Deutsche Macht (Kniker „Gillier Zeitung"). ffrffciat irtt« Tonnerüag »n» Lo»»Iag morgtal »»» loflet filr ttlui mil Aifltlluag >»« Hau» »lanallich fl. —M, »WTKljQtna fl. 1.SO, (jaltjitwa st. . flomUtnifi fi. s.—. Mit i'ufltmfuit'titfl cKtldtulma q. tmtiMng fl. 3.20. ,»«jia»r>« fl. ».«». Xu «iwieUe Nu»mn 1 ht. Z»Ier»le am larif; fet iftnc» W,c»-rh»>u»gen eiit|prer Rabatt. Auawiiri« nklsinc» On1cr«te filt uns« Statt «He bc»«tcn»en »»»»»centsVedili»««» »«» Ja- u»d Au«I»»dk« a». N«» Herrniz. ». A»mi»is>raliai Hmr«p. «. Sp-cchflirndni >tl täglich, rat amna&Ht drr Samt- u»d StWJto»«. hi #—I* Uhr Bor- »»d 3 « llhr RaOjmittaz». — Meclamalto»«, fc«tcfrei. — Manuscri»!« ttttttn »ich« ,»riiitges«i>dcl. — Z»tk«du»zni «ichi dcrllcksichliae!. Nr. Cilli, Donnerstag, den 26. April 1883. VIII. Jahrnanl;. Zum Kampfe gegen die Dolksschute. Wien, 24. April. Herr Hofrath Lienbacher stellt sich erstaunt darüber, daß sich des deutschen Volkes in Oester-reich Aufregung bemächtigt hat über die, wie er behauptet, blos angebliche Gefahr, welche der modernen Volksschule durch die Schulnovelle droht. Er hält nämlich nach all den Reden, die das Gegentheil nachgewiesen haben, an der Behaupt tung fest, daß die Ziovelle die Grundpfeiler der modernen Schule nicht erschüttern, daß sie dem-nach des Lärms nicht werth sei, welchen die frei-sinnigen Abgeordneten und die freisinnige Presse über dieselbe erheben, und daß die Ausregung, deren Existenz er übrigens zuzugeben loyal ge-nug ist, nur durch die Reden und Artikel der liberalen Partei, demgemäß nicht nur eine künst-lich erzeugte, sondern ganz und gar unbegründete ist. Wiewohl wir nun genau das Gegentheil behaupten, wiewohl wir aus eigener Erfahrung wissen, daß speciell die freisinnige Presse nur aus der riefen Erregung des deutschen Volkes den Muth schöpfte, den Gefahren zu trotzen, denen zur Zeit das freie Won in Oesterreich ausgesetzt ist, wollen wir uns aus den gegnerischen Stand-punkt des Herrn Abg. Lienbacher stellen, um zn zeigen, daß auch von diesem Standpunkte auS da« Verfahren der klerikal-feudalen Partei nicht gerechtfertigt werden kann, und daß der Vorwurf das deutsche Volk in Aufregung versetzt zuhaben, sie trifft und nicht die Liberalen. ES ist hiebei wichtig nicht außer Ächt zu lassen, daß Herr Lienbacher zur Bekräftigung seiner, wie gesagt, als unrichtig erwiesenen Behauptungen sich im Verlaufe der Schuldebatte wiederholt und nach-drücklich auf die Thatsache berufen hat, daß auch die Liberalen die Nützlichkeit und Nothwendigkeit der Gewährung von Erleichterungen im Schulbesuch anerkannt haben. Diese Thatsache wollen MufiKörief. (Schluß.) Wagner findet in der IX. Symphonie die Grundgedanken, welche Göthe's „Faust" angeregt und — ohne von dem Meister ausge-sprachen oder beabsichtigt zu sein, liegen sie als Stimmung zusammengefaßt dem Werke zweifel-los zu Grunde. So legt Wagner dem ersten Satze die Bedeutung unter „Entbehren sollst Du, sollst entbehren" und wir finden wohl nirgends das trotzige männliche Ringen gegen eine feind-liche, sich unserm Gluck und Ziele entgegenstel-lende Macht beredter ausgedrückt, als in dem ersten Orchestersatze. Der Zweite gilt dein Tau-mel wilder, betäubender Lust, der in gesteigerten Rhythmen treffend die Stimmung bezeichnet, welche «in anderes Citat auS Faust charakteri-sirt. Der dritte Satz, die himmlischste Erlösung de r gequälten Brust, für uns die theuerste, ruh-renbfte Offenbarung Beethoven's, sagt mehr als lle Sprachen der Welt — nur in Göthe, die- ein Beethoven so sehr verwandten Geiste fand und können wir nicht bestreiken, weil sie eben wirklich Thatsache ist. ES existirm nach dem eige-nen Zugeständnisse des Herrn HofratheS Lien-bacher Punkte, bezüglich derer die beiden Seiten des Hauses übereinstimmen. Da nun aber Herr Lienbacher weiters behauptet, daß diejenigen Punkte, bezüglich welcher diese Uebereinstimmung herrscht, das eigentliche und wichtigste Moment der beabsichtigten Reform bilden, so sind wir doch wohl berechtigt daraus zu schließen, daß Herr Lienbacher die von den Liberalen bekämpften Vor-schlüge für blos nebenfächlich hält. Zum lieber-fluß giebt ja dies .Herr Lienbacher gewissermaßen selbst zu, indem er, wie schon Eingangs erwähnt, der Meinung ist, daß die moderne Schule nicht bedroht und die konfessionelle Schule nicht erreicht werde durch die Schulnovelle. Unter Zugrunde-legung der Lienbacher'schen Prämissen und Zugeständnisse stellt sich sonach der Sachverhalt heraus, wie folgt: Dem bestehenden Schulgesetze haften Mängel an, denen abzuhelfen, beide Seilen des Hauses gleich ernstlich geneigt und bestrebt sind. Diese Mängel sind wesentlicher Natur. Mährend jedoch die freisinnige Partei es bei den ersorder lichen Verbesserungen bewenden lassen und die Regierung mit der Mach! ausstatten will beziehungsweise ausgestattet glaubt, die Beseitigung der durch die beregten Mängel hervorgerufenen Uebelstände im Wege einer umsichtigen Verwal-tung zu bewerkstelligen, streb? die klerikale Partei außerdem noch andere unwichtige, u n w e s e n t-liche Reformen an, die ihr selbst Nichts nützen und der Gegenpartei trotz des LärmS, den sie schlägt, nicht schaden, ja sie besteht rein aus Caprice auch auf diesen Aenderungen. Nach der Darstellung des Herrn Lienbacher wären somit er selbst wie seine Parteigenossen nicht so-wohl Verderber der modernen Schule — wofür wir sie halten — als vielmehr frivole Stänkerer: Leute, die aus purem Uebermuth ein 'Wagner einen Dolmetsch für diese Harmonien, und citirt u. A. zur Erläuterung einer Stelle diese S Satzes die schönen Worte Faust'S: «Ein unbegreiflich holde» Sehnen Trieb mich durch Wald und Wiesen hinzugeh'n Und unter taus-nd heißen Thränen Fühlt' ich mir eine Welt entsteh'»." Der letzte Sitz bei welchem Beethoven selbst das Bedürfniß fühlte der Musik dieSchwesterkunst „Poesie" zu vermählen, spricht eben durch diese die Lösung aus. Die im Kampf durch heiße Thränen geläuterte Seele — die entsage» und entbehren gelernt, rafft sich endlich auf, und findet ihr Heil in der Freude am Dasein, an der Schöpfung selbst, und in dem Aussuche» eines Gottes der über den Sternen wohnt; sie sieht in jedem Menschen ihren Bruver. — Schiller's Gedicht an die Freude bot Bee-thoven zu diesem einzig sich ihm darbietenden Schluß« die rechten Worte; er läßt sie zuerst von einer Stimme, dann vom ganzen Chöre anstimmen: wir jauchzen aus voller Brust: „Seit umschlungen Millionen Dieser Kuß der ganzen Welt Brüder, überm Sternenzelt Muß ein lieber Vater wohnen Freude schöner Götterfunken :c." Nachdem hier Wagners geistvolle Auffassung der Symphonie angedeutet worden ist, sei der vor-trefflichen Aufführung des gigantischen Werkes ein aufrichtiges, begeistertes Lob gezollt. — Den Impuls zu diesem Concerte gab der aka-demische Wagnerverein und widmete einen Theil des Erträgnisses dem Baireuther-Fond. Die Philharmoniker mit Hans Richter an der Spitze, sowie Solisten unserer Oper wurden für das Unternehmen gewonnen, und der Vereinschor — dmch jenen der Oper verstärkt, wirkte bei den Gesetz ändern wollen, trotzdem sie sehen, daß dadurch ein ganzes Volk in Aufregung geräth. Selbst wenn die Aufregung nicht gerechtsertigt wäre, ist es frevle Versündigung am Landes-frieden sie hervorzuruien. Wagt Herr Lienbacher das zu bestreiten Y politische Kundfchau. Inland. Z>as rothe Hespevk Die Nothwendigkeit socialer Reformen wird durch das von Tag zu Tag zunehmende Elend in den untersten Volksschichten immer dringen-der. Man traue ja nicht der äußerlichen Stille und lasse sich ja nicht durch den Vorwand, daß bei uns in Oesterreich die sociale Frage nicht actuell sei, in Schlummer wiegen, denn auf die Stärke des engeren organifirten An-Hanges der Socialisten kommt es weniger an, als aus die Ideen, Gesinnungen und Stim-mungen, welche in der Menge der Besitzlosen, vor allem aber in der Reihe der Lohnarbeiter herrschen. Soweit die Beobachtungen reichen, muß es bezweifelt werden, daß das Einkluß-gebiet der Socialdemokratie einigermaßen ab-genommen habe, wenigstens in den Großstädten nicht. Es ist auch sehr fraglich, ob daselbst auch ihr engerer Anhang schwächer geworden sei. Die Socialisten haben ein System einge-füht, durch welches es der Polizei sehr schwer wird, in ihre Karten zu blicken. Die Vormän-ner geben in den Arbeitsplätzen meistens den Ton an, und die Masse folgt ihnen um so williger, als es ja stets das Classeninteresse der Arbeiter ist, das sie zu vertreten vorge-ben; dabei ist überall ihr Hauptabsehen da-rauf gerichtet, die Leute gegen Alles was von oben kommt, sei es der Staat und seine Ge-setzgebung oder der einzelne Arbeitgeber, mit Chören des letzten Satzes mit. Hans Richter wurde bei seinem Erscheinen ein minutenlanger. stürmischer Beifall zu Theil--ein Ausdruck der Freude, daß wir den uns ein Jahr lang abtrünnig gewesenen Kapellmeister für die nächste Saison wieder als Dirigenten der Phil-harmoniker zurückerobert haben. Die Opernsän-gerinnen Frl. Lehmann. Fr. Papier, und die Herren Müller und Wiegand führten das über-aus schwierige Ouartett mit Ausnahme einer merklichen Schwankung im Rhytmus vortrefflich auS — noch exakter gingen die Chöre — die Lorbeeren gebührten a^»tr Richter, der doS Riesenwerk auswendig dirigirte — und mit der denkbar feinsten Nuancirung und hinreißend« sten Begeisterung die Symphonie durchführen ließ. — Hector Berlioz' Requiem, dessen Aufführung man schon seit Jahren plante, brachte in Musik-kreisen nicht geringe Aufregung hervor. Man hat sich von dem (im Jahre 1869 in Paris — im Alter von 66 Jahren gestorbenen) Franzose« — dem Componiften einiger uns bekannter, großartig angelegter Instrumental-Werke (Sym-phonie „Romeo und Julie," „Harald-Sympho-nie,"Ouverture „König Lear" und „Corsaire" ic.) nur Geistreiches, Besonderes erwartet, konnte aber die dem entschieden einer neuen, reformtorischea Schule angehörenden Eigenschaften des Meisters mit der Idee einer Todtenmesse nicht recht ver- 2 Mißtrauen zu erfüllen und iit Unzufriedenheit zu erhalten. Auch das ernstlichste und wohlgemeinteste Bestreben, mit der Arbeiterschaft zu einer V/rständigung, zu einem friedlichen Zu-sammenwirten zu gelangen, scheitert nicht selten an dem Einflüsse der socialdemokratischen Mi-nirer, die stets einen Vorwand finden uud der urlheiölosen, leicht zu bethörenden Menge ihrer Arbeitsgenossen plausibel zu machen wissen, um die Eiuiguug zu hintertreiben oder rückgän-gig zu machen. Will sonst nicht» anschlagen, so stellt man eine Forderung auf, von der man sicher ist. daß die Arbeitsgeber sie nicht erfüllen werden oder nicht erfüllen können. Das Mittel versehlt seine Wirkung nur selten und ist leicht und für alle Fälle anwendbar. Ausland. Frankreich Von dem wirthschaftlichen Rückgang in Frankreich liefern nachstehende Daten ein beredtes Beispiel. Während des ersten Quartals dieses JahreS haben die indirecten Steuern ">,154.000 weniger als der Voranschlag eingebracht. Von geS Jahr ward eine Mehreinnahme von 33'/, Millionen erzielt. Der Abstand ist deshalb um so greller. Da ohne dik unvermeidlichen Nachbe willigungen ein Deficit von 2.', Millionen vor gesehen wurde, ist ein Deficit von ziemlichem Umfange zu befürchten. Auch die directen Steuern gehen schlechter ein und veranlassen dieses Jahr größere Hebetosten. Während des ersten Ouar tals sind 15'/, Millionen im Rückstand? qcblie-, bett, voriges Jahr waren es nur 12'/, Millionen. Für den Staatshaushalt ist zwar keine Gefahr, aber doch die größte Sorgfalt und Aufmerksamkeit geboten. Die Verminderung der Erträge der indirekten Steuern ist stets ein sicherer Beweis von dem wirtschaftlichen Rückgang und Roth stand. Die Erbschafts- und Besitzwechselsteukr. welche besonders auch beim Verkauf von Papieren an der Börse erhoben wird, ist um 9,:wK.00lt, die damit verwandten Stempelsteuern sind um 1,£04.000 Francs hinter den Voranschlägen zu rückgeblieben. Dadurch ist der Rückgang des Verkehrs ziffermäßig bewiesen. Die Strikes ver Ursachen ganz ungemeine Verluste in Handel und Wandel. Die Bestellungen wenden sich von Frankreich ab, und die auswärtigen Waaren vermeiden den Weg durch Frankreich, wie jetzt namentlich Marseille einen Theil seines Handels an Genua zu verlieren im Begriff steht. Selbst die radikalen und intransigenten Blätter, welche sonst immer alle, auch die unberechtigten Bestrebungen der Arbeiter zu unterstützen pflegten, fangen jetzt an, andere Seiten anzuschlagen. Matt sieht, daß ihnen angst wird ob der Folgen der übermäßigen Ansprüche der Arbeiter. einbaren: Der Gegensah der Idee und der vorliegenden Mittel sprang Vielen in die Augen und Ohren noch ehe sie sahen und hörten. Es fand sich demnach ein sehr wießbegieriges Audi-torium am Chardienstage im Saale ein. deneS bi« zum letzten Plätzchen füllte. Gericke hatte mit großer Mühe das Werk, welches nur vom Orchester und gemischten Chöre getragen wird — einstudirt — wir schicken gleich voraus, daß die Aufführung in allen Theilen eine muster-giltige gewesen. Es würde uns zu weit führen, wollten wir die wachsende Theilnahme der Zu-Hörer durch eine detaillirte Schilderung der großen oft verblüffenden Ueberrafchungen und ge-malen Züge des Werkes motiviren, — wir wollen den am 20. März empfangenen Eindruck möglichst kurz zusammenfassen und constatiren, daß uns diese — allerdings mehr in'S Concert als in eine Kirche gehörende Messe — dieses „Drama des Todes" wie tnan sie hier treffend nennt bis ins Mark des Lebens erschüttert hat, unS mit Tönen ein gedachtes, gewaltiges Er-eigniß. das letzte Gericht, den „Tag des Zornes" — den sich Berlioz thatsächlich als Vorwurf für sein g>ößtes Tongemälde erwählt hat — näher gebracht, als wir eS für möglich gehalten. Berlioz schrieb dieses Requiem vekanntlich als ganz junger Mann; man paralellisirte es daher oftmals mit LchillerS „Räuber," die ja auch der Tichterbruft des Jünglings gewaltsam als abgeschlossenes Ganze sich entrangen. — Den Deutsch« Wacht. England. Das englische Parlament wird sich im Laufe dieser Session mit einer wichtigen juristischen Materie zu beschäftigen haben, die gewiß all-seitige Aufmerksamkeit verdient: die Einführung der Appellation von den Geschworenen-Gerichten. Bisher gab es gegen die Urtheile diesir Gerichts-Höfe nur das Rechtsmittel der Revision, da» sich nur auf Formfehler oder ähnliche Aeußerlich-leiten stützen konnte. Ein RecurS gegen den Geist und die Begründung des Urtheils stand dem Angeklagte» jedoch nicht zu. Unlängst nun brachte der Attorney General einen Gesetzentwurf ein, nach welchem folgende Neuerungen in die Cri-minal'Gefetzgebnng Englands eingeführt werden sollten. Erstens: Jeder zum Tode verurthcilte Verbrecher besitzt unbedingt das Recht der Ap-pellation, und zwar sowohl wegen thatsächlicher Momente, wie bezüglich der Rechtsfragen. In allen andern Eriminalfällen hängt das Recht der Bewilligung der Appellation entweder von dem Richter erster Instanz oder von dem At-tonieyGeneral ab. Das obere Gericht kann dann als Appcllhof entweder die Anklage ganz nie-verschlagen oder ein Nichochnidig aussprechen, oder eine neue Verhandlung anordnen oder auch nur das erste Urtheil abändern. Der Appellhof kann sich entweder mit den vom Richter erster Instanz während der Verhandlung ausgenom-ntenen Notizen begnügen oder neuerdings die Zeugen vorladen oder ganz neue Zeugen ver-nehmen, kurz der Appellhof ist eine wirklich zweite Instanz, aus mindestens drei und aus höchstens finden Richtern bestehend. Das Gesetz hat bereits die erste Lesung pafsirt und ist dann an die Justizcommission verwiesen worden, in der es gegenwärtig noch geprüft wird, um dann wieder an das HanS zurückzugelangen. Amtlich« "2*0se«iist. St. Hochwohlgeboren dem Herrn k. k. Landes-Präsidenten Andreas Winkler in Laibach. Euer Hochwohlgeboren! Die politische Bewegung der letzten paar Wochen trägt die Schuld daran, daß ich Ihr zweiUS Schreiben etwas später beantworte, als ich dies zu thun gewünscht hätte. Sie behaupten, daß ich auf Grund unrich« tiger Informationen objectiv unwahre Angaben gemacht habe und fordern mich auf, die letz-teren zu widerrufen. Als Sie jene Behauptung und diese Auf-forderung niederschrieben, scheint Ihnen die wirk-liche Sachlage völlig entgangen zu sein. Ich hatte im Abgeordnetenhanse wörtlich ausgesprochen (f. stenogr. Prot. der 288. St- genialen Franzosen inspirirte der Gedanke an den Jenseits zu vollendenden Kampf, an die letzte Posaune — zu feinem grandiose» Werke; es standen ihn» ein fantastisches Gemüth, eine meisterhafte, zu jener Vor Wagnerischen Zeit fast für wahnsinnig erklärte Behandlung der Instrumentation — deren Gebiet er erweiterte und'in seiner Weise umgestaltet« — zu Gebote. Ge-wissermassen strebte Berlioz dieselben Ziele an, wel-che zu gleicher Zeit und besonders später Wagner in seinen dramatischen Schöpfungen verfolgte: es war ihm immer zuerst um die Idee zu thun — er legte jeder Komposition eine bestimmte unter — gewissen Jnstrumentalwerken gab er Programme bei, und ging unbeirrt feinen Weg — ob ihn auch Viele der Zeitgenossen als Narren mieden, als Sonderling haßten und nur Wenige bewunder-ten. Wer seine .dlvsso des Morls* gehört, muß ihm entschieden einen Ehrenplatz unter den geist-reichsten Instrument l-Componisten einräumen und staunen. daß ein Orchesterwerk von solch' blendendem grellen Colorit, von so großer Anlage geschaffen werden konnte ehe Rich. Wagner'S Nibelungen vollendet und bekannt waren. Gemäß der Idee concentrirte Berlioz die Ueberraschungen, die Effekte, die ganze Gewalt seiner musikalischen AuSdruckSmittel auf den 2ten Satz — das „Tuba inirum• und zwar läßt er nach einer mit | elementarer Gewalt durch eine chromatische Seala das ganze Orchester aufwirbelnden Sturmesfigur plötzlich die bisher sich schweigsam verhaltenen 1883 tzung S. 9888), daß „kaum zu irgend einer Zeit von der Regierungspublicisttk. der osfici-ösen und derjenigen, welche der Regierung nahe steht, „Fühlung" mit ihr hat, mehr gegen die Ehre von Staatsbürgern und politischen Par-teien, speciell gegen unsere (der verfufsnngStreuen Teutschen) Ehre als Staatsbürger und politische Partei gesündigt worden ist, als gegenwärtig gesündigt wird." Ich fügte hinzu, daß man in dieser Beziehung eine ganze Blumeulese von Be-schimpfungen würde zusammenstellen können, und citirte als Ein solches Beispiel ei» paar Stellen aus dem „Slovenski Narod" mit dem Bemer-ken, daß diese Zeitung zur Landesregierung von Krain in nahen Beziehungen siehe. Nun ist die Frage doch wohl lediglich die: sind etwa meine Angaben über die Haltung des „Slovenski Narod" oder über die Bezie-hungen dieses Blattes zur krainischen Landesregierung unrichtig? In Nro 282 vom 11. December 1881 hat „SlovenSki Narod" im Zusammenhange mit der Pränumerations-Einladung für 1882 sein Programm veröffentlicht, und da heißt es wörtlich: „Ewiger Kampf für die Erhaltung der flovenifchen Nationalität. Darum wird „Sl. N." auch in Hinkunft ohn« Barmherzig-k e i t jenes zum Theile aus der Fremde zu uns eingedrungene Deutfchthum anfallen, das in blinder Hochmüthigkeit uns als Geflügel, sich selbst aber als hellsehenden Adler betrachtet, der in freier Luft freist und sich nur dann und wann auf das arme Geflügel herabstürzt, um «S zu zerreissen. Im politischen Leben gilt nur der Fanatismus, und darum wird unser Blatt gegenüber dem politisch rasenden Deutsch-thum unter den Slovenen auch in Hinkunft den „heiligen Krieg" verkünden, denn soviel ist klar, daß die Deutschen als politische Partei gar kein Recht besitzen, sich in den slovemschen Gegenden breitmäulig zu geberde n." Ich frage Sie nnn zunächst: was hätte ich in Betreff meiner Behauptung über die Hai» tung deS gedachten Journals zu wioerrusen? Nun aber weiter Ihre Beziehungen zu dem Blatte: Jene Kriegserklärung an die Deutschen, die ich näher zu characterisiren aus nahe-liegenden Gründen unterlasse. wurde nicht eonsiScirt. Ebensowenig ist die Nummer 2ü vom 1. Februar 1882 beanständet worden, in wel-chcr die Ausrottung d's deutschen SchulvcreineS als Ziel hingestellt und verlangt wird, solange sie nicht erfolge, solle» wenigstens alle Lehrer und Schnlinspectoren, die mit demselben in ir-gend einer Verbindung stehen, strenge bestrast und von ihren Stellen entfernt werden. — In Nro 216 aus 1881 werden Sie am der Ver-dienste willen gefeiert, die Sie sich durch Ver- BlaSinftrumente — die Posaunen, einsetzen, und sogar in 4 sacher, ursprünglich als an den 4 Ecken des Orchesters postirt gedachter Besetzung. Man kann sich von der colossalen Wirkung dieses Satzes keine Vorstellung macht»: der niederschmetternde Schalleffekt hat etwas beinahe Grauenhaftes — ja es dröhnt förmlich der Boden zu unseren Füßen und doch ist es nicht blos ein Orchesterlärm was uns so mächtig umgibt: die Trompetensanfaren und Orchesterstimmen werden von wohlgestalteten Accorden-folgen, einer schönen Harmonusührung, getragen. Die folgenden Sätze laffen uns, wie nach überstandenem Gewiltersturm«, zu Ruhe und Athem kommen, sie weisen große Schönheiten an Erfindung und Instrumentation, mitunter wohl auch einzelne Absonderlichkeiten auf, die besonders auffällig bet einer zweimal wieder-kehrenden, den musikalischen Geschmack verle-tzenden Begleitung hervortreten. welche eine Mittelsiimme des Chores durch das abgerissene Jntomren einzelner Sylben besorgen läßt. Das La'rqmo>a dagegen dringt eine schöne, süße Melodie, — dem Hosanna folgt eine Fuge, in der Berlioz die Kenntniß dieser altclassischen Form bekundet, und nach dem überaus edlen Agnus L>ei, welches wunderschön den 1. Satz zurückruft und mit dem uns dort entzückenden plötzlich auftretenden hellen I)-Vnr-Accord in die gehobenste Stimmung bringt, übernimmt das Orchester die Vollendung des Werkes, indem es 1883 treib»»« deutscher, verfassungstreuer Beamter und Schulmänner erworben haben. Meiner Be-hauptung, daß Ihre „Laibacher Zeitung" bei allen Hetzartikeln des slovenischen Blattes gegen die Deutschen geschwiegen habe, geschwiegen, als hochgestellte politische und richterliche deutschqe-sinnte Beamte in hämischester Weise angegriffen wurden, geschwiegen, als die Crivoscianer um ihres nationalen Kampfes und ihrer Abwehr gegen die Aufdrängung deS Germanismus willen gefeiert wurden, haben Sie nichts entgegenzu-stellen als die armselige Ausflucht. eS stehe der Negierung in der „Laibacher Zeitung" nur ein „bescheidener Raun," zur Verfügung, Dabei aber vergessen Sie, daß dieser bescheidene Raum der Regierung unausgesetzt dazu offen steht, um in ipaltenlangen Artikeln gegen das versafsungs treue „Laibacher Wochenblatt" zu polemisiren. Wenn es nach all' deui noch einer weiteren Jllu-ftration bedürfen sollte, so liegt sie in der ganz merkwürdigen Uebereinstimmung selbst der Ema-nationen, in welchen Euer Hochwohlgeboren und „Slovenski Narod" — Sie in Ihrem Schreiben vom 1V. April, letzterer in dem Leitartikel vom gleichen Tage — gegen mich zu Felde ziehen. Dieselbe Reihenfolge der Gedanken, dieselben halben Ableugnungen, dieselben stillschweigenden Zugeständnisse, derselbe ungehörige Ton; der einzige Unterschied ist, daß Sie mir nur objective Unwahrheiteil und nicht Lügen zur Last legen, weil Sie sehr wohl wissen, daß das Letztere mir gegenüber sinnlos ist. Wir haben offenbar Zwil lingsbrüder vor uns; daß aber Zwillingsbrüder mehr als einen Vater haben können, ist eine wenigstens bisher »och unbekannte Naturer-scheinung. Auch hinsichtlich der „Beziehungen" kann demnach von Widerruf nicht die Rede sein. WaS nun den von mir lediglich als ein Beispiel aus vielen citirten Artikel des „Slo-venski Narod" über die „Zukunft des Slaven-thuniv" betrifft, fo war derselbe und zwar unter Angabe der Quelle an folgenden Orten wieder-gegeben: in den „Freien Stimmen" in Klagenfurt am K. März (Nr. 9), in der „Deutschen Wacht" in Eilli noch früher, an» 1. Februar (Nr. 9), in der unbefangenen unseren Partei-kämpfen gänzlich fernstehenden Zeitschrift „Echo" in Berlin sogar schon am 26. Januar d. I. (Nr. 21). Der „Slovenski Narod" aber, mit dessen obigem Programme er nach Inhalt und Form vollständig übereinstimmt, hat ihn'gegen-über diesen durch mehr als anderthalb Monate wiederholten Reproduktionen bis zum Beginne unserer Polemik nicht dementirt. Bestand also oder besteht ein Grund an seiner Enstenz zu zweifeln? Besteht ein solcher Grund insbesondere, nachdem Sie Beide auch die Existenz des obigen ProgrannnaNikels haben ableugnen wollen, dessen mit zerlegten Vur-Drei klängen die schönsten Hai» monien emporträgt und damit fast an das Vor-und Nachspiel zu Parsisal erinnert. Das Publi-cum brach nach dem »Tuba mirum" in srene-tischen BeisaU und Jubel aus, der zum Theil dem Werke, aber auch dem Capellmeister galt, welchem wir dieses wichtigste Ereign, ß der Con-certsaison verdanken. Dieselbe war in den März-tagen besonders reich an Productionen; außer dem zweiten gelungene» Concerte der Wiener Singakademie, in welchem der unter Schmidt-Dolph's Leitung prosperirende gemischte Chor viele Nummern von Schubert, Mendelssohn :c. aufführte, Frau Ehnn mit entzückendem Ausdruck mehrere Lieder sang, der > minente Meist« des Orgel- und Clavierspiels. I. Laboo, aber die Zuhörer mit Solo-Productionen erfreute, hörten wir im großen MusikvereinS-Saale noch das OuaNett Hellmesberger, dem wir die Bekannt-schaft des überaus interessanten Claviertrio's, Lp. 87 von Brahms, verdanken. Das Scherzo dieses zugänglichen, klaren Werkes mußte wie-derholt werden und machte jedesmal auf uns den Eindruck, als sei es ein Echo des warnen den Sanges der Rheintöchter (aus „Siegfried"); denn wir hörten aus den geheimnißvollen Drei-klängen am Elavier und dem Violinengeflatter den Spuk jener „Waffervögel" deutlich heraus: möglich, daß Wagner's Drama dem sich ihm gegenüber bisher fremd verhaltenen Brahms, ..Deutsche Wacht Nr. 282 ich Ihnen nun anführe? Daß mir jene andere Nummer nicht auch zur Verfügung steht, hat also wohl lediglich seinen Grund dann, daß ein vollständiges Exemplar des „Slovenski Na-rod" bisher weder in den Wiener Bibliotheken noch in Laibach mir zugänglich gewesen ist. Ich eile zum Abschluß dieses Schreibens und unserer Polemik. Wenn Sie Angesichts aller odenangesührten erwiesenen Thatsachen meine Behauptung, daß die versasjungstreue deutsche Bevölkerung in den südlichen Provinzen von Ihren Beziehungen zu jenem deutschfeindlichen Organ überzeugt sei, nichts entgegenzustellen wissen, als daß Sie — im Hinblick aus die angebliche Unrichtigkeit mehrerer meiner Angaden und Informationen — nicht daran glauben, fo ist das in der That bedauerlich. Es ist bedauer-lich nicht blos deshalb, weil ich in der Lage bin, Ihnen die Versicherung zu geben, daß ich für meine schon seit einen» Jahre eingeholten Infor mationen hochachtbare Persönlichkeiten in Steier mark, Kärnten und Krain zu Gewährsmännern habe, noch mehr aber deshalb, weil ein Mann, welcher kraft seiner amtlichen Stellung zur Wahrung des nationalen Friedens in einem schönen Kronlande berufen ist, es als feine Aufgabe erkennen sollte, sich über die Stimmung der verschiedenen BevölkeningSkreise genau zu orien-tiren. Genug. Euer Hochwohlgeboren haben durch längere Zeit der Verfassungspartei angehöN und Ihre Erinnerung wird Ihnen sagen, daß diese Partei eine streng redliche ist, deren Mitglieder es als ihre unverbrüchliche Pflicht ansehen, Jeder nach seinen Kräften und ohne Rück-sicht darauf, ob es ihm Schaden oder Nutzen bringt, dem Paterlande ut dienen. Wer vollends bei den heutigeil Zeitläuften dieser PaNei ange hört der muß darauf gefaßt fein, wenn er öffentliche Mißstände bloslegt, mitunter in und außer dem Parlamente den ungehörigsten Angriffen zu begegnen. Was mich betrifft, so werde ich auch fernerhin Ihrem Wirken die eingehendste Aufmerksamkeit widmen, und wenn ich desselben wieder öffentlich zu gedenken Veranlassung haben sollte, so werde ich gewiß dabei, wie diesmal, von keinem anderen Bestreben als dem geleitet sein, die Aufgabe», die das Mandat des Abgeordneten mit sich bringt, gewissenhaft zu erfüllen. Achtungsvoll Dr. Heinrich Iaques. Wien, 24. April 18t<3. Korrespondenzen. Schönstem, 15. April. (O.-C.) [Bezirks-vertretungswahlen.^ Trotz furchtbarer Anstrengung von Seite der hiesigen finstern Ele-mente, haben im Großgrundbesitze die Deutsch- einen tiefen Eindruck gemacht ein gewisser Ein-fluß Wagnerscher Werke ist in einigen letzteren Couipositionen von Brahms unschwer zu er-kennen. Von den Solisten-Concerten wollen wir daS des Pianisten Sturm (8. März) nicht ganz ig-norirt wissen: wir hörten von dem tüchtigen Virtuosen die Sonate Lp. 109 (Beethoven), die er vorzüglich spielte, und zwei der schönsten Lieder aus Op. 86 von Brahms „Nachtwand-ler" und „Feldeinsamkeit", welche die etwas hohl klingende Altstimnie des Frl. Etzelt ge° schmackvoll vortrug, ohne jedoch den ganzen Zauber des erstgenannten Liedes zu treffen. — Dieser „Nachtwandler" muß studiert, — will erlebt sein; es liegt ein unbeschreiblicher Reiz in der OOur-Weise dieses gelungenen, schwär-menschen Tongedichtes. Einige Tage später concertiNc der berühmte Cellist Bürger und errang mit zwei Sätzen eines Concertes von Molique (mit Orchesterbegleitung) großen Erfolg. Herr Reichmann, der bald unserer Oper angehörende, vortreffliche Bariton und Darsteller des Amfortas in Bayreuth, machte am selben Abend mit einigen Liedervorträgen Sensation. Weniger beifallslustig war das wetterwen-dische Publicum gegenüber den Leistungen des einige Wochen später von ihm beinahe in den Himmel gehobenen Mancio; im ersten Falle 3 liberalen den Sieg davongetragen. — Aus dem Großgrundbesitze wurden gewählt: Herr Edler von Schnitzer. Herrschaftsinhaber in Schönstein. Herr Kaspar Skasa. Realitätenbesitzer in Wöllan, Herr Matthäus Skasa, Gasthausb-sitzer in der Umgebung Schönstein, Herr Franz Skasa, Re-alitätenbesitzer in Pack. Herr Johann Goll, k. k. Postmeister in Wöllan, Herr Dr. Lichtenegger, Arzi in Schönstem, Herr Franz Ferder, Gast-Hausbesitzer in Wöllan, Herr Christian Kern, Lebzelter in Schönstein, Herr Franz Woschnag, Lederermeister in Schönstein und Herr Dr. Jo-hann Lipold, Pfarrer in St. Manin bei Schallegg. Ans der Marktgemeinde Wöllan wurden ge-wählt die Herren: Franz Skubitz. Arzt und Realitätenlesitzer in Wöllan. Johann Schwarz, Schmied in Wöllan. BartholomäuS Nowak, Grundbesitzer in Schallegg, Ant. Rotnik, Grund-besitze? in Hundsdorf, Joh. Rack, Gasthausin-Hader in Wöllan, Michael Doller. Grundbesitzer in Preloge. Georg Stropnik. Baumeister in Schallegg. — Aus der Marktgemeinde Schön« stein wurden gewählt die Herren: Joh. Schar-ner, Kaufmann in Schönstein, Michael Golob, Gasthofbesiyer in Schönstein. Joh. Woschnag, Lederermeister in Schönstein. Aus den Landge-meinden gingen meistentheils gedanken- und willenlose Schleppträger der Ban- und Geschlechts-losen aus der Urne hervor. — Angesichts der maß- und ziellosen Agitationen von der Gegen-seile können wir mit diesem Wahlresuliate zu-frieden sein. Erwähnt sei nur noch, daß einer der Hauptagitatoren seine Füße wund lief, um clericale St,mmen zu ergattern, daß er eS mit seiner Priesterwürde vereinbarlich fand, in einem Gasthause zu Wöllan nicht nur Wahlzettel zu schreiben, sondern auch eine Wahlpredigt zu halten und sich derart zu cchauffiren, daß er in Folge Ueberreizung und Aufregung den Arzt ans Wöllan requiriren und sich einem Aderlasse unterziehen lassen mußte. Kleine Ekronik. [T o d e & f o 11.] Am 22. d. verstarb zu Jdria der erst kürzlich durch Verleihung des Ordens der eisernen Krone ausgezeichnete Hosrath Lipold. fOffi ci e rs-E h en.j Wie verlautet, arbei-»et das Reichs - Kriegsministerium an einem Entwürfe, »ach welchem die von den Officieren zu erlegende Heirats-Caution auf 30.000 fl. erhöht werden soll, um den subalteren Osficieren daS Heirate» zu erschweren. — Auch soll demnächst das Militär-Depositenamt aufgelöst wer-den und die dafelbst als Heirats-Cautionen erlie-genden Original-Rentenscheine den Parteien selbst zum Jnteressenbezuge auSgesolgt werden. jD i e V e r s o r g u n g der U n t e r o f- sang er in seinem dritten Concene mit der ihm eigenen Pikanten? Lieder französischen und italienischen Ursprunges, die ihm all« bestens ge-langen; die deutschen von Franz und Schubert behagten uns weniger. So gut er Verhältniß-mäßig das deutsche Wort behandelt, fehlt ihm dazu doch gerade Alle», was Walter besitzt; wir fanden es daher höchst unpassend, von den zahlreichen Besuchern des am 3. April stattge- , habten Concertes Rückauf, als sie Mancio in demonstrativer Weise auszeichneten, nachdem man das Nichterscheinen Walters meldete und ver-sprach, Herr Mancio werde für die entfallende Nummer statt zwei, — vier Lieder singen. Zwei interessante junge Talente leruten wir in den Pianistinnni Ranuschpwitz und Wiekovska kennen. Erstere, eine Russin, gab am 9. April im Saale Bösendorser ihr erfolgreiches zweites Concert, bei dem sie ihrem gediegenen Meister Promberger alle Ehre machte; die junge Dame hat eine glänzende Technik und ideale Auffas-sung, sie gehört gewiß zu den denkenden Virtuosinnen ihres Faches. — Frl. WiekovSka — aus der Schule Leschetitzky — ist eine reizende Polin, deren schwarzes Haar und Auge einen harmonischen Eindruck machen; das Spiel des sehr jungen Mädchens hat etwas überaus Erfrischendes, so herb und ungewandt auch manches noch klingen mag. In ihrem Elemente war die Concertgeberin jedoch erst, als sie f t c i e t f.] Da die Zahl jener Unterofficiere in steter Zunahme begriffen ist. welche sich trotz ihres gesetzlich begründeten Anspruches auf eine Anstellung im Civil-Staatsdienste jahrelang ver-gedlich uni eine derartige Verfolgung bewerben und schließlich wegen des erreichten Maximal-Alters sogar die Berechtigung auf eine Anstel-lung verlieren, hat das Reichs-Kriegsministerium angeordnet, daß die mit einem Certtficate für eine Beamtenstelle im Civil-Staatsdienste verfe-henen Unterofficiere angewiesen werden, von dem ihnen zustehenden Beschwerderechte bei unmoti-virter Rückstellung ihrer Anstellungsgesuche sei-lenS der betreffenden Civil-Staatsämter ausgie-bigen Gebrauch zu machen. Auch soll diesen Unterosficieren in Zrinnerung gebracht werden, daß grundsätzlich Beamtenstellen im Civil-Staatsdienste nur in der ersten Anstellungsstufe ver-liehen werden dürfen, und daß es sonach müßig und zeitraubend ist, um Stellungen einer höheren Gehaltsstufe zu competiren. sD ur ch 84 I a h r e G e i st l i ch e r.j Im Etädchen Kupel, an der galizifchen Grenze, lebt, wie das Lemberger Blatt „Slowo" schreibt, gegen, wärtig ein Pfarrer, der bereits seit 84 Jahren Geistlicher und 108 Jahre alt ist. Der geistliche Greis versieht noch immer sein Amt und erfreut sich der besten Gesundheit. sRepräsentationskosteu bei einer Krönuug.j Wie der Pariser „Figaro" meldet, findet der Repräsentant Frankreichs bei der Czarenkrönung. Herr Waddington, die ihm zu diesem Zwecke be-willigte- Summe von 250.000 Francs, durch, aus ungenügend. Er beruft sich auf zwei Präcedenzfälle, wie nämlich einmal Herzog von Morny bei der Krönung des Czaren Alexander II., das anderemal der Marfchall Mac Mahou bei der Krönung des Königs von Preußen Frankreich repräsentirte; in diesen beiden Fällen war nämlich die dem Ge-sandten zur Verfügung gestellte Summe viel größer. Herr Waddington verlangt mindestens (SIIO.OOO Francs, denn so viel erhielt auch der Marschall Mac Mahon zur preußischen Königs-krönung. wobei er aber noch ein Bedeutendes aus seiner Tasche hinzusetzte. Herzog von Morny erhielt l,200.00u Francs und der Aufenthalt in Moskau kostete ihn im Ganzen 4,500.000 Francs.' Dieses sind freilich ziemlich gewichtige Gründe und die sparsame Republik wird wohl diesmal etwas tiefer in den Geld-fäckel greifen müssen. o r t sch a k o ff's T o d.j Die Gortscha-koff-Affaire ist noch nicht zum Abschluß gebracht. D?r Staatsanwalt von Karlsruhe war. 'wie aus Baden-Baden gemeldet wird, am 13. und 14. in der Villa, in welcher der russische Staats- „Deutsche Macht. mann gestorben, um neue Aufnahmen zu n chcn. Fürst Michael ist wieder in Baden-Baden angekommen. fB ä ck e r st r i k e i n W i e n.^ Der Bäcker strike in Wien ist im Zunehmen. Vorgestern Abends stellten gegen 2000 Bäckergehilfen die Arbeit ein. Weitere Einstellungen stehen in Aus-ficht. Vorläufig wurden zur Aushilfe 200 Mi-litärbäcker in Verwendung genommen. |„Wachset und vermehret euch!"] Aus Przemysl in Galizien wird geschrieben: Der Jesuiten - Orden hat in der Nähe von Chirow die Güter Bukowice. Polana und Sliw-nica angekauft und wird dortselbst ein Kloster für 90 Ordensgeistliche, sowie ein Gymnasium für ca. 3oo Zöglinge bauen. Nach den, mit hiesigen Baumeistern abgeschlossenen Verträgen muß der Bau mit Ende künftigen Jahres vol-lendet sein. [Neue Iudeuhetze in Rußland.] Den „Nowosti" zufolge werden sämmtliche in, russischen Reiche ansässigen österreichisch-ungari-schen Staatsangehörigen jüdischer Conseftion, die keine ständige Beschäftigung haben, «.nge-wiesen werden, binnen drei Monaten Rußland zu verlassen. 1883 Locates und ^rovinciates Cilli. 20. April. Chopin s Polonaise (Cp. 44) anstimmte und durch die prächtige, anscheinend mühelos« Jnter-pr-tation dieses poesievollen Stückes (bei welcher ihr die Ausbildung und Kraft der linken Hand besonders gut zu statten kam,) unsere vollste Sympathie gewann. Eine Mis. Miltner trug mit unglaublicher Apathie die „Allmacht" von Schubert und Lie-der von Wagner. Brahms ,c. vor. Beifällig nahm man nur ein englisches Lied auf, dessen Anforderungen die Altstimme der überaus großen steifen Lady besser genügte, da ihr auch die Textaussprache (,1 lore w? love*) keine Schwierigkeit bot. käst not least sei des vorgestern stattge-habt?» Concertes der Coloratnrsängerin Alberi (Baronesse Baum) gedacht, dem eine elegante, zumeist aristokratische Zuhörerschaft, beiwohnte. Die junge Sängerin verfügt über frische, sympathische Stimmmittel, eine gute Schule, deutliche Aussprache und lebhaftes Tem-perament, das ihr die Spieloper oder Lieder neckischen Genres zuweist. Unterstützt von dem Sanger Adolsi, — der vorige Woche gleichfalls mit Glück concertirte und uns besonders das Lenzeslied Siegmund'S ans der Walküre zu Herzen sang, sowie von dem bekannten Pt» an'stcn Weeber. wußte Frl. Alberi das Audi-tonum bis zur letzten Nummer (Gounod's Mi-reille-Walzer, den sie wiederholen mußte) zu 5!^eln. Marie Pfliger. sB e z i r k s a u s s ch u ß.) Die neue Be-zirksvertretung wählte vorgestern Herrn Notar Moritz Sajovitz zum Obmanne und Herrn Dr. Eduard Glaiitschnigg zum Obmannsstellvertreter. Zu Ausschüssen wurden gewählt die Herren: Josef Lenko, Gutsbesitzer in St. Peter. Josef Negri. Holzhändler in Cilli; Carl Schuscha, Bürgermeister in Sachsenfeld; Gustav Stiger, Kausmann in Cilli, Carl Jellek, Werksdirector in Store und Franz Zangger, Kaufmann in Cilli. II. Mitglieder-Liedertafel des Cillier Münnergefangvereines.j Unter ganz außerordentlicher Betheiligung seitens der unterstützenden Mitglieder, sowie zahlreicher sonstiger Sangesfreunde hielt der Männerge-sangverein an, verflossenen Samstag seine erste diesjährige Mitglieder. Liedertafel ab, welche ohiw ijiweifel besonders dadurch allgemeines Jnterei^ wachgerufen hatte, weil der Verein durch eine bedeutende Zahl neu eingetretener ausütender Mitglieder sehr gekräftigt, in jung-ster Zeit einen Chormeister gewählt hatte, von dessen rastloser energischer Thätigkeit man sich in Vorhinein das Allerbeste versprechen konnte und weil ferner auch der Damenchor nach längerer Pause sich wieder in ansehnlicher Stärke constituirt und seine Mitwirkung zuge-sagt hatte. Dadurch war es nun möglich ge-worden, ein Programm zusammenzustellen, welches durch seine seltene Reichhaltigkeit und durch glückliche Wahl der Stücke, bei der er-sichtlich das Bestreben maßgebend war. mög-lichst viel Gutes und zugleich allgemein An-sprechendes zu bieten, die Programme aus früherer Zeit unzweifelhaft stark hinter sich ließ. Von den vier Männerchören, welche zum Vortrage gelangten, boten zwei („All Deutsch-land" von Abt und „Nur für Natur", Walzer von I. Strauß) Gelegenheit, die Kraftentwicklung des verstärkte» Chores zur Geltung zu bringen, wobei besonders der Zuwachs an kräftigen und klangvollen Stimmen im II. Baß bemerklich war, während die beiden andern („Verrathene Liebe" von Engelsberg und „Beim Ftnstcrl'n", Kärntnerlied von Koschat) durch fein nuan'.irten Vortrag die beste Wirkung er-zielten. Der Damenchor verdient für die ge-lungene Wiedergabe des Abt'fchen „Du Himmel so blau" und besonders des irischen Volksliedes „Lang', lang' ists her" namentlich in Anbetracht semes erst nach wenigen Wochen zählenden Bestandes die vollste Anerkennung, die ihm auch im reichen Maße zu Theil wurde. Außerdem horten wir noch zwei gemischte Chöre: „Nacht-lied" von Jensen und „Frühlingsgruß" von Schumann, die nicht minder beifällig aufge-nommen »urden und zwei Soloquartette, das eine für Sopran. Alt. Tenor und Baß. das andere für Männerstimmen, welche beide auf < Verlangen eine Wiederholung erfuhren. Zwischen den Gesangsnummern war in ange-nehmer Abwechslung eine Phantasie von Beriot für Violine und Clavier in das Programm ge» fetzt, vorgetragen von Herrn Musiklehrer Fischer, dessen Leistungen schon von früher her Vortheil-hast bekannt sind, und Frl. Kielhauser. Letzt-genannte Dame hatte auch die Begleitung der Chöre übernommen und fuhrt- ihre Aufgabe in gewohnter vortrefflicher Weise durch/ Den Glanzpunkt des Abends bildete unstreitig die Vorführung der 3. Scene des I. Actes aus Lohengrin für Soli, Chor und Clavier. Das allgemeine Interesse an Dieser herrlichen Musik bekundete sich in der lautlosen Stille aller An-weseiiden während des Vertrages, ebenso wie in dem stürmischen Applaus nach Schluß dieser Nummer, welcher die vollständige Wiederholung derselben nöthig machte. Eine geradezu vor-zügliche Leistung in niusikalisch-declamatorischer Beziehung bot hier Herr Dr. Kreipner als Lohengrin; auch die weniger hervortretenden Partien der Elsa (Frl. Zehnder) und König Heinrichs wendet werden könnte, er mit größtem Be-dauern als Mitglied der Gesellschaft austreten müßte. — Wir haben eine zu hohe Achtung vor dem Ehrfurcht erweckenden Alter des Herrn Canonicus, als daß wir rücksichtslos, wie sich'S gebührte, sein Auftreten kritisiren wollten. Wir können jedoch nicht umhin die Bemerkung dcS Herrn Hauptpfarrers, daß der „Kmetski pri-jatel" das Ansehen deS Elerus untergrabe, als eine Unwahrheit zu bezeichnen. Zur Entschuld digung dieser Unwahrheit wollen wir gerne annehmen, daß Herr A. H»!ja noch keine Rum» mer des vervehmteu Blattes gelesen habe, sondern daß er sich nur durch die Polemik des verlogenen „Slov, Gospodar" oder die Aeuße-rungen irgend eines Hetz:aplanes zu diesem Vorgehen verleiten ließ. Wir geben gerne zu, daß das Ansehen des Elerus in Untersteiermark etwas schleussig geworden ist. doch daran trägt nicht der „Kmetsk, prijatel" die Schuld, sondern jener Theil der Seelsorger, der den na-tionalen Chauvinismus der Religion überordnet. Schließlich möchten wir den hochwürdigen Herrn Pfarrer an die letzte Reichsrathswahl erinnern, bei welcher er für den von national-clericaler Seite aufgestellten Eandidaten eintrat; derselbe, ein Akatholik, hatte, was dem Herrn. Haupt-pfarrer gewiß nicht unbekannt war, innerhalb kürzester Zeit fein konfessionelles Bekenntniß wiederholt gewechselt, und doch wurde er. weil er sich der slovenisch'nationalen Idee verschrieb, gerade vom Herrn Canonicus gegen den katho lischen Eandidaten der Deutschen savorisirt. War vielleicht dieses Vorgehen geeignet das Ansehen des ClernS zu heben? Zeigte dasselbe nicht, wie leicht das katholische Gewissen be-schwichtigt werden kann, wenn der nationale Götze ein Opfer begehrt? [Nationale Fanatiker. ] Man schreibt uns aus St. Marein: Die national-clericale Presse wird es wohl verzeihen, wenn wir in Entgegnung ihrer perfiden Angriffe mit etwas unbequemen Thatsachen antworten und das Treiben gewisser Leute blosstellen, die trotz bescheidenster Qualitäten als politische Choristen sich bemerkbar zu machen suchen. Für heute seien zwei solche Specialitäten erwähnt. Die eine davon, der hiesige Caplan Lorenz St ... . wurde im vorigen Jahre wegen Be-schimpsung eines Gendarmen vom Bezirksge-richte zu einer Geldstrafe von 15 fl. eventuell 3 Tagen Arrestes verurtheilt. DaS dieSbezüg-liche Urtheil wurde auch vom Kreisgerichte in Cilli bestätigt. Die Beschimpfung, welche der Hochwürdige ohne alle Veranlassung vom Geiste des zuviel genossenen Weines getrieben, am Nachmittage in einem hiesigen Gasthause aus-stieß, enthielt die Kosenamen „LauSbub" und „Narr". Die geistliche Behörde hielt eS bis jetzt noch immer nicht nöthig einzuschreiten und den Gedachten, der allerdings nner der ersten nationalen Matadore ist und in Wirthshäusern die Deutschen auzustänken und zu provociren sucht, — zu amoviren. Ein würdiger Gesin-nungS- und Kampfgenosse dieses CaplanS ist der PolkSschullehrer Julius F . . . . — Der- „ Z>e»tsche ZVacht." selbe wurde vom hiesigen Gericht am 20. d. wegen Mißhandlung von fünf II—12jährigen Schulkindern, von denen zwei durch Schläge mit einem Stocke an der Hand leichte Ver-letzungen erlitten, während die übrigen drei Faustschläge auf den Kopf und ins Gesicht er-hielten, — wegen Uebertretung gegen die körper-liche Sicherheit nach den Paragraphen 41 l und 431 St.-G. zu einer Geldstrafe von 20 fl. eomtuell 4 Tagen Arrestes verurtheilt. Dieser Lehrer, der die Kinder übrigens schon öfter prügelte, ohne dafür bestraft worden zu sein, ist gleichfalls einer der national clericalen Matadore. für die Rußland ein viel besseres Operationsfeld wäre, als die heimathliche Steiermärk. [Kaiser I o s es-D e n k m a l Pe11au.j DaS Standbild ist unterwegs und dürfte dieser Tage in Pettau eintreffen. [Gefunden] wurde eine silberne Sack uhr und eine neue Brille sammt Futteral. Der Verlustträger wolle sich am Stadtamte melden. [T l) e a t e r-N a ch r i ch t.j Morgen, den 20. d. geht zum erstenmale das kärntnerische Singspiel deS bekannten Componisteu der Kärn-tnerlieder „Th. Koschat," ..Der Bürgermeister von St. Anna" in Scene. Dasselbe enthält wie schon gemeldet eine Fülle reizender Melodien, welche gewiß den lebhaftesten Beisall finden werden. Samstag, den 28. läßt die Direction die letzte große Operette u. zw. „Donna Ina-nita von Franz von Suppee mit neuer Aus-stattnng von Stapel. Diese Operette ist die g'ößte die Suppee geschrieben und schließt sich würdig „Boccaccio und Fatinitza" an. Nachdem die Hauptpartie „Rene" iu Händen der be-liebten Sängerin Frl. Huemer ist. so läßt sich mit Bestimmtheit ei» großer Erfolg erwarten. In dieser Operette hat auch Frau Storch-Eckert (ehemals Tänzerin an der k.k. Hosoper in Wien), als „Olympia" Gelegenheit ihre Leistungsfähig-seit als Balleteuse zu zeigen. Herr Burger singt den Riego einer den Figaro ans Barbier von Sevilla ähnliche Figur. Dieser letzte Operetten-Abend dürfte somit entschieden ein interessanter und genußreicher werden. [S ch a d e n s e u e r.] Am 17. d. M. Vormittag '/» 11 Uhr brach in Steindorf bei Pettau Feuer auS, welches in kurzer Zeit fast daS ganze Dorf vernichtete. >4 Grundbesitzer ste en obdachlos ohne alle Lebensrnittel da und sind zum Theil garnicht zum Theil, nur sehr gering versichert. Die meisten Bewohner waren beim AuSbruch des Feuers am Felde und in den Weingärten beschäftigt. Das Feuer soll durch Kinder entstanden fein. Menschenleben ist keines zum Opfer gefallen. [Zum Selbstmorde des Barbiers G r o ß.j Wie man uns mittheilt, sollte sich der Barbier Josef Groß in Graz einer Operation unterziehen. Mitten in seinen Vorbereitungen zur Aufnahme in die betreffende Klinik scheint er jedoch von einer derartigen Angst ergriffen worden zu sein, daß er aus Furcht vor der Operation seinem Leben ein vorzeitiges Ende bereitete. [W u ch e r.] Am 19. Mai l. I. findet neuerlich vor dem hiesigen Gerichtshöfe eine Verhandlung gegen den Hausbesitzer Johann Gaßmaier aus Marburg wegen Wuchers statt. [Sträflingsablieferung.j In einigen Tagen werden 19 Sträflinge, welche vom hiesigen Gerichtshofe zu schwereren Freiheitsstrafen verurtheilt wurden, nach die Strafanstalt in Capo d' Jstria abgeführt. Literarisches. [Politisch - statistische Tafel der Oe st erreichisch-Ungarischen Mo-n a r ch i e.] Verlag A. Hartleben in Wie». Pest und Leipzig. Enthalt alle wissenswerthen Daten über Lage, Ausdehnung, Flächeninhalt, Be-völkerung, Regierung, Kriegsmacht und Finanz-gebahruug der österr.-ungar. Monarchie, sowie die genau ^sten Angaben über Flächeninhalt, Be-völkerung. Regierung, Staatshaushalt, Land-und ?Forstwirthschaft, Berg« und Hüttenwesen, 5 Landwehr, Verwaltung, Unterricht, Communica-tionen, Handel. Creditwesen und Gewerbe der im ReichSrathe vertretenen Königreiche und Länder und der Länder der ungarischen Krone, nebst der Nachweisung der politischen Eintheilung und der Zahlen deS Flächeninhaltes, der Bevölkerung. Confessionen, Area und Production der occupirte» Länder. Von Franz Strahalm. 1883. — 6. Jahrgang. Ein großes Tableau. Gefalzt. Preis 50 kr. Die rafchen Folgen von Auflagen dieses bewährten statistischen Hilfsmittels beweisen zur Genüge, daß dasselbe seiner gestellten Aufgabe vollkommen gerecht geworden. Die Reichhaltigkeit deS gebotenen Materielle«, die Zuverläßigkeit seiner Angaben, denen die allerneuesten officiellen Daten zu Grunde liegen, sowie die vortreffliche Uebersichtlichkeit der Dar-stcllung sind die Vorzüge, die Strahalm'S sta-tistifcher Tafel Anerkennung errungen haben und die jede neue Auflage stets noch befestigt. Speciell der vorliegeude Jahrgang weist so manche durch-greifende Aenderung uud Erweiterung gegenüber dem letzten auf, daß wir behaupten können, Strahalm'S Tafel bietet d<\S neueste und daher verläßlichste OrientirungSmittel über Oesterreich'S statistische Verhältnisse. Die „Politisch-statistische Tafel" sollte in keinem Bureau oder Comptoir fehlen, zumal die Kenntniß wirthschaftlicher und socialer Verhältnisse Jedermann unentbehrlich. Speciell Gemeinde-Vorstände und Behörden sollten dieselbe einem eingehenden Studium unterziehen. jH artlebe n's Eisenbahnkarte der Oesterreichisch -Ungarischen Monarchie.] Zusammengestellt und gezeichnet von Älvis Rensz. Maßstab 1 : 1,800.000. In sechs Farben gedruckt. In eleganten Leinwand-Einband. Preis 80 kr. Verlag von Hartleben in Wien, Pest und Leipzig. Die vorliegende Eisenbahnkarte ist für Reisende, wie für die kaufmännische und Geschäftswelt berechnet und sie ist jedem Comptoir, jedem Bureau oder Amte wirklich unentbehrlich. Wer die Wichtigkeit deS öffentlichen Verkehrs kennt, weiß den Werth eines verläßlichen Führers in demselben gut zu schätzen und als einen solchen begrüßen wir Hartleben'S Eisenbahnkarte. Dieselbe übertrifft in technischer Hinsicht, sowohl im Druck als im Einband, alle ähnlichen Unternehmungen und ist bedeutend billiger als diese. Wenn diese Karte auch keine Reihe von Jahrgängen hinter sich hat, so können wir doch derselben prognosticiren, daß sie sich in Kurzem in alle Kreise einbürgern muß und als Wandschmuck und unentbehrliches Requisit in jedem Comptoir und im PortefeuiÄe jedes Reisenden zu finden sein wird. Der b m e n F r a u e n.s Man glaube nicht, daß wir diesen seltenen Staatsbürger in unseren neuen Mandatsprovinzen aufgestöbert haben, wo an Mohamedanern solcher Sorte durchaus kein Man-gel ist, die aber staatsrechtlich nicht als öfter-reichische Staatsbürger angesehen werden können. Vielmehr existirte dieser Oesterreicher in Kairo in der Person des kürzlich verstorbenen Cattavi Bey, eines arabischen Bankiers mosaischer Con-fession, welcher etwa 4 Millionen türkische Pfund, ungefähr 100 Millionen Francs, hinterlassen hat. Cattavi hatte in seiner Jugend, gleich so vielen gutsituirten arabischen Glaubensgenossen, drei legitime Frauen geheirathet. was im Orient die mosaische Religion unter der Bedingung gestattet, daß die drei Frauen nicht unter einem Tache wohnen, sondern in abgesonderten Häusern leben, die mindestens dreihundert Schritte von einander entfernt sein müssen. Vor etwa zehn Jahren, als er an der Schwelle des Greifenalters stand, ließ er sich in den österreichischen Staats-verband aufnehmen und seine Ehe mit allen drei Frauen blieb natürlich legitim, da die neue Nationalität nach den Bestimmnngen des öfter« reichischen bürgerlichen Rechtes keine rückwirkende Kraft äußerte und keinem der bereits erwachsenen Kinder der drei Frauen die Rechte der ehelichen Geburt benehmen konnte. Eattavi Bey besaß an der Promenade Kairo'S, der berühmten Schubrah-Ällee. drei Paläste, jeder von dem anderen dreihundert Schritt entfernt, und in jedem derfelben wohnte eine seiner Frauen, welche, nach der Sitte, einander gar nicht kannten. Nur die herangewachsenen Kinder aller Frauen verkehrten miteinander und waren anwesend, als der älteste Sohn, ein in Paris erzogener, ganz ^cidentaler junger Mann, sich mit der Tochter deN viceköniglichen Leibarztes. Dr. Rossi Bey, verhe»rathete, welche natürlich seine einzige legi-tiine Frau bleiben muß. In dem alten Eattavi Bey ist jomit der einzige österreichische Staatsbürger nrn drei legitimen Frauen gestorben. [Ei « schlauer Candidat.] In der Landgemeinde N. der holländischen Provinz Nordbrabant sollte ein Lehrer angestellt werden. Da sich verschiedene Eandidaten um die Stelle beworben hatten, wurde ein Examen abgehalten und die zwei Besten dem Gemeinderathe zur Nominirung vorgeschlagen. Derjenige, dessen Name» in zweiter Reihe auf der Vorschlagsliste sigurirte und also sehr wenig Chance hatte, ernannt zu werden, konnte eS natürlich nicht verwinden, daß ihn» die Stelle entgehen sollte. Er ging deshalb zu einem Mitglied des Ge-meinderaths und theilte diesem mit. daß er wohl wenig Hoffnung auf die Erlangung der Stelle habe, da er in Erfahrung gebracht, daß fein Name in zweiter Reihe auf der dem Ge-meinderathe zu unterbreitenden Liste stehe. Es wäre für ihn aber sehr peinlich, falls in der betreffenden Sitzung, in wtlchcr über die Ernen-nung abgestimmt werden sollte, keine einzige Stimme auf ihn fallen würde: er würde ihm deshalb sehr dankbar sein, wenn er seine Stimme ihm geben wollte. Natürlich konnte das Mitglied deS Gemeinderaths ihm diesen Dienst nicht ver-sagen, da er gleichwohl wußte, daß die übrigen Mitglieder selbstverständlich für den als Nr. I auf der Vorschlagsliste Figurirenden stimmen würde». Unser Lehrercandida^ setzte aber seine „Peutsche Wacht. ^ Besuche bei alle» Gemeinderathsmitgliedern fort und wiederholte auch überall die nämliche Bitte; die Folge hiervon war. daß er am Wahltage mit allen Stimmen auS ler Wahlurne hervorging und auch ernannt wurde. ^ [Aus e i n e r S t r e i ch h o l z c o n s um-ö t a t i ft i f.] die unlängst in Frankreich erschic-nen ist, erhellt, daß der Engländer durchschnitt-ttch per Tag acht Zündhölzchen verbraucht, der Schwede neun Stück, der Deutsche elf und der Franzose — fünfzehn, was den in Frankreich gebrauchten Regiezündhölzche» gerade kein sehr vortheilhaftes Zeugniß ausstellt. Die Zahl der täglich in Europa verbrauchten StreichMzer be-läuft sich nach derselben Statistik auf zwei Milliarden! [Eine M o r m o n e n - M i f f i o n nach Europ a.] Interessante Paffagiere hat der am Dienstag von Newyork abgegangene Dampfer „Wisconsin" an Bord, nämlich 60 männliche und 5 weibliche Mormonen-Apostel, welche Eng-land, Deutschland, die Schweiz und die fcandi-navifchen Länder besuchen und eine allgemeine Bekehrung zum Mormonenthum in s Werk setzen wollen. [Tempora mutantur.j Der einst so beneidete _ europäische Eisenbahnkönig, Dr. Strousberg. soll sich jetzt ganz dem Journalisten, thun, in die Arme geworfen haben und zur Zeit in London als Eorrespondent zweier großer amerikanischer Journale thätig sein. [Die durstige Blindschleiche.] Wie dem „Kijewljanin" geschrieben wird, hat sich folgender interessante Fall in einem Dorfe des Kreises Tscherkask zugetragen: Eine Bäuerin, die soeben ihr Kind gesäugt hatte, begab sich in den Keller, um aus demselben etwas zu holen. Plötzlich wurde sie von einer Blindschleiche angefallen, die sich um ihren Körper ringelte und — an ihrer Brust zu saugen begann. 'Offenbar halte der Geruch der frischen Milch das Thier, welches im Keller vermutlich seinen Winterschlaf gehalten hatte, herangelockt. Die Schlange wollte sich durch nichts vertreiben laffen. Der Mann wollte das Thier todten, wurde aber von den alten Leuten im Dorfe daran verhindert, da sie glaubten, darin eine von Gott gesandte Strase erblicken zu müssen. [Voreilig.] Ein Herr unterhält sich mit einer Dame über die Schwächen und Mängel des weiblichen Geschlechts und bemerkt: „Ich habe nur zwei Damen kennen gelernt, die wirk-lich vollkommen waren." — Sie lächelt und spricht: „Wer war denn die Andere?" Volkswirtschaftliches. >Saatenstau d.| Nach dem Berichte des Ackerbauministeriums konnte der Anbau der Sommersaaten in der mittleren Zone meist erst mit Ansang, in der nördlichen Zone sogar häufig erst in der zweiten Woche des Monats April beginnen. Der Anbau ging zumeist gut von statten, da der Boden dnrch den kalten, schnee-armen Winter gelockert war. In Folge der Kälte und in manchen Fällen wegen ungenügender Feuchtigkeit sind jedoch bisher uur wenige Saaten ausgegangen. Der Hopfen zeigt sich gesund. Der Schnitt desselben hatte Mitte April in den meisten Lagen, jedoch nicht überall, so auch nicht im Saazer Bezirke, begonnen. In Beziehung auf die Ueberwinterung des Weinstockes lauten alle Berichte günstig: das Holz hat sich beim Rebschnitte, der zu sehr verschiedenen Zeiten ausgeführt wurde, gesund g-zeigt; auch die Nachtfröste haben nicht geschadet. Obst zeigte größtentheils reichlichen Ansatz von Blüthen-knospen. In Südtirol und im Küstenlande blühte» Mitte April Kirschen, Frühbirnen und Zwetschken. [Die neuen Briefmarken] sollen im Monate Juli erscheinen. Dieselben werden nicht das Bildnis des Kaisers enthalten, sondern den kaiserlichen Reichsadler und die Bezeichnung „k. k. österreichische Post." Die Marken werden folgende Farben haben: Die zu zwei Kreuzer braun, die zu drei Kreuzer grün, die zu fünf Kreuzer roth, die Zehuer blau, die Zwanziger grau, die Fünf-ziger violett. 1883 [Papierstatistik.] Auf der Erde exi-fiteren jetzt 3963 Papierfabriken, welche jährlich 952 Mill. Klgr. Papier fabrizieren, wobei theils Lumpen, theils Stroh, theils Holz zm Verwendung kommen. Ungefähr die Hälfte des Papiers, nämlich 476 Millionen Kilogramm dient für den Druck, und darunter für Zeitungen 300 Mil lionen. Die Regierungen verwenden für ihre Administration jährlich 100 Millionen Kilo-gramm. für Briefe und Correfpondenzkarten werden 90 Millionen verbraucht. In obgenann ten Fabriken arbeiten 192.000 Arbeiter, näm-lich Männer. Frauen und Kinder. Aus dem Ämtsötatte. Kundmachungen. Die 55-ste öffent-liche Verlosung der Grund?ntlastungs-Obligationen des Herzogthums Steiermärk wird am 30. April, Vormittag 9 Uhr, im Landhause vorgenommen. — Das Lottoamt befindet sich vom 28. April an in der Neugasse Nro 7, 2. Stock. Erledigungen. B?z..Ger..Adj.-Stelle in Pettau. ConcurS-Termin 2. Mai. Kr.-Ger.-Präsidium Cilli. — Stipendien per 120 und 100 fl. an der Landes-Ackerbauschule. Eintritts-alter 16 Jahre. Kenntniß der Volksschulgesetze. Termin 3l. Juli. Steierm. Landesausschuß. L i c i t a t i o n e n. 3. Exee. der Realitäten des Michael und der Marie Vogrine.: B.-Nro 551V* ad Eidorn Thurnisch. Schätzn». 1200 fl. 4. Mai. B.-G. Pettau. - Joses und Theresia Panitsch in Schalofzen. Schätzw. 58 1 1 fl. 94 kr. 9. Mai. B.-G. Friedau. — Josef Hajschek in skalis. Schätzw. 610 fl. 10. Mai. Bez.-Ger. Rohitfch. — Theresia Kuschar in Cilli. Schätz-werth 3500 fl. 10. Mai. Kr.-G. Cilli. Course der Wiener Börse vom 25. April 1883. Goldrente.........98.60 Einheitliche Staatsschuld in Noten 78.65 „ „in Silber . 78.95 Märzrente 5°/, ........93.20 Bankactien......... 834.— Creditactien.........314.50 London ...... . . 119.75 Napoleond'or..........951.— k. k. Münzducaten........ 5.66 100 Reichsmark.........58.55 Prünumeratiollseillladung! Mit 1. Mai eröffnen wir ein neues Abonnement auf die „Deutsche Wacht" und machen hiezu die ergebenste Einladung. Im Unterhaltungsblatte veröffentlichen wir den Roman: chenevi«we. die Hreotin, R»»»» an« tau Sujlischc» »oi «»» von Jöt1? tionen Cilli, Tüffer unv Neuhauk. .Deutsche Wacht." Monat ^ebtuar. 1883 Luftdruck bei 0" iu Millimeter» : Monatmittel . . . Maximum ^am 21. ) Minimum»am 1. .) Temperatur nach Celsius : Monatmittel . . . Max < am 20.28. . •) Min. lam 20. . . . *) iunftbrud in Millimetern. Mittet. . Zeuch tigkeil in Per. centcn, Mittel . . gerinnst« (am . . ) Niederschlug in Millimetern. Summe. stiüvlcr binnen 24 Et. (am S.. . .) . Monatmittel der Bewölkung (0—10). Zahl der Tage mit: Meßbaren Niederschlagen .... Nebeln ..... Frost...... Stürmen .... Gewittern .... 74050 754.04 731.GC + 2-'70 +14»5 — S'g 4.0 73 9 17 302 20.2 7.4 7 10 16 1 0 Taster - 1» »" Neubau« 7" 2» S» 748-73 7565 733.5 -f. 3 »16 + 1*45 -f lü"0 | -fll-oo — 5"S 4.5 788 20 27.5 178 7.? 8 S 13 1 0 — b-*0 30 0 18.3 7.9 7 4 15 1 0 •) In Cilli u. Tüffer nach dem Max-Min.-Therm. in Neuhaus nach unmittelbarer Beobachtung. ra,lxr-OrcLrmxj.gr G i 11 i vom 1. Juni IHHVJ. Trie»t—Wien. Courirzng Nr. 1. Ankunft Cilli 1 Uhr 26 Min. Nachts. Abfahrt . 1 . 28 . , Anschluss Prageihof. Eilxug Nr. 202, uli 3 Uhr Früh. , Marburg — Eilzug Nr. 3, Ankunft. Cilli 1 Uhr 17 Min. Mittags, Abfuhrt .1.1!». Anschluss Pragerhnf — » Marburg Postzug Nr. 406, ab 3 Uhr Nachm. Postang Nr. 5, Ankunft Cilli 6 Uhr 14 Min. Abends. Abfahrt » 6 , 19 , , Anschluss PragerbosPostz. 20gab 7 Uhr 53 Min. Abends. , Marburg — Postaug Nr. 7, Ankunft Cilli 3 l'hr 10 Min. Früh. Abfuhrt , ■ » 15 , , Anschluss Pntgerliof. Postz. 204. ab 9 Uhr 30 Min. Vorm. , Marbnrg, , 404, , 9 » 15 , , Secnndirx. Nr. 93. Ankunft Cilli 9 Uhr 4 Min. Abends. Gemischter Zug Nr. 97, Ankunft Cilli 9 Uhr 11M. Vorm. Abfahrt , 9 . 19 , . Anschluss Pragerhuf — , Marburg wie bei Zug Nr. 3. Wien—Triest. Courirzug Nr. 2, Ankunft Cilli 2 Uhr 41 Min. Nachts. Abfahrt »2 » 43 , „ Anschluss St«inbrück, Gemischter Zug Nr. 512 ab 4 Uhr 55 Min. Früh. F.ilzug Nr. 4, Ankunft Cilli 3 Uhr 40 Min. Nachm, » 3 , 42 „ Anschluss Steinbrück Postzng Nr. 502, ab 5 Uhr 45 M. Nachm. Postzug Nr. 6, Ankunft Cilli 10 Uhr 22 Min. Vorm. Abfahrt . 10 , 27 , , Anschluss Steinbröck wie bei Zug Nr. 4. Poetzug Nr. 8, Ankunft Cilli 1 Uhr 45 Min. Nacht«. Abfahrt , 1 , 50 „ , Anschluss Steinbrück wie bei Zug Nr. 2. Secnndärcng Nr. 94 Abfahrt Cilli 6 Uhr Früh. Anschluss Steinbrück — Gemischter Zug Nr. 98, Ank. Cilli 5 Uhr 26 M. Nachm. Abf. . 5 „ 34 , . Anschluss Steinbrück Courirzüge 1 und 2 veikehren mit Wagen L. II. und III. Classe; die Eilzüge 3 und 4 mit Wagen I. nnd II. Classe. Die Kitzlige halten wahrend der Badesaison in Tüffer nnd Rütncrbad. 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Finanz-behörde erzeugt wird, und von der k. k. landwirth- Bckaftl. chemischen Versuchsstation in Wien untersucht wurde, f/i'fiuujf M-utUr zum Verlernt f. Lager beiDanisl Rakusch, in Cilli. Abgabe nicht unter 50 Kilogramm. (-1 Maasa denn nicht nur ich, der schon alle Hoff-ming aufgexieben hatte, sondern auch viele ~J Bekannte verdanken der Befolgung seiner RalhschlSge die Wiedererlangung der Se° snndhcit ic." — So schreibt ein glücklich •\j- Äehcilter über das reichillustrirte Buch: n „Dr. Airy's Heilmethode." In diesem ! vorzüglichen, 544 Seiten starken Werke > weisen die Krankheiten nicht nur b<-schrieben, sondern auch gleichzeitig solche Heilmittel angegeben. u*Iche sich chatsäch-lich betviihrt Imbcn, so d«h der Kranke vor unnützen «»«gaben bewahrt dlkidt. Kein Leidender sollte versäumen, sich dies bereit« in 135. Auslage er-schienn,e Buch aniiijchnffni. Dasselbe wird auf Wunsch gegen Einsendung von 75 fr. franco versandt von it. Gorlschek'S Universität#, U cb b n lt h III n n i r n T I? IOOO 4. U hl i n dnj^iiirrii Dame, welehe tijirh 0«hritach meiner sowohl die Sommersprossen wie Leber-, ftehwanper-sehafl-äreken pnd Hmmoerbninil, fllierhaupt Jede den Teint beeinträchtigende Fürbunjc nicht verloren. Versende ee«en Naehniümiv I Tl«?el fl. e.10 ..Epilatoire" zur gänzlichen Vertilgung der Haare im Gesicht, den Händen, Armen ctc. Die Haare an unliebsamen Stellen tu vertilgen *(> diw» selbe nicht wieder wm-luen, Ut bu heute ein sehSuer Wunsch gewesen, da kein Mittel befriedigte. .Attftchen" wird datier mein Mittel machen welches nicht nur die Haar« vertilgt, sondern .nu ll den Nachwuchs verhindert, umaomehr. als ieh die volle tiaraati« fllr da» Gelingen abernrbme. indem ich mich verfluchte, im Falle des 'Nichtgelingens den rollen Betrag retour iu geben. — I re!» eitle« kleinen Flacons 0. 5., eines grossen II. iu. Medicinischer Quarzsand. bestes Mittel inr Vertreibung der Miteaaer. I Schachtel I fl. So kr. 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Daselbst we den auch Abonnements und Inserate für die Gruor „Tagespost" und die nIV'inner Allgemeine Zeitung" entgegengenommen. „Deutsche Wacht." 1883 Ca. 50 Neterceatier sehr schönes, gutes hat auf seiner Malerei in Tschrett xb verkaufen Gustav Gollltsch, C11U. *•***•*•*•*#*•*««*««**#*«•**•#«* ♦»fr######»*#»#**»# :* 5 *» toq Mahl, ist billig tu verkaufen. #* Metronome Näheres Expedition. *» *• #* **•*•**###****•« »»»»♦»»♦»»»»»»»»»»»♦»♦»»♦»♦»»»»» iliÄtfaiii Von JanoI 1.1111 IM*■* lß DelieDte, vollstäQöip Walzer, schöner Druck, nur <15 kr. für Clavier, » •lhnndig OO, f. Piano u. Violine OO kr. A 12 Strausstänze 219—1 nur 05 kr. B<»düutende Powten AHOBN in Stämmen bis 6 Zoll Minimalstärke werden xu kaiiffn Kemirhl Offerte mit Angabe des Quantums und Preises per Kubik-Me-ter loco Standort oder franco einer österr.-ung. Bahnstation unter H K- OSSI zu richten an die Annoncen-Expedition von H. SCHALEK, Wie«, I Wollzeile 14. 218—1 Aus erster Hand sind xu Fabrikationspreis n in österr. 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ES ergab sich, daß vorgekommene In-fekfionSkrankheifSfälle im Stadtbezirke nicht zur amtlichen Anzeige gelangt sind. Ich sehe mich daher im hochwichtigen Interesse der öffentlichen Sanitätspflege veranlaßt, ans Grund deS Gesetzes vom 30. April 1870 R-G.-Bl. Nr. 68, dann der Statthaltern-Erlässe vom 3. Juni 1878 Z. 7539, 14. Angust 1818 Z. 11570 und 1. Juli 1882 Z- 7751 folgendes in Erinnerung zu bringen: Jedes Familienhaupt, unter dessen An-gehörigen ein Individuum an Dyphteritis, Blattern, Scharlach, Typhus, Ruhr, Brech-durchfall, Mifern »der Keuchhusten erkrankt, sowie auch jeder Arzt, der zu einem solchen Kranken gerufen wird, ist verpflichtet, davon sogleich die Anzeige an das Stadtamt zu er-statten. Diese Verpflichtung obliegt aber auch Jedermann, unter dessen Angehörigen, Pfle-gebefohlenen, Arbeitern oder Dienstbothen ein solcher Krankheitsfall vorkommt, und sind von dieser Verpflichtung auch die Hausbesitzer und Besitzer von Einkehr-Gasthänsern in gedachten Fällen nicht ausgenommen. Die Leichen von an Infektionskrankheiten Ver-storbenen müssen sogleich in die Todtenkammer überführt und die Wohnungsbestandtheile einer gründlichen Desinfektion unterzogen werden. Schulkinder, welche an der Wohnung ein an einer Infektionskrankheit Leidenden theilnehmen, dürfen die Schnle bis zur ärzt-licheu Gestattung nicht besuchen. Die Außerachtlassung der erwähnten An-zeige und die Uebertretuug dieser Anord nungen wird an dem Schuldtragenden nn-nachsichtlich geahndet werden. Stadtamt, zugleich politische Behörde Cilli, am 18. April 1883. Der Bürgermeister: Dr. Neckermann. 222—2 Ein. sc33.0n.es Geschäfts-Locale ist unter günstigen Bedingungen zu vermiethen. Nähere Auskünfte ertheilt die Administration dieses Blattes. 205—1 Man biete dem Glücke cae aand! 300,000 Mark Hauptgewinn im günstigsten Falle bietet die Hamburger jgro<»»p Oeld-Verioosting, w iche vom Staat« genehmigt und garantirt ist. Die vortheilhaste Einrichtung des neuen Planes ist derart, das« im Laufe von wenigen Mocaten durch 7 Classen 46.600 Gewinne zur sicheren Entscheidung kommen, darunter befinden »ich Haupttreffer von eventuell Mark 500.000 speciell aber 1 Qew. 1 Gew. 2 Gew. 1 Gew. 1 Qew. 1 Gew. 1 Gew. 2 liew. 1 Gew. 1 Gew. 8 Gew. 300000 200.000 100 000 90.000 80,000 70 000 60,000 50.000 40.000 »0 000 15 000 21 Gew. a M. 10,000 56 Gew. ä M. 5000 a M. 3000 i M 2000 ä M. 1500 ä M. 1000 ä M. 500 ä M. 145 17.965 Gewinne aM. 290, 150, 124, IOO, !U, 67. 40, 20. 106 Gew. 223 Gew. 6 Gew. 515 Gew. 869 Gew. 26820 Gew. Von dienen Gewinne», gelangen in erster Classe 4000 im Gesammtbetragc von 1L 157.000 xnr Verlockung. Der Haupttreffer erster Classe beträtet M. 50 000 und steigert sich in 2ter auf M. 60 000. 3ter N. 70 000 4ter 11 «0 000, 5ter M »0 000 6ter M 100 000, in 7ter aber auf event. M. 500.000, spec. M. 300 000, 200.000 etc. Die Gewinnziehnngeo sind plannuissig amtlich festgestellt Zur nächsten ersten Gewinnxiehung dieser grossen vom Staate garantirten Geldvorlosnng kostet 1 ganzes Orig.-Loos nur M. 6 oder fl. 3'/, ». B.-N. 1 halbes w » . 3 „ ^ 1®/| 1 viertel „ „ .. 1'/, . 90 kr. Alle Aufträge werden rafort gegen Einsendung, Pottemsahlung oder Nachnahme det Betrage» mit der grössten Sorgfalt ausgeführt und erhält Jedermann von uns die mit »lern Staatswappen versehenen Original-Laote selbst in Händen. Den Bestellungen werden die erforderlichen amtlichen Pläne gratis beigefügt, aus welchen sowohl die Eintheilung der Gewinne ans die resp. Classen, als auch die betreffenden Einlagen zu erstehen sind und senden wir nach jeder Ziehung unseren Interessenten unaufgefordert amtliche Listen. Auf Verlangen versenden wir den amtlichen Plan franco im Voraus zur Einsichtnahme und erklären uns ferner bereit bei Kicbt-Convenienz die Loose gegen Rückzahlung des Betrages vor der Ziehung zurückzunehmen. Die Auszahlung der Gewinne erfolgt planmässig prompt unter Staate-Garantie. Unsere Collecte war stets vom Glücke besonders gllnstigt und haben wir unseren Interessenten oftmals die grössten Treffer ausbezahlt. U.A.solche von Mark 250,000. 100.000, 80,000. 60,000, 40,000 etc. 192—27 Voraussichtlich kami bei einem solchen auf der NOlldrMteil RmmIm gegründeten Unternehmen überall auf eine sehr rege Betheiligung mit Bestimmtheit gerechnet werden, nnd bitten wir daher, um alle Aufträge ausführen zu können, uns die Bestellungen baldigst und jedenfalls vor dem SO. April d J. zukommen zu lassen. Kaufmann & Simon, Bank- nnd Wechsel-Geschäft in Hamburg. P.S. Wir danken hierdurch für das uns seither geschenkte Vertrauen und bitten durch Einsichtnahme in dea amtlichen Plan sich von dea ftroia artigen Gewinnchancen iu fiherxeucen, welche diese Verlockungen bieten. Am Klrohplntz Nr. ISO ist eine aus 3 Zimmern sammt Z»gehör nebst einem Pserdestall sogleich zti beziehen. Anzufragen bei Frau Voukrinz. Hanseigenthümerin. 212_3 Stets am Lagger: Nenestes in Papierconfection teil in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. Eigenthum. Druck und Verlag von Johann Raknsch in Oilli. Verantwortlicher Redacteur Max Beaoazi.