Bezugspreise Für Dsterreich-Ungarn ganzjährig K 4' — halbjährig K 2- — Für Amerika: ganzjährig D. 1 *25 Für bas übrige Ausland ganzjährig K 5"20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Boten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schristleitung des Hottscheer Boten in Gottschee. Anzeigen (Injerate) werden nach Tarif berechnet und von der 33er-waktung des Blattes übernommen. Die Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» tcheer Boten erhältlich. P ostsparkaff en-Konto lir. 842.285. Wr. 21. Kottschee, am 4. Aovemöer 1913. Jahrgang X. Folgen der Auswanderung der Gottscheer. Der einzige Nutzen der Auswanderung besteht, wie Herr Obergeometer Ritter v. Für er in seinem Aufsatze (Die Auswanderung aus Gotlschee) hervorhebt, in dem in Amerika verdienten (Selbe, bezw. in jenem Überschüsse des Bargeldes, der in die Heimat gesendet wird. Da drüben die Löhne höher sind, so ist es eben möglich, Ersparnisse zu machen; auch hat das in Amerika verdiente Geld in Österreich größere Kaufkraft als drüben. Während der Dollar in Amerika etwas mehr als zwei Kronen unsrigen Geldes gleichkonlmt, hat er in Österreich einen Werl (Kaufkraft) von etwa K 4'80. Je mehr sich übrigens unsere Landsleute in Amerika dauernd niederlassen, desto geringer ist die Summe, die alljährlich in die Heimat geschickt wird. Alle Spariustitute des Gotlscheer Gebietes spüren jetzt schon, daß von Jahr zu Jahr immer weniger amerikanisches Geld eingelegt wird. Das in Amerika verdiente und nach der Heimat gesandte oder mitgebrachte Geld wird, wie Herr Obergeometer R. v. Fürer schreibt, zumeist für Neu-, Um- und Zubauten der Bauernhäuser und zur Entschuldung des bäuerlichen Besitzes verwendet, obzwar die gegenwärtig intabulierten Schulden zusammen trotzdem etwa noch 6 Millionen Kronen, also für den bäuerlichen Besitzer im Durchschnitt ungefähr 1000 K betragen, wovon allerdings ein sehr großer Teil auf bereits löschungsfähige Satzposten kommt. Den größten Nachteil der Auswanderung erblickt der Herr Verfasser in der Schädigung der Landwirtschaft, vor allem in dem durch sie hervorgerufenen Mangel an landwirtschaftlichen Arbeitskräften, weshalb jetzt schon mehr als ein Drittel der Äcker brach liegen müsse und nichts anderes als Unkraut trage. Die jährlich geerntete Menge an Körnerfrüchten, Kartoffeln usw. werde immer geringer. Die arbeitsfähigen, kräftigen Leute seien eben meist in Amerika. Die in der Heimat zurückgebliebenen alten Eltern oder Großeltern könnten selbstverständlich die schwere Bauernarbeit nicht so verrichten, wie es notwendig wäre. Kein Wunder demnach, daß allmählich insbesondere die Bergwiesen wieder zu dem werden, was sie vor Jahrhunderten waren, zu Gestrüpp und Wald; das gleiche Schicksal treffe auch die Streuanteile, die sich mehr und mehr in große undurchdringliche Dickichte verwandelten, aus denen das Farnkraut verschwinde. Auch auf die Viehzucht habe die Auswanderung sehr ungünstig rückgewirkt. Vor 20 Jahren habe bei uns die Durchschnittszahl an Hornvieh bei einer bäuerlichen Liegenschaft 10 Stück betragen, heute nur 3 Stück und Fälle, wo früher 12 Stück Vieh im Stalle standen, während heute nur eine einzige Kuh der Milch halber gehalten wird, seien sehr häufig. Dann kommt der Herr Verfasser auf den ungünstigen psychischen Einfluß zu sprechen, den die Auswanderung auf den Charakter der Auswanderer ausübe. Hierüber werden wir vielleicht demnächst des näheren sprechen. Für heute sei es uns gestattet, noch auf andere in dem erwähnten Aufsatze nicht aufgezählte Übel aufmerksam zu machen, welche die fortschreitende Auswanderung der Gottscheer unfehlbar im Gefolge hat, wenn es durch gesetzliche und behördliche Maßnahmen sowie durch ein stetes tatkräftiges Hinarbeiten auf die Besserung der wirtschaftlichen Lage unserer Landsleute in der Heimat (wobei wir insbesondere auch die günstigen Wirkungen des zu erwartenden neuen Hausiergesetzes im Auge haben) nicht gelingt, die Auswanderung einzudämmen und derart einzuschränken, daß sie den katastrophalen Charakter verliert. Die größte Gefahr liegt nämlich in der fortschreitenden Entvölkerung des Ländchens und in deren unheilvollen Folgen. In einem im Jahre 1823 in der Zeitschrift „Vorzeit und Gegenwart" erschienenen Aufsatze über Gottschee, der aus zwei Berichten besteht, nämlich einem von Prof. Richter aus Laibach und einem zweiten von Herrn Rudesch, „Besitzer mehrerer Güter im südöstlichen Kram", wird die Anzahl der Gottscheer von Rudesch „nach den neuesten Zählungen" mit 18.000 Personen angegeben. Nach der letzten Volkszählung (1910) leben jetzt, also nach 90 Jahren, nur 17.300 Gottscheer in der Heimat, also weniger als im Jahre 1823! Nach den im Jahre 1905 von den Herren Pfarrern des Gottscheer Gebietes privatim veranstalteten Erhebungen waren schon damals mehr als 5000 Gottscheer und Gottscheerinnen nach Amerika ausgewandert. Nach dem Stande vom April 1905 ergab sich nämlich 'die Zahl von 5059 Auswanderern, die sich auf die einzelnen Pfarren folgendermaßen verteilen: Stadtpfarre Gottschee 727, Pfarre Altlag 612, Nesseltal 542, Tschermoschnitz 496, Mitterdorf 408, Rieg 400, Mosel 334, Suchen 302, Ebental 221, Unterwarmberg 170, Pöllandl 150, Unterlag 129, Stockendorf 125, Unterdeutschau 120, Göttenitz 112, Masern 89, Morobitz 72, Oberskrill 50. Für die Jahre von 1905 bis 1913 sind bezüglich der Auswanderungs- und Rückwanderungsstatistik bisher zwar noch keine neuerlichen Erhebungen gepflogen worden; da aber nach den Ergebnissen der letzten Volkszählung (1910) die Bevölkerungszahl des Gottscheer Gebietes im Jahrzehnt 1900—1910 um mehr als 1000 Personen abgenommen hat und die Zahl der Rückwanderer bekanntlich viel geringer ist, darf mit ziemlicher Sicherheit angenommen werden, daß dermalen rund 6000 Personen, also nahezu ein Viertel der Gesamtbevölkerung unseres Ländchens, in Amerika weilen. In den letztvergangenen Jahren ist der Auswanderuugsdrang^besonders stark geworden. Im heurigen Jahre wurden bis Mitte September von der Bezirkshauptmannschast in Gottschee bereits 1300 Auswanderungspässe ausgestellt, wovon etwa die Hälfte auf Gottscheer Auswanderer entfallen mögen. Ungefähr die Hälfte der heuer bisher Ausgewanderten sind Mädchen. Bisher sind also rund 6000 Personen aus dem Gottscheer Gebiete binnen etwa 30 Jahren nach Amerika ausgewandert, die Zahl der Rückwanderer ist ganz bedeutend geringer. Wenn die Auswanderung nicht eingedämmt wird, so werden in den nächsten Jahrzehnten — vielleicht schon binnen 20 Jahren — wieder 6000 Personen aus unserem Ländchen auswandern und wird dadurch die Bevölkerungszahl des Gottscheer Gebietes von gegenwärtig 17.000 auf etwa 11.000 Einwohner herabsinken. Hiezu kommt noch ein weiterer Umstand. Die Eltern oder Großeltern, die heute noch not- dürftig die heimische Hube betreuen, werden im Laufe der nächsten 10 bis 15 Jahre — manche vielleicht schon früher — absterben und es ist fraglich, ob dann ihre Löhne und Töchter, die sich in Amerika meist eine auskömmliche Existenz gegründet haben, zurückkommen werden, um die Hube zu übernehmen und zu bewirtschaften. Ein großer Teil wird dies wahrscheinlich nicht tun. Diese Amerikaner werden ihre Huben wahrscheinlich der Herrschaft oder Nachbarn und anderen Leuten verkaufen und so wird die Bcvölkerungszisfer unseres Ländchens auch durch das Absterben der älteren Leute, die nicht durch den jüngeren Nachwuchs werden ersetzt werden, eine weitere sehr ansehnliche Minderung erfahren. Es ist also möglich, daß die Bevölkerungszisfer des Gottscheer-ländchens im Laufe der nächsten Jahrzehnte von gegenwärtig rund 17.000 Einwohnern auf 10.000 oder noch tiefer herabsinkt. Dann erst würde voraussichtlich der Auswanderungsdrang zum Stillstand kommen, denn die Zurückgebliebenen, die um einen billigen Preis größeren Grundbesitz (Großhuben) werden erworben haben, werden in der Heimat selbst ein gutes Auskommen finden, zumal der auf den ungepflegten Weiden und Farnanteilen nachwachsende Wald in diesem Falle auch eine Erwerbsquelle werden würde. Für die heimischen Erwerbsverhältnisse würde ein so starker Rückgang der Bevölkerungszahl geradezu verhängnisvolle Folgen nach sich ziehen. Wenn der Bedarf an Schuhen, Kleidern, Wäsche, Fleisch, Mehl, Kaffee, Zucker, Wein, Bier, Eisen. Baumaterialien usw. sich allmählich auf nahezu die Hälfte herabmindert, so könnten auch nur mehr etwa die Hälfte der gegenwärtig im Ländchen Erwerb treibenden Schuhmacher, Schneider, Fleischhauer, Kaufleute, Gastwirte, kurzum Gewerbetreibenden jeder Art ihr, Brot finden, die anderen müßten anderswo ihre Existenz suchen. Ähnlich erginge es auch den Ärzten, Rechtsanwälten u. dgl. Auch noch andere traurige Folgen wären zu befürchten. Einzelne kleinere Pfarren und Volksschulen würden in ihrer Fortexistenz bedroht werden, desgleichen die höheren Schulanstalten in der Stadt Gottschee. Die Steuerkraft unseres Gebietes würde ungemein geschwächt werden. Die Gemeinde-, Ltraßen-, Sanitätsdistrikts- und sonstigen Umlagen müßten von einer stark verringerten Anzahl von Steuerträgern getragen werden, würden also für diese viel drückender werden als heute. Auch unsere heimatlichen Geldinstitute (Sparkasse der Stadt Gottschee, Raiffeisenkassen) würden in ihrer Weiterentwicklung wesentlich beeinträchtigt werden. Schon seit ein paar Jahren ist ein gewisser Rückgang an Spareinlagen bemerkbar, weil viel weniger Geld als früher von Amerika in die Heimat gesendet wird. Alle die vielen nämlich, die mit ihren Familien nicht mehr in die alte Heimat zurückzukehren gedenken, schicken selbstverständlich auch ihre Ersparnisse nicht mehr herüber. Hand in Hand mit der zunehmenden Auswanderung geht auch die Entwertung der Liegenschaften und des Grundbesitzes, besonders in jenen Gemeinden und Ortschaften, wo schon gegenwärtig eine Reihe von Höfen leer steht. Schon jetzt werden bei Zwangsversteigerungen die Liegenschaften meist stark unter dem gerichtlichen Schätzwerte erstanden. Je mehr die Auswanderung zunimmt, desto weniger werden sich Käufer für Liegenschaften finden, desto mehr wird demnach auch die Kreditfähigkeit des Grundbesitzes, besonders in Ortschaften mit besonders hoher Äuswanderungsziffer, zurückgehen. Es würde zu weit führen, auch noch olle sonstigen Folgen der Auswanderung heute zu besprechen. Wir werden sie entweder in zusammenhängender Weise oder in kleineren Notizen demnächst zur Erörterung bringen. Ein Schülerstreik am k. k. Gymnastum in Gottschee. Es war nicht unsere Absicht, die in der Überschrift dieses Aufsatzes angedeutete unliebe Angelegenheit in unserm Blatte gu behandeln, weil daraus nicht viel Ehre für manche der Beteiligten erwachsen dürfte. Nun, da es andere Kreise für gut befunden haben, besagten Schülerstreik für ihre Zwecke und Absichten auszuschroten, können wir nicht dazu schweigen, besonders weil man es sonst einerseits als ein Zugeständnis, anderseits als Schwäche auffassen könnte. Den Sachverhalt — uns Gotlscheern zur Genüge bekannt — brachte das „Grazer Tagblatt" vom 28. d. M. Nr. 296 S. 16 in dem ersten Absatz eines mit — h— vorgezeichneten Artikels, dessen Überschrift einen sensationslüsternen Titel hat: „Von der marianischen Kongregation. Aufhetzung von Schülern gegen einen nichtkatholischen Lehrer". Der erste Absatz ist so ziemlich objektiv gehalten, doch nicht ganz richtig, der zweite Absatz aber enthält Behauptungen, die uns zum Ausruf nötigen: „Was ist hier größer: die Dummheit oder die Bosheit?" — Die erste Hälfte dieses zweiten Absatzes lautet: „In Wirklichkeit dürste (von uns unterstrichen) die Ursache aber auf klerikale Zette leien zurückzuführen sein. Professor Chmel, der nämlich Protestant ist und vor kurzem aus evangelischen Ünterhaltungs-abenden Vorträge hielt, ist wegen seiner Strenge bei den Schülern nicht beliebt. Dies benützten die Klerikalen, indem sie mit Hilfe der Marianischen Kongregation die Schüler solange bearbeiteten, bis diese mit dem Streike begannen." Also: die marianische Kongregation soll am Schülerstreike Schuld tragen! Wie nett und lieb! Die Gymnasialdirektion hat sich redlich Mühe gegeben, die Rädelsführer herauszufinden. —h — kennt sie ohne weiteres und sagt: die Kongreganisten sind es, und tut damit der Gymnasialdirektion einen Liebesdienst ohnegleichen, sie braucht sich nicht abzumühen: da sind sie! packet sie! Wie dumm! Entweder hat sich — h— das in seinem bekannten Haffe gegen die Kongregation eingebildet oder er ist einem Stadtklatsch aufgeseffen. Wir erweisen dieser stadtbekannten Ungeschicklichkeit viel zu viel Ehre, wenn wir uns weiter damit beschäftigen, aber zur Klärung der Wahrheit wandten wir uns an die einzig zuständige Persönlichkeit, an Herrn Religionsprofeffor F. S. Watzl, der uns u. a. folgendes schrieb: . Bedenken Sie doch: in der VII. Klaffe sind unter 16 Schülern nur 3 Kongreganisten; wie sollen sich 13 von 3 zu einem solchen Schritte überreden oder gar zwingen lassen? Und diese 3 sind anerkannt die ruhigsten Schüler der Klasse, einer von ihnen ist der erste Schüler der Klaffe überhaupt. Dann: mitgestceikt hat auch ein Schüler prot. Religionsbekenntnisses, ja, amtlich wurde dieser Schüler als einer der mutmaßlichen Rädelsführer angegeben! Sollen auch auf diesen „klerikale" Einflüsse ausgeübt worden sein? Wie lächerlich! Zudem hätten die Kongreganisten als solche gar keinen Grund, gegen Prof. Chmel zu streiken, da gerade er ihnen als Kongreganisten nie und in keiner Weise nahegetreten ist, sondern sie behandelte wie die übrigen Schüler. Mir hat kein Kongreganist vom bevorstehenden Streike Anzeige oder auch nur Andeutung gemacht; hätte er es getan, ich würde die ganze Angelegenheit einer möglichst friedlichen Lösung und Klärung zugeführt haben. Oder will man mir den Vorwurf machen, daß ich die Schüler zum Streik beredet habe? Ich reagiere darauf gar nicht, sondern verlange nur, jene, die solches im Ernste behaupten, sollen mir offen mit dieser Anschuldigung entgegentreten; ich werde ihnen Gelegenheit geben, es zu beweisen, wenn sie es können. Und gesetzt den Fall, die Kongreganisten hätten auf meinen Befehl nicht mitgestreikt, so frage ich: hätten nicht gerade diese Strauchritter, die jetzt die Kongreganisten des Streikes beschuldigen, dieselben mit allen möglichen Koseworten ibres Schimpflexikons belegt? Es muß überhaupt ein sehr ruppiger Charakter sein, der mir eine solche Handlungsweise zumutet; ganz wie er selbst ist. Ja, vor drei Jahren, als die großen Kongregationskämpfe hier stattfanden, da hat man diese Kampfesart geliebt: die Studenten und noch andere gegen Kongreganisten aufhetzen, das war damals Trumpf, um dann zu schreien: die Kongregation ist an allem schuldtragend! So etwas möchte man jetzt auch noch versuchen . . .!" Wir meinen, durch obenangesührte Worte des Präses der Kongregation ist die Haltlosigkeit jener Behauptung genug gekenn- zeichnet. Und wir sind der Überzeugung, daß in ihr vielmehr Bosheit als Dummheit liegt. Prof. Chmel hat sich den Schülern gegenüber unkorrekt benommen: einmal, weil er sie oft mit Benennungen belegte, mit welchen er sie als Gottscheer beleidigte und dann, weil er sie mit wenig Wohlwollen und viel Härte behandelte. Über Beides können ja die Schüler der 7. Klasse (und auch anderer Klassen) mehr Einzelheiten angeben. Und nun will man die Aufmerksamkeit von Pros. Chmel ablenken, also muß die vielgehaßte Kongregation herhalten! Das ist die Absicht des Artikels im „Tagblatt". Die Gott scheerBürgersollen betäub t, irregesührtwerden, damit sie die ihnen in ihren Söhnen angetane Beleidigungvergess enunddarauskeine Konsequenzen ziehen. Und wenn es dabei gelänge, Prof. Chmel noch als religiösen Märtyrer hinzustellen, ach, wie wäre bas doch so schön! Die Protestanten in Gottschee haben ja ohnehin keinen Märtyrer (?!), also die Gelegenheit beim Schopf genommen! Die gutmütigen Gottscheer vergessen darüber auch die ihnen zugefügte Beleidigung! Sie lassen sich ja alles gefallen! Nein, Herr —h— und Genossen, diesmal wird es Ihnen nicht gelingen, diesen Lastwagen aus ein anderes Geleise zu lenken, nein, der Wagen wird weiterrollen und Sie werden ihn nicht aufhalten. Aber das merken Sie sich: Prof. Chmel als Protestant, der Schülerstreik uud die Kongregation stehen in ganz demselben Verhältnisse wie der Chimborazo, ein Maikäfer und der Bierrausch eines Studenten! Der zweite Teil des zweiten Absatzes beschuldigt den Herrn Stadtpfarrdechant, er hätte in dieser Angelegenheit eine schriftliche Eingabe an die Landesregierung gemacht und dazu auch die Stadtgemeinde aufgefordert. Ebenso glatt erfunden und erlogen! Jedoch würde sich der Herr Dechant durch eine solche Aktion, die von allen für die Ehre der Heimat entstehenden Gottscheern gewiß begrüßt würde, nur den aufrichtigen Dank aller gutgesinnten Landsleute erwerben, wenn er eine gemeinsame Abwehr gegen beleidigende Schimpfereien eines k. k. Professors einleiteit würde! Wie kommen wir Gottscheer dazu, uns in dem beschimpfen zu lassen, was wir mit solch ungeheuren Opfern und Mühen erhalten, in unferin Volkstum? Wirklich unfaßlich: ein k. I. Professor beschimpft uns in unfern Landeskindern, ein zweiter agitiert für eine slowenische Volksschule, ein dritter aber steht an der Spitze einer Bewegung, die unfern Handelsstand schwer schädigt! Gibt es keine starke Hand, die hier Ordnung schafft? Hat unsere Stadtgemeinde deshalb für das Gymnasium so große Opfer gebracht, damit es nun durch einen Professor verleidet und entvölkert wird? Herr —h—, Sie kennen Manches, wahrscheinlich auch die Gesetze, aber dem Prof. Chmel haben Sie mit Ihrem dummen ober abgefeimt boshaften Artikel — Sie haben die Auswahl — einen schlechten Dienst geleistet. Sie werden es bald sehen und suhlen. Auswanderung. Die Auswanderung nach Amerika hat in jüngster Zeit so schreckliche Dimensionen angenommen, daß sie, wenn es so weitergeht, in absehbarer Zeit die bedenklichsten Folgen für das Reich nach sich ziehen und in manchen Ländern nachgerade zu einer Katastrophe aus wirtschaftlichem und nationalem Gebiete führen muß. Amtlichen Erhebungen zufolge hat Österreich allein (ohne Ungarn) seit dem Jahre 1906 bis Juli 1913, also iu 6V2 Jahren rund 963.290 Menschen an Amerika verloren. Im Jahre 1912 wandelten aus der diesseitigen Reichshälfte 131.140, im heurigen ersten Halbjahre aber bereits 117.641 Personen aus. Die ganze österr.-ungarische Monarchie büßte in den letzten zehn Jahren, d. i. von 1902 bis 1911, insgesamt 2,191.734 Menschen durch die Auswanderung ein. Das Traurigste dabei ist, daß unter diesen Auswanderern sehr viele, ja zumeist Jugendliche, sogar Minderjährige sich befinden, und daß viele sich durch die Auswanderung sogar der Stellungspflicht entziehen. Nach militärbehördlicher Schätzung sind in den letzten zehn Monaten nicht weniger als 112.000 Stellnngs-und Wehrpflichtige nach Amerika ausgewandert. (2 Armeekorps!) Das bedeutet, abgesehen von anderen Schäden, eine nicht zu unterschätzende Schwächung unserer militärischen Wehrkraft, die nicht gleichgültig hingenommen werden kann. Der Kaiser war geradezu bestürzt, als ihm von dieser umfangreichen Auswanderung junger Leute Bericht erstattet wurde. Er befahl, imß gegen die Schuldigen, die durch gesetzwidrige Werbung ober Vorschubleistung die Auswanderung in so großem Maßstabe förderten, die strengste Untersuchung eingeleitet werde. Wer sind die Schuldigen? Nicht darin liegt die Schuld und das ist strafbar, daß jemand, durch die Not gezwungen, zum Wanderstabe greift, um im Auslande den nötigen Unterhalt zu erwerben oder sich und den ©einigen daheim eine bessere Existenz zu gründen. Das kann niemandem verwehrt werden, solange es die gesetzmäßigen Grenzen nicht übersteigt und die Interessen der Heimat dadurch nicht wesentlich geschädigt werden. Aber durch schwindelhafte Vorspiegelungen zur Auswanderung reizen, um sich selbst zu bereichern; der heimatlichen Scholle die kräftigsten jungen Leute entführen, um mit ihnen irgendwo einen Flecken Erde zu besiedeln, ober sie unter falschen, meist unerfüllbaren Versprechungen in ausländische Fabriken locken und alles dies zum Nachteile des Vaterlandes, dem dadurch der junge Nachwuchs, minderjährige Mädchen, stellungspflichtige I Jünglinge, entzogen werden: darin liegt die Schuld, das ist strafbar. I So haben es bisher einige Schiffahrtsgesellschaften getrieben, die bei Anfragen von Auswanderungslustigen dem Antwortschreiben Zettel beifügten, wonach die Betreffenden von jeder Schiffskarte, die sie bestellen würden, zehn oder mehr Kronen Provision erhalten würden. Ans diese Weise wurde die Auswanderung in großem Maßstabe betrieben. Jeder auswanderungslustige Bauer oder Jüngling war ein Provistonsagent der Schiffahrtsgesellschaften, denn wenn er in seinem Bekanntenkreis zehn Freunde zur Auswanderung beredete, bann fuhr er nahezu umsonst. Das soll übrigens noch die harmloseste Art der Auswanderungspropaganda sein. Es gibt aber auch Schiffahrtsgesellschaften, die durch ihre Agenten meist jugendliche Auswanderer warben, denen sie, um sie der Stellungspflicht zu entziehen, falsche Reisepässe verschafften, sie über die Grenze schmuggelten und übers Meer transportierten. Wie sie dabei zuwerke gingen, erhellt aus einem unlängst bei einem am Budapests Ostbahnhof angehaltenen wehrpflichtigen sieben-bärgischen Auswanderer Vorgefundenen Briefe, worin es wörtlich heißt: „Kaufe Dir eine Karte von Pest nach Delnice, dort steige aus. Von Delnice gelangst Du in zwn Tagen, als Hausierer verkleidet, zur Grenze. Gehe nach Tiabor (Cabnr), nach Rahik (Rakek), von dort mittels Bahn nach Laibach, wo Du unsere Agenten kennen lernen wirst. Diese sorgen dann für die Weiterreise von Laibach nach Hamburg. Alles andere besorgt unsere Agentur." Eine solche schwindelhaste Propaganda für Auswanderung betrieb namentlich die in jüngster Zeit oft genannte Canadiern Pacisic-Schiffahrtsge-sellschaft, die ihre Fangnetze über die ganze Monarchie ansgespannt hat und in allen größeren Städten Agenturen besitzt, die heute allerdings behördlich gesperrt und deren Beamten größtenteils verhaftet sind. Nicht besser erging es anderen Auswanderungsbureaus (Anstro-Anglo, Universale, Imperator, Kompaß und anderen), die alle geschlossen und deren Leiter hinter Schloß und Riegel gesetzt wurden. Aus den Bahnstationen wird seither über das Reisepublikum eine strenge Aufsicht geführt, die Reisedokumente Auswauderungsverdäch-tiger werden einer genauen Prüfung unterzogen. Auf diese Weise ist es der Wachsamkeit der Bahnpolizei gelungen, manche militärpflichtige Flüchtlinge an der Weiterreise zu hindern und in Gewahrsam zu bringen. So erst in jüngster Zeit in Wien, Laibach, Innsbruck, Feldkirch usw. Auf der Station Nepomuk (Böhmen) wurde erst in der vergangenen Woche eine Agentin mit 15 jungen Mädchen angehalten, die alle über die Grenze geschafft und in verrufenen Häusern untergebracht werden sollten. Die Agentin wurde verhaftet, die Mädchen wurden in die Heimat zurückgeschickt. Also Handel mit Menschenfleisch! Solche Auswüchse hat der Auswanderungsschwindel bereits gezeitigt! Es ist wahrhaft die höchste Zeit, daß durch ein Gesetz das Auswanderungswesen geregelt und gewissenlosen Agenten das Handwerk gelegt wird. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Titelverleihungen.) Der Kaiser hat dem Hofrate des obersten Gerichts- und Kassationshofes Dr. Leo Elsner den Titel und Charakter eines Senatspräsidenten verliehen. — Der Kaiser hat dem im Ministerium des Innern in Verwendung stehenden Hosrate Markwart Freiherrn von (Schönberger anläßlich der erbetenen Übernahme in den dauernden Ruhestand den Titel und Charakter eines Statthalterei-Vizepräsidenten verliehen. Herr Vizepräsident Markwart Freiherr v. Schönberger, ein Bruder des Herrn Bezirkshauptmanns Ernst Freiherr v. Schönberger, war zu Anfang der achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts Regierungskonzipist bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft in Gotlschee. — (Inspizierung.) In der letzten Oktoberwoche inspizierte der Kreisgerichtspräsident Herr I. Garzarolli Edler von Thurn-lack das hiesige k. k. Bezirksgericht. — (St'aatsgymnasium.) Der Landesschulrat hat den Probekandidaten am Staatsgymnasium in Troppau Herrn Josef Roth eis er zum Supplenten am hiesigen Staatsgymnasinm bestellt. — (Vom Volksschuldienste.) Der Bezirksschulrat in Gottschee hat die absolvierte Lehramtskandidatin Fräulein Josefa Jaklitfch zur Supplentin an der Volksschule in Nesseltal bestellt. — (Konferenz.) Die Sod. Ss. C. J. des Gottscheer Dekanates hat ihre Monatskonferenz am 12. November in Mitterdorf. Beginn 10 Uhr. — (Todesfall.) Am 1. d. M. starb hier eines plötzlichen, unerwarteten Todes Herr Daniel Ranzinger, Kaufmann, Hausbesitzer und Bürger, im 64. Lebensjahre. Der Verschiedene, der sich der allgemeinen Wertschätzung erfreute, war durch viele Jahre Gemeinderat gewesen und gehörte dem Ausschüsse und der Direktion der städtischen Sparkasse als Mitglied an. Durch eine Reihe von Jahren war er auch Obmann des Bezirksstratzenausschuffes. Möge die allgemeine Teilnahme der Bevölkerung an dem Trauerfalle der Familie des Verstorbenen ein Trost sein anläßlich der schweren Heimsuchung. R. i. p. — (Mißerfolg der Aktion zugunsten der Besitzer von Stammaktien der Unterkrainer Bahnen.) Kürzlich sprach eine Abordnung^aus Krain, an welcher der gewesene Landeshauptmann Hofrat v. Zuklje, Vertreter der Stadtgemeinden Laibach, Gottschee und Rudolfswert und der Krainifchen Sparkasse teil nahmen, beim Eisenbahnminister in Wien vor, um für die Besitzer von Stammaktien der Unterkrainer Bahnen eine angemessene Entschädigung zu erwirken. Diesem Ersuchen wurde jedoch nicht stattgegeben. Als einzige Hoffnung verbleibt demnach nur noch die zu gewärtigende Entscheidung in der Klage, welche die Stadt Laibach beim Handelsgerichte in Wien in dieser Angelegenheit angestrengt hat. — (Zwangsversteigerung.) Beim k. k. Bezirksgerichte Gottschee werden am 18. November l. I. vorm. 10 Uhr nachstehende Liegenschaften zwangsweise versteigert: a) E. Z. 268 Katastralgemeinde Gottschee, bewertet auf 55.316 K 63 h; das geringste Gebot beträgt 36.877 K 70 h; b) E. Z. 208 Katastralgemeinde Gottschee, bewertet auf 1560 K 57 h; das geringste Gebot beträgt 1040 K 38 h; c) E. Z. 773 Katastralgemeinde Gottschee, bewertet auf 1249 K 88 h; das geringste Gebot beträgt 833 K 26 h. — (Der Kurs über die erste Hilfeleistung) bei Unglücksfällen und Geburten bei landwirtschaftlichen Haustieren hat hier am 15. Oktober begonnen und wird bis 17. Jänner 1914 dauern. Leiter desselben ist der Landesveterinär Herr I. Lerne. Der für 12 Teilnehmer, die mit einer Unterstützung von je 20 K bedacht werden, bestimmte Kurs ist noch nichts voll besetzt. Eine regere Beteiligung wäre erwünscht. Herr Tierarzt Lerne wird während der Dauer des Kurses auch erkrankte Haustiere kostenlos behandeln. — (Viehpreise und Fleischpreise.) Schon in, den letzten Monaten des Jahres 1912 gingen die Viehpreise in Österreich im allgemeinen etwas zurück und im heurigen Jahre machte die sinkende Preistendenz weitere Fortschritte. Bei uns in Gottschee sind die Viehpceise gegenüber den früheren Hochpreisen um mehr als 20 Prozent gesunken, was für unsere Landwirte einen schweren Schlag bedeutet, weil die Viehzucht zumeist ihre einzige Einnahmsquelle ist. Man treibt jetzt das Vieh in den schönen Herbsttagen so lange als möglich aus die Weide, um bessere Preise abzuwarten. Wird diese Hoffnung auch in Erfüllung gehen? Auf die Fleischpreise macht aber der Rückgang der Viehpreise keinen Eindruck, diese bleiben zumeist in der alten Höhe. In Linz wurde unlängst durch die Einflußnahme des dortigen Gemeideamtes auf den Vorstand der Fleischhauergenossenschaft die Herabminderung der Fleischpreise um 12 bis 20 h erreicht. — (Reife Erdbeeren zu Ende Oktober.) Das Okto-berwetter war heuer geradezu prachtvoll. Um die Mittagszeit herum herrschte nicht selten eine sommerliche Wärme. Der Oktober brachte das ein, was Juli und August versäumt hatten. Vorigesmal schon war aus Mitterdorf berichtet worden, daß ein Apselbaum neben schönen Früchten auch frische Blüten trage. In Gottschee wurden am 26. v. M. unter einem Eichbaume in der Nähe der Wasserpumpstation an der Rinse (für den Bahnhof) prächtige, voll-reife Erdbeeren gefunden. Eine Seltenheit für diese Jahreszeit! — (Das gelobte Land.) Ist Amerika wirklich das gelobte Land, das von Milch und Honig fließt? Nach der Zahl der Ausgewanderten zu schließen, müßte es so sein. Sind ja aus dem Gottscheer Gebiet allein bereits 6000 dorthin ausgewandert. Haben aber alle diese das gehoffte Glück drüben erjagt? Wohl die wenigsten, und die rosigen Berichte dieser wenigen Glückskinder üben eine Zugkraft aus für weitere Auswanderungen. Von den vielen Verunglückten, Verarmten, Enttäuschten, Geistesumnachteten ist in der Regel wenig zu hören. Nur ausnahmsweise dringt ab und zu eine ungünstige Nachricht in die Öffentlichkeit. So erzählte uns ein aus Amerika Zurückgekehrter von den vielen und großen Strapazen der dortigen Gottscheer und fügte hinzu: „Würde ich zu Haufe so viel arbeiten und leiden wie in Amerika, so könnte ich auch mein Auskommen finden und mir noch ein nettes Sümmchen ersparen." Ein Landsmann schrieb aus Amerika, wie so mancher Gottscheer in Amerika verdienst- und brotlos herumlungert und am liebsten un-verweilt nach Enropa zurückkehreu würde, wenn es möglich wäre. Und in einem jüngst aus Amerika eingetroffeneu Briefe eines Landsmanns wird vor der Auswanderung gewarnt, da die Erwerbsverhältnisse dort durchaus nicht so günstig sind, wie sie von dorther geschildert und in der Heimat geglaubt werden. — (Das neue Auswanderungsgesetz.) Dem Abgeordnetenhause ist der Entwurf eines neuen Auswanderuugsgesetzes zugegangen. Das gerade in der letzten Zeit beobachtete außerordentliche Anschwellen der Auswaudererzahl und die ans Tageslicht gekommenen Auswanderungsskandale (Canadian Pacific u. bergt.) ließen es als eine bringende Pflicht der Regierung erscheinen, hier rasch einzugreifen und die Auswanderungsbewegung möglichst auf das wahre wirtschaftliche Bedürfnis zurückzuführen, jeglichen Mißbräuchen aber streng entgegenzutreten. Der Regierungsentwurf umfaßt samt den erläuternden Bemerkungen 109 Seiten. Er wird auch in Gottschee zunächst einem eingehenden Studium und sohin einer genauen Beratung unterzogen werden, um die Interessen unserer Heimat und unserer Heimatgenossen entsprechend wahrzunehmen und unserem Herrn Reichsratsabgeordneten Vorschläge zu erstatten, die als notwendig oder nützlich erkannt werden. Für heute begnügen wir uns mit der Anführung einiger weniger Bestimmungen des Gesetzentwurfes, die für Gottschee von besonderem Interesse sind. Die Beschränkungen der Auswanderung durch die Wehrpflicht bestimmen das Wehrgesetz und die auf Grund desselben erlassenen Durchführungsbestimmungen. Nach § 3 bedürfen Minderjährige (österreichischer Staatsbürgerschaft), die nicht mit ihrem Vater auswandern, zur Auswanderung derZnstimmnng desVormund- schaftsgerichtes. Nach §36 darf den Reiseboureaux die Berechtigung zur Ausgabe von Fahrscheinen für das Zwischendeck oder für eine diesem durch Verordnung gleichgestellte schiffsklasse nicht mehr erteilt werden. Bestehende Reiseboureaux. die eine solche Berechtigung besitzen, behalten sie, soweit dieses Gesetz nichts anderes verfügt; die Berechtigung ist jedoch zu entziehen, wenn der Inhaber des Reiseboureau sich einer nach diesem Gesetze strafbaren Handlung schuldig gemacht hat. Inhaber von Konzessionen zum Betriebe eines Reiseboureau haben eine Kaution zu bestellen (2500 bis 10000 K), welche für Geldstrafen usw. haftet. Verboten ist die Beförderung von Auswanderern im Alter unter 16 Jahren ohne Begleitung zuverlässiger Personen und auch von solchen Personen, denen die Vorschriften des Einwanderungslandes (z. B. Vereinigte Staaten) den Eintritt verbieten (§ 38). Hat der Besöcderungsunter-nehmer (Schiffahrtsgesellschaft) einen auf Grund der Einwanderungsgesetze des Bestimmungslandes (z. B. Amerikas) dortselbst zurückgewiesenen Auswanderer befördert, so hat er diesen ehestens unentgeltlich in seinen letzten Wohnsitz zurückzubefördern und die Kosten der Verpflegung während der Reise zu tragen (§ 45). Vor der Einschiffung sind die Auswanderer einer ärztlichen Untersuchung zu unterziehen. Die Einschiffung ist zu verweigern, wenn nach dem Ergebnis dieser ärztlichen Untersuchung a) dadurch eine Gefahr für das Leben des Reisenden selbst oder für die Gesundheit eines Mitreisenden begründet werden würde; b) wenn dem Auswanderer der Eintritt in das Auswanderungsland (z. B. Vereinigte Staaten Amerikas) nach den dortigen Vorschriften verboten wäre (§ 53). Die §§ 59 bis 66 enthalten die Strafbestimmungen für betrügen) che Verleitung zur Auswanderung, für Verleitung zur Auswanderung in ein Land, wohin die Auswanderung verboten ist, dann für die Gefährdung jugendlicher Personen (Minderjähriger) sowie für den Frauenhandel (Zuführung zur gewerbemäßigen Unzucht). § 69 enthält folgende Bestimmung: Wer auf Grund dieses Gesetzesoder einer sonstigen gesetzlichen Vorschrift an der Auswanderung gehindert wird und sein Fortkommen im Aufenthaltsorte nicht findet, ist an einen von ihm oder seinem gesetzlichen Vertreter gewählten Ort, oder wenn kein Ort gewählt wird, die Wahl des Ortes offenbar einen gesetzwidrigen Zweck verfolgt, oder gegen feinen Aufenthalt dortselbst ein gesetzliches Hindernis besteht, an den Ort einer durch die zuständigen Arbeitsnachweise ermittelten Erwerbsgelegenheit oder in seine Heimatgemeinde zu befördern. — (Die Jahrhundertfeier der Völkerschlacht bei Leipzig) wurde auch an den hiesigen Schulanstalten festlich begangen. Über die Festfeier am hiesigen Staatsgymnasium wird uns berichtet: Um 9 Uhr früh beteiligten sich die Lehrer und schüler des hiesigen Gymnasiums an dem in der Stadtpfarrkirche zum Andenken an die glorreiche Schlacht bei Leipzig abgehaltenen feierlichen Gottesdienste. An diese kirchliche Feier schloß sich im Festsaale der Anstalt, wo sich zwischen Palmen auf ragendem Postamente die Kaiserbüste erhob, eine Schulfeier an. Eingeleitet wurde sie durch eine Ansprache des Anstaltsdirektors Herrn Dr. Franz Riedl. Auf einen Mitte Februar d. I. von Herrn Professor Dr. Jos. Ecker gehaltenen Vortrag über Theodor Körner Bezug nehmend, ging Redner auf die Leipziger Schlacht über und legte dar, wie diese insbesondere auch für die Österreicher ein herrliches Ruhmesblatt in ihrer Geschichte wurde. Er stellte den Schülern vor Augen, wie sich ihre Vorfahren vor 100 Jahren für das Vaterland freudig opferten, als es zum Kampfe gegen den Reichsfeind aufrief, und wie sie ein leuchtendes, ewig denkwürdiges Beispiel gaben, was treue und unerschütterliche Liebe zum angestammten Herrscherhause und zum Vaterlande vermögen. So suchte er sie zu gleicher Hingebung und Opferwilligkeit für Kaiser und Reich in schwerer, bedrängter Zeit zu entstammen. Mit einem dreimaligen Hoch auf den allgeliebten, allergnädigsten Kaiser schloß der Herr Direktor die Ansprache. Hierauf ergriff Herr Prof. Dr. I. Gröbl das Wort, schilderte die Knechtung Europas im allgemeinen und Deutschlands im besonderen durch den französischen Eroberer, besprach die Wirkung dessen Heereszuges nach Rußland im Jahre 1912, der durch die nachfolgende Erhebung Deutschlands aus einer Episode zu einem welterschütternden Ereignisse wurde, und gab eine Darstellung der Kämpfe von 1813 und insbesondere von Österreichs entscheidender Wirksamkeit. Zum Schluffe behandelte er Österreichs Befreiungskampf im Süden, der zur Wiedervereinigung der Karst-und Küstenländer mit dem alten geliebten Österreich führte. Der Sängerchor der Schülerschaft stimmte hierauf mit froher Begeisterung die schönen Lieder „Hoch Österreich!" von Ed. Tauwitz und das „Schwertlied" von Th. Körner an. Der Septimaner Otto Tschinkel brachte Th. Körners „Aufruf" und der Oktavaner Josef Posnik M. Arndts „Die Leipziger Schlacht" mit Ausdruck und Empfindung zum Vortrage. Die mit Begeisterung gesungene Volkshymne schloß die erhebende Feier. —• Auch an der hiesigen Knaben- und Mädchenvolksschule und an der Mädchenschule im Marienheim fanden ähnliche würdige, der Bedeutung des Gedenktages angemessene Schulfeier* lichkeiten statt. — (Wachsende Einwanderung nach Nordamerika.) Aus New-Iork wird berichtet: Die Einwanderung stellte sich im letzten Rechnungsjahre höher als in irgend einem früheren Jahre außer 1907. Es trafen 1,197.000 Personen im Zwischendeck hier ein, während in dem genannten Jahre, auf dem Gipfel der Hochkonjunktur, die Zahl 1,285.000 ausmachte. Die Zahl der in allen Klassen nach Europa reisenden Personen wird aus 959.626 angegeben, wovon 308.180 zurückceisende Einwanderer waren. Der gesamte Passagierverkehr in beiden Richtungen belief sich auf 2,693.395 Personen. Aus dem Deutschen Reiche kamen 34.329 Personen hieher gegen 27.778 im Vorjahre; die Gesamtzahl aller Einwanderer, welche Deutsch als Muttersprache angaben, war 80.865 gegen 65.343 im vorhergehenden Jahre. Österreich stellte zu allen Einwanderern 117.680 Köpfe, ein Mehr von 24.000 gegen 1911/12, und aus der Schweiz trafen 4104 Personen ein gegen 3505 im Vorjahre. Aus Rußland stammten 265.542 der Einwanderer (im Vorjahre 162.395) und aus Italien 265.542 (157.114). Witterdorf. (Bauausschuß.) Um die beschlossenen Her- stellungen an der hiesigen Schule im nächsten Frühjahre durchzuführen, wurde ein Ausschuß gebildet, dem je ein Vertreter der Gemeinde Mitterdorf, Malgeru und des Octsschulrates augehört. — (Zufriedenstellende Ernte.) Das schließliche Ergebnis der heurigen Fechsung ist ein bedeutend besseres, als man erwartet hatte. Weizen und Hafer lieferten so günstige Erträgnisse, daß man das stellenweise Versagen des Hirses ohne besonderes Murren hinnahm. Was an Erdäpfeln nicht gefault ist, wird auf ein Jahr für Menschen und Vieh ausreichen, und wer den Wohlstand eines Hauses nach dem Großvatersprnche: „Kraut und Rüben halten die Buben bei der Huben" einschätzt, der wird das Jahr als ein be- sonders gutes loben. Und gar erst der türkische Weizen, diese Säule des Bauernstandes! Die durch das sonnige Oktoberwetter voll ausgereiften Kolben hängen in langen Zöpfen den Häusern entlang und allgemein heißt es, daß der Kukuruz gut geraten sei. Die Obsternte war an Äpfeln und Birnen zwar arm, dafür an Zwetschken umso reichlicher. Die Gesamteinnahmen für Zwetschken dürften in der Pfarre gegen 4000 K ausgemacht haben. Da auch Heu, Grummet und Klee Stadel und Schupfen füllen und an Möhren und anderem Futter zum Schweinefüttern viel eingeheimst wurde, kann man sich mit dem heurigen Jahre wohl zufrieden geben. — (Gestorben) ist am 25. Oktober ganz plötzlich der 77-jährige Gemeindearme Johann Krauland in Oberloschiu 19. — (Hausverkauf.) Am 9. Dezember gelangt Haus und Besitz des in Amerika lebenden Josef Eppich von Obrem 21 zur gerichtlichen Versteigerung. Geringstes Gebot K 6429.72. — (Ein lieber Mann.) Ein Italiener, der vor einigen Jahren hier ansässig war, hat seiner hier verstorbenen Frau einen Grabstein setzen lassen, doch diesen Stein jetzt vom Grabe weg wieder weiter verkauft. — (Subvention.) Der Besitzer Johann König in Ort 13 hat vom Landesausschusse als Beitrag zu den Kosten einer neuen Schweinestallung 90 K erhalten. Woroöitz. (Ortsschulratswahl.) In den Ortsschulrat wurden gewählt die Herren: Johann Händler aus Morobitz, Johann Peitler aus Eben, Joses Hutter aus Niedertiesenbach als Ausschußmänner; Johann Zurl und Johann Weber aus Morobitz, Johann Weber aus Pt ose als Ersatzmänner. Mosel. (Katholisch und freiheitlich.) Bei uns scheint sich ganz inkognito ein Dozent des Freiheitsbegriffes niedergelassen zu haben, oder sitzt derselbe vielleicht gar nicht in Mösel, sondern in einem protestantischen Pastorate? Da der „Nachrichten -Schreiber, der von der freiheitlichen Tarantel gestochen worden zu sein scheint, so verschwenderisch mit Bibelzitaien herumwirft, möchte man letzteres fast vermuten. Sonderbar ist nur, daß die Auslassungen dieses Mannes über die Freiheit ganz konfus sind. „Der Mensch ist freigeschaffen, ist frei, und wäre er in Ketten geboren" sagt unser deutscher Dichterfürst. Das ist richtig: der Mensch Hai freien Willen, er ist nicht jo wie die Pstanze, das Gestirn sreiheitlos und willen-los den bloßen Naturgesetzen eingefügt und untergeordnet. Das Entscheidende ist nun aber der Umstand, w el ch e n G e brauch der Mensch von seinem freiem Willen, von seiner Freiheit macht, ob er sich in seinen Entschließungen für das Gute entscheidet oder für das Böse. Oder gibt es vielleicht einen Menschen mit gesundem Verstände, der da z. B. behaupten möchte: da der Mensch frei ist, ist es gleichgültig, ob er Vater und Mutter ehre, oder ob er sie verachte und ihnen alles Böse antue? Und so steht ^es nicht bloß mit dem vierten Gebote, sondern mit dem ganzen Sittengesetze. Der Mensch hat die Freiheit, das Sittengesetz zu befolgen oder es zu übertreten. Er hat aber im letzteren Falle auch die bösen, verderblichen Folgen zu tragen für Zeit und Ewigkeit. Freiheitlich nicht etwa zügellos — sein im wahren, christlichen Sinne des Wortes heißt, in freier Entschließung den Gesetzen Gottes und der von ihm eingesetzten Kirche willig gehorchen. Freiheitlich in diesem einzig richtigen Sinne des Wortes sind alle guten Katholiken. Wer aber unter Freiheit Zügellosigkeit oder Trotz und Gegnerschaft gegen Gott und gegen die von ihm eingesetzte Heilsanstalt (katholische Kirche) versteht, der ist nicht freiheitlich im christlichen Sinne des Wortes, sondern er ist „freiheitlich" im Sinne eines Rebellen, der sich über jede gesetzliche Schranke hiuwegsetzt. Die Freiheitlichkeit, der Liberalismus auf religiösem Gebiete verlangt nun grundsätzlich auch die Freiheit des Menschen gegenüber der Autorität Gottes und seiner Kirche. Der Liberalismus billigt also, wenigstens grundsätzlich, auch die Auflehnung gegen Gott. Er steht also nicht aus dem Boden der echten, wahren Freiheit, sondern hat auch gegen das Rebellentum gegen Gott nichts einzuwenden. Damit will selbstverständlich nicht gesagt sein, daß auch jeder „Freiheitliche" oder Liberale auch persönlich auf diesem Standpunkte steht. Es gibt da und dort auch gut katholisch Gesinnte im sogenannten freiheitlichen Lager, aber sie stehen, nicht selten unbewußt, auf der falschen Seite, da sie nach ihrer religiösen Gesinnung nicht ins „freiheitliche", sondern ins katholische Lager gehören. Der Artikelschreiber, dessen gut katholische Gesinnung wir mit Recht bezweifeln, fordert den Boten auf, er solle erklären, warum er gar so sehr gegen die „Freiheitlichen" ist. Wir antworten: Der „Bote" kämpft nicht gegen Personen, sondern gegen verderbliche Grundsätze, wie eben die falsch verstandene und falsch betätigte „Freiheitlichkeit" ein solcher ist. Etn starkes Stücklein ist es, daß der Nackrichtenschreiber sich unterfängt, unseren göttlichen Heiland und Erlöser Jesus Christus als Anwalt falscher Freiheit« ttchkeit hinzustellen. Für katholisches Fühlen ist das eine Blasphemie! Christus hat uns gelehrt und ermahnt, uns freizumachen von der Sünde, nicht aber „freiheitliche" Rebellen zu fetrt gegen Gottes höchste Autorität. Und wenn der Herr „Nachrichten"schreibet schließlich den hl. Paulus zitiert, der die Gläubigen vor dem frevlen Bemühen falscher Apostel warne, sich durch eine (neue) Dienstbarkeit um jene Freiheit zu bringen, mit welcher Christus sie befreit habe, so beweist er wieder nur, daß er den wahren Sinn dieser Apostelmahnung nicht versteht oder nicht verstehen will. Er saßt nämlich diese Apostelworte so auf, als ob Paulus die Gläubigen aufs eindringlichste gewarnt hätte, „Menfchentnechte, d. h. Priesterknechte zu werden." Kennt der sonst so bibelfest tuende Mann nicht das Wort Christi: „Wer euch höret, der höret mich; wer aber mich höret, der höret den, der mich gesandt hat." Nur in diesem Sinne, der unser religiöses Leben und unser ewiges Ziel beinhaltet, verlangt die Kirche, verlangen ihre Diener, die Priester, freiwillige Unterwerfung unter Gottes Willen und Anordnung; die Kirche verlangt diese Unterwerfung nicht aus Herrschsucht, sondern aus reiner Liebe und Fürsorge für ihre Kinder, die sie zum ewigen Heile führen will. Ist das Menschenknechtung? Da wäre es auch Menschenknechtung, wenn man einen, der unvorsichtig einem gähnenden Abgrunde zueilt, zurückzuhalten versucht, damit er nicht verunglücke! Dabei ist es selbstverständlich, daß in rein weltlichen Dingen, zu denen jedoch z. B. die kirchenpolitischen Angelegenheiten (Schule, Ehe usw.) nicht gehören, jedermann seine volle Freiheit besitzt, die ihm nicht verkürzt roirb. — Eine Welt, die die absolute Freiheit will, auch die Freiheit des Lasters, der Gottlosigkeit, der Empörung gegen jedes göttliche und menschliche Recht und Gesetz, müßte durch ihre eigenen Grundsätze zugrunde gehen. Ihr winkt das „freiheitliche" Dynamit der Anarchisten! Weg. (Wasserleitung.) Der krainische Landesausschuß hatte das' seinerzeit von der Firma Hilscher. und Komp. für die Ortschaft Rieg ausgearbeitete Wasserlettungsprojekt wegen zu geringer Ergiebigkeit der Quelle zurückgestellt. Die Ortschaft Rieg hat daher in Plösch eine neue Quelle erworben, welche mit der elfteren vereint die vorgeschriebene Wassermenge, 501 pro Kopf und Tag, liefert und hat an den hohen Landesausschuß das Ansuchen um Ausarbeitung des Teilprojektes von der alten Quelle im sogenannten Paleischbach bis Plösch gerichtet. Der Landesausschuß hat nun den mit der Aussicht beim Baue der Morobitz-Rieger-Straße betrauten Landesbauadjunkten Herrn R. Ballon beauftragt, die Trassierung der Teilstrecke vorzunehmen. Das ist nun bereits geschehen und auch die in Betracht kommenden Quellen sind in der gegenwärtigen trockenen Jahreszeit aus ihre Ergiebigkeit zu wieder-holrenmalen gemessen und als genügend befunden worden, so daß vielleicht die Zeit nicht mehr ferne ist, wo das Wasserelend bei uns abgeschafft und Rieg mit gutem Ouellwasser versorgt sein wird. Die ganze Strangleitung von Plösch bis Rieg wird ungefähr 3000 m messen. Kotschen. (Gemeindejagd.) Am 12. November um lOUhr Vormittag wird die GemeindejaglstKotschen bei der k. k. Bezirkshaupt-mannschaft in Gottschee verpachtet werden. Höttenitz. (K i r ch e n v e r s ch o n e r u n g.) Am 23. Oktober gelangten drei Kirchenfenster in Glasmalerei, schon und kunstvoll ausgearbeitet von der Firma Ed. Stuhl aus Graz, hier zur Ausstellung. Die erwähnten Fenster sind eine schone Zierde der Pfarrkirche. — (Nochmals von der Gemeindejagd.) Am 28. Oktober langte ein Ansuchen des bisherigen Jagdpächters, Herrn Loser, hier ein, die Gemeinde wolle nochmals eine Verlängerung der Jagdpacht gewähren; der Jagdpächter sei bereit, statt des bisherigen Pachlschillings von 300 K einen solchen von 500 K, eventuell 600 K zu leisten. Die Gemeinde-Ausschußmänner hatten jedoch mit wenigen Ausnahmen keine Lust mehr, nochmals auf das Glatteis zu gehen, und zogen den sicherem und allgemein üblichen Weg vor, nämlich die Jagdpacht im gesetzlichen Wege der öffentlichen Lizitation an den Meistbietenden vergeben zu lassen. Von der k. k. Bezirks-haupimannsckast wurde auch bereits die erwähnte Lizitation aus den 12. November anberaumt. Nach den vielen Verlängerungen und Rekursen, betreffend unsere Gemeindejagd, ist jedenfalls eine Frage an den bisherigen Jagdpächter erlaubt, warum sich nämlich derselbe so sehr vor einer öffentlichen Lizitation unserer Jagd fürchtet, fast wie die Obersteirer vor dem „Bauernschreck" ? Der Herr Jagdpächter muß jedenfalls selbst das Bewußtsein haben, der Pachtschilling sei bisher zu niedrig gewesen. Aber frisch gewagt, ist halb gewonnen! Skrill. (Die Zisternen) in Oberskrill und Unterskrill wurden 1908 und 1912 nach den Plänen des Landesbauamtes von der Gemeinde Mosel in eigener Regie gebaut und dafür die Gemeinde-Umlagen verwendet, weshalb die Gemeinde heuer derart in Geld- ver Zn voi für anj St 30 rou trä V0! gei hw in ein au alt bei erl ges me stel W in 00 die G. ers Bi 15- bei I- x * 3' «i Verlegenheit geriet, daß die Gemeindeumlagen nicht bloß nicht ihren Zwecken zugeführt werden konnten, sondern auch noch ein Darlehen von 4000 K ausgenommen werden mußte. Die Rechnungsabschlüsse für die gebauten Zisternen liegen noch nicht vor. Der Kostenvoranschlag für die Zisterne in Oberskrill betrug 5300 K, wozu der Staat 50% (2650 K), das Land 20% (1060 K) und die Ortschaft 30% (1590 K) beizutragen haben. Für die Zisterne in Unterskrill wurden die Baukosten mit 3300 K berechnet und betragen die Beiträge vom Staate 40 % (1326 K), vom Lande 25 % (825 K) und von der Ortschaft 35% (1155 K). Höermösel. (Weihe.) In dem gegen Schwarzenbach gelegenen ^Ursulabilde" wurde die Statue vor einem Jahre von boshafter Hand angezündet und verbrannt. Sammelgelder ermöglichten in letzterer Zeit die Renovierung des Bildes und die Anschaffung einer von der Firma Jnsam und Priuoth in (Stöben (Tirol) kunstvoll ausgearbeiteten Marienstatue mit dem Jefukinde (Himmelskönigin als'Maria Hilf), welche am Kirchweihfeste nach der Benediktion des Dorfkreuzes unter Abhaltung einer Prozession die feierliche Weihe erhielt, worauf eine Marienpredigt gehalten und schöne Marienlieder gesungen wurden. — (Verlegung des Gemeindeamtes.) Da der Gemeindeausschuß dem bisher in Reintat amtierender. Gemeindevorsteher Herrn Matthias Jonke aus Oberpockstein die entsprechende Wegentschädigung nicht beschließen wollte, wird dieser von nun an in seinein Wohnorte in Oberpockstein amtieren, wohin die Entfernung von Obermöfel über zwei Stunden beträgt. — (Todesfälle.) Am 28. Oktober starb in Obermösel die allseits geachtete, kernkatholische, fleißige und sparsame Besitzerin, Gastwirtin und Kaufmannswitwe Maria Jonke an Tuberkulose, erst 49 Jahre alt, und wurde unter allgemeiner Beteiligung der Bevölkerung und dem Ehrengeleits der Feuerwehr neben ihren Gatten I G Jonke zur letzten Ruhe bestattet. — Am 31. Oktober wurde der langjährige Jagdhüter und Jagdfreund des Pfarrers Andrejak Johann Montel aus Niedennöfel, vulgo Grundnar, nach mehr- jähriger schmerzlicher Krankheit im Alter von 74 Jahren in die ewigen Jagdgründe abgerufen. Masern. (Spende.) Frau Helena Schleimer aus Gottschee, geborene Tschinkel aus Masern Nr. 15, derzeit in Amerika, hat für die hiesige Ortschastskapelle 100 K in hochherziger Weise gespendet, wofür ihr hiemit der herzlichste Dank ausgesprochen sei. Kinteröerg. (Trauung.) Am 11. Oktober fand in der Allerheiligenkirche in Cleveland die Trauung des Adolf Loretitsch aus Unterdeutschau mit Maria Tramposch ans Hinterberg statt. Schakkendorf. (Spenden.) Für die freiwillige Feuerwehr in Schalkendors spendeten in Amerika je einen Dollar: Josef Perz, Josef Jaklitsch, Adolf Kropf, Josefa Perz, Amalie Perz, Märy Perz, Joses Recher, Johann Novak, alle aus Schalkendors; Fritz Köstner, Rudolf Köstner, Karl Köstner, alle aus MooSwald; Johann Flack und Matthias Tscherne ans Seele, Franz Köstner aus Stalzern, Joses Kraker aus Zwischleru. Je 50 Cent: Johann Kropf, Johann Perz, Anton Kresse, Joses Perz, alle aus Schalkendors; Franz Hömg-mann, Johann Schneider, Matthias Kikel, Joses Händler, John Starnpsel, Alois Hutter, Joses Köstner, Josefa Krops, Lorenz Schober, alle aus Seele; Joses Oswald aus Klindors, Joses Perz aus Tiefen-renter, Franz Michelitsch aus Grafenfeld, Johann Knaus aus Grafenfeld, Andreas Loser aus Grafenfeld, Rudolf Kump aus Oberloschin, Franz Jaklitsch ans Oberloschin, Stefan Schlaf aus Gottschee, Andreas Tschinkel aus Windischdvrs, Franz Tschinkel aus Windisch-dorf, Johann Staubacher aus Hasenfeld, Josef Hogge aus Hinter-berg, Johann Jaklitsch ans Mooswald. Je 10 Cent: Josef Wittreich aus Klinborf und Franz Wittreich aus Klinborf. Brooklyn. (Getraut) würbe am 24. September Herr Matthias Zekoll aus Masern 31 mit Fräulein Rosi Lam von Brooklyn in der Allerheiligenkirche. Nach ber Trauung trat bas junge Ehepaar eine Hochzeitsreise nach bem Niagara Fall an. Viel Glück! 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