M I M "^WI»«.'! !,!^'l Kr Annst, Wissenschaft nnd geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ ^ . Freitag am ZI . Mai I.84Q. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mol ein halber Bonen. Der Breis des Blattes ist in Laibach »anljähr!« ü halb,ahr,!! z >I. Durch die l. l. Pon unter «ünuvert m,l »orlotreier Zusendunn aanziäbria », halbiäbrig , fi. C.M., und wird Halbjahr,a ooraus' bezahlt. Alle l. l. Postämter nehmen Pränumeration an. In Laibach pränumerirt man beim Verleger am slaan, Nr. lyu, >m ersten Sloele Diogenes. ^ m Grase liegst d» da in warmer Sonne, Wie Gräcia's Hininiel nur sie bieten kann. Da tritt ein König hin an deine Tonne, Und Alexander ist der Könige»«!»». Und von des Weisen wunderlichem Wesen Fühlt sich der Kenig seltsam angeregt; I n seinem Blick magst du die G,u>de lesen, Die er für dich im stolzen Busen hegt. Er spricht sie aus: Du sollst von ihm legchren, Was auch erstrebe deiner Wünsche Flug. Verlang' ein Neich, er tau» es dir nicht wehren: Du hast sein Wort, der Kronen er genug. Du aber sprichst: „So bitt' ich um dies Eine: »Das) du mir, König, aus der Sonne gehst; »Vern lab' ich mich in ihrem milden Scheine, »Nor dem du mir als großer Schattenstehst.»— Ist Lorberschmuck durch einen Hauch erwcrblich, , So ist er dein und ewig grünt er fort; War's,nicht genug, einma l zu sein unsterblich. Du wä,si es zweimal durch dies einz'ge Wort. D u suchst nicht, was nur stolze Mach t kann geben: Dafür sei eine Lorberkrone dir. Du machst Dies kund dem Mächt'gen ohne Neben: Ein zweite r Kranz sei deiner Schlafe Zier. Hermannsth ol. Ucber die Rückkehr der Argonauten aus slolchis, und die während derselben an­geblich veranlagte Gründuua Acmona's. Nach Garli. *) Von Franz Mü hleise». Die vorzüglichsten Geschichtsforscher, die über unsere vaterländische Urgeschichte schrieben, nehmen die Gründung Acmona's durch Jason , welcher, auf der Rückkehr aus Kolchis, in der weitern Schiffahrt flußaufwärts aufge­halten, hier zu überwintern genöthigt gewesen sein soll, ')Gi°u. Lr sland mit den bernhmicssen Mi,'„„ern semer Zeit in Correspondenz^ und gab eine große Anzahl gelehrter Schriften heraus; unter Andern erschien uon ihn,: »De ^rgluiaulnrum exp>.>eUl!une, lUioclie» et »lii«. Anm. H. Red. mehmen, weil'Phineus diesen Weg von gewissen Säu­ len in Aea gelernt haben soll, auf welche ein Aegyptier nach erfolgter Unterjochung Asiens und Europa's alle Rei­ sen und Grenzen zu Land und zu Meer aufgezeichnet hatte. Die vorzunehmende Reise soll Argo mit folgenden Worten angedeutet haben: ,I m letzten Theile des Oceans ist ein so weiter und. tiefer Fluß, daß man ihn mit Last­ schiffen befahren kann. Dieser, Ister benannte, ungeheure Länderstrecken theilende Fluß, entspringt in den riphäischen Gebirgen, und theilt sich, sobald er das Land der Scy­ then und Thracier erreicht, in zwei Arme, deren einer in das jonische Meer mündet, und zwar in den tiefen Busen, welcher dem trinakrischen, euer Land umfließenden Meere vorsteht." Das Nämliche findet man im Valerius Flaccus. (38. V. l?? :c.) Wir wollen nun drei Punkte dieser Sage prüfen; erstens: ob die Argonauten auf die bloße Ueberredung des Phineu s sich zur Reise durch den Ister entschloßen haben können? zweitens: ob diese vorzunehmende Reise auf den von dem berührten Aegyptier in Kolchis zurückge­ lassenen Säulen wirtlich aufgezeichnet war? und drit­ tens : ob der in zwei Arme sich theilende Ister die beab­ sichtigte Reise in das jonische Meer veranlaßt habe? Höchst unwahrscheinlich ist es, daß die Argonauten nicht den nämlichen Weg zur Heimkehr gewählt haben soll­ten, welchen sie auf der Hinreise nach Kolchis bereits ken­nen gelernt hatten, noch unwahrscheinlicher aber, daß sie ben Gefahren eines unbekannten Weges, der bloßen Auc­torität der vom Phineus gesehenen Säulen vertrauend, sich ausgesetzt haben sollten. Die Schiffahrttunde war damals noch zu sehr in der Kindheit, um einen solchen Entschluß zu gestatten. Der Z!uf dieser Erpedition entstand unb vergrößerte sich, weil die Griechen gegen die damalige Gewohnheii es gewagt hatten, bis nach Asien zu schiffen. Es ist ohnehin bekannt, daß die Alten nur die Küstenschiffahrt kannten, und sich bei nahendem Ungewitter unb in finstern Nächten immer in die Häfen zurückzogen. Später erst lernte man sich nach dem Polarstern richten. Wie konnten also die Argonauten sich unbekannten Wegen anvertrauen, um in die Heimat zu gelangen, indem sie nicht einmal sicher sein konnten, Griechenland wieder zu finden, sobald sie sich im Meere verirrten? m e r »> o n n < Heinc, Gril!­parzer, Lenou, Wrün, und noch viele andere begeisterte Dichter sind es, die das Ausland bewundert als wahre »Adler des Gesanges.« Aber — »Nicht an wenig stolze Namen »Ist die liederkunst gebannt! »Ansgestreuet ist der Same» »Ueber's ganze deutsche Land." Deutsche Nildung und Sprache ist auf eine solche Höhe gediehen, daß fast Jedermann befähigt ist, Resserionen und Gefühlsäußerungen in Reime zu bringen. Die kleinen deutschen Versmaße fließen ja von selbst, und wer wird sich um Jambus, Dpondäus, Trochäus und Cäsur beküm­mern?! Vier bis acht gereimte Zeilen nun heißt der Verfasser ein Gedicht, gute Freu,,de unterstützen den Ruhm des glücklichen Musensohnes, und so schwillt die Zahl der deutschen Jünglinge und Mädchen, die lyrische Gedichte machen, ins Unendliche an. Deutsche Zeilschriften selbst liefern Gedichte, wie tau». Schuler in,ihren teuiuminibxz schlechtere machen; Leute singen Von Weltschmerz, die eher vom Reimleficon beseelt find, als vom Humor, «dem lächelnde» Weiner;" Dichterlinge besaßensich mit den Formen Gölhe's, ohne auch nur ei» Oueulchen von jenem Riesengeuius zu^ besitzen, der die Gedanken und Worte mit gleicher Gewalt beherrschte. Und was soll das Misere der modernen Minneliedler, der sentimentalen, mondscheinsüchtigen und thriinenaugigen Jünger Schwabenlands, und der spuckhaften und zer­rißencn Heineaner? was soll die gespenstige Valladenwuth mit alle» ihren Eulen, Molchen und Epheu; was jene schale Nachahmung des nordischen Nrahminen, des Allvaters moderner Lyrik, des großen Rücke rt — »Erst in England, dann in Spanien, dann in Nrahmas Finsternisse», »Ueberall umhergcstrichen» deutschen Rock und Schuh zerrißen ? !« (Beschluß folgt.) Auflösung der Streck-Eharade im Blatte Nr. 6. Haarbeutel. Laibach. Druck «nd Verlag des Joseph Vlasnik.