ciuch auf wirtschaftlichem nnd finanziellem z Gebiete erfolgt. Sie verpflichtn sich, lriedfr direlt lwch! llidirelt an Maßnahmen leil.'.imeynn'N, die auf die Wei- ^ tcrfiihrnng der Ieindfeligteilen auf wirtschaftlichem oder! finanziellem Gebiete abzielen nnd innerhalb ihrer z Staatsgebiete folchc Maßnahlnen mit allen ihnen zu! Gebole'stehenden Mitteln zu verhindern. In der Übergangszeit, die ^,nr Übertoindnug dcr ^ .''lriegsfulgen und ^ieuordnnng der Verhältnisse erfor» s derlich iss, verpflichten sich die verlragschliehenden Teile,! möglichst leine Schlvierigleiten in der Äeschasfnng der > notwendigen Giiter durch Einführung hoher Eingangs-! zolle zu bereiten nnd fprechen die Vereitilvlligtcit ans, alsbald in Verhandlungen einzutreten, um soweit als tunlich, die während des Krieges feflgeselzt^n Zollbesrci» > nngen vorübergehend noch länger .infrechtzuechalten und ^ weiter auszudchncn. ! Artikel )1. Eowcit in nenlralen Staaten Waren la-gern, welche aus den Gebieten Lsterr^ch-Nngarns oder' aus Rumänien stammen, die aber mit der Verpflichtung belegt sind, daß sie wcder nnmittelbar noch mittelbar, nach den Gebieten des anderen vertragschließenden Tci» les geführt worden dürfen, foilen derartige ^erfügungs»! befchränlungcn im Verhältnis zn den dertragschließen- ^ den Teilen anfgchuben werden. Tie vertragschließenden Teile verpflichten sich daher, den Regierungen der neu» tralen Staaten von der erwälmlen A'.shebuug dieser Verfügungsbefchräntungen unverzüglich ^ieniUnis zu geben. Tie weiteren Artikel betreffen dic unverzügliche ! Wiederaufnahme des Posl., Telegraphen, und Telephon, rerlehrs, die Verlängerung des Taballiefeiungoüber» einlommens mit der österreichischen Tabatregie von, ! Jahre 1011 bis zum Jahre 193'», wobei die ^fsertpreise ^ die Gestehungskosten nicht um mehr als 15» Pruzent über» ! steigen^ dürfen. > Ein lveiterer Artikel stellt fest. daß Numänien eine Eisenbahnlonvention abschließen wird, um dell Eisen- l bahnverlehr einheitlich zu regeln, ^sür ^ie Ein» und Turchfuhr österreichischer und ungarischer Waren wcr» den bis zum 31. T^zember 183'» lei:^ ' ' " ' . sätze, ^rachtanteilc oder sonstige Gel dung gelangen als fene, die sich auf Grund öeo am ersten Inli 191L in ^iraft gewesenen ^otalgütertarises der rn, mäuifchcn Eisenbahnen ergeben. Ebenso lcinncn etwa bestehende billigere Frachtsät'/ l> das Pelrolenmablommen findet , gemäße Anwendung. Ein weiterer Artitcl spricht für die A> Österreichs und Ungarns sowie sür die A!6)ernngsgesellschasten, dic Verechtigunq >' liches Vermögen jeder Art fowie unbeloe gen in den Städten zu erwerben, zu be,«.,.., ..,,. übcr zu verfügen und sür Zwecke des Betriebes von ^>,,.' del, Gewerbe und Verlehrsunterml liches Vermögen in den ländlichen l, dreißigjährige ^risl in Pacht zu nehmen pwic inner- halb der Pachtzeit darüber zu verfügen. Österreich- '..... und ungarischen Staatsanaelwriaen. welche in 51 nien Grund bnd Boixl, bl' fchluffes bcfefsen haben, wi: eingeschränkt gemäß ixn rumänischen Hiandcsssejetzsn aufrecht erhalten. Vis zum Inkrafttreten des bezüglichen Abschlnsic« des Pelrolenmabsomml änien bei dri fuhr von Nohöl» und , !jen neben, noch die Ausfuhr dieser " ' "- » ^'"' > <...... ^ Beschränkungen unterwerfen. Ein weitl-rer Arlilel betrifft d< wefen. Dann ist hervorzuheben die nung der Aktiengesellschaften und anderer nnd Erwerbsgesellschasien, die in den Gebier.. ^.,... Veriragsteile ihren Sitz haben. In der ans den Krieg folgenden Übergangszeit können zur Nberwni" folgen des Krieges Verkehrsbeschränlungen, suhrverbote, Ausfuhrverbote nnd Turchfuhrverbole, er- Per Väter Erve. Rom,m von Otto Elster. (?I. ^oltschNüg) sNacbdlmf pfido!,»!,.) ^Sie besiehen also aus diesem- Vertrag?" ^Unbedingt!" .^ So geben Sie ler - lch Will U!ller^^re,nen -^'i -." cine Vcdit'gung, stelle ich." „Welche wäre das?" '.'Daß Sie den Vertrag erst nach drei Tagen meiner Tochter und ihrem Galten übergeben." „Gut! Es soll geschehen. - Einen Augenblick ..." Der Notar drückte auf eine silberne Tischgloäe, gleich daraus trat der Vureauvorsteher ein. „Herr Notar wünschen?" fragle er. „Sie kennen den Herrn da?" ^ — Herr Vöhmer, Verwalter von Nudow." „Gut! .Herr Äöhmrr will ein Dokument unterzeich-nen^ Sie follen mit dem Herr., Sanitätsrat als Heugen dienen. Alfo bitte, Herr Böhmer, nnterzeichnen Sie -hier — Ihren Vornamen auch." Mi< einer wütenden Gebärde ergriff Nöhmer die ^eder nnd fchrieb in großen, eckigen Zügen seinen Na-men. Dann warf er die Feder mit eim-m fluche aus den Tisch. „Bin ich nuu fertig?" „Ja - ich danke Ihneu ..." Er ergriff seinen H"< und stürzte hinaus. Der No> »c.r, das Dutnmenl in dcv Hand haltend, sah lächelnd zu dem Sauilätsrat hinüber. „Na, Doktor, alter ^rl'und, was sagen Sie nun?" „Gott sei Dank, daß es vorüber ist! Ich glaube, der Mensch hätte uns am liebsten die Kehle durch. schnitten." „Das glaube ich auch, aber nnn unterschreiben Sie auch noch aw Zeuge, damit ich das Dokument legalisie. rcn kann." Die Formalitäten waren bald erledigt und mit einem Ansatmrn der Befriedigung schloß der Notar die Urkunde in seinen Geldfchrank. 2 1. Kapitel. Es war schon spät in der Nacht, als Äöhmer heim-kehrte. Er hatte in der Stadt viel getrunken, um sich zu beruhigen; aber das starte Getränt hatle seinen >rn und seinen Haß nur noch mehr erregt. Nenn ihm !chl der Notar oder der Doktor Grutter in den Weg ge-sommen wäre, so würde ein Unglück geschehen sein. Und sehr klug nud Vorsicht war es von diesen beiden Zerren gewefen, die arme Frau Maibuhm aus dem .Wuse und in Sicherheit zu schaffen, bevor fie Böhrner 'u dem Vertrage gezwi'ngen, denu sicherlich hätte sich seine Wut gegen die „nglncllichc Frau gewandt. So konnte er nur in ohnmachtigem Zorn geaen sich selbst tobei, und wüten- denn daß er in die Zimmer einer Tochter eindringen würde, erschien bei seiner ^iebc zu ihr - die einzige gute Eigenschaft in seinem harten Charakter - ausgeschlossen. Wie ein wildes T,rr m seinem ^szy ranMf cr in seinem '.immer auf und ab. Er schlag mit der Faust krachend aus den Tisch, er zcrfchmetterk' eine Nasser- ^ flasche, er warf die großen Mech,mngsbücher ,mt dump. ^ fem Gepolter zur Erde, er ließ seine Wut an den leb- ! losen Gegenstände!! mis. d ^ > '^.'"lchen nicht i vermochte. I Endlich saii! ^l ^l,li)!^ii "I o,i! ^,ej>el vor seinem ! Schreibtisch. Wild stierte er vor sich hin. , „Wenn iä) dem Echnft, dem Hurnenmnn, nur an ' den kragen könnte," murmelte er ingri' nnig ) or sich hin. „Den Hals drehte ich chm «m, dem Verröter'. Nnd I diese Schlange, die ich in meinem Ham< ! und gefüttert habe, diefes Weib — ich ! würgen." ! Nach nnd nach ward cr ruhigei. ..,,> ^,,> >> Jähzorn war er doch eme Nal'.lr, die, obwohl t? doch anch mit großer Scl' Auge fah und fie durch lluo , , winden fnchte. Er hatte fich in semcm i^eben jchon il cber gefahrvollen Klemme zu entziehen gewußt. ,"<^i hier gab es lein Entrinnen mehr; er mußte den vor Zeugen unterschriebenen Vertrag erfüllen uder ins Ge» fängnis wandern. Er öffnete seinen Schreibtisch und nahm die !> Abrechnung mit seinem Vaulier heran?. Die -'.^' schaftsbücher lümmertc-n ihn nicht mebr, lie m>^ aus dem Boden lir ' n; iür ihn '? nur noch um sein ....., .^'gen, dti^ ', Pieren aus der Nanl lieaen Hai! Es war ein M" > ^aufc der Jahre hatte. Von seinen Zinsen lumue l'l" Er ll'ic^lje ina, iüiü,!«-,, ^ ' ?kwüHer Hettmlg Nr. lil___________________________754__________ __________________________!6. Mai 1B38 lassen loerden, doch sind sie so zu handhaben, daß sie, wenig lästig empfunden werden und, sobald l-^ d,'.> ^er^! hältnisse gestatten, außer Kraft zu fetzen. hinsichtlich des Personen» und Gepäclsv^rl.'jic^ iind der öffentlichen Abgaben isl lein Nnterfchied zwischen^ den Bewohnern der Gebiete der vertragschließenden Teile zu machen, sowie den ourch die Gebiele der ver» ! «ragschlioßenden Teile nach einem fremden Staate zu! befördi'rnden Gütertransporten. Die vcrtragschließen»! den Teile norden dafür Sorgc tragen, das) für den! Personen- »nd GiNerverkehr nach Maßgabe des tat- ! sächlichen Bedürfnisses direkte Tarife erstellt werden. ^ Die Grundlage des Eisenbahnverkehres zwischen den i vertragschließenden Teilen bildet das internationale j Nbereintoinmen über deil Eisenbahnfrachlverkehr vom ^ 14. Oktober 189«^ in der Fassung, die es am l. Angus! ^ 1914 gehabt Hal. ' ' ! Die durch diesen Zusatzvertrag abgeänderte Handels-! konvention soll bio zum 31./18. Dezember 1930 und ' nach diesem Zeitpunkt bis zum Ablauf eines Jahres nach ! der von der einen der beteiligten Parteien ausgespro- , chenen Kündigung in Geltung bleiben. Nur bezüglich der Zölle bei der Einfuhr in das Vertraggzollgebiet der beiden Stahlen der österreichisch^ungarischen Monarchie > behält sich Tsterreich-Ungarn vom 30./17. Dezember^ !919»einc dreimonatliche Kündigung vor. ! politische llebrrftcht. L a i b a ch, 15. Mai. > Aus dem Kriegspressegllartier wird mitgeteilt. Ein neuerlicher feindlicher Fliegerangriff auf den Kriegs-Hafen Cattaro am 12. Mai hatte ebenso wenig Erfolg wie der am ll. Es sind weder Schäden noch Verluste zu ^ l'crzeichnen. ! Das Berliner „Tageblatt" schreibt: Die Ankündi^ gung, d gicrung wird eine Kapitalsbeteiligung von mindestens 30 Prozent zugesichert. ^ Wie „Secolo" aus Bologna berichtet, hat die Hrie-! deuspropaganda in der Nomagna eine weite Ausdch-nung gewonnen. In Cesena nnd Umgebung würden etwa 30 Personen verhaftet, ine unter der Landbevölkerung^ den Glauben verbreiteten, daß der friede am 24. Mai, dem dritte«, Jahrestag der Kriegserklärung Italiens an Dsterreich'Ungarn, erfolgen werde. Nm den man> qelnden Kriegswillen im Volke aufzupeitschen, werden in Rum und Mailand große Festlichkeiten für den 24sten Mai vorbereitet. Das Attions.omitee der Kriegsinva» lidcn in Mailand wandte sich an das Oberste Heeres'. kommando mit dem Ersuchen, sämtliche Regimentssah» > nen zum 24. Mai nach Mailand zu senden, damit sie an dem Umzüge durch die Stadt teilnehmen lönnen. Das Aktionskomitee in Rom hat alle Bürgerlneisler Italiens mit ihren Smdllxinnern nach Rom eingeladen, um sie am 24. Mai zu einer Riesentundgcl'uug für den Krieg aus dem KapiwI zu vereinigen. „Seeulu" berichtet, daß sich in Italien eine Re» gierungstrise vorbereite und daß der Sturz Orlandos geplant sei. Aus Berlin werden unter dem !3. d. M. amtlich folgende neue U-Uootersolge gemeldet: Eines unserer in Flandern stationierten U-Boote unter dem Kom-mando des Oberleutnants zur Tee Lohs versenkte neuer, dings während einer hundertsiündigen Unternehmung im östlichen Teile des Ärmelkanals bei schärfster feind. licher Gegewvirlnng fieben bewaffnete Dampfer mit zusammen 22.500 Vruttoregistcrlonnen. Die Clemenceaus Außenpolitik befehdenden kam-mergruppen finden in der Begegnuug Baiser Äarls mit Kaiser Wilhelm einen neuen Anlaß, Franlreichs ver» fehlter Außenpolitik den Hauptantcil an den fraglos be. deutsamen Vereinbarungen im deutschen Hauptquartier zuzuschreiben. „L'Oeuvre" bemerkt: Solange Frauk. reichs leitende Persönlichkeiten von dem Irrwahn be. fallen bleiben, daß die bescheidenen Kundgebungen der hinter der Front gehegten Friedenswünsche einem Lan» , desvererat gleichtommen, sei ,'m Auslveg aus der gcgen^ ! lvärtigen Wirrnis undenkbar. Es wird auch an das Telegramm Clcmeuceaus erinnerl, alle gegen die Donau. monarchic gerichteten Wühlereien tatkräftigst zu unter' ! stützen. Von der Bekanntgabe dieses Planes oatiert die ! Tendenz, die österreichischln und L^chsdeutschen Bun. ^ des best imlmm gen zu erweitern, ^b dir Entente sich zn ^ tincr solchen Festigung der Weltsteliung Österreichs be» ^ glüllwünschen dürse, ist sehr fraglich. j Nllch Londoner Meldungen ans Lissabon macht sich munter der Bevölkerung Portuqalo eine täglich steigende l krie.qsunlust lxlnevlbur, »old mich 'ie Regierungsstellen ! scheinen der Ansicht zu sein, daß die Forlführung des Krieges nicht mehr im Interesse des Landes gelegen ! sei. Es verlautet sogar, daß die porlugiesishen'Truppen ! aus der ^ronl gezogen werden mußten, teils, weil die l Mannschaften sich weigerten, an den weiter.'!» Kämpfen ^ teilzunehmen, teils, weil die portugiesische Regierung l nach London das dringende ersuchen ergehen ließ, die ! Portugiesen in der Kampflinie -ncht zu verwenden. ! Ein bezeichnendes Schlaglicht auf die Stimmung der amerikanischen Truppen werfen dic Aussagen eine^ amerilanifchen Offiziers, der bei einem Patrouillen- l Vorstuß geg^n unsere Linien, mit >!,'l anierlkanifclien ! Soldaten gefangen wurde. Seine ''! ißeruli^cn, die oic ^absolute Kriegonüldigkei! in c>en kreisen seiner käme- j raden bestätig!.»,, gipfelten in oem 3ahe: „Hch bin überzeugt, daß im ganze»' Lande niemaüd ist, der den Krieg forschen nlöcht^." ! Im englische,! Oberhause hiell um tt. Mai Lord Lansdowne eine bemerkenswerte Rede. Er betonte, daß sich seine Teilnahme an der Friedensbewegung aus die bekannten Briefe an die Presse beschränkt habe. Er nehme von ihrem Inhalt aber nichts zurück. Nach ! Denbighs Ansicht gibt es anscheinend nur einen Weg ! zum Frieden, nämlich durch da), was man landläufig ^ den .,knoll'ou<.hlow" nennt. Aber der Lord und seine ! Frenndc haben niemals verraten, zu welchem Preise ^ dieser „Knoct.oul'blow" geführt werden soll. Ein an> ^ derer Glaubensartikel Denbighs fei, daß er jeden Frie> ! den mit einem, wie er es nennt, „ungezüchligten" Deutschland ablehnt. Gesetzt, es wäre im vorigen Herbst ^ durch Verhandlungen ein Friede mit Deutschland zu» - stände gekommen, was wäre dann die Lage Deutsch» ' lands gewesen? Seine ursprünglichen Pläne wären bei ^ einer Verlustliste vun fünf Millionen vereitelt gewe» , sen. Frankreich und Belgien wären c^räumt und andere l strittige Gebielösraqen einer ssri^enslonscrenz unter« breitet worden, könnte man lagen, daß ein solcher j Friede ein Friede mit einem ungezüchtigten Dentschland sei? Ein wachsender Teil der höchst beachtenswerten öffentlichen Meinung heg? den ernsten Wunsch, daß nichts unversucht gelassen werde, den sicheren Frieden j durch Verhandlungen herbeizuführen. Augcnbluklich, so- ^ lange der Titanenkampf an der Westfront tobe, ist es - eitel, nach Gelegenheiten für eine Erörterung vun Frie-> densbedingungen auszublicken. — Lord Cnrzon anlwor-! tete Lansdowne gänzlich abweisend. Im englischen Unterhause sagle Minister des Äu-ßern Valfour auf eine Anfrage, es fei Pflicht Englands, ^ auf einer künftigen Friedenskonferenz auch eine Revi« fion der harten Friedensbediugungeu, die Rumänien auferlegt worden feien, anzustreben. In den Kirchen Irlands werden Sammlungen für den Fonds zur Verteidigung veranstaltet. In Erwartung des Krieges mit England verweigcrl das irländische Landvolt die Annahme von englischem Papiergeld und ! versteckt sein Silbcrgeld. ! Dem Berliner „Tageblatt" wird aus Stockholm telegraphiert: Der Einmarsch finnischer Truppen in Rnssisch-Lappland, das an die norwegische Finnenmark ! grenzt, und die Besetzung des Lapplundgebietes Boris» gleb hat in Rorwegen große Aufregung hervorgerufen. Der norwegische 5triegsminist?r erklärte im Storthing, daß eine norwegische Militärabteilung nach der Grenz, station Kirkenes abgehen werde. Das amtliche finnländische Nachrichlenburean mcl^ det, die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwi-schen Nuhland und Finnland sei erst möglich, wenn die Russen die Festung Ino räumen, die Kriegsschiffe aus den finnischen Gewässern entfernen und leine Feind-seligkeitcn in Osttarclien gegen Finnland unternehmen würden. Über die Vorgänge in Ruhland liegen folgende Nach. richten vor: Nach dem „Avanli" erklärte Ljcnin, es genüge nicht, 5aß Rußland Republik »erde. Man müsse vielmehr trachten, diese Republik zu konsolidieren. Lei-der sei Rußland von nenen .^'fahren bedroht. Dentsche, Japaner, Engländer und Franzosen seien von r,erschie. denen Seiten her und aus verschiedenen Beweggründen im Begriffe gegen Nußland vorzugehen. Rußland sei eng eingeschlossen und vielleicht würden schon die nach-sten Tage die russische Kriegserklärung an Japan brin-gen. Rußland tue alles, um neues Blutvergießen zu vermeiden, man müsse aber trotzdem mit der Möglichkeit rechnen, daß es notwendig werden lönnle, abermals Krieg zu führen. — Die Nachricht vom,Tode des Go ncrals Kornilov wird jcyt endgültig bestätigt. Kornilov fiel in einem Gefecht bei Ictaterinodar infolge eines Kopfschusses. - Aus Petersburg wird berichtet, daß man den Ausbrnch blutiger Hungerunruhcn befürchtet; die Brotration in Petersburg ist auf >ll Gramm für den Tag herabgesetzt. Da Fleisch und Gemüse vollständig fehlen, mußte die Rote Garde eingreifen, um Ordnung zu schaffen. In den Orlfchaften >:m Pelersb.lrg gibt es seit vier Tagen kein Brot. Der Soviet konnte troi) gro-ßer Bemühungen nur Haser verschossen. Iu den Mum-lionsfabriken wird nicht gearbeitet. König Ferdinand vun Numiinien hat an den Mini sterpäfidenten Marghiluman folgendes Telegramm ge» richtet: Indem ich von dem in Bukarest geschlossenen Frieden Kenntnis nehme, danle ich ^hnen und de i übri-gen rumänischen Delegierten sür die. schwere und auf-opfernde Arbeit, die Sie.zur Wahrung unserer Rechte in schmerzlichen Augenbliclen geleistet haben. "!ls König und Rnmäne setze ich meine volle Hoffnung m die Zu» tunfl meines braven und tapferen Voltes, Ich danke Ihnen sür die Versicherung des Vertrauens, das Sie in das Gedeihen und die kraft des ^mwes :m>. Präsidenl Wilson hat angeordn«'», daß der 30. Mai ein allgemeiner Bnh», Beo und pasting fein soll. Per Krieg. Telegramme deo l. l. Telegraphen Korvesd»nHenz' «ureau«. Österreich-Unfta^ Von den Kriegsschauplätzen Wien, 15,. Mai. Amtlich wird verlautbart: '.V Mai: Im Gebiete des Monte (5oruo haben sich erneut örtliche kleine Kämpfe entwickelt, wobei sich der Italie-ner in einem unserer Felbwachenncstcs festsetzte. ««s «hef ves ««»»«alHolbo» Ordensverleihungen an Minister. Wien, «5: Mni. Se,nc Ma,estäi der N « i j <-r ha< verliehen: dem Aclerbaunnnister Grafen S N I v a ' T a ; ou e a das Großkreuz des Leopold Ordcus und dem Minister txs Innern Grafen Toggen bürg, dem Minister für Kultus und Unterricht Dr. Ludwig <>'wi-tlinski, dem Millister siir soziale Fürsorge Doktor Niktor Mataja, dem Eisenbahnmimster Dr. Karl Freiherrn von Nanhan s, dem Justizininister Doktor Hugo von Schauer, dem Minister für öffentliche Ar» lx'iten Emil Ritter H'o m a n n von Herimberg, dem Minister für Landesverteidigung ^ML. v. Czapp und dem Minister T'r. Julius von Twar owsti den Orden der Eifernen Krone erster Klasse, ind zwar dem Minister für Landesverteidmiilm ^ML. v, ^ >, a p p mit der Kriegsdekoration. Deutsche« ». Mai. »Amtlich.) Großes Hauptquartier, 15. Mai: Nördlich von, Kcmmel hatten örtliche Angriffe und Unternehmungen vollen ltrsolg und brachten !2tt Ge« sangene ein. Unser Angriff traf in Adlöjnng befindliche Truppen und loftete den Franzosen hohe blutige Ver» lnsic. Der Artillerietampf blied im Gebiete des Äemmel gesteigert. Heute früh haben sich dun mit französischen Vorstößen neue Infanteriegefcchie entwickelt. Zwischen der 5?ys und dem 5?a Äafsee.j»lanal und bei Bucquoy war die feinbliche Artillerie namentlich wnh» rend der Nacht rege. Zwischen Ancre nnd Somme drangen wir in kurzem Stoß an der Straße Bray-llorvie in englische Linien ein nnd behaupteten das Gelände gegen zweimalige starke Gegenangriffe des Feindes. Zur Untorstühung b" Infanterie hielt lebhafte Artillericlätigtei, an. Nei Villerö.Vretonneul., beiderseits der Lu" und Avre lebte der Feuertampj vielfach auf. Aus dem West» lichen Avre.Ufer griff der Feind unsere Linie« bei Ca» stel an. Unter schweren Verlusten wurde er zuriickae-schlagen. In einzelnen Abschnitten l?llundu«a.sa.-sech!s. Unsere Flieger schössen gestern vier ssinbl.che Fessel-dallone ab. An den .Unmpfironien sehr rege nachtllche Iliegertiitigleit. »aibacher Zeitung Nr. Ill 7.^5____________________________16. Mai N„8 Mr Iicluarsen Calais Diinlischen »nd andere rück-luärtige Munitionslasser und Bahnanlagen des ^eindcö «usgieliiq mit Bomben. »,» U»» «»^»«« R»i«Bsch««pl«>e> »ich» M«B. »« «rste »eneralquartienMist«-. W«, «nde»d»,ff. ! Berlin, 15. Mai. »Amtlich.! Grußes Hauptquartier, ^'». Mai. cbends! Nei der Abwehr des heute jrüh crju'.gte» fciildlichen Angrifsco nördlich vu,n Semmel ölicl» cine bclpcnzte l^inbruchöstelle in unseren vorderen Linien zurück. Ein erneuter starker Scheinangriff der Franzosen «ördlich von Moreuil scheiterte unter schweren Ver-lusten. Kaiser Wilhelm über die Kriegslagc. Aachen, 14. Mai. Vor einigen Tagen loeille Kaiser Wilhelm, aus dem Großen Hauptquartier kommend, auf der Durchreise in Aachen und stnUete dem Nathause, wo gerade eine Stadtverordiielensit^ung staiisaud, einen längeren Vesuch ab. Er begab sich in den Sihuugssaal der Stadtverordneten und hielt an die Persammelten etwa folgende Ansprache: „Von der Westfront kommend, freut es mich, die Herren hier begrüßen zu können. Im Westen habe ich das halboerwiistete Frankreich besieg tigt. Da gewinnt man erst den richtigen Hindruck von dem Grausigen, von dem unser Vaterland verschont ge-blieben ist. Wer etwa kleinmütig werden sollte, der möge einmal einige Tage an die Front gehen und sich die Verwüstungen ansehen, dann wird er nicht mehr klagen und mit seinem Los zufrieden jein. Tann wird er die Mühseligkeiten, Entbehrungen nnd Tchreclmsse des Krieges mit Geduld tragen. Wenn die Herben sich hier in sicherer Nnhe zur Friedensarbeit zusammenfinden können, so verdanken sie das nnserem unvergleichlichen Heer. Die Offensive geht gut oorwärls. 600.000 Eng« lander find bereits außer Gefecht gesetzt, !N>A) Geschütze: erbeutet. Die Franzosen müssen überall einspringen. Hart werden die Gegner mitgenommen. Sie haben es auch nicht besser verdient. Die Sache im Westen wird gemacht, aber wir müssen Geduld üben. Millionenheere können nicht an einem Tage erled'gi werd>.".i. Wir wer-den uuser Ziel erreichen. Schwere Arbeit ist zn leisten-aber dafür haben wir ja auch tüchtige Schmiede. Dcn Osten haben wir eröffnet. In der Krim geht es auch vorwärts. Aus der Ulraina find die ersten ^ebensmit. telzüge in Berlin eingetroffen. Dadurch wird unsere Lebensnnltelversorgung gebessert. In Sebastopol haben wir eine starke, reich beladene Handelsflotte erbeulet. Dort werden wir uns den Verkehr aus dem Schwarzen Meere wieder ermöglichen. Also es geht gnt. Ich freue mich über das nationale Verhallen hier an des Neiches Grenze. Die Stimmung der Truppen ist vorzüglich. Nun, meine ich, ist cs euch Zeit, alles Fremdländische ab-zuslreisl'n. Alles französisch Parlieren muß liüshören. Sprechen wir lieber unser deutsches Platt." — Unter begeisterten Hochrufen der Stadtverordneten verabschie-detc sich der Baiser hierauf, um im Kraftwagen zum Lousberg und dann zum Ehrenfriedhos zu fahren. In der Stadt hatte sich die Nachricht von der Anwesenheit des Kaisers mit Älihesschnelle verbreite«. Auf dem Markte harrte eine tausendtöpfige Menge, die den Kai» ser mit Iubelrufen begrüßte. Die Vertiefung des Niindnisses mit Österreich.Nn.qarn. Perlin, 14. Mai. Das Wolfs-Aureau meldet: Die so befriedigend verlaufenen Besprechungen im Gro. hen Hauptquartier bilden mit der dabei erzielten Fest. lcgun'g der Grundlinien für den Ausbau und die Ver-tiefung des Bündnisses den Auftakt zu der politischen, militärischen und wirtschaftlichen VerhandlunOarbeil, die nuumehr wohl in allerkürzester Z.'it l. gl'men wird. Es liegt aus der Hand, daß die zn treffenden optischen und militärischen Vereinbarungen, deren grundsätzliche westalt sich unschwer denken läßt, sich rascher durchführen lassen werden als die wirtschaftlichen, bei denen ein In-teresscnauslausch zwischen Ländern on wirtschaftlich so verschiedener Struktur und Kräfteverteilung herzustellen lst. Man gehl wohl nicht fehl, wenn man annimmt, daß die, Emleitung der Verhandlungen in Berlin stattfinden Kurd. Zu diesem Zwecke werden' wohl österreichische nnd ungarische Staatsmänner hier erwartet werden dür-sen. ^le Verhandlungen dürsten dann in Wien fort-geseht und abgeschlossen werden. Deutscherseils wird wohl auch be, diesen wirtschaftlich,,! Verhandlungen der frühere Direktor der handelspolitischen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Körner, in leitender Aufgabe mit-Wirken. Entsprechend der zu leistenden umfangreichen! Emzelarbeil werden die wirtschaftlichen Verhandlungen wohl mehrere Monate in Anspruch - 'limen. Ablehnung der preußischen Wnlilrcform. Nerlin, 14. Mai. Die „Norddeutsche Allgemeine Zei« tun«" bespricht dio Ablehnung des Wahlrcfonngcsches in dritter Lesung und bemerkt zum Eintreten des Vizeprä» sidcntcn des Staaisministcriums, ssriedbcrg, für die Nc. form: Diese Erklärung bekunde! den festen Willen, die Wahlroform yemiäh dcm kaiserlichen Erlah vom lt. Juli durchzuführen. Das Mittel der Auflösung bleibt ungekürzt in der Hand der Negierimg. Wic die Di,M> sich loeitcr entwickeln, liesst Heu5c noch im Dunkeln. Italien. Gegen die Hlindhalmug der Zensnr. (shiasso, 14. Mai. ?ie „Stampa" verlangt im Hin-i blicke ans den Selbstmord des Dneltwnschefs des Mu-nilionsministeriums Nonamieo und aus die Verhaftung des Grußreeders Parodi, daß die bezüglichen, die Staatsinteressen unmittelbar schwer schädigenden Stan-dale nun nicht der öffentlichen Erörterung entrückt und von der Zenfur unterdrückt werden sollen. -- Das Vlatt wünscht 'serner Aufklärung über die Geldquellen der „Idea Nazionale" und den Rücktritt des Munitions. Ministers Dall'Olio. _______^ Der Seekrieg. Wien, 15. Mai, Amtlich wird Verlautbart: Ereignisse zur See: Vor dem Hafen von Pola wnrde ein italienisches Torpedo-Moiorboot versenkt. Flottenkommaudl'. Neue N«Voot»Vrf,lqe. Nerlin, 15. Mai. lAmllich.) In kühnem Draufgehen vernichtete Kapitänleninant Steinhnuer mit seinem be-wä'hrteu U-Boote im Sperrgebiet des westlichen Mittel^ meeres neuerdiugs innerhalb weniger Tage sieben wert-volle Dampfer, meist unter erheblicher Gegenwehr, meh-rere kleinere Fahrzeuge von zusammen rund 33.000 Vrutioregistertounen uud mit ihnen etwa zehn Ge-schütze. — Im Morgengrauen des 29. April drang Ka-pitänlentnanl Steinhaner in die stark befestigte Durch-fahrt von San Pietro lSardinienj ein und griff die im Hafen von Carloforte zu Anker liegenden Schiffe an. Er verfenkle im Feuer mehrerer ?andbatterien den englischen bewaffneten Dampfer „Kingston" durch einen Torpedolreffer, vernichtete mit feiner Artillerie zwei große bewaffnete Seeschlepper, schoß einen sranzösifchen Viermastfchoner in Brand und bekämpfte das feindliche Artilleriefeuer. Alsdann erzwang sich das Boot troh des Sperrfeuers der Landbntierien und der Angriffe eines bewaffneten großen Motorbootes die Ausfahrt. Im Auslause von (5arloforte führte das Voot ein halb-stündiges Artilleriegefecbt gegen die stark bewaffneten Newacher und beschoß die Funkentelegraphensignalstation (5ap Sperone sInsel Antioco) mit beobachteter Treffer» Wirkung. Die britischen Verluste im Mitielmeere. Nerlin, 15. Mai. Das Wolff. Bureau meldet. Die „Times" vom 25. April bringen zum erstenmal eine monatliche Zusammenstellung de5 durch die Mittel-mächte versenkten Handelsschi ffsraumes, die bis Jänner 1917 zurückgeht, welche aber, abweichend von den deut-scheu Monatsmeldungen, auch durch Seegefahr verur-sachte Verluste einschließt. Hiernach umfaßt der seit 1917 bis Ende März 1918 vernichtete feindliche und neutrale Bruttoraum 7,749.133 Tonnen. Nach amt-lichen deutschen Zahlen belauft sich das Gesamtergebnis des U'Bootsrieges ohne Verlnst durch Seegefahr in der gleichen Zeit aus 11,395.490 Tonnen. Die in den eng-lischen Angaben verschwiegenen 3.649.^,7 Tonnen be-treffen Schiffe, die im Dienst? der Marine und des .Heeres waren als Munition?- und Truppentransport, damvfer, Lazarettschiffe und Wachsahrzeuae. Schon „Daily Telegraph" hat am 1. März daraus hingewiesen, daß die amtlichen englischen Verlustangaben diese so-genannten Marineverluste nicht enthalten. ssnglische Minen vor ber schwedischen Wfte. Stockholm, 14. Mai. Vergangenen Sonntag fuhr ein dänischer Dampfer vor der schivedischen Westküste auf eine Mine und sank. Dabei kamen unsere schlvedischen Seeleute ums Leben. Nachdem ententefreundliche Blätter zunähst behauptet haben, daß die in letzter Zeit dor der schwedischen Weftknsk treibenden Minen deutschen Ursprunges seien, veröffentlicht heute das Marineamt einen Bericht, wonach eS sich um ennlische Minen handelt. Die amerikanischen Ttnhlschiffe. Wnsl,innton, 14. Mai. sNeuter-Vureau.) Sechs Stahl-schiffe von inbncsaml 48.150 Tonnen wurden während der Woche, die am 1. Mai abschlost. fertirla,id. Nern. 14. Mai. Tie bereinigten,Vollzugsausschüsse der eiiglischen Arbeiterorganisationen richteten einen dringlichen Ruf an die Regierung, um Irland, l' land und der alliierten Länder und um der ,'juluus! Demokratie willen von der Durchführung des Wli,l-pslichtgesetzes in Irland abzusehen, da jeder Ve^uch nach dieser Richtung das Blut Tausender Iren, < läiider und Schotten losten und die Entsendung derttausender in den Äürgerlrieg tosten würde, ' das Gewissen der zivilisierten Welt schwer ve^ wnrde. Nach Dubliner Meldungen wird der Nu^..... des bisherigen Befehlshabers der Truppen in Irlmld Generals Mahon sorgenvoll angesehen, da ec als ver-hällnislnäßig mild galt. Man befürchtet, daft d»> l?r» nennung eines strengeren Herren der er^ ' u,wnng5maßunhme ist. Tie Anliindigung, „ ü Mii die llbersahrt nach Irland nur mit besonderer Er» laubnis zulässig ist, wird vom Dubliner „Evening Tele, graph" als der Beginn des Tenselswerkes der Einfüh. rung der Wehrpflicht bezeichnet. General Maurice. Kondon, 14. Mai. (Neuter.j General Mauri die Stelle des militnrisö)en Mitarbeiters beim . Chronicle" angenommen. Ein allindischer Kongreß. Rotterdam, 14. Mai. Nach !' - schen Courani" erfährt ,.D zus«ll>n»e7lnetrctcn. Es j _ Indiens anwesend. Itnßland dämpfe in Moötan zwischen den Voljievilen nnd de, Anarchisten. Prieroburq, t^. Mai. sNeuter.) Gestern nochls ha< in Moskau der Kampf zwischen den Boij^evilen nnt> den 3Innrchis> > ^ nicht bekannt. Beim ttremel, dem (^ihe der Vl^skom-misscire, sind viele Geschiche aufgestellt. Heute mittags danertc der Kamps noch an. Hie Ntraina. 5ine Erklärung der neuen Meniesun». Kijev, 15>. Mai. Da» Blatt „Kiirvsloja Vlysl" ver. öffentlicht eine Erklärung der neuen Neaie^un«. in der sich diese geyen die " ' > . ' ' - . . Herrschaft wieder cn näre, antiukrainische Politik treibe. In der ^ es. die Regierung wird unwr Vermeidung <^... und plötzlichen Anderunaen mit Festigleit dcn , einer lniteren und allsl'i - r. natioiKilen Kultur, der schen Spracht' in der Schule und in oen staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen unter 3^! ^-.........."— Formen der ukra-iniickcn Staatlichkeit der Nationalitäten. Die 5 ,be der Neaieruli«. die durchaus einen Ubcrynll^^,..,!. (sntwurf des neuen Vlilitälürriornünns- ssefctzes.) Dreißig bis vierzig Jahre alt sind die Gesetze, die die Versorgung von Militärpersunen und deren Hinterbliebenen rc^'ln. Tie MilitärbeTtvaltnng l)at in Vrtennt-nis dcr vollen llnzulänglichleil der Versorglmgsgenüsse einen Entwurf ausarbeiten lassen, der nun den Pariamen« tarischcn Vertrclunaskörpcrn zllgehen wird. Bei der Vcr» sorglmg der Äiauuschaftspersunen (ohne Verufsunteroffi ziere) ist der Grundsatz zum Ausdrucke gebracht, das; die Bemessung der Pensionen noch dem Grade der Erwerbsunfähigkeit zuerkannt wird, und zwar in vier Stufen (20 bis 50 Prozent. 51 bis 75 Prozent. 70 bis 100 Prozent, gänzliche Unfähigkeit zu einem bürgerlichen Vcruf). Tltral" im Lnndcsthcnter. Hcntc tritt Hello Moja zum lehtonmal im prächtigen Film „Die Tochter der Grä« fin Stachowska" auf. In kaum einer anderen ihrer zahl. reichen früheren Nollen hat die genannte Künstlerin reich, lichere Gelegenheit aefnndcn zur Entfaltung ihres fein ab« getönten, auch die leiseste Negung des Herzens zum Aus« druct bringenden Tarstellungsvermögens und ist so im« stände uns ein lückenloses Foauenseelenlelx'n zu schildern, dessen Schictsal wir nicht ohne iiefrs Ergriffcnscin ver« folgen. Morgen Freitag erste Vorführungen des «roße« zweistündigen Pfingftpronrammcs! Approvisionicrttngsangelegcnheitcn. lZucker und Kaffecmislhung siir die erste und zweite Veamtengruppe.j Parteien »nil den ^egilimaliu» nen der ersten und zweiten Veamlengrnppe erhalten morgen nachmittags bci Mühleiseu Zucker und Kaffee» Mischung in folgender Ordnung: ersle Gruppe «on 2 bis 3 Uhr Nr. 1—200, von erhalten morgen bei Mühleisen Gucker nnd Kaffee» mifchung in folgender Ordnung: von 9 bis 10 Uhr Nr. 1-200 von 10 bis 11 Uhr Nr. 201 bis zum Ende. Auf jede Person entfallen '/: Liter >triswl!,'>mler und '/4 Kilogramm Kaffcemischung, was zusammen 1 l< lostet. Genügend große Gefäße für den ^ncler sind mit» zubringen. — l>triegs» und Prager Wiirstej werden in dcr städtischen ztriegsverlausöslclle in dcr Herrengassc' auf die grünen Legitimationen tt z„ ermäßigten Preisen in folgender Ordnlma. verlauf! werden: morgen uur-mittags Nr. 600—1M0, nachnlittags Nr. l 001—1200, am Samstag vormittags Nr. 1201—1400, nach. mittags Nr. 1401—1600. Diese Ordnung ist genan ein-zuhalten. Auf jede Person entfällt >/l >lllogralnm; daS Kilogramm Kriegswürsle lostet 2 l<, das Kilogramm Prager Würste 4' K. — sVierabgabe für den siinsien »,,d sechste Nczirk.j Parteien des fünften und sechsten Bezirkes crhalten morgen von 8 bis 11 Uhr vormittags nnd von 2 bis 5) Uhr imchmiNags in der Iosesilirche lEmaang durch das Hauptlor) Eier zu 70 j, das Stück, Änf jede Person entfallen höchstens zehn Eier. Die Fettlarte isi mitz,,. bringen. — sTchnhe mit Holzsohlen für Dienstboten) werden von dcr städtischen Approvisioniernnq morgen nachmittags von 2 bis 4 Uhr an der Poljanastraße 13 abge-geven werden. Theater, Kunst «nd Literatur. (Zu Gunsten des slovenischen Theaters in Laibach) fand gestern in Agram anläßlich des 50inhrigen Inbiläum« dcr Grundsteinlegung des bähmischen Nationallhcatcrs in Prag eine Festborstellung statt, wolx'i Vrchliclys Draina „Eine Nacht auf Karlstein" zur Aufführung gelangte. Taffesneuiqllnten. sZahnversicherunn.) Eine neue Art der Vcrsicho rung gedenlt cine VersichernngsgcscllsclM in Norwegen einzuführen. Dies ist eine Iahn- oder Iahnpflcaevcrsicho rung. Der Versicherungsnehmer bezahlt eine bescheidene Summe und erwirbt damit ein. für allemal das l«ccht auf regelmäßige und notwendige Zahnpflege und -Vchand. lung. Tiefer Gedanke kann wohl als ganz zloeckmähM be, zeichnet werden. Die Zahnvcrsichcrung lönnte soaar unbestreitbar weitere soziale Vedcntung newinncn. falls e, gelingt, dazu die Volkslrcise hcranzuzichen. deren Zahnpflege bisl)cr zu wünschen übrig lieft- Vielerle: Krankheiten und Krankheitsursachen lichc.l sich auf diese Weise der. meiden. >Jaiba<äc: o^tmii] :\'i. Ill_________________________________________L&?_________________________________________________________________IC Wh\ 1918 Wai, toftct das Lachen im Theater?) Es wt wohl ei einem erfolgreick>cn witzigen Lustspiel ill, Theater gelacht wivd. (55 gibt al»er ^l'ute. die dieses Kllliststilclchen fertig bringen. So saß diesertage. rm Kasseler Hoftheater ein .Herr und «lachte bei jedem Lachen, das durch das Haus ging. einen Strich. Nach Schluß dcr Vorstellung !es wurde das Lustspiel ..Meine Frau. die Hofscl^auspielerin" gegelienj ergab sich, d>nal fröhlich und laut gelacht l>c,tle. 'Warans ergibt sich. wenn im Durchschiiitt ein Einheits-preis vo» drei Mart angenommen wird. daj-, dem Be-sucher eines Lustspi,clö das in der heutigen Zeit so suird also sür wenigecl Geld ge^ boten, nild diese Tatsache crtlärt zu ihren, Teile auch dett lolossalen Besuch dcr Theater in dieser schweren Zeit. Allerdings soll diese Feststvllnng nicht etu>a besagen, das; nun dic Theater ihre immerhin recht hohen Eintrittspreise steigern, sollen, um auch das Lachen zu verteuern! <(fine Nl'biustci,! Aucsdote.) Durch die hoNändisch^-n Blätter >naein als junger Minn an, ^ Beginne seiner Wellberüymtheit eine ,^on,zerttol!rnee durch Deutschland unternahm, tam er auch in ein uldeniburgi° sches Städtchc'n. Vorschriftsmäßig gin« er aufs Rathaus und wurde, ncrck lange,m Warte.» von, Bürger ine ist er emp-lxingen^ „Wr«s wollen, Sie?" ^ «Die Bewilligung, ein Konzert geben ^u dürfen/' — „Ich bewillige Ihnen dc^. aber ich rate Ihnen, sich teine Hoffnung auf Einnahmen zu niachen." — „Um so ärger." ^- „Und ist das alles, was Sie wollen?" „Rein. ich wollte auch die Taxe wissen, die ich sofort bezahlen werde, um nicht noch einmal hertommen zu müssen."! „Warten Sie einen Augenblick." Der Bürgermeister suchte 171 einem schweren Folianten nnch. endlich harte er aefunben. was er suchte, uich las den, Künstler, ihm einen ^rnchtlichen Blut zuwerfend, vor- ..^omodiairten, Musila'w <«n und Sclniorranllen sind frei." Verblüfft nahin Rubin« ften, seinen Hur. verlies, das Rathaus und das Städtchen und schloor. daß man, ihn an diesen, aastfreien nni> ct>«I' mutigen Ort nw hören s^lle, — (l5l,arnlteriftil.) In Spnnie» ilxihrend de,v französischen Krieges i,n Nxfanae det< t^rigen Iuhrhun^rls traten drei Soldaten, ein Denlscher. ein Franzose und ein Engländer, in ein Wirlsliaus. Auf deill .'»tamin lag eine, schöne Taschenuhr. Als die drei das Haus verlassen hatten, saate der Deutsche: „Das lr»ar eine schöne Uhr; schade, dah ich sie nicht kaufen tonnte!" Dcr Frangosc entgegnew: ,M liedollcre, daß ich sie »licht genommen habc." woranf der Engländer lurz sagte! „Ich habe sie in der Tasel^!" Aus dem Kliegstagebuch des k. u. k. 5. Dra-gonerregimcnts. Gpis«>de,t aus der ersten Zeit des Weltkrieges. Dn Spätsommer des beWlwnasvMen Jahres 191^ näherte, sich seinem Ende. Auf der Landstrasze, die nach Slwarlznwa führt, trabte der Leutnant Penta mit einer Aüftläruugsablcilung der !i. Estadron tx,'s 5. Dnigoncr-«'ginients. Leutnant ^enla »va,r ndigcs Msühl. Man l>eifand sich jn dn,na,ls in den erbten Tassen des Krieges. Da brannte man noch dc^ranf. nnt dliu feinde zllsamn'en-zllkommcn. konnte sich denn so ein junger Reitcrleutnant eine Begegnung mit den Russen anders vorstellen, als cinc frische, fröhliclie Reiterntwllc. bei der man zeigen sonnte, was es tMl, Seiner MaMät wftferer Offizier zll scin? ..Ach, lvenn es nur schon so weit wäre!" dachte Leutnant >; Sttvarczawa. Dcr Herr soll Se segnen u,ld segnen Ihre Waffen. Herr Offizier, und starten anch die Herren Soldaten, zu schlagen dc Moskalcn." Der Lentnani durfte die Äutzerungcn des Alten getrost einst nehlnen. denn der Nachrichtendienst unter den Polin-schen Inden funltionierte in, allgemeinen gut und unglaublich schnell. Die Nachrichtenpatrouillc seht ihren Ritt fort. Leu!-nant Pei'la wird nicht müde. mit seinem „Heiß" die (he-glut» abzusuclx-n. Aber s^ sehr er auch späht, nichts tut ihm tx'n ftiefallen, sich ent^>ecke>n zu lassen. Gegen Sonnen« Untergang ist die Bahnlinie Zloczow- Bust erreicht. Von dort nach Sllvarczawa ist es ein.Hahensprnny. In Stwar-»zan'n ist es wie aoogestorben. Die Häuser sind fest ver- ! riegelt, taum. dah ein Licht hinwr einem Fen>ster verrat, ! den gibt. Die Reiter trommeln ein paar Leute ans den Häusern herans. „BoF.e, Bo mehr verdichtenix'n Kugelregens die Straße zurück. Die scixrrfeu Augen des Korporals entdecken auch bald den Leiutnanl. der lxreite. bw zu d»lt<'rn im Sumpf ver sllnlen »r^r. Mit einem Satz ist Ferjaneie bei seinen, Vor. gesetzten. Was gilt es ihm. duß ei7 seinen rechten Stiefel in, Snmpfe stocken läßt. daß die Kugeln dcr Kosaken seinen Kopf wie toll umschwirren? Seine ganze Kraft gehört dazu. den Offizier nnler dem Pferde hervorzuziehen. Aber es gelingt, es gelingt und tief aufatmend sä,l>vvt t> , 5»'^-pornl seinen Leutnant auf die Straße. Nun will Ferjan<-i<- den von ihm ('^^lilni, er Penta will dieses neuerliche Opfer nicht annehmen. Und schließlich ist er genötigt, den, Korporal zu befehlen, wieder sein Pferd zu l^steigen und sich in, Sicherheit zu bringen. Gegen einen, dienstlichen Befehl >vagt Ferianc-n-leinen Widerspruch zu erlaben. Daruni sitzt er rasch anf und sprengt davon. Leutnant Pensa versucht, ein papr Schritte zu gehen. Aber sein Abenteuer im Sumpf hat ihn zu müde gemacht. Seinc Erschöpfung kennt leine Grenzen. Mögen die Ko-säten schießen soviel sie toollen. m<-lg ihn eine ihrer Kugeln treffen! Pcnba lväre es gleich gewesen, so müde. so malt war er... Er setzt sich am Rain dcr Straße nieder. Nnr ruhen! Nur ruhen! Da hört er plötzlich rr zu werden. So hat der wackere Bursche alxilnals den feindlichen Mlgeln getrotzt, um hin unt> l>er zu reiten und seinen geliebten Offizicr retten zu tonnen. Leutnant Penla »steigt des Braven Roh. Fcrjanciä selbst setzt sich anf das »„gesattelte, und hui! sprenycn beide i8trati*n dieser Zeitung.' 16Ü6 3-1 Falsche ine 'werden zu besten Preisen gekauft; 155« i 1 fllter Markt 15, II. St., liohs. i Nettes Stubonmätlitien wird zu einer Familie mit eii*«m kleinen Kinde 15M i 1 für Laibach gesucht. Näheren ia der Administration dieter Ztg. 1539 ZZtjl Yex»ls:LLX*f en: ' ' j 1 Schreibmaschine, neu, mit deutscher Tastatur. Fflanzen-Lelm iflüsHigi, per Kilogram».........ii K ltO Dauerlösober (ohne Lösohpapler), per Stack.....>»?¦-- Sohrelbg; rnltnren (Tasohenhalter), per Stück.....» » 3 'Tintenpatronen, Ersatz für Ooldfüllfedern, Preis ....»• —'60 | Karbonpapier, viol. u. Rchw., per Karton........von » 2B1 aWwarts Indigopapier, per 100 Bogen ........... » » 40 Farbbänder f. Sohreib-Masoh. bis IS am........> U> ,, „ von 13 hi« 36 ni».....»18" Tinteroi f. Tinte-fir/.evgung (in Kartons 60 Schachteln), iro Karton > 18 — Heftklammern nnd alle übrigen Bnrean-Artikel. 50 bis 200 Kilogramm Sohleudorhonlg.......a » 28 Kaufleute ermäßigte Preise. Anfragen erbittet nach Lalbaoh Postfaob Nr. 143 Wer verkauft mir ein Pianino A PQF* mit gutem Ton *^PI J Würde dafür ein größeres Quantum Zi- I garren öder Zigaretten-Tabak etc. abgeben. * 16U> Ausführliches an H. Rasim, Wattens in Tirol, erbeten. " ' KORKE ""' gebraucht, nicht gebrochen und nicht gerissen, pr» Kilogramm 1»ih . . . . K 99'-Champagner - Natur korke, langn, siebt gebrochen (keiae Kunntkerke) pro Stück...................... ,, 1" neue FlascJieikorke pr© 1 Kilogramm............... „ 75' j kauft gegen Bemusterung per Nachnahme Karl Kraus, Wien, H., Darwingane 37. a.w Franz-JosefstraBe Nr. 5 -JR im 44 Neu eröffnetes Photo-Atelier „HELIOS" .Spezialität: Porträt-Postkarten in Skizzen-Manier sowie alle phbiographischen Arbeiten in feinster AusfUhrune> /i ¦ Bitte sich die ausgestellten Bilder anzusehen. "9*3 Krnninn -^° 'äü1 • ^ ¦*»¦¦¦ Schwefel :: krlstal'is ert In Stücken 98 100° :: SCHWEFELPULVER 80 90 liefert prompt 1&19 ö t Lukaos & Meitner Asphaltwerke, Fabrik für Dachpappe und chemische Produkte. Firmainhaber: LUDWIG LUKACS, BUDAPEST V., Dorottya-utca 6 a, IV. Stock 50. Telephon •* 179 60. ^ruck und Aerlng uun Jg. v. lNelN'nay: ck ^ed. Vambciq,