Bezugspreise Air Dsterreich-Ungaril ganzjährig K 4 — halbjährig K 2;-— Aiir Amerika: ganzjährig D. 1 25 Aür das übrige Ausland ganzjährig K 5 ■ 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-, gesendet. Gsttschker Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbermappe" am 4. itnb 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Baten in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftteitung des Hstischeer Aoteu in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage bei Gott« fcheer Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Wr. 8. OoLtschee, am 19. April 1.905. Jahrgang II. Das geächtete imd gesühnte Kruzifix. Von höllischem Hasse gegen Christus getrieben, hat die radikale, unter dem Einflüsse der Freimaurer stehende Mehrheit der französischen Abgeordnetenkammer vor Jahresfrist einen Beschluß durch -gesetzt, demzufolge das Bildnis des gekreuzigten Welterlösers, das Kruzifix, aus den Gerichtssälen entfernt werden soll. Für die Ausführung dieses Beschlusses wurden vom Justizminister die Osterfeiertage 1904 bestimmt und mit der tatsächlichen Entfernung der Kruzifixe aus den Gerichtssälen wurde, um der ruchlosen Tat den Stempel besonderer Gehässigkeit aufzudrücken, gerade am Todestage des Herrn, am Karfreitag, dem höchsten Feste des heiligen Kreuzes, begonnen. Es klingt wie Hohn, wenn man liest, daß als Ersatz für die beseitigten Kruzifixe die „Kundmachung der Menschenrechte" (Declaration des droits de l’homme) in allen Gerichtssälen angeschlagen wurde. Was sollen Mechchemechte dort, wo Gottesrechte nicht mehr respektiert werden? Die Schließung der kirchlichen Schulen, die Vertreibung der Ordensleute, die Maßregelung jener Beamten, deren Kinder die Kirche besuchen, die Einziehung der Kirchengüter und manches andere zeigen deutlich, wie wenig die Menschenrechte von denjenigen beachtet werden, welche dieselben als einen Ersatz für das Kruzifix betrachten. Doch gar io leicht ging die Entfernung der Bilder des Gekreuzigten 'nicht vor sich. Die gottlose Verordnung hat in allen Schichten der Bevölkerung Entrüstung und Widerspruch hervorgerufen. Mehrere Richter gaben sofort die Entlassung, andere suchten die Bilderstürmer an der Ausführung ihres Vorhabens zu hindern, wie in Dünkirchen, wo die Richter den Arbeitern den Eintritt in das Beratungszimmer verweigerten mit der Erklärung, das dort angebrachte Bild des Gekreuzigten gehöre ihnen (den Richtern) und es "stehe ihnen frei, ein Bild nach ihrem Geschmacke dort anzubringen. Die Arbeiter mußten unverrichteter Dinge abziehen. Im Pariser Justizpalaste die Kreuze zu entfernen, weigerte sich her sonst die Tapeziererarbeiten besorgende Dekorateur, so daß von anderswoher Arbeiter gedungen werden mußten, um diese Schandtat zu besorgen. In manchen Gegenden wurden die abgenommenen Kruzifixe unter großer Beteiligung der Bevölkerung in die Gemeindehäuser getragen und in der Gemeindestube feierlich angebracht. So in Bannes, wo der Gemeinderat das aus dem Gerichtssaale entfernte Kruzifix im Sitzungssaale des Gemeinderates aufhängen und darunter folgende Inschrift anbringen ließ: „Dieses Kruzifix ist ans Befehl des Justizininistcrs Balle und des Ministerpräsidenten Combes aus dem hiesigen Gerichtssaale entfernt worden." In einigen Städten, wie z. B. in Rennes, wurden anläßlich der Entfernung der Christusbilder Sühngottesdienfte abgehalten. Sehr eindrucksvoll war die Verwahrung, welche der Senior der Pariser Advokaten, Edmund Rousse, an den Justizmimster r ich tete und in einer der bedeutendsten Pariser Zeitungen veröffentlichte. In kurzer Zeit schlossen sich mehr als 400 Pariser Advokaten mit ihrer Unterschrift seinem Proteste an. In Valence sagte bet Advokat Bouchet bei einer Gerichtsverhandlung zu den Anwesenden: „Ich bebaute, an den Wänden nicht mehr das Kruzifix zu erblicken, das Bild desjenigen, der das Opfer des größten Justizmordes geworden ist. Ich hoffe, meine Geschworenen, daß die Abwesenheit Ate Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Oottschee. (26. Fortsetzung.) Über Kletsch kommen wir auf der Bezirksstraße zunächst nach Altlag. Altlag, im alten Urbar „Lag" (mit sieben Huben), slo-venisch' Stari Log, mundartlich Loag genannt, ist nicht wie das oberkrainische Altlack (mit dem es in der Schreibung oft verwechselt wird) von der slovenischen Wurzel loka (älter lonka) = Au, Wiese herzuleiten, sondern wie Unterlag von log = Wald. Der Zusatz „Alt" ist verhältnismäßig jüngeren Datums und wurde offenbar erst hinzugefügt, nachdem das jüngere Nettlag entstanden war zur Unterscheidung von diesem letzteren. Im alten Urbar und auch jetzt noch im "Volksmunde fehlt dieses „Alt". Die Gottscheer sagen: „ih |gean ins Loag" und nennt die Altlager „Längere". Altlag und Göttenitz sind die beiden größten Dörfer im Gottscheer Läudchen. Der slowenische Ortsname bezeugt, daß hier, ähnlich wie in Walgern, Kletsch, Setsch usw., eine slovenische Vorbesiedlung stattgefunden hat, d. H. daß die in größerer Menge nachrückenden deutschen Kolonisten bereits einzelne slovenische Siedler vorfanden, die dem Orte den Namen gegeben hatten, und zwar nach der ganz ursprünglichen Beschaffenheit der Gegend „log“, also Wald, beziehentlich Ansiedlung im Walde. Neulag, im Urbar ebenfalls Neu-Lag (zwei Huben), slovenisch Novi Log, heißt gottscheeisch auch die Lmeche. Über die Bedeutung von Suche, Suchen wurde schon früher das Nötige erwähnt. Das an Altlag anschließende Schönberg (Senperg) kommt im alten Urbar nicht vor. Es hat seinen Namen offenbar daher, weil dort auch Wein gedeiht, allerdings ein saurer, aber Wein ist's halt doch; man mag über ihn noch so schlechte Witze reißen. In ähnlicher Weise ist wohl auch der Name Gutenberg erstanden (bei Pöllandl), weil auf dem Berge dort Wein wächst. Seitwärts von Altlag liegen einerseits Winkel, Oberstein und Hohenberg, andererseits Weißenstein. Winkel, im alten Urbar Winckhler (eine Hube), heißt slovenisch Cesta, im Volksmunde ©truße". Ortsnamen wie Winkel, Winkeln, Winklern sind bekanntlich sehr häufig. Winkel (ahd. winkil) bedeutet in der Regel eine (etwas abseits gelegene) von Bergen oder Wald umschlossene Gegend; im Lungau (Salzburg) bezeichnet man damit jedes Seitental Am bekanntesten unter den Hunderten von Namen mit Winkel ist wohl Krähwinkel. Oberstein, im alten Urbar Oberstain (ein viertel Hube), trägt seinen Namen offenbar nach seiner Lage ober dem Steinfelsen. Stein bedeutet in Ortsnamen meist einen aufragenden Stein, einen Fels, eine Felswand. Man vergleiche damit die Gottscheer Ortsnamen Rotenstein, Weißenstein, Pockstein, Stein- des Kruzifixes die Bedeutung des vor Gott abgelegten Eides nicht abschwächen wird und daß das Christusbild, wenn es auch nicht mehr vor Ihren Augen ist, um so mehr in Ihrem Herzen und in Ihrem Gewissen sein wird, so daß Sie auch fernerhin hören werden auf die Stimme der ewigen Erbarmung und der göttlichen Gerechtigkeit." Man muß sagen, daß die französischen Advokaten im allgemeinen schön gehandelt haben. Weil nun aber vor Gerichten doch häufig Eide abgelegt werden müssen und solche ohne Kruzifix an Bedeutung und Feierlichkeit verlieren, so haben mehrere Gerichtspräsidenten erklärt, ihre eigenen Kruzifixe in die Verhandlungen mitzunehmen, um die Zeugen auf das Kruzifix schwören zu lassen. Eine Zeitung in Bordeaux schlug ihren Lesern das folgende Beispiel zur Nachahmung bei künftiger Eidesleistung vor: Bor dem Gerichte erschien eine gute, alte Gemüsehändlerin, die durch ihre Ehrenhaftigkeit, aber auch durch ihre Derbheit bekannt ist; sie sollte in einem Zivilprozeß als Zeugin dienen. Als sie der Präsident aufforderte, die Hand zu erheben zum Beweise, daß sie die Wahrheit, die ganze Wahrheit sage, schaute sie sich zuerst nach dem Kruzifix um, das sie aber, weil bereits abgenommen, nicht finden konnte. Darauf rief sie in entschiedenem Tone aus: „Schwören? Die Hand erheben, Herr Richter? Vor wem denn? Vor Ihnen? Aber da muß ich schon bitten, in dieser Beziehung sind Sie nicht mehr als ich." Sodann zog die wackere Frau einen Rosenkranz aus ihrer Tasche, hob das an demselben hängende Kruzifix in die Höhe und sagte: „Herr Richter! hier ist derjenige, vor dem allein ich schwören kann und vor ihm erhebe ich die Hand und schwöre, daß ich die Wahrheit, nichts als die Wahrheit und die ganze Wahrheit sage." -Auf dieses stolze Glaubensbekenntnis hin brach der ganze Saal in Beifallsklatschen aus. In der Damenwelt Frankreichs ist ein förmlicher Protest-Kreuzzug (Lromade de Protestation) gegen die Ächtung des Kruzifixes entstanden. Die „Katholisch-patriotische Liga" in Paris hat im Einvernehmen mit mehreren Bischöfen folgenden Aufruf erlassen: „Frauen und Mädchen Frankreichs! Die schimpfliche und fakrilegische Verbannung des Kruzifixes hat eure Herzen aufs schmerzlichste berührt und mit Entrüstung erfüllt. Ihr habt geweint. Gesegnete Tränen, die das Herz des göttlichen Meisters trösten mußten, fruchtbringende Tränen, die bereits eine helle Begeisterung der Verwahrung hervorgerufen haben! Christliche Frauen und Mädchen! Diese Verwahrung müßt ihr durch einen organisierten Kreuzzug fortsetzen. Erhöhen wir dieses Kreuz, das die Verräter aus den Gerichtssälen verbannt haben! Erhöhen wir es mit Reue, Liebe und Treue! Erhöhen wir es, indem wir ihm nicht nur in unseren wand und auch den Friedrichstein. Der slovenische Name des Ortes ist Žiben; was das bedeutet, vermögen wir nicht anzugeben. Vielleicht ist es nur entstellt ans dem mundartlichen Skibei, wie die Gvttscheer die Ortschaft auch nennen. Skibei ist wohl nichts anderes als der Name des ursprünglichen, ersten Besiedlers, der Skibe (Skube) geheißen haben mochte. Der Name Skibar kommt in Gottschee auch heute noch vor. Hohenberg (im alten Urbar eine halbe Hube) hat seinen Namen nach der Lage „am hohen Berg", ähnlich wie Hohenegg = „am hohen Egg". Slovenisch heißt es Puglarje. Ob das von pugel = kostrun abzuleiten ist, wissen wir nicht mit Bestimmtheit zu sagen. Hohenberg wird im Volksmunde spottweise auch Holdrare genannt, was die lieben Hohenberger natürlich nicht gerne hören. Einer Bolkssage nach soll nämlich vor Zeiten auf der Höhe des Berges dort eine gute, reichlich fließende Wasserquelle gewesen sein; diese habe ein boshafter Mensch mit einem Steine verschlagen und an derselben Stelle stehe nun ein Hollunderbaum; davon der Name „Holdrare." Weißenstein (im alten Urbar ein und dreiviertel Huben) erklärt sich, ähnlich wie Rotenstein, wohl von der Farbe des Gesteins dortselbst. Der slovenische Name Beli Kamen ist ein Übersetzung, die vielleicht erst aus jüngerer Zeit stammt. (Fortsetzung folgt.) Zimmern, sondern auch in unseren Salons einen Ehrenplatz anweisen I Erhöhen wir es, indem wir in unseren Gärten, auf unseren Landgütern, auf allen unseren Privatbesitzungen Kalvarienberge, Kreuzwege errichten! Erhöhen wir es, indem wir es ostentativ tragen, wie man eine ehrende Auszeichnung oder Livree trägt! Könnten wir, Frauen und Mädchen, es so würdig tragen, so sehr erhöhen, daß wir dadurch das Heil Frankreichs verdienen könnten! Ja, erhöhen wir es im unendlichen Vertrauen auf jene unfehlbaren Worte, die geschrieben sind: „In diesem Zeichen wirst du siegen!" Schöne Worte, feurige Worte! würdig derjenigen, aus deren Munde sie gekommen, aus deren Feder sie geflossen sind. Möge das gesühnte und erhöhte Kreuz Frankreich zum Siege verhelfen über alle Feinde des Kreuzes! ikridit Der Sparkasse der Stadt Gattschee über das 23. Geschäftsjahr 1904. Die Direktion der Sparkasse der Stadt Gottschee veröffentlicht über das abgelaufene 23. Geschäftsjahr 1904 nachstehenden Bericht. Obwohl die gegenwärtigen Zeitläufte einerseits infolge des allgemeinen Geldüberslusses und anderseits infolge der Schwierigkeit einer gewinnbringenden Elozierung von Kapitalien für die Sparkassegeschäfte nicht sehr günstige sind, so hatte doch die Sparkasse der Stadt Gvttschee nicht nur keinen Rückgang, sondern einen erfreulichen Aufschwung zu verzeichnen. Das abgelaufene Ge-' barungsjahr ist nämlich sowohl in Beziehung auf den tatsächlichen Reingewinn (mit Ausschluß der Kursgewinne und -Verluste), als auch was die Vermehrung der Einlagen der Interessenten und die begebenen Darlehen auf Hypotheken anbelangt, das günstigste seit dem dreiund,zwanzigjährigen Bestände der Anstalt. Der Reingewinn beläuft sich auf 36.002 K 29 h, die Jnteressenten-Einlagen sind um mehr als eine halbe Million Kronen (510.062 K 97 h) gestiegen, der Stand der Hypothekardarlehen hat sich dem Vorjahre gegenüber um 275.072 K 07 h, also um mehr als eine Viertelmillion erhöht. Der Rest der 33A% igen Fonde wurde gänzlich abgestoßen. Bemerkenswert ist ferner der Umstand, daß die Sparkasse seit ihrem Bestände nur fünfmal in die Lage kam, belehnte Realitäten erstehen zu müssen, und daß es ihr gelungen ist, dieselben immer in kurzer Zeit wieder entsprechend zu veräußern, so daß sie heute bloß eine einzige mit einem Buchwerte von nur 1140 K 43 h besitzt. Es spricht dies gewiß für ein vorsichtiges Vorgehen bei Belehnungen. Im Aufträge der Direktion wurde vom Revisor des Verbandes der deutschen Sparkassen in Böhmen die Gebarung der Anstalt einer fachgemäßen Überprüfung unterzogen und wurde als Ergebnis derselben in der Zuschrift des Verbandes deutscher Sparkassen in Böhmen vom 18. Oktober 1904 diesbezüglich folgendes festgestellt: „Die Gebarung der Sparkasse in Gottschee bewegt sich im Rahmen der geltenden Statuten, die angeführten und ziffermäßig richtig befundenen Werte sind genau vorhanden, die Aufzeichnungen der Geschäftsbewegung sind rein geführt, die Leitung erfaßt voll ihre Aufgabe und der Beamtenkörper ist von Pflichtgefühl durchdrungen". Die Gebarung in den Hanpt-geschäftszweigen ist aus nachstehender Tabelle ersichtlich: Aktiva. Stand Ende 1904 Stand Ende 1903 Vermehrung Verminderung Hypothekardarl. K 2,861.990-75 K 2,586.918-68 K 275.072-07 Gemeinde- und Korpor.-Darl. „ 503.416-57 „ 521.808-09 — K 18.391-52 Wechseldarl. . . „ 236.340-— „ 192.340'— „ 44.000'— Zinsenrückst. . . „ 39.697 60 „ 37.632-57 „ 2.065 03 — Werteffekten . . „ 932.611-20 „ 669.096 40 „ 363.514-80 Ant. im Kontok. „ 390.934-87 „ 488.287-94 — „ 97.353 07 Stand Ende 1904 Stand Ende 1903 Vermehrung Verminderung Passiva. Einlagen s. kapi- talisiertenZins. K 4,695.645 31 K 4,185.582-34 K 510.062-97 — Vorausempf. Z. „ 4.055-69 „ 3.701-83 „ 353 86 — Reservefond . . „ 297.713 65 „ 272.871-36 „ 24.842'29 — Pensionsfond . „ 27.788-63 „ 25.745-20 „ 2.043-43 — Geschäftsgewinn „ 36.002 29 „ 25.858-20 „ 10.144-09 — Der Reservefonds im Betrage von 297.713 X 65 h, ergibt für den gesamten Einlagenstand einen Sicherheitskoeffizienten von ß-34%, beziehungsweise bei Einrechnung des Pensionsfondes per 27.788 X 63 h einen solchen von 6'93%. Der Stand der Einleger nach der Hohe ihres Guthabens stellt sich, wie folgt: Zahl der Einleger nach der Höhe ihres Guthabens. 1781 Einlagen, deren Guthaben .... weniger als K 200 beträgt 1952 7o6 ,, „ /r. 44 7 ,, rr tf 95 ft tt tt 50 18 „ n " 24 „ tt n 5 „ „ tt je K 200 bis .zu „ 1.000 „ n 1.000 „ 2.000 „ ' 2.000 „ 4.000 „ 4.000 „ 6.000 „ 6.000 „ 8.000 „ 8.000 „ 10.000 „ „ „ 10.000 „ „ „ 20.000 „ 20.000 und darüber beträgt. 5128. Die durchschnittliche Höhe einer Einlage beträgt 915 K 58 h. Indem wir diesen Gebarungsbericht seinem wesentlichen Inhalte nach unseren geehrten Lesern zur Kenntnis bringen, können wir nicht umhin, unsere heimische Sparkasse, die sich des allgemeinen Vertrauens der Bevölkerung erfreut und wegen ihrer gediegenen Solidität auch außerhalb des Kronlandes Srnin aufs vorteilhafteste bekannt ist, zu dem schönen Erfolge und zum fortschreitenden Aufschwünge bestens zu beglückwünschen. Aus Stabt und £anb. Gottschee. (Ernennungen.) Herr Landesgerichtsrat Doktor Jakob ^Kavčič in Laibach ist zum Präsidenten des Kreisgerichtes in Rudolfswert ernannt worden. — Dem Herrn 'Landesgerichtsrate Johann Škerlj in Rudolfswert wurde taxfrei der Titel und Charakter eines Oberlandesgerichtsrates verliehen. — (Po st dien st.) Die Posthilfsbeamtin I. Klasse Fraulem Marie Sorte wurde von Gottschee nach Littai versetzt. (Gemeindeangelegenheiten.) Bei der am 5. April l I abqehaltenen Sitzung der Stadtgemeindevertretung widmete Herr Bürgermeister Alois Loy zunächst dem verstorbenen Herrn Dr Moritz Weitlvf, Obmann des Deutschen Schulveremes und Ehrenbürger der Stadt Gottschee, einen warmempfundenen Nachruf. Die Anwesenden gaben dem Gefühle der Trauer um den Verblichenen durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Hierauf wurden die Inschriften verlesen, in denen der Deutsche Verein in Laibach und Herr Oberst von Schaffer in Laibach der Stadtgememde ihren Dank für die anläßlich des Ablebens des Herrn Dr. Adolf Schaffer bewiesene Teilnahme ausdrückten. — Auf Antrag der Rechtssektion (Berichterstatter Herr Dr. Golf) wurde die ausgeschriebene Feldhüterstelle dem Josef Kreuzmayer in Gottschee verliehen Dem Gesuche der Gemeinde Semitsch um Aufnahme der Helena Moditz in den Gemeindeverband Gottschee konnte dermalen keine Folge gegeben werden, weil die gesetzlich erforderlichen Belege und Nachweise fehlten. — Herr Josef Eimer wurde m dm Hemmte-verband der Stadtgemeinde Gottschee ausgenommen. — Dem Herrn Oswald Hartmann, Casetier in Laibach, wurde über sein Ansuchen behufs Ermöglichung der Erlangung der österreichischen Staatsbürgerschaft die Aufnahme in den hiesigen Heimatsverband zuge-sichert. — Dem Stadtamtssekretär Herrn Karl Porupski wurde eine Krnnkheitsaushilfe im Betrage von 200 K bewilligt. — Hierauf wurden mehrere Armenunterstützungsgesuche erledigt (Berichterstatter Herr Josef Verderber). Zum letzten Punkt der Tagesordnung (freie Anträge) regte Herr Gemeinderat Josef Röthel an, es solle beim Viehplatze eine Warnungstafel angebracht werden des Inhaltes, daß dortselbst die Ablagerung von Schutt re. verboten sei; für die Ablagerung von Schutt und sonstigen Abfällen solle eine eigene Stelle angewiesen werden. Die Anfrage desselben Herrn Gemeinderates betreffend die Herstellung des bereits beschlossenen Kanals in der Meierhofstraße, würde vom Vorsitzenden dahin beantwortet, daß diese Herstellung demnächst in Angriff genommen werden werde. Herr Gemeinderat Joses Kreiner fragte an, ob sich die Aufforstung des Schachens nicht dadurch verbilligen ließe, daß man damit zugleich die Kalkgewinnung verbände, damit die Kosten der Entfernung des Gestrüppes re. sich niedriger stellten. Der Obmann der städtischen Vermögensverwaltung, Herr herzogl. Forstmeister R. Schadinger, erwiderte hierauf, daß das Aushauen des Gestrüppes im schachen bisher keinerlei Auslagen verursacht habe. — (Sparkasse' der Stadt Gottschee.) Am 14. April fand die diesjährige ordentliche Sitzung des Verwaltungsausschusses der Sparkasse der Stadt Gottschee statt. Der Vorsitzende, Herr Bürgermeister und Ausschußobmann Alois Loy, begrüßte zunächst den anwesenden landesfürstlichen Kommissär, Herrn Landesregierungsrat Dr. Michael Gstettenhofer. Nach Verlesung und Verifizierung des Protokolls der letzten Ausschußsitzung leistete das neugewählte Ausschußmitglied, Herr Rechtsanwalt Dr. Franz Golf, die Angelobung. Dem verstorbenen Ausschnßmitgliede, Herrn Oberlandes-gerichtsrate und Rechtsanwalt Gottfried Bruner, widmete der Vorsitzende einen warmen Nachruf und die Versammlung ehrte das Andenken des Dahingeschiedenen durch Erheben von den sitzen. Hieraus erstattete der Obmann der Direltion und Kanzleivorsteher, Herr Florian Tvmitsch, namens der Direktion den Gebarungs-bericht für das abgelausene Geschäftsjahr 1904. (Wir teilen den wesentlichen Inhalt desselben an leitender Stelle mit.) Der Aus-schuß nahm den Bericht genehmigend zur Kenntnis und der Vorsitzende sprach unter Betonung des erfreulichen Umstandes, daß das abgelaufene Geschäftsjahr seit dem 23 jährigen Bestände der Anstalt die günstigsten Ergebnisse aufweise, der Direktion und deren Obmann, Herrn Florian Tvmitsch, den wärmsten Dank aus für ihre ersprießliche Tätigkeit und für die vorsichtige und umsichtige Geschäfts* gebarung. Sodann berichtete Herr Daniel Ranzinger namens des Revisionskomitees über die vorgenommene Revision. Der Rechnungsabschluß wurde vom Revisionskomitee gemäß 8 40 der Statuten geprüft, mit den Journalen und Büchern verglichen, die Kasse )>ol: triert und richtig befunden. Auf Antrag des Revistonskomitees wurde der Direktion die Entlastung erteilt. Nachdem weiters der Voranschlag über die gesamten Verwaltungsauslagen pro 1905 im Betrage von 16.518 K genehmigt worden war, erfolgte die Neuwahl der Direktion. Es erscheinen sämtliche bisherigen Direktionsmitglieder wiedergewählt, und zwar die Herxen: Florian Tvmitsch (Obmann), Josef Verderber (Obmann-Stellvertreter), Franz ^onke, Zwanz Loy Josef Obergföll, Rudolf Schadinger. Herr Ausschußobmann und Bürgermeister Alois Loy hat nach den Statuten in der Diteftion ohne Wahl Sitz und Stimme. Auch in das Revipons-fomitee, Skontrierungskomitee und Wechselzensurskomitee wurden die bisherigen Mitglieder neuerdings wiedergewählt. Das Reviffons-komitee besteht sonach aus den Herren Daniel Ranzingerund Josef Röthel; dem Skontrierungskomitee gehören die Herren ^o,es Oswald, Josef Röthel und Johann Verderber, dem Wechfel-zensurskomitee die Herren Franz Jonke, Florian Tvmitsch und Josef Verderber an. In den Unterausschuß wurden gewählt, beziehentlich wiedergewählt die Herren: Dr. Franz Golf, Alois Loy Josef Obergföll, Rudolf Schadinger, Florian tvmitsch. Aus dem reinen Geschäftsgewinne des Jahres 1904 im Betrage von 36.002 K 29 h wurden nachstehende Unterstützungen für wohltätige und gemeinnützige Zwecke bewilligt: der freiwilligen Feuerwehr in Gottschee 300 K, der Feuerwehr in Mitterdorf 100 X, den Feuerwehren in Altlag, Hohenegg, Graflmden und Pollandl je 50 X; dem Kindergarten in Gvttschee 240 K; dem Deutschen Schulverein in Wien als Jubiläumsgabe 100 K; dem hiesigen Deutschen Leseverein 50 K; Wohnungsbeitrag für die provisorischen Lehrer an der hiesigen Knabenvolksschule (drei Quartierbeltrage zu 120 K) 360 K; der hiesigen Schuhmacherzunft 65 X; dem Verein Deutsches Studentenheim Gottschee" für das im Schuljahre 19üö/06 zu errichtende Studentenheim-Provisorium als Jahresbeitrag 600 X und für den Studeutenheim-Baufond 1000 X; für den Ausbau des städtischen Armenhauses (zweite Rate) 1000 X; der öffentlichen Privatvolksschule des Waisenhauses für Anschaffung von Lehrmitteln 200 K; dem städtischen Wasser- und Elektrizitätswerke 6000 K; der Stadt Gottschee für öffentliche und gemeinnützige Zwecke 2000 K; Subvention für Lehrer aus dein Gebiete von Gottschee, welche den an der hiesigen Fachschule in den diesjährigen Hauptferien abzu-haltenden Zeicheufortbildungskurs besuchen, 200 K; der städtischen Musikschule 1200 K. Dem Sparknsse-Pensionsfonde wurden ueuer-diugs 1000 K zugewiesen. Dem Pfarrkirchenausstattungsverein in Gottschee wurde die augesuchte Begünstigung bezüglich der Rückzahlung seines Darlehens gewährt. Schließlich wurde der bisher provisorisch nngestellte Herr Hans Arko zum definitiven Adjunkten ernannt. — (Krainische Sparkasse.) Unter dem Vorsitze ihres Präsidenten, Herrn Joses Luckmann, fand am 13. April die diesjährige ordentliche Hauptversammlung der Krninischen Sparkasse statt. Aus dem vorgetragenen Rechnungsabschlüsse ist zu entnehmen, daß sich das gesamte Verwaltnngsvermögen im Jahre 1904 um 3,137.263 K 33 h vermehrt und am Schlüsse desselben die ansehnliche Ziffer von 82,681.100 K 44 h erreicht hat. Das reine Geschäftserträgnis betrug im abgelaufenen Jahre 348.423 K. Der Reservefond hat sich auf 7,421.366 K 04 h erhöht. Im Hinblick auf die günstigen geschäftlichen Ergebnisse hat die Krainische'Sparkasse auch heuer wieder zahlreiche Spenden für wohltätige und gemeinnützige Zwecke bewilligt, und zwar im Gesamtbetrage von 144.781 K. Hievon entfallen auf Gottschee (Stadt und Land) folgende Spenden: dem Staatsnntergymnasinm in Gottschee (Unter-stützungsverein) 200 K; der hiesigen Mädchenschule 100 K; dem Vereine „Deutsches Studentenheim Gottschee" 300 K; der Fachschule für Holzbearbeitung 1000 K; der gewerblichen Fortbildungsschule 100 K; der Musikschule 500 K; dem deutschen Kindergarten 2Ö0 K; der Waisenanstalt 200 K; der freiwilligen Feuerwehr in Graflinden 150 K. Überdies wurden in den Jahren 1904 uud 1905 durch die Direktion noch folgende Beträge bewilligt, bezüglich deren die nachträgliche Genehmigung der Generalversammlung eiu-geholt wurde: Dem Herrn Lehrer I. Tfcherne in Suchen zur Anschaffung von Büchern für die Volksbücherei 50 K; dein Herrn Lehrer Wilhelm Tfchinkel Beitrag zu den Druckkosten seines Werkes „Sagen aus Gottschee" 200 K; der Schulleitung in Stalzern für den Schulgarten 150 K; der Schulleitung in Langenton zur Errichtung eines Bienenhauses 150 K; der Schulleitung in Lichtenbach zur Anlegung des Schulbrunnens 175 K; dem Geineindeamte in Mosel für die Ortschaft Oberpockstein zur Herstellung einer Viehtränke 400 K; der freiwilligen Feuerwehr in Mitterdorf 100 K; der Feuerwehr in Pöllandl 250 K. — (Volksschuldienst.) Den Lehrerinnen Fräulein Anna Kočevar in Gottschee und Fräulein Michaela Novak in Adelsberg wurde in der Sitzung des k. k. Landesschulrates vom 16. März l. I. der angesuchte Diensttausch bewilligt. (Lehrerverein.) Mittwoch, den 19. April, findet um 10 Uhr vormittags im hiesigen Volksschulgebäude die diesjährige Hauptversammlung des Gottscheer Lehrervereines statt. — (Schillerfeier.) An den hiesigen Lehranstalten werden am 9. Mai, dem Gedenktage unseres großen deutschen Dichterfürsten, interne Schnlfeierlichkeiten veranstaltet werden. — (Konferenz.) Die Sod. ss. C. J. des Gottscheer Dekanates hat ihre monatliche Konferenz am 26. April um 10 Uhr vormittags in Möfel. — (Stellungsergebnis im Gottscheer Gerichts bezirke.) Bei der am 6. und 7. April in Gottschee abgehaltenen Stellung wurden im ganzen 84 Stellungspflichtige, und zwar 60 für das stehende Heer uud 24 für die Ersatzreserve assentiert. 290 siuo erschiene«. — (Deutsches Studentenheim.) Für den seinerzeitigen Bau des Deutschen Studentenheims wurde kürzlich vom Herrn Josef Tomitsch ein Grundstück als Bauarea (samt Garten) um den Preis von 500 K käuflich erworben. Dieses vom Vereine „Deutsches Studentenheim Gottschee" angekaufte Grundstück liegt hinter dem Gymnasialgarten und hat für den angestrebten Zweck eine günstige Lage, da es sich in genügender Entfernung vom Straßenlärm und Straßenstaub befindet. — Die Sammlungen für unser Deutsches Studentenheim schreiten rüstig vorwärts und haben bisher bereits ein Ergebnis von mehr als' 30.000 K ergeben. Für das mit Beginn des Schuljahres 1905/06 zu errichtende Studenten-heim-Provisorium (Studentenküche, eventuell auch Studentenhort) sind von der Sparkasse der Stadt Gottschee 600 K, von der Krat-Nischen Sparkasse 300 K als Jahresbeitrag bewilligt worden. Einen detaillierten Ausweis über die seit Gründung des Vereines „Deutsches Studentenheim Gottschee" eingelaufenen Spenden werden wir in einer der nächsten Nummern unseres Blattes bringen. — (Pfarrkirchenausstattungsverein.) In der Ausschußsitzung am 6. April gedachte der Vorsitzende, hoch id. Herr Dechant Ferdinand Erker, zunächst der Verdienste des verstorbenen Ausschuß-Mitgliedes Herrn Oberlandesgerichtsrates Gottfried Brnner um die Sache des Vereines. Die versammelten Mitglieder gaben ihrer Trauer durch Erheben von den Sitzen Ausdruck. Hieraus begrüßte der Vereinsobmann den nunmehr in den Ausschuß einberufeuen Herrn k. k. Gymnasialdirektor Peter Wolsegger als nenes Ausschnß-mitglied ans das herzlichste. Es wurde sodann beschlossen, die ordentliche Jahreshauptversammlung im Herbste (etwa Ende Oktober) einzuberuseu. Da iu den linken Turm der Stadtpfarrkirche durch die offenen Fenster Schnee und Regen eindringt und hiedurch Schaden verursacht wird, so soll oben in diesem Turme inwendig ein hölzernes schützendes Wetterdach angebracht werden. Um Verunreinigungen an der Kirchenmauer tunlichst hintanzuhalten, wurde beschlossen, vorne beim linken Turm an der Ecke gegen die Rinse ein abschließendes eisernes Geländer anbringen zu lassen. Der Vorsitzende teilte schließlich mit, daß auf den Kirchenbänken nunmehr gefällige Täfelchen angebracht seien, "welche die Namen der Inhaber der Sitze ausweifen. — Bedauerlich ist, daß es noch immer nicht gelungen ist, die Kosten der vom Pfarrkirchenausstattungsverein angeschafften Kirchenbänke zu decken. Diese Bänke haben dem Vereine eine Auslage von 12.074 K 76 h verursacht. Da bisher von deu vorhandenen 447 Sitzplätzen nur 196 an Mann gebracht worden sind und so nur eine Einnahme von 3023 K erzielt wurde, so ist der Verein infolge der Anschaffung der Kirchenbänke allein mit einem Defizit von 9051 K 76 h belastet. Die gesamten Schulden des Vereines (für die Hochaltaranlage, Kirchenbänke re.) belaufen sich auf mehr als 21.000 K. Die Vereinseinnahmen (monatlichen Mitgliederbeiträge) laufen gegenwärtig so spärlich ein, daß man froh sein muß, nur die Zinsen des aufgenommenen Darlehens aufbriugeu zu können und für die Kapitalsrückzahlung kaum ein nennenswerter Betrag übrig bleibt. Um so notwendiger ist es, daß die Mitglieder dem Vereine treu Bleiben. Es ist betrübend und entmutigend, daß im Laufe der letzten Monate die Zahl der Mitglieder sich neuerdings merklich vermindert hat und die Vereinseinnahmen eine immer mehr sinkende Tendenz zeigen. Eine würdige Ausstattung unserer schönen Stadtpfarrkirche gereicht doch unserer Stadt und ihren Bewohnern zur Ehre. Möchte sich durch diese Zeilen mancher, dein ein kleines monatliches Opfer nicht weh täte, bewogen fühlen, dem bedrängten Vereine mit einem Scherflein beizuspringen! Gott wird das Opfer reichlich lohnen. — (Häckeleien.) Wie wir erfahren, gelangten unlängst von Graz ans an Schulleitungen des Bezirkes Gottschee Freiexemplare der Häckelschen „Welträtsel". Der Sendung lag ein Schreiben bei, worin es hieß: „Gleichzeitig übersenden wir unter Kreuzband gratis und franko Exemplare Hackel „Welträtsel" zur Verteilung an die Herren Lehrer. Es geschieht im Aufträge eines Landsmannes, welcher bittet, sich mit dein Inhalt des Buches recht vertraut zu machen". Man braucht nun nicht viel gelesen zu haben, um urne zu werden, in welch selbstüberhebender Weise da Häckel, der nebenbei bemerkt Universitätsprofessor in Jena ist, gegen Gott und Glaube wettert und in einemsort der Welt glaubhaft machen will, daß der Mensch vom Affen abstamme. Welche Null ist doch Gott im Vergleiche zu so einem allwissenden Uuiversitätsproseffor! Gott ist groß, doch der Professor ist größer; Gott weiß alles, doch der Professor weiß alles besser. Der ungenannt sein wollende Spender der Welträtsel muß ein recht sonderbarer Kanz sein und recht einfältig an Gemüt, wenn er gebildete Männer mit den in den „Rätseln" enthaltenen Albernheiten und Gemeinplätzen einverstanden glaubt. Oder ist vielleicht der freigebige Landsmann nur ein Strohmann und die eigentliche Quelle der Rätsel im Lager der „Los von Rom!" zu suchen? Erklärt mir doch Graf Drinbur, dieses Rätsel der NaturI Dem Spender dürfte übrigens die Lust zu ähnlichen Ostergeschenken vergangen sein, wenn er die Postkarten zu Gesicht bekommt, in denen [ der' Erhalt der „Rätsel" mit der Bemerkung bestätigt wird, daß man künftighin mit solchem Zeug nicht belästigt werden möchte. Zur Beurteilung der „Wissenschaftlichkeit" HäckelS wollen wir schließlich noch mit einigen Zitaten ans Schriften von Gelehrten auf-warten, die nicht etwa der katholischen Richtung angehören. So schreibt z. B. der rühmlich bekannte Philosoph Pauls eit (liberaler Standpunkt) in seiner Schrift„Philosophia rnilitans“(Berlin 1901): „Es findet sich keine Spur, daß Häckel jemals philosophischen Werken ein ernstliches Studium gewidmet habe". (S. 123) . . . „Was Häckel fehlt, ist überall dasselbe; es ist, was Goethe die Fähigkeit nennt, zn sehen, wo eigentlich das Problem angeht. Ersieht, seitdem ihm der Darwinismus das Problem der Entstehung der Arten aufgelöst hat, nirgends mehr Probleme, sondern nur bereite Lösungen. Und deshalb fehlt es ihm freilich auch vollständig an dem Interesse und an der Fähigkeit, philosophische Werke zn verstehen: ihre Fragen sind ihm keine Fragen" (S. 131) . . . „Man weiß wirklich nicht, worüber man mehr staunen soll, über den Mangel an Kenntnissen oder über den fröhlichen Leichtsinn, mit dem er (Häckel) von Dingen redet, von denen er nur von ferne gehört hat . . . dazu kommt eine äußerst peinlich berührende Neigung, das, was Jahrtausenden heilig gewesen, in den Schmutz Häßlicher Anekdoten und niedriger Witzeleien herabznziehe». Häckel hat sich hier in eine Gesellschaft gestellt, in der man. ihn ohne schmerzliches Bedauern nicht sehen kann". (S. 168) . . . „Ich Habe mit brennender Scham dieses Buch gelesen, mit Scham ubeiten Stand der allgemeinen Bildung und der philosophischen Bildung unseres Volkes. Daß ein solches Buch möglich war, daß es geschrieben, gedruckt, gekauft, gelesen, bewundert geglaubt werden konnte bei dem Volke, das einen Kant, einen Goethe, einen Schopenhauer besitzt, das ist schmerzlich" (S. 187). —- Vn ähnlicher Weise bespricht Universitätsprofessor Seeberg in Berlin (Protestant positiver Richtung) Haeckels Buch: „Das ^ahr 1899 brachte Häckels „Welträtsel" mit ihrem seichten Materialismus und dem ganzen antichristlichen Fanatismus bornierter Unwissenheit Am Buch ist nichts rätselhaft, als daß es geschrieben werden und weite Leserkreise ftttbeu konnte ... Es gibt m ehr 9itia) cfyrttt, als man ahnt, der sich als Fortschritt geberdet . Sind das nicht förmliche Totengerichte über den Jenenser Gelehrten? Wir könnten noch mit weiteren Urteilen dienen, allein für diesmal soll s vorderhand an dem genug sein. — (Kohlenwerk.) Wie wir hören, hat die Direktion des hiesigen Kohlenwerkes den Ban eines ständigen gemauerten Arbeiter-Badehanses (warme Wannenbäder, Dusche) in Aussicht genommen. — (Zeichens ortbildnngsknrs.) Wie wir bereits tu der vorigen Nummer unseres Blattes mitgeteilt Haben, wird in den diesjährigen Hauptferien an der hiesigen Fachschule für Holzbearbeitung ein Zeichenfortbildnngsknrs abgehalten werden. Zur Teilnahme an demselben sind nach dem Wortlaute des betreffenden Ministerialerlasses in erster Linie solche Lehrkräfte (Volksschullehrer oder andere) berufen, welche entweder schon an einer gewerblichen Fortbildungsschule in Verwendung, stehen oder welche sich die Qualifikation zn einer-derartigen Verwendung aneignen wollen. Wie man daraus ersehen kann steht die Teilnahme am Kurse im Grunde allen Lehrpersonen frei.'(Es wäre sehr wünschenswert, daß sich insbesondere ans dem Gottscheer Gebiete entsprechend viele Teilnehmer melden würden, damit die durch den Fortbildnngsknrs gebotene Förderung vor allem unserer engeren Heimat in vollem Maße zn gute käme. Auch würde es kein günstiges Licht ans unsere Verhältnisse hier werfen, wenn der Kurs fast nur von Lehrern ans sloveuischen Gegenden besucht würde. Nicht bloß im Interesse der Förderung des gewerblichen Unterrichtes, sondern auch des Zeichenunterrichtes an nuferen 33oIks|c£)it(eu ift bie Abhaltung eines solchen anregenbeit Kurses freudigst zn begrüßen, der berufen ist, dem Zeichenunterrichte gewissermaßen ein neues Leben einzuhauchen und ihn auf die Höhe der Gegenwart zn heben. Auch in anderen Provinzen hat man mit derartigen Zeichenkursen und durch das gemeinsame Arbeiten von Gewerbeschiil- und Bolksschnllehreru die besten Erfolge erzielt. Die Teilnahme an dem geplanten Zeichensortbildnngskurs kann jncher jedem Lehrer und jeder Lehrerin (besonders solchen, die den Handarbeitsunterricht erteilen) nur aufs wärmste empfohlen werden. ^ Das Unterrichtsministerium hat zur Anschaffung des erforderlichen Zeichen- und Malmateriales eine Subvention von 300 K bewilligt und es wird jenen Kursteilnehmern, welche bereits an einer gewerblichen Fortbildungsschule tätig sind, eine Anfenthaltsgebühr für die Dauer des Kurses im Betrage von 3 K pro Tag znge-sichert. Die Unterstützung der anderen Kursteilnehmer bleibt den lokalen Faktoren überlassen. Der Kurs soll in der Zeit vom 7. bis 27. August 1905 abgehalten werden. Die Übungen werden an den Wochentagen im Ausmaß von fünf bis sechs Stunden täglich vor -genommen, und zwar entweder fünf Stunden (mit halbstündiger Zwischenpause) von 7 Uhr früh bis halb 1 Uhr mittags, oder sechs Stunden, nämlich von 8 bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 4 Uhr oder 3 bis 5 Uhr nachmittags. Der Übnngsplan soll umfassen: a) Freihandzeichnen (nach den modernen Grundlagen mit Stilisier-Übungen); b) geometrisches Zeichnen; c) Prvjektionslehre und Projektionszeichnen (einfache Körperdarstellnngen und Ausführung der Arbeiten); d) Schriftübungen zum Beschreiben der Zeichnungen; e) Fachzeichnen nach Vorlagen re. — Jene Kursteilnehmer, welche vom Unterrichtsministerium eine Subvention für diesen Kurs erhalten, haben sich zur. Teilnahme an allen oben angeführten Übungen zu verpflichten; ebenso jene, welche sich die Eignung als Zeichenlehrer an gewerblichen Fortbildungsschulen erwerben wollen. Hingegen können anderweitige, von lokalen Faktoren unterstützte Kursteilnehmer und -teilnehmerinnen den Übnngsgegenstand frei wählen; doch müßten die täglichen Übnngsstnnden das festgesetzte Ausmaß erreichen, dieses im Einvernehmen mit den k. k. Regiernngskommissären für die gewerblichen Fortbildungsschulen in Kram vorläufig festgestellte Knrs-programm bleibt der Genehmigung des k. k. Ministeriums Vorbehalten Als Kursinstrnktoren werden die Übungen leiten: Der k. k. Gmmmsialprofessor Herr Otto Hesse (Zeichnen und Malen nach der Natur für Vorgeschrittene); der k. k. Fach,chnlleiter Herr-Professor Josef Knabl (Freihandzeichnen, Prozektionslehre, H-ach-zeichnen, Schriftzeichnen); der k. k. Fachschulprosefior Herr Viktor Theiß (Freihandzeichnen, geometrisches Zeichnen, Fachzeichnen). — Obwohl, wie gesagt, das t k. Ministerium diesen Zeichen-fortbildnngsknrs in" erster Linie für Zeichenlehrer an gewerblichen Fortbildungsschulen und für solche, die es werden wollen bestimmt hat, wäre es doch sehr wünschenswert, wenn auch andere Lehrkräfte zur Teilnahme sich meldeten, damit der Zeichen-unterricht an ulken Schulen ben utoberueu Bestrebungen näher ge-bracht würde und dadurch auch die ihm bis jetzt noch vielfach mangelnde richtige Würdigung und Wertschätzung als Lehrgegenstand erhielte. — Die Anmeldung zur Teilnahme am Kurse wolle durch bie betreffenbeit ©chulbirektionen (Schulleitungen) cin bie f. J. b^ch' schule für Holzbearbeitung in Gottschee bis längstens 25. April 1905 im Dienstwege geschehen und hiebei angegeben werden: 1. Name und Charakter des Kursteilnehmers. 2. Lehrfach (an der gewerblichen Fortbildungsschule, sonst nicht). 3. Welche Übnngsgegenstände gewählt werden (nur bei den nicht an gewerblichen Fortbildungsschulen tätigen Lehrkräften). 4. Ob im Zeichnen und Malen vorgeübt. 5. Ob die Zeit vom 7. bis 27. August oder eine andere passend ist. 6. Ob eine Subvention des k. k. Ministeriums beansprucht wird oder eine andere in Aussicht steht. — Sämtliche Zeichen- und Mnlmatenalten, Requisiten und andere Behelfe (mit Ausnahme der Reißzeuge, welche die Kursteilnehmer selbst mitzubringen haben) werden unent- zeitlich beigestellt, beziehentlich zur Benützung überlassen. Es wird eventuell auch für entsprechende Unterkünfte und gemeinsame Mittagstafeln Vorsorge getroffen werden. An freien Nachmittagen, Sonn-nnd Feiertagen können gemeinsame instruktive Ausflüge, Übungen in photographischen Aufnahmen, Malübungen im Freien it. a. vorgenommen werden. — (Generalstabsreise in Krain.) Die diesjährige Geueral-stabsreise wird unter Leitung des Chefs des Generalstabes, Feldzeugmeisters Friedrich Freiherrn v. Beck, Anfang Mai in Krain stattfinden. An der Reise werden beiläufig 25 Generäle und 20 Generalstabsoffiziere teilnehmen. — (Die Ergänzungswahl) zweier Landtagsabgeordneten aus der Wählerklasse des großen Grundbesitzes fand am 17. April l. I. in Laibach statt. Die Wählerliste für den Wahlkörper des großen Grundbesitzes umfaßt 84 Wahlberechtigte. — (Allgemeine Erwerbsteuer.) Das amtliche Repar-titionsergebnis der allgemeinen Erwerbsteuer in Krain für das Jahr 1905 weist für den politischen Bezirk Gottschee als Kontingent-summe in der III. Klasse 5430 K 14 h, in der IV. Klasse 12.999 K 84 h auf. Zur tatsächlichen Vorschreibung für das Jahr 1905 gelangen in demselben Bezirke, und zwar in der III. Klasse 5342 K 04 h, in der IV. Klasse 12.434 K 43 h. — (Hausierhandelsgesetz.) Für die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses, welche am 3. Mai stattfinden wird, ist als ein Punkt der Tagesordnung das Hausierhandelsgesetz angesetzt. — (Gewitter und Wettersturz.) Nach mehreren schönen Frühlingstagen ging am 6. April in den Nachmittagsstunden über Gottfchee ein sehr heftiges Gewitter nieder. Der Regenguß war mit Hagel gemischt. Es schlug mehrmals ein, ohne jedoch zu zünden. Im Elektrizitätswerke richtete der Blitz etwas Schaden an. Die Blitzschutzvorrichtung wurde verdorben, mehrere Bleisicherungen wurden geschmolzen und dergl. Der Schaden ist jedoch von keiner Bedeutung "und wurde turnt Werrspersonale sofort wieder repariert. In mehreren Häusern der Stadt flammten plötzlich die elektrischen Lichter auf oder es barsten unter Knall die Beleuchtungskörper derselben und wurden zu Boden geschleudert. Die Temperatur kühlte sich nach dein Unwetter merklich ab; der Kamm des Friedrichsteiner Höhenzuges war beschneit. Auch an den unmittelbar darauf folgenden Tagen Hielt die Kälte noch an, so daß man in den Zimmern heizen mußte. Nachdem es im Laufe des Tages geregnet hatte, ging am 8. April abends der Regen in Schnee über. Am Sonntage darauf war die Landschaft in eine weiße Decke gehüllt. — (Märkte in Krain vom 20. April bis 4. Mai.) Am 22. April in Möttnig; am 25. April in Möfel, Rudolfswert, Teisenberg, Großlupp, Bucka, Altlack bei Bischoflack, St. Georgen bei Gamberg, Planina, Radmannsdorf, Schwarzenberg, Krainbnrg und St. Georgen bei Scharfenberg; am 26. in Semitfch, St. Veit bei Sittich und Seirach; am 27. in Lukowitz; am 28. in Presser; am 29. tu Trebelno und Sagraz bei Hof; am 1. Mai in Stockendorf, Reifnitz, Obergras, Videm bei Gurkfeld, Jgg, Watsch und Laibach; am 2. in Savenstein; am 3. in Fara, Selzach; aut 4. in Gottschee, Aßling, Lacts und Domschale. Witterdorf. (Um zwölf Kreuzer Zukunft.) Vorige Woche gab hier eine aus zwei Frauen und einem Herrn bestehende Künstlergesellschaft Vorstellung in Gesang, Gedanken- und Schristleseu u. dgl. Nächsten Tag pilgerte eine der Damen von Haus zu Haus und bot mit Nummern versehene Karten zum Kaufe tut. Je nachdem nun die kauflustigen Frauen und Mädchen beim Handel um ihre Zukunft feilschten oder sich freigebig zeigten, wurde ihnen Glück oder Unglück für künftige Tage aus den Nummern prophezeit. Am wenigsten Neugierde zeigte eine Fran, als sie den angebotenen Zukunftsbrief mit dett Worten ablehnte: „Wenn Sie mir auch Glück Vorhersagen, so kamt um zwöls Kreuzer nicht so viel sein, daß es sich auszahlt; für Unglück gebe ich aber keinen Heller." — (Entlaufen und wieder gefunden.) Die irrsinnige Josefa Eppich von Obrem war, nur mit einem Hemde bekleidet, vor vierzehn Tagen entlaufen und wurde erst nach drei Tagen in einer Grube bei Ebental, vor Kälte fast erstarrt, auf gefunden. Obwohl die eine Nacht heftiger Sturm tobte und während der anderen ununterbrochen Regen niederging, scheint das unglückliche Mädchen vom zweimaligen Übernachten im Freien keine Verschlimmerung seines körperlichen Befindens davvngetragen zu haben. Die Landesirrenanstalt für Krain hat noch immer keinen Platz, um dieses arme Wesen aufzunehmen. Höchst bedauerlich! — (Tauglich.) Bei der letzthin abgehaltenen Assentierung wurden aus der Pfarre Mitterdorf elf Burschen für tauglich befunden; einer von ihnen, Josef Jaklitfch von Oberlofchin Nr. 7, erhielt sogar eine Prämie von zwei Kronen, weil er zufällig der tausendste der heiter in Krain tauglich Erklärten war. Lieb Vaterland magst ruhig sein! Wmdilchdorf. (Tvdfall.) Am 8. April l. I. ist zu Vrbovško in Kroatien der schon jahrelang dort ansässige Andreas Högler im Alter von 84 Jahren gestorben. Er stammte von Wiudischdorf Nr. 27; eine seiner Töchter ist die kürzlich Witwe gewordene Frau Maria Perz. Makgern. (Jagdverpachtung.) Laut Kundmachung der k. k. Bezirkshauptmannschaft Gottfchee vom 7. d. wird die Jagdbarkeit in unserer Ortsgemeinde am 9. Mai um 10 Uhr vormittags bei der genannten Bezirkshauptmannschaft für die Dauer von fünf Jahren, das ist vom 1. August 1905 bis 31. Juli 1910 im Wege der öffentlichen Lizitation verpachtet werden. Jagdpachtlustige werden hiezu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Pachtbedingnisse während der Amtsstunden bei der k. k. Bezirkshauptmannschaft oder am Tage der Lizitation beim Lizitationskommissär eingesehen werden können. Altl'ag. (Von der Schule.) Herr Johann Eppich, der noch nicht ein Jahr als Lehrer an unserer Schule wirkte, hat eine Lehrstelle in Pöllau in Steiermark bekommen. Da krankheitshalber auch die hiesige Lehreritt beurlaubt ist, dürsten wir es Heuer erleben, daß an der dreiklafsigen Volksschule in Altlag eine einzige Lehrkraft Unterricht erteilen wird. Köentak. (Volksbewegung.) Welch drohende Gestalt die Auswanderung nach Amerika angenommen hat, zeigen diesbezügliche Zahlen aus unserer kleinen, zur stunde kaum 600 Seelen zählenden Pfarre. Von hier aus sind nämlich im Lause der Jahre 257 Personen hinübergezogen und nur 27 davon sind bis heute zurückgekehrt. In Amerika sind 9 gestorben; von den übrigen haben 96 in Amerika geheiratet, der Rest zog schon verheiratet fort oder bemüht sich noch, sein Lebensschifflein in den Hafen der Ehe zu bringen. Von den 105 Häusern der Pfarre sind Nur 16 ohne Amerikaner. Eine wahre Völkerwanderung. Weg. (Postwesen.) Das hiesige k. k. Postamt ist aus der dritten Stufe der dritten Klasse in die zweite Stufe der dritten Klasse eingereiht worden. Heil! — (Grabdenkmal.) Der allgemeine Wunsch, dem sehr beliebt gewesenen seligen Herrn Pfarrer Alois Jaklitfch ein Grabdenkmal zu setzen, ist nunmehr verwirklicht. Der Grabstein nimmt sich sehr gut aus und stammt aus der Werkstätte des bekannten Steinmetzmeisters Herrn August Venchiarutti in Stalzern. Allen edlen Gönnern, die hiezu ihr Scherflein beigetragen haben, ein herzliches Vergelt's Gott! Wessektak. (Judika — sie sind auch noch da.) Wer? die Schnepfen, welche auf ihrem Frühjahrszuge bei uns Raststation hielten. Es war dies in der stürmischen Nacht vom 8. aus den 9. d. M., nämlich auf den Passionssonntag, welcher, in der Kirchensprache Judika genannt, einer von den sogenannten Schuepsen-sonntagen ist, auf den nach einem altdeutschen Weidmannsspruch die Worte passen: Judika— sie (die Schnepfen) find auch noch da. War das ein Flöten und Pfeifen wohl aus Hunderten von Vogelkehlen, das volle vier Stunden, bis nach Mitternacht anhielt und die ganze Ortschaft alarmierte! Man konnte sich anfangs die sonderbaren, hier noch nie gehörten Töne gar nicht erklären, bis ein Weidmann einige Exemplare der Schreihälse schoß und es sich herausstellte, daß die nächtlichen Ruhestörer harmlose Brachvogel waren, eine Art größerer Schnepfen, welche bei uns in der Regel nicht Vorkommen und auch diesmal, wahrscheinlich vom Schneesturm verschlagen, in unserer Ortschaft nur auf kurze Zeit sich niederließen, um nach Mitternacht bei heiterem Himmel ihren Zug fortzusetzen. Ffchermoschrritz. (Wanderunterricht.) Aus zuverlässiger Quelle erfahren wir, daß das Unterrichtsministerium die Abhaltung eines praktischen Unterrichtskurses für hausindustrielle Drechslerei in den Ortschaften Ressen und Stalldorf bewilligt hat. In diesen beiden Ortschaften und in ihrer Nachbarschaft wird nämlich gegenwärtig noch hausindustrielle Drechslerei geübt. Der Wanderunterricht wird von einer Lehrkraft an der k. k. Fachschule für Holzbearbeitung in Gottschee erteilt werden. Als Zeit für die Abhaltung des Kurses äst das heurige Spätfrühjahr oder der Sommer in Aussicht genommen. Wir wünschen dem Kurse den besten Erfolg und eine richtige, verständnisvolle Würdigung seitens der Interessenten. — (Genossenschaftliches.) Wie wir schon unlängst meldeten, beschäftigt mau sich hierorts schon längere Zeit mit dem Gedanken, eine Molkerei-Genossenschaft zu errichten. Nun scheint der Plan seiner Verwirklichung einen Schritt näher gekommen zu sein. Am. letzten Sonntag, am 9. d. M., sprach nämlich ein vom kramischen Molkerei-Verbande hieher gesandter Beamte in einer Versammlung über den Gegenstand, gab Aufschluß über verschiedene Punkte und regte die Leute zum Beitritte an. 18 Landwirte erklärten mit Unterschrift ihren Beitritt. — Auch wurde hier in jüngster Zeit eine Filiale der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft für Krain errichtet, deren Mitgliederzahl beträchtlich ist. Der landwirtschaftlichen Gesellschaft beizutreten, ist jedermann zu raten. Der Mitgliederbeitrag ist gering dafür erhält mein aber eine Fachzeitung, den „Ökonom , und genießt außerdem viele andere Begünstigungen —Wenn wir nun noch unsere Raiffeisenkasse hinzunehmen die seit Neuzahr m Gang ist, so sehen wir einen erfreulichen Fortschritt auf volkswirtschaftlichem Gebiete, einen Fortschritt, dessen segensreiche Folgen nicht ausbleiben können. m .. , , Suchen. (Unglücksfall.) Auf seltsame Weise kam hier der allbekannte 68 jähr. Schuster Anton Glatz, hier allgemein ^vakarle geheißen, ums Leben. Ruhig legte er sich am 12 d. M. schlaJen — denn der Besitz von irdischen Retchtumern soll einen Umschiffter nicht beunruhigen — doch sollte er nicht mehr erwachen. Zu mitternächtlicher Zeit stürzte plötzlich seme armselige Keusche zusammen und begrub den Armen unter ihren Trümmern. Als man ihn hervorzog, war er schon tot. Ein Balken, der ihm gerade auf den Kopf gefallen war, hatte ihm so jäh den Lebensfaden abgerissen. Seine beiden Söhne, welche ebenfalls im Häuschen schliefen Mteben unversehrt und erwachten erst, als sie die kalte Nachtlicht aufschreckte. Der Hahn, die einzige Habe des Dahingegangenen versuchte vergebens, das alte „Tonale" durch sein kräftiges Krähen am nächsten Morge^außzuwecken.^^^^ ^ bieSj^rigen Assentierung hätten aus Suchen allein 12 Burschen erscheinen sollen aber es kam niemand, da fast alle in Amerika weilen. Lieb Vaterland magst rubig sein, die kommen nicht so bald Heim. . Gehack. (Tot aufgefunden.) Als am 14. b. M. Maria Veicl ans Gehack nicht außerhalb ihrer Keusche gesehen wurde ging eine Nachbarin in das Häuschen. Dieselbe fand die Genannte tot vor dem Ofen, mit dem Gesichte in der vorhandenen Asche liegend. Vermutlich wollte sie sich das Frühstück bereiten, als plötzlich ein Herzschlag ihrem Leben ein Ende gemacht haben durfte. , Gvermösek. (Die Erweiterung des OrtschaftSfried-Loiesl welcher von dringender Notwendigkeit war, wurde den sogenannten „Primurzen" zur Ausführung übergeben. Die Arbeiten an den Umfriedungsmauern sind bereits in Angriff genommen worden und werden wahrscheinlich schon in zwei Wochen beendet werden. Betreffs Kontrolle und Instandhaltung des Fnebhofes ist eine Ut k hofsverwaltung, bestehend aus den Herren Matthias Gaspautsch /als Obmann), Johann Schauer, ^ohann Lackner und ^ohann Panqretitsch (als Mitglieder), gewählt wurden. _ + _ (Postalisches.) Uber Ansuchen der Gemeinde Mosel hat die k. k. Post- und Telegraphendirektion in Triest den Landbrief- trägerdienst für sämtliche Ortschaften der Ortsgemeinde mit dreimal wöchentlichen Zustellungstagen bewilligt. Hiedurch wird einem großen Bedürfnisse abgeholfen. Wieder ein Schritt nach vorwärts. Aemtal. (Wasserleitung.) Bekanntlich gibt uns unsere aus Holzröhren konstruierte Wasserleitung nicht nur sehr viel zu tun, sondern wir haben für dieselbe auch sehr große Auslagen, da sehr viel Rohre springen, wodurch wir Tage hindurch kein Wasser im Orte haben. Oftmals geschieht ein Röhrensprung in einer Zeit in welcher selbst der kleinste Besitzer die Hände voll Arbe, hat und so bemüßigt ist, alle Arbeit bei Seite zu lassen. Das Gemeindeamt diese Übelstände erkennend, läßt es sich nun angelegen fern, ein/ Eisenröhrenleitung zu beschaffen, und sind nicht nur die oor-erbebungen sondern auch der Plan und Voranschlag bereits fertig-gestellt. Nach diesem erhält die Ortschaft drei Ventilbrunnen, eure Viehtränke und vier Hydranten. Demnächst folgen die weiteren erforderlichen Verhandlungen, welchen sich auch die Erwirkung der Beiträge aus den Staats- und Landesmitteln anschließen werden. Göitemtz. (Von der Wasserleitung.) Unsere Nachbarn hinter dem Göttenitzer Berge, die Insassen von Merleinsraut, berichteten vor kurzem von ihrer Wasserleitung, daß diefelbe den Dienst versage. Hätten nun wir nicht der Wasserleitungen zwei, wir müßten dasselbe berichten, denn die eine gibt seit zwei Monaten kein Wasser mehr. Glücklicherweise ist bereits der Frühling da und dem Übelstande wird in Bälde abgeholfen werden können. — (Reparatur.) In der vergangenen Woche wurde nun bei unserer Wasserleitung eine notwendige Reparatur vorgenommen. Den Wert einer guten Wasserleitung wissen oft jene am meisten zu schätzen, die sie nicht besitzen; während der drei Monate an denen die Leitung unterbrochen war, war dies auch bei uns der Fall — (Sterblichkeit.) Im vergangenen Quartale find hier bereits zehn Personen gestorben. Sollte die Sterblichkeit mit der Auswanderung Hand in Hand gehen, dann hat unsere kleine Pfarr-qemeinde wenig erfreuliche Aussicht für die Zukunft. __ (Sanitäres.) Bor einiger Zeit erkrankten hier bald nacheinander elf Kinder an Diphtherie, von denen drei starben. Zur Vermeidung einer größeren Ausbreitung dieser Epidemie wurden die vorgeschriebenen sanitätspolizeilichen Maßnahmen e^lettet. ^öilandl. (Spenden.) Se. Durchlaucht Fürst Karl Auersperg spendete zur Anschaffung von Löschrequisiten für die hier zu gründende freiwillige Feuerwehr 100 K. Die Grazer gegenseitige Versicherungsgesellschaft spendete für denselben Zweck 25 K Sittich. (Besitzwechsel.) Die hiesigen Zisterzienser haben vor einigen Tagen das Anwesen des Ritters von Fodransberg käuflich erworben. Das schöne Gut, zwischen dem Stifte und der Bahnstation gelegen, war vor Aufhebung des Klosters Eigentum der Abtei, mb ist es jetzt, nach 120 Jahren, «neder geworden. Stockendorf. (Todesfall.) Am 5 April ist hier Veronika Lukan Nr. 3, Besitzersgattin, 54 Jahre alt, nach längerem Leiben, nachdem sie mit den heil. Sterbesakramenten versehen worden war, aus dem Leben geschieden. Sie war eine treffliche Wirtin und unter der Bevölkerung sehr beliebt, was auch die große Teilnahme kt ihrem Leichenbegängnisse bezeugte. Sie rüge m Mieden I Amtliches Zstarre Höttcuih. Am 18. Jänner Maria Poje aus Göttenitz, 47 Jahre altam 27 Februar Ludwig Nossan aus Göttenitz, 13 Monate alt. 4>u Marz: am 3 Matthäus Gruber aus Göttenitz Nr. 63, 78 Jahre alt; am M Johann Mampfl ans GNtemtz Nr. 17, 37 Jahre alt: am 12. Josef Weber aus Göttenitz Nr. 6, 2 Jahre alt. ____________________________ Briefkasten der SchriMeitung. M. V. in Brooklyn: Besten Dank für das Schreiben. Es f«ut uns hier in der alten Heimat immer recht sehr zu hören, daß die Gottscheer Mädchen mich in Amerika ihren religiösen Verpflichtungen egrig Nachkommen. Recht t0i Gedenket stets des guten Rufes, den die Gottscheermnen bisher im Aus-so. ^ St. in Obermösel: Danke! Für jetzt zu spat. lande genossen ^ Kommt in der nächsten Nummer. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich der Krankheit und des Ablebens sowie am Leichenbegängnisse unseres innigstgeliebten Gatten, bezm. Vaters, Stiefvaters und Großvaters, des Herrn Gasthaus- und Hieakitätenöesihers fühlen wir uns verpflichtet, herzlichen Dank zu sagen, Mndifchdorf, am 18. April 1905. Z>ie trauernden Kinterötteöenen Seite 64. Gottscheer Bote — Nr. 8. Jahrgang II. Bet einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Rleindruckzeile oder deren Raum J5 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung \2 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes Jahr wird eine zehnprozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige (Ermäßigung gewährt. Anzeigen, Ute Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mebrnmliger vor der zweiten Gin-chaitung zu erlegen. — £s wird höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unseren, Blatte angezeigten Zirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu bezieben. DIEN S Vollste Ilberzeiigiiig, GG-l) daß Apotheker T'hie'Frys Balsam und Zentifoliensalbe ' hei/allen inneren Leideil, Influenza, Katarrhen, Krämpfen Md Entzündungen jeder Art, Schwächezuständen, Verdauungsstörungen, Wunden, Abszessen und Leibschäden rc. unerreicht wirksame Mittel sind, verschafft Ihnen das bei Bestellung von Balsam oder auf Wunsch separat kostenlos zugesendete Büchlein mit taufenden Original-Dankschreiben als häuslicher Ratgeber. 12 kleine od. 0 Joppelffaschen K 5, (>0 Meiste oder 30 Doppelssafchen K 15. 2 Tiegel Zentifoliensalbe K 3-60 franko samt Kisten. — Bitte zu adressieren an: Apotheker A. Merry in pregrada bei Uokitsch. Fälscher und Wiederverkäufer von Falsifikaten werden gerichtlich verfolgt. pr Parzelle nsm Nr. 2863 (Wiese) mit dem Flächeninhalte 25 a 7 m3, Nr. 2862 (Acker) Flächeninhalte 7 a 80 m2 und Nr. 2048 (Acker) im Flächeninhalte 39 a 28 verkauft Joi). H^etschauer in Kain. 2( Geschäftsübersiedlung. Ich erlaube mir, dem P. T. Publikum die Mitteilung zu machen, daß ich infolge Umbaues meines Hauses Nr. 85 in Gottschee das Spezerei- und Weölgelchäfi vom 22. Wärz angefangen im Hause -es Herrn Fran; Nöthel in Gottschee Hauptplah Nr. 18, gegenüber dem Schloßgeliäude für die Zeit des Umbaues weiter führen werde. 14 (3—3) Hochachtungsvoll 3o$ef Köthel. im m-2 Zlngefähr hundert Stück finftimifit- Smiiuchri! (Floßkastanien) sind billig abzugeben in der 23ici> örauerei in Hottschee. 23 (2-2) — M M US M m Anna Hofbauer Laibach, Wolfgasse 4 empfiehlt der hochwürdigen Geistlichkeit und den P. T. 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