N2FMNMNWI tur Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 2^« V^^^<2H.Ä<2° ^ ^3 . Montag am ZU'. September 184 1 K^ ^ ^° " °,e,erZei,^r„t erscheine» woweni,,« l've, Nummern. ledesMal ein h„lber-Loaen. Der Pre,s des Blattes iN in ?aiback aan>!»dr!«t>. da,l>,,,l!r,>! 5,1, ^»rn>!»e s, l. P°» „nier i.nuv.«r, m>, r°rlo're,er Zusenouna aanji»br,a », balbiobrio 4 n. C.M., uni> n>,rd balbiabria «°r»u«. !>>',,,»!!. Alle t.!. I>»,iau,iei neome» vranunierat,»» an. I„ ba1, ,m «rften «tolle. Sonett. Ni e Gunst des Zulians, oder Todesqualen, Bleib. 2 he Hers«den nur die Wahl zu tragen. Mit ihre» schönste», lussdurchglühte» Tagen Muß sie die karge Lebcnsfrist bezahlen. Joanne s aber liegt in Kertershallen, Herodia s fand' an seine,» Tod' Behagen, U5er lmuü' der Reizenden den Wunsch versagen? Nie wiegt so üppig sich, - sein Haupt muß fallen! O Poesie, du arme Lhehersade, Vrtannt , miM-anch! zwar, s>„de^ du doch Gnade, Well du erzählst so wonnige Geschichten; Doch trittl! du hin mit der Prophelrnlundc, Nerhaßte Wahrheit i,n entstanlnitcn Munde, Dann wird die Tänzerin de» Sänger richten! N i z z i. Skizzen aus Krain. >. Der laibacher Morast und seine Entsum­pfung. Von Michael Heinlo. (Forlsetzung.) Allein, nachdem es nicht einleuchten wollte, daß der laibacher Morast lediglich des Iagdvergnügens wegen vor­handen, und zu nichts Anderem bestimmt sei, als daß Schrote darauf angebaut würden, so war man darauf bedacht, die­sen Sumpf in ftuchibares Ackerland zu umstalten, was kein leichtes Unternehmen war. Den ersten Schritt, um den man weiß, daß er über­haupt zur Encsumpfung des Morastes gerhan wurde, de­richtet Valvasor , in seinem Werke „Ehre des Herzog­thums Krain«, Buch XI. S.' 674, indem er meldet, daß im Jahre 5524 „zween erfahrne Bau- und Röhrenmeister, Stephan de Grandi aus Bolognien und Niklas Ven­d aholo aus Mantua," nach Laibach berufen worden seien, um ihre Meinung in obiger Beziehung abzugeben, wobei be­ reits davon die Red.' war, hinter dem laibacher Castellberge ei­nen Graben zu schneiden, welcher die beiden Endpuncte des großen Bogens, den der Fluß um den Berg herum beschreibt, mit einer Sehne zu verbinden hätte. Auch lesen wir in dem bejagten Werke des unvergeßlichen Valvaso r eine von Wolfgang Mark o witsch, gewesenem Landschreiber in Krain, verfaßte „Meynung von Auscrücknen des Morastes um Lay­bach", worin er gleichfalls von der Schneidung des Grabens zwischen dem Castell- und dem Lnlone-Berge als dem we­sentlichllen Mittel spricht. Bezüglich des bei dieser Graben­schneidung auszuhebenden Materials sagt Markowitsch in dirser Abhandlung: „Wann die Arbeil und Unkosten nit »zu schwer wäre, die aushauende Erden durch Karren auf „den Schloßberg zu führen, konnte dieselbe zu einer auf­«setzenden Pastey wol dienen, oder daß man am Berg al­lenthalben die Gruben anfüllen und daraus Gärten ma­„chen wollte, oder es könnten die Wachsbleicher zu ihrem „Blaichgarten in der Prül") solche Erden verbrauchen; viel­leicht würde dieselbe taugen zum Ziegel brennen.« Der gute Markowicsch ließ sich damals Nichts träumen da­von, daß man, wie es bei Realisirung dieses Projecces späterhin geschah, auf enorme Lager von Sceinschotter, und selbst auf Felsen stoßen würde, welche mit doppelten Kosten bei Seite geschafft werden mußten, und die denn doch „zum Ziegelbrennen« nicht wohl verwendet werden konnten. Mar ­ko witsch führt in seiner Abhandlung an, daß Peter von Watzenberg sich anheischig gemacht habe, auf eigene Ko­sten den Morast auszutrocknen, wovon er sich lediglich die Robath von den Unterthanen, welche sich auf der ausge­trockneten Moraststäche ansiedeln würden, vorbehielt. Der­gleichen hat im Jahre 1834 Hanns Jacob Freiherr von I u ritsch die Austrocknung des Morastes unternehmen wollen, jedoch hat er eben so wenig, als der Erste«, An­klang gefunden. Später endlich machte eine niederländische Gesellschaft den Antrag, einen Canal um den Schloßberg zu führen, und die Cultivirung des Morastes gegen zehn­jährige freie Benützung und Abtretung um den Landeswerth in's Werk zu setzen. Allein auch dieser Antrag so sachkun­diger und in derlei Dingen erfahrener Männer wurde lei­der! verworfen. Der Beginn der Morastentsumpfung fällt unter die Regierung der höchstseligen Kaiserin Mari a Theresia ') ?ruli>, Wiese an der Laibach nächst der Etodt. A?«5 und in das Jahr t?«2, zu welcher Zeit der damalige Ta­bakgefälls-Administrator, Zor n Edler von Mildenhain , nach vorhergegangener Prüfung seines Projecces durch den von Wien desihalb Hieher gesendeten Ingenieur und Com­merzrath, Maximilian Fremaut , die Bewilligung ertheilt, einen Morastterrain von 344,13« lH Klaftern auf eigene Kosten zu cntsumpfen. Sein Vorhaben wurde nicht nur als ein unausführbares Wagnis; verlacht, sondern auch auf alle mögliche Weise bestritten, zumal der von ihm gewählte Ter­rain weit vom Laidachfiuße entlegen war. Ein Dominium that sogar in vollem Ernste aus dem Grunde dagegen Einspruch, weil es seit undenklicher Zeit das Recht besaß, auf besagtem Terrain Entennehe aufzu­stellen, und, wenn nun der Sumpf abgeleitet würde, auch keine Enten mehr zu fangen seien. Alle Oegenoperationen wurden aber an der Weisheit und Einsicht der großen Re­geniin zu Nichte, und Zor n erhielt für sein gelungenes Unternehmen nebst einer rühmlichen Belobung die goldene Civilverdienstmedaille. Die culciuirte Fläche führt noch heu­riges Tages den Namen »der zorn'sche Grund", so wie der 248« Klafter lange Canal, der von dorr aus am Stadt­walde vorbei in die Laibach führt, der »zorn'sche Graben" heißt. Gleichzeitig begann auch Brun o , Abt der damaligen Carrause Freudenthal, Encsumpfungversuche anzustellen, weßhalb ihm ebenfalls eine Belobung von Seite der erha­benen Monarchiu zu Theil wurde. (Fortsetzung folgt.) Pariser Gerichtsscenen. V. Herr von Rothschild. Arna l hat es uns schon gesagt in jenem geistvollen Witzspiele, betitelt »Ein Herr und eine Dame" : Es giebc keine fatalere Profession, als die eines Onkels. Gleicher Meinung ist auch Herr Cadrus , ein ehrenwerther Bür­ger aus Bechune. Lassen wir Herrn Cadrus selbst sein Malheur dem Friedensrichter auseinandersetzen. Onkel Cadrus. Herr Richter, ich bin der unglück­lichste Mensch an der Meerenge von Calais. Ich bin in einem so bejammernswerten Zustande, als sich nur einer denken läßt... Man verlangt von mir Bezahlung der Schul­den meines Neffen, und ich bin doch nicht verpflichtet dazu. Ein Schuster. Sie haben zu zahlen versprochen. Ein Schneider. Ich habe Ihr Wort. Ein Wirth. Sie haben es uns feierlich geschworen. Onkel Cadrus. Meine Herren, Sie schreien mir da, mit Ihren Rechnungen in der Hand, Eins vor, und wollen mich nicht auch zu Wort kommen lassen. Das ist nicht in der Ordnung,; ich habe das Recht, hier auch mitzureden. Der Richter. Sprechen Sie, mein Herr. Onkel Cadrus. Ich verlief Bethune, um nach Pa­ris zu reisen, und mich hier zu überzeugen, ob Leon, mein Neffe, sich meiner Wohlthaten würdig benehme. Seit län­gerer Zeit hatte ich seine Briefe nicht beantwortet, weil ich ein wenig schreibfaul bin, und weil er überdieß ohne Unterlaß, Behufs der Anknüpfung von Verbindungen, wie er sagte, Geld von mir verlangte. Kurz, nachdem ich ihm eine solche Summe von Fünffrankenstücken geschickt hatte, daß er damit im Nochfalle selbst fünf und dreißig Verbin­dungen hätte anknüpfen können (Heiterkeit), so beschloß ich, mit eigenen Augen nachzusehen, wie es denn eigentlich stehe mit ihm. Ich komme an. Ich hatte ihm ein Gasthaus be­zeichnet, wo ich ihn zu treffen hoffte. Ich finde ihn daselbst in schwarzem Kleide und weißen Handschuhen. — Nun, Freund, wie steht's mit Dir? — »Prächtig", antwortete er mir, »ich bin im besten Zuge; nur habe ich einige kleine Schulden an Leute, die mich rastlos um Bezahlung drän­gen."— Wenn Du mir zeigst, sage ich, daß die Ausla­gen, die Du gemacht hast, Dich zu Etwas gebracht haben, so bezahle ich sie. — »Ich »verde es Ihnen beweisen", ver­setzt mein Neffe; »diesen Abend werde ich Sie in der Oper mit einem liebenswürdigen Manne bekannt machen, der Ih ­nen den klarsten Wein einschenken wird." Der Schuster. All'Das hat mit meinem Conto Nichts zu schaffen. Der Wirth . Wo wird denn Das endlich hinaus wollen? Der Schneider. Er macht uns ein Gaukelspiel vor, das man leicht durchschaut. Onkel Cadrus. Ruhig, meine Herren Gewerbsleute, die ich schätze, der liebenswürdige Mann, um den es sich handelt, ist eine Gestalt, die in der Angelegenheit, die uns beschäftigt, eine wichtige Rolle spielt. Hören Sie wei­ter. Ich gehe mit meinem Neffen, dem armen Schlucker, in die Oper. Plötzlich, in der Mitte des Foyer, ruft er aus: »Ach, sehen Sie dort Rothschild!" — Welchen Rothschild? fragte ich. Ist es der, welcher Fässer voll Gold in seinen Keller rollt, und der seiner Haushälterin Zwanzigfrankenstücke giebt, wenn ersichchemische Zünd­hölzchen holen lassen will? (Allgemeines Gelächter.) »Der nämliche^ antwortete er; »ich bin sehr gut mir ihm, wir haben miteinander Millionen .. . an einen sichern Ort ge­bracht." (Allgemeines Gelächter). Darauf reicht mein Neffe dem berühmten Finanzmanne die Hand, der ihn ohne Um­stände beim Arm nimmt. Er war erstaunlich häßlich, der be­rühmte Finanzmann. (Eine allgemeine laute Lache platzt los.) Der Richter. Enden Sie einmal Ihren Bericht, mein Herr, und kommen Sie zur Sache. Onkel Cadrus. Kurz, ich ließ mich mit dem Herrn Baron von Rothschild in ein Gespräch ein; ich erin­nerte ihn an die kleinen Messerchen, die sein Vacer einst verkaufte; ich erinnere mich sogar, ihm gesagt zu haben, man habe ihm die kleinen Messerchen nicht gegeben, um sie zu verlieren. (Gelächter.) Der Baron war äußerst liebens­würdig, als er diese Worte vernahm: er lachte mir in's Ge­sicht. (Neues Gelächter.) Daß ich mich kurz fasse: nachdem er mir die Versicherung gegeben hatte, mein Neffe stehe auf dem Puncte bedeutende Geschäfte auf der Börse zu machen, und er sei dort wie zu Hause, verließ ich ihn, erstaunt und entzückt über meinen Neffen, und den Tag darauf versprach ich diesen Herren, die hier als Kläger gegen mich auftreten, ich wolle sie innerhalb acht Tagen befriedigen. t?t Der Schuster. Und Sie hätten auch halten sollen, Was Sie versprachen. Onkel Cadrus. Keineswegs, ich bezahle Nichts. Stel­ len Sie sich vor, Herr Richter, Was geschieht! An dem­ selben Tage, an welchem ich Versprochenermassen Leon's Schulden hätte bezahlen sollen, besucht mich der Baron Rothschild. — „Erweisen Sie mir eine Gefälligkeit", sagt er. Ich Ihnen eine Gefälligkeit erweisen? erwiedere ich; vom ganzen Herzen; allein Was kann ich für einen sol­ chen Herrn thun? Nichts . . . „Viel", versetzte er, .Sie tonnen, wenn Sie wollen, mir hundert Sous leihen." (Lange, ungestüme Heiterkeit.) Merken Sie, Wassich aus diesem An­ suchen weiter ergab?— Ich erfuhr, daß mich Leon betro­ gen hatte, unverschämt betrogen, um mich zur Bezahlung seiner Schulden zu vermögen. Der falsche Baron Roth­ schild war, ohne alle weitere Anstellung, ein Kräuterken­ ner, Haut und Bein war sein ganzes Capital, und alle Banken waren ihm sehr wohl bekannt, nur nicht die Bank von Frankreich. (Allgemeines Gelächter.) Nun behauptet der Onkel, daß er nicht schuldig sei, für einen seiner Wohlthacen unwürdigen Neffen zu bezah­ len; eine Stunde lang bekämpft er die Argumente des Schu­ sters, des Schneiders und des Wirthes; endlich setzt der »lichter dem Streue ein Ziel durch die Erklärung, daß der Onkel weder für noch durch seinen Neffen zu Etwas ver­ pflichte! sei, und thun könne, Was er wolle. Vi. Das Estaminet der Demokraten. „Beruhigen Sie sich, Herr Blumenthal!" rief eine alte Haushälterin, indem sie bei einem Arme ihren ftchzig­ jährigen Herrn zurückhielt, eine Art von zweibeinigem Ge­ schöpf, von dem man aber nur die Nasenspitze sehen kann, so ist sein ganzer übriger Korper eingehüllt in die Falten seines ungeheuren Ueberwurfes. Blumenchal. Ich mich beruhigen! beim wahrhaf­ tigen Gott! ich mich beruhigen, Ursula? Sie haben Boh­ nenmark in den Adern, Sie, wenn Sie bei solchem Gräuel ruhig bleiben tonnen. Ich kann es nicht, es überwältigt mich. Rosemond, der Beklagte, lacht laut auf, indem er sieht, wie sein Gegner auftritt. Rosemond ist das wahre Vorbild eines Kaffeehaustyrannen, wie Derva l auf der Schaubühne des Palais-Royal ihn darstellte. Weite Pan­ lalon, carmesinfarbiges Gilet, fingerhohe Halsbinde, den Huc auf den Ohrensitzend— da ist der Don Juan fertig, der allen Elviren am Zählusche zahllose schlaflose Nachte bereitet. Blumen thal. Friedensrichter, ich frage Sie, hat ein Ehrenmann das Recht, eine Meinung zu haben? , Der Richter. Unstreitig. Blumen thal. Ist es jedem hergelaufenen Menschen erlaubt, sie ihm zu entreißen, sie ihm zu verwechseln mir derselben Straflosigkeit, mit der man ein schmutziges Hemd wechselt oder Stiefel, die uns zu eng sind? Der Richter. Ganz gewiß nicht. Blumen thal. Wohlan, Das hat man mir gethan; man har mich der Gefahr der Eidbrüch,gteit ausgesetzt, man hat mich dem allgemeinen Gelächter preisgegeben; Rose mond ist es, der diese Schändlichkeit angezettelt hat; ich bitte um seine Bestrafung. Der Richter. Sie wird ihm, wenn er schuldig ist; vor Allem aber erzählen Sie, Was man Ihnen gethan hat. Blumen thal. So wissen Sie denn, Herr Richter, daß das Estaminer, welches ich zu besuchen pflege, auch ein Versammlungort von Mitgliedern des jungen Frankreich ist, langbärtiger Demokraten, starker Geister, welche die Gleicheit der Stände sehr bequem finden, aus der natür­lichen Ursache, weil dadurch der ihrige nur gehoben werden kann. Ich bin der Einzige im Estaminat, der ihre anti­monarchischen Ansichten nicht theilt. Das hat sie geärgert, und so haben sie mir denn auf Anstiften Rosemono's einen Streich gespielt, der sie reif für den Galgen macht. Der Richter. Nämlich? Blumen thal. Ich lese gewöhnlich die „Quotidienne", Das versteht sich, denn ich hatte einen Vetter, der in Qui­beron ermordet wurde, und mein Vater diente unier den Gardes du Corps. Unlängst abends suche ich sie, ich finde meine „Quotidienne" auf einem Tische; gut, das ist meine Sache. Ich lese und trinke Kaffee. O Ueberraschung! für's Erste verlangt Paris mit lautem Geschrei die Wahlreform; der Artikel der Fonds rief der Befestigung von Paris Bei­fall zu und tritisirte das monarchische System, das Feuil­leton endlich sprach von Herrn von Robespierre . . . . Ich war ganz betäubt; Das ist doch sonderbar, dachte ich, d,ese gute „Quotidienne", die doch niemals ihre Farbe ge­wechselt hat, heute hat sie ihre Mütze verkehrt aufgefetzt. (Allgemeines Gelächter.) Wie ich mit meiner Lectüre fertig bin, kommen diese Herren, Rosemond an ihrer Spitze, auf mich zu, und fangen ein politisches Gespräch an. Jetzt, meine Herren, sage ich zu ihnen, trete ich auf Ihre Seite über: ich war der Meinung, daß öffentliche Ordnung und Alleinherrschaft nothwendig sei zum Gedeihen einer Nation; allein, weil nun mein Journal auch Ihren Ansichten hul­digt, so wollen wir mit unfern Gläsern freundlich zusam­menstoßen. Rosemond. Er kann nicht sagen, daß wir ihn dazu gezwungen haben. Blumen thal. Nein, allein nachdem mehre sehr al­berne Toasts ausgebracht waren, merkte ich, was für eine Falle man mir gelegt hatte. Die Vösewichter, sie hatten einen Mord, eine Enthauptung verübt. Der Richter. Eine Enthauptung? Blumenchal. Ja, mein Herr, sie hatten die „Quo­tidienne" enthauptet, sie hatten ihr nämlich den Titel ab­geschnitten, und diesen dem „National" aufgeklebt, so daß ich den „National" las, ohne es zu wollen. (Allgemeines Gelächter.) Rosemond ist derMensch, der den Titel des „National" auf den der „Quotidienne" gellebt hat. Seine That hat mich den schlechten Schwänken des ganzen Esta­minet preisgegeben; ich begehre eine Entschädigung, und das eine tüchtige. Man darf mit der Meinung eines Men­schen nicht spielen. R72 Der Friedensrichter hatte viele Mühe, dem Herrn Blumentha l begreiflich zu machen, daß hier gar kein Grund vorhanden sei zu einem gerichtlichen Verfahren.— Als der alre Royalist Dies endlich einsah, willigte er da­ rein, daß seine Klage im Register gestrichen werde, und er zog mit seiner Haushälterin ab. Huäierrce. Neues. (Ein seltener Arzt.) Die „allg. Theaterzeitung« berichtet aus dem »lütwetntei!!' ur>e»t»l" nachstehende Anek­dote: Vor wenigen Wochen befand sich ein junger Mann, welcher das achtbare Geschäft eines Arztes' betrieb, als Wohnparcei in dem Hause eineö griechischen Popen in Aidin. Hier entspann sich zwischen der Tochter des Letz­teren und dem Gaste ein so inniges Freundschafcsoerhälc­niß, daß der Pope nur unter der Bedingung einer nahen Heirath die Nähe des schönen Franken forcgestatten wollte. Mi t wonnigen Gefühlen sah das Mädchen dem Tage ih­rer Verehelichung entgegen, als der Docior immer einen Vorwand ausfindig machte, den dazu bereits festgesetzten Tag wieder hinauszuschieben. Endlich sah sich der gekränkte Vater gezwungen, Hülfe bei den Behörden zu suchen, welche den Bräutigam zu einer Erklärung aufforderten. Dieser weigerte sich entschieden, solche abzugeben, und als endlich Drohungen ausgesprochen wurden, erklärte er, nur der Gattin des Gouverneurs den Grund seines bisherigen Be­nehmens mittheilen zu wollen. Diese erfuhr sonach aus sei­nem Munde, daß er ein fränkisches Mädchen von guter Herkunft sei, das in der Ausübung der Medicin bisher seine Subsistenz fand. Die betroffene Dame beruh'gte nun die Besorgnisse des Popen, und erwirkce zugleich bei oem Gouverneur, das der junge Basi l sein b,s dahin glück­lich geführtes Heilgeschäft fortbetreiben dürfe.— (Heuschreckenplage.) Die Heuschrecken sind in diesem Jahre in Spanien in so ungeheurer Menge erschie­nen, daß sie on einigen Orten die ganze Ernce verzehrt haben dürften. I n einem Orte waren fortwährend Al)0 Personen beschäftigt, diese zerstörenden Inseccen einzusam­meln, und obgleich auf diese Weise täglich ?ci bis «(» Säcte vernichtet wurden, so bemerkte man doch keine Ab­nahme. Furchtbar war es, diese Thiere in Abrheilun­gen ziehen zu sehen, die zuweilen eme Meile lang und li)0d Schritte breit waren. Nur eine halbe Siunöe brauchte ein solcher Haufen auf einer Stelle sich aufzuhal­ten, und Wein-Oel-und Kornpflanzungen waren völlig ver­nichtet. Ma n fand nach ihrem Abzüge nur mehr die stär­ kern Aeste und die Wurzeln, welche ihre tiefe Lage unter der Erde der Gefräßigkeit dieser Thiere entzog. — (Gläserne Kirchenglocken.) Zu den neuesten staunenöwerihen Erzeugnissen der Industrie gehören gläserne Kirchenglocken. Kürzlich wurde eine in Schweden gegos­sen, deren Durchmesser sechs Fuß beträgt. Ih r Kl.iNg soll Heller und reiner sein, als der von irgend einer Metall-Mischung. — Mannigfaltiges. Die Glaskugel. Ein Mann der Wissenschaften hatte einst eine große Gesellschaft von andern Gelehrten zu sich geladen. Vor der Tafel machten die Herren noch eine Promenade im «arten ihres College». Dieser lenkte dort ihre Auf­merksamkeit auf eine große Glaskugel, die, auf eine,» Sockel von Sandstein stehend, sonderbar genug, unten ganz heiß, oben dagegen, wo sie den Son> nenstrahl.n ausgesetzt war, kühl sich anfühlte. - Jeder überzeugte st«, uon der räthselhaften Erscheinung, und Jeder suchte, sie in seiner Art durch eine gelehrte Theorie zu erklären. Da der Hausherr mit keiner derselbe» zu­frieden war, so wurde er >,m seine M,!»n,,y gebeten, und gab diese mit den Worten: »Die Erscheinung beruht einfach darauf, daß ich die Kugel «,»drehte, bevor Sie kamen." Sc » ggo ». Der unter dem Nomen des berühmten Lussigmachcrs der Königin Elisabet h bekannte Scaggo n hatte von derselbe» ein Darlehen von 5no Pf. Nachdem der Termin der versprochenen Zahlung schon langst «er« flössen war, drang die Konigin unerbittlich auf möglichst baldige Nerichii, gung. Zu», Glücke hörte der Hofnarr, daß der Weg der Königin a» eine,» der folgenden Tage sie an s,iner Wohnung vorbeiführen'werde. Schnell kam er auf den Einfall. sich einen Sarg machen zu lassen. In diesen, auf seinen eigenen noch lebendigen Leib gefertigten Sarg wollte steh der Narr legen, und stch in demselben uon seinen Freunden scheinbar zu Grabe tragen zu lassen. Alles war so vorbereitet, daß in demselben Zeitpünctc, als die Königin vor Scaggon s Wohnnng vorbeikam, der Sarg mit seiner Inlage von einigen Freunden des Eingesargten aufgeschultert ward. »Wen trägt man zu Grabe?" fragte Elisabeth , und vernimmt die Antwort: »Ihrer Majestät unterthänigsser Diener Scaggon . — »Ach«, sagte sie, »ist der Spaßvogel todt? Habe ich doch nicht einmal gehört, daß er krank sei. Er war ein Erzwicht, und mir 5ou Pf. schuldig; doch ich schenke sie ihm von ganze», Herzen.» — Bei diesen Worte» erhob der vermeinte Todte sich plötzttch im Sarge, und sprach: »Ich danke Ihnen, gnädigste Königin, untcrihänigst; diese Gnade ist so groß, daß sie mich wieder ledendig gemacht hat. .Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine», Landpriester. 25. September »7l? starb Franz Karl Graf von Kanniy , Fürstbischof von Laibach, auf , seiner Reise von Passau nach La,dach in Wien, l!!2ü wurde Herr Georg M a u r , Gubernialrath in Laibach, daselbst als Domprobst innalliet. i!85l wurden die Capilularcu des Collcgnt-Capitels zu Neustadtl — ein Probst und vier Chorherren— installirt, nachdem es seil der v°» den Franzosen unter l7. December luw verfügten Aufhebung unbeseyt geblieben war. Abends brach zu Krainburg in der Mühle nächst der Savcbrücke ­mulhmaßüch durch Anlegung - Feuer aus, welches 2? Häuser ,» der >i-avev°rstadl i» Asche legte, und die Stadt selbst in große Gl­fahr brachte. 2ü. September 1802 wurde der in der Pfarre Mornuisch in Kr»i» 1724 von Zemcinen El« lern geborne, von Kaiser Fran z in de» Freiherrnstand erhobene Georg Neg a (Veha), k. k. Qberstlieutenant und Professor der Na,hemai,k bei,» Bombardier-Corps, mit den, Marien-Theresicn­»ede» geziert, in de» Fluihe» der Donau nächst Wien—muthmaßl,ch von eine,» Müller ermordet — tobt gefunden. 27. Sepie», b e r 5815 schlug GrafSlahremb c lg , vereint mit Generalmajor Varo» Csi­vich, die Franzosen wiederholt bei Zirknih, und machte zuo Gefangene, lül 5 schiffte sich Joachim Mura l zu Ajaccio ,» Corsica mit 2uo Man» l» 5 Barte» ein, und »lachte mit zu Mann, nachdem ein Stur,» die Schiffe getrennt hatte, den Versuch, im Neapolitanischen zu landen, und sich wieder der Krone zu bemächtige». wurde zu Rom In 5cruUnlc> maiutinu zum Papste erwählt der am 2. August l?ül> geborne Graf Hnnibul« cielw lHen^ , Cardinal und Gencralviear in Ron,. AuftlMüg des Logogri'phs im Blatte Nr. 42 : <5 r t e d h 0 s. 2 2 4 5 6 u 2 Feier Erde 2 Feiede fordere frei 1? hoffe z Erde l u hier 0 Reihe Friede Erde 2U Heide 8 hohe 2l dlei 3 hier 22 Dorfe ll> rief 2« Rede l t E,de 24 Ode 52 Eifer 2z reife «5 Ehre 2Ü feoh >4 froher V/"^iau„a . 2« dem «ogogriph soll i» der «. Zeile stall 40242 stehe,, 4624, dann >n der l2 . Zeile statt 67554 - «4554­ Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.