Deutsche Macht (Imker „Eissier Zeitung"). •rt$ct«t )(kta T»»uirt», ix) k»»»ia« viertens im» tost« fiit 5iUi »>t iul H»»« mtiutUd) fl. —.54, «»»lcljthn« fl. 1.50, haldjähiig (I. zanil^drij, fl. «.—. Mit PoO»n»ilH nlttKttiUry t l.W, h«ldj»hri> fl. JU», Qoitiiäfitig fl. ».«0. Dit »injclnt stumm« T ft. I»ser»le nach lurif; d«> »|tcrta IDifKrlioliinjitii utfprtchtnfe* Kabatt. Äulmäti« »eli«tn filx u«kt »lall a9< d-d-uirnden fawiunuitxMtioiui de» Z>- u»d »». H»rre»g. «. Ad«inip. «, Sprkchiwndin id Krboclcurl tdgitch «11 «u«a«»me drr £mn- an» »eierUg«, tan »—l» Uhr 8«- »»» 9—# Ute Nochmilt»««. - Rccl»m»>wi>eil — M-nnIcriv» oxrdkn »>0» ,uiiini»«l. — Anonnmc ^us-ndnnqcn »ich« ber famose Mumenstrauß. Von Hermann Graben. Ich entsinne mich des Folgenden ebenso deutlich, als ob diese herzzerschneidende Tragödie erst gestern passirt wäre. ES war an einem Freitag des sogenannten Wonnemonds, in der NachmittagsarbeitSstunde. Ich hatte den OuintuS Curtius RufuS ! «1 acta gelegt, um mich ausschließlich mit einem »glückseligen Maikäfer zu beschäftigen, dem die Wohlthaten einer sorgfältigen Erziehung zu Theil wkrden sollten. Mein gelehriger Zögling, den ich mit dicker Tinte bestrichen hatte, fing bereit« an, recht nette Zickzacklinien auf dem Papier zu ziehen — als plötzlich der Inspektor deS Pensionats hereintrat. Mein viersilbiger Vatersname sprang auS dem Dickicht seines allzuschwarzen, bläulich wieder-ßrohlenden SchnurbarteS wie aus der Mündung eines Gewehres hervor. Ich sah rasch auf, während ich die Elabo-rate des Maikäfers mit dem Mantel der Liebe, einem griechischen Wörterbuch zudeckte. „Man fragt nach Ihnen," tönte eS wie-der polternd aus der üppigen Vegetation. Ich schnellte in die Höhe, »ahm meine Kopfbedeckung und folgte unserem Bärbeißer. Es war der alte Schnörpel, unser dienst- vor Jahren jene nationalen Principien ver-focht, welche in neuerer Zeit von einem Theil der Bereinigten Linken adoptirt worden sind. Er hätte endlich, bevor er Schönerer einen Gegner der Neuschule nannte, sich über dessen Haltung in der Schulgesetzfrage nicht blos aus gefärbten Zeitungsberichten, sondern aus den stenographischen Protocollen des Abgeord-netenhauses unterrichten und schließlich nicht übersehen sollen, daß Schönerer mehr denn irgend ein Anderer seine Schulfreundlichkeit durch materielle Unterstützung deutscher Schulen bewiesen hat. Das Auswerfen dieser Personal-frage war also, gelinde gesagt, ein verunglücktes Argument für die Nothwendigkeit einer autonomen Zusammenfassung der böhmischen Orts-gruppen. Aber auch die sachlichen Motive, welche vom Redner geltend gemacht wurden, können schwerlich als ausreichend angesehen werden. Taß Verhältnisse und Bedürfnisse am besten an Ort uud Stelle beurtheilt werden können, steht allerdings außer Frage. Allein es ist ja bekannt, daß auch unter der gegenwärtigen centralen Verwaltung die Verhältnisse und Bedürfnisse stets durch Erhebungen an Ort und Stelle, beziehungsweise nach Gntachten von an Ort und Stelle wohnenden Vertrauens-mäunern beurtheilt wurden und werden: es ist serner Thatsache, daß den bestehenden Be-dürfnissen bisher stets Rechnnng getragen wurde, soweit die vorhandenen Mittel es ermöglichten: es ist endlich auch nicht der geringste Anlaß zu der Klage vorhanden, daß die gegenwärtige Verwaltung an bureaucra-tischem Formalismus kranke, welcher die Er-reichung des Vereinszweckes zu hemmen ver-möchte. — Was schließlich den Hinweis darauf betrifft, daß Böhmen relativ am meisten für den Verein leistet, so steht dem die Thatsache gegenüber, daß Böhmen am meisten vom Vereine empfängt. barer Geist, der mich abholte. In weniger al« einem Nu war ich marschfertig und wir verließen mein Gewahrsam. „Was ist denn vorgegangen, guter Schnör-vel?" fragte ich. nach der freien Straßenluft schnappend, unser altes Familienerbstück. „Ihr Herr Onkel reist morgen nach Phila-delphia ab, Geschäftsinteressen rufen ihn hinüber." „Und meine Cousine?" platzte ich ängstlich heraus. „Fräulein Iosephine geht natürlich mit über das große Wasser . . „Daß Gott erbarm!" . . . Dies war ein harter Schlag für mich! Ich fühlte, wie ich blaß und blässer wurde und machte mir, um meine Erregung zu verbergen, am ersten besten Prellstein mit meinen Schuh-schnüren zu schaffen. Ach, leider war die Hiobspost nur allzu wahr. Als ich nach Hause kam, fand ich die ganze Familie versammelt. Onkel Knippenberg war sichtlich bewegt, obgleich er sich bemühte, ruhig zu scheinen. Die Henkersmahlzeit war eine ziemlich un-lustige. Als Abschiedstrunk gab eS noch ein Glas Maibowle im Garten. Bald darauf er-hob sich meine Cousine und gab mir mit ihren schönen, klaren, hellblauen Augen einen Wink. Gibt doch der Obmann der Karolinenthaler Ortsgruppe selbst zu. daß die Leistungen Böhmens für den Schulverein 40 Procent, die Leistungen des Schulvereine» für Böhmen aber 68P^ocent betragen, daß somit Böhmen im abgelaufenen Jahre um 22 Procent mehr gebraucht und zu-gewiesen erhalten hat, als es selbst auszubringen vermochte. Wenn es nun den übrigen Krön-ländern nicht einfällt daran zu nergeln. daß für Böhmen mehr gethan wurde, als für irgend ein anderes Land, so darf billigerweise in Böhmen nicht daran genergelt werden, daß man dieses Mehr nicht von Prag, sondern von Wien erhalten hat. Auch wird man füglich zugeben müssen, daß die größere Bedürftigkeit noch keineswegs den Anspruch auf größere Rechte begründet. Die Motive, welche für die geforderte Autonomie Böhmens ins Feld geführt wurden, sind also sachlich nicht stichhältig; eS liegt für eine Decencralisation der Schulvereinsverwaltung, so weit sie nicht ohnehin schon besteht, kein wirkliches Bedürfnis vor, wol aber könnte das Streben nach einer solchen dazu führen, daß die Verstimmung, welche in den reindeutschen Krön-ländern feit der Grundsteuer-Regulirung gegen Böhmen resp, die deutschböhmischen Abgeordneten noch vielfach herrscht, neuerdings zu scharfcrem Ausdrucke kommen, anstatt, wie doch im nationale» Interesse gewünscht werden muß. allmählig zu verschwinden. politische Kundschau. Inland. Wie Hfficiise die chermanisatia» schildern. Das Organ Sr. Excellenz des Herrn Lei-terS des Justizministeriums, Dr. Baron Prazak, die in Brunn erscheinende „Morawska Orlice", gehört bekanntlich zu den eifrigsten Predigern der Taaffe'fchen Versöhnungspolitik. Demzufolge haben ihre Publicationen Anspruch auf beson-dere Würdigung; namentlich aber dann, wenn Josephine schwebte von bannen, hie und da ein Blümlein pflückend. Ich ließ nicht lange auf mich warten und als ich sie eingeholt: „Jofephinchen!" „Maj'l!" Wir zerflossen förmlich in Thränen. „So ist es denn wahr!" fing ich zwischen zwei Schluchzern wieder an, „Du wirst nach der neue.t Welt reisen und wir werden — wir können uns nicht mehr sehen!" „Nein, Mäx'l! — vor Ablauf zweier Jahre nicht mehr!" seufzte sie. „Eine halbe Ewigkeit, siebenhundert und dreißig lange Tage!" Mein armes Herz schlug heftig gegen da» Unterfutter meiner neuen Sammetweste. „Mäx'l," begann Josephine von Neuem, indem sie mir einen kleinen Strauß einhändigte, „Mäx'l, hebe diese Blumen auf, zum ewigen Andenken an Diejenige, welche für diese» Leben keinen anderen Gefährten huben wird, als Dich oder — das Kloster!" Worauf sie davonlief. Mit größter Sorgfalt barg ich dann den Strauß in der Tiefe meiner Hosentasche und kehrte zurück, dem Geschicke fluchend, das meinen Namen in das traurige Register der Märtyrer der Liebe schien eintragen zu wollen. 2 sich dieselben auf die brennende Nationalitäten-frage beziehen. I» einer der letzten Nummern des genannten Organs liegt nun eine solche Publication vor. Selbstverständlich ist dieselbe förmlich durchtränkt von Versöhnlichkeit. Was jedoch ihren Wert!) bis zur Unschätzbarkeit zu steigern geeignet erscheinen läßt, ist der noble, man möchte fast sagen wissenschaftliche Ton. in welchem sie gehalten ist. Sie zwingt dem Leser das Geständniß ab, daß man es nicht mit einem simplen Zeitungsartikel, sondern mit einem ethnologischen Essai zu thun habe, auf daS ein Blumenbach sich Etwas einbilde» dürfte. Lichtvoller und klarer, als wie das Leibblatt des Herrn v. Prazak die Ursachen des Gedeihens ver Germamsation und deS JudenthumS in Mähren darlegt, kann in der That diese Frage nicht behandelt werden, und wir glauben uns darum ein Verdienst um die deutsche Lite-ratur erworben zu haben, daß wir den zag« haften Versuch wagten, das ethnologische Essai des Prazafschen Blattes ans der wohllautenden Sprache Libussa's iu das rauhe und unge-schlachte deutsche Idiom zu übertragen und ans diese Weise auch den Teutschen zum Bewußtsein zu bringen, wodurch sie sich von ihren slavi-schen LandeSgenossen unterscheiden. „Beobachten wir", so schreibt der Ethno-loge des Herrn Dr. v. Prazak, „den National-character deS deutschen Volkes, dann sehen wir, das; die Teutscheu viel kühler, bedäch-tiger und vorsichtiger sind, als die allerdings wilden und begabten, feurigen und scharfsinnigen, dafür aber weniger sorgsamen, weniger standhaften Slaven. Der Deutsche versteht es nicht blos Vermögen zu erwerben, sondern mit dem erivorbenen Vermögen z» wirthschaften; er schämt sich nicht, wenn er auch als reicher Mann in feine Heimath zurückkehrt zu Haus Bauern-arbeit zu verrichten. Ter Tscheche dagegen und der Slave überhaupt versteht sich wohl darauf Vermögen zu erwerben; aber nicht sich daS Erworbene zu erhalten und zu hüten. Was er heute verdient hat, daS bringt er meistentheils noch am selben Tage, und wenn nicht an die-sem, so gewiß am nächsten Tage wieder an. Der tschechische Arbeiter versteht es, Geld zn verdienen, aber er kennt dabei weder Maß noch Ziel. Kaum ist er Besitzer eines auch nur ge« ringfügigen Vermögens geworden, spielt er sich auf den Herrn hinaus, jagt Vergnügungen nach, verschreibt sich den» Luxus, will eS den höheren Ständen gleichthun und denkt nicht an die hun-derterlei Unfälle, welche schon morgen auf ihn lauern können, um ihn wieder plötzlich in den Koth zu werfen. Hingegen hängt der Deutsche, wiewohl auch er gerne gut ißt und trinkt, nicht so sehr den Vergnügungen nach, sondern denkt immer an die „hintern Räder". Darum hat er immer mehr Geld, darum fälst es ihm leicht das Besitzthum eines verschuldeten Tschechen zu ——————— Am folgenden Tage, als ich wieder auf der Schulbank saß, legte ich Josephinen'S Blu-men mit peinlicher Gewissenhaftigkeit zusammen und sperrte sie in eine Papierrolle ein, die ich an beiden Enden versiegelte. Ich schrieb einen Namen, ein Datum daraus — und nahm, nach vieltn Seufzern, den ledernen QuintuS EurtiuS wieder vor. Oh, Treue, Du schönes Wort! Viele Wolken entschwinden, viele hundert Quelle» verrieseln, die Schwalben ziehn im Herbst von bannen und viele Tausend bleibe» aus. Viel Tausend mehr Schwüre der Treue wurden in Zeiten der Trennung zuni Himmel hinaufgehaucht — und verklangen und verhalten für ewig. Mir war das Schicksal betrogener Treue beschieden. Zwei Jahre darauf schürzte mein« Cousine in der pensilvanischen Hauptstadt den Eheknoten — uud seitdem erhielten wir jedes Jahr eine Epistel, die uns das glückliche Wachsthum un-serer Familie — jüngerer Linie — zu wissen that. Und während dieser acht Jahre war ich schwach genug, die verwelkten Blume», den schon „Deutsche Wacht." erwerben, und da sein schwerfälliger Sinn, seine ungefügige Zunge und endlich fein Nationalstolz es ihn, verwehren, sich die tschechische Sprache anzueignen, zieht er sein« LandSleute nach sich, damit ihm nicht bange. Schließlich erlangt er mit diesen das Uebergewicht in der Gemeinde und — schon ist das Dorf germanisirt." Diese, wie bemerkt, dem Organe Sr. Excel-lenz des Herr» Justizleiters entnomnienen und daher wohl auch hier unconsiscablen Won« sind sicherlich sehr beherzigenswerth, und wir wer-den nicht ermangeln an sie zu erinnern, wenn die Versöhnungshetzer die Deutschen der AuSbeu-tung beschuldigen. Hoffentlich werden sie auch darum als nncousiScabel anerkannt werden, selbst wenn sie las Unglück haben in der deutschen Sprache wieder zu erscheinen. Es wäre denn, daß die deutsche Sprache schon an und für sich staatsgefährlich ist und fast scheint es. daß dem so ist. Ausland. Frankreich. Die Tonking-Assaire ist lange nicht mächtig genug, um die Parteikämpfe auch nur einen Augenblick zu Schweigen zu bringen. So gab es in der französischen Kammer anläßlich der Vertreibung der Benedictiner von SoleSnies eine heftige Debatte, welche durch die Leidenschaft-lichkeit deS streitbare» Bischofs Freppel und die Ungezogenheiten Cassagnac'S hervorgerufen wurde. Der Letzte nannte unter Anderem die Civilehe eine „Verkuppelung", was eine heftige Entgegnung Floquet'S, der kirchlich nicht ge-traut ist, zur Folge hatte. Man dachte sogar, der Zwischenfall werde ein Duell der Beiden zur Folge haben. Einen financiellen Scandal-artikel bringt „Figaro" gegen den zur Cur in Marienbad weilenden Leon Say. Der Artikel erinnert daran, daß der Genannte in den letzten Jahren deS Kaiserreiches eine EScomptecasse für Volksassociationen gegründet habe. Dieses Un-ternehmen sei gerade so, wie die Union Generale zusammengekracht, aber nur, weil Say in der Leitung vollständig nnsähig gewesen. Die Bank von Frankreich besitze noch für 800.000 Francs uneingelöste Wechsel mit Say'S Unterschrift, und wenn Say 1872 nicht Finanzminister gew»rden wäre, so würde er damals wegen Gründer-schwindels vor das Zuchtpolizeigericht gefordert worden sein. Kon der Irredenta. Die römischen Jrredentisten sind selbstre-dend über die Freisprechung der Ihrigen in den, letzten Proceß ganz außer sich vor Freude. Die UniversilätS-Sludeitten ließen es sich nicht nehmen, ihren freigelassenen Commilitonen und auch den anderen Mitangeklagten ein Bankett zu geben, bei dem große Begeisterung erwähnten kleinen Sttauß, pietätvoll aufzube« wahren! Er hat meinen zahlreichen Junggesellen-Miethsveränderungen getrotzt. Kurz. Josephine war noch inimer daS Ideal, zu dem ich in Lieb« erglühte. Vor sechs Monden erfuhr ich, Onkel Knip-penberg, sein Herr Schwiegersohn, die Wort-brüchige Josephine sammt den Kindern der Treulosen hätten sich entschlossen, hierher zurück-kehren. Ich sollte sie also wiedersehen! Die Aus-regung schlug mich zn Boden; es war gerade am Tage nach einem Maskenball, wo ich mich als Pierroth travestirt; ich legte mich mit einem fürchterlichen Schnupfen zu Bette. „Mutterseelenallein in ineiner Junggesellen-klause," seufzte ich, „heillos erkältet und von Schnörpel — der schließlich auch nur ein Mieth-ling — teufelmäßig schlecht gepflegt! Verwünscht sei die Stunde, oh, grausamste aller fühllosen Schöne»! Und dieser Thee, den eigentlich Deine Alabasterhändchen nur bereiten sollten, wird mir jetzt von Schnörpel kredenzt, von Schnörpel, der mich doch wenigstens nicht verlassen wollte!" „Pfui, Schnörpel. ist daS ein schauderhaftes Gebräu, dieser Thee!" 1883 herrschte. Man sprach viel von dem Kunst-ausdrucke des StaatSanwaltS. der behauptet hatte, daß die Studenten während ihrer Uni-versitätsjahre „verthieren", und sah sich gegenseitig an, uni den öffentliche« Ankläger Lügen zu strafen. Professor Ceneri, der Vertheidiger und Abgeordnete, trank aus die Geschworenen, auf Oberdank, auf Trieft und Trieut. Crispi hatte sich, um nicht allzu demokratisch zu er-scheinen, entschuldigen lassen. Kämpfe iu Albanien. Im Onent soll es eben nicht zur Ruhe kommen. In Albanien währen die blutigen Kämpfe fort, und wie eS scheint, bestechen sich die Türken einer ?>anz besonderen Grausamkeit. Verflossenen Dienstag lagerte Ussim Pascha im Gebiete der Hotti, während die Malissoren die umliegenden Höhen besetzt hielten. Mittwoch und Donnerstag dauerten trotz des regnerischen Wet-ters die Feindseligkeiten zwischen den Malissoren und den türkischen Vorposten fort. Die Erbit-terung ist groß, da — wie behauptet wird — die Türken beim Vorrücken Weiber und Kinder nicht geschont haben. Eine Schaar von ;J00 Arnauten von Dinos, welche den Albanesen zu Hilfe eilte, wurde am Mittwoch gänzlich zerstreut. Gorrespondenzen. Marburg, 10. Juni. (Orig.-Corr.) ^D i « feierliche Enthüllung des Erz-h e r^ o g I o h a n n - M o » u m e n t e $.] Letzten Sonnlag fand hier die festliche Enthüllung des Erzherzog Johann-MonumenteS stall. Um 6 Uhr Morgens war Tagreveille und ungezählte Böller grüßten von den benachbarten Höhen in den übliche» Intervallen nieder. Gegen I I Uhr Mittags arrangirte sich vom Rathhause aus der Festzug. der durch die Herrengasse, Burggasse, über den Sophienplatz zum Stadtparke sich bewegte, an dessen nördlichern End« der Festplatz sich befand. An, Zuge, der von der Südbahn-Werkställen-Musikcapelle eröffnet wurde, bcthei-ligten sich der Gemeinderath, die Lehrkörper der verschiedenen städtischen Schulen und eine große Anzahl hiesiger Vereine. Auf dem Festplatze, der reich geschmückt war, hatt« sich mittlerweile Fürstbischof Stepischnegg «iugefunden, bald er-schien auch der Statthalter Frhr. v. Kübeck, die beiden Grafen Meran, Landesausschuß Ritter v. Schreiner, die Abgeordneten Dr. Schmider»r, Baron MoScon, Julius Pfrimer, der Bezirks-hauplmann Baron Heilt, eine größere Zahl von Officieren, an deren Spitze General Krieghammer und Oberst Thurn und Taxis:c. Dr. Othmar Reiser übergab dann nach einer erhebenden An-spräche das Tenkmal an die Stadlgemeinde, die eS durch den Bürgermeister Dr. Duchatfch in Empfang nahm. Letzlerer brachte ein Hoch aus den Kaiser und das Kaiserhaus, das lebhaft Gestern machte ich bei der Untreuen meine Aufwartung. Sie ist eben immer noch reizend, trotz der fünf Kleinen, die unermüdlich um sie herum, pipen, krächzen und trompeten, ganz so wie eS eigentlich ihre Gewissensbisse thun sollten. Ach, hätte sie nur ein klein wenig Gewissen. Josephine sie'zte mich, auch war ich nicht mehr das Mäx'l! Sie scheint recht glücklich; ihr Bonifaz fei der beste aller Ehegenossen, sagt sie. Er macht in Zucker, und gute Geschäfte, Josephine ist der Ansicht, ich solle mich — mit Bonifaz associiren. „Schwerebrett!" — Nun hielt ich's nicht länger aus. und wagte ein« Anspielung auf den famosen Strauß. Josephine sah mich mit einem Läch«ln an, das an frühere Tage erinnerte. „Ach ja! E« ist auch wahr. Max, ich cnt- ; sinne mich. Glauben Si« mir, mein Freund, ; daß ich den lieben Gespielen meiner Kindheit \ nun und nimmermehr vergessen habe. Die . Freundschaft erhielt sich frisch aufgeblüht, wenn auch die verwelkten Blumen verschwanden." „Aber, beste Josephine, ich habe sie ja immer noch aufbewahrt, diesen theuren Beweis \ unserer — Zuneigung. Sie errölhele leicht und versetzte dann mit einem etwas spöttisch scherzhaften Lächeln: 1883 erwidert wurde, aus. Die Festred« hielt der kaiserliche Rath Dr. Mulle. Vicepräsident der land wirthschaftlichen Gesellschaft. Wir entnehmen der wiederholt vom brausende» Beifall« unter-brocheven Rede, welche die Jugend, die Er-ziehung und daS so segensreiche Wirken des Erzherzogs in Steiermark behandelt, die Worte, mit denen der Gefeierte seiner herzlichen Liebe zn unserem Heimatlande und der Bevölkerung desselben Ausdruck gab: „Mir ist nut bann wohl, wenn ich über den Sem m e-ring gesetzt, meine Berge wieder sehe, die reine Luft athme und mich in den Thäler» undGegende» uoter meinem Bolke befind«, wel-cheszwarnicht den hochgepriefenen Firniß der Welt besitzt, aber red-lich, off«», gut und herzlich, und wo noch ein Rest deutschen Sinnes, deutscherSitten zu finden ist." Red-nrr schloß mit folgender Apostrophe: „Hier vor Deinem Standbild«, edler und erhabener Fürst, geloben wir feierlichst, daß wir das theuere Dermächtniß, welches Du uns in Deinen Werken hinterlassen bast, hoch halten, daß wir dasselbe hegen und pflegen und fortentwickeln werden für alle Zeiten, daß uns das erhabene Beispiel unwandelbarer Treue und Anhänglichkeit für «nscreu allerxnädigsten Kaiser und das ange-»lammte Kaiserhaus, welches Du uns gegeben hast, immer vor Auge» schweben wird, daß wir Deine edle Begeisterung für die Größe und Macht und die Unteilbarkeit unseres großen Vaterlandes, für Fortschritt und Bildung im vollsten Maße theilen, und daß wir diese hcilig-sten Güter gegen jeden Eingriff und mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln vertheidigen werde» und daß wir die Ideale, die Dn für das Wohl, die Entwicklung und Beredlung der Menschheit hegtest, nach unseren Kräften verwirklichen streben werden. Wenn auch todt, wirst Du in den Herzen der dankbaren Stei«r> märker leben für alle Zeiten. Gepriesen »nd gesegnet sei Dein Andenken für immerdar. Im Auftrag« des Präsidenten der steiermärkischen Landwirthschafts - Gesellschaft, Freiherr« von Washington, leg« ich >m Namen desselben diesen Kranz zu Deine» Füßen nieder. Mög« jede Blüthe, ;«de« Blfott, diese lieblichen Kinder der Natur, welche ^ u so sehr liebtest. Dir ein Wahr-zeichen d«S >',„vergänglichen Dankes und der t>cien Vereb'^ung der steiermärkische» La»dwirthe sein." Kranzweihe fand eine nicht uner- debliche.'Störung durch den Umstand, daß sich reicht unmittelbar am Feste betheiligte ?nblficum bis hart an das Denkmal drängte, !o oaß von dem ganzen Acte wenig zu sehrn «>str. ES wurden ziemlich viele Kränz« zu Füße» M Monumentes hingelegt. Das Denkmal er-l>ebt sich hoch aus einem hübsch atrangirten „Ach. was Sie sagen ! Wahrhaftig? ! Ich I wäre doch neugierig, ihn wiederzusehen — wenn | er wirklich existirt?" . . . „Ja, liebe Cousine, die Herzenssachen so ; leichtweg und sorglos behandelt. Sie erhalten vun die kleine Lection der Treue, die Ihre Un-• besländigkeit so s«hr verdient, und der Zeug« Ihrer ersten Schwüre soll sie Ihnen ertheilen!" „Aber wo steckt er doch gleich, dieser Zeuge | ihrer ersten Schwüre? Zum Donnerwetter, wo > habe ich Ihren Strauß nur hingelegt? — Aha, ich Hab's — hier, links in der zweiten Como-dknschublad«. „Da haben wir unseren Zeugen! — Aber, was ist denn das! Hier muß Jemand gewesen sein! — der Siegellack verschwunden — das Papier auseinandergerollt — Donner und Do- ria--" „Schnörptl!" „Herr Max?" „Hast Du dieses Packet angerührt?" „Ich. Herr Max?* „Ja, wer käme denn sonst--" „Ach richtig! Jetzt fällt mir's wieder ein. Der Herr Max erinnert sich vielleicht, daß er vor etwa vierzehn Tagen verschnupft gewesen i" „In der That! — Was weiter?" „Der Herr Max wünschten damals einen The« ?" „Deutsche Macht." FelSconglomerat. daS Epheublätter freundlich umspannen. ES zeigt den Erzherzog in der schmucken, schlichten Tracht des Jägers und dringt dadurch gewiß auch den geliebten Prinzen dem Empfinde» des Volkes näher. Bom Fest-platze aus sieht man das einstig« Wohnhaus deS Erzherzogs aus dem nach ihm benannten JohanmSberg, dessen Nebengebäude Zeugen geben von der Fürsorge des erhabenen Fürsten um die Cultur deS Landes. ES war keine ge° ringe Aufgabe für die vornehme» Festgäste, der drückenden Sonuengluth, denn der Platz ist ganz frei, ausgesetzt, während der ziemlich langen Dauer des Festes auszuharren und wäre eS gewiß zweckmäßiger gewesen, ein Zelt aufzu-stellen und auf solche Weise doch einigen Schutz zu bieten. Während der Kranzweihe und zum Theil noch während der Festrede, wnrde letztere, die in ca. 500 Exemplaren gedruckt ivar, zur Aertheilung unter das Festpudlicum gebracht. Zugleich damit wurde das in gleicher Auflage abgedruckte Festgedicht, verfaßt von Professor Antou Nagele, vertheilt. Wir lassen hier den Wortlaut deS letzteren folgen 7 An dem ferne» Arnoftrande, in der hohen Stadt der Muse», Sproßte fröhlich Deine Kindheit, fproßten mächtig auf die Triebe Deines Geist's, des edlen, großen, und es keintte Dir im Busen Zur Natur der ewig schönen und zur Kunst die treue Liede. Und als Habsburg'S Erbe trugst Du jenen Sinn, den muth'gen, starken. Der ei» Hon stets Oestreichs Ehr« und «in Hort war Oestreich'« Freiheit. — Als des Friedens schöner Bogen leuchtend stand ob Oestreichs Marke» Grüßte freudig Deine Seele und mit Inbrunst Oestreichs Einheit. Und Dein mildes Auge spähte nach der Hei- math aus, der traute». Um in deren SchooS zu bergen, was Dir längst im Herzen blühte. Und da lockte» grüne Fluren und gar treue Augen schauten Auf zu Dir. DaS Steierland empfand den Segen Deiner Güte. Heute, wo wir ehrfurchtsvoll Dein Bild und tiefbewegt umgeben, Ni»im, erhab'ner Fürst, aus Deines Volkes Brust den Segen reichlich wieder. Unvergänglich wird Dein Name ringS im Steierland« leben, FoNgetragen durch des Volkes Sage», durch des Volkes Lieder. „Schweig, Schnörpel! — Vollende nicht. Unglückseliger! Und von jene» Blumen hast .Du meinen Thee zubereitet?" „Nun ja doch, Herr Max!" „Oh. Schnörpel, alter Schnörpel! — Es giebt Dinge, die bitter für den Mund und für das Herz süß und gesund!" „Das verstehe ich zwar nicht so ganz, aber, wrnn der Herr Max meinen, können wir ja eine» anderen Kräuterhändler nehmen ?" „Du hast Recht, Schnörpel, nehmen wir eint» andere» Kräuterhändler!" Schlecht verheiratet. Als ich vor Jahren von Kaluga nach Nowgorod reiste, empfand ich bitterste Lange weile; ich wendete mich an den Postillon und hieß ihn, eine kleine Geschichte, ein Lied vorzu-tragen. Ich kaun dich nicht erheitern, ich bin schlecht verheiratet. Sie war als Kind im Hause des Herrn erzogen, lernte nähen, stricken, lesen und Guitarre spielen, die Unterhaltungen, die Manieren der Reichen; sie kleidete sich nicht mehr wie wir / sie trug nicht mehr den Sarafa», um dir ein Beispiel zu geben, sie legte Seidenkleider an. Sie konnte so viel Miod trinke», so viel Kascha essen, als sie wollte. Sie hatte ein stolzes Gesicht — ein Gesicht, daS ihre Brüder, die 3 Und das Grün, das jüngst erst durch deS LenzeS keuschen Tritt «wachte. Das di« junge, neugeschaffne Flur zu», ersten Male spendet, Nimm's als Gruß, den frohbewegt zum Ehren- tag Dir Marburg brachte, Nimm's als Dank, den treuen Sinns die Bürgerschaft Dir freudig sendet. Die Stadt war reich beflaggt, zumeist mit österreichische» »nd steirische» Fahnen. Unser „katholisches" (!?) Priester-Seminar hatte die windische Fahne entrollt. Nach 12 Uhr war daS Fest beendet. Bankett fand keines statt, doch war beim Bürgermeister Festtafel, zu wel-cher die fremden Festgäst«, der Bischof :c-, ge-laden waren. Kleine Chronik. [T er neugewählt« Landtag von K r a i n] wird am 25. Juni zusammentreten. Die am 9. in den Landgemeinden stattgefuiidenen Wahlen sielen durchwegs auf slovenisckmiational« Männer. Obgleich nur nationale Candidaten aufgestellt worden waren, gestaltete sich der Wahlkampf doch lebhafter als je. Interessant bleibt eS auch, daß die beiden DwSunei, Vosnjak und Zarnik nur mit einer kleinen Majorität durchdrängen, sowie daß zwei vont slovenischen Central-Wahlcornit« empfohlene Candidaten, der Bürgermeister von Laibach Fonnna und der Dechant Olesch, durchfielen. sBenningsen'S Rücktritt.] Der langjährige Führer der national-liberalen Par-tei Deutschlands, der Abgeordnete Benningsen hat sein Landtags- und ReichStagSmandat nie« dergelegt. Nach dem „Hannover'schen Courier" sollen neben den Wirren der inneren Verhält-niste abweichende Ansichten der Mehrzahl seiner Fractionsgenossen über die Kirchenvorlage der Grund seiner Resignation sein. sDer jetzig« GarnisonSstand der deutschen Arme e,j außer den beide» bayerische» Armeecorps, erstreckt sich auf 304 Garnisonen. 39 dieser Garnisonen stellen sich über «inen Bestand von 2 000 Mann. Nur zwei jedoch ragen über den MannschastSstand von l0 000 Mann hinaus. ES sind dies Berlin und Metz, wovon die erstere Stadt 17 813 die letztere 14 441 Mann Garnison besitzt. Seit 1379 hat für Metz, da eS damals nur 10 793 Mann Besatzung enthielt, eine Verstärkung um 3 640 Mann stattgefunden. Straßburg hat im Gegen-fatz hierzu seit 1830 ein« kleine Verringerung der Garnison von 9 048 auf 8 968 Mann erfahren. Mainz besitzt 7 712. Köln 7 655, Koblenz 6 353, Königsberg 6 388, Magdeburg 6 061 Man» Garnison. Mit den Garnisonen von Potsdam, 6 580 Mann, und Spandau, Leibeigene». wegwieS und einen Hochgeborenen verlangte — weißt du? — ihr Lehrer verliebt« sich in sie. wie der.Kutscher Jwanowitsch Toravka sagte, aber Gott wollt« nicht, daß sie glücklich werde, in der Reihe der Reichen braucht es kein« Sklavinnen. Die Tochter des Her?» heiratete und reist« nach Petersburg; nach der Hochzeit — verstehst du? — kam der Vater zurück aufs Schloß. In der Nacht vom Dreifaltigkeitslage wurde er krank und seine Herrenseele kehrt« zu Gott zurück. Groucha war jetzt sozusagen Waise. Nach einem Monat kam der Schwiegersohn und zahlt« di« Schulden mit Seelen. Dann kam die Reihe an Groucha, sicherlich war sie unhöflich mit ihm, und in» Haue war kein Platz mehr sür sie. Wie das gekommen, wissen wir nicht ganz genau. Er schickte sie ins Dors zurück: „Leb' unter deinesgleichen. Bäuerin!" Das junge Mädchen weinte. eS war eine Sündflut; sie hatte weiße Hände, ein weißes Gesicht. Zu meinem Unglück ward ich damals gerade neunzehn Jahre alt; man gab mir ei» Stück Feld und verheiratete mich mit ihr. Das war ein Elend! Du verstehst ? — sie war so kalt, es ist traurig zu sagen; sie war faul, wollte nicht mähen und nicht die Kuh melke». Ging sie in den Wald oder zum Markt, blieb si« eine gute Stunde; kaufte man ihr Putz, gefiel er ihr nicht. Die Schuh« thaten 4 4 389 Mann, können in Berlin unmittelbar 28 732 Mann concenttirt werden. [SlovenischePresse.I Der Redacteur des in Klagenfurt erscheinenden slovenischen Hetz-blattes ,Xtir' (Friede), Herr Haderlap. wurde wegen Verleumdung zu 4 Monaten Arrest und 200 fl. Geldstrafe verurtheilt. Spiritus rector des genannten Blattes ist Herr Pater Einspieler, die den Genannten nur als Sitzredacteur ge-braucht. [Zur Bewaffnung der Veteranen.] Im Nachhange zu dieser Notiz weiß die „Deutsche Zeitung" noch zu erzählen, daß dadurch, daß die Veteranenvereine die Dienstleistung beim rothen Kreuze übernehmen sollen, die Aufmerksamkeit der höheren mili-tärischen Kreise sich mehr als es bisher der Fall war, aus die genannte» Vereine lenkte. Die Anmeldungen der Veteranen für den Dienst bei den dreißig cisleithanischen Gruppen des Rothen Kreuzes nehmen den besten Fort-gang. Auch ist eine Agitation zur Organisi-rung des Militär Veteranenmesens im Zuge, welche dahin zielt, die Vereine dem Ministerium sür Landesvertheidi^ung zu unterstellen. Da-nach sollte auch, wie wir schon jüngst angedeutet, ein vom Kaiser ernannter höherer Militär das Commando führen und nur die Abtheilungs-Commandcn und Chargen gewählt, die Oberosstciere jedoch vom Ministerium er-nannt werden. Wie wir ferner hören, soll ge-legentlich des Geburtssestes des Kaisers nach der Truppen-Revue am 18. August eine große Veteranen-Revue am 19. August aus der Schmelz stattfinden. DaS sür den l8. errichtete Zelt für den Kaiser soll für den 19. stehen bleiben, da die Wiener Generalität der Bete-ranen-Revne beiwohnen wird. Zu dieser Revue werden die achttausend Veteranen Wiens, welche sich in dreizehn Vereine vertheilen, vollzählig ausrücken. sJn heißer Zeit] lechzt der Gaumen mehr als je nach kühlem Trunke; leider erfrischt ihn nicht alles, das kühl ist und Wasser heißt. Die Kohlensäure im Wasser bestimmt allein seine Wirkung und in langen Leitungen gasarm ge-wordentS Wasser trinkt man vergebens. Mit Recht greift man deshalb zu den Säuerlingen und wir erinnern hier an den so sehr kohlen-säurereichen Gießhübler, der, wenn auch nur mäßig kühl getrunken, immer gleich erfrischend und Müdigkeit bannend wirkt. Ein reiner Natur-trunk, Blut und Nerven belebend, ist er gerade recht das Schutzmittel gegen die lähmenden Wirkungen der Schwüle und jedem Wasser, das den Magen belästigt, aber nicht erfrischt, vor-zuziehen. Zu finden ist Mattoni'S Gießhübler heute überall und Niemand wird vergebens an ihn appelliren. ihr weh, der Sarasan binderte sie, sie wollte herumlaufen und Versteckens spielen — die Herr-schast hal sie verdorben. Sie betrachtet immer ein Bild, sie liest immer ein Bucb, und — verstehst du? — mich martert die Idee, daß sie unseren Jungen verderben wird. Sie hat ihm da« Alphabet gelehrt, sie wäscht und kämmt ihn jeden Tag, und was das Schlagen betrifft, sie schlägt ihn nicht, und mich läßt sie auch nicht schlagen. Und was da für Zeit vergeht, um den Jungen zu unterhalten! Sie ist so blaß und mager wie ein Skelett — verstehst du? — sie hält sich nur mit Gewalt aufrecht und ißt nicht zwei Löffeln Brei täglich. Bevor ein Monat vergeht, werden wir sie ins Grab legen. Und warum ? Gott weiß, daß ich ihr nie etwas ver-weigert, immer für sie gearbeitet, ihr Kleider und Nahrung gegeben und nie ohne Grund mit ihr gezankt. Was sie verlangte, habe ich gethan, und — weißt du? — geschlagen habe ich sie nur, wenn ich betrunken war." „Genug, genug, Postillon, du hast mir die Langeweile vertrieben!" „Deutsche Wacht." Ladislaus Possek. + Einer der hochgeachtetsten, ehrenwerthesten Untersteirer hat seinen LebenSlaus abgeschlossen; Herr Ladislaus Possek, Gutsbesitzer in Pogled, ist im Alter von 50 Jahren am 12. Juni verschieden. Die erschütternde Kunde von dem Ableben dieses Mannes wird allseits eine tiefgefühlte Theilnahme hervorrufen, umso-mehr, als gerade in den letzten Tagen die Nachrichten über das Befinden unseres treuen Parteigenossen günstiger lauteten. Viele trifft die Trauerbotschaft ganz unvorbereitet, — viele zu spät. — um an der Leichenfeier theil-nehmen zu können; und dennoch wird dem Sarge des edlen, aufrichtigen und uneigen-nützigen Volksfrenndes eine Menschenmenge, die nach Tausenden zählen wird' folgen, und viele Tausende werden in diesen Trauertagen des so früh Dahingeraffte» gedenken, dessen makelloser Ruf selbst den erbittertsten Feinden seiner politischen Ueberzeugung keinen ~ Anlaß zu einem Angriff bot. Noch in seinen letzten Lebenslagen scharrte er bei der letzten Wahl in die Bezirksvertretung Gonobitz seine An-Hänger um sich und siegte mit ihnen gegen die politischen Gegner, die trotz der ansgezeich-neten Wirthschaft unter Pofsek's Führung und Leitung, bestrickt von eigener Leidenschaftlich-keit, der Thaten des Verewigten nicht gedenken wollten, der die Bezirksvertretung Gonobitz zu einer Mustervertretnng gemacht hatte. Wir unterdrücken das Gefühl, das uns mit nur zu großer Berechtigung überkommen könnte, wenn wir der Schicksale des Mannes gedenken, den morgen die kühle Erde decken soll, und werden unserer Pflicht später nachkommen. Möge seine Familie in der allgemeinen Theil-nähme einen kleinen Trost finden für den Verlust, der ihr wie allen Freunden Possek's unersetzlich ist! Locates und Arovinciales Cilli, 13. Juni. [Hoher Besuch.] Wie wir bereits in der letzten Nummer mitgetheilt hatten, traf Erzherzog Albrecht in der stacht auf den 10. d. niir dem Wien - Triefter Courierzug hier ein. Nachdem er in dem Salonwagen am Perron des Bahnhofes übernachtet hatte, frühstückte er im Cafe Pratter. Hierauf begab er sich in Begleitung feines Adjutanten und des Statt-haltereirathes, Bezirkshauptmann Haas, in die deutsche Kirche, wo er einer Blesse, welche der hochw. Abt Herr A. Wretschko las, beiwohnte. Nach der Messe unterhielt er sich längere Zeit mit dem Herrn Abte und fuhr dann mit einem Wagen des Hotels „Erzherzog Johann" nach Stein zur Besichtigung der dortigen Pulverfabrik. [Ernenn»« g.] Im Nachtrage zu unserer letzte» Notiz über die Ernennung des Herrn Dr. Alexander Cyppel zum k.k. Oberärzte in der activen Armee theilen wir noch mit. daß der Genannte dem k. k. Garnisonsspital Nr. 2. in Wien zugetheilt wurde. [Z u r K a i s e r r e i s e.] Das Programm der Kaiserreise hat insofern eine Abänderung erfahren, als der Monarch von Sauerbrunn aus nicht nach Pöltschach zurückkehren, sondern über St. Martin, Grobelno nach St. Georgen fahren und erst in letzterer Station den bereit stehenden Hofzug zur Weiterreise nach Cilli benutzen wird. [M u s e a l v e r e i n.j Die Vereinsleitung nahm am 9. d. die Wahl der einzelnen Functio-näre vor. ES wurden gewählt: Oberbergcom-missär Riedl zu Obmanne, Professor Marek zu dessen Stellvertreter. Professor Gubo zum Cassier und Professor Deschmann zum Secretär. Gleichzeitig wurde beschlossen den Vereinbeitrag quartaliter einzncassiren. IM u f i f » e r e i it.] Wir werden von Seite der Direction dieses Vereines ersucht mitzuthei-len. daß wegen Verhinderung der Helikonisten und wegen Ohrenleidens des Flügelhornisten die Parkmusiken vorläufig nicht durchführbar 1883 sind. Dafür aber findet am 28. d. ein Vereins-concert mit gewähltem Programme und sorgfäl-tiger Besetzung im Cafinoiaale statt. [W a h l v e r st ö ß e.j Wie uns aus Tüffer mitgetheilt wird, fielen bei der letzten Ge-meinderathswahl in St. Christas wieder arge Verstöße vor, welche die Ueberreichung eines neuerlichen Protestes gegen die Gewählten der „Mustergemeinde" zur Folge haben. (Aufgehobene Confiscation.) Bekanntlich hat das hiesige k. k. Kreisgericht die von der k. k. Staatsanwaltschaft verfügte Beschlagnahme der „Deutschen Wacht" vom 24. Mai aufgehoben. Gegen diefeS Erkenntniß wurde nun von Seite der Staatsanwaltschaft die Beschwerde an daS k. k. Oberlandesgericht in Graz ergriffen. Letzteres hat nun das die»-gerichtiche Erkenntniß bestätigt. In der Be-gründung heißt es: „Nach dem Inhalte des beanstandeten Leitartikels, dessen Tendenz nicht nach einzelnen, außer Zusammenhang gebrachten Stellen desselben zu beurtheilen ist. bleibt die Annahme, daß überhaupt beabsichtigt wurde, Verachtung oder Haß gegen die Staatsverwal-tung herbeizuführen, ausgeschlossen und es deutet schon der Passus, daß das stete Drängen der Slaven nach Entlassung deutscher Beamten, Aus-lösung deutscher Vertretungskörper welchem die Regierung, auch wenn sie es nicht wollte, schließlich Folge geben muß. vielmehr darauf hin. daß nur der übergreifende Einfluß der slavischen Majorität gekennzeichnet werden wollte. Mit Rücksicht daraus, sowie auf die Gründe des kreisgerichtlichen Erkenntnisses kann der That-bestand einer strafbaren Handlung als vorhanden nicht angesehen werden, daher die Beschwerde der k. k. Staatsanwaltschaft zu verwerfen war. [Der Marburger C o m m u n a l° Verein] ersucht uns bezugnehmend auf die in der vorletzten Nummer gebrachte Notiz „sonderbarer Geschmack" zu constatiren, daß er dem Grunde um die Anwesenheit eines landessurftlichen Beamten bei seinen Sitzungen nachsuchte, weil der vom Stadtrathe eutsendele Beamte als die Besprechung einer Zuschrift der genannten Körperschaft stattfinden sollte, unberechtigter Weise v>e Versammlung auf-lösen wollte. Was die '?? unserer Notiz ge-machte Bemerkung über un^illigeForderungen des Communal-Vereines an die Stadtgemeinde betrifft, so werden wir ersuch*, mitzutheilen, daß die Erfüllung der Wünsche tf*s genannten Vereines keine enormen Ausgaben 'verursachen dürften, denn es wird nur die Errichtung einer Badeanstalt, die Aufstellung von Pissoirs in der Stadt, die Reinigung der Stadk^anäle und öffentlichen Brunnen begehrt. Mkiter? wird verlangt, daß zur besseren Wahrung-, der Einnahmen aus den Platzsammluugsgeid ern noch zwei Revisoren ausgestellt werden, soi^i« daß der Gemeinde-Ausschuß das JahresprN-liminare und die Rechnungsabschlüsse reck"-zeitig mittheil«. [B i c y c l e - C l u b.s Wie man uns a»»6 Sauerbrunn schreibt, findet daselbst am fou* wenden Sonntag« «ine größere Unterhaltung statt, welche gewiß eine große Anzahl von Theile nehmen, auS Marburg, Cilli und Pettau an ziehen dürfte. Die Unterhaltung wird durch das Erscheinen deS Grazer Bicy«le-Club, wel cher bekanntlich die besten Fahrer auf diesen neuesten Vehikel besitzt, einen ganz besonderen Reiz gewinnen. Das Programm ist Folgendes: I. Einfahrt der Grazer Bicyclefahrer in den Curort zwischen halb II bis halb 12 Uh' Vormittags mit Corfofahrt auf der Efplanad« Die Einfahrt wird durch Böllerschüsse fignal sirt. 2. Ein Uhr Mittags Bankett, an dem si nebst den Bicyclefahrern auch Curgäste ui sonstige Fremde nach Belieben betheiligen kö nen. 3. Nachmittags, ungefähr 4 Uhr, find, eine Produktion der Bicycle-Clubmitglieder statt 4. Declamatorischer Vortrag eines Dilettantei in kärntnerischer Mundart. 5. Kränzchen im Cursalo», wozu die Damen gebeten werden, in Promenade-Toilette zu erscheinen. DaS Entree ist durchgehend« frei. Wir möchten unS erlauben, unseren SonntagSauSflüglern den Besuch dieser gewiß animirt werdenden Unterhaltung bestens zu empfehlen. 1883 [AuS d e m L a n d t o g e.] Der Landtag hat dem LandeS-AuSschusse einen Credit von 20.000 fl. zur Bestreitung der Kosten für die anläßlich des Kaiserbesuch.S zu veranstaltenden Festlichkeiten und sonstigen Borkehrungen ge-gen Verrechnung zur Verfügung gestellt. [Heimathliches.] Das steierniärkische Landesgesetz- u. Verordnungsblatt vom 9. Juni enthält: Nr. 7 die Kundmachung des k.k. Statte Halters vom 11. Mai, betreffend die Plätten-und Floßfahrt am Saveflusse. — Nr. 9 die Kundmachung des k.k. .Statthalters vom 12. Mai, betreffend die Aenderung der Grenzen der Ortsgemeinden Jantschcndorf und St. Urbani. [Steirische Bäder.] In Dobelbad bei Graz find bis zum 8. d. 132, in Gleichenberg bis zum 5. d. 914, in Sauerbrunn bis zum 7. d. 23t), in NeuhauS bis zum 5. d. 148 und in Tüffer bis zum 39. Mm 61 Curgäste eingetroffen, [Unglückliche F a h r t.| Wie die „Marburger Zeitung" berichtet, bestiegen am 19. d. Herr Badl jun. und eine kleine Gesellschaft in der Nähe des Schlosses Faal zwei Zillen, um nach Marburg zu fahren. Bei dem Gamser Felsen kippte die erste Zille um, Herr Badl konnte aber schwimmend die Insel erreichen und wurde von einem Gamser zu Schiffe an'S linke Ufer gebracht. Die andere Zille stieß an den Slreichbaum bei der Leinwand-Bleiche am linken Ufer? der Insasse hielt sich am Baume fest, bis die Bleicher zu Hilfe kamen. Die Schauspielerin Frl. Langhammer, die sich im Fahrzeuge t>e< funden, ertrank. [AusFahrlässigkeit.] Die Grund-besitzerin Elise Horwath aus Nadalle kochte kürzlich ein Quantum Fisolen. Unter denselben befand sich auch ei« Stück Arsenik. Aus Ver-geßlichkeit oder wohl auch aus Bequemlichkeit, wie es am Lande mitunter schon vorkommt, hatte sie unterlassen, die Fisolen auszusuchen. Die Familie aß das Gemüse und erkrankte insgesammt sofort unter Vergiftungssymptomen. Während jedoch die Ehegatten mit dem Leben davon kamen, starben die beiden Kinder Jacob und Gertraud am genossenen Giste. [Entwiche n.] Aus dem Arreste des Bezirksgerichtes Frieda» entwich am v. d. ein äußerst gefährliches Individuum Namens Carl Schwarzer. Der Genannte war mit einem Sträflingsanzuge bekleidet. [E i n b r uch sd i e b st a h l.l In der Nacht zum 6. d. wurde bei dem Gastwirthe Josef Zilnik in Lendorf eingebrochen und das Dienst-personale sämmtlicher Kleider und Effecten bestohlen. sA u f g e f u n d e n e Leichen.] In dem Walde nächst Verch wurde die ganz verweste Leiche eines ca. 35jährigen Arbeiters auf einem Baume hängend gefunden. Ebenso wurde im Oreschniggraben nächst Trieblach die Leiche eines Flbßers gefunden. [Mordversuch.] Der Grundbesitzer Johann Ternensak aus Juranie, Gemeinde Lausen, wurde kürzlich als er in der Nachl aus dem Nachhausewege gegen die Sannbrücke in Laufen kani, von dem übelbeläumundeten Auszügler Josef Gollob ohne jeglichen Anlaß mit zwei Pistolenschüssen, welche ihm in die linke Schulter drangen, attaquirt. Hilferufend sank er zusammen. Als die Nachbarn herbei-eilten, war der Attentäter bereits verschwunden. [Versuchter G a t t e n m o r d.] Die Weingartbesitzerin Maria Humbar aus Groß-Paradeis (Bezirk Pettau), seit 1. Februar l. I. verehelicht, versuchte kürzlich ihren Ehegatten Jacob Zumbar, mit den« sie in stetem Un-frieden lebte, dadurch zu tödteu, daß sie dem-selben in ein Kartoffelgemüse Phosphor streute. Das Gift hatte jedoch bis auf einige Ueblich-leiten keine weiteren Folgen, daher die liebens-würdige Gattin einen zweiten Versuch machte und Gift in das Kraut mengte. Dieser Ver' such wurde jedoch von dein Bedrohten entdeckt. Er erstattete nunmehr gegen feine Gattin, welche sich ihrer Nachbarin gegenüber auch geäußert hatte, daß sie ihren Mann uinbrin-gen müffe, die Strafanzeige. „yqrffjc Wacht." Liierarisches. [BrockbauS' Conversations-L e 5 i I o n] ist in der neuen 13. Auflage bis zum 71. Heft sortgeschritten. welches den Buch, stabeu D zu Ende führt und schon den Ansang vom E enthält. Der Buchstabe D hat besondere Wichtigkeit für das Converjations-Lexikon, da ihm das Wort „Deutsch" mit seinen Zusammen-setzungen angehört. Umfang und Vortrefflichkeit dieser deutschen Artikel entsprechen denn auch in der neuen Auflage der ihnen zukommenden Bedeutung, sie füllen 344 Spalten (10'/« Bogen) und geben ein vis auf die Gegenwart ergänztes, vollkommen abgerundetes Bild unseres Stamm-reiches. Den« Hauptartikel „Deutschland und Deutsches Reich", dessen verschiedene Abtheilungen durch Professor von Klöden. Freiherrn von Fircks, L. von Rönne in Berlin, Professor Lenz in Marburg, Professor W. Mülle? in Tübingen, Contreadmiral a. D. Werner in Wiesbaden und Professor Winkelmann in Heidelberg bearbeitet sind, schließen sich die folgenden Artikel an: „Deutsches Bolk" vom Director des berliner Statistischen Bureau Regierungsrath Boeckh; „Teutsches Recht" und „Deutsche Rechtsalter-lhümer" vom Bibliothekar des Reichsgerichts Professor Schulz; „Deutsch-Dänischer Krieg von 1848—50 und von 1864", „Deutscher Krieg von 1866", „Deutsch-Französischer Krieg 1879 — 71", „Deutsches Heerwesen", „Deutsche Bundesfestungen", „Deutsche Reiter" ; „Deutsche Farben" und „Deutsche Ritter" vom Grafen von Oeynhausen in Berlin; „Deutsche Literatur". „Deutsche Sprache" und „Deutsche Mundarten" vom Geh. Hofrath Professor Bartsch in Heidel-berg und Dr. R. Boxberger in Erfurt; „Deutsche Philosophie" von Professor Windelband in Freiburg; „Deutsche Mythologie" von Dr. E. Mogk in Leipzig; „Deutsche Kunst" von dem Bicedirector der wiener Museen Dr. Jlg; „Deutsche Musik" von Friedrich Ehrysander in Bergedorf; „Deutsches Theater" von Professor I. Kürschner in Stuttgart. Aus der ungeheuern Masse des Stoffs ist alles Wesentliche aus-geschieden und in übersichtlicher Gruppirung zur Darstellung gebracht; mit vollem Rccht dürfen diese Artikel als ein« Zierde des gediegenen Werks bezeichnet werden. Und nicht geringeres Lob verdienen die dazu gehörigen Illustrationen; acht in Farbendruck ausgeführte Karten: eine Politifche Uebersichtstarte, ein« Geologische, eine Berg- und Flußkarte, eine Karte der Bevölkerungs-dichtigkeit, eine Jndustriekarte, eine Verkehrs-karte und auf zwei Tafeln acht historische Kärtcheu von Deutschland, welche die Reichs' grenzen in den wichtigsten Geschichtsepochen, von der Zeit Karls des Großen bis auf die Jetztzeit, zur Anschauung bringen. Die in Wort und Bild wohlgelungene Darstellung aller auf die Kunde von Deutschland bezüglichen Materien legt ein neues Zeugniß ab für die Sorgfalt, mit welcher die 13. Auflage von Brockhaus' Conversations > Lexikon redigirt und bearbeitet wird, und für den hohen Werth des Werks. Herichtssaal. S a m st a g. 9. Juni. [V e r l e u m d u n g.j Geschäftsneid veranlaßte den 32jährigen Gastwirth Albert Bestellak in Peilenstein aus ein Mittel zu sinnen, den Wirth Franz Resnik von Peilen, stein wegzubringen. Endlich verfiel er auf die Verleumdung, wobei ihm aus Liebe die ledige Dienstmagd Maria Benc behilflich war. Dieselbe machte nämlich in Folge Ueberredung bei der Staatsanwaltschaft die Anzeige, daß ihre frühere» Dienstgeber Franz uud Agnes Resnig vor 3 Jahren einen bei ihnen über Nacht verbliebe-nen. unbekanten, wohlhabenden Schweinehändler ermordet und beraubt hätten. Sie sagte ferners aus. daß sie den nackten Leichnahm im Keller und dessen Kleidung am Dachboden gefunden hätte. Die hierüber eingeleiteten strafgerichtlichen Erhebungen ergaben jedoch die gänzliche Grund-losigkeit der Anzeigen. Ebenso stellte sich bei der Verhandlung die Schuld der beiden Angeklagten vollkommen heraus, daher nach Wahrspruch der Geschworenen Maria Benc zu schwerem Kerker 5 in der Dauer von 6 Monaten und Albert Be-stellak zu schwerem Kerker in der Dauer von 6 Jahren verurtheilt wurden. Montag. 11. Juni. [Brandlegung.] Der 29jährige Schuster Franz W.siak von UnterjacobSthal wurde mit Urtheil deS Schwur-genchtes Cilli vom 28. Juni 1882 wegen Ver-brechens der Brandlegung zu schwerem Kerker in der Dauer von 19 Jahren verurtheilt. Der Verunheilte trat die Strafe sofort an, betheuerte jedoch unausgesetzt seine Unschuld und bat um Wiederausnahme des Strafverfahrens, welcher Bitte vom Kreisgerichte sowie vom Oberlandes-gerichte Folge gegeben wurde. Bei der neuerlichen Schwurgerichtsverhaudlung wußte nun der Ver-theidiger Dr. Stepischnegg sämmtliche Punkte der Anklage in so scharfsinniger Weise zu ent-kräften, daß Franz Wesiak vom Verbrechen der Brandlegung freigesprochen, dagegen aber wegen kleinerer Delicte jedoch mit Rücksicht aus die bereits überstanden? Strafhaft zu nur 12-stündigem Arreste verurtheilt wurde. Dienstag. 12. Juni. [Brandlegung.] Der 40jährige Hirte von Svetina, Josef Sdouc, hatte am 15. Mai d. I. aus Zorn, weil er bei seinem Dienstherr» Mathias Klepei zu wenig zum essen bekam, dessen Weingartshaus i» Brand gesteckt, wodurch ein Schaden von circa 134 fl. entstand. Der seiner That vollkommen geständige Angeklagte wurde nach dem Verbiete der Ge-schworenen zu schwerem Kerker in der Dauer von drei Jahren verurtheilt. M u n t e s. [Eine Wallfahrt initKanonen.] Aus Teheran wird englische» Blättern gemeldet: „Der Schah wird trotz aller Opposition nächste Woche die beabsichtigte Pilgerfahrt nach Mesched über Mazanderan antreten. Se. Majestät wird ein militärisches Gefolge von 1509 Reitern, zwei Regimentern Fußvolk und zehn Bergge» schütze» haben." [Electrischer F i s ch s a n g.] Jetzt hat man auch einen elektrische» Apparat zum Fischfang in den Tiefen des Meeres ersonnen. Das „Suchlicht" besteht aus Edisou'sche» elec-trischen Glühlichtern von der Stärke von je sechzehn Kerzen. Sie sind in einem hermetisch versiegelten Glasbehälter eingeschlossen, der wieder von einer Glaskugel uuischloffen ist, und der fähig sein soll, dem Drucke des Wassers in der größten Tiefe Widerstand zu leisten. Diese Lampe soll versenkt in die See durch Andrehung des Lichtes erleuchtet werden. Man erwartet, daß die Fische des Tiefwasiers durch das Licht angezogen und in einem unter-halb der Lampe angebrachten Netz von zehn Fuß Durchmesser, das zur geeigneten Zeit in die Höhe gezogen wird, gefangen werden können. [Auf den Fürstentitel verzich-t e t.] Wie die „Post" erfährt, hat Fürst Ale-xander zu Sayn-Wittgenstein, Besitzer von Sayn bei Koblenz, auf den hohen Adel verzichtet und vom Kaiser den Namen uud Titel üneS Grafen von Hachenburg verliehen erhalten. Der Grund dieses Schrittes liegt darin, daß sich der Fürst nach dem Tode seiner ersten Frau, welche vor anderthalb Jahren gestorben ist, mit der frü-heren Erzieherin seiner Kinder verheirathet hat. Nach den Familien-Statuten hätte er nur eine morganatische Ehe eingehen können, weshalb er eS vorzog, wie dies andere seiner Standeöge-nossen in ähnlichen Fällen gethan haben, den hohen Adel auszugeben und das Fideic«nmiß Sayn an seinen ältesten Sohn abzutreten. [Künstliche Eisblumen.] Man kennt den Vorgang, durch den man die Fenster-scheiben eines Zimmers anstatt durch eine» Vorhang mit künstlichen Eisblumen bedeckt. Es genügt, ihre Oberfläche mit einer Lösung von Glaubersalz oder von schwefelsaurer Talk-erde zu befeuchten. Das Waffer verdunstet und es bleiben krystallinische Nadeln zurück, welche in ihrer Gesammtheit den bekannten Eisb'umen gleichen. Man kaun dieselben färben, indem man zur oben erwähnten Lösung einen beliebige» Färbeftoff zusetzt. Nur sind diese künstlerischen Producte nicht dauerhaft, k sie verschwinden unter dem Einflüsse der athmosphärischeu Feuchtigkeit. Jetzt hat man das Mittel gesunden, künstliche EiSblumen auf die Dauer hervorzurufen. Das Versahren ist sehr einfach. Eine in horizontaler Lage be-findliche Glasplatte erhält auf der oberen Seite eine dünne Lage von Wasser, das mit etwas Mennig (Bleizinnober) vermischt ist. und dieselbe wird sodann auf einen sehr nie-deren Wärmegrad gebracht. Während die aus der Platte ausgebreitete Flüssigkeit gefriert, werden die Mennigparcellen von den in Bildung begriffenen kleinen Eiscrystallen einge-schlössen und man erhält Figuren von Nadeln. Haarbüscheln, Farrenkrantblättern u. s. w. ganz so, wie es zur Winterszeit an nnseren Fensterscheiben beobachtet wird. Später verdunstet das Wasser und der Mennig bleibt am Glase hasten. Man braucht jetzt nur die Platten zn firnissen und die künstlichen Eis-blumen sind unzerstörbar. sD i e n e u e st e D e l i c a t e s s ej ist „Fisch-otternbraten" geworden. Diese Entdeckung hat man in diesen Tagen in der Gastwirthschaft „Au den Saalhäusern", einem der beliebtesten Punkte bei Kösen, gemacht. Forschungseisrige Feinschmecker verspeisten die irdischen Ueberreste eines solchen feisten Fischpiraten und wissen nicht Rühmens genug von der seltenen Schmackhastig-keit der neuen Speise zu machen. sStraußsedernj kosten viel Geld, wie gar viele Familienväter, namentlich solche mit heirathssähigen Töchter», schon mannigfach ersah-ren haben. WaS aber dcm Einen schadet, nützt dem Anderen. Die Straußzüchter freuen sich darob. Die Einfuhr von Straußfedern vom Eap der guten Hoffnung nach England zum Beispiel erreichte im abgelaufenen Jahre einen Werth von nicht weniger als 1.093,989 Pfd. Sterl. und repräsentiren die eingeführten Federn ein Gewicht von 253,000 Pfund. Uud die tragen alle unfer« zarten Damen. sZuerft der Spargel — hernach das Sind.] Gelegentlich des letzten Wochen-Marktes auf dem Dönhoffsplatze in Berlin genas eine Grünzeugfrau, die mit Spargel handelte, mitten in ihrer Verkaufsthätigkeit eines todten KindleinS. Ein Schutzmann wollte d>e Frau nach einer Entbindungsanstalt bringen. Die Spartanerin weigerte sich aber beharrlich, weil sie „zunächst ihren Spargel verkaufen müsse, der sonst schlecht würde." Schließlich mußt- sie mit „sanster Gewalt" in eine Droschke gebracht werden, da man doch nicht den Wochenmarkt zur Wochenstube machen wollte. WotKswirtyschafttiches. [D e t S a a t e n sta n d.j Die abgelaufene Woche brachte bezüglich des Saatenstandes in Ungarn nach der Mehrzahl der Berichte eine Besserung. Dagegen waren die Klagen über die anhaltende Dürre in Böhmen und über das unbefriedigende Aussehe» der Getreide- und Rübenselder daselbst in einer Weise laut geworden, daß man für die Ernte dieses Kronlandes das Schlimmste hätte befürchten müssen. Die Nach-richten aus Ungarn stimmen darin überein, daß die Weizensaat im Banal, Alsöld uno einem Theile der Theißgegend sehr schön und sehr üppig aussieht, während Roggen wol schütter steht, aber gut verblüht und eine mittlere Ernte erwarten läßt. Gerste, Hafer und Mais lassen bei ihrer jetzigen Entwicklung sehr viel zu wünschen übrig. Die Nachrichten über den Rost am Weizen lauten nicht beunruhigender als bisher; der Pilz sitzt an den Blättern. Die nächsten Tage werden die Entscheidung bringen, ob der Rost auch aus die Lehre übergeht. Angesichts dieser unentschiedenen Situation legte sich d»e Speculation mehr Reserve auf; sie liquidirte einen Theil der Hausse-Engagements und war einer flaueren Preisrichtung auch deßhalb geneigter, weil das gesammte Ausland noch immer nicht Lust zeigt, der haussirenden Richtung der österreichisch-unga-rischen Märkte zu folgen. Die Berichte über den Saatenstand in den europäischen Ländern lauten ziemlich befriedigend; Rumänien meldet eine Erholung der Felder seit dem Eintritte aus- Deutsche ZSacht." giebiger Regen, und in Deutschland wird die Roggensaat günstiger beurtheilt. In Amerika scheint sich der Stand der Weizenfelder zu bessern, doch taxirt man de» Ausfall in Kalifornien noch immer auf 20 bis 25 Percent gegen die reiche Ernte des Vorjahres. ^[Die Erntezeiten derlSrbe.] Daß in Folge der verschiedenen Zonen und der da-durch wieder bedingten verschiedenen Jahreszeiten aus unserer Erde die Getreideernte in äußerst verschiedenen Zeiten stattfindet, ist eine allbe-kannte Thatsache; daß diese Zeiten aber insge-sammt mehr als drei Viertheile des Jahres umfassen, und es so nur drei, ja. man kann wohl sagen, nur zwei Monate gibt in welchem nicht irgenvwo auf Erden Getreide geerntet werde, diese Thatsache dürste nicht Jedermann wissen. Es dürste deßhalb folgender Ernte-Ka-lender unseres Planeten für gar Viele nicht ohne Interesse sein. In Australien. Neu-Seeland, dem größten Theile von Chili und in einigen Strich:,, der argentinischen Republik finde' die Ernte im Mouate Januar statt; im darauf folgenden Februar beginnt sie in Ostindien uud wird, je weiter nach Norden fortschreitend, im März beendet. Mexiko, Egypteu Persien, Syrien ernten im April, während dies im nördlichen .Kleinasien, in China, Japan, Tunis, Algerien und Marokko, sowie in Texas im Mai geschieht. DeS Weiteren erntet man in Kalifornien, Spanien, Portugal, Italien, Griechenland, auf Si« eilten und in einigen der südlichsten Departe« menls von Frankreich im Monat Juni. Im übrigen Frankreich, in OesterrcichUngarn, Süd-Rußland und in einem großen Theil der Ver-einigten Staaten von Nordamerika findet die Ernie im Juli statt und in, August folgen dann Deutschland, Belgien, die Niederlande, Dänemark, Newyork. Im September endlich kommen Schottland. Schweden, Norwegen, der größte Theil von Canada und von Rußland an die Reihe, und in den nördlichsten Gegenden des letzgenann» ten Reiches, sowie in Finnmarken findet das letzte Einoringen der dürftigen Fechsung gar erst im October statt. Es sind also nur die Mo-nate November und December, in w-lchem thatsächlich auf Erden keine Ernte-Thätigteit stattfindet. >D i e ertragreichste Eisenbahn der Weltj ist unstreitig eine kleine Bahn, welche zwei Hotels auf Caney Island bei New-york verbindet. Sie ist nur 2000 Fuß lang und hat eine Spurbreite von drei Fuß. Die Baukosten betrugen 27.000 Dollars, und der Betrieb — natürlich nur während der Badezeit — kostet täglich 30 Dollars. Obwohl der Fahrpreis nur 5 Cents beträgt, beläuft sich die Einnahme auf täglich etwa 450 Dollars. Die glücklichen Actio-näre erhielten 1881 fünfhundert Percent Dividende ! [Eis im kleinen zu con serviere n.] Es ist besonders in Krankheitsfällen von großem Jnterresse, kleinere Quantitäten von Eis vor allzu raschem Schmelzen zu bewahren. Man gebe zu diesem Zwecke das Eis in eine tiefe Schüssel, decke ein Teller darüber, stelle die Schüssel auf ein Federbett und decke ein zweites Federbett darüber. Auf diese Weise kann man auch im Sommer wenige Pfunde Eis einige Tage erhalten. Aus dem ÄmtsSlatte. L i c i t a t i o n e n : 2. Exec. der Realitäten des Martin Rathnitz in Sropsche, Schw. 1554 fl. 16 kr. — der Maria Szeglitsch in der Gegend Hochenegg, Schw. 499 fl. 27 kr. beide an, 20. Juni, städt. del. BG. Cilli. — 3. Exec. der Realitäten des Georg und der Maria Mlaker in Skorba, Schw. 6^0 fl. 55 kr. am 22. Juni, BG. Pettau. — Des Thomas und der Maria Loncaric, Urb. Nr. 186. Dom. Nr. 458, 455 und 495 ad Oberrohilsch, Schw. 1691 fl. am 27. Juni. BG. Rohitsch. — Des Georg uud der Maria Ribic, GE. 50, Schw. 670 fl., am 19. Juni — des Franz Dobai, GE. 8, KG. Dilachberg, Schw. 905 fl., an, 20. Juni, BG. Marburg l. D. Erinnerungen: Klage auf Auer-kennuug der Erwerbung des Eigenthumsrechtes durch Ersitzung der Realität in der KG. 1883 Rosenberg wider Anron Videnschek und dessen Rechtsnachfolger, Tags, am 22. Juni, St. del. BG. Cilli. — Einleitung der Todeserklärung des BlasiuS Sormann von Supetiugen, Nach richt über denselben bis zum 31. Juli zu geben dem Kreisger. Cilli. — Berjähniugs-anerkennn:,g und Löschungsgestaltung „ach Maria Schurmann, Andreas Sormann und Anton Napolitan. BG. St. Marein. — Cu ratorbestellnng für Handelsfirma Tränket u. Co. in Brody. Curator Herr Dr. Julius Feld-bacher. Advocat in Marburg, BG. Mar-bürg l. D.-U. Angekommene Z-remde. Hotel Erzherzog Johann. Sigmnnd Baß. Kaufmann. Wien. Adolf Heun. Glasfadrikant, Effegg. Julius Reines, Kaufmann, Carl Kumer, Privat, s. Frau, Wien. I. Richter, E. Fischer, Ingenieure, Marburg. Carl Mayer. k.k. Major i. R.. Wien. I. Berg-mc>nn, Kaufmann. Haida. Albertine Meisel, Se-kretärssiattiu. Betti Netter. Arztenswitwe. Ignatz Tauscher. Reifender. Wien. Bernhard Lorenz. Kaufmann, Pirna. Jacob Lippmann: Reisender. Wien. Ignatz Sabukoschegg, Conditor, Ägram. Hotel „K o s ch er." P. Haiden. Privat, Rann. Josef Janeschiz, Privat, Wisell. Emanuel Singer, Carl Müller, Kaufleute. Graz. S. Kolkn, Kaufmann. Adolf Türmer. Reisender, Wien. Joses Bolunec. Reut.-Controlor, Oberburg. Josef Riclatfch jun.. Pri-vat. Warnsdors. Felix Deichncr, Realitätenbes. s. Tochter. Klagensun. Julius Keil. Kaufmann. Warnsdors. Ferdinand Renner, Realitätenbes. Theresia Niklos, Wirthschaften«, Pirano. Hotel Elefant. Eduard Candolini, Gewerke, s. Frau, Pöltschach. Joses Koller, Privat, Graz. Karl Unterberger, Ingenieur. Steinbrück. Dr. Joses Unterverger, Advokat, Wien. R. Boael weiter, k. k. Verpflegs-Official, f. Familie, Marburg. E. Unger. Kaufmann, f. Frau. Stuttgart. Maria Möschl, Privat. Katharina Weiß. Hausbesitzerin, s. Stubenmädchen Wien. Genovefa Pacher, Be-sitzerin. St. Stesan. Antonia Sollak. Wirthin. Althos. H. Kielhauser, Fabriksbcsitz?r, s. Frau und Tochter. Graz. Josef Korwat, Kaufmann. Trieft. G. Carneluttt, Ingenieur, Agram. Kourse der Wiener Börse vom l3. Juni 1883. Goldrente..........99.— Einheitliche Staatsschuld in Noten . 78.40 „ „in Silber . 78.95 Märzrente 5"/, ........93.35 Bankaktien .......... 836.— Creditactien...............2'.'5.I0 London............120.— Napoleond'or.......... 952.— k. k. Münzducaten........ 5.67 100 Reichsmark.........58.45 q Dr. Behr s * Nerven E^traet, ; jy-ein aus Heilpflanzen nach eigen« mfflg&L' j Methode bereiteter Erlract, welcher sich seit vielen Jahren als vortreff-» l/iM-l ii Mittel gegen Nervenkrank-f jaßfl jl Seiten, wie: Nervenschmer» ;en, Miqräne, Ischias, Kreuz» i uud Siückenmarkschmerzen, fettJuTZiLMUcc (»pileviie, Lähmungen,Schwä-chezustände u. Pollutionen bewahrte. Ferner wird Dr Behr» Neroenl?rlract mit bestem Er-iotqe angewendet geqen: Gicht »nd Rheumatismus, Tteisheit der Muskel«, Gelenks-und Muskel - Rheumatismus, nervösen Kopfschmerz und Lhrensausen. Dr. Behr't Nervin-Sxtracl wir nur äußerlich angewindet. Prei« einer Flasche mit genauer Kebrauchsanw.: ?o kr. « !•'. HaupIversendungS-Tt»»«: Gloqqniy, N.-Oest., iu Julius Bittner« W. Apotheke. Depot in fntit/t ifflfen ati* € flluloitt, dauerhafter und billiger als Metall- oder Ka atscli ukstern pel. Patentgesuch eingereicht. Celi-alsid. wi-1 seit mehreren Jalircu — besonder« in Frankreich, England und Amerika — itu Clichda verwendet und hat sieh widerstandsfähiger und dauerhafter erwiesen, als Kupfer oder Metall, da selbst bei einer Auflage von einer halben Million kauin merkliche Spuren von Abnützung sich zeigten. Celluloid gestattet die Verwendung aller Farben, selbst wenn dieselben ätzende Flüssigkeiten enthalten, also auch von unvergänglichen Firnis«- (Bu..hdruck-) Farben oder Copirfarben, während bei vuikanisirtem Kautschuk nur die leicht verwitternden Anilinfarben Anwendung finden können. Celluloid-Stampiglien kennen daher auch in der Buchdruckerpresse verwendet werden. Stampiglien aus Celluloid empfehlen sich besonders dort, wo deren Abdruck unvergänglich bleiben soll (auf Vollmachten, Cessioneu, Urkunden etc.); also vorzüglich bei Aemtern, Notaren, Advocaten, Spediteuren, Handlung«-häuseru u. ->. w. Nachdem sich ferner auf Tuch. Leder oder Leinwand gute Abdrücke erzielen lassen, so empfehlen sieh diese Stampiglien auch für Gewerbetreibende zur Markirung ihrer Erzeugnisse. _ Preise von 2 fl. aufwärts. Bestellungen für Cilli und Umgebung bei Johann Rakusch, Cilli, Euchdrucksrei, Papier- und Schreibmaterialienhandlung. W )'rel»ei>ur»ine gratis and franro. sonuseitig, gut heizbar, grosser Salon, 2 Zimmer, Kabinet Ktlene, Speisekammer, sehr geräumig, 2, Stock, ist im Hauso Hauptplatz Nr. 109 um den Jahri-azins von L. 280.— sofort zu vergeben. Anfrage daselbst bei Herrn Schmidt. 332—2 Z. 1313. Edikt. Vom k. f. Bezirksgerichte Franz wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen der Firma Pfeiffer & fingt) in Liquidation die exekutive Feil-bietung der dem Herrn Eugen Ignaz Seeder, SägewerkSbefitzer in Heilenstein gehörigen mit executivem Pfandrechte belegten, gericht-lich auf 439 fl. 12 kr. geschätzten Fahrnisse, als: diverse Kettenvorräthe, Dachziegel, Haus-und Zimmereinrichtung n. s. w. bewilliget, zur Bornahme derselben drei Tagsatzungen ans den S., R«. und 30. Juli 18*3 von 9 bis 12 Uhr Bor- und nöthigrufalls von 2 bis 6 Uhr Nachmittags am Wohnorte des Exekuten in Heilenstein mit dem Beisatze angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten und zweiten Feilbictnng nur um oder über den SchätzungSwerth bei der dritten Feilbietnng aber auch unter demselben gegen sogleiche Bezahlung und Wegschassnng hiutan-grg len werden. K. k. Bezirksgericht Aran;. 2K. Mai 1883. 322—3 Der!. l. BezirkSrichter. Die Gefertigten geben im namenlosen Schmerze die sie tief erschütternde Nachricht von dem Verluste ihres innigstgeliebten Sohnes, resp. Vaters und Bruders, des Herrn Ladislaus Possek, Realitätenbesitzor, Obmann der BezirkBvertretung Gonobitz, etc. otc., welcher heute Nachts 1 Uhr, nach langem schmerzlichen Leiden im 50. Lebensjahre verschieden ist. Die Hülle des theueren Verstorbenen wird Donnerstag, den 14. Juni, Nachmittags 5 Uhr, in der Schlosscapelle zu Poglet eingesegnet und im Ortsfriedhofe zu Hl. Geist in Lotsehe zur letzten Ruhe bestattet. Gut Poglet, den 12. Juni 1883. > Cäcilia Poesck, Mutter. Cäcilia Wolf, geb. Possek, Schwester. Cäcilia Possek, Pran« Possek, Josef Possek, Kinder. 8 „Deutsche Macht 1883 Ad iie peürten Fr* mi Fräilei» m Cilli! Das unterzeichnete Comite erlaubt sich, die geehrten Frauen und Fräuleinder Stadt zu einer Zionnerstag den d.. 5 "UTb»r iTa,cti.mittagrs im Casino stattfindenden Besprechung betreffs des festlichen Empfanges Seiner Majestät des Kaisers ergebenst einzuladen. Ueberzeugt von dem echt patriotischen Empfinden der Damenwelt Cilli's, welches vor Allem in der wetteifernden Liebs und Verehrung zu dem gütigen Lenker der Geschicke Oesterreichs wurzelt, glauben die Unterzeichneten keinen besonderen Apell zu recht zahlreichem Erscheinen aussprechen zu müssen. Hochachtungsvoll Ü0LS CoDM-Itö. Offene Stellen in Amerika und England für Landwirthe, Arbeiter, Gewerbetreibende und Techniker, vor Allem aber für weibliche« Personal als Hius-und Stubenmädchen, Kuhinnen, Wirthschaftennnen, Lehrerinnen u. s. w. enthalt jede Nummer der SonnUg in Dresden illustrirt erscheinenden deutsch-amerikanischen Wochenschrift „Der Auswanderer". Das Abonnement aas den ...hiatraMtlerer" betrugt f »r ü Monate I Gulden, nach dessen Einsendung der „iMitran-/Irrer" franco an jede Adresse in Oesterreich-Ungarn allwöchentlich verschickt wird ; die bereits im Quartale eischienentw Nummern werden gratis und franeo nachgeliefert. Die Tendent des ,,.tnniriit*f1errr'' ist einmal vor allen jenen Firmen und Agenturen tu wurnuti. welche unter falschen Vorspiegelungen zur Auswanderung verleiten, — zweitens richtige Vorstellungen über Nord- und Südamerik,mische Verhältnisse zu verbreiten. Abonnenten erhalten alle Anskunft über Amerika gratis und franeo. Redaction und Administration des Auswanderer" in Dresden in Sachsen. 330—3 Z- 24B9. C7 Alf red Hat stimm». Ingenieur in Dornegg (Krain), für iMmtdlirmiiluftfii wird zwischen dem 17. und 19. dieses Monates in Cilli im „ MMotd MiOHeher" seinen Aufenthalt nehmen und erlaubt sich alle Herrn Obstgutbesitzer, welche Obstiörren nach seinem System zu bauen gesonnen wären, bezügliche Briefe an obiges Hotel zu adressiren. 338—1 Bewährtes Mittel gegen MaeenMbeiteii. AnjLeuetimstes ErsmcbmetrM. Landschaftlicher Rohitscher Säuerling (Tcmpelquelle). Friaehsüttung in bekannten Original-Flaschen und neu eingeführten eleganten Bordeaux-Flaschen, iu beziehen in allen namhaften Mineralwasser-Handlungen. Lantaraistalt (Stelermaxlc) Südb.-Stat. Poltachach. Berühmter Glaubersalz-Säuerling. Haupt-Indication: Erkrankungen der Ver-dauungs-Organe. — Sauerhrunn-Stahlbider, Kaltwasaercuren, Cnrsalon, Restauration nnd Casi5, Curmusik, Bälle etc. Prachtvolle Ausflüge. Prospecte gratis. Wohnungtbestellnng bei der Direction in Sauerbrnnn. 276—20 Ein sch.önes Geschäfts-Locale ist unter günstigen Bedingungen zu vormiethen. Nähere Auskünfte ertheilt die Administration dieses Blattes. 205— Junge, gesunde, tüchtige Kohlenhauer finden Aufnahme bei der Her gr er trat tut» ff ttrrgrn*. Vorarlberg. 311—3 Bei Gsund, Herrengasse Nr. 13 329—i ist im Ausschanke guter alter IIWn der Liter . ... 40 kr. desgleichen „ „ .... 32 kr. U*tter neuer II Wm , „ .... 20 kr. Ein möblirtes Zimmer mit 2 Fenstern, gusscnseiKg, in der Qraxergaaae Kr. 75 ist bis. 1. Juli zu beziehen. 324—2 Es wird bekannt gegeben, dass ich mich einige Tage im Gasthause zur Traube in Cilli aufhalten werde. 331—1 M. Ropas. k. k. priv. Clavierwacber. Bom f. k. Bezirksgerichte jObrrburg wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Johann Stulle r'schen ConcursmasseBerwalters Herrn Dr. August Schurbi in ^illi die öffentliche Ber-steigerung der zu dieser CorcurSmasse gehörigen Realitäten: 1. Berg Nr. 151 ad Sannegg im gerichtlichen Schätzwerthe von 214 fl. 49 kr. 2. Urb.-Nr. 9 ad PfarrSgilt-Praßberg im ge-richtl. Schätzwerthe von 2K52 fl. 83 kr. 3. Urb.-Nr. 16 ad PfarrSgilt Praßberg im ge-richt!. Schätzwerthe von 225 fl. 29 kr. 4. Urb 'Nr. 730 ad Oberbnrg im gericht-Uchen Schätzwerthe von 322 fl. 20 kr. 5. Grdb. Nr. 58 ad Mag.-Praßberg im ge» richtl. Schätzwerthe von 293 fl. — kr. bewilligt und hiezu eine einzige Tagsatzung an JOrt und Stelle in Praßberg auf den SO. Juni 1**3 Vormittags von 9 bis 12 Uhr mit dem Anhange angeordnet worden, daß diese Realitäten in obiger Reihenfolge jede einzeln ausgerufen und dem Meistbiether auch unter dem Schätzwerthe zugeschlagen werden. Die LicitationSbedingnisse, wornach in«-besondere jeder Licitant vor gemachten An« böte ein lOprocentiqeS Badium zn Handen des GerichtScommissärS zu erlegen hat, sowie daS Schätzungsprotocoll und der Grundbuchs-Estract können in der diesgerichtlichen Regi« stratur eingesehen werden. Oberburg, am 20. Mai 1883. Der k. k. Bezirksrichter. DANKSAGUNG. Für die vielen Beweise der freundlichen Theilnahme aus Anlass des Ablebens unseres innigst geliebten Sohnes beziehungsweise Bruders MAIXMILIAN LEVIZHNIK sowie für die gütigen Spenden der vielen prächtigen Kranze und für die zahlreiche Betheiligung bei dem Leichenbegängnisse sprechen den verbindlichsten Dank ans die trauernden Hinterbliebenen. CILLI, am 12. Juni 1883. Eigenthum Druck und Veragl von Johann Rabnsch in CillL Verantwortlicher Redacteur Max Beaoxxi.