Wr. 6. Wien, den 20. Sießritctv 1909. 17. Icchrg. E K m CT r Zentralorgan des Gssterreicbtscbeit Ltsenbabn--Personales. Redaktion: Wien, f/,, Zentagasse itr. 5. NedaktionSschlrch bin Tage vor fcem Erscheine» de» Blatte«, f Spveefyftunben sind leben tftg mH Ausnahme der Sonn« und Keiettnjjt von 10 Uhr vormittags bis '/.4 Uhr lmchmittags. Jirsertionspreis: S61e zweimal gespaltene Ronpareillezeile ober deren Raum 40 Heller, Bei 3nhi'fMuilvng Rabatt. Sbonnem wir begehren von der Zukunft getiten t Taji Brot und kirdeit UNS gerüstet stehen. Daß tiiikie tkiuder in der Schule lernen Und imiete Greise nicht mehr betteln gehen. K. Kirwegy. Unfallshyltcric und Rcnten-fucht. In der Begründung der Gesetzesvorlage, durch die die Versicherung der Eisenbahner durch Fortnahine der sogenannten Doppelversicherung verschlechtert werden soll, ist es ein Motiv, das die Regierung mit besonderer Betonung hervorhebt. Nach den Erfahrungen der Bahnärzte erscheint ihr nämlich die Tatsache als feststehend, daß die Unfallshysterie gerade unter dem Eiseilbahnpersonal eine so hervorragende Rolle spielt, das; die Fälle von sogenannter traumatischer Neurose nach geringfügigen Berletzunger immer häufiger werden, w daß die Annahme, es handle sich in den meisten solchen Fällen um reine Begehrlichleiisvorstellungen und nicht um wirkliche psychische Defekte, als durchaus gerechtfertigt erscheint. m , SB‘r kennen natürlich das spezielle Material der Lahnärzte- auf das sich Sie- Negierung stützt, nicht. Aber das Argument selbst ist, seitdem Bit ft mpel T kostbare Wortprägung von „Unfallshysterie und Begehrkchkeltsvorstellliugen" in die medizinische Fachwissenschaft emgesührt hat, ein so allgemeiner Begriff, oet immer wieder dazu benützt wird, die Schattenseiten unserer Unfallsgesetzgebung aufzuzeigen. Daß es gerade bei tm Anschluß an einen erlittenen Unfall auf-lretenden Erscheinungen, die auf eine Neurose schließen lassen, auch für den Arzt schwer wird, Simulationen opn wirklich vorhandenen Defekten zu unterscheiden, mag gewiß gerne zugegeben werden. Allein, ab-Wehen von dem Unrecht, das darin liegt, die Simulanten treffen zu wollen, und damit gleichzeitig das große Heer von zweifellos wirtlich »ranken zu schädigen, herrschen über die eigentliche Frage, mn die es sich handelt, selbst noch sehr geteilte Ansichten. _ Wahrend nämlich Aerzte, die bernfsmäßig sowohl bei der territorialen als bei der berufsgenossen-Ichaftlichen Unfallversicherung als Unfallsbegutachter fungieren, hinter jedem Unfallsneurastheniker den ^nuulauten wittern, erfährt die. Frage bei vielen anderen Fachärzten, darunter sicherlich auch beachtenswerten Autoritäten, ciitc wesentlich andere Beleuchtung, -on einer Reihe von ärztlichen Publikationen über die Kage der Unfälle und ihrer Folgeerscheinungen wird gerade neuestens wieder daraus verwiesen, daß es sich bei vielen Nervenkrankheiten, die nach einem Unfall auftreten, um schon e riv o r b e n e B e r n fs s ch ä d i-gungcn handelt, denen heute der Arbeiter bei dem -vasten und Jagen, insbesondere aber der Bedienstete oes Verkehres ausgesetzt ist. Es ist ein latenter krankhafter Zustand, bei welchem alsdann der Unfall nur das a u s l ü f e n d e Moment bildet. Bei dieser Gelegenheit sei nun zunächst auf eine Ueußcrung zurückgegriffen, die der bekannte Wiener Psychiater Professor Dr. Moritz Benedikt vor mehr als drei Jahren in der „Neuen Freien Presse" machte, "vei der Beurteilung der traumatischen Neu-x a ftf) enie handelt es sich, wie Professor Benedikt aussührt, um eine erworbene Hysterie, bei der wir alle spezifischen Symptome der letzteren kennen. Soweit nun deren^Beurteilung durch den ärztlichen Unfallbegutachter Frage kommt. zum Zwecke der Nenteugewährung in kenmeichnet Professor Benedikt die gegenwärtige Gepflogenheit in folgenden beachtenswerten Sätzen: „Seit der Unfallversicherungsgesetzgebung werden solche Zustände von Experten ausStreberei inhumaner und ethisch inkorrekter -«!e,fe behandelt; man hat mehr Nutzen davon, wenn man sich bei den mächtigen Eisen-b ahn- und Versicherungsgesellschaften belrebt macht als bei den Geschädigten. Es wäre im Interesse der Gerechtigkeit, wenn von Zeit zu Zeit ein h ö h e r e r E r s e n b a h n e r, zum Beispiel ein H o f r a t oder Direktor und einer der S t r e b e r e x p e r t e n noch einem Zusammenstöße n n t r a n m a t i s ch e r Neurose e r-krankten. Dann wäre die Koalition gegen den vollen Genuß der Wohltaten des Haftpflichtgesetzes von seiten der Beschädigten minder schädigend. Wenn die .Gesetzesübung anfangs über das Ziel hinausgefchofsen und mit der Sachlage in Widerspruch stehende, die haftpflichtigen Zeile schädigende Entscheidungen getroffen hat, so hätte man diese Fehler doch nicht zu einem Druck auf die Richter im dem Sinne ausüben sollen, daß sie ihr Recht, die Experten zu bestellen, mißbrauchen und daß sic die Wünsche der Klageparteien zurück-weisen und denselben offenkundig ini Interesse der geklagten Partei v o rgehe n'd e r ü ck-sichtslose Streberexpcrten aufdrängen." Bei dieser scharfen und ehrlichen Zurechtweisung darf übrigens noch erwähnt werden, trnß mit, dieser von sozialpolitischem Verständnis zeugenden Auffassung der Wiener Gelehrte keineswegs allein steht. Schon vor ziemlich langer Zeit vertrat Professor Ledderhose (Berlin) in der „Aerztlichen Standeszeitimg" die Ansicht, daß man bei der Frage der Uusallbegutachtung mit der medizinischen Wissenschaft keineswegs allein auskomme. Drei feststehende, unmittelbar aufeinanderfolgende Tatsachen erachtet daher Ledderhose für die Begutachtung von Unfallserkrankungen für gegeben: Volle Erwerbsfähigkeit bis zum Unfall, Unfall, sofort einsetzende und andauernde Erwerbsunfähigkeit, alles andere kann so gedeutet werden: „Wir müssen uns entschließen, den Unfall für die eingetretene Erwerbsunfähigkeit verantwortlich zu machen." Das ist in der Tat auch der einzige Standpunkt, der dem Geiste der sozialen Versicheruilg wie dem Rechtsgesühl der Arbeiter entspricht. Aller Dogmatismus und alles Schablonenhafte führt dagegen notwendiger-weise zu jener bedenklichen Auffassung, die sich heute leider zu häufig schon in unserer Unfallversicherung iVttn Nachteil der Geschädigten breit gemacht hat. Die Nervosität ist eine Zeitkrankheit die nun einmal ihrem Wesen nach sozialer Natur ist, und die Erkenntnis, daß jeder Unfall von anfgeriebenen Nerven schwerer ertragen wird, als von einem völlig gesunden Menschen, braucht man wahrlich nicht weit herzuholen. Darin liegt un eres Erachtens ein wichtiger Erklärungsgrund für das Uebcrhandnchinen von traumatischen Neurosen, oie sich selbst im An chlusse an „nur geringfügige Verletzungen" ergeben. Und gerade deshalb erscheint auch bei strengster sachlicher Prüfung der Motive das, was die Regierung will, als ein schreiendes Unrecht, daS sich die Eisenbahner auf keinen Fall gefallen lassen können 1 _________________ Wohin steuern wir? Wir leben wieder einmal in einer derartigen staatlichen und nationalen Verwirrung, daß es wohl dieser Stelle notwendig erscheint, sich mit den auch an ■ragen zu , |>UJ #♦»»*. vv«* ()* >) (jU befassen, von bereit Lösung unsere gesamte volkswirtschaftliche und politische Entwicklung abhängt. ST*“ ist geschlossen, die Negierung Bieuerth ersche eigener Zusammensetzung als definitives Miui ichei _ ______ die Arbeitsfähigkeit desselben nicht eintritt, soll auf die Schließung die Auflösung und die £ ecrschast des § 14 folgen. Ollli' ytnrfp P» mit sir ' Das Parlament , icint unter ganz müfterium wieder; eigener Zusammensetzung ..................... ,........ wenn nach einer neuerlichen Einberufung.des Parlaments " ".............. r " "t ci n tri11 r " ' *■’■ — „ H ------------------------------„easchösl „ Alle Parteien, mit Ausnahme der Christlichsozialen und der vollständig inaktiv gewordenen Deutschsreisiuuigen bekämpfen das neue Ministerium, weshalb wir uns auf Ereignisse gefaßt machen können, die unsere ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen. Da die Regierung Bieuerth schon in ihrer ersten Zusammensetzung sich als unfähig erwiesen hat, die Ur- sachen der nationalen Wirren und der daraus hervor-gegangenen Obstruktion im Volksparlament zu erfassen und durch ‘ eine tiefgreifende, großzügige Aktion für den Ausgleich zu beseitigen, verfiel sie in den Fehler, das Parlament verantwortlich zu machen und mit der Schließung desselben vorzugehen. Als dieser Fehler glücklich absolviert war, beruft Bieuerth den Klerikalisrnus uud mit ihm eine Liste von Verfassungsbrecheru und abgewirtschafteten Politikern an die Macht und stellt den Parteien das Ultimatum: Entweder gehorsame Arbeit oder die Herrschaft des § 14! Das heißt "doch den Teufel mit Belzebub arrStreiben und nach dem Rezept des Tr. Eisenbart zu wirtschaften! Wenn wir wissen wollen, wie unsinnig das System Bieuerth ist, so müssen wir aus die Ursachen dieser Staatskrise näher entgehen. Oesterreich ist von einem Dutzend Nationen bewohnt, die in der absolutistischen Geschichte dieses Staatswesens außer den Deutschen, Italienern und Polen indifferente Nationen waren, deren mangelhaft entwickelte Kultur auch kein Nationalbewußtsein auskommen ließ. Als nach dem Jahre 1848 auch diese Völker zu erivacheu begannen, forderten sie eine Regelung der sprachlichen und nationalen Rechte und die Regierung brachte im Jahre 1849 im Kremsierer Reichsrat eine ziemlich weitgehende Vorlage ein, welche die nationale Autonomie gesetzlich festlegen wollte. Die Beratung wurde dadurch unmöglich gemacht, daß der Kmnsierer Reichsrat mit Straßengewalt auseinander getrieben wurde. Die Bureaukraten und Gewalthaber stellten den Absolutismus wieder her, neben ihn herrschte die Klerisei auf Gruud eines Vertrages zwischen Kaiser und Papst, den man das Konkordat uauute, und die Völker lebten wieder im Dunkel der staatlichen und geistlichen Reaktion dahin, bis dieses System in den Schlachten von Magenta, Solferino uud Königgrätz zu-sammenbrach. Ende oct Sechzigerjahre erhielt Oesterreich eine Verfassung und mit ihr meldeten sich ivieder die Völker und reklamierten ihre nationalen Rechte. Da zunächst die Deutschen an die Herrschaft berufen wurden, hätten ihre Regierungen bei dem unentwickelten Zustand die Ansprüche der Rationen leicht befriedigen uno ihr eigenes Haus sichersteilen können. Sie taten jedoch weder das eine noch das andere, denn die Volksvertretung war ja nicht aus dem allgemeinen, gleichen uud direkten Wahlrecht, sondern auf der Landesvertretuug uud aus Kurien des Adels, der Industrie und der Städte- uud der Laudgeineinden-steuerzahler ausgebaut uud cs fehlte ihr jede Fühlung mk den lebendigen Volkseleinenten. So blieb der Streit ein Kampf zwischen den Privilegierten von Nationen um die Aemter uud um den Sprachenaebrauch bei denselben. Die Deutschen, die sich etwas auf ihre» Patriotismus und ihre Staatstreue zugute taten, deckten selbstlos jedes Unrecht, jede Unterdrückung nach unten uud machten sich dadurch verhaßt, ohne daß sie eigentlich Vorteile daraus zogen. Im Gegenteil. Ta die Slawen als iudustriearme Völker mehr auf die Beamten -stellen angewiesen waren, während die Verhältnisse die Deutschen mehr in die Privatstelluugen des Handels und der Industrie drängten, lernten erstere mehr Sprachen und wußten sich in allen Aemteru festzusetzen. Die Deutschen aber wurde» in den Aemteru und in ihren Gebieten durch die Umwälzung der Siedlmtgsverhältuisse weit mehr ge-ährdet, weshalb auch seit Antritt oeS Ministeriums aaffe ihr Einfluß im Sinken war. Selbstverständlich war es im Verlauf dieser ge-tlicheu Entwicklung weder den Deutschen möglich, die orhcrrschaft über die anderen Völker durchzusetzen, noch den Slaoen, dem sagenhaften tschechischen Staatsrecht zum Siege zu verhelfen. Die von den Regierungen erlassenen Verordnungen wurden jedoch nach und nach zum Zankapfel unter den Nationen, bis das Privilegieuparlameut und die Landtage nicht mehr zu arbeiten vermochten. Als die Arbeiter dieses Privilegienparlament endlich überwunden hatten, trat eine zeitiveilige Beruhigung ein. Die Nationen und großen Parteien außer der Sozialdemokratie wurden in die Regierung berufe», das Parla- ment erledigte das große Werk des Ausgleiches, das Budget uud andere wichtige Vorlagen und wenn das Ministerium Beck diese KoalitionSpenode benützt und mit unverrückbarer Energie den nationale» Ausgleich in An- MF" Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anflage von 43.000 Exemplaren. WA Seite 3 »Drr Gisettbah«»».- griff genommen hätte, wäre man gewiß auch endlich einmal über diese Schwierigkeiten hinweggekommcn. Doch Beck war wie seine Vorgänger der Staatsmann der kleinen Künste und verschob das Ausgleichswerk so lange, bis es wieder unter den Chauvinisten zu brennen begann und die winzige, belanglose Aktuarfrage im böhmischen Landtag zur Obstruktion der Deutschen, zu Prügelszenen in Prag, Laibach und Deutschböhmen führte. Ucber Nacht wurde Beck mit seiner Koalition weggespült und an seine Stelle trat der weit hinter Beck zurückstehende Frcil-err v. Bien er th, der schon in dem polmsch-mthemschen Streite und in der christlichsozialen Verwaltungsfrage eine so ungeschickte Hand gezeigt hatte. Während Beck noch ein geschickter Verhandlet war, tat B i e n e r t h überhaupt nichts, als daß er nach der Verfügung des Standrechtes am Jubiläumstage über Prag den Parteien erklärte: Wenn cs nicht mit dem Parlament geht, so darf sich niemand wundern, daß die Regierung zum § 14 greift. Dank der mutigen und geschlossenen Haltung der Sozialdemokraten wurde in einer fast unmöglichen Situation das Parlament flott gemacht und arbeitete bis Neujahr, ohne daß jedoch die Regierung die geringsten Anstalten traf, den chauvinistischen Brand zu löschen. Kein Wunder, daß es bei Zusammentritt des Abgeordnetenhauses nach den Weihnachtsfeiertaaen wieder zu kriseln begann. Es brach der Poststreit in Prag aus, die Regierung ycxlor jede Autorität gegenüber ihren Beamten die sich dem Streit der Chauvinisten luftig beigesellten. Die Regierung stellte die Sprachenvorlagen in Aussicht, brachte sie jedoch zu spät ein. Die Sozialdemokraten ergriffen wieder die Initiative, rollten die nationale Ausgleichsfragc auf und beantragten die Einsetzung eines 52gliedrigen Ausschusses, um den Streit zu bannen und in das Gebiet ruhig r Auseinandersetzung zu leiten Die Regierung sagte kein Wort zu dieser Sache und brachte die Vorlagen ersi «in, als daS Dutzend Tschechischnationaler die Tagesordnung mit Dringlichkeitsanträgen verammelt und mit bei Obstruktion eingesetzt hatte. Als sich diese Episode nicht gleich von selbst wieder verflüchtigte, zogBienerth sein falsches Rezept auS der Tasche und schloß das Parlament. Und dieser unfähige Mann tritt nun mit einem Ministerium auf den Plan, das sonst nichts bedeutet, als die Erfüllung der christlichsozialen Machtgier und die Befriedigung einiger bankerotter Politiker wie Dr. Braf, GrafStürgkh Hachenburg er und Dr. v. Bilinski! Die einzig mögliche Grundlage zu friedlicher Lösung de8 nationalen Problems, das Parlament, wird von diesen neuen Ministern wie ein böser Köter behandelt, man hält die Schlinge bereit um ihm unter dem Beifall der Herrenhäusler und Klerikalfeudalen den Hals jeden Augenblick zuschnüren zu können, während der einzige Weg eine durchgreifende demokratische Bersassungsresorm zur Bewältigung der großen Volks- und Staatsprobleme ist. Diesesmal dürften sich jedoch die Herrschaften einmal getäuscht haben. Die Millionen, die das VolkshauS mit ihrem Blute erkämpft haben, werden sich der Katastrophenpolitik der neuen Regierung mit einer Kraft widersetzen, an der alle reaktionären Träume zerrinnen müssen. Die Bewegung zur Verteidigung des Parlaments ist »m Flusse und sie stillt sich wie die wälzende Lawine den Rückwärts-lern entgegen. Mit dem Volksparlament für den nationalen Frieden, lautet die Parole, die durch alle Lande hallt. Der „Reichsbund“ auf der flucht. Man schreibt uns: Die Macher der Ortsgruppe N i k o l s b u r g de§ Reichsbundes wollten am 14. d. M. eine Zahlstelle in dem benachbarten Feldsberg gründen, sind aber davongelaufen, ehe es noch zur Konstituierung derselben gekommen ist, nachdem ihr Versuch, eine sozialdemokratische Gegenrede zu verhindern, gescheitert ist. Herr Reindl aus Nikols bürg eröffnete die E2-Versammlung und meinte, man könnte gleich zur onstituierung der Zahlstelle schreiten. Genosse W e s e l n protestierte jedoch gegen eine sofortige Wahlvornahme und forderte den aus Wien erschienenen Referenten Herrn Lohr auf, über das Programm der deutschnationalen Eisenbahnerorganisation zu referieren, damit man erfahre, was die Herren eigentlich wollen, denn man wisse nur, daß der Macher dieser Auchorganisation ein gewisser Herr Kroy ist, der im Parlament mit den Tschechischradikalen die Trompete geblasen hat und daß die Herrschaften bestrebt sind, die Eisenbahner in die nationale Hetze zu verwickeln und zu zersplittern. Herr Lohr (der, wie bekannt ist, aus der sozialdemokratischen Partei ausgeschlossen wurde, dann bei den Christlichsozialen und Tschechischnationalen Zuflucht gesucht und endlich bei den Deutschnanonalen Aufnahme gefunden hat) begann nun mit der Verteidigung des Abgeordneten K r o y, indem er meinte, dieser h ibe sich bloß einen Witz erlaubt, wozu Genosse Wesely sofort bemerkte, daß auch die Tschechischradikalen nur Witze gemacht haben, dabei sei aber das Parlament geschlossen worden — das erste Volkshaus, aus das die arbeitende Bevölkerung ihre Hoffnungen gesetzt hat. Nun erzählte Lohr von allem möglichen, aber nur nichts von seiner Organisation: er meinte, daß wir in einer Zeit leben, wo schon Schnhpntzmaschinen und Automobile, die Geschosse abfeuern, erfunden sind, hielt dann eine Brandrede gegen das Großkapital (Wenn das die deutschnationalen Fabrikanten erfahren!) und schilderte das Elend des arbeitenden Volkes, wobei ihn Genosse Wesely fortwährend unterbrechen mußte, indem er ihm vorhielt, daß ja alles das, was er da an Sachlichem vorbringe, «ozialdemokratische Argumente sind, die er noch von 8er Zeit her kenne, als er noch Sozialdemokrat gewesen. Endlich ließ sich dann Herr Lohr doch herbei, deutschnational zu sprechen, geriet aber dabei sofort in eine Sackgasse. Als er pathetisch ausrief: „Wir Deutsche müssen die deutsche Scholle gegen das Slawentum verteidigen I" unterbrach ihn die Versammlung mit den Worten: „Wir wollen keine nationale Verhetzung unter den Eisenbahnern, wir wollen einig unser Recht vertreten 1" Wohl meinte Herr Lohr, daß in wirtschaftlichen Fragen ja seine Organisation mit den anderen nationalen Eisenbahnerorganisationen, wie zum Beispiel mit der „Jednota“, ohnehin einig vorgehe, aber Genosse W e s e l y führte den Herrn sofort ab, indem er darauf hinwies, daß mit dieser Argumentation nur wieder bewiesen ist, daß wir keine nationalen, sondern bloß eine einzige internationale Organisation brauchen können. Und als alle Phrasen und Mätzchen nicht verfangen wollten, verlegte sich Herr Lohr in echt deutschnationalrr Manier auf Verdächtigungen. Freilich war er vorsichtig und meinte nur, die „Exekutive", der auch die Sozialdemokraten ongehören, habe sich auf vier Jahre dem Eisenbahnministerium gegenüber gebunden. Wohl hat ihn Genosse W e s e l y unzähligemale aufgefordert, er möge doch als „deutscher Mann" für das, was er behaupte, auch einstehen und Namen nennen, da ja „Exekutive" ein unverständliches Fremdwort sei und niemanden vor die Schranken des Gerichtes fordern könne; aber alles war umsonst, denn der „deutsche Held" kniff aus und wollte absolut keine Namen nennen. Als ihn Genosse Wesely nicht weiterreden lassen wollte, meinte Herr Lohr endlich, er könne keine Namen nennen. Als der Vorsitzende Herr Reindl (ein besonderes Geisteskind) sah, daß unter solchen Umständen auS der Zahlstelle nichts werden könne, erklärte er, daß man heute die Konstituierung nicht vornehmen könne und er deshalb die Versammlung schließe. Nun ging aber der Sturm los. Genosse Wesely protestierte gegen dieses echt deutsch -nationale Vorgehen, das darin bestehe, den Gegner zuerst zu verleumden und ihm dann das Wort zur Entgegnung zu entziehen. Da die deutschen Recken aus Nikolsburg mittlerweile zur Tür hinausgelaufen waren, so mußte eine neue § 2-Versammlung improvisiert werden, worauf Genosse Weselq das Referat des Hertn Lohr, der noch sitzen geblieben ivar, gründlich zerfaserte. Er griff auf das Jahr 1893 zurück, in dem die sozialdemokratische Gewerkschaft der Eisenbahner gegründet worden ist — zu einer Zeit, als sich noch keine nationale Partei um die verachteten Eisenbahner gekümmert hat. Als die Regierung Badeni die Eisenbahnerorganisation aufgelöst hatte, da i erübrigte den Tschechisch- und den Deutschnationalen nur ; ein hämisches Lächeln, denn ihnen war die Rechtlosigkeit der Eisenbahner willkommen. Jetzt aber, wo wir dank des aufopfernden Kampfes der Sozialdemokraten ein allgemeines Wahlrecht haben, drängen sich alle bürgerlich-nationalen Parteien an die Eisenbahner heran, um ihnen die Stimmen abzubetteln. An der Hand zahlreicher Tabellen bewies dann Genosse Wesely, welche Verbesserungen der Besoldunasverhältnisse der sozialdemokratischen Organisationsarbeit zu verdanken sind. Wenn alle Bediensteten nicht zuftiedengestellt werden konnten, so sei dies nicht Schuld der koalierten Eisenbahnerorganisationen, sondern nur den Deutschnationalen, Tschechischnationalen, Christlichsozialen und dem Polenklub zu vei danken, denn diese haben im Parlament den traurigen Mut aufgebracht, den bekannten sozialdemokratischen Dringlichkeitsantrag des Genossen Dr. Ellenbogen, es seien 20 Millionen Kronen über das Präliminare hinaus für die Aufbesserung der Bezüge der Staatseisenbahner zu verwenden, niederzustimmen. Als Herr Lohr sich da den Zwischenruf gestattete, daß 20 Millionen Kronen viel zu wenig gewesen wären, ragte ihn der Redner, ob er bei den Deutschnationalen chon so gut versorgt sei, daß er so ohneweiters 20 Milionen zum Fenster hinauswerfen könne. Uebngens, sagte Genosse Wese ly, hätten die Sozialdemokraten freudig zugestunmt, wenn die Deutschnationalen mehr gefordert hätten, aber den Deutsch- und Tschechischnationalen und Christlichsozialen hat es sich nur darum gehandelt, die Sozialdemokratie um einen Erfolg zu bringen, wenn auch dabei die Eisenbahner um 20 Millionen geschädigt werden mußten. Die einzig richtige Antwort auf diese schmachvolle Haltung der national-christlichsozialen Parteien fei darum, daß die Eisenbahner diesen Leuten überall die Tür weisen. Reicher Beifall lohnte die Ausführungen des Redners und Herr Lohr wird schon wo andershm aus Gimpelfang ausgehen müssen, denn in Feldsberg ist absolut kein Boden für die Gaukeleien einer Kroy-Partei. Konferenz der Bahnrichter und Vorarbeiter im Dircktions-bezirk Linz. Am Dienstag den 2. Februar l. I. fand in Linz eine Konferenz der Bahnrichter, Vorarbeiter und Partie-sührer statt, welche von den meisten Sektionen des Linzei Direktionsbezirkes mit Delegierten gut beschickt war. obwohl gerade dieser Tag infolge der großen Schneeverwehungen in Obervsterreich für diese Kategorie sehr ungünstig war. Außerdem waren Delegierte erschienen von den Direktionsbezirkem Pilsen und Wien, von den Stationen Budweis, Gmünd, Wien :c. Genosse Weiser begrüßte mit herzlichen Worten die Erschienenen und gab den Zweck der Konferenz bekannt. Von vielen Genossen waren Zustimmungsschreiben eingelangt, so auch vom Genossen Demi für die organisierten Bahnrichter der Bahnerhaltungssektionen Eger, Karlsbad. In das Präsidium wurde» gewühlt die Genossen Schulz (Gmünd) als Vorsitzender und Braun (L«nz) als Schriftführer. Zleuiü'eton. Nus einer lMjamen Gemeinde. Bon Otto Egger (Graz). „Also sprechen Sie doch. Sie sind nicht fein Weib, folglich steht Ihnen die Rechtswohltat der Aussageverweigerung nicht zu. Sie müssen aussagen," leiert der Vorsitzende deS Erkenntnis-geeichtes müde, aber doch nicht ohne eine Spitzigkeit gegen die schöne Zeugin. „Sie müssen reden," erklärte er weiter, „Sie sind jo nicht seine Gattin, Sie sind doch nur seine Geliebte." AlS hätten sie die Worte „nur seine Geliebte" zum heftigsten Protest herausgefordert und sie aus der Erstarrung erweckt, in der sie beim Wiedersehen ihres Gefährten, der blaß und niedergeschlagen auf der Anklagebank saß, versunken war, sprang sie jetzt plötzlich aus, wandte sich zum Borsitzenden und schickte sich an, zu reden. Wie wollte sie dem Gerichtshof klar machen, daß ,eö für sie der Gipfel aller Glückseligkeit ist, die Geliebte dessen zu sein, der ihr der Beste schien auf Erden, daß es für sie kein so schönes, allen Jubel umschließendes Wort unter de» vielen lieben Wörtchen ihrer Muttersprache gibt? Wollte sie dagegen protestieren? Rein, sie tat eS nicht. Was würde so ein OberlanbeS-gerichtSrat von Liebe verstehen ? Gattin hatte er allerdings eine, die aber heiratete er nicht, um eine Geliebte zu haben, nicht um ihr höchstes Glück zu besiegeln, sondern nur damit er seine Schulden, die ihn fast zum Selbstmord trieben, bezahlen konnte. Darum erschien ihm die Ehe auch wie eine Art Selbstmord mit MilderungSgründen. Kein Widerspruch war es, war die Zeugin veranlaßte, zu sprechen, nein, sie begann ihre Aussage. Aussage? Eigentlich war eS eine Verteidigungsrede für den Geliebten, ohne Zusammenhang, aber leidenschaftlich und wahr. Hastig, ohne weitere befragt zu werden, sprudelte eS über ihre Lippen: „Wir waren glücklich, unendlich glücklich, übet die Blumen» «acheri» hat un» fortgehen heißen niüsien." Vorsitzender: „Wer hat ihr denn gesagt, baß sie euch fortschicken soll?" — „Der Pfarrer. Sr hat uns vertrieben. Sie hat mir '» ja g'sagt, sie tät '« nicht gern, aber der Pfarrer hat ihr 'S besohlen, er hat ihr g'sagt, daß er sonst keine Blumen mehr bei ihr kauft, er könnt' auf ’n Altar der heiligen Jungfrau keine Blumen mehr leg'n, die ein schlecht'S Mensch bund'n hat. (Leidenschaftlich): Und ich bin kein schlecht'S Mensch, wir hab'n uns gern g'habt und ehrlich sortbracht und daß wir nicht g'heirat't hab'n .. Vorsitzender: „Schreien Sie nicht so, wir kennen solche Komödien. Na und?" „Dann hab'n wir fort g'mußt. — Für 'S Blumenbind'n hat 's Zimmer nichts 'kost. — So glücklich war» wir — niemand hat uns dann mehr nehmen woll'n. Der Pfarrer hat alle abgeredet. Eine Sünde wär 's, hat er g'sagt, wenn zivei ohne priesterlichcn Seg'n zusammenwohnen, und mich hat er auS der Kirche gejagt. Ich Hab' mich so viel geschämt. Unser Kind hat er nicht taufen woll'n, weil 'S ein Bankert wär*. — Mein ... unser Kind.. Vorsitzender: „Mer schreien Sie doch nicht so l" „Ich Hab' dem Hans nichts gesagt, »veil er sonst zornig wor'n wär'. Wie lang hat ’S dauert, bis wir wieder wo wohnen hab'n können I — Der Bot'nmichl hat uns aufg'nommen. Da hat der Pfarrer in der Predigt g'sagt, baß daS öffentlich’« Aergerniserreg'n wär', wenn zwei, fo wie wir z'samm'wohnen tät'n, und hat auf die Botin mit ’n Finger g'wiesin, weil sie uns g'nommen hat, Da ist die Botin fast krank wor'n »md wir hab'n wieder fort miiss'n." Vorsitzender: „Waren Sie selbst in der Predigt?" „Nein." Vorsitzender: „Dann wissen Sie auch nichts davon ! „Die Leut' hab'n mir 's g'sagt." Vorsitzender: „Ich bitte, nur da« auszusagen, waS Sie selbst gehört und gesehen haben, nicht, was andere Ihnen jagten,* Die Zeugin erzählt weiter: „Niemand hat sich uns mehr zu nehmen getraut und drum hab'n »vir im Wag'nfchupf'n g'schlas'n, beim Schmied, wo der tzani in Arbeit war. Da ist der Pfarrer wieder 'kommen. Geschrie'n hat er, daß der ganze Hof mit seiner Stimm' auSg'süllt war. Dem Schmied hat er Vorwurf’ g'macht und g'sagt, er duld' 'S nicht in der Gemeinde, und wenn der Schmied nicht alle zwei hinauSwirst, wird er schau'n, baß kein anständiger Christ die Schmiede mehr betritt. Eine Schand' für ’n ganz'» Ort wär eine solche Wirtschaft. auSschämen, der ein derartiges leide, den könnt' et gar nicht loS- Die Aug'n müßt' sich der G'sindl unter seinem Dach sprechen..." Der Vorsitzende spielte nervös mit dem Bleistift. Don Zeit zu Zeit unterbrach er die Zeugin mit der Ermahnung, doch endlich zur Hauptsache zu kommen. „Erzählen Sie uns von dem Augenblick, wo sich der Angeklagte auf den Herrn Pfarrer gestürzt hat." „Herr Richter, der HanS ist schon furchtbar zornig gewcs'n und ich Hab' ihn nur mit Müh' halt'n rönnen. Der Pfarrer hat nicht ausgehört zu schimps'n von schlecht'»» Beispiel, liederlichem Leben, sogar Schlamp'n hat er mich geheiß'n. Noch immer Hab' ich den HanS, der fortwährend hinaus wollte g'halt'N. 2Bie der Pfarrer aber schreit: „Schmied, tvirf da schlechte Mensch, die schamlose Dirne hinaus 1" war 'S g'fehlt. Der HanS hat 'S Wagendrittel g'nommen und ist hinausgestürmt und hat ’n Pfarrer auf ’n Schädel g'schlag'n. Er hat m ü f (’n, Herr Richter, weil ich kein schlecht'S Mensch bin und keine Dirne, und so hat er tnüf s'n..." Staatsanwalt und Richter sprangen auf, um dem leidenschaftlich rufenden Mädchen zu erklären, daß das schöne Ansichten sind vom „Schlagenmüssen". Lauter aber und mit respektlosen Gebärden ruft sie zitternd und weinend: „Ja, er hat m ü s s'n, ich bin kein schlecht'S Mensch, der Pfarrer ist ein Schuft ein...." Große Empörung hat alle am Richtertisch erfaßt. Sie protestierten gegen die Meinung der Zeugin, ein allgemeiner Wirrwarr entsteht. Man versteht unter den vielen Rusen nur den einen gellenden Schrei, der au« einer gequälten und zertretenen Menschenseele kam: „Wir waren so glücklich — der Pfarrer ist schuld .. HanS I HanS I" Sie streckt beide Arme nach dem Angeklagten aus, während sie aus Befehl des Vorsitzenden von Aufsehern weinend und fchluchzend zur Tür hinaus» gedrängt wird. Noch am Gang ruft sie: „Nicht einsperren — HanS I HanS l" Der Angeklagte hat sich mittlerweile kaum gerührt. Wohl ist er ausgestanden und in seinem Gesicht zuckt eS nervös, aber kein Laut kommt Über seine Lippen. Er hat in der sechs Monate langen Untersuchungshaft an so vielen Beispielen gesehen, daß in diesem Hause die Menschenrechte nichts gelten, sondern nur die Paragraphen und die Hausordnung. Einen lange»», innige,, - - . _________________________________________ Soraet dasttr, dal» der e»Eisendahner" auch vom reisenden Publikum gelesen werde! Ms Tagesordnung wurde aufgestellt: 1. Die Lage der Bahnrichter und die stiefmütterliche Behandlung derselben bei den letzten Zugeständnissen des Eisenbahnministeriums. 2. Wie verbessern die Bahnrichter ihre Lage. 3. Anträge und Anfragen. Beim ersten Punkt der Tagesordnung wurde von allen Rednern an drastischen Beispielen die Lage der Bahnrichter, Vorarbeiter und Partiesührer besprochen und klargelegt, daß die Bahnverwaltung die Arbeiter der Bahnerhaltung immer sehr stiefmütterlich behandelt, trotzdem die Arbeit dieser Kategorien physisch bedeutende Leistungen nuferlegt. Nicht nur den Unbilden der Witterung, der immer größeren Verantwortung bei der steten Zunahme des Verkehres sind diese Kategorien ausgesetzt, sondern auch die geistigen Leistungen werden immer mehr, durch die fortschreitende Technik und Verbesserung im Eisenbahnwesen. Gar mancher Inspektor hat keine Idee, was es heißt, unter den heutigen wirtschaftlichen traurigen Verhältnissen mit Mut und treuer Pflichterfüllung die Theorie ins Praktische bei der Bahnerhaltung durchzuführen. Dazu kommt noch, daß die Bestimmungen, welche im Interesse des Personals und der Bahn geschaffen wurden, in jeder Sektion anders ausgelegt und meist zu ungunsten der Arbeiter durchgeführt werden. Genosse Holzer aus Wien besprach die Forderungen, welche bei der letzten Konferenz in Wien am 5. Dezember 1907 aufgestellt wurden und wovon bis heute fast nichts durchgeführt worden ist. Nach längerer, sehr sachlich geführter Debatte wurden folgende Punkte einstimmig angenommen: Anträge für die nächste Zentralpersonalkommission ssitzung: 1. Der Anfangsgehalt für Bahnrichter soll 1000 Kr. betragen. (Bereits eingebracht) 2. Einreihung der Bahnrichter in die I. Dienerkategorie mit dem Endgehalt von 1800 Kr. (Bereits eingebracht.) 3. Die A vancementwartezeit soll bis 1400 Kr. je zwei Jahre von 1400 bis 1800 Kr. je drei Jahre betragen. (Ein werter-gehender Antrag wurde bereits eingebracht.) 4. Das Ouartiergeld soll bei 90Ö Kr. 400 Kr. und so steigend bis zur Gehaltsstufe von 1800 Kr. 800 Kr. betragen. (Bereits eingebracht.) 5. Den Bahnrichtern rc. soll ein monatliches Schuhpauschale von 10 Kr. gewührt werden. (Bereits eingebracht.) 6. Einführung von permanenten Dienstfreifahrtlegiti-mationcn. (Bereits eingebracht.) 7. Schaffung einer den Dienst genau präzisierenden Instruktion. (Bere tS einnebracht.) 8. Für jeden Bahnmeisterrayon müssen mindestens zwei definitive Bahnrichterposten nominiert werden. (Bereits eingebracht.) 9. Festsetzung einer genauen Diensteinteilung, ebenso der freien Tage und volle Bezahlung für geleistete Ueberstunden. (Bereits eingebracht.) 10. Zulassung zur Bahnmeisterprüfung bei 1200 Kr. Gehalt. 11. Ernennung zum Unterbeamten bei der Gehaltstufe von 1200 Kr. 12. Abänderung des Titels „Bahnrichter" in »Bahnmeisteranwärter'. 18. Bei Stabilisierung der Bahnrichter soll bei eigenem Ansuchen in der Regel der Dienstälteste berücksichtigt werden. (Bereits eingebracht.) 14. AuSsolgung einer blauen Zwillichmontur ohne Der» langerung der Tragdauer der übrigen Moniur. 15. Beteilung der Vorarbeiter und Partieführer mit der gleichen Montur wie für die Bahnrichter. 16. Gewährung «ines SrreckenpauschalS von monatlich 20 Kr. für Bahnrichter analog den Bahnmeistern. 17. AuSsolgung eines SchreibmaterialpauschalS für Bahn» richter, Vorarbeiter und Partieführer analog den übrigen Kategorien. (Bereits eingebracht.) 18. Vorarbeiter, Partieführer sollen im Lohn höher stehen als die Oberbauarbeiter, ebenso soll ihnen ein Erholungsurlaub analog den Bahnrichtern gewährt werden. (Bereits eingebracht.) 19. AuSsolgung der Amtsblätter. schmerz erfüllte« Blick sendet er der Geliebten nach, dann sinkt er wieder aus die Armesünderbank. Träumend starrt er vor sich hin, die Verhandlung interessiert ihn nicht im geringsten, seine Gedanken weilen bei seinem Weib und bei seinem Kind. Der Vorsitzende schließt die Episode mit dem Bemerken: eine freche Person I" Dann fragt er den Angeklagten, ob ihn seine Tat reue. Schon wollte er Ja sagen, da fällt ihm seine jie'je Gefährtin ein, die getreulich mit ihm Lust und Leid geteilt gat und die der Pfarrer eine Dirne nannte, es fiel ihm sein herziges Kind ein, das zarte Engelchen, da« der Pfarrer einen Bankert hieß, und ohne eine Antwort zu geben, setzt er sich Rotzig nieder. Der Staatsanwalt macht sich eine Notiz ... E» wurden noch weitere Zeugen vernommen. Der Schmied, der dem Angeklagten das denkbar beste Zeugnis ausstellt, und der Pfarrer, der einen leidenschastlichen Ausfall auf das größte der Laster, aus das Konkubinat, macht, dann wurde die Verhandlung geschloffen. Der Staatsanwalt HAt eine lange Rede von dem Edelmut des Herrn Pfarrers, der in feinem Bestreben, das Laster -u beseitigen, von dem rohen Angeklagten schwer verletzt wurde. DaS Gericht sprach den Angeklagten des Verbrechens der schweren Körperverletzung schuldig und verurteilte ihn zu 18 Moltaten Kerker. — Während die Geliebte deS Verurteilten bei gutherzigen Menschen, die sie ausnahmen, um ihr zertrümmertes Glück weint, steht der von dem schweren Schlag endlich wieder gesundete Pfarrer in der Kirche vor dem Altar und schaut feiner Köchin zu, wie sie Blumen um die Statue der heiligen Jungfrau windet. Jetzt blickt sie sich in der Kirche um, und als sie sieht, daß die Kirche leer ist, beugt sie sich ein wenig von der Leiter und flüstert dem Psarrer zu: „Vergiß nicht aufs Kostgeld schicken, sonst kommt sie wieder her und nimmt den Bub'n mit und die Leute werd'n aufmerksam. Verdächtig ist 's ihnen ohnehin schon. Mußt 'n weiter weg geb'n, den Jratz'n.' Der Pfarrer nickt verständnisvoll, während sie die letzten Blumen um die Statue legt. Dann gehen beide hinaus. Die geschmückte heilige Jungfrau schien zu lächeln. War 'S vor Freude "brr die schönen Blumen oder darüber, daß nun in der ganzen Gemeinde niemand mehr im Konkubinat lebt... S 20. Einteilung der Bahnmeisterrayone in der Weise, daß ein solcher acht Kilometer Länge nicht übersteigen soll. 21. Entschädigung der im Jahre 1901 ernannten Aushilfsbahnrichter durch Ueberftellung in eine höhere Gehaltstufe. 22. Stoch 35jahriger anrechenbarer Dienstzeit Uelierstellung in die Provision, auch ohne eigenes Ansuchen, eventuell Kranken» jahr. (Ein weitergehender Antrag wurde bereits eingebracht.) 23. Neuangestellten ist mit Ausnahme der Wintermontur als auch der der Zwillichkleidung, die übrige Montur in zwei Garnituren beizustellen. 24. Bei Arbeiten außerhalb des Domizilertes ober überhaupt dort, wo sie nicht zu Hause ihr Mittagmahl einnehmen können, soll 1 Kr. Entschädigung bezahlt werden. (Bereits ein-gebracht^) Anmerkung: Wir haben bei einer Reche der vorstehenden Forderungen bemerkt: „bereits eingebracht" oder „wurde bereits ein weil ergehender Antrag eingebracht", weil seitens des Zentral-auSschusses der Personalkommission, beziehungsweise seitens des Zentralarbeiterausschusses bereits im Borjahre, und zwar in den Sitzungen vom 25., 26. und 27. Dezember 1907 gleichlautende ober weitergehende Anträge hinsichtlich dieser Forderungen der Bahnwächter eingebracht und angenommen wurden. Im weiteren wurde folgender Antrag einstimmig gefaßt: Die Zentrale soll in kürzester, geeigneter Zeit eine ReichS-konserenz der Bahnrichter, Vorarbeiter und Partieführer nach Wien einberufen und soll von dieser Konferenz weg eine Deputation die Wünsche und Forderungen beim Eisenbahnministerium Vorbringen. Ebenso sollen alle Ortsgruppen rechtzeitig von der Einberufung dieser Konferenz verständigt werden. Hierauf wurde zum zweiten Punkt der Tagesordnung geschritten und besprach Genosse Weiser in klarer, sachlicher Weise, wie sich die Bahnrichter als auch die Eisenbahner überhaupt durch den Ausbau der Organisation und durch kräftige Mithilfe ihre wirtschaftliche Lage als auch die Dienstverhältnisse verbessern können. Lebhafter Beifall folgte diesen trefflichen Ausführungen. Nachdem noch Genosse Schulz die Verhältnisse der Bahnrichter in Gmünd und Genosse Holzer über den Klub der Bahnrichter in Wien und die dortigen Verhältnisse besprochen, wurde nach Erledigung einiger Anfragen beim dntten Punkt der Tagesordnung die Konferenz nach vierstündiger Dauer geschlossen. Also nun auf zu eifriger Organisationsarbeit! Bei treuem Zusammenschluß und Solidarität wird der Erfolg nicht ausbleiben 1 Konferenz der Zngsbegleiter der k. k. Staatsbahndirektion Wien und der k. k. Nordbahn. (Wiener Domizil.) Am 25. Jänner 1909 fand in Türkes Restauration, Wien, IX., Porzellangasse 60, eine Zugsbegleiterkonferenz statt, welche die Ortsgruppe IX im Einvernehmen mit der Ortsgruppe XV einberufen hat. Es waren vertreten die Ortsgruppen Wien IX, XV und Nordbahn, Floridsdorf, Eggenburg. Schwarzenau, Gmünd, Krems, et. Pölten, Hamfeld, Wittmannsdorf und Klosterneuburg. Die Konferenz begann um 10 Uhr vormittags. Die Tagesordnung lautete: 1. Bericht der Zugsbegleiter-PersonalkommissionS» k. k. Staatsbahndirektion Wien: Wabitfch. der Wahl der TumuSvertrauenS- mitglieder der Knottek. 2. Regelung Männer: a) Bericht: Flögel, Swoboda; b) Vorschläge und Anträge; c) Beschlußfassung. 3. Ausbau des Vertrauensmännersystems bei den Zugsbegleitern: Schober. 4. Einhaltung des RangsstatuS bei den Ernennungen: Wabitfch. Genosse Flögel begrüßte im Namen der Ortsgruppen Wten IX und XV die Erschienenen und verwies auf die Wichtigkeit dieser Konferenz, die die Aufgabe hat, zu dokumentieren, daß die Zugsbegleiter des Wiener Direktionsbezirkes mit aller Energie den Wunsch auS-sprechen, endlich eine endgültige und einheitliche Wahl« Vorschrift zur Wahl der Turnusvertrauensmänner zu erhalten. Die Gegenarbeit der Direktion und der Bahnämter zur Verschlechterung der Turnusse, um auf Kosten der Zugsbegleiter Erfparnisrcmunerattonen zu erzwingen, mutz endlich beseitigt iverden. Uebct Antrag des Genossen Knottek wurde die Tagesordnung dahin abgeändert, daß der erste als zweiter Punkt gesetzt wurde. Ins Präsidium wurden gewählt: Wabitfch als erster. Flögel als zweiter Vorsitzender; Swoboda als erster. Degen als zweiter Schriftführer. Nachdem Genosse Wabitfch die Veränderung der Tagesordnung sestgestellt und betont hatte, daß sich die Konferenz bewußt ist, daß die Regelung der Wahl der Turiiusvertrauensmänner eine Hauptaufgabe der Zugsbegleiter ist. ergriff zu diesem Punkt Genosse Flögel (Wien II) das Wort. Zunächst schilderte er die Erstellung der Turnusse ^ur Zeit vor dem Erlasse des Eisenbahnministeriums, während welcher wohl die Direktion das Recht gehabt hatte, die Turnusse allein zu erstellen. Daß damals ein großer Unfug in dieser Erstellung geherrscht haben mußte, ersieht man aus dem Umstand, daß sich das Eisenbahnmiliisterium veranlaßt sah, durch einen diesbezüglichen Erlaß die Erstellung der Turnusse zu regeln. Und diesem Erlaß folgten unter anderen auch die »Vorschriften betreffend die Bemessung der Dienst- und Ruhezeit", Vorschriften, die deutlich erkennen lassen, daß bas Eisenbahnlnmisteriuin mit der Erstellung der Turnusse noch immer nicht zufrieden war. Die Organisation war damals noch nicht stark genug, um eingreisen zu können; es waren daher die Zugsbegleiter insoserne vogelfrei, als ihnen iveder oa§ Bahnamt, noch die Direktion em Recht zur Erstellung der Turnusse einräumte. Erst Genosse Wabitsch ermunterte uns, den Erlaß des Eisenbahnministeriums auszunützen. Und nach und noch haben wir uns auch die Position errungen, daß wir auf Grund des Erlasses unsere Vertrauensmänner wählen. Die Staats-bahndirektion Wien geht zivar von dem Grundsatz aus, daß wir nicht Vertrauensmänner, sondern Vertreter des Personals hoben. Es wird ferner betont, daß diese Vertreter nur während der Erstellung der Turnusse, das heißt während des Zusammentrittes der Turnuskommission als Vertreter des Personals gelten. Der Standpunkt, den aber' wir diesbezüglich einnehmen, ist jedoch der, daß die Vertreter des Personals als Vertrauensmänner zu gelten haben, und zwar nicht nur während der Periode des' Turnuserstellens, sondern zumindest während der Turnusdauer. Wir wollten ferner nicht die Politik in die Turnussei bringen. Der Direktion ist es jedoch gelungen, unseres gelben Gewerkschaften in diese Verhmtniffe einzuschieben. Auf Verlangen dieser gelben Gewerkschaften gab sie auch eine Wahlvorschrift heraus, mit welcher wir auf keinen Fall zufrieden sein können. Nicht nur die Wahl unseres Vertrauensmannes, sondern auch seine Stellung muß eines andere werden. Diese Angelegenheit nach unserem WunsH und Willen abzuändern, ist Sache dieser Konferenz. (Beifall.) Genosse Swoboda bemerkte einleitend, daß der den Delegierten schriftlich übermittelte Antrag bereits int August 1908 der Direktion Wien und dem Eisenbahn-Ministerium unterbreitet wurde, daß jedoch bis heute von gar keiner Seite eine Antivort zurückgekommen ist. Es geht nicht an, daß man unsere Eingaben bloß für den Papierkorb würdig erachtet. Es muß deshalb mit aller Energie und unausgesetzt darauf hingearbeitet werden, daß unsere Wünsche die entsvrechende Berücksichtigung finden. Wir haben daher den Vorschlag zu einer Wahl-, Vorschrift zum Antrage tn dieser Konferenz erhoben, weil wir glauben, daß man höheren Orts einem Beschluß einer solchen Konferenz nicht ausweichen können wird. Im Gegensatz zu den Gelben und daher auch im j Gegensatz zur Direktion stehen wir Zugsbegleiter auf dem Standpunkt, baß alle Zugsbegleiter, und unter diesen auch die Bremser, zur Wahl von Vertrauensmännern berechtigt sind. Nachdem wir ferner in alle Institutionen; sei es in die Krankenkasse. Jet es in den Provisionsfonds, nach dem allgemeinen Wahlrecht wählen, so fordern wir auch das allgemeine Wahlrecht in die Turnuskommission. Wir fordern dies, da wir die Gleichstellung des Stundengeldes ebenso energisch vertreten haben. So wie die Stunde! des Güterzugsdienstes ebensolange dauert wie die des Personenzugsdienstes, so ist oie Fürsorge für den Turnus beim Bremser eine gleich intensive wie beim Oberkondukteur, beim elfteren um so mehr, weil ja oft seine Existenz vom Turnus abhängt. Wir erklären darum den Turnus für ein Heiligtum des Zugspersonals, über welchen zu wachen wir die erste Berechtigung haben müssen. Darum verurteilen wir mit aller Schärfe einen so gewaltsamen Eingriff, wie ein solcher in Wien II durch die Aufhebung des Zuges 77 durch die ungerechtfertigte Einflußnahme des BahnamteÄ verursacht wurde, durch welchen nicht weniger als 16 Mamri zur Entlassung gebracht wurden. Wir müssen deshalb^ darauf bestehen, daß mir unbedingt Zugsbegleitervertrauens-! niänner besitzen, die nicht nur während der Dauer der Turnuserstellung, sondern in der Dauer von zwei Jahren alle Angelegenheiten der Zugsbegleiter regelnd als solche gelten. Rücksichtlich deflen ist es notwendig, daß diese Vertrauensmänner kommissionelle Besprechungen abhalten, ich will sagen, damit sie dies tun können, sollen wir, trachten, nur organisierte Zugsbegleiter in die Turnus-ommission zu entsenden. Schon deshalb ist eine Beaus-, 'ichtigung der Wahl vonnöten. Wir haben in unserem Vor-' chlage eine diesbezügliche Vorsorge getroffen, die jedenfalls o loyal gehalten ist, daß auch eine andere Parte» nicht zu Schaden kommen kann. Redner verlas nun folgenden Antrag: 1. In die TurnuSkommifsion werden in jeder Zugs-begleiterstation vom gesamten im Zugbegleitungsdienst verwendeten Personal für jede Gruppe zwei Vertrauensmänner; mit einfacher Stimmenmehrheit ans die Dauer von zwek Jahren gewählt, und zwar: zwei für den Personenzugs-,' zwei für den Gepäcks- und zwei für den GüterzugSdienst. (In jenen Domizilen, in welchen die eine oder die andere Kategorie nicht besteht, werden für die fehlende auch keine Vertrauensmänner gewählt.) 2. Gleichzeitig wird für jede Gruppe ein Ersatzmann gewählt, welcher beim Ausscheiden eines der Vertrauensmänner an dessen Stelle zu treten hat. 3. Die gewählten Vertrauensmänner sind verpflichtet, in allen das Zugspersonal betreffenden Fragen und dienstlichen Anliegen bei der Vorgesetzten Behörde vorzusprechen. 4. Die Wahl erfolgt ohne Zwang, geheim, schriftlich mittelst «errechenbarer Stimmzettel in Anwesenheit eines Mitgliedes der vorher bestandenen Turnuskommission, wel^ cheS von dieser bestimmt wird. 5. Die Wahl ist rechtzeitig innerhalb vier Tagen durchzusühren und werden die Wahltage zehn Tage früher vom Bahnamt bestimmt und dem Personal bekannt-gegeben. • 6. Jeden Wahltag nach Schluß der Stimmzettel-, abgabe beziehungsweise Abnahme wird im Beisein de§. Vertrauensmannes das Skrutmium vorgenommen, das-Resultat in das über die Wahlhandlung zu führende Protokoll eingetragen und von den mit der Wahlhandlung Betrauten gefertigt. \ Redner schloß mit dem Wunsch, daß dieser Antrag bei den Delegierten lebhaftem Interesse begegnen und zu einer gründlichen Beratung führen möge. (Beifall.) / Genosse Straßer (Wien I) schilderte die TurnuZ--verhültnisse auf dem Westbahnhof, wo er in seiner Eigen« fchaft als Turnusvertrauensmann die Erfahrung machen! mußte, daß man vielfach nicht die geringste Ahnungi von dem Erlaß de8 Eisenbahnministeriums hatte. Er sagte,-daß von Parteischattierungen im besonderen noch ferne Rede feilt könne, daß also eine faktische Organisation von Gegnern nicht besteht. Aber das, was unseren Bestrebungen, entaegenarbeitet, ist eine Tögeliuachination. Wir haben? auch nach eifrigem Studium und nach reiflicher lieber--legung uns bestimmt gefunden, für diesen Antrag zu stim^ men. Eines aber dürfte wohl zu erwägen fein: die Dauer1 des Wahltermins scheint mit vier Tagen zu kurz bemessen: zu sein. Redner stellt den Antrag, den Termin auf sechs Tage zu erweitern. ! Genosse Wögebauer (Krems) begrüßt es. datz> endlich die falsche Idee der Zugsbegleiter: viel fahren —-viel verdienen, fallen gelassen wurde. Daß diese Idee die Zugsbegleiter so lange beherrschen konnte, daran war gewiß der Umstand schuld, daß die Zugsbegleiter zueinander nicht ganz kameradschaftlich sind. Redner bemängelt, basj den Vertrauensmännern die Fahrordnungen zur Erstellung HF" Besucht nur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" anfliegt ! Sette 4 «P-p Glsenl'ahn-r.- Nr. 6 bet Turnusse nicht geitgerecht zugestellt werden. Er begrüßt den Antrvg aufs freudigste, der endlich den Erlaß des Eisenbahnministeriums ergänzen wird. Bezüglich des Punktes 5 ist auch er für eine Erweiterung ans sechs Tage. Genosse Gluttig (Klosterneuburg) verurteilt es aus das entschiedenste, daß beim erhöhten Verkehr im Sommer das Fahrpersonal aus den Magazinen ergänzt wird, diese Leute aber dann im Winter wieder entlassen werden. Die Zugsbegleiter werden daher stets mit Neulingen geplagt, die, wenn sie gründlich unterrichtet sind, wieder entlassen werden. Es muß daher getrachtet werden, ein ständiges Fahrpersonal zu haben. Tie Leute werden denn auch ein Interesse daran haben, daß der Turnus eingehalten wird. Redner appelliert, daß die Turnusvertrauensmänner als die Vertrauensmänner der Zugsbegleiter im allgemeinen zu gellen haben, und erklärt sich mit dem vorliegenden Antrag einverstanden. Genosse I o r d e (Hütteldorf) bittet, bezüglich der Norm von zwei Vertrauensmännern die Station Hütteldorf auszunehmen, da durch die Größe des Personalstandes und die Schwierigkeiten in der Erstellung der Turnusse mit zwei Vertrauensmännern nicht das Auslangen gefunden werden kann. Dies dürfte jedoch eine bloß lokale Angelegenheit sein und er ist deshalb mit dem Antrag einverstanden. Genosse Knottek (Rüßdorf) weist nach, daß stets die tüchtigsten Vertrauensmänner gewählt werden müssen, durch welche wir bereits zu dem vorliegenden Antrag gekommen sind, der das grundlegende Element zur Erstellung der Turnusse darstellt. Eines ist gewiß: je weiter die Domizile von Wien entfernt sind, desto schlechter sind die Turnusse. Es ist deshalb die heute tagende Konferenz von überaus großer Wichtigkeit. Er kann die Annahme dieses Antrages nur auf das dringendste empfehlen. Genosse Mayer (Wien I) wünscht, daß auch das Wahllokal tu Betracht kommen möge. Er kann das Lokal der Dienstkommandierung dazu nicht empfehlen. Redner beantragt bei Punkt 8 eine Ausdehnung von zehn auf vierzehn Tage. Genosse B ü s ch l (St. Pölten) gibt der Konferenz bekannt, daß in St. Pölten im Sommer 34 Magazinsarbeiter zum Fahrdienst verwendet werden. Redner wünscht, daß endlich auch damit gegangen werde, ein ständiges t ahrpersonal zu schaffen und erklärt, für den vorliegenden »trag zu stimmen. Genosse Schober (Wien II) beantragt, falls der Antrag angenommen wird, ein Komitee zu wählen, welches diesen Antrag als Vorschlag dem Eiscnbahnministerium und der Staatsbahndirektion Wien überreicht. Genosse Grün (Nordbnhn) erzählt der Konferenz, daß sie vor zehn Jahren ganz annehmbare Turnusse hatten. Aber noch jetzt sind die Vertrauensmänner als solche so lange anerkannt, so lange der Turnus dauert. Leider sind jetzt durch den großen Verkehr nur die Gütereilzüge im Turnus; die Lastzügler befinden sich in einer- zweimonatlichen Reserve. Es ist Tatsache, daß die Zugsbegleiter 47 Nächte im Monat gefahren sind. Man hat sich aber auch gewehrt, darum ist das Personal auch verdoppelt worden. Es wäre zu begrüßen, wenn das im Winter von den Staalsbahnen entlassene Personal bei der Nordbahn Aufnahme fände, weil wir doch im Winter den größten Verkehr haben. Im Sommer könnte dieses Personal wieder zurückkehren, wodurch immer geschultes Fahrpersonal vorhanden wäre. Redner erklärt, mit vorliegendem Antrag vollständig einverstanden zu sein. Genosse Jnnerhuber (Wien II) beantragt, daß die im Punkt 6 vorgesehenen vier Tage und zehn Tage aufrecht erhalten bleiben sollen. Genosse St tu i tf (Nußdorf) gibt bekannt, daß die Zugsbegleiter in Nußdorf seinerzeit 370 Dienststunden im Monat absolvieren mußten. Die LertrauenSinänner haben diese Leistung bereits aus 200 Dienststunden herabgestimmt. Darunl sind auch die acht Partien auf elf erhöht worden. Er wird für vorliegenden Antrag stimmen. Genosse Gluttig beantragt zur Geschäftsordnung Schluß der Rednerliste. (Angenommen.) Genosse Bemann (Wittmannsdorf) ist erstaunt, wie hier über Wert und Stellung der Vertrauensmänner gedacht und gesprochen wird. Dann liegt Wittmannsdorf in Sibirien, denn man hat dort überhaupt noch keine Vertrauensmänner. Er wird für den Antrag stimmen. Genosse S ch w a r z o t t (Nordbnhn) wird für den Antrag stimmen. Des weiteren klärt er die Konferenz dahin auf, daß Kohlenarbeiter noch nie zum Fahrdienst herangezogen wurden. Es sprachen noch die Genossen Wügebauer, W a b i t s ch und andere, woraus die Genossen Flöge! und S w o b o d a im Schlußwort darauf verwiesen, daß die einhellige Zustimmung der Delegierten es vollständig darlcgt, wie wichtig dieser Antrag für die Zugsbegleiter ist. Der Antrag wurde sodann mit der Abänderung des Punktes 6, in welchem der Wahltermin von vier auf sechs Tagen erweitert wird, einstimmig angenommen. Zur Ueberreichung dieses Antrages bei der Staatsbahndirektion Wien und im Eisenbahnministerium wurde ein Komitee aus folgenden Mitgliedern gewählt: Wabitsch, Knottek, Jorde, Nowak und Schober. Genosse Schober wurde zur Verfassung dieser Schriftstücke beauftragt. Nach einer dreiviertclstündigen Pause erteilte der Vorsitzende dem Genossen Kn o ttek daS Wort, der in seinem Referat aussühtte, daß in den Personalkommiffionen ein ungeheurer Wust von Anträgen einlicf, ein Vorgang, der eigentlich weit entfernt von unserer Organisations-tätiakeit ist, die nur schrittweise das möglich zu Erreichende anstrebt. In der Hauptsache wurde jedoch immerhin etwas errungen, das für uns von großer Bedeutung ist. Die Ernennung zu Aushilfskondukteuren wurde endlich über unseren Antrag durchgesührt. Die Rangseinteilung der ständig im Fahrdienst verwendeten Arbeiter wurde nunmehr in einer anderen Form beantragt und hoffentlich angenommen werden. Die Rangseinteilung im Dienste wurde durchgeführt. Der Antrag um Zulassung zur Prü- {ung der Arbeiter wurde angenommen, während die Nni-ormierung der AuShilsSkonoukteure dem ZentralauSschuß fugewiesen wurde, welcher Antrag jedoch unerledigt zu ein scheint. Daß wir stets dafür eintreten, eine Schädigung von Leuten in ihren Taglohnbezügen hintanzuhalten, ist nicht nur selbstverständlich, es ist dies vielmehr eine Hauptaufgabe. Große Eroberungen haben wir in Turnus-.angelegenheiten zu verzeichnen und es wäre zu wünschen, Haß »vir öfter Gelegenheit hätten, uns diesbezüglich mit den Genossen aus der Provinz auseinanderzusetzen, um auch in die Provinz diese Errungenschaften zu verpflanzen. Die endliche Gleichstellung des Stundengeldes kostete gewiß einen großen Kamps, doch möge diese Errungenschaft nicht als die letzte verzeichnet werden. (Lebhafter Beifall.) Genosse Wabitsch betonte, daß bei Bemessung der Dienstzeit bei Erstellung der Turnusse nicht über 35 Prozent hinausgegangen ' werden möge. Es steht fest und dieses Zugeständnis ist bindend, daß die gegenwärtigen Turnusse nicht verschärft werden dürfen. Große Aufgaben stehen uns noch bevor bei dem Kampfe um die zweijährige Vorrückungsfrist bei den Dienern. Die Höchstgehalte der Oberkonduktcure müssen auf 2600 Kr. festgesetzt werden. Redner besprach noch die miserablen Kasernenverhältnisse, in welchen noch Großes zu leisten ist. Bezüglich der Ernennungen zu Obeikondukteuren führte er aus, daß die unternommenen Aktionen von Erfolg sein werden. Das Kreuzelwcsen konnte leider noch nicht durchkreuzt werden. (Lebhafter Beifall.) Die Redezeit wurde nunmehr wegen der vorge- schrittenen Zeit auf fünf Minuten beschränkt. Genosse Wügebauer beantragte, den beiden Genossen Wabitsch und Knottek für ihre Tätigkeit in den Personalausschüssen den Dank auszusprechen. Genosse Gluttig fragt an, warum nicht auch jenen Kondukteuren, welche mit 800 Kr. angestellt wurden, ein Jahr, beziehungsweise ein halbes Jahr im Avancement gekürzt wird? Er stellt dann noch folgenden Antrag: „Werden Arbeiter aus Magazinen rc. während eines lausenden Jahres als Zugsbegleiter verwendet, so sind diese als ständige Zugsbegleiter aufzunehmcn und sind so lange keine Ausnahmen durch das Bahnamt oder die Direktion zu erfolgen, als Bewerber für diesen Posten vorhanden sind, die durch ihre frühere Verwendung als Zugsbegleiter auf diesen Dienst gerechten Anspruch besitzen/ Es sprachen noch die Genossen T r a s ch l (Sig- mundsherberg), Wügebauer und Flöget, welch letzterer ausführt, daß der vierte Punkt der Tagesordnung durch die Referate der Genossen Wabitsch und Knottek bereits erledigt sei. Nachdem der Antrag des Genossen Gluttig angenommen worden war, wurde den Referenten der Dank der Delegierten durch Erheben vom Sitzplatze ausgesprochen. Genosse Schober sprach sodann in interessanter und fesselnder Weise über die Aufgaben der Vertrauensmänner unter den Zugsbegleitern, die er zunächst darin sucht, die Bestrebungen der Organisation gründlich kennen zu lernen, um sie auf die Kleinarbeit übertragen zu können. Beliebtheit unter den Kollegen, festes, männliches, charaktervolles Auftreten wird unbedingt zum Ziele führen. Auf diese Weise wird sich eine Agitation von Mann zu Mann entfalten, aus welcher nicht nur tüchtige Gewerkschaftler, sondern auch in der Politik bewanderte Genossen Hervorgehen werden. Genosse Schober hebt besonders die Turuusangelcgenhciten hervor, die es verdienen, agitatorisch ausgentttzt zu werden. Gerade bei den Eisenbahnern wird das Feld der Errungenschaften bald aus-ebaut fein; darum wünscht er. durch solche Lockmittel nicht ie Genossen zu verwöhnen. Es müssen auch ideale Güter angrstrebt werden, die sich im Busen der Genossen fester verwahren lassen. Der Kampf anderer Gewerkschaften wird stets in primitiven Ausströmungen seine Befriedigung finden, doch werden die Eisenbahner stets mit dem eroberten Bewußtsein siegen. (Lebhafter Beifall.) Resolutionen: Genosse S w o b o d a: „Die heute am 25. Jänner 1009 in Wien, IX.. Stroblhof, tagende Zugsbegleiterkonferenz spricht ihr tiefstes Bedauern aus über die Art und Weise, wie die Staatsbahndirektion Wien die Wahl der Vertrauensmänner in die Turnuskommission in letzter Zeit vorzunehmen befiehlt. Die Konferenz protestiert gegen diesen von der Staatsbahndirektion Wien eingestthrten Vorgang und wünscht, um endlich über diesen Gegenstand hinwegzu-kommen, daß der schon einmal eingebrachte und aufs neue einzubringende Vorschlag des Wahlmodus voll und ganz Berücksichtigung finde. Die Konferenz erklärt, daß sie die einzubringenden Vorschläge als Ergänzung des Erlasses des Eiseubahnministeriums Z. 18443/1V 1897 energisch fordert, um endlich Ordnung in die Wahl zu bringen. Die Konferenz erwartet daher, daß das Eisenbahnministerium den dringenden Wunsch der Zugsbegleiter ehe-baldigst und unbedingt Rechnung tragen wird! Genosse Schober: In der Ueberzeugung, daß eine Verbesserung der Verhältnisse für die Eisenbahnbediensteten nur durch eine starke, einige gewerkschaftliche Organisation möglich ist, eine solche eben nur durch eine zielbewußte, tatkräftige und ununterbrochene agitatorische Kleinarbeit erreicht und dauernd erhalten werden kan», beschließen die heute Versammelten, das Vertraucnsmännersystem in unserer Organisation, dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein, auszubauen, und zwar: Durch die Mitarbeit in den Ortsgruppen der Gewerkschaft mit den übrigen organisierten Eisenbahnern. Durch öftere Einberufung von sämtlichen organisierten Zugsbegleitern zu Versammlungen und Besprechungen über lokale Dienst- und Organisationssragen. Durch Abhaltung von eigenen und Teilnahme an Vortrügen der übrigen Organisationen. Durch eifrige Verbreitung der sozialdemokratischen Presse. Durch Wahl von tüchtigen Genossen in die Turnus-kommissionen, welche die Aufgabe haben, menschenwürdige Turnusse zu erstellen, die Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Dienst- und Ruhezeiten abzustellen, ans die Verbesserung der .Kasernen- und Unterlunstsräume hinzuwirken und alle sonstigen dienstlichen Uebelstände zu bekämpfen. Durch Anlegung, Vervielfältigung und Benützung von Listen über sämtliche Mitglieder und Nichtmitglieder in einer Kategorie und Station, zur Erzielung einer zweckmäßigen Agitation von Mann zu Mann/ Diese Resolutionen wurden unter lebhafter Zustimmung einstimmig angenommen. Um 7 Uhr abends wurde die Konferenz geschloffen. Von der Südbahn. Zum Zwecke der Durchführung der seinerzeitigen Z u g e st ä n d n i s s e im Sinne des Zirkulars 385 A hat die Südbahnverivaltung nunmehr folgende Erlässe heraus« gegeben: Nr. 1780/E. 61. 81« alle Betriebsinspektorate und österreichischen BahnerhaltungS» sektionen. Pcrsonalangelegeuhcite». (Neubemessung der Bahnmeisterstreckenpauschalien.) DaS k. k. Eisenbahnministerium hat mit dem Erlasse vom 10. November 1908, Zahl 54.514, die Sireckenpauschaulalien sämtlicher Bahnmeister von 240 Kr. auf 480 Kr. erhöht. Mit Beziehung auf die Bestimmungen des Zirkulars 385 A 1907, III. A., Absatz 1, finden wir uns daher bestimmt, für sämtliche gesellschaftlichen Bahnmeister, die derzeit im Bezüge eines Streckenpauschals stehen, dieses ab 1. Jänner 1909 auf 480 Kr. zu erhöhen. Für jene Bahnmeister, welche schon gegenwärtig im Bezüge eines Pauschal« von 480 Kr. stehen, tritt eine Erhöhung nicht ein. Die Anweisung der Differenzbeträge für die Zeit vom 1. Jänner bis Ende Februar l. I. hat in den nächstfälligen Gehaltslisten per März l. I. zu erfolgen. Wien, am 28. Jänner 1909. Der Generaldirektor: 558. An alle Herren DienstabteilungS», BetriebSinspektorats- und Lokal» Vorstände der österreichischen Linien der Güdbahn samt Nebenlinien. Personalangclegenhciten. uerkennung von Sterbequartalen nach im ktivstande verstorbenen unverehelichten Bediensteten.) Mit Beziehung auf Punkt IIIA 12 deS Zirkulars 385 A 1907 wird folgendes verlautbart: Im Falle des Ablebens eines aktiven unverehelichten Bediensteten wird derjenigen Familienangehörigen des Verstorbenen, welche zur Zeit des Ablebens seinen Haushalt geführt hat, beziehungsweise welche von ihm ganz oder zum großen Teile erhalten worden ist, ein Sterbequartal in dem Ausmaße flüssig gemacht, wie dasselbe der Witwe, beziehungsweise den Kindern nach einem im Attivstande verstorbenen Bediensteten gebührt (Zirkular 291 A 1900 und Zirkular 62 A 1903). Ist eine solche bezugsberechtigte Person nicht vorhanden, so können die KrankheitS- und Beerdigungskosten nach einem im Aktivstande verstorbenen unverehelichten Bediensteten, soweit sie nicht etwa aus den Mitteln der gesellschaftlichen Krankenkaffe zu bestreiten sind, im nachgewiesenen Betrage bis zur Höhe deS nach dem vorigen Absätze zu bemrffenden SterbequartalS derjenigen Person ersetzt werben, welche jene Kosten tatsächlich bestritten hat. Gesuche um Flüssigmachung deS SterbequartalS, beziehungsweise um Bezahlung der KrankheitS- und Beerdigungskosten sind unter Anschluß des Totenscheines bei derjenigen Dienststelle ein-zubrtngen, welcher der Verstorbene zuletzt unmittelbar unterstellt war. Tie Tatsache, daß der Gesuchsteller den Haushalt deS Verstorbenen geführt hat, beziehungsweise von ihm erhalten worden ist, muß entweder von der Dienststelle, bei welcher das Gesuch eingebracht ivird, oder vom Gemeindeamt deS letzten Aufenthaltsortes deS Verstorbenen bestätigt sein. Gesuchen im Sinne des Absatzes 3 sind Belege beizu-schließen, aus welchen die Höbe der ausgelaufenen Krankheitsund Beerdigungskosten und die erfolgte Zahlung durch den Gesuchsteller zu entnehmen sind. Die emlaulenden entsprechend instruierten Gesuche sind unverzüglich im Dienstwege an die Vorgesetzte Direktion zu leiten. Dieses Zirkular ist dem gesamten ungestillten Personal erweislich zur Kenntnis zu bringen. Wien, am 17. Dezember 1908. Der Generaldirektor: Eger w. p. * * * lieber Intervention der Organisation hat die Südbahn weiters folgenden Erlaß herausgegeben: 88. Nr. 380/S. An alle Herren DienstabteilungS-, BetriebSinspektorats- und Lokal» Vorstände der österreichischen Linien der Güdbahn samt Nebenlinien. Gcpiickdieust. Gepäckfreigewicht aus Grund vonRegtekarten.) Don unserem Personal sind Beschwerden darüber eingelangt, daß den Südbahnbediensteten und deren Familienmitgliedern bei Regiekarten auf Grund der „Legitimationen für Frauen und Kinder von Eisenbahnbediensteten" die Beförderung des Reisegepäcks unter Zugestchung eines FreigewichteS an den Gepäckkassen verweigert werde. Wir bringen Ihnen daher die einschlägigen Normen der „Bestimmungen und Gebührenberechnung für Regiefahrkarten', Seite 4, Punkt 14, und deS Handbuches sür den Transport von Personen und Reisegepäck, Seite 119, Spalte 6, zur genauesten Warnachachtung in Erinnerung. Nach diesen Bestimmungen sind die Slidbahn-Bediensteten (aktiv oder pensioniert) und Arbeiter, ferner deren Familienmitglieder (Frauen, Kinder, Dienstboten) berechtigt, bei Reisen mit Regiekarten 25 Kilogramm Gepäcksreigewtcht in Anspruch zu nehmen, gleichgültig, ob die Regiekarten auf Grund von Einzel-anwetsungen oder Legitimationen (Legitimationen für aktive Eisenbahnbedienstete, Legimationen sür Frauen und Kinder von Eisenbahnbedienstesten, graue Regiekartenlegitimationen» temporäre Karten oder Zertifikate) gelöst worden sind. Wien, am 5. Jänner 1909. Die administrative Direktion: Katzl w. p. Folgender weitere Erlaß betrifft die Frage der Unfälle: Nr. 2354/5ÖIX. 54. An alle Betriebsinspektorate und an alle österreichischen Stationen, Heizhäuser und Werkstätten der Südbahn samt Nebenlinien. Unfälle. (Meldung und Berichterstattung über Verunglückungen beim Wag enkuppeln.) Die k. k. Generalinspektion hat beanstandet, daß häufig in den Meldungen über Unfälle beim Ein- oder Aushängen von Waaenkuppluugen die Angebe der Nummer und Eigentums-Merkmale der betreffenden Wagen sowie die Angabe, ob die Wagen mit Sicherheitskuppeln und Kupplerhandgriffen versehen sind, fehlen. Wie erhoben wurde, ist bi« Nichtbeachtung dieser mit irkular 366 A1907 verlautbarten Bestimmung teils auf die achläfsigkeit der mit der Ausfertigung von Meldungen betrauten Organe, teil« daraus zurückzuführen, daß die Verletzten die Meldung von ihrem Unfall verspätet, da« heißt zu einer Zeit erstatten, zu welcher die Ermittlung der vorerwähnten Daten nicht mehr möglich ist. Auch wird die Angabe, ob die Wagen mit Sicherheitskuppeln und Kupplerhandgriffen versehen sind, oft deshalb unterlassen, weil der Unfall mit der Art der KupplungS-vorrichtung nicht in ursächlichem Zusammenhang steht. . Indem wir Ihnen die Bestimmungen des Zirkulars 366 A 1907 zur genauen Darnachachtung nachdrücklichst in Erinnerung bringen, machen wir Sie besonders darauf aufmerksam» daß bei Verletzungen, die sich beim Ein- und Aushängen von Kupplungen ereignen, die Angabe der Nummern und Eigentumsmerkmale der betreffenden Wagen sowie die Angabe, ob sic mit Sicherheitßkuppeln und Äupplerhandgriffen versehen sind oder nicht, unter olle« Umständen, alsoohneRücksicht auf d>e Ursachen des Unfalles, zu machen sind. Ferner ist das Personal neuerdings anzuweisen, Verletzungen, namentlich solche beim Kuppeln, sofort zu melden, damit die erforderlichen Feststellungen unverzüglich vorgenommen werden können. Für die Befolgung unserer Anordnungen machen wir die Stationsvorstände persönlich verantwortlich. Die Bestimmung, dah die in Rede stehenden Angaben anch in die von den Betricbsinsvektoralen borzulegenden Erhe-vungsberichte aufzunehmen find, bleibt in vollem Umfang aufrecht. Diese Daten sind endlich auch in allen jenen Fällen von Verletzungen beim An- und Äbkuppeln anzugeben, welche laut den Direktiven B auf dem Formular C zu melden sind. Wien, am 27. Jänner 1909. Die Maschinendirektion: Die Verkehrsdirektion: Prosfy w. p. Netzler w. x. Zur Lage der Offizianten auf den k. k. Staatsbahrten. (Bon einem Offizianten.) Wenn wir einen Artikel über diesen Gegenstand erst heute schreiben, so mag man uns mit Recht oder Unrecht vorwerfen, daß dies erst so spät geschieht; aber wir tun dtes nicht, wie jene anderen bürgerlichen Fach- und Tagest blätter, um Mitleid bei der Außenwelt zu erregen oder gar aus egoistischen Motiven, um den Mitglieder- und Abonnentenkreis unter den Offizianten zu erweitern, sondern aus dem Pflichtgefühl, unserer dem Wohle aller Eisenbahner dienenden Organisation heraus die Lage jeder einzelnen Kategorie der Eisenbahner «»geschminkt, ohne jedwede Voreingenommenheit und trotz eines ehrlichen, aufrichtigen, nicht atnr geheuchelten und theatralisch offen zur Schau getrogenen Radikalismus, in objektiver, offener Weise im Lichte der Ocffentlichkeit in unserem Fachblatt darzustellen. Die Lage der Offizianten auf den k. k. Staatsbahnen, namentlich aber auf den verstaatlichten Nordbahnlinien ist eine prekäre. Dies zu bestreiten wäre Wahnwitz, denn trotzdem — und dies muß hier besonders den deutschnationalen und tschechischnationalen Prahlereien und Großtuereien vis-ä-vis hervorgehoben — werden in den letzten vier Jahren einzig und allein durch die Macht und kluge Taktik der internationalen Organisation (nicht also durch Petitionen, Bitlgänge und Memoranden) namentliche Vorteile, wir erwähnen bloß das Zeitcwaucement zu zwei Jahren ab 1400 Kr, zu 200 Kr. (wofür die Beamten bis heute noch ergebnislos kämpfen), errungen wurden, sind dre Verhältnisse unter den Offizianten doch nicht viel bester geworden. Die materiellen Vorteile der ja nicht unwesentlichen Ausbesserungen wurden nämlich einerseits durch die fortwährend noch im Steigen befindliche Teue-der wichtigsten Lebensmittel und Bedarfsartikel, anderer-feit« durch den unerfät licken Fislalismus des Staates [ können notneu lich die Nordbahner jetzt gut beurteilen), der von den kleinsten Bezügen seinen Tribut in Form von Dienftverleihungsgebühren, Qmttungsstempeln, BesoldungZstemrn rc.-c. fordert, weit überholt, man könnte Wgar sagen illusorisch gemacht und sind Heute schon ein Dazu kommt noch, daß viele Zugeständ-msse. der letzten Bewegung, so namentlich das allseitige zwenährige Avancement, die Einführung der Kasse- und Kalkulationszulagen auf sämtlichen Linien der k. I Staats-bahnen, die Herabsetzung des Mietzinspreises für Naturalwohnungen, die Uniformfrage rc. durch den bureaulratisch schleppenden Gang und bet unserem bekannten österreichischen Amtsschimmel, trotzdem bereits ein halbes Jahr wieder verstrichen ist, noch nicht durchgeführt wurden. So kommt es, daß unter den Offizianten mit Recht eine Unzufrieden* fiett und Gärung herrscht, die noch gesteigert wird durch den Umstand, daß einzelne Kategorien von Unterbeamten, wie zum Beitziel die Maschinenmeister, Werkmeister, Bahnmeister und Signalmeister (wir betonen ausdrücklich, daß wir dieses Zugeständnis bei den betreffenden Kategorien als vollkommen berechtigt ansehen) in die Gruppe I der Unterbeamten einrangiere wurden. Die Offizianten fühlen sich mit Recht, wegen Nichteinbeziehung unter obengenannte Unterbeamtenkategorie als besonders aut qualifizierte Kanzleikräfte, was ja die Erreichung des Offiziantengrades nach den bestehenden Normen bei den k. k. Staatsbahnen voraussetzt, sehr geschädigt und zurückgesetzt. Daß dem wirklich so ist und hier nichts übertrieben wird, beweist der Umstand, daß die Offizianten sowohl auf der Strecke als auch bei den Direltionen in den Zentralnmtern, als kommerzielle und als technisch administrative Kanzleikrüste in Güterkassen, bei Streckenleitungen und Heizhausleitungen als Sekretäre von Vorständen, wichtige Beamtenposten, die zumeist für diverse Beamtcnkategorien normiert sind, versehen. Wir erwähnen hier bloß als Kuriosum, daß zum Beispiel bei der Nordbahn die so wichtigen Kalkulontenposten. die beim kommerziellen Dienst, bei »er heutigen Ausdehnung und komplizierten Zusammensetzung des Tarifwesens, so daß man mit Fug und Recht von einer Tarifwissenschaft spricht, die wichtigsten Stellen siird und noch heute o t die bereits geflügelten Worte eines der erfahrenosten Kassen* Kontrollore zitiert werden: „Der Kalkulant ist die Seele des Geschäftes*, zumeist mit Offizianten besetzt sind, trotzdem selbe in den größeren Stationen überall für Beamte normiert sind. Die Entlohnung für so wichtige Stellen, die naturgemäß eine höhere Intelligenz und somit zumeist auch eine größere Vorbildung voraussetzen und neben der täglich anstrengenden, bei der nicht geregelten überlangen Arbeitszeit nervenzerrüttenden geistigen Arbeit, noch fortwährendes Studium erfordern, ist natürlich eine verhältnismäßig geringe und den heutigen abnormalen Teuerungs» Verhältnissen absolut nicht entsprechende. Go kommt cg oft vor. daß Offizianten, die keine wie immer gearteten Neben-bezüae (mit Ausnahme der kleinen Kalkulationszulage bei der Nordbahn) besitzen, dagegen große Abzüge monatlich haben, buchstäblich mit ihren Familien der größten Not und den größten Entbehrungen ausgesetzt sind, so daß man bald mit Recht an Stelle der Karikaturen von hungernden und frierenden Diurnisten diejenigen der Offi- zianten setzen wird. Große Schuld an diesen trostlosen Zuständen tragen natürlich die Offizianten auch selbst. Zum großen Teil indifferent, zum Teil als Spielball der diversen bürgerlichen, nationalen, chauvinistischen Parteien lassen sie sich von diesen am Gängelband führen und jagen mit einer sich selbst und die Außenwelt täuschenden dünkelhaften Selbstüberhebung, ihre prekäre Lage verschleiernd, unsinnigen Phantomen nach. Beamtentum um jeden Preis, auch eventuell mit materieller Schädigung, goldstrotzende Uniform, eventuell mit zerrissenen oder geflickten Schuhen und Degen. (So einer deutschnationalen Polizistenseele läßt der Säbel keine Ruhe, das ist ihr Ideal!) Das sind so die wichtigsten Forderungen der deutschnationalen Reichsbündler für die Offizianten, wie sie der Nordbahnoffiziant Herr Tomafsi als Funktionär der Wiener Ortsgruppe des „Reichsbundes deutscher Eisen- . bahner" und namens des sogenannten .Wiener Aktions- * komitees der Offizianten", einer in Prerau tagenden Kon- ! ferenz (im Lokal der „ZotnsU jednota“ ? I) der Offizianten j der Nordbahn in einem Memorandum (angeblich von Kroy und Progon inspiriert!) vorlegte. Dieses Memorandum, das auch die übrigen Unterbeamten in unerhörter Weise herabsetzt, soll (o sancta simplicitas!) auch einer am 21. d. M. in der Volkshalle des Wiener Rathauses tagenden Monstreversanmilung sämtlicher Offizianten der k k Staatsbahnen zur Annahme vorgelegt werden. Die Ua* finnigfeiten dieses Memorandums hatte der beider Konferenz anwesende Genosse Engel trotz des Widerspruches der Nationalen beider Couleur unter Zustimmung deS vernünftigen Teiles der Offizianten in gediegener Weise widerlegt und zugleich auch die Beleidigung der übrigen Unterbeamten als minderintelligente Gruppen energisch zurückgewiesen. Die wirklich vernünftig denkenden, leider in der großen Minderheit sich befindlichen sozialdemokratisch gesinnten Offizianten beharren auf dem Antrag des Dr. Ellenbogen, respektive jetzt Tomschik, der im Parlament bereits vor Jahren und jetzt wieder eingebracht wurde und alles Vernünftige enthält, was den Offizianten sowie auch anderen Unterbeamtenkategorien nottut. Die Offizianten aber mögen endlich aus ihrer geistigen Umnachtung erwachen 1 nicht unsinnigen Phantomen nachjagen und sich nach dem Muster der von ihnen so verachteten Arbeiter der modernen, auf internationaler Basis stehenden gewerkschaftlichen Organisation der Eisenbahner anschließen. Nur in dieser zentralen Organisation, nicht aber in kleinen, angeblich familiären (sagen wir Taschenfeitelklubs) Klubs, die eine zentrifugale Tendenz haben, liegt durch die große Macht eine Gewähr des Erfolges, wie die Vergangenheit lehrt. Wir Offizianten allein sind eine Null, das muß ganz offen gesagt werden, nur mit Hilse der anderen klassenbewußlen Eisenbahner können wir bei kluger Taktik und steter Bedachtnahme auf den Enderfolg etwas erreichen, so wie es die alten Römer bereits richtig in dein Verse ausdrückten: „Quidquitl agis prudenter agas et respico finem!“ (,WaS du tust, tue mit Bedacht und denke stets an den Endzweck!") Rectns. Inland. Zur Durchführung der Zugeständnisse betreffend die Verbesserung der Automatik auf den k. k. Staats-bahnen. In der letzten Zeit sind uns eine Reihe von Beschwerden darüber zugekommen, daß von seiten dcS Eisen* balinministeriums die Zugeständnisse betreffend die Verbesserung der Automatik der Unterbeamten und Diener noch nicht zur Durchführung gebracht wurden und daß diese Zugeständnisse im kürzlich erschienenen Jänneravancement unberücksichtigt geblieben sino. Wir bemerken zu diesen Beschwerden folgendes: Das Elsenbahnrninisterium hat bei den Verhandlungen im Oktober vorigen Jahres gegenüber dem Exekutivkomitee zu Punkt 4 der Forderungen, betreffend die Verbesserung der Automatik der Unterbeamten und Diener erklärt, daß mit Erhöhung der Anfangs-geholte bei einzelnen Kategorien Kürzungen bestimmter Vorrückungsfristen rc. sowie auch die Ueberstelluiig mehrerer Kategorien in höhere Gruppen in Aussicht genommen sei und daß der diesbezügliche Entwurf dem Zenlralausfchuß der Personaltommifston zur Begutachtung vorgelegt werden wird. Nun ist dieser Entwurf der verbesserten Automatik von feiten des Eisenbahnministeriums noch nicht fertiggestellt und wurde daher auch nicht dem Zentralausschuß der Per-sonalkommissio nzur Begutachtung vorgelegt. Folglich konnten die genannten Zugeständnisse auch in dem kürzlich erschienenen Jänneravancement und bei den am 1. Jänner 1909 erfolgten Neuaufteilungen nicht zur Durchführung gebracht werden. Die Fertigstellung der verbesserten Automatik von feiten des Eisenbahnministeriums muß daher abgewartet werden, um so mehr, als dos Eisenbahnmini-stetium, wie bereits bemerkt, beabsichtigt, den diesbezüglichen Entwurf dem Zentralausschuß der Personalkommission zur Begutachtung vorzulegen. Nachdem die verbesserte Automatik auf den 1. Jänner 1909 rückwirkend sein wird, wie dies von seiten des EisenbahnministerutmS zugestanden wurde, wird kein Bediensteter, der an der verbesserten Automatik Anteil hat, benachteiligt fein. Im Interesse der Bediensteten liegt es, ,'daß diesmal die verbesserte Automatik dem Zentralausschuß der Personalkommission vorgelegt wird, damit die gewühlten Vertrauensmänner des Personals Gelegenheit haben zur verbesserten Automatik Stellung zu nehmen und nicht, wie das letztemal, über Wunsch des sogenannten nationalen und christlichsozialen Kartells übergangen werden. Bravv Peruerstorfer! In einer in Wiener-Neustadt abgehaltenen Wählerversammlung sprach Abgeordneter Genosse Perne r st orfer über die politische Lage und erklärte unter Hinweis auf die Krawalle der Tschechischnationalen: „Wenn die Tschechen es wieder versuchen sollten, durch eine derartige Oostrukion das Parlament unmöglich zu machen, dann werden die Sozialdemokraten, unter denen sich noch handfeste Männer befinden, diese Leute gewaltsam aus dem Parlament hinaus-tragen/ Ganz richtig so. Hausdurchsuchung. Am 17. d. M. fand sich sowohl in unserem Redaktionslokal als auch in den Räumen der Druckerei „Vorwärts" eine polizeiliche Kommission ein, die noch dem Manuskript eines Artikels, in dem wir eine Ehrenbeleidigung verübt haben sollen» haussuchte. Das Resultat war ein negatives. Ein österreichischer Arbeitgeverhauptverband hat sich kürzlich auf Veranlassung des Niederösterreichischeu Gewerbevereines und im Einvernehmen mit der Haupt-stelle österreichischer Arbeitgeberorganisationen gebildet Seine Ausgabe soll fein, die gewerblichen Arbeitgeberverbände zufanmtenzufchließen und die Organisation der gewerblichen Arbeitgeber, wo dieselbe noch nicht besteht, einheitlich durchzuführen. In der Gründungsverfammlung waren 18 Verbände, deren Mitglieder mehr als 80.000 Arbeiter beschäftigen, vertreten. Der Zweck der christliche« „Arbeiterbewegung"* Von den zwei Landtagsmandaten, die kürzlich in Wien-Neubau zu besetzen waren, hatte man den .christlichsozialen Arbeitern" eines versprochen. DaL Versprechen wurde aber nicht gehalten. Das ärgerte nun die christlichsozialen „Arbeiterführer" und in ferner Wut sprach' der chnstlichsoziale Abgeordnete A n d e r l e ein wahres Wort aus. Die offizielle christlichsoziale Korrespondenz „Austria" berichtet darüber : „Der Redner weist auf den ununterbrochenen Kampf hin, den die christliche Arbeiterschaft gegen die Sozialdemokratie doch nur im Interesse der gesamten bürgerlichen Gesellschaft führt, trotz welchem sie von der letzteren nun derart beiseite geschoben wird/ Das ist einmal ein wahres Wort eineS Christlichsozialen. Nur im Interesse der bürgerlichen Gesellschaft, also der kapitalistischen Ausbeutung, arbeiten die christlichsozialen „Arbeiterführer" und nicht im Interesse der Arbeiter. Das neue Kabinett Bieuerth. Nun ist das neue Kabinett beisammen. Es besteht aus folgenden Herren: Ministerpräsident: Freiherr v. Bienerth: Minister des Innern: Freiherr v. Haerdtl; Finanzminister: Dr. Ritter v. Silin Sit; Justizminister: Dr. v. H o ch en bürg er; Unterrichtsminister: Graf Stürgkh; Eifenbahnmimster: L. Wrba; .yanbclsmtnifter: Dr. Weiskirchner; Oeffentliche Arbeiten: A. Ritt; Ackerbau: Dr. »ras; Landsmannminister: Dr. Schreiner, Dr. Zacek und Ritter v. Abrahamowicz. Statt durch ihre eigenen Mitglieder und Beauftragten werden die Parteien durch Politiker vertreten, die einmal zu ihnen gehört haben, oder ihnen, wie der gewöhnliche Ausdruck lautet, uahestehen, oder die auch ihre Mitglieder find, das Portefeuille aber nicht in ihrem Auftrag übernehmen. Ein Ministerium ist in Oesterreich ja an sich immer eine sehr gemischte Gesellschaft, und eine nationale oder politische, überhaupt welche Einheitlichkeit immer, ist ihm durch die Natur des Staates schlechthin versagt. Es muß Deutsche, Tschechen und Polen enthalten, also Vertreter von Nationen, die sich aufs schroffste bekämpfen; es ist immer auch eine Mischung von Liberalen und Klerikalen, denn beide Strömungen find gleich stark und heischen Berücksichtigung; es muß auch immer Abgeordnete und Beamte enthalten. Beamte kann auch dos „rein parlamentarische" Ministerium nicht missen, denn, von dem der Landesverteidigung ganz abgesehen, ist die Präsidentschaft und das Innere Abgeordneten unerreichbar; dagegen kann auch das „reine" Beamtenministerium auf die Teilnahme von Politikern nicht verzichten, denn die sogenannten Londsmcmnministerren, als politisch-nationale Aufsichtsämter. können nur von Politikern versehen werden. Aber das neue Bienerthsche Kabinett ist als Regierung so ziemlich das bunteste, was sich einem Staate jemals als Regierung vorgestellt Hot. Attive Abgeordnete, ausrangierte Politiker, hohe Beamte und Protektionskinder sind da — ohne jede tiefere Idee, rein mechanisch — zu einem Ministerium verbunden worden, dem schon der „Chef" selbst den Dutzend-, charcifter deutlich aufprägt. Auf was für Leute Herr v. Bienerth gekommen ist, mögen ein paar Hinweise klarmachen. Als Handelsminister wurde Weiskirchner berufen, der frühere Direktor des Wiener Magistrats und bisherige Präsident deS Hauses, der damit die fettere Pfründe der Präsidentschaft vorzieht, die mehr Arbeit macht, als sie Ertrag liefert. Weiskirchner ist zwar fein unbegabter Mensch, aber sein Ruf überragt seine Bedeutung doch beträchlich; immerhin ist er unter den Christlichsozialen eine bessere Nummer. Finanzminister wird der bisherige Gouverneur der Oester-reichisch-Ungarischen Bank, der Herr v. Silin Skt, der 'chyn Finanzminister im Kabinett Badeni war, eine lachzizische Größe, dessen öffentliches Wirken ober eine Kette von Mif eine Leistung ist deckung des § 14, 6er vor ihm in der Verfassung Mißerfolgen ist. die Eni- ein unbeachtetes Dasein führte, in' dem er aber das" geeignete Instrument des Versossunasbrnches erkannte, mit dem man bann zehn Jahre gewirtschostet hot. Als Justizminister ist ein Provinzadvokat, ein Dr. v. Hochenburge r, bestellt, der in dem 1897er Parlament Abgeordneter von Graz war, seit zehn Jahren jedoch völlig verschollen ist. Noch komischer ist die Ausgrabung des Dr. Sr af, eines tschechischen Professors, dessen Hauptverdienst es ist, baß er der Schwiegersohn Ladislaus R t e g e r 8. des politischen Erweckers der tschechischen Nation war, der selbst ober als Politiker eine vorsintflutliche Figur ist. Zum Unimichtsminiftet hat sich Bienerth den Grasen Stürgkh erkoren, dessen fanatische Reden gegen die Wohlreform noch unvergessen siud, und die ihn in dem Haufe, dessen Entstehen er so heftig bekämpfte, naturgemäß sehr behebt machen müssen. Das Tollste ist allerdings der neue Minister für öffentliche Arbeiten, als der ein gewisser August Ritt ernannt wurde, von dem man nichts weiß, als daß er bei der Innsbrucker Statthaltern Hofrat ist. Daß man mit derlei Helden die schwierige Situation nicht wird meistern können, ist nur allzu begreiflich; weder politische noch geistige Kräfte, das ist selbst für ein österreichisches Parlament zu wenig. Der Reichsrat dürfte anfangs März einbcrufeit werden, und dann wird sich bald entscheiden, wer stärker ist: die Regierung oder das Parlament. Entweder es gelingt, im Parlament eine aktionsfähige Mehrheit hervorzubringen, die sich ihr eigenes Ministerium setzt, oder dos Haus verblutet sich im Kampfe wider eine Obstruktion, die, wie die Dinge liegen, fein Dasein mehr gefährdet als das der Regierung. _____________________________________ Nusland. Das Koalitionsrecht der Eisenbahner in Preusten. Die Neubildung einer christlichen ©eivcrtfchaft der Eisenbahnhandwerker hat den preußischen Eisenbahn -minister veranlaßt, feinen Standpunkt zum Koakitionsrecht zu formulieren. Er will die neue christliche Eisenbahner* aewerkschaft dulden und überhaupt den Arbeitern das Koalitionsrecht nicht verwehren. Aber die Eisenbahnerverbände müssen folgenden Voraussetzungen entsprechen: 1. Sie dürfen weder direkt noch indirekt sozialdemokratisch Sekte 8 „ger Cisrnbahnrv.- Nr. 6 fein; 2. sie müssen in ihren Satzungen ausdrücklich auf das Streikrecht verzichten. — Den Führern derHirsch-T cker-schen Gewerkvcreine, Goldschmidt und Hart m u n n. hat der Minister (nach dem Gewerkverein Nr. 4) erklärt, daß die Eisenbahner Freiheit in der Wahl der Organisation hätten. Ob sie sich den Hirfch-Dunckerschen. dem christlichen oder dem Trierischen Verband anschlössen, sei ihm gleich. Es dürfe aber nicht geduldet werden, daß durch Streiks störend in diesen Betrieb etngrpriffen werde. Von der glatten Abwicklung des Eisenbahnverkehrs hänge heute geradezu das Leben der Nation ab. Darum müsse die Sozialdemokratie mit ihren Streikabsichten dem Eisenbahnbetrieb ferngehalten werden. Die Berliner Hochbahnkatastrophe. In Berlin wurde der Zugsführer Schreiber, der die Berliner Aochbahnkatastrop' e vom 26. September v. I. verschuldet haben soll, zu der furchtbaren Strafe von einem Jahr und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Nach dem Ergebnis der Verhandlung mutz es als wahrscheinlich, aber keineswegs als gewiß betrachtet werden, dah Schreiber das Haltesignal üb'rfahren hatte — er selber bestreitet es hartnäckig — auf de • anderen Seite aber steht fest, daß im Betriebe derHochbah t v i e l fa ch U n o r d n u n g herrschte und daß das früher als technisches Wunderwerk gepriesene Gleisdreieck durch seine Unübersichtlichkeit eine schwere Betriebsgefahr in sich barg. Tas furchtbar harte Urteil wird aber trotzdem den nicht verwundern, der bedenkt, daß Beamte der Hochbahn und der mitverantwortlichen Aufsichtsbehörde von der Staatsanwaltschaft, respektive vom Gericht als ©ochverständige beordert waren, und daß der Vorsitzende noch am letzten Tage einen dieser Sachverständigen zu einem Vortrag über die Betriebssicherheit der Hochbahn aufforderte mit der ausdrücklichen Begründung, daß durch die Pretzberichte über frühere Prozehgutachten Unruhe ins Publikum hineingetragen worden sei. Zu der furchtbaren Strafe sagt das „B e r-lrnerTagblatt": Es ist menschlich begreiflich, daß man nach einem S ü n d e n b o ck für eine Katastrophe suchte, durch welche achtzehn Menschen ihren Tod fanden. Das Publikum kann die Hochbahn nicht entbehren; deshalb ist es eigentlich selbstverständlich, daß man ihm auch das Gefühl der Sicherheit zu geben sucht. Wir gehen gar nicht so weit, nun etwa die Verwaltung der Hochbahn an-Kagen zu wollen, um den Verurteilten zu entlasten, wenn wir auch der Meinung sind, daß Tod und Leben von zahlreichen Passagieren nicht davon abhängig sein dürfen, daß einmal aus Unachtsamkeit oder aus anderen Ursachen ein Signal überfahren wird. Aber diese Sicherheit darf den, fuülikum nicht auf Kosten eines einzelnen gegeben werden, s ist ein furchtbares Gefühl, sich sagen zu müssen, daß ein Mensch aus der Gesellschaft ausgestoßen wird, nicht weil er möglicherweise etwas verbrochen hat, sondern weil ein Unglück geschehen ist und weil ein Exempel statuiert werden mußte. Bits dem Genchtsjaal. <5tu Zusammenstoß in Brüx. Der Verschubmeister Karl Kebrle in Brüx ist von der k. k. Staatsanwaltschaft angeklagi worden, er habe durch eine falsche Tirigierung auf der Station Brüx der A. T. E. einen Zusammenstoß zweier Züge verursach' und verschuldet. Ueber diese Anklage fand die Hauptverhandlung beim Bezirksgericht Brür am 9. Februar 1: 09 statt. Der Anklage lag folgender Sachverhalt zugrunde: Am 25. November 1908, um '1,1 Uhr friil) sollte ein Leerzug mit 57 Wagen vom Kopitzer Nangierbahnhof auf den Guido bahnhos in Brüx entfahren. Der Zug sollte auf das fünfte Geleise dirigiert werden. Kebrle soll aber dem Wächter den Auftrag gegeben haben, den Zug auf das vierte Geleise einfahren zu lassen. Das vierte Geleise war aber mit Wägen verstellt, infolgedessen ficht der Schleppbahnzug aus die leerstehenden Wägen und wurden zwei Eisenbahnbedienstete verletzt. Kebrle hat bei der eisenbahnämtlichen Vernehmung zu-gestanden, daß er die Disposition, statt auf das fünfte Geleise auf das vierte Geleise zu fahren, dem Wächter erteilt habe, ebenso soll Kebrle dieses Zugeständnis dem Lokomotivführer Hahnt, dem Verschieber Juriö und dem Weichenmüchler © t'e f f a n gegenüber gemacht haben. Als Verteidiger Kebrles fungierte der Aussiger'Advokat Dr. Hübsch. Derselbe nahm bei der Verhandlung den Standpunkt ein, das, das außergerichtliche Geständnis des Kebrle gar keinen Wert besitze; Kebrle habe dieses Geständnis damals in der Verivirrung gemacht; er war von der Sicherheit, mit welcher der Weichenwächter S t e f s a n behauptete, daß Kebrle ihm den Auftrag für das vierte Geleise gegeben habe, ganz getroffen; Kebrle fei damals in dem ungewohnten Dienst erst zwei Tage beschäftigt gewesen; habe vorher anstrengende Nachtdienste und anstrengende Tagdienste hinter sich Sehabt; fei unwohl gewesen und erst ain dritten Tage nach dem nfafl, als er einen Ruh tag hatte, habe er sich de» Sachverhalt richtig zurechtlegen können und habe sich dann nachträglich genau erinnert, daß er dem Wächter den Auftrag auf das fünfte Geleise i»gebcn habe; an i>ct fraglichen Stelle sei starkes Geräusch; es ei nicht ausgeschlossen, daß der Weichenwächter statt Geleise 5 >as Geleise t verstanden habe, obwohl Kebrle das fünfte genannt habe, lieber eindringliches Befragen des Verteidigers Dr. Hübsch hat auch der Zeuge Ste ff an zugegeben, es sei möglich, daß Kebrle doch das fünfte Geleise genannt habe. Der Sachverständige Ingenieur KrumbhoIz muhte zugeben, daß Kebrle vor der Affäre sehr anstrengenden Dienst gemacht hatte, es wurde ferner über Befragen des Verteidigers festgestellt vah Kebrle die angewiesene Dienstleistung erst zwei Tage verrichtete. AuS dem Ergebnis des Beweisvcrsahrens zog der Verteidiger den Schluß, daß sich die Frage, ob K ebne denn doch nicht dem Wächter Auftrag für das fünfte Geleise gegeben habe, *icht verneinen lasse, dah rücksichtlich des Kcbr le eine Reihe von Momenten vorliege, die als Zufälle bezeichnet werden müssen, und dah bei der gegebenen Sachlage kein Verschulden in der Art' vorliege, wie es zur Uebertretnng deS ij -132 St.-G, erforderlich sei. Der Richter schloß sich diesen Ausführungen an und ging mit einem Freispruch vor. In der Hast des Dienstes. Vor dem k. k. Bezirksgericht Mürzzuschlag hatten sich kürzlich die Verkehrsbeamten Rudolf Ried ig er nnd Siloester K o tz m a n n in Mürzzuschlag, weiters der Verkehtsbeantte Ritter von Guolsinger in Langenwang und der Oberkondukteur Johann Matschek in Bruck a d. Mur wegen eines Unfalles zu verantworten, ivelcher sich im September v. I. aus der Strecke zwischen Mürzzuschlag und Langenwang ereignete, indem der in der Früh verkehrende Erforderniszug 855 auf einen auf demselben Gcleifc fahrenden Bahnwagen stieß, ohne daß übrigens hierbei irgend eine Verletzung von Personen erfolgte. Dem Verkthrsbeamten Rudolf Ried ig er, welcher am Unfallstag den Verkehrsdienst versah, wurde nun zur Last gelegt. dah er cs übersehen batte, den Arsorderniszug mittelst AoifozettelS die Strecken Wächter zu avisieren, wodurch -8 flu ereignete, daß diese das Entheben des Bahnwagens auf das Geleise, beziehungStveife den Verkehr desselben gestatteten. Dem Beamten Kotzmann, welcher äußeren Dienst Mürzzuschlag versah, wurde zur Last gelegt, dah er unterlassen habe, den Zttgssiihrer des vor dem Erforderniszug verkehrenden Zuges 841 von dem Verkehr des Erforderniszuges mündlich zu verständigen und die Anbringung des NachtzugsignalS zu Überwachen. Der ZugSsührer des Zuges 841, Oberkondnkteur Matsche!, wieder sollte zu dem Unfall dadurch beigetragen haben, daß er die Anbringung des Nachtzugügnals unterließ, durch welches natürlich gleichfalls die Strec^enwächter ans den Verkehr des Er» forderniSzuges aufmerksam geworden rofirn, obglri^i der Verkehr des ErsorderniszugeS in dem Stundenpaß eingetr ,,eit war. D r V.rkehrsbeamte Ritter von Guolftnger in Langenwang hatte sich deswegen zu verantworten, weil auch er die Ausfendimg der Avisozettel über den Verkehr deS Zuges 855 in der Richtung gegen Mürzzuschlag unterlassen hatte. Bei der Verhandlung, in welcher als Verteidiger Dr. Harpner aus Wien intervenierte, verantworteten sich sämtliche Angeklagten so wie während der Vorerhebung dahin, daß sie an dem Unfall unschuldig seien. Die ntifieklngten Deikehrsbeamten gaben insbesondere an, daß der 2Wefir zur kritischen Zeit ihre A ifmerffomkuit nnd Zeit derart in Anspruch nehme, dah ein Uebetfebett leicht mög- lich sei; Oberkondukteur Matschek g"k> an, dah er die Eintragung im Stiindenpoh nicht vemerkt habe und mündlich von dem Verkehr des Folgeznges nicht verständigt worden fei. Tie als Zeugen einvernommenen Babnwagenbegleiter gaben au, daß sie von dem Verkehr de8 Erfoiderniszuaes feine Kenntnis hatten; sic hätten übrigens das Herannahen des Zuges schon ans zirka 100 Meter wahrgenommen und wären somit rechtzeitig in der Lage gewesen, vom Wagen abzuspringen. Verteidiger Dr. Härener vertrat den Standpunkt, dah im vorliegenden Falle allerdings einzelne Versehen vorgekommen seien, die sich jedoch mit der Haft des Dienstes erklären ließen Von einer strafbaren Handlung könne aber deswegen keine Rede fein, weil bei der gegebenen Sachlage und auf Grund der Ansinnen der als Zeugen verw'tnmenen B,chmvagenb>'gleiter von einer fflefechr für irgend ein Menschenleben nicht die Rede sein könne. Die Vahnwageubegleiter mußten noch der ganzen Sachlage das Herannahen des Zuges rechtzeitig bemerken und waren leicht in der Lore den Bnhnwagen einsam zu verlasien, so daß höchstens ein Mater, l'cha^en, sicher ich aber keine Gefährdung von Menschenleben eint'ctcn konnte. Der Richter f,l>loß sich dieser kelteren Auffassung an und ging mit einem Freispruch säwtichr Angeklagten vor. Der Ba'üinnfall von Ro ettitu. Am 17. Mai v I subr der Lokomot!v ülirer Johann Klein, van Waidho?en an der Mbs kommend, mit dem Per o enzug 914 in die Station Rasenau ein. Während der Eins iltrt gab ihm der Stations-norftand Stietka drn Auftrag, über einen Wechsel hinaus .«fahren nnd dann auf das dritte (Meise zu fahren, wo der Zug an fünf hauptsächlich mit Walls hient besetzte und automatisch gebremste Wagen anziikupvelit war. Johann filein tarn diesem Auftrag nach und fichr, nachdem er den Wechsel über-fahren hatte, in einer Entfernung von 200 bis 250 Schritten mit einer Ansangsgesil windigkeit von 12 Kilometern zurück Bei dieser Rückfahrt fuhr er an die fünf Waggons mit einem heftigen Anprall an, so daß zwei Wagen e lieblich beschädigt wurden und überdies mehrere Personen teils schtvere, teils leichte Derlei ungen daoontrvgett Unten dcn Schwerverletzten befanden sich bet Bohnoberkommissär Anton Czepelka und der inzwischen verstorbene Stadtrat Ferdinand Gräf, welche bedeutende nervöse Störungen erlitten. Wegen dieies Vorfalles stand der Lokomotivführer Johann Klein kiln(ich vor dem Preisgericht St. Pölten unter Anklage. Als Verteidiger intervenierte ferr Dr Leepold Katz aus Dien, der Kanzleikollege des Herrn Dr. Gustav £> a r p n e r. Del Angeklagte verantwortete sich daliin, daß er die ihm bei der Rtiafahrt auf dos dritte Gcleifc von dem Station«-Vorstand nnd einem Statiansarbeiter mit der Kappe gegebenen Signale infolge der Geleisekrümmung nicht genau sehen konnte und daß er das Haltsignal erst zu spät bemerkt habe. Auch sei der Ausb'ick wahrend der Fahrt durch eine zeitweise offen gestandene Tür des Postwagens gestört gewesen. AnS der Aussage des als Zeugen einvernommenen Stationsvorstandes Stietka ging hervor, daß dieser dem Lokomotivführer bet der Rückfahrt mit der Kappe doS Signal .Vorwärts", kurze Zeit hierauf die Signale „Langsam* und bann „Halt" gab. Auf Verlangen dcs_ Verteidigers wurde festgestellt, dah der Stationsvorstand im Schulten eines Baumes stand und daß aus diesem Grunde seine Zeichen nicht leicht gesehen werden konnten. _ Die Sachverständigen Obcringemeur Steiger und Oberrevident Krenowsky deponierten, dah cs nicht aus« geschlossen fei, dah die dem Lokomotivführer gegebenen Signale schwer sichtbar waren und daß die von dem Angeklagten ange-wendete Rückfahrtsgeschwindigkeit von 12 Kilometern bei einer Distanz von 250 Schritt nicht unbedingt als zu groß betrachtet werden müsse. , „ Nach Schlich des BewetsversahrenS führte der Verteidiger Dr Leopold Katz aus. dah die Verjchubmanipulation unter besonders schwierigen Verhältnissen erfolgt sei. Es sei unstatthaft, dem Lokomotivführer während der Fahrt ohne nähere Instruktion, lediglich durch Winke und Zurufe, den Auftrag für eine Verschubmanipnlation zu erteilen. Auch sei der Angeklagte an jenem Tage zum erstenmal in der Station Rosenau mit der fraglichen Manipulation betraut gewesen. Ferner verwies der Verteidiger auf die lokalen Verhältnisse, welche es glaubwürdig erscheinen lassen, daß die Signale von dem Angeklagten nicht genau gesehen werden konnten. Rach längerer Beratung wurde daS Urteil verkündet, mit welchem der Angeklagte Johann Klein von der erhobenen Anklage f r e i g e f p r o ch e n wurde. Streiflichter. Nenjahrshoffnnnqen im Direktionsbezirk Wien. Das grandiose Neuiahrsavancement brachte für viele Bedienstete und so auch für die Lokomotivführeranwärter im Direktionsbezirk Wien, geradezu unangenehme lieber-rasch ungen. Die Herren vom grünen Tisch scheinen es noch immer nicht für nötig zu halten, diese Kategorie, in welcher ein großer Teil mit 800 Kr. als sogenannte geprüfte Heizer angestellt wurden, zu Lokomotivführern zu ernennen, da es in dieser Kategorie noch viele Bedienstete gibt, welche Gehalt von 1000 Kr. und 1100 Kr beziehen. Nun können diese Lokomotivführeranwärter. welche ebenfalls die anderthalbfache Anrechnung ihrer Dienstzeit haben, unmöglich den Höchstgehalt von 2600 Kr. erreichen. Daß man bei der Erhöhung des Endgehaltes schon damit gerechnet hat, daß nicht allzuviel Führer diesen erreichen. ist gewiß. Die Lokomotivführeranwärter wissen, welchen verantwortungsvollen Dienst sie versehen, ferner wissen sie auch, daß man beim Strafen nicht darauf Rücksicht nimmt, weil sie nur Anwärter sind, darin sind sie den Lokomotivführer ganz gleich gehalten, ja man findet, daß diese Kategorie mitunter noch schwerer bestraft wird, da man sie außer der einheitlichen Strafe noch öfter zu Heizern degradiert. Tie Lokomotivführeranwärter werden dadurch, daß man sie so lange in dieser Kategorie beläßt, nicht nur finanziell geschädigt, indem ihnen der Höchstgehalt unerreichbar bleibt, sondern sind auch, solange sie dieser Kategorie nicht entronnen, der Spiellball ihrer Vorgesetzten, denn auch schon bei geringen Vergehen laufen sie Gefahr, selbst dann, wenn sie schon viele Jahre den Führerdienst versehen haben, wieder zum Heizerdienst kommandiert zu werden. Es wäre daher höchst an der Zeit, wenn man an' der maßgebenden Stelle den Umstand verstehen lernt, daß zwischen den Dienstleistungen der Lokomotivführer und Lokomotivführeranwärter. insofern sie tAührerdienst versehen. kein Unterschied besteht, weil sie die gleiche Verantwortung tragen müssen. Diesem Umstand gemäß wäre es geiviß höchst an der Zeit, daß man jene Lokomotivführeranwärter, welche acht Jahre und darüber definitiv sind und den Gehalt von 1000 Kr. und 1100 Kr. beziehen, ehebaldigst zu Unterbeamten ernennt, damit es doch scheinbar möglich wird, den Höchstgehalt zu erreichen. Den Lokomotivführeranwärtern rnsen wir zu. Laßt euch von jenen altern Kollegen, welche hohe Räder haben, nicht zmückhalten. tretet in unsere Reihen. Vieles ist schon geschehen und verbessert worden durch die Kraft unserer Organisation, werbet für dieselbe, daun wird und muß es uns gelingen, diese und noch so viel wichtige Forderungen duchznfetzen. Idyllisches auS dem frommen Jnnviertel. Aus Braunau erhalten wir folgende Zuschrift: Es ist eine ebenso bekannte als traurige Tatsache, daß unsere Bauern dcn Arbeiterorganisationen feindselig gesinnt sind und alles mögliche anwenden, um die Aufklärung ihrer Ausbeutnngsobjekte, ihrer Knechte und Mägde, mit den lächerlichsten Mitteln zu verhindern. Schon vor einigen Jahren dehnte die Ortsgruppe Braunau des Rechtsschutz- und Geiverk-fchastsvercincs ihre Agitation naturgemäß auch aus die Strecke aus, und die dortigen Genoffen wählten sich zu ihrer Niederlage für die Agitation das Gasthaus dcö Herrn Gradingcr in Geitt-berg. Bereits jeden Sonntag veranstalteten die Brauauer Genossen in diesem Gasthause Mitgliederzusammcukünste, um die noch indifferenten Eisenbahner zu klassenbewußten Arbeitern zu erziehen. Welch cin Gruseln muß jene frommen Gemeindeväter samt ihren geistlichen Ratgebern befallen haben, als sie mitansehen mußten, wie diese Dreiteuselssozi mit ihren gottverlassenen Ideen ihre Gegend infizierten. DaS mußte natürlich anders werden. Man wählte zuerst das einfache Mittel, indem man eine christlichsoziale Eiscnbahnerverfammltmg einberief. Mit dieser Arbeit wurde der als Ehrabschneider gerichtlich gebrandmarkte Huemer aus Linz betraut, der in recht drastischer Weife feine christliche Nächstenliebe im Verleumden der Sozialdemokraten zum Ausdruck brachte; doch die anwesenden Sozialdemokraten nahmen die Verleumdungen nicht ruhig hin, und als Genosse Kieninger den Ausführungen des Huemer entgegentrat, da wollten ihn die Anhänger der christlichen Nächstenliebe mit Biergläsern und Sitz-fchemetn belehren. Trotzdem schloffen sich die Eiscttbahner von Geinberg und Umgebung lieber unserer Organisation an. Als wir nun für Dienstag den 2. Februar 1909 nach Geinberg eine Vcrfaminlung einberiefen, für welche Genüsse Jakubetz aus Linz nls,9teferent bestimmt war, schien die fromme Gesellschaft den Kops verloren ztt haben. Sofort traten die Gemeinden,iter zu einer Beratung zusammen, in der beschlossen wurde, alles zu tun und nichts zu untertaffen, um die Versammlung unmöglich zu machen, bei welcher ihre Schäfchen verdorben würden. Es gelang ihnen auch. Denn die ganzen Bauern der Umgebung bearbeiteten den Gastwirt Gradinger solange, bis uns derselbe das Lokal ein« für allemal verweigerte. Dem zweiten Gastwirt wurde dann vom Bürgermeister bedeutet, daß et gestraft würde, wenn er uns das Lokal zu dieser Versammlung zur Verfügung stellen würde. Als nun der Wirt cntgegnctc, daß er auch etwas verdienen wolle, und einwendete, ob ihm die Gemeinde die Steuern zahle, mußte dies der Herr Bürgermeister freilich verneinen, aber er erklärte dennoch kategorisch, dah diese Versammlung unter keinen Um= ständen stattfinden dürfe. In der Tat trieben es die gesetzesunkundigen Gemeindegrößen so weit, dah sie sich sogar, wie unS berichtet wurde, an die Bezirkshauptmannschaft wendeten,, um das VersammlungSverbot zu erwirken. Selbstverständlich wurden sie dort über den Buchstaben des Gesetzes belehrt und muhten sich nun nur auf die Abtreibung der Lokale beschränken, was ihnen unter der Drohung des Boykotts der Gastwirte auch gelang. Welch Schreckgespenst muh diesen Gemeittdegrößen vor Augen fchwcben, wcttn sic selbst bei Versammlungen von Eisenbahn-bedieusteten, welche sich noch nie in ihre Sachen eingemischt haben, schon ihre Interessen gefährdet glauben. Die Souutagsruhe des Wächterpersonals. Bekanntlich wurde der Dienst der Streckenwächter zum letztenmal im Jahre 1898 dahin geregelt, daß nach einem Mündigen Dienst zwölf Stunden Ruhe folgen und sich der Turnus jeden achten Tag wiederholt. Die Folge dieser Einteilung ist nun, daß mancher Wächter jeden Sonntag Dienst hat, während ein kleiner Teil wieder jeden Sonntag frei ist. Wohl hat die Staatsbahndirektion Innsbruck durch Zirkular Nr. 176 ungeordnet, dah jenen Wächtern, die nach dem eingeführtcn Turnus im Monat keinen Sonn- oder Feiertag mit zivölf freien Tagesstunden haben, ein dienstfreier Sonn- oder Feiertag zu gewähren sei, doch dürfen dadurch keine besonderen Substitutionskosten erwachsen. Aus diesem Wortlaut kann man deutlich ersehen, ivaö man den Wächtern und Ablösern für eine Sonntagsruhe geben will - so wenig wie möglich. Die BahnerhaltuugSsektionen versuchen aus mancherlei Art den Dienst zu regulieren, um beut Zirkular gerecht zu werden, doch immer auf Kosten der Ruhezeit der Wächter. Um eine endgültige und gleichmäßige Regelung der Dienstzeiten für das Wächterpersonal in unserem Direktionen bezirk durchzuführen und um einen dienstfreien Tag fcstzusetzen, ist es Pflicht unserer Vertreter, in der Personalkommission an kompetenter Stelle hierfür einzutreten. Die Regelung der Dienstzeit auf der Tiidbahn. Schon vor Jahren hat das Eisenbahuministcrium aus Gründen bet Sicherheit, und um Bett Drängen dos Personals andererseits Rechnung zu tragen, durch einen Erlaß die Neuregelung der Dienstzeit angeordnet, um dem unhaltbaren 'Mündigen Dienst vollständig abznftellen. Gleichzeitig hat die Südbahuverwaltuug laut Zirkular 385 A ihren Bediensteten die Abstellung des 24stiii« stündigen Dienstes zugestanden. Nun sind feit dieser Zeit 1'/, Jahre verflossen und der 24stündige Dienst floriert noch immer auf der Südbahn. Laut gepflogenen Erhebungen, worüber schriftliche Nach« weise aufliegen, ist bereits aus der ganzen Hauptlinie keine Station, wo nicht von mehreren Kategorien des Stationspersonals noch immer der 24stündige Dienst geleistet werden muh. Wenn mittels Erlasses in wenigen Monaten bei der Südbahn die Erhöhung der Frachtentarife angekündigt wird, welche der Verwaltung mehrere Millionen eintragen werden, da kann jeder unbesorgt fein, einen solchen Erlaß wird die Südbahn geschwind befolgen. Wenn die Südbahn durch die Erhöhung der Frachtentarife mit 1. Jänner 1910 unter diesem Titel so gewaltige Einnahmen macht, fo ist die Bedeckung für die Mehranstellung von Personal bereits gegeben. Wer einigermaßen eingeweiht ist und zusieht, wie vielfach große Summen Bei der Südbahrr jährlich hinauSgeworfen werden, andererseits die Ausbeutung der Bediensteten durch den 24stün-digen Dienst aufrecht erhalten bleibt, muß zu dem Schluffe kommen, daß hier die Südbahn an ihren Bediensteten ein großes Unrecht begeht. Oder, wo bleibt die Ouartiergeldregulierung, die schon vor vielen Jahren von der Generaldirektion versprochen wurde? : Aus all den angeführten Daten ersehen wir, daß das Eisenbahnministerium als höchste Instanz wohl Erlässe an die Bahnverwaltungen hinausgibt, die jedoch, insbesondere von der Südbahn, nicht beachtet werden. Wie lange werden die Bediensteten auf den Hauptlinien auf die Durchführung des in Frage kommenden Erlasses und Einhaltung der auch von der Südbahn zugestandenen Regelung noch warten muffen?' Die Geduld ist wahrlich bereits erschöpft. Die Verkehrsstockung auf der Nordbahn. Trotzdem die k. k. Nordbahndirektion seit der Verstaatlichung ernstlich bemüht ist. den von Jahr zu Jahr steigenden Güterverkehr durch moderne Betnebsformen und Verkehrseinrichtungen normal und anstandslos zu regeln, so läßt die Art der Abwicklung viel zu wünschen übrig. Die Stationen wurden vergrößert, Ausweichen gebaut. Frnchtenmara.vne erweitert und ein neuer, großartiger Frachtenrong^erbahnhos in Straßhos angelegt. Doch alles umsonst. dSflterzvge, Sic laut Fahrord»ung die 84 Kilometer lange Strecke Wien-Lundenburg in 5 bis 6 Stunden zurücklegen sollten, brauchen in deft meisten Fällen 18, 20 bis 24 Stunden. Ja, es sind uns Fälle bekannt, daß durch diese Verkehrsstockungen Güterzugspartien erst nach einer Sästündigen Dienstleistung in ihre Ausgangsstation zurückkamen. Untersuchen wir, wo der Grund und die Ursachen derartiger Verspätungen zu suchen sind und nebmen einen Gütermanipulationszug mit der Ausgangsflation Wien als Beispiel an. Nachdem der Zug unter mannigfachen Schwierigkeiten ausgenommen und zusammengestellt und jeder Zugsbegleiter auf feinem Posten ist, meldet der Zugssührer dem Verkehrsbeamten, daß er zur richtigen Zeit abfahren könnte und der Zug wird expediert. Doch der Zug kann nicht abfaliren, da vor dem Ausfcchrtwechfel ein anderer Zug verschiebt. Nun heißt cs warten. Mittlerweile kommen einige Vorrangzüge und bis endlich der Zug abfahren kann, hat er oft schon eine mehrstündige Verspätung^ Der Verkehrsbeamte trägt als Ursache der Verspätung im Stundenpaß „Zusammenstellung" ein und der Zug fälrt ab. Selbstredend ist diese Eintragung unrichtig, da doch der Zug schon vor Stunden zur Absahrt bereit war. In der nächsten Statirn werden Wagen mitgenommen, was, wenn dieselben beisaiiimenstehen, höchstens zwölf Minuten dauern würde und der Tranptozug könnte seine Fahrt ungehindert fortsetzen. Doch nach vielem Such n und Fragen und Rangierren der Loko-frcichtwagen bei den Magazinen, Beistellnng von Wagen aus Industrie* und Fabriksgeleisen ist eine Stunde und noch mehr vorübergegangen. Der Zugsführer meldet, daß er fertig fei und abfahren könne. Jetzt ist aber die Zeit, wo der Gütereilzug und einige verspätete Züge kommen sollen und der Transttozug muß wieder warten. Endlich nach abermaliger zwei- bis dreislündigei Verspätung kann er in die nächste Mittelsiation abgehen. Dort hat der Zugsführcr ft-ns Wagen abzufiellen. Er meidet dies dem Verkehrsbeamten und zeigt ihm das Aviso vor. Der Beamte weist den Zugssührer an die Verschieber. Nach langem Suchen findet er die Verschieber beim Verladen im Magazin beschäftigt Er verständigt die Verschieber und in kurzer Zeit ist die Manipulation beendet. Mittlerweile ist Zeit für die Schnellzüge und der Verkehrsbeamte ordnet die Ueherstellnng des ganzen Transito-ziiges aus das Geleise 6 an, um Platz für den durchfahrenden ‘öchiicfizupi zu haben. Der Schnellzug braust ohne Aufenthalt durch die Mittelstation, ein nachfolgender Zug trifft ein, hält, und die Mittelftation ist verstopft. Nach vor- und rückwärts wird „Half gegeben, bis durch die Abfahrt des Zuges Raum und Platz gewonnen. Natürlich werden durch dieses Haltsignal auch die zu erwartenden Züge stark beeinträchtigt. Die Ursache der Verspätung wird vom Verkehrsbeamten mit der Eintragung „Intervall Zug X“ gerechtfertigt. So schleicht der Transttozug von einer Mittelstation in die andere, bis er endlich mit einer anständigen Verspätung in der Endstation eintrifft. Das abgehetzte und ausgehungerte Personal soll nun nach einer oft lOstündigen Dienstleistung und nach einer 8-bis lOstündigen Ruhezeit wieder zum Dienstantritt in der Station bereitstehen, um diese Jagerei von neuem anzusangen. Wer von den Leuten kann dies auf die Dauer aushaUen V Jedes Ansuchen um eine ausreichende Ruhezeit in der Domizilstation imtii unter Hinweis aus den von Herrn Rotter herausgegebenen Erlaß vom 16. Dezember 1908 abgelehnt. Ebenso die Beistellung von Dienstwagen für de» Zugsführer. Als Dank für den aufreibenden Dienst hat uns die k. 1 Nordbahndirektion mit einem NeujahrSavaneement überrascht, das wir bei nächster Gelegenheit näher besprechen werden Von all den Zugsführern wurde nicht ein einziger zum Unterbeamten ernannt, und unter den übrigen Bediensteten hat dieses Avaneement statt Befriedigung nur Unzufriedenheit gestiftet. Insbesondere daS Zugbegleitungspersonal hoffte, gestützt aus den Erlaß vom 22. Oktober 1908, Zalil 2214, auf eine Anerkennung in Form von Beförderung, Lystemifierung und entsprechender Regelung der Dienst- und Ruhezeiten. Wir erwarten, daß die in dem Erlaß gegebenen Versprechen baldigst eingelöst werden. Bon de» Pensionisten der Oesterrcichischcn Nord-westbahn mtb Südnorddcutschen Verbindungsbahn. Das Jahr 1909 brachte den Pensionisten der Oe. 91. W, B und S. N. D. V. B. eine Verbesserung nämlich: „Die Pension wird von nun ab durch die Postsparkasse ins Haus zugestellt." Doch wie immer ist auch „diese Verbesserung" nur eine Halbheit, denn daß man auch dabei der armen Eisenbahnkrüppeln, das heißt jener, die eine Unfallsrente beziehen, gedacht hätte, wäre schon zu viel des Guten: dabei wurde auch außer acht gelassen, daß so ziemlich alle, die eine Unsallsrente beziehen, auch eine Pension erhalte», für diese ist das gar keine Verbesserung, sie müsse» nach wie vor mit der Unfallsquittung von Pontius zu Pilatus um die Unterschrift lausen, müssen mit ihrem sich im Dienste zu-gezogenen Leiden, den ost sehr weiten Weg von ihrer Wohnung bis zur Bahn zurücklegen und vor dem Kasfenlokal wie ein Bettler aus die Auszahlung der Pfründe warten. Bon zuständiger Seite wird vielleicht eingewendet, daß die Unfaüärcnte betender» ■ lich ist, oder daß zur Verrechnung mit der bernfsgenosfenschaftlichen Unfallversicherungsanstalt die abgegebenen Quittungen notwendig sind. Beide Einwendungen sind falsch! Wird eine Unfallsrente abgeändert, so wird der Betroffene „im Wege der Direktion" erst von der Abänderung verständigt und zur Verrechnung mit der bemfs-genoffeiifchaftlta en Unsallversichcrungsanstalt ist der Posterlagschein gerade so gut als die Quittung Auch die Bahnkaffiere wurden durch diese „eingebildete Verbesserung* nicht in ihrer Arbeit entlastet, denn nach wie vor kommen am 2. jeden Monats ihnen die Eisenbahnkrüppel und oftmals gerade zu sehr ungelegenen Zeiten, so daß sie gar manchmal ihre schlechte Laune, ohne es zu beabsichtigen, diesen Armen fühlen lassen. Bei geringem Mitgefühl mit armen im Dienste verunglückten Eisenbahnern wäre hier sehr leicht ab-zuhelfen. An die Staatsbahndirektion Innsbruck. Es mehren sich die Fälle, daß die ordnungsgemäß gestempelten Gesuche von Wächtern der Bnhnerhaltungssettion Siezen, die durch die Bahnmeister im Dienstwege eingebracht werden, keine Erledigung finden und wir vermuten deshalb, daß dieselben bei irgendeiner Dienstesstelle unbeachtet in den Papierkorb, wandern Da nun den Gesuchstellern kein Mittel der Kontrolle und Urgenz zur Verfügung steht und wir auch unmöglich annehmen können, daß zur Füllung der Papierkörbe gestempelte Gesuche vorgeschr-eben sind, so erlauben sich die Betroffenen die ergebenste Anfrage, ob hier die vorgeschriebene Stempelpflicht die amtliche Erledigung zur Bedingung macht. Die Petenten sind der Ansicht und erwarten, daß jedes gestempelte Gesuch eine Erledigung - in welcher Form immer — schon aus DiensteSrücksichten erfordert. Trptttatiou der Frachten- mtb Eilgntinagazius-Partiefüyrer der Südbahn. Unter Führung des Genossen Weigl als Vertreter der Organisation überreichten am 5. Februar b. I. die Genossen Simon Ku^er, Anton F e r e n z, Änton Z o t t e r. Josef Stern und August F o r st n e r dem Herrn Oberinspektor Albert nachstehendes Memorandum und ersucht- n denselben um Befürwortung des in demselben enthaltenen Wunsches. Herr Oberinspektor Albert versprach die Sache zu prüfen und erklärte, daß er dem Wunsche nach Anstellung nicht unsympathisch gcgcnübei'ftehc, doch könne er eine bestimmte Zusage nicht machen, werbe aber sein möglichstes tun. Er begab sich auch sofort zum Generaldirektor und besprach mit demselben die Angelegenheit. Der Generaldirektor, Herr Hof rat Dr. Egge r, welcher momentan verhindert war, teilte der Deputation mit, daß er mit Herrn Oberinspektor Albert die Sache besprochen habe, und daß derselbe der Deputation das Nähere bekanntgeben werde. Herr Oberinspektor Albert teilte der Deputation mit, daß er, sowie der Herr Generaldirektor, gegen die Anstellung der Magazinspartieführer nichts einzuwenden haben, daß es jedoch Sache des Verwaltungsrates sei. Das Memorandum hat folgenden Wortlaut: Die nn Anschluß gefertigten Partieführer der Frachten-und Eilgutmagazine der k. k. priv Südbahngefellschaft erlauben sich durch ihre gewählte Deputation nächst» hmde begründete1 Wünsche einer löblichen Generaldirektion mit der höflichen Bitte um geneigte Würdigung derselben zu unterbreiten. Die MagazinSpartiesührer haben in ihrer Stellung nicht nur wie die Pnrtiesührer anderer Arbeiterkategorien die Partie zu beaufsichtigen und zu leiten sowie für die Durchführung der zugeroiefenen Arbeiten zu sorgen, sondern haben auch noch schriftliche Arbeiten zn vollsühren sowie alle Verantwortung für die richtige Verfrachtung und Ladung zu tragen, fo daß ihre Arbeitsleistung mehr der eines Bediensteten als der eines Arbeiters entspricht, weshalb auch die Partiessthrer bei den k. I. Staatsbahnen als Magazinsdiener stabilisiert sind. Aus diesen Gründen und im Hinblick darauf, daß die löbliche Generaldirektion offenkundig bestrebt ist, ihr Personal nach dein Muster der t. k. Staatsbahnen zu stellen, glauben die Gefertigten mit ihrer Bitte nicht unzeitgemäß zu fein und ge« statten sich daher, dieselbe näher zu präzisieren. Tie Stabilisierung der Magazins- und Eilgutführer möge in der Weise er eigen, daß alle derzeit bei du fern Dienst, respektive bei dieser Arbeit Beschäftigte» mit ihrem gegenwärtigen Verdienst und unter möglichster Berücksichtigung der bereits in demselben zugebrachten Dienstzeit als Magazinsdiener ins De-finititmm übernommen werden mögen, und zwar ohne Rücksicht auf das Alter, das heißt, daß jene Partieführer, die das für die definitive Anstellung vorausgesetzte Atter bereits überschritten haben, in das für die übrige« Partieführer geltende Gehalts« jcherna und sonstigen Bezüge als provisorisch Angestellte eingt« reiht werden. Tie Unterfertigten sind der Meinung, daß sie mit ihrer Bitte nichts Unmögliches anstreben und geben sich der Hoffnung, die löbliche Generaldirektion werde der Gewährung dieser Bitte geneigt sein, um so mehr hin, als dieselbe nicht gegen das Interesse der Bahn ist und deshalb auch bei den t k. Staatsbahnen bereits zur Verwirklichung gebracht wurde. Dem Wohlwollen der löbliche» Generaldirektion vertrauend, zeichne» Hochachtungsvoll Für die Magazins- und Eilgutpartieführet die Deputationsmitglieder: Wien, im Februar 1909. Aus dem Knittelfelder Lebcnsmittelmagazin. Wir sehen uns veranlaßt, über die eigenartigen Vorschriften — Pardon, Statuten — dieses angeblich modern fein wollenden Lebensmittel-magazins einiges zu veröffentlichen. Des seligen Ben Akibas Ausspruch — „Alles fchott dagewesen !" - wird hier wieder einmal zuschanden, denn ein solches Verwaltungssystem, solche Statuten und eine solche Art, die Mandate zu besetzen, finden wir wohl kaum jemals wieder. In demselben existiert nicht einmal ein Aufsichtsrat, sondern lediglich ein Vorstand. Doch wie sieht der aus? Verantwortlich eigentlich für alles, wird derselbe nur in allerdringendsten Fällen zu Rate gezogen, während ansonsten der Verwalter waltet und schaltet wie er will; dafür heißt er eben Verwalter. Lieblich steht sich die Besetzung der Mandate an. Jede Kategorie, Arbeiter, Bedienstete, Unterbeamte, Beamte bis hoch hinaus, besitzt zwei Mandate. Wählen sollen die breiten Massen der Arbeiter für alle, aber bei der Aufstellung der Kandidaten haben dieselben nichts dreinzureden. Selbstredend muß dann der Gewählte der höchsten Beamtenrangsklasse auch der Obmann des Vorstandes werden. Wem Gott ein Amt gegeben, dem gibt er auch Verstand. Wie werden aber die Arbeitervertreter in den Vorstand gewählt? Ganz einfach. Liebedienende Menschen werden kurzerhand durch die Protektion der Machthaber borge-schlagen und durch den rohesten Terrorismus, wenn es halbwegs anginge, auch durchgebracht. Mitteilungen an die einzelnen Mitglieder werden in einem Ton und Stil abgefafit, der einem Regimentskommandobefehl alle Ehre machen würde. Es ist folglich höchste Zeit, daß da endlich einmal Remedur geschaffen werde. Wenn die einzelnen Herren Ober- und Scharfmacher in Snittelfelb Mitglieder des Lebensmittelmagazins sein wollen, dann find sie eben nichts anderes als Mitglieder, ebenso wie der letzte Oberbauarbeiter. Las jetzige Verwaltungssystem muß endlich einem neuen, modernen, den Interessen der Arbeiterschaft Rechnung tragenden Platz machen. In die Verwaltung selbst aber gehören Menschen, die nicht als Vorgesetzte der Mitglieder auch hier ihre Scharfmacherpropaganda treiben wollen und können, sondern Männer, welche aus Liebe zur Sache sich in den Dienst derselben stellen. Denn nur so wird es möglich werden, das Institut dem Zweck zuzuführen, für den es geschaffen wurde. Bahnamtlich vrrsteaeltc Gasöfen. Passagieren der Wiener Stadtbahn, die die Station Prater st ern berühren, dürften vielleicht schon die dort in den Vorhallen zu den Ausgängen und itn Warteranm befindlichen Gasöfen ausgefallen fein. Sie sind nämlich „kaltgestellf und an der Zündvorrichtung mit einer bahn Amtlichen Plombe verschlossen. So kommt es, daß die Türsteher den ganzen Tag in einein kalten mit Steinen belegten Raum sitzen müssen. Wir glauben nicht, dcch von dieser Rücksichtslosigkeit die k. k. Staatsbahndirektion weiß, bon der nicht anzunehmen ist, daß sie moderne Gasöfen zu dem Zweck aufstellen ließ, damit sie im Winter mit einer Plombe versehen werden. Vielleicht hat nun die Direktion die Geneigtheit, den dortigen Vorstand, der mit Rücksicht auf die Ersparnisprämien an den Gasofen mit der Plombe ein Interesse haben dürfte, über den eigentlichen Zweck einer Heizvorrichtung zu belehren. Korrespondenzen. Wien. (Wohltätigkeitsball der Afpang-bahne r.) Der am 30. Jänner abgehaltene Ball der Aspana-bahner hat auch diesmal wieder günstig abgeschlossen. Srn Spenden sind uns zugekommen von den Herren: Verwaltung^ räten Kaspers und Grünebaum, Regierungsrat Herrdegen, kaiserlichen Räte» Vielkind und Hvrack. Inspektoren KäpeS und Kirschik, Stationsvorstand Bednar, Dr. Kerschbaumer: weiters von den Herren: 511 b ek, Hlanatschek, Suche!, Wondrak. Fuchs, 8 6 ch l, Fitzga, St n oblich, Roth, Änderteth, Karbo, Rotter. Wallner, Schmidt, Basler juit., Höhman», Wih-litzky, Berger, R o u b i n, Fräulein Ziuutschka. Herren Sch ei db ach, Markl, Sch mied 1, Edler.Jndra, Walze 1. G o 1 y a S; von den Restaurationsbesitzern: Detter und H a m-p e 1 s W i t w c, insgesamt der Betrag von 141 Kr. 6on auswärts wurde uns der Betrag von Kr 279-40 übermittelt und betragen zuzüglich der Einnahmen ans dem Juxbazar, Garderobe re. die Gesamteinnahmen Kr. 714*09. Die Ausgaben belaufen sich auf Kr. 179 26 und resultiert daher ein Reingewinn von Kr. 234 83, dessen Aufteilung bereits vollzogen ist. Wir erachten es als unsere Pflicht, allen Gönnern für die uns übermittelten Spenden den herzlichsten Dank auszusprechen; danken auch unserem beliebten Restaurateur Herrn Lorenz samt Frau für die Ueberlassung der Einnahmen aus der Garderobe, sowie wir auch feststellen, daß Herr und Frau Lorenz e8 sich besonders angelegen sein ließen, in bester Weise auch für Stäche und Keller Sorge zu tragen. Wir wollen hoffen, daß dieses Fest auch in Zukunft gerne besucht werde und immer mehr an Ansehen gewinnt. Wien. (HeizhauSwerkstätte der Staatseifen-bahnacfellfchaft.) Die Direktion der St. E. G. versteht ei> meisterlich, die öffentliche Meinung über die ausreichende Entlohnung und humane Behandlung der Bediensteten in den Heizhäusern und Werkstätten zu täuschen, daher die Angestellten als die schlechten Kerle hinstellt, die angespornt durch einige Hetzer aus purem Uebermut oder Zeitbertrew Deputationen entsenden, Interventionen anrusen, oder gar zu Streiks ausfordern. Um die Lage der Bediensteten zu schildern und die Oeffent-lichkeit mit den Lohnverhältnissen bei der St. E. G. bekannt zu machen, bringen wir einige Daten von den angeblich hohen Verdiensten der Prosessionisten: Schmiede .... Taglohn Kr. 4'—, MonatSverdienst Kr. 103 — Heiser. # • * • • „ ^ 3 30, f, , 77 — Dreher.............. „ „ 340, » „ 99 — Tischler .... „ „ 3 30, „ „ 74 — Das sind monatliche Verdienste von qualifizierten Arbeitern, davon erhalten die Leute wöchentliche Akontozahlungen, die ftti) Mischen 14, 16 bis 22, 24 Kr. bewegen. Es ist fast unglaublich, daß diese Bahnverwaltung mit den horrenden Einnahmen bei der herrschenden Lebensmittelteuerung einem im besten Alter stehenden, gutqualifyietten Arbeiter mit diesem wahren Hungerlohn abfpeist und denselben für die geleistete Arbeit verantwortlich macht. Wie soll nun der Arbeiter mit seiner oft zahlreichen Familie leben, wen» die kleinste Wohnung monatlich 23 Kr.. ein Kilogramm Mehl 42 H. und ein Kilogramm Kartoffel 12 H. kostet? Die Direktion hat zwar versprochen, die Löhne auszubeffern, und zwar automatisch. Wie wurde aber diese Automatik eingehalten. Von 12& in der Heizhauswerkstätte Beschäftigten wollte man im ganzen vier Mar.it mit einer Lohnerhöhung beglücken. Nicht besser war die Automatik bei den Dberbauarbcitem, Wagenputzern sowie allen im Taglohn stehenden Bediensteten. Hier ist es Pflicht der Direktion, diesen Zuständen in den Heizhauswerfstätten etwaS gründlicher und rascher nachzugehen, bevor unter dem Personal der Hungertyphus ausbricht. Dem Herr» ZugSförderungsches möchten wir schon im Interesse des Verkehrs onraten, den Bedienstete» in Zukunft bei Vorsprachen nicht mehr hinderlich zu fein, denn da steckt kein roter Hetzer dahinter, sondern hier ruft der knurrende Magen und die Sorge um Erhaltung der Familie. Den Kollegen rufen wir zu, bis zur weiteren Entscheidung Vernunft und Ruhe zu bewahren, und ohne Beschluß der Organisation keine weiteren Schrille zu unternehmen, da wir hoffen, daß die Direktion der St. E. G. den Stock des erprobten und eingeschulten HeizhauL-personalS wird zu schätzen wissen. Pilse«. (Ein neuer Kurs des Bahnbetriebs-Vorstandes Herrn kaiserlichen Rat und Oberinspektor Jiroufchek.) Eine sehr große Ehre wurde dem Hugspersonal in Pilsen zu Teil, denn der Herr kaiserliche Rat. Oberinspektor Jiroufchek ließ sich herab, demselben in höchsteigener Person einen Vortrag zu halten, in welchem er hervorhob, daß das Personal zivar gut ausgebildet, aber den Dienst sehr schleuderhaft versehe. Wir wollen in puncto dessen nicht weiter mit Ihnen polemisieren, aber so viel wollen wir betone», wenn Sie Herr kaiserlicher Rat ein entgegenkommendes Personal erwarten, müssen auch Sie vorerst den guten Willen an den Tag legen, dem Personal ein wirklich gerechter und wohlwollender Vorgesetzter zu sein und nicht wie es Ihre Gewohnheit ist, dem Personal bei jeder Gelegenheit „eins auf’s Zeug zu flicken". Wir wollen nur auf eins Hinweisen. Der Eingang kn den Bahnhof durch daS Eilguttor. wo bloß zwei Geleise zu überschreiten sind, ist dem Personal bei Gängen in und außer dem Dienst streng imterfagt, während die Postbediensteten, denen ogar bei Nacht noch das Tor geöffnet werden muß und ganz remdc Personen ein- und ausachen, ja, in manch „berück» ichtigungswürdigen Fällen" wird solchen Leuten noch ein Be-jleiter zum Schutze über bas Geleise beigegeben. Einer Dame kommt man so weit entgegen, daß man diese mit Bücklingen und tzändereiben über die Geleise begleitet und noch dazu den Bediensteten, der ihr den llcbcrgaim über dasselbe verwehrte, zusammenputzt, trotzdem die Dame dieFrau>eines auch nur Bediensteten, wohl aber Staats- mtb Bahnbediensteten ist. Oder e6 kommt ein Mldprelhändler, dem wird sogar ein Schein ausgefertigt, daß er das Recht hat, ungehindert den Bahnhof zu betreten. Dem Personal verbietet man, bei Gängen in und aus dem Dienst den Weg abznkürzen, während fremde Personen denselben Weg ungehindert benützen. ES dünkt uns, als wäre wieder die Zeit nicht fern, wo Sie Herr kaiserlicher Rat ein Sanatorium aussuchen werden müssen, damit die fixe Idee, das unterstellte Personal plagen zu müssen, geheilt würde. , für diesmal enden wir und erhoffen emc Besserung in inficht. Send. (Lehnenarbeiter d e r Strecke Taxen-bach-Schwarzach-St. Veit.) Der aufmerksame Reisende, den sein Weg durch das wildromantische Salzachtal führt, bemerkt oft an schräg oder senkrecht abfallenden Felsen Arbeiter, bie an einem um den Leib geschlungenen Seile befestigt, bk Felsen von abbröckelndem Gestein und Eis befreien. An steilen Abhängen und Böschungen finden wir diese Arbeiter bei ihrer beschwerlichen und ost auch gefährlichen Arbeit.. Die Kleider von Schmutz und Kot oder von dem um den Leib befestigten Seil herabsickernden Eiswasser vollständig durch-niißt, hängt der Mann in schwindelnder Höhe, ein Spiel des durch das Tal streichenden ei,,gen WindeS. Als eine Entschädigung für diese beschwerliche Dienst- Gelte 8 „per Eisenbalfne».* leistung erhielten diese Lehnenarbeiter seit 20 Jahren eine Zulage von 40 H. per Tag, die jedoch durch die Lohnregulierung vom vorigen Jahre aufgehoben wurde. In diesem sonderbaren Erlaß heißt es, daß die Zulage nur dann gezahlt wird, wenn Lehnen-arbeiten verrichtet werden und den ganzen Tag gearbeitet wird, für Halbtage ist diese Zulage nicht zu verrechnen. Ja, seit wann ist denn diese Arbeit weniger gefährlich, wenn dieselbe nur einen hatten Tag dauert? Oder meint die Direktion, daß die Arbeiter in dieser kürzeren Arbeitszeit nicht eben so voll Schmutz und vollständig durchnäßt ist, rote bei einem vollen Arbeitstag? Tie Streichung der Zulage bei den Lehnenarbeitern beweist die vollständige Unkenntnis der hochweifen Herren in der Innsbrucker Tintenburg. Tie vor 20 Jahren aus freien Stücken gewährte und bis im Vorjahre immer noch verrechnete Zulage war nicht etwa ein Geschenk oder ein Entgegenkommen, sondern ein Ansporn, um die hierzu geeigneten Leute zu dieser gefährlichen Arbeit heranzrilocken. Und letzt, wo die Wohnungen und Lebensmittel um 30 Prozent teurer geworden, wo überall Lohnerhöhungen durchgeführt weiden, kommt die Staatsbahndirektion und reguliert die Arbeitslöhne, indem die Zulagen nicht mehr verrechnet werden dürfen. Dm betroffenen Arbeiter haben sich durch den Arbeiter-auSschuß mit einer Eingabe an die Staatsbahndirektion Innsbruck gewendet und warten auf eine baldige zufriedenstellende Erledigung. Floridsdorf. (Werkstatt e.) Wir Arbeiter freuen uns immer, wenn ein tüchtiger und sachkundiger Kollege, mit dem man Jahre hindurch gearbeitet hat, zum Vorgesetzten ernannt wird. Ist es doch für viele ein Beweis, daß die Leistungsfähigkeit des geschickten Arbeiters noch Anerkennung findet, andererseits haben die unterstellten Arbeiter die Gewahr, daß solche Vorgesetzte Leid und Not zu würdigen verstehen. Doch nicht immer werden die Fähigsten bevorzugt und nur zu bald müssen sich die ehemaligen Kollegen überzeugen lassen, daß der neue „Herr" Vorgesetzte nicht nur seine Stellung, sondern auch seinen Charakter vollständig geändert hat. So auch Bei uns in der neuen Halle, wo der Vorarbeiter Herr Samuel Fischer sein Unwesen treibt. Erst kürzlich denunzierte derselbe den Arbeiter Sinnet bei Herrn Horn, daß Sinnet angeblich betrunken sei, nichts arbeite und nur herumlehne. Des anderen Tages hielt Herrn Horn dem Arbeiter dies vor, der, ganz erstaunt über diese Beschuldigung, die Konfrontierung mit dem Angeber verlangte, und siehe da, es stellte sich heraus, daß Fischer gelogen hat. Der Vorarbeiter Samuel Fischer hat den Arbeiter um Entschuldigung gebeten und Abbitte geleistet, doch wer bürgt nnL dafür, daß dieser Mann nicht auch schon viele andere, die unschuldig waren, aus persönlichen Gründen denunziert hat? Bei dieser Gelegenheit dürfen wir den Vorarbeiter P e t e r l, richtig A l s ch, ebenfalls in derselben Abteilung, nicht vergessen. Ein Virtuose im Vernadern und Schikanieren, arbeitet bei demselben jeder Schlaffer nach seiner Meinung viel zu wenig, so daß, um den Ansprüchen deS Peterl zu entsprechen, die Schlosser statt zwei vier Arme haben müßten. Doch wenn man von diesem Herrn eine Arbeit verlangen würde. U jegerl! Der Mann ist überhaupt nicht imstande, etwas Brauchbares und Gutes fertig zu stellen. Darum empfehlen wir der Werkstätten-leitung, diesen beiden Vorarbeitern etwas Erziehung beizn-bringen, sonst müßten <8 die Arbeiter besorgen, aber dann gründlich. Saalfekden. (Ein nationaler Held.) Aus dem Lager des Reichsbundcs deutscher Eisenbahner ist vor kurzem der hoffnungsvolle Jüngling Johann Koller, gewesener Stalions mclperanwärter der k. k. Staatsbahn nach Salzburg übersiedelt. Wie von unterrichteter Seite erzählt wird, erhielt er durch Herrn Jit r o y einen besseren Posten, eS heißt, daß er Kassenrevisor bei der Salzburger Eisenbahn- und Trambahngcsellschaft wird. Nun wir gratulieren idm und der Gesellschaft für den Fang. In Äoalfelden war es seine Aufgabe, für den Reichsbund deutscher Eisenbahner zu agitieren, wofür er auch die ausgesetzte Ergreifet-prämie in Form einer goldenen Krawattennadel erhielt. Damit glaubte dieser stramm Ternsche feine Pflicht getan zu haben. Sein Berus kümmerte ihn nichts, wozu denn auch, denn Herr Stationsvorstand Lechleitner ließ ihn schalten und walten, wie er wollte, und so kam e8, daß hier viele Bedienstete seit einem halben Jahre auf ihre Fahrlegitimationen noch warten, obwohl sie das Geld gleich dem Koller erlegten. Ein anderer Bediensteter, welcher auch bei den Deutschen ist, erhielt für die Wafienübung den Lohn voll ausbezahlt, warum, wollen wir nicht näher eingehen. Mit diesen Patentdeutschen würden wir nicht rechnen, wenn wir nicht den löblichen Reichsbund in Saal-selben noch aus den Artikel im seligen „Tagblatt" vom Oktober 1908 die gebührende Antwort schuldig wären. Dort war ein Genosse, namens Seebacher, veröffentlicht, weil er einen Anzug in der Bahnhosrestauration versetzt hatte. Nun fragen wir sozialdemokratischen Eisenbahner den Jüngling HanS Koller und feine Kameraden vom Reichsbund, wann er daS abholen wird, waS er in der Bahnhosrestauration A. D i ck vergessen hat und noch anderes mehr. Seht ihr, Deutsche vom Reichöbund, unser Genosse Seebacher war Familienvater und hat einen Anzug hinterlasien. Euer Kamerad Koller hat nichts hinterlassen als Schulden und ist ledig. Er hat es nicht einmal der Mühe wert gefunden, sich in der Bahnhosrestauration zu empfehlen. Für einen Deutschen ist daS nicht höflich, denn die allen Deutschen tranken immer noch eins und bezahlten, ehe sie gingen. Aber man ist doch angesehen bei den Bürgern, wenn man bei den Deutschen ist, sagte einmal da — lipp, waS und der Sepp Sein Spezi, sagte auch einmal, ja der Teufel, wo gehören wir lenn anders hm, wie zu die Deutschen, dos ist die Mittelstands» Partei, denn ganz zu die Hungerleider, das fand Sozi, g'hörn nta jo do nitl Nun Heil euch, ihr Brüder im bedrohten Land, wir Sozi san doch noch in diesem Land, die hie und da die Beweggründe ausdccken, weiche oft gerade die Windigsten zu Vertretern deS nationalen Heldentums erheben. Kirchdorf, B. <8. @. (P » hrnbah n.) lieber die Set» hältniste der Bediensteten und Arbeiter auf dieser Strecke haben wir schon deS öfteren geschrieben und erlauben uns auch heute !)rrrn Inspektor Pezzei auf verschiedene Uebelstände aufmerk-am zu machen und hoffen, daß dieselben beseitigt werden. Die Arbeiter und Bediensteten müssen oft wochenlang auf eine Fahrbegünstigung warten, weil fast nie die vorgedruckten Ansuchenformulare vorhanden sind. Mit solchen Lappalien sollte man doch nicht so sparen oder will Herr Pezzei die armen Teufel zwingen, ganze Gebühr zu zahlen? DaS wSre nicht charmant und Herrn Pezzei ganz und gar unwürdig. Der WächterTartyofer inSteyrling hat sich in seiner freien Zeit einen netten Gartenzaun in der Länge von :>00 Metern verfertigt Run wurde mittels Erlasses bekannt-gemacht, daß jeder Wächter, der fein Anwesen in irgend einer Weise verschönert, eine Remuneration erhalten soll. Durch solche freiwillige Arbeit gewinnt ja die ganze Strecke an Ansehen und «st eine solche Remuneration gerecht. Wächter Farthoser hat aber nicht einen Heller erhalten. Warum? Sollte die fRw muneration an eine unrichtige Adresse gekommen sein? Die Arbeitszeit für Qberbauarbetter wurde von Herrn Pezzei vom l. Februar an festgesetzt, und zwar von 7 Uhr morgens bis halb 6 Uhe abends. In keinem Jahr und m leinet Sektion wurde die Arbeitszeit so bald verlängert, aber traf der Pyhrnbahn find wahrscheinlich die Tantiemen etwaS wenig ausgefallen, daher wirb bei den Arbeitern gespart. Herr Pezzei, eine Frage: Ist dies schön? Hoffen Sie sich einen Erfolg? Es gäbe noch eine Menge Angelegenheiten die besprochen werden sollen, doch hoffen wir. daß Herr Pezzei sich nicht mehr ausreden wird, er kann nichts machen, die Direktion erlaubt es nickst. Bo» der Direktion weiden Herrn Pezzei gar keine Schwierigkeiten gemacht, das Personal sowie die Arbeiter durch Entgegenkommen zufrieden zu stellen. Kann Herr Pezzei auch nicht alles erfüllen, waS gefordert wirb, so hat er doch so viel SelbstbestimmungSrccht, daß er die kleinen Wünsche und Rechte der Arbeiter berücksichtigen kann und wir hoffen, es wird dies nun geschehen. Wenn Herr Pezzei seinen oft eigensinnigen Justamentstandpunkt aufgibt, dann wird eine Harmonie geschaffen, die im Interesse der Arbeiter und des Betriebes liegt und Herrn Pezzei selbst Achtung und Anerkennung schafft. Lcobcu. Durch die Versetzung des Herrn Adjunkten Krücke 1 verliert das Personal einen tüchtigen und gerechten Beamten, der insbesondere auf dem Gebiet der Einschulung durch feine fachlichen und leichtverständlichen Vorträge vieles zur Ausbildung des Leobener Personals beigetragen hat. Durch seine zweckmäßige und mit großer Umsicht geführte Einteilung war es im vorigen Jahre möglich, daß die Bediensteten ihre Urlaube anstandslos ausnützen konnten, was früher niemals der Fall war. Wir sprechen Herrn Adjunkten K r ü ck e I auf diesem Wege für die gerechte Behandlung unseren besten Dank aus und hoffen, daß fein Nachfolger Herr Assistent G r u n n e r uns ein ebenso gerechter und menschenfreundlicher Perfonalbeamter werden möge, wie es Herr K r ü ck e l war. Marburg. (Zu Tode gerädert.) Am 28. Jänner 1909 bei Gükereilzug Nr. 451 in der Strecke Marburg—Unter-draubnrg stürzte der Heizer Genosse Joses T a u r e r kurz vor der Station Maria-Rast vom fahrenden Zuge. Der Lokomotivführer Alois Hank e, durch ein unnatürliches Geräusch aufmerksam gemacht, bemerkte zu seinem Entsetzen den Abgang des Heizers, dem er soeben den Auftrag gegeben hatte, den Dampf abzusperren, die Schieber zu schmieren und den Speiseapparat in Funktion zu setzen. Der Lokomotivführer traf sofort Anstalten, den Zug zum Stillstand zu bringen, wo man dann den verunglückten Heizer tot auf den Schienen liegend fand. Der Lokomotivführer konnte uns über den Moment des Absturzes keine Auskunft geben, da er zur kritischen Zeit den Speiseapparat auf-machen wollte und infolge der Nähe der Station seine volle Aufmerksamkeit der Strecke und den Signalen zürnenden mußte. Genosse Turner war verheiratet, 43 Jahre alt und diente der Südbahn bereits 15 Jahre als Anshilssheizer. Homfeld (Heizhaus). In unserem sonst io stillen Heizhaus schaltet und waltet ein Maschinenmeister mit Namen Vollmann, an dessen Seite der durch seine Pöchlarner Skandalgeschichten bekannte Maschinenmeister Skopetz. Diese beiden Herren, deren Fachkenntnifse auf einem sehr tiefen Niveau stehen, suchen nun nur dem Gebiet der Veränderung und brutalen Behandlung der Untergebenen das zu ersetzen, was ihnen an beruflichen Fähigkeiten so sehr mangelt. Macht ein Lokomotivführer den Maschinenmeister auf ein Gebrechen oder eine mangelhaft durchgeführte Reparatur aufmerksam, oder trägt eine Reparatur der Maschine in das Reparaturbuch ein, ist der Krawall fertig. Um derartigen Unannehmlichkeiten ausznwcichen, sind die Führer gezwungen, mit dienstuntauglichen Maschinen aus die Strecke hinauSzufahmt. In der nächsten Station wird der Marterkasten von einer Maschine mit Stricken und Binddraht zusammengeflickt, um anstandslos die Tour zu beenden. Es wäre nur erwünscht, wenn Herr Vollmann samtfeinem Kompagnon Skopetz sich mehr um den Zustand der Maschinen, als um die Privatverhältnisse der Bediensteten kümmern möchten. Es wirb nun ohnedies über so manche pikante Affäre dieser beiden Herren gesprochen, daß wir an diesem Orte nur den guten Rat geben können: Bessert euch, sonst müßten wir hineinleuchten. Leoben. (Die Oberbauarbeiter der Südbahn) führen Beschwerde, daß sie das Krankengeld zu spät ausgezahlt bekommen. Im Monat November war am 25. Schluß. Ausgezahlt wurde am 4. Dezember; im Monat Dezember war am 22. Schluß, ausgezahlt wurde am 13. Jänner. Der .Hausherr will aber am Ersten pünkiilich seinen ZinS haben und ist nicht zufrieden, wenn man ihn damit tröstet, er werde das Geld später bekommen. Die Oberbauarbeiter richten daher an die Jngenieursektion Bruck die Bitte, die Krankengelder vor dem Ersten auSzuzahleu, so wie es bereits früher geschehen ist. Klein-Reifling. Wir haben in unserer Station einen Restaurateur, dessen Vorliebe in der Beleidigung der Bediensteten besteht, wohl in der unverkennbaren Absicht, den Eisenbahnern eins aufs Zeug zu flicken. Wir können dem Eisenbahnpersonal, welches in der dortigen Station verkehrt, nur den vernünftigen Rat geben, die Restauration und somit den sauberen Patron in jeder Beziehung zu meiden. ES gibt Menschen, die in ihrer grenzenlosen Unwissenheit jene beschimpfen, von deren Hellern sie ihr Dasein fristen können. Verstopft man diese Quellen, werden selbst die Radikalsten und Dümmsten zahm. Marburg U. (Die Kasernenzustände in der Station Steinbrück.) Trotzdem schon diese Zustände zu wiederholtenmalen im „Eisenbahner" geschildert wurden, hat der dortige Stationschef und sein Sekretär, Herr Perkov, noch immer nicht Raison angenommen und müssen sich nach wie vor die ausgefrorenen Zugsbegleiter, wenn sie nach einer 10- bis 13slünbigen Tour nach Steinbrück kommen, um Brennholz für die Küche sowie für die Kaserne selbst umfehen. Der StationSchef und fein Sekretär wurden zu wiederholtenmalen wegen dieser Uebelstände interpelliert, man hat auch stets Abhilfe ve« sprachen, aber es findet sich kein Gönner, der diesen Herren einige Klafter Brennholz gratis zur Verfügung stellt, und so muß halt immer die BahnerhaitungSsektion herhalten. Nachdem der Herr StationSchef und sein Atlatus bei der Nacht schlafen, so bleibt den Zugsbegleitern, um sich etwas WarmcS kochen zu können, nichts anderes übrig, als Holz zu suchen und sei es wo immer. In sieht denn von den Herren bas niemand, daß der Gartenzaun der Herren Beamten und Bediensteten stets mehr an Schwindsucht leidet, sieht die Sektion nicht, wo ihre alten Zementiässer und ihr aufgestapeltes halbwegs zum Verbrennen brauchbares Holz hinfommt, oder hat der Herr StationSchef Abonnement auf dieses Holz? Wir glauben kaum. Das Personal hat es endlich satt, immer aus die Gefahr hin, einen Diebstahl begangen zu haben, für die Station Holz zu sammeln. Der Herr Stalionschef und Herr Perkov sollten einmal ihre Spanvut wo anders anwenden und nicht bei dem ausgesroreuen und auSgejchundenen Zugbegleitungspersonal. Sollten aber diese Zustände nicht baldigst aufhören, dann wird sich das Personal in die Restauration II. Klaffe verfügen und dem Herrn StationSchef. der dort oft bis 2 und 3 Uhr früh zu Gaste sitzt, vor den übrigen Passagieren einen Vortrag über die Beheizung der Kasernen halten. Brüx. Im Heizhaus der A. T. E. wurde von Herrn Jahn ein Dienstesturnus veröffentlicht, der als unmenschlich bezeichnet werden muß. I» dieser Rackerbude, wo jeder Führer, Heizer, Putzer oder Kohlenlader bis zum Exzeß ausgenützr wird, will Herr Jahn noch eine vermehrte Dienstleistung dem Personal zumute», wo im ganzen Turnus kein freier Tag enthalten ist, Herr Jahn, durch diese Diensttabelle haben Sie unS den Beweis erbracht, daß Sie den Dienst und seine an den einzelnen gestellten Anforderungen nicht verstehen und daß Sie an einem schweren Gchirnleiden erkrankt fein dürften. Wir ersuchen deshalb freundlichst, an Stelle dieser aller Menschlichkeit hohn-sprechenden Diensteseinteilung eine zumindest durchführbare aus-zuarbeiten, sonst müßten wir etneS Tages bei der k. k. Generalinspektion mitsamt der Tabelle vorstellig werden. Cfntfitt. Wieder sind wir genötigt» unS mit zwei Herren zu befassen, die zu den besseren Eisenbahnerkategorien gehören, die jedoch vor allem anderen KniggeS „Umgang mit Menschen" studieren sollten. Es sind dieS der Bahnmeisteraspirant Herr Neu» gebauer und Bahnmeister Buben«! der k.k. Staatsbahnen (Nordbahn). Am 3. d. M. war etwas mehr Schnee gefallen und waren die Oberbaua« beiter mit dem Wegschaufeln desselben beschäftigt. Nachdem die Arbeit bis abends nicht bewältigt werben konnte, mußte über die Zeit gearbeitet werden. Es gingen daher tim halb 6 Uhr abends die Leute zum Nachtmahl. Es war jedoch kaum 6 Uhr als der Herr Neugebauer die Leute in die Arbeit trieb. Als jemand von den Arbeitern einwendete, daß sie noch nicht fertig sind und daß manche die draußen wohnen, nichts zu effen haben, antwortete Herr Neugebauer: „Sie sollen Stroh fressen!" Als am anderen Tag ein Arbeiter dem Herrn N e u g e-bouer sein Vorgehen vorhielt und ihm sagte, daß sich das fürchten Vorgesetzten nicht schicke, Arbeitern, die durch 18 Stunde» arbeiten sollen, zu sagen, daß sie Stroh fressen, wollte ihn der Gewaltige entlassen. DieS ließ sich der Arbeiter nicht gefallen und sagte ihm, er habe chn nicht ausgenommen und könne ihn auch nicht entlassen. Jetzt holte Herr Neugebauer den Bahnmeister Herrn B u b e n i k, dir dem Arbeiter befahl, ruhig zu fein, sonst wird er ihm ein paar Ohrfeigen geben. Und als der Arbeiter daS Angebot ohneweiterS nicht annehmen wollte, schickte Herr B u b e n i! um einen Gendarmen. Der Gendarm war jedoch vernünftiger und verweigerte die Intervention. Als Grund gaben die Herren an, daß der Arbeiter betrunken ist. was jedoch jeder Grundlage entbehrt. Gerächt haben sich die Herren doch. Sie haben dem Arbeiter am 5. Februar Urlaub gegeben, für welchen er nichts bezahlt bekommt. Ist das nicht eine Gemeinheit höchsten Grades? Zwei Leute, die kaum zur Bahn gerochen haben, erlauben sich, die Leute so zu behandeln. Und das nur deshalb, um ihre Autorität zu zeigen. Herr Neugebauer schafft den Leuten Stroh zu fresse». Lieber Herr, die Leute verdienen sich durch ihre Arbeit ihren Lohn, aber Sie hoben es bis heute nicht getan und deshalb wäre es am Platz, Ihnen das Stroh vormlegen. Uebrigens aufgepaßt, wir sind nicht beim Militär. Was Herrn B u b e n i k anbelangt, haben wir ihn schon einmal gewarnt und tun dies heute zum letztenmal. Hilft dies nicht, nun dann werden wir Dinge veröffentlichen, die ihm nicht angenehm fein werden. Vielleicht vergeht ihm bann die Lust, die Leute ohrfeigen zu wollen. Auch sind die Herren entrüstet, wenn ei» Arbeiter von der Arbeit ein bißchen ausruht, da glauben sie, daß die Bahn zu kurz kommt; wenn sie sich jedoch in die Kanzlei setzen und sich von einem bis zwei Leuten den ganzen Tag bei Kartenspiel und Bier bedienen lassen, da kommt die Bahn nicht zu kurz. Also Achtung I Behandeln Sie die Ihnen unterstellten Leute wie sichs gehört oder wir werden genötigt sein, auf verschiedene Sachen die Oeffentlichkeit aufinerljam zu machen. Politik«. (Der Detektiv auf der Lokalbahn.) Gewiß wenige Bedienstete werden von een Kontroll- und Nevisionsorganen so viel zu dulden haben, rote die Zugsbegleiter auf den Lokalbahnen, wo der Kondukteur in dienstlicher Beziehung daS „Mädchen für alles" ist. Zudem reitet jedes Kontrollorgan ein anderes Steckenpferd und ein Revisor sucht den anderen in der Ausübung des großgezogenen Cpitzelweseiis zu übertreffen. Wehe dem Kondukteur, wenn derselbe infolge seiner vielseitigen Verwendung verhindert, eine Fahrtarte nicht dekupieren würde. Wie ein gemeiner Verbrecher muß er sich zu stundenlangen Protokollen hinsteUen und wird in den meisten Fällen bestraft. Doch dem Herrn Inspektor S o b o t a, Vorstand der Abteilung VI, wird noch zu wenig kontrolliert und er schickt seine Beamten als Detektive in Zivil auf die Jagd noch Diäten und Malesizianten. Am 24. Jänner d. I. bei Zug 1211 fuhr ein Reisender mit Karte III. Klaffe von Zwittau nach Laubendorf. Vor Lauben-dors verlangte derselbe Nachzahlung zur Weitersahrt bis Poliöka. Der Zugsführer, der wie immer mit anderweitigen Arbeiten vollauf beschäftigt war, konnte diesem Reisenden die Nachzahlung erst in der Endstation Polieka einhändigen. Doch siehe da, das «var gefehlt! Der vermeintliche Reisende war der Adjunkt II lic von der Abteilung VI aus Olmütz. der zum Spitzeldienst aus bet Strecke degradiert — pardon, dirigiert wurde. Seine zweifelhafte Mission war insoweit von Erfolg begleitet, als er in diesem Zug einen Oberbauarbeiter traf, der ohne Legitimation zum Bahnarzt fuhr. Dieser Herr scheint für diesen Polizeidienst das entsprechende Benehmen zu besitzen, so sagte er zu einem Kondukteur: „Sie, wenn Sie etwas verraten, daß ich hier bin, so schlage ich Ihnen die langen Füße ab." Die älteren Kondukteure erinnern sich bei diesem Vorfall an den gegangen wordenen Inspektor Jeiminek, der die Kondukteure auch nur für Betrüger und Diebe gehalten hat. Wr sind neugierig, welche Strafe der Zugssührer erhalten wird, daß er den Bahnarbeiter ohne Legitimation zum Bahnarzt fahren ließ. Feldkirch in Vorarlberg. Vor anderthalb Jahren wurde tm Heizhaus der Kesselschmied Slansky mit dem Taglohn von Kr. 5’40 eingestellt. Nachdem der AnfangSlohn eine'* Profeffionisten hier leider nur mit 3 Kr. berechnet wird, zudem Slansky in seiner Eigenschaft als Kesselschmied ein sehr' schlechter Arbeiter ist, so war nur bald die näherliegende Per* mutung vorhanden, daß dieser Mann durch seine Heuchelei und Denunzieren beim früheren Vorstand höheren Wert gefunden hatte. Wir machten in der Nummer 20 vom 10. Juli 1908 des „Eisenbahner" auf die schlechten Arbeiten dieses Kesselschmiedes aufmerksam, doch unsere Warnung wurde nicht berücksichtigt. Im Monat November, als sich einige Maschinenführer beschwerten und auf den gefährlichen Zustand der Maschinen hinwiesen, kam man endlich zur Einsicht, daß Slansky feinen Arbeiten nicht gewachsen ist. Aus der Werkstücke muß len sofort mehrere Kesselschmiede herangezogen werden, die nun vollauf zu arbeiten haben, um die vernagelte» Stehbolzen und sonstigen Fehler zu beheben. So fand man bei einer Maschine 12 Slehbolzcn in einem Umkreis vernagelt, wo die Wand schon 1 Zentimeter ausgebaucht war. Es ist konstatiert morde», daß Slansky kleinere Flecke auswechselte, die er verkehrt versenkte, und als das Hebel nicht mehr zu ändern war, die Konusse an der Rückseite mit Mangankitt ausfüllte. Derartige und noch krassere Fälle, die wir nur aus Menschlichkeitsrücksichten nicht in die Oeffentlichkeit bringen, finden wir bereits an jeder Maschine, an der dieser Pfuscher von einem Kesselschmied herumgeschustert hat. Als die Klagen sich mehrten, meldete sich Slansky krank- Nach Genesung wurde dieser Künstler in Keffclschmiedearbeiten von dem gegewärtigen Dienstvorstand Herrn Grund seines. Postens endlich enthoben und mutzte sich eine strafweise Lohnreduzierung von 40 tz. per Tag gefallen lassen. In ferner grenzenlosen Wut über sein fachmännisches Mißgeschick beschuldigte SlanSky die Kesselschmiede der Werkstätten als Verleumder und drohte, daß er ebenfalls wiederum verleumden werde. Wir machen hiermit die Kollegen auf diesen Nebenarbeiter, respektive aus dessen geäußerte Absichten allsmerksam und empfehlen denselben dem AerkehrSbund als Ehrenmitglied. Linz. Mehr Scham! hieß die Ueberschrift eines kurzen Artikels in der „Arbeiter-Zeitung" vom 9. Februar, welcher einem tschechischen Blatte entnommen war. Mehr Schaut! wurde dort den nationalen Beutevolitikern, die die tschechische Nation durch ihr bubenhaftes Benehmen im Parlament vor der ganzen Welt herabsetzen, zugerufen. Mehr Scham! müssen wir auch mit allem Nachdruck der k- k. StaatSbahndirektion Linz zurufen, denn es ist wirklich eine Schande und. gelinde gesagt, eine Schmutzerei, daß obgenannte Direktion den beiden alten Ausräumersrauen in der Kaserne, wo die Budweiser und Wiener Zugsbegleiter übernachten, einen Hungerlohn zahlt, wovon nicht einmal ein Kind erhalten werden könnte. Diese Frauen, die schon über 60 Jahre sind, sind Witwen verstorbener Eisenbahner und beziehen nicht die geringste Pension oder Provision. Sie arbeiten bei der Bahn schon Über 20 Jahre ehrlich und fleißig und führen dabei ein Leben voll Kummer und Not. Ihre Arbeit ist keine leichte. 24stündiger Dienst in zwölf Zimmern mit 60 Betten, zwei Waschräume, vier Aborte und ebenso viele Oefen als Zimmer zu bedienen und zu heizen lt. f. w. Die Kaserne wird, nebenbei bemerkt, aus das äußerste Nr. 6 u9ammlungsberichte. i (Eisenbahn Wien-Aspang.) Montag den Io. d. M. hielte» die Aspangbahner in der Restauration deS Herrn Schlesinger eine Versammlung ab, in der die Wohl-fQtzi'tscmnchtimgen der k. f. Staatsbahnei, und die der E. W. A. ernem Vergleich, beziehungsweise einer Kritik unterzogen wurden, -.ange vor der festgesetzten Stunde wurde das Lokal dicht besetzt. >o da» die später Erschienenen keinen Platz mehr finden konnten und umkehren mußten. Zentralarbciterausschußmitglieb der k. k. Staatsbahnen Genosse JunghanS entrollte in seiner Rede das Bild der be-agten Institutionen der Staatsbahnen, worauf die anwesenben .Mitglieder des Krankenkassen^ und deS Arbeiterausschusses der t». W. nr lf"“ rr* ' ”' »• • • • *- Eine hierauf 8. W. A. und verlangten, daß bet Direktion nahegefegt werde, daß es höchst an der Zeit sei, in der Bahnarzt-, respektive Ches-arztsrage ciian Wandel zu schaffen, um einem öffentlichen Skandal, der aus dieser Sache entstehen müßte, falls bie Di-> rettion ihren bisher eingenommenen Stanbpunkt nicht verläßt, vorzubeugen. CS würbe den Krankenkassenausschußmitgliedern der Vorivurs gemacht, daß sie die seitens der Kassenmitglieder gegen den Ehesarzt erhobenen Beschwerden bei den Sitzungen nicht gehörig zum Ausdruck bringen, beim sonst hätte bie Direktion schon langst zur Beseitigung dieser Zustände schreiten müssen. Lte Ausschutzmitglieder gaben die Erklärung ab, daß sie in dieser Angelegenheit gewiß nichts unterlassen haben, was zur Besserung der gegewärtigcn Situation führen könnte aber mangels schriftlich uieoergelegter Beschwerden seitens der Kaffen-mitg ieder deren Wünsche nicht durchführen konnten. Sie erbat. n sich, baß die Beschwerdeführer in Hinkunft jede Beschwerde zu Papier bringen. Genosse Iunghans ermahnte die Anwesenden, sich nicht zu übereilen und bie Angelegenheit mit kühler Erwägung zu verfolgen, denn es fei keine leichte Sache, irgend ein Uebel av-zuichasse», wenn hinter diesem eine einflußreiche Person wachend Ileht. Tie Erfahrung lehrt uns, daß die Protektion früher einen unaeniessenen Schaden anrichten muß, bevor man sich höheren 0r|g entschließt, einzugreisen. Die Kassenmitglieder mögen ihr Vertrauen zu ihren Vertretern nicht verlieren und sich, wenn es nicht anders geht, zu einem Kampf eng zusammenschließen. Nachdem den AuÄfchußinitgliedern das volle Vertrauen einstimmig ausgesprochen war, wurde die Versammlung spät nachts ge» schlossen. Pisck. Am 11. b. M. fand in Pisek eine zahlreich besuchte «tsenbabnerversammlung statt. Zur Tagesordnung: „Schlio nung deS Parlament« und dessen Wirkung aus d>e Privatbahnen- sprach unter fortwährendem Beifall Genosse Mouka aus Brünn. Es wurde auch der Wunsch ausgesprochen, bah solche Versammlungen bei uns öfters stattfinden. Lin.;. Am Sonntag den 7. d. M. tagte im hiesigen städtischen Volksgartensaal eine ziemlich gut besuchte Eisenbahner-varsammluiig mit der Tagesordnung: «Der Kampf ber Eisenbahner und die Lage der im Tacilvhn stehenden Arbeiter." Genosse Braun als Vorsitzender eröffnet? die Versammlung um halb 10 Uhr vormittags und erteilte dem Genossen Hof bau er aus Wien das Wort. Dieser schilderte in zweistündiger gediegener Rede die triste Lage der im Taglohn sichenden Arbeiter, insbesondere der niederen Kategorien. Uebergehend aus das Wirken der Organisation und bereu Kümpfe im letzten Jahre unb auf die Erfolge, welche errungen wurde«, richtete der Redner an die Eisenbahner den Appell, durch ihren Beitritt zur Organisation und durch ehrliche Mitarbeit ihren Teil beizutragen zur Hebung der wirtschaftlichen Lage. Die Gleichgültigkeit, das Nichterkennen ihres eigenen Elends eines großen Teils ber Arbeiter unterzog Redner einer scharfen Kritik. Nachdem noch in treffenden Worten der Nutzen der Arbeiterausschüffe, ihre Wirksamkeit und die Vorteile, welche diese für das Personal so wichtige Institution für die Zukunft bieten, beleuchtet wurde», schloß Genosse Hosbauer seine mit warmen Beifall aufgenommenen sehr sachlichen Ausführungen. Als zweiter Redner geißelte Genosse Jakub etz in seiner bekannten temperamentvollen Weise die letzten Denunziationen, welche sich das »Linzer Volksblatt" am 6. d. M. gegenüber den Eisenbahnern im allgemeinen und gegenüber Genossen Jakubetz im besonderen leistete. Lebhafte Entrüstuugs-. und Pfuirufe bewiesen, wie die Versammelten über die perstbe Denunziation deS genannten Verleumderblattes urteilen. Genosse Jakubetz richtete an die Versammelten den Appell, für die am Montag den 8. d. M. stattfindende Protestversammlung rege zu agitieren, damit die Eisenbahner durch einen massenhaften Besuch zeigen, wie sie über den nationalen Schwindel und über die Schließung des VolksparlantentS denken. Hieraus schloß Redner seine mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Nach Beantwortung einiger Anfragen von feiten des Referenten Genossen Hofbauer schloß oer Vorsitzende mit einem kurzen Schlußwort die Versammlung. Bozen. Am 9. Februar sand in Bozen im Gasthof „zur goldenen Traube" eine sehr gut besuchte Wächterversammlung statt. Die Tagesordnung lautete: „Die Lage der Wächter im allgemeinen." Genosse Osmetz schildert in kurzen Worten die letzte Gehaltsregulierung und die Ueber-leituna der älteren Wächter. Kritisiert auch die mangelhaste Berücksichtigung sowie die stiefmütterliche Behandlung der Portiere, die schon seit Jahren von d^n übrigen Kategorien der Bediensteten, der sie früher angehörten, beiseite gestellt wurden. Die Kontroll- und Weichenwächter erheben gleichfalls ihre Stimme über die Ausschließung von der Nachtzulage, verweisen aus die Verantwortung, die ihnen aufoktroyiert wird, bei ein- und ausfahrenden Zügen und auf die Sicherheit überhaupt. Eine Reihe von Klagen ist besonders von beit Streckemvächiern über die Bahnmeister erhoben worden. So über die Behandlung bei Urlaubsfragen und Ablösungen, wo der Wächter an seinen Rechten verkürzt wird. Arbeitersekretär P i t a c c o schildert in überzeugender Weise die Bedeutung der Organisation und ermuntert bie Anwesenben, einig unb stark zu werben, benn nur bann wird es möglich fein, bie Klagen der Angestellten ber Südbahn zu beheben. Zum Schluß gelangte folgende Resolution einstimmig zur Annahme: »Die heute am 9. Februar in den Gasthauslokalitäten ,zur goldenen Traube' in Bozen tagende Wüchterversammluug erachtet es als ein Gebot der Notwendigkeit, daß unter den Wächtern, sowohl des Verkehres als auch der Bahnerhaltung, mit der nötigen Aufklärungsarbeit bezüglich ihrer Lage begonnen und mit diesen nach Möglichkeit auf allen Linien der Südbahn in Fühlung getreten wird. Tie Wächter von Bozen unb Umgebung sind mit der Resolution der Grazer Kollegen ganz einverstanden und treten auch mit dem Ersuchen an die neu gewählten Vertreter in der Persoiialkommissivn heran, alles daranzusetzen, daß die Wünsche der Wächter einmal in Erfüllung gehen und die Wächter das erreichen, was ihnen schon lange gebührt. Ferner fordern die Wächter vyri Bozen und Umgebung die Zentrale deS Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschafts-Vereines für Oesterreich aus, sobald als möglich eine Wächterkonferenz einzuberufen, damit endgültige Beschlüsse gefaßt werden können." Braunan am Inn. Dienstag den S. Februar, um 4 Uhr nachmittags, fand in Gurten im Gasthaus des Herrn Sporn eine § 2-Vcrsammlnng der Eisenbahner statt, welche sehr gut besucht war. Die Tagesordnung lautete: 1. DerKampfderEifen-bahnet und bie Durchführung der Zugeständnisse. 2. Die Dien st- und Ruhezeitdet Wächter. Nachdem die Genossen Kieninger, Wimmer unb Wagner ins Präsidium gewählt mmben, ergriff Genosse Jakubetz aus Linz baS Wort zum ersten Punkt der Tagesordnung. In seinem zweistündigen Referat, welches wiederholt von stürmischem Beifall unterbrochen wurde, führte der Redner den Anwesenden vor Augen, mit welcher Mühe unb Opfern sich bie Arbeiter und insbesondere die Eisenbahner ihre Organisationen geschaffen haben, um sich Schritt für Schritt bessere ArbeitS- und tiebenabebingungen zu erkämpfen. In trefsenben Worten geißelte der Referent das System des ehemaligen Sozialpolitikers unb Exministers Wittel, dessen einzige Ausgabe darin bestand, die damals schon starke sozialdemokratische Eisenbahnerorganisation durch die inS Leben gerufene christliche Verkehrsbundorganisation zu schwächen, beziehungsweise die Eisenbahner in letztere hineinzutreiben, welcher Plan Herrn Witte! aber gänzlich mißlang. In ebenso sachlicher Weise besprach der Redner die mangelhafte Durchführung der Zugeständnisse bei den k. k. Staatsbahnen, beleuchtete die niedrigen 8öync der Taglohnarbeiter, welche vielsach noch schlechter bezahlt werden als bei Privatunternehmern, und forderte die Anwesenden auf, unermüdlich für den Ausbau unserer Organisation zu arbeiten, um in weiteren Kämpfen neue Erfolge zu erreichen. Sodann erteilte Genosse Wimmer zum zweiten Punkt der Tagesordnung dem. Personalkommissionsmitglied Streckenwächter Genossen Lehn er aus Leonbing das Wort, der über die in den Personalkommissionen verhandelten, das Wächterpersonal betreffenden Forderungen in eingehender Weise berichtete und speziell betonte, daß es nun gilt, enblich einmal für bas Wächterpersonal bie Regelung der Dienst- und Ruhezeit zu erkämpfen. Insbesondere wurde von beit Wächtern der Strecke Neu-markt-Kallhamm-Simbach über die ans eine 18stiinbige Dienstzeit entfallenbc Ruhezeit von nur 8 Stunden berechtigte Kritik geübt, um so mehr als die Ablöfewächter durch den Gang von und zum Posten noch eine Stunde verlieren. Von den Oberbauarbeitern erhielt bas Wort Arbeiter-ausschußmitalieb Genosse Greife neder, der vor allem anderen darauf hiuwteS, wie spärlich bei den Lohnvorrückungen der Ober-bauaroeitet im Direktionsbezirk Linz wieder gewirtfchaftet würbe. Insbesondere bie k. k. BahnerhaltungLjcktio» Braunau am Inn unter dem Regime ihres Vorstandes Oberkommiprs Riedl sei bie einzige Sektion des Bezirkes, in welcher laut Amtsblatt nicht ein einziger Arbeiter eine Lohiwortücktmg erfahren Hot. Nicht mit Unrecht sagte ber Redner, baß vielfach noch die Arbeiter selbst baran schuld sind, wenn sie so rücksichtslos behandelt werden, denn ein großer Teil kümmere sich um die Organisation gar nicht unb lassen den Kampf um bessere Existenzverhältnisse nur ihren klassenbewnßten Kollegen über. Während sie sogar über die Organisation schimpfen, können sie aber an den Erfolgen der Organisation tcilnehmcit; wir können aber aus eure Kraft nicht verzichten; darum hinein in die Organisation, Mann sür Mann. Nachdem noch Genosse Jakubetz das Schlußwort nahm, indem beileibe noch bie Organisation ber Konsumenten streifte unb barauf verwies, baß eg Sache unserer Fraktion im Parla- ment sein werde, gegen den heute herrschenden Lebensmittel-, rauchet ein Schutzgesetz ber Konsumenten zu erlassen, um bie’ durchgeführte» Lohnerhöhungen nicht immer illusorisch zu machen, schloß Genosse Wimmer unter großem Beifall die Versammlung. Und nun an bie Arbeit, Genossen, bis Mann für Mann vom Oberbauarbeiter bis zum Wächter in unserer Organisation stehen. Bregenz. Am 19. Jänner fand in Btändles Gasthaus in Bregenz, abends 8 Uhr eine freie Eisenbahnerversammlung statt. Die Tagesordnung lautete: 1. Bericht ber Perfonalkom-mission und des Zentralausschusses. Referent Lokomotivführer P r e i ß. 2. Die Wohnungskalamität in Bregenz. Genosse Preis) brachte einen sehr ausführlichen Bericht über bie stattgesunbenen Personal- unb Zentralausschußsitzungen; er brachte Anträge bes Personals zur Verlesung, welche teils zur Ausführung gelangten, auberenteits als nicht in bie Kompetenz der Personalkoinmission des Zentralausschusses gehörig ober als nicht burchführbar abgewiesen wurden. Beim zweiten Punkt „Die Wohnungskalamität in Bregenz-entwickelte sich eine eifrige Debatte, in der Arbeiterfetretär Genosse Er tl in Kürze bie Notwendigkeit bes Baues von Personalhäusern schilderte. ES beteiligten sich mehrere Genossen sowie Mitglieder bes Reichsbundes unb würbe ber Antrag angenommen, baß eine dreigliedrige Deputation, unb zwar Herr Alge, bie Genossen Heinzle und PoveIka zum Bürgermeister gehen, um die Zustimmung sür die Notwendigkeit bes Baues von Per« sonalhäusem zu erhalten. Vor Schluß der Versammlung rechtfertigte sich Genosse St. über den Vorwurf der Lüge gegenüber den deutschen Reichs-bündlern; er brachte den Beweis, daß auch Italiener ausgenommen werden, es also mit bem Deutschtum nicht so heikel ist. In sehr provozierender Art und Weise benahm sich ein Mitglied bes Reichsbundes. Wir warnen die Genossen vor solchen enbroibucn und bitten, jeden persönlichen Verkehr mit solche» cuten zu meiden, denn sie geben nur aus, baß man auf ihre Provokation Antwort gibt, um bann zum Kadi zu laufen. Niederlindewiefe. Sonntag den 17. Jänner b. I. fand eine gut besuchte Eisenbahnerversammlung statt, zu ber Genoss« Buttert als Referent gekommen war. Der Redner schilderte in leicht verständlicher Weise den Kamps ber Eisenbahner von der Gründung unserer Organisation bis zur Gegenwart. Der so!-' gende Redner Genosse Stetba besprach bie Konferenz ber Vertrauensmänner und lobte bas taktvolle Vorgehen unserer Deltai gierten, während das voreilige und einseitige Handeln einiger Nordbahnbeamten bei der letzten passiven Resistenz unter leb-, haftet Zustimmung der Anwesenden verurteilt wurde. Zum Schluß wurden vom Obmann Genossen W i 11 i ch einige lokale Angelegenheiten besprochen und die Bediensteten aus die Wichtigkeit des Provisionssonds besonders aufmerksam genlacht. Pflicht der Arbeiter ist es, dem Provisionssonds beizutreten. Nachdem sich niemand mehr zum Worte meldete, wurde die Versammlung geschlossen. Rosenbach. Am 8. Februar d. I. fand hier eine sehr gut besuchte Wächterversammlung nach § 2 des Versammlungs-gcsctzes statt, in der Genosse Dnllinger, Mitglied der Per-sonalkommission, den Bericht erstattete. In leichisaßlichen Worten schilderte der Redner die bisherige Haltung ber Direktionen unb Bahnerhaltungsvorstände unb bedauerte, baß die von den Direktionen herausgegebenen Erlässe oftmals von den Bahnerhaltungen nicht beachtet werden. Von seiten der Versammelten wurde Genossen D o l l i n g e r für seine Tätigkeit das einstimmige Vertrauen ausgesprochen. St. Johann im Pongau. Am 5. Februar l I. um 8 Uhr abends fand in Ed erg Gasthaus in St. Johann Im Pongau eine von Genossen Gell einbetusene gut besuchte § ^Versammlung statt. Genosse H a g l e i t n e r sprach in leichtverständlicher unb sachlicher Weise über die Ziele ber Sozialdemokratie sowie über die nationalen und christlichen Vereine. Genosse Martin Unter weger von Schwaczach-St. Veit sprach Über die passive -Resistenz vom Jahre 1905 und über bie letzten Zugeständnisse unb forderte die Anwesenden auf, der Organisation veizutrete«.. Für seine Ausführungen erntete Genosse Unterweger stür-] mischen Beifall. Hoffen wir. daß die kernigen Worte der Genossen, Unterweger und Hagleitner an den Anwesenden nicht spurlos vorübergehen. lü—ümülüüll—L-! ........1 , Nus den Organisationen. Miihrisch-Schönberg. Am 10. Jänner, nachmittags 2 Uhr, fand im Vereinslokal Arbtiterheim, BiSmarckstraße 20, die ordentliche Generalversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht der Ortsgruppe über ihre Tätigkeit im verflossenen VereinSjahr. 2. Bericht der Funktionäre. 3. Neuwahl- 4. Eventuelles. Genosse Statte« berichtet über bie von ber Ortsgruppe eingcleitcten Aktionen unb daö Vereinsinventar. Genosse Richter bringt den Bericht über bie Kaifennebarimg: Einnahmen jkr. 4146 50, Ausgaben Kt. 388351; Saldo Kt. 262 99. An Unterstützungen wurden im verflossenen Jahre Kr. 181-40 ausgezahlt. Nach bem Bericht des Bibliothekars unb der Kontrolle wurde dem scheibenden Ausschuß das Abjolutorium erteilt. Hieraus wurde zur Neuwahl geschritten unb folgenbe Genossen einstimmig gewühlt: Gustav Rotte«, Obmann; Joses Richter, Wertmann, Kassier; Johann Sadil, Schlosser, Schriftführer. Stack) der Wahl hielt Genosse 0 c e n a j e k einen Vortrag über die Unfallversicherung. An der hieraus folgenden Debatte beteiligten sich mehrere Genossen, was insbesondere zur Aufklärung der anwesenden Mitglieder viel beigetragen hat. Leobcrödorf. Bei der am 1. Februar stattgesunbenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Josef Steinold (WmniannSdots), Obmann; Vinzenz Hermann (LeobetSdors), Kassier: Paul E Hab er a, Schrift-ftihrer. Der Referent Genosse Müller hielt sodann einen Vortrag über bie Zugeständnisse, welche vom Eisenbahnministerium gemacht wurden unb erntete für feine Ausführungen reichen Beifall. Die Mitglieder werben erfucht, sich in Vereinsangelegenheiten an bie bekanntgegebenen Funktionäre zu wenden. Zirrsdorf. Die Zahlstelle ZierSdors hielt am 7. Februar eine § 2-Versammlung ab, tn welcher Genosse Spitz über die Ausgaben des neuen DirektionSarbeiterauSschusseS sowie über bie Verteilung der 8-3 Millionen von 1908 und über die Alters--, Witwen- und Waisenversicherung referierte. Trotz bet schlechten Witterung war die Versammlung ziemlich gut besucht. Dieselbe wurde um 6 Uhr abends geschlossen. Kritzenborf. Am 2. Februar, um 8 Uhr abends, sand in SavatNS Gasthaus in Kritzenborf bie Generalversammlung ber Ortsgruppe Kritzenborf statt, zu welcher auch Genosse Hardt! aus Wien erschienen war. Obmann Genosse Schanbara führte in seinem Bericht aus, baß leiber bie Genossen Ausschüsse im laufenden Jahre vieles zu. wünschen übrig gelassen haben. Zwar lag bie Schuld teilweise In Krankheiten, doch sind auch große Nachlässigkeiten in den Pflichten gegenüber ber Organisation zu konstatieren. Das zeigte sich schon in den Sitzungen, die meistens nicht beschlußfähig waren. Infolgedessen nahm die Generalversammlung keinen Anstand, bett etwas gar zu kurze« Bericht des Obmannes anzunehmen. De« Bericht des Kassiers, Genossen Stanzl, wurde zur Kenntnis genommen. Im Namen der Kontrolle, bie dienstlich am Erscheinen verhindert war, erklärte Genosse Schanbara, daß die Bücher stets in Ordnung gesunden wurden. Genosse Swoboda erklärte, daß e8 nicht angehe, daß! sich die Kontrolle auf eine solche Weise entschuldige. Doch könne die Erklärung des Genossen Obmannes vollinhaltlich angenommen werden. Zum Beweis des Vertrauens beantragte Genosse Swo-boba, bem scheidenden Ausschuß das Absolutorium zu erteilen. Genosse Kerschbaum beantragte, mit Ausschluß der Kontrolle. Seite 10 „Der GisenbahrrrN.- Nr. 6 Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Nachdem noch der Bericht der Bibliothekare wegen dienstlicher Verminderung derselben entfallen mußte, wurde zur Neuwahl geschritten. Es wurden gewühlt: Robert Engelmayer, Obmann, Franz Swoboda, Stellvertreter; Adalbert Schandara, Schriftführer, Fr. Tüll a, Stellvertreter: Mar Stanz l, Kassier, Alois Kerschbaum, Stellvertreter: Hilarius Battm und Jakob Weilguny, Kontrollore; Robert Ryvola und Frank, Bibliothekare: Michael Bauer und Johann T e u s f l, Subkassiere in Tulln. Genosse Hardtl hielt dann einen Vortrag über die Unfallversicherung und besprach in ausführlicher Weise die Vorlage des neuen Gesetzes. Der Bortrag wurde mit Beifall ausgenommen und dem"Vortragenden gedankt. Vorsitzender Genosse Engelmayer schloß um halb 11 Uhr nachts die Generalversammlung, indem er noch vorher betout hatte, daß der neue Ausschuß viel Arbeit in Kritzendors vorfinden wird. Leoben. Am 17. Jänner fand die ganzjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Leoben des Allgemeinen Rechtsschutz^ und Gewerkschaftsvereines mit folgender Tagesordnung itatt: l. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung, 2. Vortrag dcjs Genossen Somitsch aus Wien. 3. Bericht des Obmannes. I. Bericht des Kassiers. 5. Bericht der Kontrolle httd des Bibliothekars. 6. Neuwahl des Aus-f ch usse S.. Zum ersten Punkt verliest der Schriftführer dctS Vroio'oll der letzten Generalversammlung und wird.dasselbe zur Kenntnis genommen. Hieraus hält Genosse Somitsch aus Wien einen mit großem Beifall ausgenommenen Vortrag über Entwicklung, ZwÄ und Nutzen unserer Organisation. .Zum dritten Punkt berichtetGenoffe St e r n a e: Der 9Jiii-gliedersiand der Ortsgruppe beträgt 530 gegen 501 im Vorjahr, Versammlungen wurden von der Ortsgruppenleitung im abae-lauseuen Jahre 21 einberusen, Ausschußsitzungen 12 ordentliche, 1 außerordentliche, Unterstützungen wurden gewahrt in 16 Füllen mit zusammen 333 Kr. aus Örtsgruppenmitteln und in 8 Fällen mit zusammen IW Kr. von der Zentrale. Rechtsschutz wurde gewährt in 8 Fallen. Ein- und Ausläufe wurden insgesamt 343 erledigt. Genosse Pirk er bringt den Kassenbericht und teilt mit, daß er von Genossen M i l l o n i g ermächtigt ist, zu berichten, daß letzterer die Geldgebarung der Ortsgruppe kontrolliert und alles in Ordnung befunden hat. lieber Beschaffenheit und Frequenz der Bibliothek berichtet Genosse Re sch: Die Bibliothek nmfafzt 421 Bände. Davon waren 727 Bände ausgeliehen, somit jedes Buch zweimal gelesen. Tie hierauf vorgenommene Neuwahl ergab folgendes Resultat: Karl Posch, Obmann: Vinzenz Pirk er Kassier; Alois E d l i n g e r, Schriftführer; Karl Faterl, Bibliothekar. Nachdem die Tagesordnung erledigt war. dankte der Obmann für das zahlreiche Erscheinen und schloß mit einem kurzen und kräftigen Mahmvort die Generalversammlung. Hetzendorf. Die Zahlstelle Hetzendorf hielt am 3. Februar 190!) ihre diesjährige Generalversammlung ab und bringt ihren Mitgliedern folgenden Bericht zur Kenntnis. Kassenstand 1908 Kr. 48'49. Einnahmen an Monatsbeiträgen, Einschreibgebühren und Bibliothek ‘Rr. 958 24. ' Ausgaben an die Zentrale Wien, Zeitung für Prag und Ausgaben der Zahlstelle Kr. 890'S2, bleibt hiermit ein Kassenstand für 1909 von Kr, 67 54. Mitgliederstand: Beigetreten sind 13, über- respektive ausgetreten sind 7, bleibt hiermit ein Stand von 66 Mitgliedern; zu bemerken ist, daß durch die Zentrale in fünf Füllen an kranke und notleidende -'Mitglieder der Betrag von 140 Kr. ausbezahlt wurde. ^ In den Ausschuß wurden folgende Genoffen gewählt: ttjrb Lawltzka, Zahlstellenleiter: Albert Oppeker. Franz Mauder, Schriftführer.- Josef Stanal, Georg Fr eil er, Kasjiere; Franz Brunner, Franz Krska, Kontrollore; Johann Baum garten, Anton Kunz. Bibliothekare. Die Genossen Kassiere S tan gl und Fre iler sind berechtigt, zu lcr°cl' Zeit Beiträge entgegenzunehmen. Ferner hielt Geno.je Adolf Müller einen vorzüglichen Vortrag über unsere Organisation. Als Vertrauensmänner wurden folgende Genoffen ge» wählt: Leopold Pachner, Josef S t a n g l, Georg Freiler, Johann B a u m g a r t e n, Stanislaus Burschik, welche euch betreffs neuerer Angelegenheiten zu jeder Zeit entgegenkoimnen. , . . St. Pölten. Ain 7. Februar 1909, 2 Uhr nachmittags, fernd in «am» 6jasthau8 die diesjährige Generalverlammlung statt. Die Tagesordnung war folgende: 1. Verlesung des Protokolls der vorjährigen Generalversammlung. 2. N e u w a h l b e s O b m a n n e s. 3. N e u w a h l d e r Fu »kt, onäre. 4. Bericht der Fnnktionäre. 5. Erteilung des AbfolntoriumS. 6. Neuwahl der Kontrolle. 7. Vortrag. 8. Vereinsangelegen-h e i t c it. 9. Anträge und Anfragen. Die Wahl der neuen Funktionäre ergab folgendes Resultat: AntonWa gn er, JosefLorg e r, F i 11ipp. T örö k, Gruber. Klomm, Nemec, GabruSwiSz, Burian, Kott, S ch m in d, Hub in ei er, Pokorny, Wei ß. Genosse Sill aus Wien hielt einen gediegenen Vortrag über Unfallversicherung, der allseits Beifall fand. , Mit einem warmen Appell an die Versammlung, auch im yeimgen Jahre die Organisation kräftig auszubauen, schloß der Vorsitzende die Versammlung. Den Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß die Versammlungen der Werkstätten jeden ersten und dritten SamStag, 6 Uhr abends, stnttfinden. Für das Verkehrspersonal findet jeden ersten .ctmntop, 9 Uhr vormittags, Einzahlung, am 19., 8 Uhr abends, DlSkusstonsabend statt. Kapfenberg. ES diene den Eisenbahnern von Kapfenberg beider Bahnen zur Kenntnis,, daß die Mitglieder ihre Beiträge «f1! 011 beim Austräger des „Arbeiterwille", Genosse» mton Dem»!el, cinzahlen können. Derselbe ist abends im ^ereinSyeirn (Konsum) zu treffen und kann jedes Mitglied dort innen Zahlungen Nachkommen, um nicht die Einzahlungsfrist zu ver> mimen, da dies der Schaden jedes einzelnen ist. Auskünfte in allen Angelegenheiten erteilt der Obmann Genosse Franz "oller. Noseggerstraße 26 in Bruck a. d. Mur. an jedem Wochentag von 8 bis 11 Uhr vormittags. Triest Ill.Am 3. Februar d. Z., abends 8 Uhr, hielt die diesjährige Generalversammlung ab. Punkt 1, Bericht bei Funktionäre, wurde zur Kenntnis genommen. Punkt 2, Neuwahl ergab folgenbes Resultat: Falk, Obmann, Franz Biziak und Klarer, Stellvertreter; Schein, O c l) (s a j j e r und Frank, Schriftführer; Dl i a I e r und G o r» j a n c, Kassiere: Paulin und Deisinger, Revisoren : P e e r, Kozmann, Jsteniv, Monti und Ukmar, Ausschuß; Het)ct u, Paul ,Knu 6 ic und Gruden, Ersatz. Zum Punkt 3 erhielt Genosse Rudolf Weigl aus Wien das Wort. Redner wurde des öfteren durch lauten Beifall unterbrochen. was zur Genüge beweist, daß sein Referat ein gedudenes war. Nachdem der anwesende Sekretär, Genosse Josef Kopaö, da4 Referat in slowenischer Sprache wiederholt hatte und sich niemand mehr zum Worte meldete, dankte der Vorsitzende den Referenten für ihre Ausführungen und schloß um 11 Uhr 15 Minuten die sehr gut besuchte Versammlung. Alle Zuschriften sind an Genoffen Franz F a 1 k, via Giovanni Boccaccio 14, au richten. Pöchlarn. Sonntag de» 7. Februar d. I. fand hier die Generalversammlung statt, zu der Genosse Adolf M ü l l e r als Referent erschienen war. Der Redner sprach in ausführlich er Weise über die Zugeständnisse und deren Durchführung von seiten des Eisenbahnminislerinms und erntete für feinen aufklarenbeit Bortrag lebhaften Beifall. Bei der hierauf folgenden Wahl wurden nachstehende Ge- nossen in die Zahlstellenleitung gewählt: Jirka, Obmann; Franz Abel, Kassier; Subkassier für Säufenstein Jaidl-Hauser; Subkassier sür Wieselburg Alois Stadler; für die Strecke Pöchlarn-Kienberg-Gaming Genosse Joses FuchS. Pilsen. Der Fonds für Sterbefälle der Ortsgruppe Pilsen gibt bekannt, daß die Oberkondukteursgattin Frau Anna P e ch-mann am 5. d. M. in Pilsen gestorben ist. Es wird ersucht, die Mitglieder dieses Fonds mögen ihre Beiträge an die dazu bestimmten Vertrauensmänner regelmäßig bezahlen und auch ihre Legitimationen an diese verab reichen, wo die Beiträge bestätigt werden können. Die Vertrauensmänner sind: für die Strecke Fürth i. W. Anton Neidl, Kondukteur; Saaz-Eifenstein Josef Strejc, Kondukteur; Budweis-Eger Matthias Kaspar, Kondukteur; Pilsen-Bahnhos Josef P e s i!, Klassenputzer und Josef H u f p e k; Msen-Rangierbahnhos MiroslauS S e q n e n S. Revisionsschloffer, Johann, 91 u b r c ch t, Magaziusaufseher; für Magazin, Heizhaus Joses S n e 6 e r g l, Kohlenarbeiter; Werkstätte, I. Abteilung Franz BeLvat; II. Abteilung Karl Lkopek; III. Abteilung Johann Cats. Ober-Gerspih. Ant 7. Februar 1909 fand in Schtnids Gasthaus in Ober-Gerspitz die konstituierende Versammlung aller Berufskategorien des Eisenbahnpersonais d?r Station Ober-Gerspitz zwecks Gründung einer Ortsgruppe des Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereines statt. Die Versammlung wurde auf Grund des § 2 vor zahlreich anwesenden Bediensteten vom Vorsitzenden Genossen Eugen Moser um 4 Uhr nachmittags eröffnet. Als Referent war Genosse Josef H u f ch. Stationsmeister aus Lundenburg, in Vertretung des verhinderten Genossen Anton Holasek, erschienen. Nach einem mit Beifall und allgemeiner Zustimmung ausgenommenen Referat über „Zweck und Nutzen der Organisation" und „Warum organisieren wir uns", wurde zur Wahl des Ortsgruppenausschusfes geschritten, aus welcher folgende Genossen einstimmig als gewählt hervorgingen: Johann Rohringer. Obmann; Karl Novy, Kassier; Karl U1l-m a n n. Schriftführer. Ferner wurde beschlossen, daß die Ortsgruppenversamm-Itmgen jeden ersten Sonntag im Monat und die Vereinsabende jeden ersten Donnerstag nach dem 1. und 15. stattsinden. Literatur. Von der „Neuen Zeit" (Stuttgart, Paul Singer) ist soeben das 20. Heft des 27. Jahrganges erschienen. Ans dem Inhalt des Heftes heben ivir hervor: Aus Molochs Schuldbuch. — Natalie Liebknecht! Von A. Bebel. — Der Kampf ums Dasein. Von Guslav Eckstein. — Ein theoretischer Kulturkampf. Von Anton Pannekoek. — Die persische Revolution Von Tigran Derwisch. — Literarische •Rundschau: Dr. Konrad Guenther, Vom Urtier zum Menschen. Von ew. Alexander Sokolowsky, Beobachtungen Über die Pstiche der Menschenaffen. Von K. I\. L. Plate, Der gegenwärtige Stand der 'Abstammungslehre. Von ew. Die „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Postanstälten und Kolporteure zum Preise von Mk. 3‘25 per Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur per Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft kostet 25 Pf. Mitteilungen der Zentrale. Hentralausschusrsitzung am 11. Februar 1909. — Verhandlung über eine Unlerstutzungsangelegenheit mit dem Vertreter der Ortsgruppe „Floridsdorf". — Entgegennahme der Berichte des Zentralsekretärs sowie des Sekretärs in Prag über die Verstaatlichungsaktionen auf der St. E. G., Oe. N. W. B. und S. N. D. V. B., B. E. B. und B. N. B. — Berichterstattung über mehrere stattgefundene Konferenzen und Erledigung des vorliegenden Einlaufes. — Bezüglich einer Zuschrift des Aktionskomitees der Offizianten der k. k. Staatsbahnen erklärt die Zentrale, prinzipiell nur Aktionen, die von der eigenen Zentrale o-tz'r von der Koalition ausgehen, unterstützen zu können, da es sich in dem vorliegenden Falle nur um separatistische Bestrebungen handelt. Sprechsaal. Offene Anfragen. An die Direktion der privilegierten Oester-reichischen Nordweftbahn nnd Südnorddentscherr Verbindungsbahn in Wien. Ist einer löblichen Direktion bekannt, wie das ZugSperfonal der Station Jofefftadt-Jaromer vom Zuge 209—526 zum Zug 511—208 in Trauteilau untergebracht ist? Die kurz bemessene Ruhezeit, die wir zwischen den obengenannten Zügen haben, müssen wir in einem Lokal znbringen, welches unmittelbar an einen Tanzsaal grenzt, wo jetzt jeden Samstag, Sonntag und oft auch Montag Bälle unb dergleichen ungehalten werden. Das Lokal ift überhaupt zur Uebernachtung für vier Mann zu klein, dadurch zu diesem Zwecke ungeeignet. Ans unserer Beschwerde an das Betriebsinspektorat in Reichenberg wurde ein Beschwerdeführer von einem Herrn des JnjpekwrateS noch gerügt, anstatt Abhilfe zu schaffen. Durch diesen Vorgang sind wir gezwungen, uns an die löbliche Direktion um Abhilfe zu wenden. ___________Die Betroffenen. An die Direktion der Anssig-Teplitzer-Eisen-bahu. Das Lokomotivperfonal der A. T. E. erlaubt sich die höfliche Anfrage, warum die am 15. d. M. fälligen Kilometergelder erst am 17., 18. oder 19. l. M. ausbezahlt werden. Ist es nicht möglich, dieselben regelmäßig am 15. jeden Monats, und wenn an diesem Datum ein Sonntag oder Feiertag fällt, am Vortage den 14. auszuzahlen? An die Direktion der Oefterreichischen Nordwestbahn in Wien. Das Verschubpersonal der Station Trautenau hat trotz mehrmaligem Ansuchen und trotz der vielen Erkrankungen immer noch keine leichtere Diensteinteiluug bekommen, während in anderen Stationen, wo der Dienst nicht so anstrengend und kompliziert wie hier ist, bereits der zwölfftündige Dienst mit darauffolgender 24ftündiger Ruhepause längst eingeführt ist. Nachdem aber die Verkehrsverhältnisse infolge des unzureichende» Verschubpersonals unb der damit verbundenen lieber-anftrengung höchst betriebsgesährlich zu werden beginnen, so erlauben sich bie Betroffene», noch bevor sie die Aufmerksamkeit der Organe der k. k. Generalinspekiion ans diese bedenkliche» Zustände lenke», an eine hohe Direktion die nochmalige höfliche Bitte um baldige Abhilfe z» richtsit. An Herrn Oberinspektor Tanber der privilegierter Bnschtiehrader Eisenbahn in Prag. Zn wiederholte» malen sind die Arbeiter in der Schmiede der Werkstätte Koniotau um Beseitigung der gesundheitsschädlichen Uebelsiände bittlich geworden. Auch durch die PersonalkoniinissionS-mitglieder wurde die Anregung getroffen unb protokolliert, die sanitätSwidrige», der Gesundheit höchst schädlichen Zustände zu beseitigen. Aber leider hat man bis heute noch nichts geändert und die Arbeiter der Schmiede sind auch weiter der Gesahr ausgesetzt, durch das Oe.ffnen des 5 Meter Breiten ToreS der Zugluft, ferner durch das Einatmen von Koks- und Kohlenga'en die Lungenschwindsucht zu bekommen. Daher wäre die Einrichtung einer Ventilation notwendig, welche den Staub und Rauch abführt und frische Lust zuführt, sowie die Verlegung der Rädermanipulation, weil dadurch die betreffenden Arbeiter mehr leiden müssen, als wenn sie ihre eigene schwere Arbeit verrichten. Die Schmiedearbeiter erwarten eine baldige Abhilfe dieser gesundheitsschädlichen Zustande, widrigenfalls sie gezwungen sind, sich an eine höhere Instanz zu wenden. Die Betroffenen. An die Bandireltivn der Südbahn in Wien. Ist es einer löblichen Baudirektion bekannt, daß Herr Bahnmeister Scher leitner in Freienfeld der Bahuerhaltungs-sektiou Brixen den ihm unterstellten Ablöswüchtern und Oberbauarbeitern das Ansuchen um Lcbeusmittelfreischeine ad Zirkular A 422 ex 1908 verweigert mit der Bemerkung: „Sie haben keine Gebühr." Ferner, ist es der löblichen Baudirektion bekannt, daß derselbe Bahnmeister die ihm zur Erledigung zugewiesenen Strafakte _ öffentlich in Gasthäusern herumzeigt und dabei das Amtsgeheimnis sowie die Ehre seiner Untergeordneten verletzt? Wir bitten um gütige Abhilfe. An die k. k. Staatsbnhndirektion Wien. In Vundorf ist der Fall zu verzeichnen, daß seit dem Vorjahre drei Manipulanten ohne Schriftentasche ihren Dienst versehen müssen. Da Herr Buchholz sich beharrlich weigert, die geforderten Taschen zu bewilligen, ersucht das Personal eine k. k. Staatsbahndirektion, obgenanntem Herrn begreiflich zu machen, daß jeder Zugssührer und Manipulant auf Grund instruktiouS-mäßiger Bestimmungen ein Recht auf eine Tasche hat und auch von Herrn Buchho 1 z nicht vorenthalten werde» darf. An die k. k. Staatsbahndirektion in Olmiitz. Die Profefsionisten der Bahnerhaltungssektion des Dirck-tionsbezirkrs Olmiitz erlauben sich höflichst anzufragen, wann das versprochene Werkzeug ausgefolgt wird. An die Direktion der k. k. privilegierten Staats-eisenbahngesellschaft in Wien. Die Wagenuntersucher und Heizhausarbeiter der Station Grußbach erlauben sich hiermit die Anfrage, warum für sie bis nun die zwölfftündige Arbeitszeit mit darauffolgender 24slüiidiger Ruhezeit noch nicht eingcfiihrt ist, nachdem dieselbe bei der II. und III. Sektion schon längst eingeführt wurdet Die Betroffenen. An die k. k. Staatsbnhndirektion Wien. Die Oberbauarbeiter der BahnerbaltungSseltion Wien 1 erlauben sich die Anfrage, wann ihnen die abgenützten Kleider (Uniformen) ausgefolgt werden, zumal dieselben diese Kleider geraoe jetzt während der strengen Kälte am notwendigsten benötigen. Es wurde die Aussolqung besagter Kleider doch dem Arbeitsausschuß seinerzeit zugesprochen unb wurde doch auch jeder Oberbauarbeiter bereits längst gefragt, was er benötige; bis heute jedoch erhielt keiner derselben, trotz der einerseitigen leichten Erledigung dieser Angelegenheit, andererseits der Dringlichkeit derselben tein Stück ausgefolgt. Die Betroffenen. Allgemeiner Rechtsschutz- nnd Gewerkschaftsverein für Oesterreich. Grlsgrnppr Gänserndorf. Die diesjährige Generalversammlung findet am Sonntag den 28. Februar 1909, nachmittags 2 Uhr, im Gasthaus des Herrn Jakob C e r n n in Gänserndorf statt. Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der vorjährigen Generalversamm-lung. 2. Berichte: a) beS ObmanneS: b) beS Kassiere; c) b e r Revisoren; d) beSBibliothearS. 3. Neuwahl. 4. Eventuelles. Zahlreiches Erscheinen Pflicht! Im Falle zur festgesetzten Stunde die Generalversammlung beschlußunfähig erscheint, findet die neue ordentliche Generalversammlung im selben Lokal und am selben Tag um 3 Uhr nachmittags mit derselben Tagesordnung, ohne Rücksicht auf die Zahl der erschienenen, beziehungsweise vertretenen Mitglieder, statt. ©vtogiruyye $111«. Den Mitgliedern ber Ortsgruppe Silin des Rechtsschutz- unb Gewerkschastsvereines biene zur Kenntnis, baß bie Generalversammlung den 7. März, 8 Uhr abends, im Vereiuslotal abgehalten wird, daher die Monatsversammlung für den Monat März entfällt. Tie Mitglieder werben ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Sollte die Generalversammlung nicht um 8 Uhr beschlußfähig fein, so findet eine zweite eine Stunde später statt. Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Berichte: ü) des ObmanneS; b) des Kassiers; c) der Kontrolle; d) der Bibliothekare. 3. Neuwahl der Ortsgruppenleitniia. 4. Eventuelles. Werte Geuossen! Erscheint zu dieser so wichtigen Versammlung recht zahlreich. Bringt der Ortsgruppe noch fernstehende Kollegen mit' und zeigt, daß ihr an unserer Organisation ein wohlverstandenes Interesse habt. ©rtoiuupye yoviimtNrg. Die Ortsgruppe Vorbern-6erg beS Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschastsvereines gibt de» geehrte» Mitgliedern bekannt, daß am SamStag den 13. März um 8 Uhr abends in Herrn Ferdinand Loipolds Gasthaus, Vordernberg, die ganzjährige Generalver-sainmluug mit folgender Tagesordnung stattsindet: 1. Berichtder Funktionäre. 2. Neuwahl derOrts-grnppenleitnng. 3. Die Zugeständnisse des Eisen bahnmini st eriu ms. 4. Anträge und Allfälliges. Referent aus Wien. Die Mitglieder werden ersucht nnd es liegt in ihrem eigenen Interesse, sich au der Generalversammlung recht zahlreich zu beteiligen und ihre Kollegen und Frauen mitzubriugen. ©rtegruyyc f)iittclt>orf. Am Montag beu 1. März 1909 fiftbet in Zeilingers Gaslhaus um 7 Uhr abeubs bie bieSjährige Ge ueralb ersammlung verbunden mit Familienabenb statt. Die geehrten Mitglieder samt ihren Frauen werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Zahlstrlle fjoisclodovf. Den geehrten Mitgliedern diene zur Nachricht, daß toonnlng de» 28. Februar. 3 Uhr nachmittags, in ZechmeisterS Gasthof in Hötzelsdorf die galtz-jährige Generalversammlung stattsindet. Tagesordnung: 1. Bericht ber Zahlstellenleitung. 2. Neuwahl. 3. Beschlußfassung wegen Kranz-tollette, 4. Eventuelles. Pflicht aller Mitglieder ist es, samt ihren Frauen pünktlich zu erscheinen. Sollte zu angegebener Zeit die Versammlung ivcht beschlußfähig fein, so wirb eine halbe Stunde später, uiwe« schabet ber Zahl ber anwesenden Mitglieder, die GenerolOer-Versammlung durchgeführt. Schwäche Nervosität, Krämpfe, Schmerzen keimen wir nicht, seit wir Felleis Fluid m. d. M. „Elsafluid“ auwenden. Probedutzend 5 K franko. Bestellet bei E. V. teuer inStubiea, Eleaplutz Nr. 191 (Kroatien). Nr. 6 W" i ■ i ■. Wseubay»»«.* Seite 11 Ortsgruppe Marchegg. Den Mitgliedern diene zur Kenntnis, daß Samstag den 6. März 1909 die Generalversammlung stattsindet. Tagesordnung: 1. Vortrag. 2. Neuwahlen. 3. Eventuelles. In Anbetracht der Wichtigkeit wird um zahlreichen Besuch ersucht. Zahlstelle Zell am Kee. Es diene den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß an jedem ersten Samstag im Monat in Herrn HeizmannS Gasthaus „zum Auerwirt" iir Zell am See ein Diskussionsabend eingesührt wurde. Zusammenkunft abends 8 Uhr. Fleißiges Erscheinen sei jedem Genossen zur Pflicht gemacht. Zahlstelle Chodau.In den letzten Monatsversammlungen wurde leider die Wahrnehmung gemacht, daß die Mehrzahl der Mitglieder ihren MitglieoSpflichten sehr saumselig nachkommt und dadurch die ganze Tätigkeit der Zahlstelle nicht nur unterbindet, sondern sogar gefährdet. Die Zahlstellenleitung sieht sich daher gezwungen, die Mitgliedschaft öffentlich an die Folgen dieser Lauheit zu erinnern und sie zu ermahnen, der Vereinstätigkeit mehr Zntereffe zu* zürnenden. Die Monatsversammlungen finden immer am 4. eines jeden Monats statt; fällt der 4. an einen Sonntag, so wird die Monatsversammlung am 6. abgehalten. Ferner diene den Mitgliedern, welche mit ihren MitgliedS-beiträaen noch im Rückstand sind, zur Kenntnis, dieselben ehebaldigst zu begleichen, da sonst statutenmäßig vorgegangen wird und lene Mitglieder alle Rechte auf den Verein verlieren. WeiterS werden alle diejenigen Mitglieder, die noch mit ihren Solidaritätsmarken im Rückstand sind, ausgesordert. dieselben zu kaufen, damit es dem Kassier möglich ist, das Geld abzuführen. Ortsgruppe Krünn I. Die ganzjährige Hauptversammlung der Ortsgruppe Brünn I findet Sonntag den 7. März 1909 um 3 Uhr nachmittags im Gasthause „zum Rehbock" in Kumrowitz mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht der Funktionäre. 3. Wahl des Ausschusses. 3. Vortrag des Genoffen Du Z ek auS Wien. 3. Freie Anträge. Auf vollzähliges Erscheinen der Mitglieder wird reflektiert. Ortsgruppe Komota«. Die Genossen des Heizhauses Komotau mögen zur Kenntnis nehmen, daß anstatt der Genossen Sattler und Dick der Genosse Wenzel W o n d r a, H e i z-h a u S s ch l o s s e r der B. E. B., die Monatsbeiträge einkassteren wird. Es werden ferner sämtliche Genossen ersucht, ihre Beiträge Pünktlicher zu leisten, da bei eventuellen Vorkommniffen sie aus keinen Rechtsschutz Anspruch hätten und sind die Beiträge womöglich vor dem 6. eines jeden MonatS abzüfübren. Wegen der unregelmäßigen Zustellung der Zeitung ersuchen wir alle Genossen, ihre genaue Wohnungsadresse anzugeben, damit die Kalamitäten behoben werden können. Ebenso ist jede Adressenänderung anzuzeigen. Die Vereinsleitung. Ortsgruppe §u»f. Am 8. März l. I. findet im Vereinslokal, Gasthaus Patrowsky, die Generalversammlung statt. Es ist Pflicht der dienstfreien Genoffen, zahlreich zu erscheinen, um die Wahl des AuSschusses vornehmen zu können. Referent aus Prag. Genoffen, bringt eure Frauen mit I Die Mitgliedsbücher find behufs Kontrolle an den Kassier abzugeben. Ortsgruppe Krrgrn;. Wegen der bevorstehenden Generalversammlung werden alle Mitglieder der Ortsgruppe Bregenz ersucht, ihre Mitgliedsbücher behufs Kontrolle im Mürz an die Subkassiere abzugeben. Tie Subkassiere weiden ersucht, die Mitgliedsbücher schon tm Laufe dieses Monats bestimmt einzuziehen, damit die Kontrolle ansags März erfolgen kann. Ortsgruppe XV., Funfhau». Es diene den geehrten Mitgliedern zur Kenntnis, daß die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe am 8. Mürz l. I. um 6 Uhr abends in Salomvns Gasthaus, XV., Gasgaffe 3, stattfindet. I-ffllllsordnung: 1. Berlesung des Protokolls. -Berichte. 3.Neuwahlen. 4.Rezitationen ernster und h e i t e r e r N a t u k. Hierauf gemütliches Beisammensein mit Unterhaltung. Genossen, erscheint zahlreich mit euren Frauen! Von Mitgliedern eingesührte Gäste herzlich willkommen I Ortsgruppe Metel«, a. d. March. Das Vereinslokal befindet sich im Hotel Z alosna, wo jeden ersten Diens-ta g und 1 5. im Monat Bücher anS der Bibliothek entliehen werden. Alle Zuschriften find an den Obmann Franz Ehwala zu senden. Zahlstelle pastau. Bei der am 8. Februar d. I. stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Johann Kittl, Obmann; Josef Mayer, Verschieber, Kassier; Joses Großboi ntn er, Weichenwächter, Bibliothekar. Sämtliche Zuschriften sind an Johann K i t t l, Portier in Passau, zu senden. Ortsgruppe Krür. Es diene den geehrten Mitgliedern zur Kcnntms, daß am 7. März 1909 die diesjährige Generalversammlung, abends 8 Uhr, in Cusoles Restaurant mit folgender Tagesordnung stattfindet: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Bericht der Funktionäre. 3. Neuwahl deS Ortsgruppenausschusses. 4. Eventuelles. b. Dortrag (Referent aus Prag). Sollte die Versammlung _zur festgesetzten Zeit nicht beschlußfähig sein, so findet eine Stunde später eine zweite mit derselben Tagesordnung statt, welche ohne Rücksicht aus die Mit» Lliederanzahl beschlußfähig ist. Wir ersuche:» um ein rechtzeitiges und zahlreiches Erscheinen, damit die Versammlung nicht unnötig verzögert wird. Die Frauei, sind mtlzubringen und Erscheinen ist Pflicht eines jeden Mitgliedes. Ortsgruppe Kannsdorf. Sonntag den 28. Februar, um 3 Uhr nachmittags, findet bei Herrn Joses V eIth in Göppersdorf eine öffentliche Vereinsversammlung statt, wozu ein vollzähliges Erscheinen notwendig ist: besonders diejenigen alten Arbeiter, welche vor dem Jahre 1907 schon bei der Bahn als ständige Arbeiter gearbeitet haben und jetzt von der außerordentlichen einmaligen Zuwendung nichts bekommen haben, mögen zahlreich erscheinen. WeiterS mögen alle VereinS-mitglieder behufs Konttvlle und Abstempelung ihre Mitgliedsbücher mitbringen und dieselben beim Kassier sofort abgeben. Ferner diene dem Stationspersonal der k. k. Staatsbahn-direktion Olmiitz zur Kenntnis, daß alle Anträge an Genossen Joses ft t i ft, Berschubausscher in HannSdors, rechtzeitig und mit genauen Angaben dieses Monat noch bekanntzugeben find. Anträge ohne genaue Detailterung können nicht durchgeführt werden. Ortsgruppe Wiener-Meustadt. Einladung zu der am Sonntag den 28. März, um 3 Uhr nachmittags, im hiesigen Arbeiteiheim ftattsindenden ganz (ädrige 11 Genera lv e v= fnmmiuug mit folgender Tagesordnung: 1. Verlesung des Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Berichte der Funktionäre. 3. R e u-toah 1 derOrtögruppenleitung. 4. Vortrag, b. A n-t r ä a e u n d A n f r a g e n. Werte Genossen! Erscheint *u dieser wichtigen Versammlung recht zahlreich. Bringt der Ortsgruppe noch fernstehende Kollegen mit und zeigt, daß ihr an dem Aufblühen unserer Organisation ein wohlverdientes Interesse habt. Ferner werden diejenigen Genossen, welche sich Bücher von unserer Bibliothek entliehen haben, freundlichst ersucht, dieselben ehestens zurtickznstellen, damit noch vor der Generalversammlung die Bibliothek geordnet werden kann. Ortsgruppe <*obcn. Mit Einzahlungsblock find beteckt: Wk die Staatvbahn: So nt ab, Vinzenz Pirker, Lierfchast, M a d e r, E d l i n g e r, Posch, Mi ch etschläge r in Kalwang und Schrabacher in Wald. Für die Südbahn: R e s ch, S ch l a r, K o s l, G s ö l l n e r, Isidor Pichler und Moser in Trofaiach. Jedes Mitglied wird ersucht, nur an die mit Einzahlungsblock beteilten Genossen ihre Beiträge rechtzeitig zu entrichten und von diesen stets sofort den Coupon abzuverlangcn, damit der Bezug des Fachblattes keine St>" ;>ng erleidet. Ortsgruppe Kriegsdorf. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die M o n a t s v c r s a m m l u n g e n jeden ersten Sonntag im Monat, nachmittags 3 Uhr, im Vcreins-lokal stattfinden, wo auch die Monatsbeiträge von:Kassier angenommen werden. Die Mitglieder werde» ersucht, bei diesen Versammlungen immer recht zahlreich zu erscheinen. Zahlstelle Monfnlcone. Am 28. d. M. findet in Mon-falcone"im Vereinslokal eine allgemeine Eisenbahnerversammlung nach 8 2 statt. Die v. t. Mitglieder werden ersucht, zahlreich zu erscheinen. An der Versammlung, wird Genosse Joses K o p a & aus Triest teilnehmen. Versammlungsbeginn halb 4 Uhr nachmittags. Ortsgruppe Olrrriih. Sonntag den 14. März, 1 Uhr nachmittags, findet im Vereinslokal „Prerauer Bierhalle" in Hobolein die ganzjährige ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe statt. Tagesordnung: 1. Verlesen des Protokolls der vorjährigen Generalversammlung. 2. Bericht der Funktionäre. 3.Neuwahl der Funktionäre. 4. Eventuelles. Sollte um die angeführte Zeit die Generalversammlung nicht beschlußfähig sein, findet eine Stunde später, das ist präzise 2 Uhr nachmittags, ohne Rücksicht aus die Anzahl der anwesenden Mitglieder, eine zweite Generalversammlung mit derselben Tagesordnung statt. Die Mitglieder werden aus das dringendste ersucht, pünktlich zu erscheinen, damit auch die auswärtigen Mitglieder daran teilnehmeu können. Es diene weiters den Mitgliedern zur Kenntnis, daß jene, die zur Zeit der Generalversammlung drei Mitgliedsbeiträge schulden, ihre Mitaliedsrechte bei der Generalversammlung nicht ausüben können. Jene Mitglieder, die gleichzeitig Mitglieder des Konsumvereines sind, werden ersucht, die Anteile ehestens zu erlegen. Ortsgruppe Dur. Es diene den Mitgliedern der Ortsgruppe Dux des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines für Oesterreich zur Kenntnis, baß die diesjährige ordentliche Generalversammlung am Sonntag den 7. März, um 7 Uhr abends, im Vereinslokal „Kronprinz Rudolf" stattfindet. Die Mitglieder werden ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Die Genossen in loko werden ausgesordert, vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Mirla-Obrrlentensdorf ES diene den Genossen zur Kenntnis, daß die nächste Monatsversamm-lung wegen Abhaltung der Generalversammlung entfällt. Tie Generalversammlung findet am 7. März um 3 Uhr nachmittags im Vereinslokal bei Herrn Scharf „zum weißen Schwan" statt. Von der Zentrale wird ein Referent entsendet werden und wir ersuchen die Mitglieder, mit ihren Frauen sich zahlreich an der Generalversammlung zu beteiligen. Gäste sind freundlich eingeladen. „ Zahlstelle Tlapaaedl. Eisenbahner der Strecke Kwassiy Tlumatschau bis Ungarisch-Hradisch. Ottrokowitz-Zlin-Wisowitz I Am 28. d. M. findet in Rapagedl im Gasthaus „zum blauen Stern", in unserem Vereinsloial, eine öffentliche Eisen-bahnerversaminlung um 3 Uhr nachmittags mit der Tagesordnung: „Durchführung der Zugeständnisse auf den k. k. Staatsbäh neu und Wert der Organisation" statt. Referent Genosse Brodeeky aus Prag. Genossen, erscheint alle, auch mit den Frauen I Alle Zuschriften sind zu richten in Vereinsanaelegenheiten an den Leiter Genossen Ignaz Enge l, Offiziant, Rapagedl, in Geldangelegenheiten an Genossen Franz Strakosch, Aapaaedl. Ortsgruppe Alt-Pnka. Die geehrten Mitglieder werben ersucht, ihre Mitgliedsbücher, respektive L e g i t i m a-tionskarten zwecks Vornahme einer Revision und Abstempelung derselben bei dem nächsten Vereinsabend abzuführen. Ferner werden die Funktionäre sowie die Mitglieder ersucht, die Verein 8 v e r s a m in l n n g e n und V e r e i n s a b e n d e zahlreicher zu besuchen als wie bisher. Zugleich machen wir die Mitglieder aufmerksam, daß die Vereinsabende jeden zweiten M i t t-w o ch im Vereinslokal „zur alten Post" in Alt-Paka abgehalteu und Beitrage entgegengenommen werben. (Ortsgruppe Krü» ES diene den geehrten Genofien zur Kenntnis, daß am 23. Februar d. I. in Entölers Restaurant eine Tanzunterhaltung stattsindet, wozu alle Genoffen und Kollegen freundlichst eingeladen werden. Ortsgruppe Klmbrrg. Am Sonntag den 28. Februar 1909, um 5 Uhr nachmittags, findet im Vereins» lokal. A. Basch' Gasthaus in Himberg, eine außerordentliche Generalversammlung mit R e n iv a h l der O r t s g r u p p e n l e i t u n g und Vortrag eines Wiener Referenten statt. Die Mtglieder werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. Ortsgruppe Jedlefee. Es werden hiermit alle Mitglieder der Ortsgruppe m Kenntnis gesetzt, daß SamStag den 6. März 1909, um 7 Uhr, in Herrn Karl D r d a s Gasthaus, XXI., Prager-straße 78, die ordentliche Generalversammlung stattfindet. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, dafl tm Falle der Nicht-beschlußfähigkeit um 7 Uhr, die Generalversammlung um 8 Uhr, ohne Rücksicht aus dieselbe, abgehalten wird.___ Funktionäre, die Bestellungen von nötigen Drucksorten auf einem separaten Blatt Papier unter Angabe der vollständigen Adrepe des Bestellers einem Schreiben beizuschließen und dahin zu trachten, daß mit einer solchen Bestellung der-Vorrat aller nötigen Drucksorten für längere Zeit ergänzt wird und nicht, rote es tu der Regel geschieht, jede Drucksorte separat im Abstand von einigen Tagen zu bestellen, wodurch eine Unmenge von Arbeitszeit und Postporto unnütz verloren geht. III. An unsere Kalenderkolporteure. Indem die diesjährige Kalenderauflage längst vergriffen ist und über unser an die Ortsgruppen ergangenes Ersuchen um Retournierung der nicht verkauften Kalender keine mehr retourniert werden, ersuchen wir, keine Bestellungen mehr an uns zu richten, und schließen die Bitte an, die an uns schon abgesandten Bestellungen nicht zu reklamieren, weil wir aus den angeführten Gründen nicht in der Lage sind, dieselben zu effektuiere». Gleichzeitig ersuchen wir, die bereits verkauften Kalender ehebaldrgst zur Verrechnung zu bringen. _____________ Vrirfkaste» der Redaktion. S. R. L. B in Sieflau. Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion keine Verantwortung. Wenn Sie das betreffende Inserat genauer lesen, müssen Sie herausfinden, daß um 10 H. nicht ein Phonograph, sondern nur ein Prospekt zitgesendet wird, den Sie auch ohneweiters erhalten dürsten. — F. G., Poliöka. Ihrem Wunsche können wir leider nicht entsprechen. — H. B., Gänserndorf. Aus Ihrem Bericht können wir nicht klug werden, was Sie wollen. — Ronastotk. Solange die St. (5. G. nicht verstaatlicht, respektive das Personal von der k. k. St. B. nicht übernommen ist, hat der von Ihnen angeführte Erlaß für das Personal der St. E. G. keine Gültigkeit. Für den liihält der ln-terete übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o »ntwortung. e I Für den Inhalt der Innerste übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antworten#, e o Nr. 623, wie Abbildung per Stück K 3-60. Nr. 6 :e. e nfaehe Konstruktion, per Stüde K 2 50. Bei Nachnahme ä. Beller fiii; Porto mehr. Versand nur unter Nachnahme oder Vorauszahlung. Katalog über alle Solinger Stahlwaren, Werkzeuge, Zigarrenspitzen, liOder-, Nickel-* Gold-, Musikwaren etc. umsonst und portofrei. RICMARO MCTZjIjBÄ Btahlwarenfabrlk und Versandhaus Merscheid 9, Kreis Solingen (Deutschland). 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