1Ä« Aussicht. ^Vclcl'nt auf meinen Stutzen Rast' ich an steiler Wand, Schau' weithin auf dic Berge, Schau' weithin auf das Land. Die alten Klippen ragen Die Stirne blauk uor Eis, Von ihnen brausen nicdcr Dic Ströme silberweiß. Dort liegen gold'ne Saaten Und Dörfer nah und Weit, Laut singen Schnitterschaarcn Das Lied der Erntezeit. Ich halt' allein die Erntc Auf Felsen schroff uud fahl, Au mich denkt feine Seele Da drunten i» dem Thal. Es klinget aus der Tieft Die Glucke hell und rein, Sie läutet dreimal Ave Zur Kirche lad't sie ein. Ich möchte knie», beten Ein flammendce! Gebet, Weil für mich keine Seele Z» ihrem Gotte fleht. i» weites Ncich. 3o steh' ich jeden Abend, Hchan' hin auf Flur und i!aud, ll„d eine Thräne netzet Den Zlutzin in der Hand. Innsbruck. Adolph Mchlev. Die Festmvnate der fteiv i sch en Slovene«. V 0 !! 0r Rl, dolph Gustav Puff, (Fortsetzung.) V Mai. N?Tit Philipp und Jacob beginnt eigentlich erst der i!e»z der Slorenc», mit i!,m jener gcwisse Frohsinn, der nebst ein.r eigenthünNichen Feierlichkeit b^i jedem Geschäfte zu rc» auffalleüden Zügen unserer Wen- den gehört. Es ist ei,, seltsamer Kontrast zwischen dem bcdächrlicken Ernst, mil welchem er gleich »ach dem Weggehen des Schnees die eiste Haue in den Weingarten vornimmt, und der Munterkeit und dem kindliche» Mulhwillen, mit welchem er sich »ach dem erste» Mai an cie Feldarbeiten macht. Im Mai feier- ten die allen Slaven das mehrlagige F,st der Le- bensgötlin iiv.'», bekränzt, b!l,mengeschmückt mit Tanz und Gesang. -,och heißen manche Plätze in den Ka. stanien-, Eichen- nno Buchenwäldern 8!v<:«, «eve« oder /ivme /i>!< noch bei vielen Slaven den Planeten Venus bezeichnet, huldigte Im Sannthale, bevor man Franz eirocht. sind einige solche Hain- paithien, mit diesem Name,,, auffall.nl, durch d,e Lieblichkeit idrer Form. Der Mai mit seinen Freu- ren w,r allen Völkern von jeher von große, Be- deutung Wer erinnert sich »icht <"> d,e Maifelder der alten Deutsche» und Gallier, an Maibaume und Mc>iversammlu»ge»? wclche Großstadterin rechnet es nicht zum guten Tone, am ersten Mai im Freien dei Musik n„d geselligem Frohsinn ihr Frühstück c>»zunet,men? Der Mai hat eine große Bedeutung !l'!l unsere slovenischen Landwirthe, denn in dicsem Monate gibt es nothwendig« Hüeisc die meisten Viehmärkte. So Mc>>,cher !>«! im Winter, »ach vollendetem Anbau und »ach Einbringung des Holzcs, Futter- mangel ein, und nothigle ihn, einen Theil" seines Feuilleton. Vichstandes zu veräußern, der nun wieder nachgc- schafft werden muß, Wie bei den Deutschen Roßkämme und Vieh- mäkler auf solchen Märkten eine große Rolle spie- len, so auch bei den Slooenen die gewissen IVl«^L!»ri (Unterhändler) durchtriebene, mit allen Kniffen ver- traute Vielsprcchcr, die sich selbst unentbehrlich zu machen wissen. Stundenlang wissen sie die Parteien zu ihrem cigeucn Vortheile zu beschäftigen, bis sie erst dem einen ein Slück Straßcnkoth, als sicheres Zeichen des abgeschloffenen Kaufes, in die Hand drücken, und dafür außer dem herkömmlichen Trunke auch noch ein gutes Ehrengeld erhalten. Wird ein solcher' l>Ie««>lll!' aber auf cincm Betrüge ertappt, >o wird öffentlich Jedermann vor ihm gewarnt, oder ihm wenigstcüs mit Knide auf die .>acke, ode» mit Kohle auf das Hemd am Rücken ein Kreutz ge- macht. Nichts konnscher als die Winke und das Belächeln der Leute, wenn ein solcher, seines Zeichens unbewußt, durch den Markt geht. Nur wcnn er es wagt, irgendwo bei einem Handel deizutrete», wird er handgreiflich erinnert, daß man gewohnt sei, sich vor oen Gezeichnet«» zu hüten. Entsetzlich aber ist die wendische Volksjustiz ge> gen ertappte Diebe auf den Markten. Da sind Eng- länder und Nordamerikcmer noch die wahrhafte Milde und Nachsicht gegen unsere Slovenen. An Handen und Füßen straff gebunden wird ei» solcher Zingcrer der Sonnenhitze ausgesetzt, von jedem Vorübergehe»' den mitleidslos mißhandelt, den Frauenzimmern die Haare abgeschnitten, den Männern von den Krä- mern mit der Elle die Hände blutig geschlagen .- und doch gibt es keinen Markt ohne solche Schauspiele. Der M,iibaum hat dei de» Slovene» »ur de» ^amen vom Monate Mai, er wird erst i» der Vi »Ili-, des Frohnleichnamfestes aufgestellt und dlcidt dis Peter rmd Paulstag, In jeder Genninoe, wenig. ste»6 gewiß an jedem Pfarrorte muß einer prange». Er ist »ich! l'loß der Siolz der Bursche, sondern auch ernste, betagte Manner nehmen a» dicscr Feier Antheil. Nachbarorte wetteifern, welche den schönsten Mobauin zn stellen wisse», Mädchen schmücken ihn mit Blumen, vom höchsten Gipfel flattert eine be- kränzte Fahne, Alt und Jung sammelt sich gern auf dem freien Platze, wo der Maibaum sich erhebt. Unier den, Maibaume wie unter der Linde fa»den in früherer Zeit d,e Täuze der Slovnien Statt, !.im Gailhale in Kär„ten znm Theile jetzt noch) Er scheint ursprünglich zu Ehren der Götii» des Lenzes geputzt zu sei», IVI^l» bedeutet im Slovcni sehen jetzt noch die Freibewegte. In Rußland sammeln sich Abends die Im'nsfcn des Dorfes unter einer Linde b,s der Sulnlllüv»- (Zilher) Spieler cischcint und der Tc>»z beginnt. Dabei behalten die Mänoer den langen Kaftan mit rothem Hemokragen, die Mädchen die ^arafanen an. Noch erinnert de Fahne auf dem Gipfel dts Mai- Iiaumes an die alte Vuttsfniyeit; noch nennen manche Deutsche re» Maibaum die Frciung, und die folks' Versammlungen im Mai zur Zeit (Zarls des Große» «.bei Genf 773, Düre» 775, Worms 776, und Pa- derborn 777) wurden von der Geschichte so wenig ver- gessen, daß selvst Nxpuleun's Volksbernfung !8!,^i zu den Elmnernnge» a» dieselbe,, gehört. (Fortseyung n'Igt,) Theaterschau. ii. Bezüglich des Ncpcttoirs läßt sich die gerechte Bemerkung nicht unterdrücke,,, »aß wir — mit llus. »ah,ne einiger ^encsice. Vorstellungen — wenig Neuigkeiten im Lust^ lind Schauspiele zu sehen bekamen; doch steht z" erwarten, daß während der Fastenzeit diese billige» Wünsche sich einer Berück, sichligung erfreuen, und wir die ncucr» Produce der deutschen Dramatiker nicht bloß aus Zeitschriften kennen lernen warden ^). Die Bühne» von Klagen, «) z. B. Der kategorische Impcraliv, die magnetische» Cu- re», das Lügen, die Journalisten, dic Krisen >c. ,e. surt, Temcsvar lc. sind in dieser Beziehung laut der uns vorliegenden Theaterberichte der ^aibacher Bühne voraus, und doch könnte man hier zum m>> besten dieselben Ansprüche machen. Ferner sollte bei Feststellung detz Rcpcrtoirs auf die «ogcn - Besitz" eiwas mehr Rücksicht genommen werden. Bekannt- lich sind die meisten Logen getheilt, und so geschieh es sehr häusig, daß die eine Partei 3 — 4 mal die eine Oper zu hören bekommt, und die ande^ gar nicht, wodurch natürlich beide Theile unwill>ß weiden. Die Sache wäre doch recht leicht zl: arran- giren, wcnn ma» die geraden und ungeraden M>»' mer» des Abo»ucments so wie der Suspcndn's vor der Bestimmung des Repcrtoirs durchsehen wollle> Die Klage über diese» Ucbclstand dauert schon >llt Beginn der Saison, und ist sicherlich »ine wohll'^ gründete. Wir hoffen, daß die Direction diesen be>-' den Forderungen des Theaterpublikums ihre AufmeN'' samkcit zuwenden wird. Eine freundliche Abwechslung gewährten üb^ dieß in den Vorjahren die Gastvorstellungen fremde Künstler, welche selbst auf die engagiiten Milglie^ nicht ohne Rückwirkung bleiben, indem sie Gelege»-' heit zu Vergleichen, und hiedurch zur gesteigerte» Aufmerksamkeit der Letzteren beitragen. In dieser S"l' son hatte das hier in angenehmer Erinnerung leb^ Fräulein AlexandrincCalIianu ,>" Leistungen im mu»' ter» Fache sind wahr»«" eminent, sie entzückt r,n«> leichtes, gefälliges, naiurgtlreues, vom warnic» Hau^ eines tiefen Gefühles durchwehtes Spiel, ihre A"l' n,ssung beweiset stets die denkende und fühlende Scha"' spielen». Ist sie für hochtragische Parthien auch z" schwach, so übertrifft sie doch auch hierin so ma»^ '"' und Lustspiel ist F/l. Buchen au, als erste l!>^' habcrin, in dcr Regel etwas start sentimental, '/" erw,ckel die Zrinnerungen an die Charaktere dn ""< in der romantische» Schule vertretene» ^nise«, ^"', lotten ic, der Siegwart- und Werner-Epoche, ^'" der Parthenie», Icoe» (ihar^kter i'il'cr die Glä>'»^ „atüilichcr Wal,rheit zur Zartl,cit i,n0 gefül>lsül,'s>° st>öme»den Wc!blichk"t potrnziren, hriht nicht mi»° oer das Wesc» oes Charakters umi hiig auffasse, als wen» oaZ Gegentheil eintritt. Die Extreoie de- rühren sich^ Mehr Lebensfrische, >„el>> natmgcüeues Kolorit als gekünsicüe Schnnnke »nd nüsichern Far< benschmclz in den (Hharattcren Wenn der darzustel' lenoe Charakter w,l)rhafi ersaßt und cmpf»!!^" wird, so wird er anch mit Lcbe,!sw>,hrhcit z»>^ ^ schauu»g gebracht, u»d die Declamation gest""" ' sooann von selbst zu einem lebendigen iö^c ' Gedankens und Gefühles, wobei auch dcr ^N^ üicht verloren geht. In ei„ige„ P^rlliic» be!>!ld>g^ Frl Buchcuau die Zuhörer sei,r; sie b>sitzt le'cl'te^ und gefälliges Spiel, sowie viel Bühnen - .>louti^' Schließlich fordern wir ein b e fser e s M em o ri re» der Rolle, damit bisweilen nich! Sätze ohne S>mi u»^ ohne alle syntactischc s'erbindung de» aufmerksam"' Zuhörer stören. — Frl, A ltd or f leistet als »""'' tere Liebhaberin mitunter Befriedigendes, obg>e>"' ei» tieferes Emdriligen in den Geist ccs Eh,'rakte>^ oei ihr zu dc» Seltmhciten gcbött. Allerdings g^l)»' hierzu ei» fleißiges, cr»stes Studium, aber »ur ^''' durch, wc,n, jeder eiüzclne Dnsteller nicht nur s^" Rolle, sonDern dic Totalität der Darstellung erfcN''' wird ei» harnioiiisches Irlei»a!>desgleifm, wird R^' dung i>n Spiele erreicht, die dcn Zuhörer hi>ue>^ I» der Declanütio» herrscht bisweilen zu viel ^ »otonie, ei» Fehlcr dcr leicht beseitiget wcrdc» kö»» ' Zlitwcise wäre auch bei F>! Alldorf ei» fleißig^,^ Meniorircn zu empfehlen. — Fr. Kcidel hatte, ^ sehr geringen Al,5»ah»>en, noch nicht das Glück, ,^ ^lnstandsdome das Thcattrpublikum z>,frieden z» ^e lcnj ei,, Umst„nd, der uns dcs Emg'!,e„k> >"„,.« cetaillirte Besprechung der Lcistmige» einstweilen >' ,^< yebt , loch werden wir gclcgc„tl>ch daraus i'"^