__________^WM5MNM.------^-.------ Dienstag den 29. Vrachm. 179^ Inländische Nachrichten. ^aibach öe?l 26. Vr^hm. Gcstcrn^ frühe ist der Hr. Gubmüalrath , und un-^ ser neue Kreishauptmauil Freyhr. v. An-^ kershosen von Wien über ^lagenfurt glin-k^! l>ier eingetroffen- Se. Maj. dcr König!! überzeugt von seinen Kenntnissen, von fti-^, uemBiederslNN / geraden , und rechtschaffenen Betragen, wovon er als Deputirter des Herzogthums Karntens bey Hofe in Wien die untrüglichsten Vcweise gab, ha-bcn ihn ans eigenem Antriebe zu dicftr wichtigen Ehrensiclle zu oefördcrn geruhet ^hicn den 2^. Ir^chm. Am lzten wurde abermals in den Zimmern Seiner Maj. des Königs ein KonfercnMth gchal-ten, der von n. Uhr frühe bis gegen 2 Uhr Nachmittags dauerte. Dabeiwaren ulgegen Se. Maj. der König, dcr Fürst v. Stahremberg, die beyden Herren Feldmarschalle Lacy / und Loudon, der Graf v. Rosenberg, Philip Graf Ko-benzel und der Staatsreftrendar Freyherr v. Spielmann im Namen des Herrn Staattzkanzlers Fürsten v. Kauniz. Es wurden hierauf Kurriere sowohl nach Brcslau dem jetzigen Aufenthaltsort des preußischen Monarchen, als auch nach Petersburg abgefertiget. Mau hat seitdem erfahren , daß der Graf Philip Kobcnzel und der Freyherr V. Spielmann von Sr. Maj. dem Könige bestimmt wurden , nach Hreslau abugehen, und die Unterhandlungen in Vereinigung mit dem Fürsten ^0. Reuß, der dem Könige von Berlm aus dahin nachgefolget ist. sortzusezm. Aus dieser Sendung folgert man, daß unser Kabinet mit jenem ?u Berlin in den wesentlichsten Pünkw! endlich dennoch übereingekommen seyn müsst, dmn ohne hinlänglichen Gmnd würde man sich zn diesem Schrirte wohl schwerlich entschlossen haben. Indessen werden aber diese Unterhandlungen/ zu denen auch ein rußischer, und schwedischer Bevollmächtigter kom- wen lo3, immer noch gleichsam unter den drohenden Waffen betrieben. Den,?, ist schon die Equipage d:s Hrn. F. M. v. Loudon zur Armee abgegangen, und den 18. ist der graue Held nachgefolgt, nachdem er Vormittag eine 4. siündige Unterredung mit den: Koni) hatte. Beym Einsteigen in den Wagen rief man ihm ein einhelliges Vivat nach. Er wird die Truppen disloziren,unddan derVersammlung m Breslau beywohnen. Was unsern Hof zu diesem Entschlüsse am meisten bestimmt haben soll, ist, daß der von Berlin in Ansehung der verlangten Abtretung von Gallizien, — welch eine Forderung! — sich anders gesonnen, und nicht zweydeu-(ig zu Tage gelegt hat, auf dieser Förde» rung nicht weiter bestehen zu wollen. Und da in Absicht auf die immer zunchlmndt Theurung, und die zu befürchtende schlechte Aerndtt/ eiu allgemeiner Frieden für alle Mächte eine wahre Wohlthat seyn würde, so muß hierdurch auch die Hoffnung , daß wir von einem Vergleiche die fernere Bey-behaltung des Friedens erwarten dürsten, immer starker werden. — Den 18.. mid ly< giengen verschiedene Abtheilungen von Tyroler Scharfschützen hier zu der mährischen Armee durch. — Die Insurgenten m! Niederlanden kehren mit grossenSchritten ),u-^ rück,und haben fich mittelsDeputirten anSe königl. Hoheiten den Prinz Albert von! Sachsen - Teschen, und die Erzherzoginn' Christine bittlich verwendet, um bey Sr.l Maj. dem König um Gnade und Verge-! blmg für sie fürzuK rechen. Se. königl.! Hoheiten schickten ihre Vorstellung dem Fürsien v. Kauniz ein, oo. fl. ge-1 schätzt wird. Vermög Nachrichten von Oftn hat sich der Landtag doch ruhiger angefangen, ! als man vorher geglaubet hat; sogar dem > Siebenbürgischen Kanzler, Graf Pamfi, der es gewagt hat in deutscher Kleidung^ bey der ersten Sitzung zu erscheinen, sind sie sämmtlich nach seiner gehaltenen Anrede , und gemachten Vorstellungen beyge-fallen, so / daß man glaubt, es werden bald die Houptpünkte ausgemacht, und^ die größten Uneinigkeiten beygelegt styn,^ auch die Deputirten, die nach Wien geschickt werden, um den König zum Landtag , und zur Krönung zu bitten, sind schon bestimmt, und von den Bischöfen ist der Erzbischof von Kolocza, Graf V. Kollonitsch gewählt. — die ungarische No« bel - Garde ist einsweilen mit zo. vom Mngen Adel vermehrt, und ihre Zahl wird auf 60. Köpft, wie sie vorhin bestanden hat, gesetzt. Denen Cheveaux, Legers Regimentern ist auch der Befehl zugekom. Wen, die besten ihrer Pferde, die aber nur Schimmel seyn müssen, längstens bis 26. d. nach Ofen zu stellen. — Die für bey König und die Königin bestimmte Kleidung zur ungarischen Krönung sind bexeits sammt allen Zugehömngen fertig, und überaus prächtig; der Schmuck, welchen beyde Majestäten am Leibe führen, wird von dem Hofjubilier Mack auf 13. Millionen geschätzt. Uibrigens haben sichs Ge. Maj. der König verbetten, daß die zur Krönung zu erscheinen bestimmt gewesenen Banderisten , die sammr ihrem Trosse «Q,OQo. Köpfe, und eben so viele Pferde ausmachten/ theils zur Vermeidung der Theurung nicht in so grosser Zahl er-lchnnsn möchttn. Es sollen daher hon jedem Zonutate nebst den Magnaten Mt, 20. Edelleute, oder sogenannte Bandensien erscheinen. — Die preußisches Truppin haben sich wieder über 4. Meilen ins Land zurückgezogen; Alles redet vom Frieden, und die Regimenter hoffen in 3. Wochen auseinander zu marschiren. ",-Den Kreishauptmann von St. Polten, Hru. v. Ottowolf haben Se. Maj. zum wirklichen Regierungsrath ernannt, und an dessen Stelle den Kreiskommissar, Gr. v. Auersberg zum Kreishauptman zu be-, fördern geruhet. — Lieutenant Brunner, ,der die Vagabunden, und lüderlichen Pur? sche mit der Polizeywache zusammenzufallen auf sich genommen hat, hat stch auch ^anerboten, die Stadt Wien von dem ^müßigen Weibsvolke zu reinigen, unh täglich kommen Transporte von 10. bi< 12. derley Subjekte ins Polizeyhaus. — In Angelegenheiten der Ba«kal - und To-!back - Direkzionsgeschäften soll eine Untersuchungskommißion niedergesetzt worden seyn, wobey der geheime Staatsrach, Freyhr. v. Martini prasidirt,, und die Herren Hofräthe Haan, Belfern, utttz Froidowov bepsitzeu. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Dresden den 12. Vrachm. (Aus der .Berliner Zeitung.) Den 9. d. ist au< hiesiger Residenzstadt das erste Bataillon von Eben Hussaren ausgerückt, und den iO. folgten demselben die Regimenter von Bornstadt, von Möllendorf, 'von Braun, und Herzog Fridrich v. Braunschweig. Gestern von 3. Uhr Morgens cmruck-ten die noch übrigen allhier in Besatzung gelegenen Truppen, nemlich die Infantt^ riertgimlnter ron Lignovsky, wn Jung Schwerin, von Pfuhl / uM oas^abcme-»i^regiment Gens d'Armes, nebst den hier «nd in Charlottenburg stehenden Eskadronen der Garde dü Korps nach Schlesien «us; auch marschirte das zu Spandcmj gelegene Regiment des Prin'.en Heinrich hier durch, und ebenfalls nach Schlesien. Se. Maj. der König sind bereits am io. früh nach Frankfurt, und von da in Begleitung des regierenden Herzogs von^ Braunschweig nach Schlesien abgegangen,! und der Staatsminister, Gr. v. Herzberg hat sich gleichfalls dahin begeben. (Aus der Breslauer Zeitung.) Den 53. Brachm. sind Se. Maj. der König,,' Wie auch Se. l'önigl. Hoheit, der Kron-^ Prinz, mit, dem ganzen hohen Gefolge irm besten Wohlseyn in Schweidniz eingetrof-^ fen. — Nach einem, so eben aus Bel-! gien herauftönenden Gerüchte, sind die! Preußen daselbst eingenickt, und haben sich öffentlich für die Sache der Patrioten erklart. Ist diese Nachricht gegrün-! det, so hat sich das am Haar hangende KriegNhwerdt abgerissen, und wir haben einen Krieg vor uns, der wie ein Rachewetter von Pol zu Pol donnert. — Die Wiener Hof',eitung sagt: von den in Geldern liegenden preußischen Truppen sind ZQOO. Mann, zwischen Rüremond und, Verlo an die Maas vorgerückt. ^ Stuttgart den 19.Brachm. In Me-mel ist die Nachricht eingelaufen: ,,Re-val, ein ansehnlicher Hafen, und eine Hauptfcstung ist vor 4. oder 5. Tagen! Von den Schweden unter dem Kommando! des Herzogs v. Südermannland eingenommen worden. Ausser dem beträchtlichen Magazin sind auch io. rußische Linienschiffe, woraus die Revaler - Flotte 'größtenteils bestanden, den GHweden m die. Hände gefallen. Die Böte haben mit den Landtrnppen gelandet, und ihren -Marsch durch Liefland lnch Petersburg angttretten. Hauptftste Qcrter haben sie nicht ;u pajsit'en, und es isi fast zu vermuthen , daß sie in ihr:m Vorhabm reus siren wn-dell. Wie stark die MagaMi^ ünd die V?annschaft in Rcval gewesen,', ob solcheauf^apitlilazion sich ergsben habc , weiß man noch nicht. Kronstadt wird auch schon von den Schweden mit 28. Linienschiffen bloquin , wo nur an 20. rn-siische Linienschife seyn sollen, und es ist daher fast zu erwarten, daß Kronstadt sich auch an die Schweden ergeben werde." Doch nein! diese Nachricht ist grundfalsch, und nurvon solchen Leuren ausposaunet, die allein jenes glauben, was sie wünschen. Ebetl reiset hier ein Kurrier durch aus Petersburg nach Wien mit der Nachricht, daß die schwedische Flotte be-) Kronstadt zwischen zweo nlßisch? Fcuer a/rarhen, und total geschlagen worden sey. Nachtrag zu dcn innland. Nachrichten. Presdurg den 18. Brachm. Die De-putirten aus dem Prälattn - Magnaten - und Adelstände sind bereits in Qftn versammelt, der Landtag ist erösnet, und ^ ;ur Wahl eines Palatins geschr.tten wor- . den. Die getroffene Wahl, so wie der bey den nachfolgenden Geschaftsdeliberazi-nen genommme Entschluß werden immer von Sr Maj. zur Bestimmung und entscheidenden Sanlzion gelangen. Der Gr. Karl Palfy ungarischer Hofkan ler ist, wie es heißt, zum Palatin erwählt. Wird alle Dienstage nachmittag um 2. Uhr auf dem Platze Nro. 135. in des von Kleilunayevschen Buchhandlung ausgegeben. Anzeige. (3s baben die Liebhaber meiner Laibacher - Zntung beinahe «Mwein. und zu wiederholttnmalen den Wunsch geäußert, «dachteBlatter wöchentlich M'Ma! zu erhalten. - Gmch! 3 würde mir einen unwiderlegbaren Vonmr? machen mus-Zi, wenn ich diese so billige AuMrung.dust so drmg^ den Wünsche des größten Theils memer Leser nicht auf der Stelle °?hVigen mir angelegen seyn ließ. - °ntMß,'ch mich diese meine Zeitung, so sehr es auch emem ProvMül-^eitunasverfasser manchmal an wichtigen / und mttnssanten Vorfallen seine« Landes gebricht, künftighin, mit dem Ein-tritte der zwoten Hälfte des gegenwärtigen Jahres angefangen , immerfort zweimal in der Woche, nämlich Dienstagz, und Freytags Nachmittag herauszugeben: wodurch ,ch m den Stand gesetzt b«, alles, was man immer von einer guten Zeitung nur erwarten kann, und dazu noch auf das geschwindeste zu liefern Alle merkwürdigen in - und ausländischen Begebenheiten, Kneasvorfalle, Beförderungen, die eigenen Korrespondenz-auch litterarische, und ökonomische Anze.gen widm in diese meine Zeitungsblatter auf«eno,«MN, und dm ^ Lesern unverzüglich mitgetheilet werden. Ich ftnde hm noch beizurücken, daß durch diese wöchentlich zwemakge Ausgabe auch alle Edikte, Verlautbarungen, Anzeigen, Vorladungen, u. d. a. zur gehörigen Zeit bekannt gemacht »verden. ^iese Zeitung kostet für die Laibacher Prsnunmanten in die "Zukunft halbjährig 2 fl. 30 kr. für die auswärtigen aber dik es Postfrei bekonmen 3 fi. 3°-kr. Die)en,g°n ( P.T) Abnehmer, die für diese eintrettende Hälfte mt 1 fl. 30 kr. Mn bezahlt haben, könmn den um 1 fi- erhöhten Pre,s ent- jv^r jetzt, ober am Ende des Jahres nach Belieben nachtragen ; ich bitte unter einem um eine baldige Erklärung, lm Falle jemand die künftighin so bestellte Zeitung nicht beizube^ halten gedenket, damit man die Auflage darnach veranstalten kann. Künftigen Freytag als den 2ten Juli Nachmittags um 4 Uyr wird die Zeitung zum erstenmal abzuholen seyn. Laibach den i. Julius 1790. Ignaz Alois Gblev v. Meinmü^er.