Nr. 164. Samstag, 19. Juli 1913. 132. Jahrgang. Mbacher Zeitung 22 lv, Imlbiählif, 11 li, ssür dir f;»stell»!>N ms Haüi! zan^älilin 2 K. — Kns»rtl«n»g»bühr: Für l>s,»r Iü^rntt bib z» viir Zsilrü !>« d, niökei''' prr Zeils ^L l,; dci öfteren W.rdsrhnlliügrü per /lrilr f< >>, sich Willol'iöslrnf,'/ Nr, Iß: dlc «»daktipn Viill'iiöstrcifls Nr, IN, Eprschslimbrn drr ^onlüri, oon U b,^ lü Nhl volmUlagi, Uiisranlirric Brmc wrr^l'n nickt annrnommfü, Maiiüitripte mchi j»rül?grNsllt. Telephon-Zlr. der Medaktion 52. AlnMcher Geil. T>cn 17. Juli 1913 wurde in der l. l. Hof« und Staats-druckciei das IvVIII. Stück des Rcichsgesetzblnttes in deutscher Ausgabe ausgegeben jund vcriendet. ^ach dem Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 17. Juli »Al6 u,cht dcr von ihm für die Harmonie des europäischen Konzerts angeführten Gründe, erhalte eine bedeutsame Verstärtling in der bei allen Valkanstaaten augenfällig hervortretenden Tendenz, bei der Verfolgung ihrer Asfti rationcn über die durch europäische Interessen gezogenen Grenzen hinwegzugehen; es liege im allseitigen Interesse sowohl dcr Großmächte als dcr Vallanstnate», daß da3 verloren gchcndc Bewußtsein bald wieder geweckt werde, daß von historischer Realität sich etwa vollziehender Tatsache» vor deren europäischer Überprüfung und Sanl-tion nicht gesprochen wcrdcn lönnc. Man stellt fest, daß die Ratschläge zur Mäßigung in Athen und Vclgrad von sämtlichen diplomatischen Stellen ausgehen und daß in Sofia der Weg direkter Verhandlungen mit den Kriegführenden auch russischerscits empfohlen wird. Aus Konstantinopcl wird dcr „Pol. Korr." geschrieben: Von dem Hochgrade, welchen die feindselige Erbitterung der hiesigen griechischen Wcll gegen alles er- reicht hat. was bulgarisch ist oder in irgend welchem Zu* sanmicnhangc mit Bulgarien steht, kann sich ein Ferne-stehender kanm eine Vorstellung machen. Man verkehrt nicht, ja man verweigert einander den Gruß der einfachsten Höflichkeit. Die Spannung zwischen dem ökumenischen Patriarchat und dem Erarchat ist heule größer, als sie vor drei Jahren war. Das Verhältnis zwischen Griechen nnd Bulgaren scheint auf lange hinaus unheilbar vergiftet zu sein. Aus Konstantinopcl wird ferner geschrieben: Als immerhin kennzeichnend jür die gegenwärtig in der türkischen Welt vorherrschenden Stimmungen nnd Anschauungen dürften die Schlußsätze eines jüngst erschienenen Artikels des „Tanin", mit welchem er seine heftige Kampagne gegen Bulgarien sortfetzt, nicht ohne Interesse fein. Das Blatt schreibt: „Wir haben gestern die Mittel erörtert, wie Ehre und Gut dcr Muselmanen in Rumclie» sicherzustellen wären. Heute erklären wir, daß dafür lein Anlaß mehr vorhanden ist, da dort kaum noch ein Mohammedaner am Leben ist und die noch am Leben Befindlichen zwangsweise ins Heer eingestellt und auf den Kriegsschnuftlat) entsendet worden sind. Da muß man sich wohl fragen, ob es für Herrn Na<'evi>' »och hier ein Tätigkeitsfeld gibt. Wenn es Leute gibt, denen es Vergnügen macht, mit ihm zu spreche», mögen sie dies immerhin tun. Aber um Himmelswillcn mache man nicht die Pflicht unserer Armee vom Verlaufe dicfcr Gespräche abhängig. Rumänien hat Bulgarien den Krieg erklärt und dringt ins bulgarische Gebiet; Rumänien tut dies in dcr Absicht, aus der Lage Nutzen zu ziehen. Dürfen wir da noch zaudern, obwohl uns gehöriges Territorium von den Bulgaren besetzt ist und dic Dorfcr unsc rcr Brüder in Flammen aufgehend Nach dcm Eingreifen Rumäniens nnrd Bulgarien sicherlich allcs aufbieten, lim Europas Beistand zu erlangen und so wächst die Wahrscheinlichkeit nahen Eingreifens Europas zur Beendigung dcr Fcindscligkcitcn. Ist cs da nicht unscrc Pflicht, zur Erlangung unserer Rechte rasch zu handeln, bevor dicsc Intervention erfolgt und bevor man vor einer diplomatisch vollzogenen Tatsache steht? Man fürchte nicht den Vorwurf, daß wir die Meinungen wechseln; die Ereignisse sind es, dic wechseln." Ans Odessa wird der „Pol. Korr." geschrieben: Wie nunmehr bekannt wird, hatte das Anlaufen des Hafens von Sevastopol durch die rumänische Flottille bestehend aus dem Panzerkreuzer „Elisaweta" und sechs Torpedobooten, den Zweck, dicsc schwachen, für Rumänien in Zukunft aber wichtigen Flottillcnclcmentc in einen neutralen Hafen zu bringen, um sie sicherzustellen. Im Stromlaufe der Donau gab es für diefe Einheiten leine operativen Ausgaben; im Sulinagebiete wären sie nicht sicher und überdies vor Antcr dc» herrschenden Nordstürmen ausgesetzt gewesen, weshalb man sich entschlossen zu haben scheint, sie in neutrale Gewässer zu bringen. Eine Dcsarmierung ist nach hier herrschenden Ansichten nicht notwendig, zumal seitens Bulgariens kein diesbezügliches Verlangen gestellt wurde und einem solchen gegenüber die protokollarische Erklärung des rumänischen Flottillen-lommandantcn, den Hafen nicht eigenmächtig wieder zu verlassen, als ausreichend gilt. Ee> verlautet, daß, falls Varna von dcn rumänischen Truppen beseht wird, sich dic bisher dort stationiert gewesene» bulgarischen Kriegs-fahrzcuge nach dem inneren Hafenhanbelsbectcn in Burgas zurückziehen wcrdcn, Politische Uebersicht. Laib ach, 18. Iul,, Die „Wiener Zcumg vom 17. d. M. veröffentlicht folgende Gesrhe: das Gesetz vom 9, Juli 1913, bctres« send die Ermächtigung zur zeitweiligen Außerlrüflfchnng der Bestimmungen über den Einfluß der Zinsfuher-höhung auf die zu Konvertierungszwecken gewährten Gebührencrleichterungen samt der Verordnung des Finanzministeriums übcr dessen Durchführung, feiner das Gesetz vom 12. Juli wl.'i über die Einrechnung einzelner militärischer Dienstleistungen in die Zeit des richterlichen Vorbereitungsdienstes, der Mrichts-, Advolawrs-und Nowriatspraris, dann das Gesetz vom 9. Juli 1913, betreffend Gebührenbefreiungen anläßlich von Akten-erncnerungcn bei öffentlichen Behörden nnd Ämtern und das (^jesctz, mit welchem für das Verfahren zur Durchführung des Landesgefctzes für das Königreich Dalma-ticn vom 2«. März 1911. betreffend die Nechtsvcrhält- Feuilleton. Dllmou-Ko. Einer lorcanischcn Zage nacherzählt von A. ;->. ^,<'ric>l1'e>5 (>'iachbr»ct »erbots«.) Die reizende kleine Prinzessin Damou-Ko war achtzehn Jahre alt. Wie alle Mädchen Koreas, war sie zart und wciß wic eine Lilic auf dem Fclde, aber ticfschwnrz brannten ihre nur wenig geschlitzten Augen i» dein blassen Gesichlchen. Sie war traurig, dieses Kind, mit dcm die uralte Dhnastie der koreanischen Könige erlosch, und einsam und verlassen ließ sic in dcn Fraucngcmächcrn des Königs fchlosscs ihren .Ulagcn freien Laus. Ei» entsetzliches Unglück hattc slc bctroffc». Eine Fcucrsbrmist, dic bald gelöscht wurde, war im Schlosse nusgcbrochcn, und in der allgcmcincn Panik war sic, die Prinzessin, von einem Manne, einem Fremde», berührt worden! Sie, die Tochter der Sonne, die stolze Damou-Ko, mußte diese Schmach ccdnlden, eine Schmach, die nur der Tod auslöschte . . . Andere, mntigcrc Prinzessinnen, hatten sich getötet, weil sie diese Schande nicht zu überleben glaubten, aber das zierliche Geschöpf, dem crst dcr Lenz dcs Lebens strahlte, wollte von dcm Todc nichts wissen, Bcidc Händc prcßtc sic verzweifelt auf das laut pochende Herz, das leben, hoffen, lieben wollte! Mcr sie konnte sich ihre Schwäche selbst »icht verzeihen, und Gewissensbisse, ein derart beflecktes Lebe» weiterzuführen, peinigte» sie uuaufhörlich! Ihre Ahne, die Sonne, erkannte fic nicht mehr als ihresgleichen an, ihre Strahlen fandten nicht mehr belebende Warmc in die Adern dcs Königstindcs, nnd ciner Blume gleich, dic vom Winterfrost betroffen, wellte Tamon^io dahin. Eines Tages vcrbrcilctc sich leises Rannen im Königsschlossc: man erzählte sich flüsternd, daß das hei ligc Fcncr, das in kcincni koreanischen Hause fehlen durste, ganz plötzlich im Schlosse erloschen sei ... Und wessen Tod konnte dieses in Korea wohlbekannte Unglückszcichen anzeigen, wen» nicht den dcs armcn Prin' zcßchens, in dessen Adern nur noch träge das Leben rann? Und noch eiil Zeichen gab dcr Himmel kund: die heilige» Pflanzen, die die Königin selbst pflcgtc, um den Togen dcs Himmcls zu erflehe», sie waren eingegangen i» cincr Nacht . . . Es loiintc lcin Zwcifcl mehr bcstchcn, Damou-Ko war verurteilt! Vergebens brachte dic nrmc Mutier, vor Schmerz verzweifelnd, dcm Todcsgoltc Opfcr übcr Opfer, ilin seinen Zorn zn besänftigen. Vergebens bot der König Snnimcn übcr Summen dcm Arzte, dcr seine Tochter heile» würdc. Damou-Ko mußtc unzählige Medizinen schlucken, die barbarischesten Kuren unternehme», jedoch ihr Zustand verschlimmerte sich von Tag zu Tag. Schließlich erklärte die medizinische Fakultät von Söul, die zu einem Consilium zusanimenbcrufcn war, eine Luftvcrändc' rung für das letzte Mittel. Soon, cin Schloß in dcr Nähe von Söul, ist das Versailles dcs Hcrrschcrs von Korea, und dorthin führte ma» die kraule Prinzessin. Nach einer ihr endlos dünkenden schlaflosen Nacht atmctc Damou-Ko, ans einer Terrasse des Schlosses liegend, dic milde Frühlingsluft cin. Sorgfältig in Pur-pur und Seidc gehüllt, lauschte sie dcm Sangc dcr Vögel, blickte ans dic in allen Farben Icuchtendcn Nlumcn, dic ihre Kelche der Sonne entgegenstreckten. Ein herrlicher Frühlingstag in all seiner tropischen Pracht stieg empor, und die Prinzessin, deren zarte Asiatcnhändc mit ciner Lilic spielten, erschien in dieser dnflcndc», sprossende» Umgebung wic eine Göttin, die vom Hmnncl hcr abgcsticgcn ist, »m sich dcr Auferstehung dcr Erde z» freuen. Zu ihre» Füße» lauernd, betrachtete die Königin änMich jcde ihrcr Bewegungen. Leuchtend erschien dic Sonne am Himmel und die Kranle schauerte zusammen. „Die Sclnnach," flüsterte sie, „die Schande!" Ihre Angen schlössen sich. immer leiser wurde ihr Atem und laut schluchzend warf sich die unglückliche Mutter über den leblosen Körper des unseligen Kindes . . . Soon ist »icht nur das Versailles dcr loreanischen Könige, es ist auch ihr Mausoleum, denn dort schlummern in goldenen Särgen die dahingegangenen Helden der ruhmreichen Dynastie. Eines Nachts drangen zehn Männer, bis an dic Zähne bewaffnet, in dic To.cnstadt, um dic dort seit Jahrhunderten aufgespeicherten Schätze zu rauben. Das schwache Licht rincr Laterne zeigte ihnen dcn Weg in dcr düsteren Halle. Am ersten Sarge blieben sie stehen und versuchte» ih» zu sprengen: Bald wich der Teckel ihrer Gewalt, aber cin Anblick, drr ihnen das Blut zu Eis erstarren ließ, bot sick) ihnen dar ... Ein weißer Schatten von überirdischer Schönheit lichtete sich vor ihnen in die Höhe und faltete flehend die Hände . . . Ein namenloser Schreck packte die Elenden: heulend, schreiend stürzten sie aus der Halle nnd verschwanden in der Nacht, Die Wachen eilten herbei, aber sie blieben wie gebannt an der Schwelle ocs Gewölbes stehen. Mit gesenktem Kopfe saß eine l'leiche, in Totengewänder gehüllte Gestalt aus dem Rande des ersten Sarges, Damou-Ko, die aus ihrem Starrkrämpfe erwacht ihrem Sarge entstiegen war! — Arme kleine Prinzessin! Sie hatte so grausam gelitten da unten i» der schaurigen Totenhallc, sie hatte alle Schrecken dcs Todes kcnncn gelernt, und doch suhlte sie sich jetzt namenlos glücklich, denn sic glaubte, daß dic Gebete, die hciße Mutterliebe zum Himmel geschickt hatte, sie dem ^eben wicdergeschenlt hätten, und daß auch ihre Schmach mm auf ewig getilgt nnd ausgelöscht sei... Und in ihrer Jugendschünheit strahlend, fand sie wieder die Kraft zum Leben, zum Leben dcr Hoffnung, dcr Liebe . . . Laibacher Zeitung Nr. 164. 1518 19. Juli 1913 Nisse an stehenden Bäumen als selbständigen machen Gebührenerleichterungen gewährt werden. Tie römische „Tribuna" schreibt: Ausländische Blätter versicherten, Italien hätte bei den Mächten und an den Höfen der Haltanstaaten Vorschläge gemacht, deren Tragweite man nicht kenne, die aber daraus abzielen sollen, den Konflikt baldigst beizulegen. Italien hat nun in der Tat in Bukarest wie in Sofia, Belgrad und Athen eine lebhafte und fortgesetzte Aktion unternommen, die darauf gerichtet ist, die Kriegführenden davon zu überzeugen, daß ein ehrenvoller Friede für alle vorteilhaft wäre. Italien hat sogar, wie wir glauben, in Sofia Gelegenheit gehabt, zu verstehen zu geben, daß, wenn die Feindseligkeiten sofort auf der ganzen Balkan» Halbinsel aufhören würden, Rumänien seine Forderungen nicht über die Linie Turtukai-Balöik hinaus, die es zur Festsetzung einer strategisch verteidigungsfähigen Grenze um Silistriä für notwendig hält, ausdehnen würde. Darüber hinaus jedoch ist nichts geschehen, und es bcftebt nur die Absicht, sich jedweder Initiative anzuschließen, die zu einem billigen und baldigen Frieden führen könnte. In Pari? rechnet man damit, daß die Deputierten-tammcr am 20. d. M. die Prüfung des Gesetzentwurfes, betreffend die Verlängerung der Militärdicnftzcit, beendigt haben wird. Das ganze Gesetz dürfte in der Kam-mer mit einer Majorität von 330 bis 340 Stimmen angenommen werden. Der Senat beabsichtigt, seine Prüfung des Militärgesctzes in der kürzesten Frist zu beenden. Immerhin steht zu vermuten, daß mindestens zwei, Wochen dis zur Fertigstellung des Berichtes und zum Beginne der Diskussion in öffentlicher Sitzung verstreichen werben, Tllgcsnciliglcitcn. — iDer kluge Elefant.^ Bei dem Einzüge des Wanderzirkus Kludsky in Iaroslau war ein Elefant beim Transport der Bagagewagen beschäftigt. Die zahlreich versammelten Neugierigen warfen dem Elefanten aller^ lei Eßwaren zu. Einer der Bauern rat. als würde er etwas in seine Rocktasche stecken, und deutete dem Ele-fanten, er sollte sich's herausholen. Das Tier machte mit dem Rüssel eine Bewegung, als wenn es versuchen würde, in die Tasche zu greifen. Es hatte aber bemerkt, daß es der Bauer nur zum besten halten wollte, faßte den Nichtsahnenden plötzlich mit dem Rüssel um den Leib und setzte ihn in ein in der Nähe stehendes großes Wasscrfaß. Dann setzte es den schreckensbleichen Bauern ganz sanft wieder an den Platz, wo er vorher gestanden war. Der Vorfall hatte eine ungeheuere Heiterkeit zur Folge und der Bauer wurde weidlich ausgelacht. — Mn einträgliches Taschenspielerkunftstück.> Aus Halle wird gemeldet: Als die landwirtschaftliche Bank in Halle unlängst einem Gutsbesitzer in Etingen bei Gardclegen 36.000 Mark in Tausendmarkscheinen in einem Wertbrief sendete, kamen beim Offnen des Wert briefes durch den Gutsbesitzer in Gegenwart des Geldbriefträgers anstatt der Scheine Paftierschnitzel zum Vorschein. Ein Polizeikommissär aus Halle hat nun eine überraschende Aufklärung gebracht. Der Gutsbesitzer selbst hat durch ein Taschenfpielertunststück beim Offnen des an ihn gerichteten Geldbriefes statt der Scheine Papierschnitzel in den Brief getan. Die sämtlichen 3ll Tausendmartscheine fanden sich in einem Versteck vor. ^- «Wem gehört der Buden von London?) Man schreibt aus London: Das neue Grundbuch des Londoner Grafschaftsrates zeigt, daß die litt Quaorat-meilcn, auf denen die mehr als viereinhalb Millionen Einwohner Londons wohnen, 38.200 Personen gehören. Davon besitzen 14.000 je ein Haus. Nur 700 Personen besitzen fünf Acres oder mehr. Zwei besitzen jeder mehr als zwei Quadratmcilen, vier mehr als anderthalb Quadratmeilen, einer mehr als dreiviertel und vier mehr als eine halbe Quadratmeile. Diese Zahlen geben einen Begriff davon, welch gewaltige wirtschaftliche Macht in der Hand von ein paar Grundbesitzern in London konzentriert ist. Die allerreichsten Londoner Grundbesitzer, wie der Herzog von Norfolk, der Herzog von Wcstmin^ ster, Lord Howard de Walden, Lord Northampton und Sir Richard Cutton besitzen alle weniger als eine halbe Quadratmeilc, aber diese in den besten Gegenden. — i.ttöchinncnanöwanderung.) Im Sekretariat der Vereinigung der Dienstbotenvermittlungen in London erschien kürzlich eine Abordnung der Hausfrauen, dlt bittere Klagen darüber führte, daß in keinem Vermltt-lungsburcau eine Köchin zu annehmbaren Bedingungen aufzutreiben sei und daß man sich mit dem minderwertigsten Personal begnügen müsse, das nicht nur hohe Löhne verlange, sondern oft auch sehr schlecht zu kochen verstehe. Die Sekretärin Miß L. I. Dowling war um eine Erklärung für diese Tatsache nicht verlegen. „Die Schwierigkeit, eine tüchtige Kraft für die Küche aufzutreiben, ist wirklich größer, als man meinen sollte," erwiderte sie, „aber die Erklärung dafür ist sehr einfach und besteht nur in dem Worte: Auswanderung. In der letzten Zeit sind die Köchinnen zu Tausenden nach Australien und Kanada ausgewandert. Ich habe diese Erfahrung selbst in meinem Amte hier gemacht. Ich war erstaunt über die Nachfrage nach Köchinnen, die von den ausländischen Vermittlungen an uns gelangten, und noch mehr über die Löhne, die sie in Aussicht stellten. Freilich verlangen sie nur tüchtiges, erprobtes Material, und es ist daher kein Wunder, daß die besten Kräfte der heimischen Küche entzogen werden. Die Auswanderungsagcnten in London übernehmen es auch, den fremden Vermittlungen in die Hände zu arbeiten, indem sie in der ganzen Stadt ihre Nachforschungen anstellen und die Köchinnen zur Auswanderung überreden. Sie bringen diese Mädchen in runden Zahlen zusammen und schiffen sie nach den .Kolonien ein." — ^Fallen als Depeschexträger.) In Rußland beschäftigt man sich neuerdings damit, an Stelle der Brieftauben als Depeschenträger Fallen abzurichten. Gegen die Brieftauben haben die Falken verschiedenes voraus, namentlich die größere Schnelligkeit. Außerdem ist der Falte imstande, ein größeres Gewicht zu tragen; er ist auch während der Reise geringeren Gefahren ausgesetzt als die Taube, die nicht selten das Opfer eines Raubvogels wird. Die Abrichtung des Falken ist leicht. Aei den Versuchen stellte sich heraus, daß sich gerade die Tiere, die ein verhältnismäßig träges Aussehen haben und keinen lebhaften Eindruck machen, am besten als De-peschcnträgcr eignen. — Karpfenteich", der wohl gar einen „Vogel" bat, „giftig wie eine Spinne" ist und sich „wie ein Frosch aufbläht", sagen wir: „Hol dich der Kuckuck!" Der eine ist „glatt wie ein Aal", „störrisch wie ein Maulesel" und „stiehlt wie ein Rabe", der andere dagegen ein „gutmütiges Schaf" und „geduldig wie ein Esel", der sich „sauwohl" fühlt wie „der Fisch im Wasser", wenn er mal ein bißchen „Schwein", will sagen Glück, hat. Sparsame Leute werden leicht „geizig wie ein Hamster^, manches junge Mädchen ist „eine wilde Hummel" mit „Wespentaille", die „wie eine Elster plappert" oder „wie eine Nachtigall" singt. Mancher freilich „krächzt wie ein Nabe" und „kollert wie ein Truthuhn", wenn er auch vielleicht schwimmt „wie eine Ente" Wir sprechen von „Adlernasen" und „Eselsohren", fleißiges Studieren bezeichnen wir mit „Ochsen" oder gar „Büffeln", die „Katze ini Sack" will keiner gern kaufen, sonst könnte, wa«> dabei verdient würde, „die Maus auf dem Schwänze" forttragen und er „wie der Ochse am Berg dastehen" oder „wie die .Kuh vorm neuen Tor". Der abgegangene Abiturient heißt „Maultier" und wird leicht zum „Frech dachs": wir sprechen von den „Hyänen des Schlacht feldes" und von den „Löwen der Gesellschaft", von „hungrigen Geiern" und „naseweisen Gänsen", von „Hundetreue" und „Katzenfalschheit" usw. Die hier genannten Beispiele ließen sich leicht noch um eine ganze Anzahl bereichern, doch wollen wir dem keser „leinen Floh ins Ohr setzen", sonst verlöre er am Ende seine „Lammsgeduld^_________________ Das Nachbarhaus. Roman von A. >, dic Besserungsanstalt abgegeben werden: ^ugcndllchc Zigeuner im obgcnanntcn Alter wegen einer der m den tztz 1 bis 6 dieses Gesetzes angeführten straf-oaren Handlungen. Diese strafbaren Handlungen sind: Landstrelcherei. Bettel, Verleitung zum Bettel, gesetzlich qualifizierte Arbeitsscheu, unzüchtiges Gewerbe, Vruch der Polizeiaufsicht, Ausstellung uon Zeugnisse,, über Un-«lücksfälle oder Armut behufs VettelnZ. Das Urteil über diese Straftaten sowie den Ausspruch über die Zulässig-kcit der Anhaltnng in der Besserungsanstalt fällt in diesen Äcispiele» das Gericht. Unmündige vom vollendeten zehnten bis zum vollendeten vierzehnten Lebensjahre tonnen in allen Fällen in dic Besserungsanstalt abgeliefert werden, in denen sie wegen einer nach dem Strafgefehc strafbaren Handlung überhaupt durch die kompetente Behörde abgestraft werden. Als Strafbchördc fungiert hin-Nchtlich der Unmündigen das Gericht und die politische Bezlrksbehörde, das Gericht in dem Falle, wenn Unmündige strafbare Handlungen begehen, die nach den Bestimmungen des Strafgesetzes "nur wegen der Unmündigkeit des Täters, obwohl objektiv, im technischen Hlnne des Wortes Verbrechen, subjektiv nicht als solche zugerechnet, sondern als Übertretung geahndet werden (55 2, w N die Abgabe des Sträflings in die Besserungsanstalt noch an die Bedingung geknüpft, daß er gänzlich ver- Mittel zur Erziclnng einer nlch7Nen^s^"'"" ""' Beaufsichtigung desselben Pflegschaftsbehördlich kann ei» Kind oder ein ^u-Endlicher, w,e schon oben angedeutet, auch i„ A„we -dung emcr Erziehungsmaßregcl gemäß § 16, Absatz 2 des Gesetzes vom 24. Mai ,885, N G Vl Nr .90 in cinc Besserungsanstalt abgegeben werden " ' Außerdem kann die Strafe der Verschließung in Besserungsanstalten abgebüßt werden. m,ck ^'s "^ ""bliche und jugendliche Zigeuner, so ist ^« glich^sind I ^emicr die einer Besserung noch zu- ke. e Ord^ rinzuwirlen. Der Zigeuner, der r öaen w r^' ^"' ""^ Arbeit kennen will, soll dazu br 7ee^.t s.^'"" ""d die Zwangsarbeitsanstalt n der elbc. N'^''' "^sener Ziemer kann wegen d r e bc De ,l c zur Detention in der Zwangsarbeits- . ei o, l^'" !""^" wie ein jugendlicher Zigenner 5« ^ ^"c r" ^" Vesser..ngsanstalt. nuff.^ ^ " ' '"^ '" ^r Zwangsarbeitsanstalt g,it » A K L>' ^wanas. ^!" ^" ^ÜU'nner in der Besscn.ngs, bezw. > ^ tebe^ 5" !"" u»d die bei de» La» dcsslelle» > d A b. .,^'''''^l'n Ko.nmissionen hätten dann immer » ktzlich Msn7 """' l"^lich zu ""hängen. Die ge-» ''^'3,^7''^''uoglichc Anhaltnng sollte in der Praxis > '^ ^ ...l. r?^^' ^'^ würde einerseits abschreckend M n»d anderseits bessernd „ach jcder Richtung hin wirken. Stelln ng unter Polizeiaufsicht. Ein Mittel, den Zigeunern die Freizügigkeit abzugewöhnen und sie an einen bestimmten Ort zu binden, bietet die Institution der Polizeiaussicht, Unter Polizeiaufsicht können gemäß tz 4 des Gesetzes vom 10. Mai 1873, N. G. Nl. Nr. 108, Personen, oic wegen Verfälschung öffentlicher Krcditpaftierc, wegen Münzver-fälschung oder wegen strafbarer Handlungen wider frem> des Eigentum zu einer mehr als sechsmonatlichen oder wiederholt zu kürzeren Freiheitsstrafen oder welche als Landstreicher verurteilt worden sind und für die Sicherheit des Eigentums gefährlich erfchcinen, gestellt werden. Auch in diesen Fällen sollte das Strafgericht zugleich mit dem Strasurteilc immer auch die gesetzlich erlaubte Zulässigkcit der Stclluug unter Polizeiaufsicht gegenüber den Zigeunern anssftrechcn. Die politische BezirkSbchörde verhängte dann die Stellung unter Polizeiaufsicht. Da-dnrch gelangten die Zigeuner unter strenge, im tz 9 des obziticrtcn Gefches näher bestimmte Kontrolle der politischen Bczirksbehördc. In Ausübung der Polizeiaufsicht kann dann den Zigeunern der Aufenthalt in ein-zclnen Gebieten oder Orten gänzlich unterfagt oder auch ein bestimmter Ort zum Aufenthalt angewiesen und zur Pflicht gemacht werden, diesen oder einen von ihnen fclbst-gcwähltcn Ort nicht ohne Erlaubnis zu verlassen. Freilich darf der Aufenthalt in der Zuständigkeitsgemeinde niemals untersagt, wohl aber besohlen werden. Der ob-zitiertc § 9 sieht dann noch andere Beschränkungen der persönlichen Freiheit vor. Regelung der Staa t s b ür g er s 6) a ft und der^ Heimatzuständigkeit, Abschiebung und Abschaffung der Zigeuner. Eine fehr zweckdienliche Vcrwaltungsmaßregel wäre die Festlegung der Hcimatzuständiykcit und sohin der Staatsbürgerschaft der Zigeuner, obwohl diefe Arbeit bei einzelnen Zigcnncrfamilien kaum durchführbar wäre. Die politische BczirkSbchördc sollte nichtsdestoweniger insbesondere, wenn die Hcimatrcchtsverhandlung erfolgversprechend ist, namentlich auf Grund der Hcimatgefetz-novcllc vom 5. Dezember 1896. R. G. Vl. Nr. 222, eine solche auch von Amts wegen einleiten und zu Ende führen. Diejenigen Zigeuner, hinsichtlich deren als erwiesen anzusehen wäre, daß sie nicht österreichische Staatsbürger find, wären gegebenenfalls gemäß tztz 1 und 2 des Gesetzes vom 27. Juli 1871, N. G. Bl. Nr. 88, über die Staatsgrenze abzufchasfcn. Dazu wären die an den Ncichsgrcnzcn gelegenen Gemeinden und Gendarmerie-Posten anzuweisen, den llbcrtritt der Rcichsgrenzcn durch frcmdstaailichc Zigeuner zn überwachen. Um die Zigeuner möglichst zum Aufenthalte in einem bestimmten Orte »nd Gebiete zu verhalten, hätte ihnen gegenüber, wenn die Voraussetzungen der tztz 1 und 2 des Gesetzes vom 27. Juli 1871, N. G. Vl. Nr. 88, gegeben find, immer die Abschiebung aus einem bestimmten Orte oder Gebiete mit der Verweisung in die Hcimatgemeinde, bezw. die Abschaffung ans einem oder mehreren Orten, Platz zu greifen. Heranziehung der Zigeuner zur Arbeit, insbesondere zu öffentlichen Arbeiten. In den politischen Bezirten Nudolfswcrt und Tschernembl ist es feit Jahren üblich, daß die Vezirls-strnßenausschüssc die Zigeuner bei der Schottercrzcn^ gung verwenden. Nach den eingelaufenen Berichten der Straßcnansfchüssc eignen sich die Zigeuner zu dieser Arbeit sehr gut und verdienen hicbci ansehnliche Summen. Beim Bau der Wcißkraincr Bahn werden die Zigeuner auch bei der Schottcrcrzcugung, beim Schleifen und Schärfen von Werkzeugen, cinc Arbeit, die sie als geschickte Schmiede vortrefflich verstehen, writers beim Tragen nnd Führen uon Wasser beschäftigt. Schließlich finden oic Zigeuner bei verschiedenen Straßcnbautcn ihre Verwendung. Zu anderen Arbeiten, als Dienstboten, Tag-löhncr nnd Handwerker — abgesehen von den vereinzelten Fällen, insbesondere der Ausübung des Schmiede-Handwerks, wozu sich einige Zigeuner gut eignen --haben sich die Zigeuner noch nicht hergegeben. Das „Dolce far nicnte" behagt ihnen gegebenenfalls mehr. Freilich müssen sie auch den Hunger oft mit in den Kauf nehmen, falls sie sich nicht mit Stehlen behelfen. Charakteristisch beim Zigcnner ist die Unbeständigkeit, anch bei der Arbeit, die er sich selbst gewählt hat. Einige Tage arbeitet er, dann mnß er wieder für einige Tage, hernmstrcichcnd und nichts tuend, Zigeuner werden. Selbstverständlich wird hicbci auch vcr ganze Verdienst verpraßt, denn einige Zigcnner sind starke Trinker. Pflicht aller berufenen Faktoren ist es, die Zigeuner an jedwede Arbeit, und zwar an regelmäßige Arbeit und ans Sparen zu gewöhnen. Ein gutes Stück fozialcr Arbeit könnten und sollte» da verschiedene Arbeitgeber (Naunntcrnchmcr n. a.) und Gemeinden, diese unlc» Berufung aus gesetzliche Bestimmungen, leisten. Nach tz3 des Gesetzes vom 24. Mai 1885, R. G. Bl. Nr. 89, lön nen arbeitsfähige Personen, die kein Einkommen und keinen erlaubten Erwerb haben und die Sicherheit der Person oder des Eigentums gefährde», no» der Sicher-hcilöbehmdc angewicsc» werden, innerhalb einer ihnen bestimmte» Frist nachzuweisen, daß sie sich auf erlaubte Weise crüähren. Die Nichtbefolgung dieses Auftrages ist strafbar. Weiter ist die Gemeinde »ach tz 4 desselben Gesetzes berechtigt, Personen ohne Einkommen und ohne erlaubten Erwerb eine ihren Fähigleiten entsprechende Arbeit gegen Entlohnung oder Natnralvervilcguna, zu-znweiscn. Die Weigerung, dic zugewiesene Arbeit z,. leiste», ist strafbar. Der Erziehung halber sollten da die Zigeuner ausschließlich zu Arbeiten, die ihnen fönst nicht angenehm sind, verhalten werden. Um eine Ärmenunter-stützung kommen die Zigeuner nicht bald ein; falls sich jedoch dies ergeben follte, wären sie, insofern sie arbeitsfähig sind, gemäß tz 13 des Gefetzes vom 28. August !883, L. G. Bl. Nr. 17, eventuell unter Anwendung von Erckutionsmitteln zur Arbeit zu zwingen. Erziehungshalber folltc ein jeder, der Arbeiter brancht, wenn es nur angeht, als solche Zigeuner nehmen. Im allgemeinen kann man sagen, daß eine Besserung der Zigeuner, insbesondere in gewissen Landstrichen, bcrcils zu fchcn ist. Sie betreiben nicht mehr den betrügerischen Pfcrdehandel und greifen allmählich, obwohl sehr langfam, als Steinllopfer, Schmiede, ja sogar als Taglöhner zur Arbeit. Von einer geregelten Arbeit, uon einer Ordnung und Sitte kann natürlich noch keine Nedc fei». Auch haben sich die Zigeuner durch dc» Bau von Kenfchen, in denen sie wenigstens den Winter über wohnen, in einigen Gemeinden ansässig gemacht. Im politischen Bezirke Tschernembl gibt es an sieben solche Zigeunerkeufchcn. Die ganze Zigeuncrfragc kann daher unmöglich auf die Dauer ungelöst belassen werden. Aufgabe der Oberbehörden ist es vielmehr, durch systematische Verordnungen und Weisungen den Unterbehö'iden den Weg zu zcigcn, den sie bei der großen sozialen und kulturellen Arbeit, die Zigeuner auf die gleiche Kulturftufe mit der zivilen Bevölkerung zu bringen und sie eins mit dieser zn machen, zn gehen haben. - gesftroche». — iTruppendnrchzuss.) Aus Krainburg wird uns unter dem Gestrigen gemeldet: Heute nächtigt hier eine Division und zwei Batterien des 9. Feldkanonenregi-mc»t5, welches in Klagcnfurt garnisoniert und dieser-tage den Loiblpaß und Neumarktl passiert hat, um sich nu» über Krcnnbnrg »nd Laibach, wo es diesen Sonntag Rast halten wird, nach St. Peter am Karste zu den scldmä'ßige» tlbnngen zu begeben. — < Aufnahme von provisorischen Marinelommis» snriatsrlevcn in die l. und l. ziriensmaiinc pro 1913.) Mit l. Oktober l. I. werden in die k. und k. Kriegsmarine voraussichtlich ungefähr acht provisorische Marine-konnnissariatselcvc» aufgenommen. Um dic Aufnahme können sich bewerben: Abiturienten von staatlichen oder mit dem Rechte der Öffentlichkeit ausgestatteten nicht-staatlichen Obcrgymnasien, Oberrealfchulm und höheren Handelsschulen (Handelsakademien). Abfolventen anderer Schulen als der angeführten, zum Beispiel Lehrerbildungsanstalten, Bürgerschulen n. dergl., werden nicht berücksichtigt. Die eigenhändig geschriebenen, gehörig be-lcgtcn und mit einem Kronenstempcl versehenen Gesuche um Aufnahme als provisorischer Marinclommifsariats-clevc sind bis längstens 15. August beim Kriegsministc-rium, Marincscltion, einzubringen. sNachträglich einlangende Gesuche werben keinesfalls berücksichtigt.) Gesuche uon mililärpflichtigcn Bewerbern sind im Dienstwege einzubringen. Bewerber, die dem Militärverband nicht angehörcn, habrn ihre Gesuche unmittelbar beim Kricgsministcrinm, MarineseNion, einzubringen!. Di>e Aufnahmsprüsnng beschränkt sich lediglich auf den Nachweis der deutschen Sprache und findet in der zweiten Hälfte des Monates September in Pola beim k. und k. Hafenadmirulate in Pola statt' jene Bewerber, welche dic Anfnahmsprüsung mit bcfricdigcndcm Erfolne bestanden haben, werden sodann zu provisorischen Marine-kmnmissariatsclcven cr»a»nt. Mit dem Tage der Ernennung treten die Provisorischen Marinckommissariatscle-vcn in den Genuß der mit jährlich 1440 /v normierten l'wgc, des normierten Hafcnschisssgeldes sowie eines Laibacher Zeitung Nr. 164. 1520 19. Juli 1913. Eauipierungsbeitrages von 200 ill. Nach Ablauf von zwei Jahren haben die provisorischen Marinekommissariats-eleven die Marinekommissariatsftrüfung abzulegen und werden im Falle eines befriedigenden Resultates zu effektiven Marinekommissariatseleven ernannt. Es obliegt itmen sodann eine vierjährige, vom Tage dieser Ernennung an zu zählende Präsenzdienstpflicht. Bei sich ergebenden Aperturen werden sie zu Marinekommissären zweiter Klasse befördert. — (Einholung von Gutachten in Fragen des Eisen« balmdienfteö.» Das Justizministerium hat am 26. v. M. einen Erlaß hinausgegeben, in dem die Einholung von Gutachten in Fragen des Eisenbahndienstes geregelt wird. Durch den Erlaß werden die Gerichte und Staatsanwaltschaften in Kenntnis gesetzt, daß nach den organs schen Vorschriften des Eisenbahndienstes zur Abgabe von technischen Outachten über den Vauzustand und den Ae-trieb der österreichischen Eisenbahnen die Gencralinspek-tion der österreichischen Eisenbahnen, zur Begutachtung kommerzieller und frachtrechtlicher Angelegenheiten dagegen das Eisenbahnministerium zuständig ist. — at, eine Zwangsrast, deren Dauer die Fahrtleituna. bestimmen wird, vorgeschrieben. In Laibach, „Grand Hotel Union", findet abends um halb 9 Uhr ein Emp--fangsabend, veranstaltet vom Krainer Automobilklub, statt. Am zweiten Tage sind für Kirchheim, Gasthof „Post", eine halbstündige, für Raibl, Gasthof „Post", eine einstündige Zwangsrast und für Villach, Parkhotel, eine Sammclrast, deren Dauer die Fahrtleitung bestimmen wird, vorgeschrieben. Nach der Ankunft am Parkplatz in Laibach und am Ziel in Klagcnfurt haben sich die Führer bei der Fahrtleitung zu melden. Die Konkurrenten haben beim Eintreffen am Laibacher Parkplatze ihre Wagen auf die zugewiesenen Plätze zu bringen und unverzüglich Benzin, OI und Wasser im Beisein des Kon-trollors zu ergänzen. Der Start erfolgt in Klagenfurt s„Hotel Kaiser von Osterreich") am 15. August um 0 Uhr früh und in Laibach am 16. August um 6 Uhr früh Die Wagen werden in Zwischenräumen von einer M»» nute, und zwar die voraussichtlich schnellsten zuerst abgo lassen. P rü f u n g s st r ecke n: Auf dem Seeberg von Bad Vellach bis Oberseeland, dann am zweiten Tage von Trata bis Reka und von Unterpreth über den Predil bis Raibl wird eine Prüfung in der Weife durchgeführt, daß die Wagen, ohne stehen zu bleiben, die Steigung glatt nehmen müssen. Desgleichen wird das Stehenbleiben im Gefalle bestraft. — Die Wertung erfolgt auf Grund von erteilten Strafpunkten für jede begonnene Minute eines unfreiwilligen Aufenthaltes mit fünf Strafpunkten; jede angefangene Minute der länger als zehn Minuten benötigten Instandfehungszeit vor dem jedesmaligen Start auch nach den Zwangsrasten mit fünf Punkten; jedes Lösen einer Plombe während der Tanesetappe, auch dann, wenn keine Reparatur durchgeführt wurde, mit fünf Punkten; jede Aufnahme von Kühlwasser während einer Tagesetapfte mit zehn Punkten; fremde Hilfe bei den Bergstrecken, worunter auch das Mithelfen durch die eigene Besatzung verstanden ist, mit zwanzig Punkten für jede angefangene Minute; das bloße Verlassen des Wagens durch die Minimalbesatzung mlt je fünf Strafpunkten für jede Person und jede angefangene Minute. Wagen, welche nach 8 Uhr abends am Parkplatz in Lai-bach, bezw. am Ziele in Klagenfurt, eintreffen, können nicht mehr gewcrtet werden. — Der Ncnnungsanfang ist Samstag den 19. Juli, der Nennungsschluß Samstag den 9. August um 9 Uhr abends. Nachnennungen können gegen Erlag des doppelten Nennungsgeldes bis Donnerstag den 14. August l913, 9 Uhr abends, erfolgen. Nennungen sowie alle Zuschriften sind an das Sekretariat des Krainer Automobilklubs in Laibach zu richten. Das Nennungsgeld beträgt für jeden Wagen W /<. Für die Führer der acht Wagen, welche die geringste Punktzahl aufweisen, werden acht Ehrenpreise im Gesamtwerte von 600 /v, je zur Hälfte vom Kärntner und vom Krainer Automobilklub gespendet, gegeben. Bei gleicher Punktzahl entscheidet die geringere Zahl der in den Prüfungsstrecken erhaltenen Strafpunkte, in zweiter Linie die Regelmäßigkeit des Eintreffens in den Etappen-stationen, in letzter Linie das Los. Alle genannten Wagen, welche die Gesamtstreckc vorschriftsmäßig zurückgelegt haben, erhalten je eine silberne Plakette. - Mne Autoomnibuslinie Ralel Prezid.) Wn erhalten folgende Mitteilung: In Nakek hat sich ein Konsortium für eine AutomobiNinie Ralek'Zirtnitz', Nlo^ka ftolica-Laas.-AItenmarrt-'Babenfeld-Prezid gebildet, das am I. August mit einem modernst ausestatteten Puch-Automobilomnibus für zwölf Personen eine zweimalige tägliche Fahrt eröffnen wird. Dieses Unternehmen ist um so mehr zu begrüßen, als dadurch dem langgehegten Wunsche nach einer schnellen und angenehmen Vefahrung der 50 Kilometer langen Strecke durch das interessante Rakeker, Laaser und Zirknitzcr Tal entsprochen wird. Durch die neue Linie wird eine schnelle Verbindung mit Kroatien ermöglicht werden, was sicherlich zur Hebung des ohnehin schon regen Verkehres stark beitragen wird. — Weiters hat sich ein Ausschuß gebildet, der an die neue Linie die Strecke Prezid-<'^aber anschließen will, so daß die ganze 100 Kilometer lange Strecke von Ratek bis zur ungarischen Staatsbahn Fiume-Agram automobilistisch verbunden sein wird. — lFrcmdenliste.) In Grado sind bis einschließlich 16. d. M. 4612 Parteien mit 9546 Personen eingetroffen. — („Matica Sloventzla"., Über die am 12. d. M. abgehaltene Ausschußsihung erhalten wir folgendes Kommunique: Der Präfes gedenkt des verstorbenen Prof. Milan Pajt, der eifrig auf dem Gebiete der slovenifchen Kultur gewirkt, sowie des verstorbenen Schriftstellers Josef Premk. - Die Gedenktafel für den Schriftsteller Johann Trdina wird in Mannsburg am neuen Schulgebäude angebracht werden; der Verein „Nra6a hrvat-skoga Zmaja" wird hiefür auf eigene Kosten das Reliefmodell beistellen. — Das Gedcnlbuch der „Matica Slo venska" wird außer der Haufttstudie Grafenaucrs auch andere gegenständliche Monographien enthalten. In Kürze dürfte die Frage der „^tajersla" (der Geographie in der „Slovenska zemlja") gelöst werden. Die bellctri stische Schrift „Gospodin Franjo" wird angenommen, eine Übersetzung aus dem Englischen über Sibirien und eine» Ausflug in die Mandschurei hingegen abgelehnt. — <9teuc künstlerische Ansichtskarten.) Der Verein „Klub Zlovenskil! ulNÄwl'toto^r^iov" in Laibach hat weitere Serien von Äromsilbcransichtskarten verlegt, die folgende Ansichten in gediegener, künstlerischer Ausführung zeigen: den Stenar und die 5>frlatica, den Mi^elj vrh ob Velo polje, die Velila planina, die Skuta vo» Steiner Feistritz aus, die Skuta von Kopi"-e aus, die Steiner Fcistritz, die Skuta vom Grintavec aus, eine Partie unter dem Steiner Sattel, den Greben vom Grintavec aus, die Karawankcn ober Brusniki, eine Partie aus der Um gebung von Veldes, eine Partie aus der Umgebung von Laibach und einen Winterabend im Tivoliparle. Die Karten sind in Kaufläden sowie beim Vereine erhältlich. Sie verdienen die größtmögliche Verbreitung. — iDer Pofttranöftort auf der Route Mattualie° Lovrana.» Tic gegenwärtig auf den Nouten Mattuglie Abbazia, bezw. Abbazia-Lourana, znr Postbeförderung benutzten Pferdcfahrten werden mit r»em AI. d. M. eingestellt werde». Vom 1. Auglist angefangen wird der Ge^ samtposttransftort auf der ganze» Route Mattuglie-Lov-rana von der Abbazianer Elcktrizitäts- und Kleinbahn-gesellschaft durch die bezüglichen Kleinbahnzüge besorgt werden. — (Sanitäts-Wochenbcricht.j In der Zeit vom' 6. bis 12. d. M. kamen in Laibach 26 Kinder zur Welt s33'8l) pro Mille); dagegen starben 14 Personen (18'20 pro Mille). Von den Verstorbenen waren 10 einheimische Personen; die Sterblichkeit der Einheimischen betrug somit 13 00 pro Mille. Es starben an Tuberkulose 2, infolge Unfalles 2, an verschiedenen Krankheiten 10 Per« soncn. Unter den Verstorbenen befanden sich 4 Ortsfremde (28'57"/o) und 10 Personell aus Anstalten l?1 42 °/g). Infektionskrankheiten wurden gemeldet'. Scharlach I, Trachom 1, Diphthcritis I. — «Die Heilbarkeit der ^treuocrlranluusscn.» Unl? versitätsftrofessor Dr. Albert A d a m l i c w i c z berichtet in den „Therapeutischen Monatsberichten" über seine Entdeckung des Parasitismus des Krebses, im speziellen über den von ihm erbrachten Nachwels der parasitäre« Natur der Krebszelle. Seine Untersuchilügri, über 0^ Krebs datieren auf die Erkrankung ttaiser Friedrichs zurück und stützen sich in gmndlegeilder Weise auf die Entdeckung, daß die Krebszelle nicht, wie man bisher glaubte, ein Gcwebselement ist, sondern ein selbständiges Lebewesen, ein Protozoon, und zwar eine Kokcidic. Damit wäre die Theorie, welche den Krebs als angeborene Mißbildung der Epithelien und für unheilbar erklärte, sowie die chirurgische Behandlung beseitigt. Denn die Krebszelle als lebendes Wesen vermag durch künstliche Mittel getötet zu werden. Der genannte Forscher konnte also zu einer Therapie schreiten, die i» dem chemischen Prinzip einer allgemeinen Desinfektion des vom Krebs durchseuchten Körpers wurzelt. Das hiezu nötige Mittel will Professor Adamkiewicz im sogenannten Kanlroin gefunden haben. Weitere Versuche brachten eine Kombination der Kankroinbehandlung mit den freien Emanationen des Radiums. Die Therapie besteht also in der Behandlung mit radio-aktiv gemachtem .^anlroin. Die mit dem Mittel unternommenen Versuche sollen überraschend günstige Resultate gezeigt und vollkommene He>' lungen bewirkt haben. Das Kankroin wird auf dem Weak der Injektion in die Blutbahnc» gebracht, wo es in del kürzesten Zeit die keimzerstörendc Wirkung aufnimmt- - iUnfälle.) Der 47 Jahre alte Knecht Anton Z"' pan aus < rnu5e fiel diefertage auf dem Heimwege vott» Wagen und zog sich schwere Kopfverletzungen zu. ^ In Osredek bei Dolsko spielte sich der zwölf Jahre alte Keuschlerssohn Johann Peterka mit einer gefundene" Patrone und brachte sie in der Hand zur Explosion, wodurch er an beiden Händen schwere Verletzungen erlitt. Der 16 Jahre alte Schmiedlehrlina Anto" Maccroh verunglückte während der Arbeit in der Ker^ schen Wagenfabrik in Unter-^i^ka dadurch, daß ihm e'^ glühender Funke ins rechte Auge flog. Das Auge l! schwer verletzt. - (Mutter und Tochter vom Vlihe getötet.) Aw verflossenen Mittwoch waren in Vrunndorf die Bauer! Agnes Megli<' und deren Tochter trotz des nahenden ^ witters auf dem Felde mit dem Gclreideschnciden ". schaftigt. Plötzlich fuhr ein Blitzstrahl nieder und töw beide auf der Stelle. ^ - (Häuslicher ^^.) Am l4. d. M. abends e^ stand zwischen einem Besitzer in Prevojc, Bezirk ^,^ und seiner Ehegattin zu Hause in der Küche ein ^.«f in dessen Verlaufe die Gattin ihrem Manne einen^ ^ mit heißem Wasser ins Gesicht schleuderte. Der 5M erlitt schwere Verbrühungen. Laibacher Zeitung Nr. 164. 1521 19. Juli 1913. i<3in Militiirtonzert) findet heute abends 8 Uhr im Kasino statt. Eintrittsgebühr 60 ü. — ?"l ^'""' ^"citcn Pirschgang nach Wam-Kck,'.l^ ^^'^ l"mm dort binnen kurzem nayczu auf ^ . ' .''^ Flamen aber Wind und wurden wieder lU'")l'N, bevor Seine Majestät zum Schusse kam. Um treten m^". ^ Wagenfahrt nach Bad Ischl äugend « 1? b" Monarch nntcr stünnischcn Ovationen 1«, ..^ . V"'^"s- Der Monarch, allcrhöchstdesscn Weid-mnnnsye.l durch einen grünen Br.ich am Lodenhut dc.n "ist d' ^ Kenntnis kam. dankte durch unablässiges Fünfzigjähriges Priestcrjubiläum des Fnrfterzbischofcs Dr. Bauer. Wien, 18. Juli. Der Kaiser erließ an den Fürstcrz-bischof Dr. Bauer anläßlich seines 5i0jährigen Pricster-jubiläums ein in huldvollsten Worten abgefaßtes Handschreiben. Graf Pejacscvich — Minister für Kroatien. Budapest, 18. Juli. Graf Theodor Pcjacfcvich, der gestern eine mehrstüdigc Unterredung mit dem Ministerpräsidenten Grafen Tisza hatte, hat sich bereit erklärt, das ihm angebotene Ministerium für Kroatien zu übernehmen. Die diesbezügliche Untcrbreitung an Seine Majestät ist erfolgt. Gras Theodor PeMscwich wartet in Budapest die Berufung nach Bad Ischl ab und wird sich dann mit dem Ministerpräsidenten Grasen Tisza dorthin begeben. Die Königin von Bnlgarien in Nicdcröstcrreich. Wien, 18. Juli. Eine Lokalkorrcspondenz meldet: Tic Königin von Bulgarien Eleonore traf im fürstlich Rcußischcn Schlosse Ernstbrunn in Nicdcröstcrreich ein. Angebliche Ncise des Kaifers Wilhelm nach England. Berlin, 18. Juli. Zu der Meldung der „Daily, Mail", wonach Kaiser Wilhelm mit der Kaiserin im nächsten Frühjahre einen Besuch in England machen werde, schreibt der „Lolalanzeiger": An hiesiger maßgebender Stelle wird die Möglichkeit eines solchen Besuches zwar zugegeben, aber betont, daß zur Zeit irgendwelche Bestimmungen diesbezüglich nicht gctrosfen worden seien. Wolkenbrüchc. Lembcrg, 18. Juli. In Lemberg und Ostgalizien gingen gestern abends heftige Wolkenbrüchc nieder, die große Verheerungen anrichteten. In Lembcrg drang das Wasser in mehrere Soutcrrainlokalitäten. Budapest, 18. Juli. Wie „Az Est" meldet, wurde die Stadt Zilah heute um 4 Uhr früh von einem Wollenbruch heimgesucht, der mehrere Stunden andauerte. Der Zilahbach ist aus dcn Ufern getreten. Die Straßen sind stellenweise 1^ Meter hoch überschwemmt. Sämtliche Brücken wurden von dcn Fluten fortgeschwemmt. Mnrmaros Ez>nct, 18. Juli. Die Äeragcmeindc Ro-naszck, die in einem Talkessel liegt, wurde infolge Wol-lenbruchcs überschwemmt. Die Flut erreichte eine Höhe von vier Viclern, Zeh» Wohnhäuser wurden samt den Wohngcbäudcn fortgeschwemmt. Zahlreiche Hausticrc sind ertrunken. Die Vorgänge auf der Nalkauhalbiusel. Belgrad, 16. Juli. Das serbische Preßbureau veröffentlicht folgenden Bericht über dic militärische Lage: Die Bulgaren dirigierten zwei Armeen in dci Richtung auf Knjažcuac, Zaje^ar und Pirot-Ni^ in der Abficht, in serbisches Gebiet einzudringen. Die eine Armee bestand aus 5,0 Bataillonen mit'120 Kanonen unter dem Kommando des Generals Kutin^cv, die zweite (fünfte bulgarische Armee) aus 5tt Bataillonen mit 120 Kanonen unter General Petrov. Ihr Versuch gelang anfangs, während alle unfere Truppen im Süden an der Nrc-galnica in Aktion waren. Nach einem vorübergehenden Erfolge wurden jedoch die bulgarischen Truppen von einem allgemeinen Dcballe crcilt und endgültig vom serbischen Boden verdrängt. Die andcrc bulgarische Armee, die mit Umgehung von Pirot gegen Ni5 vorrückte, wurde »ach einigen Kämpfen über die serbische Grenze zurückgeworfen. Der Feind mußte Orlov, Kamen, Golahe und St. Nikolaus bei Pirot aufgeben. Auf seinem überstürzten Rückzüge zerstörte der Feind die dem Eisenbahn- und sonstigen Verkehr dienende Brücke in Sulovo. Die Bulgaren versuchten, sich bei Vrla glaua zu verschanzen, wurden aber von der serbischen Artillerie dezimiert. Die Serben nahmen eine große Zahl von Aulgaren gefangen, die serbische Uniformen trugen. Die fcrbifchc Armee drang 20 Kilometer weit in bulgarisches Gebiet vor, schlug dcu Feind bei Äosilegrad und drängte ihn aus den Gebirgsdefil/'s gegen Xt'üstcndil zu, wo er sich gegenwärtig verschanzt. Die serbische Armee hält nunmehr die aanzc Wasserscheide der Dragovetica besetzt. Die bulgarischen Truppen ziehen sich von Egri-Palanka zurück. Die serbischen Truppen rücken erfolgreich südlich der Quellt der Vrcgalnica in der Richtung aus Eareoo selo vor. Serbische Abteilungen* besetzten Crni kamen. — Die Situation der bulgarischen Armee läßt sich folgendermaßen charakterisieren: Im Süden entlang der Vregal-nica und im Westen von der serbischen Ostgrenze durch die serbifchen Truppen verdrängt, massiert sich die bulgarische Armee und verschanzt sich in dein engen Raum Küstcndil-Dupnica. Bularest, 17. Juli. Wie die Blätter melden, sandte König Ferdinand gestern an König Carol ein Telegramm, worin cr um die Bekanntgabe der Bedingungen zum Abschluß des Friedens mit Rumänien ersucht. Bnlarest, ,8. Juli. Dem „Universul" zufolge foll die Antwort, die König Carol auf das Telegramm König Ferdinands erteilte, dahin gelautet haben, daß Bulgarien dic Bedingungen genau angcbrn soll, untcr denen cs die Friedenspräliminarien nicht nnr mit Rumänien, sondern mit allen Kriegführenden zu unterzeichnen wünfche. Dic Unterzeichnung könnc nur gleichzeitig mil allen Kriegführenden erfolgen. Nnr dann lönnc dic Ein- stellung dcr Feindseligleiten angeordnet werden. Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung liegt nicht vor. Bukarest, 18. Juli. In offenbarem Zusammenhange mit dcn Nachrichten hiesiger Blätter über ein Tcln gramm des Königs Ferdinand an König Carol sowie die Antwort darauf schreibt die offiziöse „Politiaue": Heute ist hier aus dem Hauptquartier dcr Kriegsminister mit cincr Botfchaft des Königs für die Königin und einem Telegramm des Königs für den Ministerpräsidenten eingetroffen. Die Minister Majorescu, Marghiloman und Tale Ioncscu versammelten sich, um die Mitteilung des Königs zur Kenntnis zu nehmen. Zwei Automobile fuhren hierauf sofort nach Eorabia mit der Korrespondenz der Regierung. Die Rückkehr des Königs steht nahe bevor. Vularcft, 18. Juli. Im Interesse einer rafchen Aufstellung dcr Grundlagen, unter denen ein allgemeiner Balkanfrieden geschlossen werben kann, wird die rumänische Regierung vermutlich noch heute mit der serbische». Regierung in Verbindung treten. Bularcst, 18. Juli. Nach dcr Auffassung der maß' gebenden Kreise liegen die Schwierigkeiten der heutigen Lage im folgenden: Die rumänifche Politik hält daran fest, daß cincr der Zwecke des Einrückcns der rumänischen Armee in Bulgarien der Abschluß des Waffenstillstandes ist. Solange dieser nicht eingetreten ist, lönnc dcr Vormarsch nicht eingestellt werden. Es sei ohne wesentliche Bedeutung, wcr dem Abschlüsse des Waffenstill' standes ein Hindernis bereite. Auf jenen, der dies tue, müsse nach dcr Ansicht der hiesigen maßgebenden Kreise Einfluß ausgeübt weiden, damit cr dem allgemeinen Fiicdensbedürfnisse nachgebe. An der gemeldeten strategischen Linie ergibt sich aus militärischen Rücksichte,, wenigstens ein vorübergehender Halt. Bukarest, 18. Juli. Dem „Univcrsul" zufolge richtete Königin Eleonore an Königin Elisabeth ein Telegramm, worin sie um ihre Intervention sür den Friedm bittet. Die Königin von Rumänien antwortete mit der Versicherung, daß dic rumänischen Truppen bisher mit der größten Schonung für die bulgarifchc Bevölkerung vorgegangen scien, was auch weiter dcr Fall sein wcrde. Bularcst, 18. Juli. „Minerva" gibt eine Schilderung des Donauübergangcs dcr Truppen unter Prinz Ferdinand. Einc Abordnung der Gemeinde Rahooa bat dcn Prinzen, dcn tibergang nicht bei Nacht durchzuführen mit Rücksicht auf die Angst der Frauen und Kinder, Der Prinz erwiderte, die rumänischen Truppen kämen nicht nach Bulgarien, um der Bevölkerung cln Übel anzutun. Dcr Übergang erfolgte um .'j Uhr früh. Der Prinz selbst ginn gleichfalls auf das bulgarische Ufer. Sofia, 18. Juli. Das Kabinett ist gebildet. Raoo-slavov übcrnammt das Präsidium und Genadjer» das Ministerium des Äußern. Sofia, 14. Juli. (In Wien am 18. eingetroffen. — Meldung der Agcncc t^l^graphique bulgare.) Der Kom> mandant der gegen die Griechen operierenden Truppen telegraphiert: In dem Kampfe um das Dcfilce Rüpel fchoß die griechische Artillerie auf das in der Nähe des Bahnhofes von Demir Hissar gelegene Hofpital, trotzdem auf dem Gebäude die Fahne des Roten Kreuzes gehißt war. Ein Teil der Krankenwärter flüchtete, die übrigen Wärter sowie die Kranken wurden getötei. Einige Kranke konnten, auf der Erde kriechend und nach verzweifelten Anstrengungen, das Hospital verlassen, aber sie dürsten sich kaum gerettet haben, denn dic Griechen setzten das Feuer so lange fort^ bis sie alles zerstört hatten. Im Augenblicke dcs Einmarsches in Kilki^ massakrierte» die griechischen Tnippcn die gesamte Bevölkerung, steckten die Stadt in Brand und erbrachen selbst die Tore der katholischen Kirche, obwohl sic unter dem Schutze dcr französischen Flagge stand. Die Griechen verfolgten cinc Anzahl von Bulgaren, die sich in die Hirche geflüchtet hatten, und töteten fowohl diefe wie auch einige Mönchc. Hierauf raubten fie die Kirche aus und zcr-störtcn sie. In dem Kampfe um Serres wurde ein grie-chifchcr Priester, der mit einer Fahne in der Hand eine Bande anführte, getötet. Konstnnlinoprl, 17. Juli. Einer Nlättermelduny zufolge hat dci bulgarifche Delegierte Na<"evi<- drm Groß-wcsir neue Vorfchläge überreicht. Konftlmtinopel, 18. Juli. Die jungtürkische Presse meldet: Dic gesamte Nation sei über die offizielle Meldung unzufrieden, daß die Armee an der Linie Enos-Midia Halt gemacht habe. Die letzten Ereignisse auf dem Balkan hätten den Beweis geliefert, daß die Herrschaft der Türke, im Vilajet Adrianopcl wieber eingeführt werden soll, dessen Bevölkerung zum größten Teile türkisch sci und nicht mchr unter dcr Herrschaft eines so wilden Volkes verbleiben könne. Trotz der Unschlüssigkeil der Regierung werden die Ottomanen ihren Marsch fortfetzen und das Vilajet Adrwnopel wieder in Besitz nehmen. — „Tanin" erklärt, der londoner Vertrag habc lcine Kraft mchr, weil er mit einem Nalkanblock abgeschlossen worden sei, der nicht mehr bestehe. Das Blatt beruft sich auf den Nationalitälcngrundsatz zugunsten der Türken in Adrianopel. Die Ottomanen seien verpflichtet, der Bevölkerung zu Hilfe zu kommen, die untcr dcr Grausamkeit der Bulgaren leidet.___________ Verantwortlicher Reoakteln. Anton Fun < e f.____ LACKE, EMAILLEN, FARBEN, FIRNISSE TZ? „OREBON" sind die betten. Fabrik Mähr.-Schönberg. Laibacher Zeitung Nr. 164. 1522 19. Juli 1913. — <)agdftatiftil.> Nach der ki'«zlich uom Ackerbau^ Ministerium herausgegebenen Forst- und Iagdstatistil bestanden im Jahre 1910 in ganz Osterreich 233 Tiergärten mit einer Fläche von 140.780 Hektar und 13.154 Eigenjagdgebiete mit einer Gesamtfläche von 8,34 Millionen Hektar. Der größte Anteil hievon entfällt auf Böhmen mit 152 Tiergärten, die eine Fläche von 102 861 Hektar haben, und 2538 Eigenjagdgebiete mit 1,49 Millionen Hektar Gesamtfläche; dann folgt Niederösterreich mit 29 Tiergärten, die 11.662 Hektar Flächenausmaß haben, und 1O21 Eigenjagdgebiete mit einer Gesamtfläche von 0,45 Millionen Hektar. Gemeinde-, bezw. genossenschaftliche Jagdgebiete gibt es in ganz Österreich 22.628, davon sind 22.223 mit einer Gesamtfläche von 19,5 Millionen Hektar verpachtet und 405 mit 0,23 Millionen Hektar nicht verpachtet. Der aus den verpachteten Jagdgebieten erzielte Pachtschilling bezifferte sich im Berichtsjahre auf zusammen 5,37 Millionen Kronen; hievon entfallen auf Böhmen 1,36 Millionen Kronen und auf Niederöster-reich 1,009 Millionen Kronen. An Wildschadenvergütun> gen wurden im Berichtsjahre in zusammen 4','i57 Fällen 47.304 Kronen behördlich und 138.879 Kronen schiedsgerichtlich zuerkannt. Mit Ende 1910 standen in ganz Osterreich 12.091 Berufsjäger und 27.343 sonstige mit der Iagdaufsicht betraute Organe in Verwendung. Del, Ausweis über das im Jahre 1910 zum Abschüsse gelangte Wild weist für ganz Osterreich folgende Ziffern aus: 19.241 Stück Rotwild, 3064 Stück Dammwild, 108.067 Rehe, 9614 Gemsen, 2861 Stück Schwarzwild, 1,731.17? Hasen, 267.246 Kaninchen, 1487 Murmeltiere, wovon aus Tirol und Vorarlberg allein 1409 Stück entfallen, 9644 Stück Auerwild, 16.176 Stück Birkwild, 12.433 Stück Haselwild, 1804 Schneehühner, davon wieder in Tirol und Vorarlberg allein 1342 Stück, 16.224 Steinhühner, davon in Dalmatien allein 11.599, 285.086 Fasanen, 1.209.608 Rebhühner, wovon nahezu die Hälfte auf Böhmen entfällt, 133.149 Wachteln, 40.373 Waldschnepfen, 13.270 Moosschncpfen, 2704 Wildgänse und 86.771 Wildenten. An schädlichen Tieren wurden lm Berichtsjahre abgeschossen: 13 Bären, 180 Wölfe, 31 Luchse. 39.593 Füchse, 16.174 Marder. 62.611 Wieseln, 32.513 Iltisse, 1106 Fischottern, 212 Wildkatzen. 5113 Dachse, 405.962 Eichhörnchen, 444 Adler, 645 Uhus und Eulen, 96.048 Habichte, Falken und Sperber und 536.820 Krähen und Elstern. — ^Gefährliche Trohung.» Vorgestern wurde in Senosetsch der 17 Jahre alte Fabriksarbeiter Feilbaun verhaftet und dem Gerichte eingeliefert, weil er seinem Vorarbeiter im Streite mit dem Erschießen gedroht hatte. — raphica" für gemischten Chor von 1'. Hugoliu Sattner, Graduate: „Cnstodi me Domine" von Anton Foerstcr; zum Offertorium: „Laudate Dominum" von M. Arosig. Gutachten des Herrn Dr. Ernst Ritter v. Ka. rajan. Primararzt im Krankenhause zu Salzburg. Herrn I. Serraoallo Trie st. Habe Ihren Serravallos China-Wein mit Eisen in meiner Spitalspraxis mit gutem Erfolg verwendet. Salzburg, 6. Juni 1911. 5280 Dr. Karajan. Bis tief ins 15. Jahrhundert zurück reicht die Kenntnis der heute im Aesil) der Gemeinde ^^^^ Eoden am Taunus befindlichen Heilquellen, und fast ^l^ß eben jo alt ist ihre Vcnumtmng. zu Heilzwecken. Aus l^tz^l diesen Quellen, und zwar aus zweien der wichtigsten, ^^ werden «Fays» echte Sodener Mineral »Pastillen ge» ^^^^ Wonnen, und aus dieser Tatsache erklärt sich auch die l^tzß^l Wirksamkeit der Pastillen ganz von selbst, cyegen zra. ^^ tarrhe. Heiserkeit. Husten. Verschleimung, Indisposition ^^ :c. gebraucht man Fays Zodener als sichere und »2i^ bequeme Hilfe. Doch achte man auf den Namen Fay ^^ und auf die amtliche Beschcinigmla. des Vürgermcister» ^3^ Amtes Vad Toden a. T. auf weiszem Mmllrollstleisen. 5415 Bei Nieren- und Blasenleiden, Harngries, Harnbeschwerden und Gicht, bei Zuckerharnruhr, bei Catarrhen der Athmungsund Verdauungs-Organe wird die Bor- und Lithium-hältige Heilquelle SALVATOR mit ausgezeichnetem Erfolg angewendet Wirksames Präservativ gegen bei Scharlach auftretende Nierenaffectionen. •<«>¦ Harntreibende Wirkung. Eisenfrei. Uicbt verdaulich. Angenehmer Geschmack. Absolut rein. Constante Zusammensetzung. Besonders jenen Personen empfohlen, welch« zafoige mtxender Lebensweis« an Harnsanrer Diathes« »04 H&morrhoiden, sowie gestörtem Stoffwechsel ------ leiden. Medidnal-Waaser und dietttfecoe« Oetriat ersten Range«. Hanptnlederlagen in Lalbaoh: Michael Kastner, Peter Laßuik, A. Öarabou. 464 47 — 24 ISonnenheilanitalt ff%| %M% | in Wide« 255 Krain, herrlichste ¦_^^H H H^F' H H GebirpUa(5e am Snc, atmoaphärisch« ^B^V H ^^^L ^B ¦ n. Diätkuren, Wa«Herhnilvnrfahrcn. ^^^L ¦ H^^HBIH Mai—Oktober. Vorzügl. 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An jedem Samstag ist der ganzen Auflage unseres Vlattes ein«Illustriertes Unterhaltnngsblatt», achtseitig, ohne Änderung der Bezugsbedingungen, angeschlossen, worauf wir die P. T. Leser besonders aufmerksam machen. UM- Nie ?l«numel«liVNl Nelliige wolle« ponolrel luge«nael »tlsen. Jg. u. Kleinmluzr K Fed. Zamberg. jä(tf^äl^Wkl A,t\*$!c>T. a's natürliches _ Xtm Irll'Äft^^eMbn Ranges und afs ^ SA^Ü Heilwasser g«3en Jii Liidsn dsr tc ^^AlhmuByarganfldttilagenSundifai-BlasebMtwpfdiUn ^ Hauptdcpot in Lalbaoh: Mlohael Kastner. Mit sehr gutem Erfolge wird ^P »^ iJkjlijctio- ..__¦—*** * %^ESSS5KSS^k •o J|^ä angewendet bei: 2 H&lH Erkrankangen der Laftwec« 5 ÜJi Katarrhen des Backens o f§ «I d9r Bronchi«D M l^^i Lunten tmd Brnstfellentxtlndane- Niederlaft-e hei den iierron Miohael Kastner, Peter Laasnik uud A. Šarabon m Lalbaoh. 169 7—4 Kino „Ideal". /Heiße Lilien" ist das Schlager, drama des neuen Programms mit Tonny Sylva in der Hauptrolle, bekannt aus dem Film „Weib ohne Herz". Die übrigen Filme sind folgende: Samstag, Sonntag, Montag: „Körperkultur in der Schicßstätte von Loricnt" (Naturfilm). „Zwischen Liftp' und Kclchesrand" (Dra< matisch). „Der hungrige Moskito" sameril. Lustspiel). „Vetty als Steuermann" lamerik. Draina», nur nach-mittags. „Nache eines Verlassenen" (Humoristisch), nur nachmittags. Gaumont-Woche ^„eueste Berichterstattung über Literatur, Sport, Mode in Paris usw.). „Weiße Lilien" (Sensationsschlager in drei Alten ; Gegenstück zum Film „Weib ohne Herz" mit Tunny Iylda in der Hauptrolle). „Adolar als Kinoschauspirlcr" (Hochtomisch). — Dienstag: „Die stärkere Macht", kolorierter Kunst« film. — Freitag: „Wer andern eine Grube gräbt", Nordislfilm. — Samstag bis Dienstag (vier Tage) „Das .Mnd von Paris", große Sensation, 7 Akte. Das neue itr heft der Musll f>!'' Ällo ist zum Preise von UN he!l^r dur1) die ^uch' und ^N!lslk.i!icn - Handlungen ader ooni ^erlüg ^u ^e^lelien Ner»l2g Ullstem H (5o, '^erlm«^iien Jg. v. Kleiumayr t Fed. Vambergs Vuchhandl««s in Laibach, Kongreßplatz Nr. 2.