Schrtftlettuug: «atha»«gafle Wr. b. C»»> W» Snawlfiu IK3« •cttAunu tn Mflwl K*-Kfclltni «»«dr», (itqctoi »ri BicKretlasiitn WnW-MitUf. DU ,t> aM< ffiaaf «rlln» >«r» KT^-,.6 ant »TB»« fit far. ?»?«>.«im» z«.»« Srrwaltllnq: «atha»»gafl« W* S ttlitle« «r. tl, Istmnta* Vezug. «'-imBflrt t*t4 tu« OH ^OCflCB ...»»« . . . .» » 4» hmlnili. ... K MC H *Ct «1(11 mit itoMtaw M (tll I «»■alll« fiattllOn« ..*»•— V.iBllütiri) , . K ir — »Sri HmUr.t crtMica M Mt Wf916. 4t. Jahrgang. Drr Schakal. Als vor Jahresfrist in der nordischen Presse darüber gesprochen wurde, daß zwischen der Politik Schweden» und Dänemarks und der Rumäniens eine offensichtliche Parallelität besteht, lrhnle ein dänische« Blatt diese Auffassung mit dem Bemerken ab, daß Dänemark in diesem Kriege nicht die Rolle eines Schakals spielen wolle. Die Politik Rumäniens wurde also wenigstens bis zu einem gewissen Punkte bereits vor Jahresfrist ganz richtig gewertet. Rumänien wollte so spät alS möglich in den Krieg eintreten, um als Hyäne die blutigen Leichenselder abzusuchen. Soweit die Regierung Bratianu solchen Plänen nach, ging, befand sie sich durchaus in Uebereinstimmung mit jener geräuschvollen Oessentlichkeit in Bukarest, die zwar nicht Rumänien ist, jedoch in den letzten Jahren mehr als jemals die Stimmung im «önig-reiche gemacht hat, wobei man nicht vergessen darf, in welch geradezu verrückten Geisteszustand die Straße in Bukarest durch die billigen Lorbeeren der rumäni-schen Armee nach dem Baltankriege verseht worden ist. Die einzigen Verluste, die tmi rumänische Heer damals erlitten hatte, waren durch die Cholera ver-ursacht worden, und doch schrieben die Bukarester Blätter damals ernsthaft, daß die tapfere Armee sich unvergänglichen Ruhm erworben habe, da ihre Ta» ten die der Deutsche» Heere in den Zähren 1870/71 weit in den Sch uten stellen. — Es war im September 1915, als ich in Bu-tarest zufällig ein Tingeltangel besuchte. Ein junger Komödiant betrat in rumänischer Volkstracht die Bühne und sang nationale Lieder, gemischt mit Steg-reifversen, in denen aus die Rolle hingewiesen wurde, die Rumänien als das edelste Volk der Welt im großen Kriege z» spielen hc:be. Die Zuhörer jubelten, allein der Elou des Abends kam erst später, als derselbe Mime in rumänischer Uniform erschien, mit Gewehr und Säbel ausgerüstet, unter dem Arme eine kleine Kanone und um den Leib eine Schnur mit einem Dutzend Bomben. In pathetischem Bortrag verkündete der wackere Mime, daß Rumänien zum Herz der Welt geworden sei, und alle Völker ge- spannt aus alles lauschen, was in Bukarest sich er> eigne, denn Rumänien sei die größte Rolle im Kriege beschieden; es werde ruhig wa.ten, bis einer der Kämpfenden wehrlos am Boden liege, um dann über ihn herzufallen und ihm den Todesstoß zu zersetzen! — Ein ohrenzerreißender Beifallssturm folgte, ein nicht zu mißdeutendes Bekenntnis der rumänischen Volksseele. Und die Regierung des Herrn Bratianu duldete nicht nur, sondern begünstigte sogar derlei Kundze-bungen trotz der staatsmännischen Noten, die sie von Zeit zu Zeit in ihren halbamtlichen Blättern erschei-nen ließ. ES lag ihr daran, der Oessentlichkeit den Glauben beizubringen, daß Herr Bratianu eine Nütz-lichkeitSpolitik machen und sich dem Sieger anschlie« ^ßen werde, um als Schakal ungestört auf Leichen« raub gehen zu können. In Wirklichkeit aber waren Bratianu und seine Kollegen bereits beim Beginne des Krieges entschlossen, die bisherige» BundeSge-nossen Rumäniens zu verraten und sich der Entente anzuschließen. Bratianu mußte zu diesem Zwecke die Kriegsbegeisterung in Rumänien in Brand halten, die dem Kriege abgeneigte Mehrheit der Bevölkerung mußte sü" den Gedanken, in den Krieg einzugreifen, gewonnen werden. Und so arbeiteten der Minister-Präsident Bratianu mit den von Rußland u»d Eng-land bestochenen Take Jouescu und FilipeScu sehr verständnisvoll zusammen, wobei Herrn Bratianu allerdings der schwierigere Teil der Aufgabe zuge-fallen war. Ihm oblag eS ja, erstens die Mittelmächte über seine Absichien zu täusche», zweitens die Entente möglichst lange hinzuhalten, um den Preis zu schwindelnder Höhe hinaufzuschraube» und drit-tenS die Widerstände zu beseitigen, die sich in der konservativen Partei und im Kabinett deS Königs gegen eine Politik einstellen mußten, die nicht nur blanker Berrat an Deutschlani und Oesterreich Un« garn war, sondern auch für Rumänien große Gefahren barg. Bis zu einem gewissen Punkte ist Herrn Bra> tianu dieses Kunststück gelungen, vermutlich mitHilse der Königin, von der ein Brief an den Zaren exi-stiert, der deutlich erkennen läßt, daß diese Frau in die Jntrigen Bratianu» tief verstrickt war. Wie der Ein Krleönis. Von Emma Ruiß-Wradatsch. Ich greise in die Vergangenheit zurück und hole eine Begebenheit hervor, die meiner Erinnerung un-anilöschlich eingeprägt ist und die ich hier wieder« geben will. ES war um das Jahr 1890, wo ich als jun-ger Arzt einen kurzen Au'flug nach der Schweiz geplant hatte. Da nach den Wetterprophezeihungen Talb» für die zweite Hälfte Juli konstantes schönes Wetter vorhergesagt war, so wählte ich diesen Ter-min und machte mich reisefertig. Mein Ziel war die schöne Stadt Luzern am BierwaldstÜttersee, da von dort aus die Besichtigung geschichtlich wichtiger Punkte, von mir auSersehen waren, und ich bezog in einer hübschen Pension am User de« SeeS eine Stube im oberen Stockwerke, wo sich nur ei» Passagierzimmer noch vorfand und die übrigen Räume sür die Die-nerschaft bestimmt waren. Von meinem Fenster aus hatte ich eine« prächtigen Ausblick. Zl meinen Füßen dehnte sich bis in weite Fernen der blauglitzernde See. Und ganz nahe vor mir erhob sich der mäch-tibe Berg .Pilatus*. von dem die Sage geht, daß der Landvogt Pilatu», der von seiner Blutschuld ge-jagt, sich in den nahen düstern See der Bründler-alp gestürzt haben und in demselben, namentlich am Charfreitag spuken soll. Zufolge dieser Sage trägt der Berg seinen Namen; er gilt auch als sicherer Wetterprophet und man kennt von ihm den Spruch: Hat der Pilatus einen Hut, Dann wird das Wetter gut. Hat er einen Kragen, Dann kannst duS wage» Hat er einen Degen, Eo gibtS Regen. Dieser Spruch bezieht sich aus die Wolken, die entweder die Spitze einhüllen (Hut) oder weiter ab-wäris lagern und die Spitze frei lassen (Kragen) oder sich an der Seite des Berges hinziehen (Degen). Und man konnte sich mit ziemlicher Sicherheit nach diesen Zeichen richten. Da dieser Berg mein ganz besondere» Interesse erweckt hatte, so beschloß ich scho» am zweiten Tage meines AusenthalteS, nachdem ich mich von den Stra» patzen der Reise gekräftigt hatte, einen Ausflug auf seine Höhe zu unternehmen. Früh morgens schon erhob ich mich und mein erster Blick galt dem in-teressanten Barometer. Er hatte, gut Glück, seinen Hut fest am Haupte. Als ich aus dem Zimmer trat, um mich in den Frühstückssalon zu begeben, öffnete sich im selben Augenblick die Thüre des mir gegen-überliegenden Passagierzimmers und ein junger, ha-gerer Mann mit dunkler Gesichtsfarbe und blitzen-den schwarzen Augen erschien im Rahmen derselben; mit einem Blick aus mich geworfen, der etwaS wie Ueberrafchung ausdrückte, zog er sich wieder zurück und schloß die Türe. Vermutlich verwunderte er sich ebenso wie ich, einen Nachbarn vorzufinden. Er war König bearbeitet wurde, darüber belehrte mich ein Maueranschlag, den ich in Bukarest zur selben Zeit bemerkte, alS mir der Bänkelsänger den richtigen Be-griff von der Ethik rumänischer Politik beigebracht hatte. In großen Lettern stand aus dem Plakat zu lesen: „DaS königliche Schloß ist wegen Wegzuges zu vermieten." — Und Herr Bratianu duldet« diese Gemeinheiten, und während er vor einigen Tagen gelegentlich des Geburtstage» des -Königs den un» zerreißbaren Zusammenhang zwischen dem rumäni-schen Volke und seiner Dynastie feiern ließ, weiß alle Welt, daß er den niederträchtigen Aussähen nicht sernestand, die .Adeverul" besonder» in den letzten Tage» veröffentlichte, al» der König überrumpelt werden sollte, Aussätzen, In denen der Tag, an dem ein Hohenzoller als Fürst nach Rumänien kam, alt der größte Unglückstog l eS Landes und es als eine Pflicht des Volke» bezeichnet wurde, diesen Tag d;S Unheils in seiner Geschichte auszulöschen I Sonnino und Salandra habe» in Bratianu ihren Meister gesunden, allein es scheint, daß Bca-tianu am letzten Ende doch durch die Ereignisse mit sortgerissen wurde, und in eine Zwangslage kam, eher loszuschlagen, als er es geplant hatte. Vor drei Jahren hatt« Rumänien erst, al« die anderen Balkan-staaten völlig erschöpft waren, nach dem Kriege, ein-gegriffen, diesmal aber ist Rumänien genötigt, im Kriege sein Blut einzusetzen: DaS mochte nicht im Plane BratianuS liegen, allein die Entente konnte uno wollte nicht mehr warten, wenn sie nicht Salo» nichi ebenso schmählich räumen sollte wie sie Galli« poli geräumt hat, und als die Entente Anfangs August in Bukarest ihre letzte» Minen springen ließ, wurde Bratianu mit sortgerissen und beschränkte sich nur mehr darauf, bis »um letzten Augenblick den König mit und die Mittelmächte und Bulgarien ohn« den gewünschten Erfolg zu belügen. Bratianu halte nicht einmal mehr Zeit, den schnöden Verrat diplo» malisch einzuleiten und darum wirkt er auch in sei« »er Unvermitteltheit vielleicht noch stärker als der Italien». i . wahrscheinlich in der Nacht eingetroffen, denn am Tage vorher war ich noch alleiniger Zimmergast. Im Salon angelangt, ließ ich mir Tee ein-gießen und wechselte einige Worte mit meinem Sitz-nachbarn, dabei schielte ich nach der Türe, um wo» möglich den brünetten jungen Mann wiederzusehen, der, wie es schien, mein Interesse erweckt hatte. Doch er kam nicht zur Frühftückstasel. Ich erhob mich nun, um rechtzeitig zur Abfahrt des Dampfers zu gelangen, der mich bis zur Landungsstation Alp» nachftadt bringen sollte, von wo auS man mittel» Zahnradbahn den PilatuS hinansährt. Auf der Fahrt dahin fiel mir der Name eine» Orte» besonder» aus, nämlich: Rotzloch. Eine kleine Landungsstation am Fuße deS.Rotz-bergeS, auf welchem die Trümmer der Burg gleichen Namen» sichtbar waren. Ich forschte nun in meinen BehelsSbüchern nach und traf nun auf die Abstam« mung dieses wenig ästhetischen Wortes. Rotz kommt gleich dem Worte Roß, auch röche (Felsen) genannt. Wie ganz ander» erscheint nun durch diese Aufkli-rung der souderbare Name. I» Alpnachstadt angelangt, fand ich die kleine Bahn schon zur Abfahrt bereit Einen Blick warf ich noch rasch zu dem mächtigen Felsen empor, an welchen hinan ich nun zur obersten Spitze gelange» sollte, und bestieg dann den eigentümlich konstruierten Wagen. Ein schriller Pfiff und mit dumpfem Sau-sen und Zischen setzte sich die Lokomotive langsam in Bewegung. In meinem Abteil besand sich nur ei» Fahrgast, ein älterer Herr, mit graumeliertem Voll- Set!« 2 Der Weltkrieg. Kriegserklärung der Türkei an Ru-mänien. Der am 28. August in Konstantinop«! stattge-fundene Ministerrat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, daß die kaiserliche Regierung mit Deutsch, land und Bulgarien den Krieg an Rumänien erkläre. Der Beschluß wurde durch Zrade sanktioniert. Gegen Ruhland und Rumänien. Die Berichte de« österreichischen G e n e r a l st a b e«. 30. August. Amtlich wird verlautbart: Aus den Höhen nordöstlich von Orsova schlugen unsere Trup-pen wiederholt rumänische Angriffe ab. Sonst wurden die an der Grenze vorgeschobenen Kraftgruppen schrittweise und planmäßig, wie e» für den Kriegsfall seil längerem vorgesehen war, zurückgenommen. Der Feind wird sich rühmen. Petroseny?, Brasso und Kezdivasarhely besetzt zu haben. Die nördlichste» ru. mänischen Kolonnen stehen im Gyergyozebirge im Kampf. In den galizischen Waldkarpalhen haben deutsche Truppen den Russen die in den letzten Wo-chen heißumstrittene Höhe Kokul wieder entrissen. Im übrigen außer Vorseldkämpsen an der russischen Front keine besonderen Ereignisse. Unsere Donau-flottile zerstörte bei Turnumagurele an der unteren Donau rumänische Schleppschiffe, Hasen. Magazine und militärische Anlagen. Sie erbeutete bei Zimnica zwei volle Schlepper, ein Stegfchifs und zwei Mo torboote. 31. August. Aus den Höhen östlich von Her-kule» Fürdö wurden rumänische Angriffe abgeschlagen. Die im Csikgebirge kämpfenden k. u. k. Truppen bezogen aus den Höhen westlich von Esik Szereda neue Stellungen. Sonst an der ungarischen Front keine wesentliche Aenderung der Lage, An der russischen Front entfaltete der Gegner an zahlreichen Stellen er-höhte Artillerietäiigkeit. HeereSsront deS Generals der Kavallerie E Blicken. Senkrecht sah ich das Geleise vor mir emporlaufen; bald hatten wir eine steinerne Brücke über einen tiefen Abgrund überschritten und waren durch unheimliche Tunnele gefahren, bis wir plötzlich Halt machten. Wir hatten beiläufig den halben Weg zurück-gelegt. ES war hier die Ausweichstation mit dem Pumpwerk, um Waffer nachzufüllen. Ich verließ den Wagen und mit mir auch die übrigen Miisahrenden, nur der Herr im Ulster blieb in seiner Ecke sitzen. Nun konnte ich so recht überblicken, welch' gefahr-vollen Weg wir hinter un» harten, in welch' schwin« delnder Höhe wir uns befanden. ES schien mir, als schwebte ich zwischen Himmel und Erde. Unwillkür-lich schweifte mein Blick zur steilen Höhe empor, die vor unS unabsehbar in den Wolken sich verlor und die wir noch erreichen mußten. Die Luft war vruischr SUnHit lich von KaSzowka scheiterte ein Borstoß deS Geg-nerS. Anmerkung: Mit Nagy Szeben wird Hermann, ladt bezeichnet. Der Stellvertreter des EhesS deS SeneralftabeS: v. Höfer, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. 30. August. Nördlich der Karpathen keine Er-eisiniffe von besonderer Bedeutung. Deutsch« Trup-»en habe» den Berg Kokul nordwestlich von Zabie gestürmt. Großes Hauptquartier, 3l August. Westlich von Riga im Brückenkops von Dünaburg, im Siochodbo-ge» südöstlich von Kowel, südwestlich von Luck und n einzelnen Abschnitten der Armee des Generals Grasen v. Boihmer finden lebhafte Artilleriekämpfe tatt. In den Karpathen haben wir bei der Erstürmung deS Kokul einen Offizier, 199 Mann gefan-gengenommen. Feindliche Gegenstöße sind hier ab-gewiesen. Bei Durchführung von Angriffen aus mi-lilärische Anlagen von Luck und Torczyn schössen unsere Flieger drei feindliche Flugzeuge ab, ein wer» teres ist am 29. August bei Listopady (an der Be> resina) außer Gesecht gesetzt. l. September. Front deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Bom Meere b:S in die Gegend westlich von Luck 'st die Lage im allge-meinen unverändert. Südwestlich von Luck gelang e« den Ruffen, Boden zu gewinnen. Den Gegenangris-sen deutscher Truppen mußten sie unter schwerer Ein-büße wieder weichen. Zwei Olfijiere, 407 Mann blieben gesangen in unserer Hand. Neue Angriffe erfolgten heute früh und wurden abgewesen. Zwi-schen den von Brody und Tarnopol heranführenden Bahnen lebte das russische Arlilleriefeuer merklich auf. An der südlichen Bahn schrill der Gegner zum Angriffe. Bei Zbvrow hat er auj schmaler Front Vorteile errungen; sonst ist er — zum Teile durch Gegenstoß deutscher Truppen — zurückgeworfen. Front dcS Generals der Kavallerie Erzherzog Karl. Heftige Kämpfe haben sich auf der 24 Kilometer breiten Front zwischen der Zlola Lipa bei Nosow und dem Dnjestr abgespielt. Im nördlichen Teile dieses Abschnittes brachen russische Angriffe vor nnserer Front zusammen. Weiter südwestlich mußte dem feindlichen Drucke etwas nachgegeben werden. Südlich deS DnjestrS haben tapfere hessische Regi-menter im Abschnitte von SlaniSlau den russische» Ansturm gebrochen. In den Karpathen blieben Teil-angriffe deS Feinde« gegen den StepanSki und süd-östlich davon ergebnislos Südwestlich von Schipoih haben ostpreußisch« Truppen ihre Stellungen gegen-über de» Anstrengungen überlegener Kräfte restlos behauptet. Gegen Frankreich und England. Große? Hauptquartier, 30. August. Im Somme-gebiet kamen unter beiderseits andauernd bedeutendem artilleristischen Einsatz feindliche Unternehmungen am Tage in unserem wirkungsvollen Sperrfeuer nicht zur Entwicklung. Abends und nacht» erfolgten starke bereits schars geworden und nicht weil von uns lag aus mehreren kleinen Flächen hell schimmernder Schnee. Wir nahmen unsere Plätze wieder ein und wei-ter ging die Fahrt die steile Höhe hinan. Gegen die Spitze deS BergeS zu schneiden die Tunele tiefer in die Felsen ein, so daß da? Getöse gewaltig und nervenerschült-rnd wurde und eS kam mir gerade vor, als hörte ich auS dem schaurigen Dunkel Hilsernse, alS tönten Klagestimmen an mein Ohr. Mit einem Gefühl der Erl ichlerung sprang ich au» dem Wa-gen. als wir endlich nach einstündiger Fahrt am Ziele angelangt waren. Welch' überwältigender An-blick! Ringsum die hohen Berge, ganz nahe und ko-lossal und mächlig, tief unien der liebliche Bierwald-stältersee, der in seinem ganzen Umsange zu über-blicken war, und wie aus einer Landkarle hingezeich-net, ganz deutlich die Form eine» KrruzeS zeigte. Hier oben, um uns her, lag fußhoher Schnee »nd sröstelnd hüllte ich mich in meinen Mantel, wäh. rend ich darüber nachsann, wie ich vor kaum einer Stunde im blühenden Tale bei brennender Sonnen-Hitze, am spiegelklaren See dahergesahren kam und nun, wie durch die Lüfle getragen, 5000 Fuß hoch, auf der BergeShöhe stehe und stiere: dabei wandte ich mich dem schloßarlige» Hotel zu, welche» hier so einsam u»ter dichten Wolken tronte und suchte den wärmenden Speisesaal aus. au» welchem mir schon ein warmer Imbiß entgegenduftete. Am Mittags- .'iumwer 70 Angriffe au» der Linie OvillerS-Poziere» und zwi» schen Guillemont und MaurepaS-Wald, anschließend bi« zur Somme und über diese hinaus bis in di« Gegend von Chilly, wo der sturmbkreit« Gegner auch nacht» in seinen Gräben niedergehalten wurde. Unsere Stellungen sind restlos behauptet. Nördlich von O>iller»—Pozieres haben unsere tapferen Truppen im schweren Nahkamps die an einzelnen Punkten eingedrungen«» englischen Abteilungen wieder gewor-sen. RrchtS der Maas sind erneute, durch heftiges Feuer vorbereitete.französische Angriffe bei Fleury und gegen unsere Stellungen zwischen dem Dorfe und dem Chapitr« Wal» abermals zusammengebro-chtn. Südöstlich von Fleury wurde der Feind durch Gegenstoß zurückgeschlagen. Nördlich deS Ancr«bacheS und westlich von Mühlhausen wurde je ein feindliches Flugzeug im Luftkamps außer Gesecht gesetzt. Zwei Flugzeuge sind durch Abwehrseuer nordlich der Somme heruntergeholt. Ein weiieres mußte bei Sdyecourt innerhalb unserer Linien land«n. 3l. August. Im Frontabschnitt beiderlei!» von ArmentiereS entwickelte der Gegner rege Tätigkeit. Seine im Anschluß an starke Fenerübersälle vorge» henden ErkundungSabteilungen sin» abgewiesen. Bei Roclincourt (nördlich von ArraS) machte eine deut-sche Patrouille im englischen Graben eine Anzahl Gefangene. Beiderseits der Somme hält sich der Feuer-kamps aus großer Stärk«. Wi« nachträglich gemeldet wird, ging gestern srüh südlich von Martinpuich «in g«g«n die feindliche Stellung vorspringender Graben verloren. Im Maasgebiet herrschte, abgesehen von kleinen Handgranatenkämpfen bei Fleuiy, Ruhe. 1. September. Die englische Tätigkeit nördlich der Somm« blieb, abgesehen von einzelnen Hand-granaienangriffe», auf starke Anillerieenifaltung be» schränkt. Französische Angriffsabsichlen zwischen Mau-repas und Elery wurden durch Feuer unterbunden. Ein unsererseits unternommener Gegenstoß »rächte unS wieder in den Besitz deS früher verlorenen Ge-ländes bei Longueval und im Delvillewald. Südlich der Somme setzten abends die nach Bor bereitung der letzten T,ge erwaritte» sranzösischen Angriffe ein. Der Gegner legte den Hauptdruck auf die Front Barleux Soyecourt. Es kam zu erbittertem N.ihkamps im Abschnitte Estrees-Soyecourt. Entschlossene Gegen-angriffe sächsischer Regiannter bereitete» den ansäng-lichcn Fortschritten de» Feindes ein schnelle» Ende und warfen ihn in seine Ausgangsstellungen zurück. Im übrigen wurden die bereitgestellten feindlichen Siurmlruppen in ihren Gräben niedergehalten. Auf den Anschiußsronten entwickelten unsere Gegner an mehreren Stellen rege Feuer» und Patrouillentätig-seit. Im Sommegebiet wur en sechs, an der Mau« ein feindliches Flugzeug abgeschossen. Ein weitere» stürzte in unserem Abwehrfeuer östlich von 'Jpern ab. Der Krieg gegen Italien. 3l. August. Amtlich wird verlautbart: Keine besonderen Ereignisse. 1. September. Im Küstenlande wurden gestern mehrere Abschnitte unserer Front zwischen dem Monte Santo und dem Meere von der italienischen Artillerie zeitweise lebhaft beschossen. Südlich Salcano und tisch ging es recht heiter her, man lachte, scherzte, stieß an und vergnügte sich in jeglicher Art. Es waren auch mehrere Familien zugegen, die hier oben Quartier genommen, und sich in dieser reinen irischen Lust ungemein wohl fühlten. Einige Wenige nur speisten nach der Karte, darunter halte ich auch mei» «en Koupeenachbar bemerkt, der an einem Tische im Nebengemach Platz genommen. Mit der Reisemütze am Kopse und den Mantel um. kehrte er aller Wclt den Rücken zu und verzehrte hastig sein Mittagmahl. AI» ich nachher wieder einen Blick hinübergeworse», war er verschwunden. Nach eingenommener Mahlzeit schloß ich mich einer Gesellschaft an und stieg mit ihr aus denGip-sei de« E'el, den HanptauSsichtSpunkt des Pilalus; mit einem prächtigen Fernrohr rückten wir uns den Bürgenslock und die Rigikette ganz nahe, hielten Umschau im Berner Oderlande und mehreren Glet-schern und konnten sogar in nebeligen Umrissen die Bogesen ausnehmen. Leider hieß e» sich dal» tren» »en und zur Rückkehr rüsten, denn um 3 Uhr schon führte unS die kleine Sletterbahn wieder talabwärts. Als ich im Hotel anlangte und das erste Klingel-z«ichen gegeben war, die Reisenden der AdfahrtSstelle zusteuerten, hört« ich auS dem oberen Stockwerk« erregte Stimmen, in welche sich schmerzlich weibliches Schluchzen mengte. Ans dem, an mein Ohr drin» genden Wortschwall konnte ich nur noch vernehmen, daß cS sich um Entwendung kostbar-r Brtllant»hr-' gehäng« handelte. Weiteres Kommentar ließ stch nicht Nummer 70 westlich Lokvica ging feindliche Jnsanterie zum An» griff vor. Unser Feuer trieb den geind überall balb zurück. Der Etellverireter deS Chefs de» Generalstabe»: v Höfer, Feldmarschall Leutnant. vom Balkon. Die Berichte de« bulgarischen General» sta»«». I9. August. Die Truppen de» rechten Flügel» befestigten sich, nachdem sie die Serben, die sich in der Ebene von Lerina (Florina) befanden, zurückgeworfen haben, in ihre« neuen Stellungen nördlich und westlich Von Östrowofee. Wiederholte sei tische Angriffe in der Segend Moglena wurden unter beträchtlichen Verlusten de« Feinde« zurückgeworfev, so dab die Seiten g«zwun-gen waren, aus die Erneuerungen ihrer Unternehmun-gen »u verzichten. Unsere Truppen rückten »or und te> setzten die Höhen südlich von ZborSk». Im W»rdartale beiderseit« schwaches Arlillcriefeuer und Palrouillenge-fechte. Die Truppen de« linken Flügel« befestigten sich, nachdem sie alle engliich französischen Kräfte au« der Gegend von Lere», Drama und Kavalla hinter die Struma und den Tahino»-See zurückgeworfen haben, in ihren neuen Stellungen östlich der Struma und an der ägiischen Küste vom Gols von Orfano bi» zur Mündung der Resta. SV. August. An der mazedonischen Front ist keine wesentliche »endeiung eingetreten. Unsere Truppen, welche die ihnen angegebene» Stellungen erreicht und besetzt haben, befestigen sich dort. Nachdem die Nieder-lagen, die wir dem Feinde zugefügt hatten, seine Offensive zum Scheitern gebracht haten, beschränkt er sich auf der ganzen Front darauf, ein wiikung»lose« Ge-schützfeuer zu unterhalten Nur nördlich von Ostrovo-see und im Moglenicatal bemüht sich der Gegner turch vergebliche Gegenangriffe wieder in den Besitz der »er-lorene« Stellungen zu gelangen und seine piekäre Lage zu verbessern, aber alle sein« Versuche wurden abge-wiesen. Aus dem Tahino«see b> achten wir durch unser Geschützfeuer zwei feindliche Dampsboote zum Sinken. Sin feindliche« Geschwader beschob ergebnislos die Mündung de» Mestaflusse«. Ein feindliche» Flugzeug« geschwader hat die Brücke bei der Eisenbahnstation Buk angegriffev. Der Angriff hatte weder Materialschaden noch Opfer an Menschenleben im Gefolge. Bulgarien« Kriegserklärung. Am I. September um 10 Uhr vormittag» wurde dem rumänischen Gesandten in Sofia die Krieg»erklä-rung übergeben. Früh morgen» wurde in den Straßen da» KriegSmanifest angeschlagen. Deutscher Bericht vom 1 September. An der Zegan«ka Planina und an der Mogle»«-front brachen serbische Angriffe zusammen. Der Krieg der Türkei. Die Berichte de» türkischen Haupt« quartier«. 27. Auqust. Kaukasusfront. Auf unserem rechten Flügel wurde auch gestern die Offensive mit Erfolg fortgesetzt. Infolge einer auf der Rückzugtlinie eine? erbeuten, denn die Glocke rief zur Abfahrt und ich mußte eilen. Der alte Herr im Ulster kauerte bereits wieder in seiner Ecke. doch ich stieg nicht zu ihm ein, auch von den übrigen Reisenden schien keine» Lust hiezu zu haben, denn er blieb allein! Ich hatte nach dem Ausfluge am Pilatus eine Nacht des wohltuendsten Schlafes verbracht, so daß ich erst um späten Morgen au» dem Beite kroch. AIS ich meine Stubentür öffnete, um nach meinem Schuhzeug zu langen, stand die mir gegenüberliegende Zimwertüre weit offen, der Gast mit den blitzenden Augen war also wieder fort? Ich beiilte mich, meine Toilette zu beenden, um noch weitere Sehenswürdig« keilen in Augenschein zu nehmen, deren Genuß ich mir in der Stadt zu verschaffen gedachte. Bald war ich so weit, und alS ich nur noch meine Brillant« knöpfe, di? ich aus Borficht tagS vorher im Schubfach? des NachtschrankeS hier zurückgelassen hatte, an die Hemdbrust knöpfen wollte, fand ich da» Etui offenstehend, doch leer. Jäher Schreck erfaßte mich und es schien mir im Momente, als glotzlen aus demselben die blitzenden Augen des Fremden mich an. Ick schlug Lärm und alarmiert« das ganze HauS, der Vnllantraub am PilatuS kam mir in den Sin», ebenso der unheimliche Alte im Ulster. Gab es einen Zusammenhang damitT BIS ich dieS Alles haarklein erzählt hatte, machte der Besitzer der Pension selbst die Anzeige bei Gericht. (Schluß folgt.) Deutsche Wacht Teile» der feindlichen Sireitmacht durchgeführten Be-wegung wurde der Feind in die Flucht geschlagen und nach verschiedenen Richtungen zersprengt. Ein Teil der feindlichen Truppen wurde gefangen genommen. Wer sich widersetzte, wurde niedergeinacht. Im Zentrum und auf dem linken Flügel ereignete sich nicht» von Bedeu« tung. E» kam nur zu unbedeutenden Ueberfällen und zu Zusammenstößen von Patrouillen, die für un« gün« stig verliefen, sowie bedeutungslosen lokalen F«uerg«< fechten. Eine» von fünf feindlichen Flugzeugen, die vom Bord eine« Fliegerschiffe» au» in der Küstenzone von Gaza ankgestiegen waren und Bomben abwarfen, stürzte ab und wurde erbeutet. Der Pilot wurde .„fangen ge-nommen. Am gleichen Tage winden zwei andere feind-liche Flugzeuge durch unser Feuer in die Flucht gejagt. 30. August. Kaukasu»front. Im verlaufe der An-griffe, die unsere Truppen vorcestern auf dem rechten Flügel unternahmen, verdrängten sie den Feind durch Bajonettang.iff au» feinen Stellungen. Auf der Der-folgung machten sie über 400 Gefangene und erbeute-ten 80 Kisten mit Munition sowie eine große Menge Berschan'ungsmaterial. Die Gefangenen erklären, daß 6 Kanonen durch unser Feuer vollständig zerstört wor» den find. Im Zentrum örtliche Feucrk.lmpfe mit Unter-brechungen und Patrouillengeicchte. Auf dem linken Flügel haben die glücklich abgeschlossenen üterfallSartt-gen Angriffe die Abschneidung eine« Teile» der feindlichen Schützengräben bewirkt. Dem letzten Berichte zu-folge wurden bi« zum vorgestrigen Kampfe 2'/, DIvi-Renen vollständig zersprengt und 5000 Gefangene mit Einrechnung jener von heute eingebracht, sowie mehrere Kanonen, Maschinengewehre und eine Menge Waffen erbeutet. Sine unserer Krastkolonnen, die mit der Unter» drückung de» Ausstände» betraut ist, hat in einem Ge-fechte die 80 Kilometer südwestlich von Medina ange» troffeven Aufständischen völlig geschlagen und sie in der Richtung auf Janbu geworfen. Ju einen, Gefecht.-, da« eine unserer Abteilungen in den letzten Tagen den Aufständischen in der Zone de« Taif lieferte, verloren diese zahlieiche Tote. Auo Ftaöt uiii» Land. Kaiserlicher Dank an da» steirische Krieq»silrsorgeamt. Das Kriegsfitrforgeamt Zweigstelle Ste,ermari hat an die Mililärkanzlei deS Kaiie,« ein Stück jener künstlerisch ausgestatteten Feldzeichen des „Eisernen Ko^p»« üdersand«, wie sie anläßlich der Kaiserfeier 1916 den heldenmütigen Truppen des drillen KorpS gespendet wurden. Ueber, die« hat daS steirische Kriegsfürsorgeamt auch ein Exemplar des BucheS ..StkiriichcrWaffensegen' von Peter Rosegger und Oltokar Kernstock unserem Kai-ser überreichen lassen. Hiefür ist nun an die Zweig-stelle de« KriegSfürforgeamte« da« nachstehende Schreiben vom Gencraladjutanten des Kaisers ein-gelangt: „In Erwiderung der geschätzten Zuschrift vom 12. d. beehre ich mich mitzuteilen, daß ich vom Inhalte derselben Seiner k. u. t. Apostolischen Majestät, bei gleichzeitiger Vorlage de» ihr anverwahr» gewesenen symbolischen .Feldzeichens de« Eisernen Korps" sowie der vortrefflichen Sammlung der Ge-dichte Peter Roseggers und Ottokar Kernstocks „Steirischer Waffenfegen" alteruntertänigst Meldung zu erstatten nicht verjchlte und daß Seine Majestät für diese sinnige un» «Uerhöchstdieselben auf da« an« genehmste berührende Widmung zum Allerhöchsten GeburtSseste Allerhöchstderen herzlichsten Dank der Zweigstelle für das Herzogtum Sleiermark des k. u. k. Kriegss-inisteriumS, KriegSfürforgeamt Allergnädigst auszudrücken geruhen. Zugleich hatten Seine Majestät die Gewogenheit Allerhöchstihre würmstempfundene Anerkennung für die von der Zweigstelle sür das Herzogtum Steiermark des k. u. k Kriegmniuisterium«, KriegSfürforgeamt den mit bewundernSwertem Helden« mute im Südwesten rapfer und erfolgreich kämpfen-den österreichifch-ungarischen Truppen in muniftzen« tester Weise zum heutigen Kaisertage zugewendeten Liebesgabe» huldvollst lundzutun, n elche wadrhuft bestgedachte Fürsorge bei Seiner Majestät unget»ilte lobende Würdigung fand. Zur aufrichtigen Freude gereicht e« mir dieS auf Allerhöchsten Befehl zu der Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark des k. u. k. Kriegsministeriums, Kriegsfürsorgeamt gefäl, ligen Kenntnis dringen zu dürfen und fei es mir gewährt auch für das mir liebenswürdigst zugeeignete „Feldzeichens des Eisernen Koips* sowie für die Gedichtsammlung „Steirischer Waffenfegen" meineu innigsten Dan? der Zweigstelle für das Herzogtum Steiermark des k. u. k. Kriexsminifterium», Kriegs-fürforgeamt aussprechen zu können. Gerne erg'eife Seite Z ich die sich mir bietende willkommene Gelegenheit, um die löblich« Amtsleitung meiner vorzüglichsten Hochachtung ganz ergebenst versichern zu dürfen.» Schloß Schönbrunn, am 1#. August 1916. Graf Paar. Der Dank de» dritten Korps an die Steiermark. Bom Kommandanten des dritten KoipS k. u. k. Feldmarfchalleutnant Josef Ritter von Krautwald ist nachstehendes Schreiben an da< Kriegsfürsorgeamt Zweigstelle Steietmark eingelangt: „Wieder hat sich üaS Füllhorn der lieben, grünen Steiermark über uns ergossen. Was bienenemsiger Fleiß sammeln und schaffen konnte, eS wurde uns im reichsten Maße zuteil. Nicht nur für dai leib-liche. auch für das geistige und feeliiche Wohl ward gesorgt. Besonders ersreuten das eiserne KorpS die eisernen Feldzeichen. Wir wollen ste tragen als Wahrzeichen für unS und als Warnung für unjere Feinde. Dieselbe» sollen sie fürchten, wir aber wol» len sie einstenS unbefleckt unseren Nachkommen als schönstes Andenke» überlassen. Ich kann nur mit ärmlichen Worten danken für daS, was uns das her, liche Steirerland durch seine Einwohner mit den goldenen Herzen geboten hat. Meine Offiziere und die Mannschaft wissen diesen neuerlichen Beweis der wahren Fürsorge zu schätzen, sie empfinden tief die für sie darin liegende Wertschätzung und sind jeder« zeit zu neuen Taten bereit." Den Abgeerdnetea Herren Ritter von Pantz und Heinrich Wastian war eS gegönnt, mit dem Kommando deS 3. Koips in unmittelbare Fühlung zu treten und verschiedene Abteilungen steirischer Truppen an der Fiont auf« suchen zu dürfen. Ueberall fanden die beiten Abge» sandten deS steirischen Kriegssürsorgeomles die freu-digste und herzlichste Aufnahme und waren diese s« glücklich, unvergängliche Eindrücke von der dewun« derungSwürdige» Aufopferung unserer Krieger mit sich nehmen zu können. Der Dank der Sechsundzwanziger. Bekanntlich haben die Städte Eilli und Marburg dem heimischen Landwehrregimente anläßlich des Ge-bnrtstages unseres Kaisers ein silbernes Signalhorn gewidmet. Aus das Begleitschreiben, welches Bürger» meisterstellvertreter Korl Teppey aus diesem Anlasse an das Regimentskommando gerichtet hatte, langte dieser Tage beim Stadtamte folgende» Dankschreibe« ein : An das hochlöbliche Stadtamt Eilli. Feldpost 48, am 21. August 1916. In höflicher Erledigung der heute beim Regiment« eingelangten, ungemein freund-lichen Zuschrift des löblichen Stadtamtes — gezeich-uet von Sr. Hochwohlgeboren Herrn Bürgermeister-stellvertreter Karl Teppey und datiert vom 15. d. — gereicht es mir zur besonderen Freude, dem hoch-geschätzte» Herrn Hizebürgermetster im Namen aller vor dem Feinde stehenden Sechsundzwanziger für die ehrenden Worte der Anerkennung den herzlichste» Dank auszusprechen. Ebenso stammt der Dank un» sereS Regimentes, den es hiermit den schönen Städten Eilli und Marburg sür das in so liebenswürdiger Weise gewidmete silberne Signalhorn abstattet, aus dem vollsten Herzen aller seiner Angehörigen. Die Sechsundzwanziger werden diese sinnige Ehrengabe der beiden Städte, mit denen das Regiment seit je-her auf daS Innigste verbunden ist, ste!S in hoh;n Ehren halten und sie werden wie bisher, so auch fernerhin — unbekümmert um die Zahl der Feinde — daS herzer hebende Vertrauen seitens ihrer gelieb» ten Heimat in jeder Hinsicht zu rechtfertigen wissen. Es ist mir ein wahres HerzenSbedürsniS, dem hoch-löblichen Stadtamte an dieser Stelle kundzutun, daß ich ehrlich stolz darauf bin, diese« prächtige Regi» ment, das sich in diesem ungeheuren Kriege durch eine Reihe wunderschöner Wassenersolge seinen gu» len Ruf redlich erworben und befestigt hat, führen zu dürfen. Als Dolmetsch der Gefühle aller Sechs-undzwanziger entbiete ich der altehrwürdigen, je»och in steter Verjüngung emporstrebenden Stadt Eilli be-geisterte Grüße und zeichne mit dem Ausdrucke der ausgezeichneten Hochachtung und in treuer Ergeben» heu gez. Rudolf Passy, Regimentskommandant. Kriegstrauung. Am 2b. August wurde in Pischätz Herr Leutnant Rolf Steuer mit Fräulein Pötscher-Högeldberger getraut. Soldatenbegräbnisie. In den letzten Ta-zen wurden aus dem hiesigen Heldenfriedhose nach-folgende Soldaten, die in den hiesigen Krankenhäusern Keile 4 HeAhHe Aiacht 9hnmn 70 ihr«» Krankheiten bezw. Verwundungen erlegen waren, bestattet: am 1. September der Korporal Martif Bezjak de« 87. I. R. und der Infanterist Jose Szücs des 52. I.-R. und am 2. September der Infanterist Jakob Lunic de« 22. J.R. Todesfall. Heute starb der langjährige Ver« emsdiener der Freiwilligen Feuerwehr. Herr Michael Kalander nach längerem Ltiden. Der Verstorbene war als VereinSdiener auch für viele andere Vereine tä'ig nnd werden ihm dieselben wegen seine« Eiser, seiner Treue und Gewissenhaftigkeit ein treneS Ge-denke» bewahren. DaS Leichenbegängnis findet am Montag um 3 Uhr nachmittags vom allgemeinen Krankenhause auS statt. Evangelische Gemeinde. In der evange-lischen ChrtstuSkirche findet morgen vormittags um 1t) Uhr ein Got esdienst statt, in dem Herr Pfarrer May über .Der Ernü der Stunde" predigen wird. Spende. Anläßlich des Heldentodes de» Ka-betten Bruno Zweiko aus Store spendete „Unze-nannt" zu Gunsten evang. Arbeit 20 K. Auch an dieser Stelle sei dasür auf« herzlichste gedankt. Heldenfinn und Volkestreue Der Haupt-leitung der „Südmark" kam folgendes Schreiben zu: Mein Bruder, abs. jur. Erich Guggenberger, der sich als Referveleutnant des J.R. 79 Ende August 1914 frnwillig zu einem ErkundungSgange Über die Drina bei LoSnica gemeldet hatte, war seit dieser Zeit ver-mißt. Kürzlich erst erhielten die Eltern die Nachricht, daß er bei seinem schweren Gange den Heldentod fand. Wieso mancher treuerMiiarbeiter der Schutz-»ereinSdestrebungen besiegelte auch er aus dem Felde der Ehre die Treue zu seinen Jugendidealen. Schon in der Mittelschule war er ein emsiger Förderer dei Schutzveieine «nd insbesondere der Südmark und war sein Jahrgang der erste in Triest. der beim Scheiden von der Anstalt den Schutzvereinen ansehn-liche Spenden alS Erfolg eifriger Sammeltätigkeit während der letzten Mittelschulklassen widmen konnte Auch während feiner Hochschulzeit blieb er ein treuer Anhänger der Schutzvereine und war inSbefonderS im akad. nationalen Arbeitsausschuß wie im AuS-schusse der akad. Südmark Ortsgruppe „Universität" in Graz. bei dieser auch einige Zeit als Obmann, rege völkisch tätig. So ersülle ich daher namens meiner Angehörigen nur einen Wunsch deS Toten, wenn ich unter einem den Betrag K 350 als eine Art Vermächtnis meines Bruders mittelst Postanwei-fung übers-ude. Auszeichnung im Feuerwehrdienste. Der Statthalter hat dem Feuerwehrhauptmanne der freiwilligen Feuerwehr in Gam« bei Marburg, An-ton Hsfbauer, die Ehrenmedaille für 25jährige der-dienstliche Tätigkeit aus dem Gebiete des Feuerwehr-und RettungSwesens verliehen. ParKmufiK Sonntag mittag. Bei der am 3. September um l 1 Uhr im Stadtpark statt-findenden Militärkonzerte zu Gunsten de« Invaliden-fondes deS heimischen Infanterie Regimentes kommen unter anderen Stücken die l4. ung. Rhapsodie »on LiSzt, eine Fantaste aus der Oper „Tiefland" von D'Albert »nd „Historische Märsche' in der Zu-fammenstellung von Kaiser zur Ausführung. Beginn 11 Uhr, Ende halb 1 Uhr. Eintritt 20 Heller, Kin-der unter 10 Jahren frei. Städtisches Lichtspiel. Einem allgemeinen Wunsche entsprechend hat sich die Leitung der städti-schen Lichtspielbühne entschlossen, da» Bild „Quo vadiS" zu erwerben. Nachdem nun die vorhandenen FilmS schon durch lange Zeit lausen, wurde ein ganz neues Bild erworben. Da« Bild .Quo ftidi«" kann daher erst am 6., 7. und 8. Oktober auf unserer Lichtspielbühne vorgesührt werden. Filmbeschreibun-gen sind schon jetzt an der Kassa zum Preise von 20 Heller erhältlich. Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. Die diesjährig; Hauptversamm« lung des Deutschen Schulvereines find.i am 8. d. um 10 Uhr vormittags im Festsaale des Schulver-einShauseS Wien 8., Florianigasfe 39, statt. Alle Mitglieder und Freunde deS Deutschen Schulver« eines werden zu dieser Hauptversammlung höflichst eingeladen. Dem Ernste der Zeit entsprechend, wird bei dieser Gelegenheit von jeder Festlichkeit abgesehen werden und es wird nur die folgende Tagesordnung zur Verhandlung gelangen: 1. Erstattung der Tä-tigkeitSberichte über das vergangene Bereinsjahr; it. Neuwahlen der Vereinsleitung Teilnehmer- und Gastkarten sind in der Kanzlei des Deutschen Schulvereines anzusprechen. Verstaatlichung der Landesdierauf läge Ab 1. September 1916 wird die LandeSbier-aus läge ans Bier und zwar für Steiermark im Aus« maße von 8 K per 100 Liter von den Brauereien unmittelbar vom Abnehmer eingehsben, wie es bis- her bei Abgab« von Bier an Privaten bereits der Fall war. Es entfällt daher in Zukunft die unmit-telbare Vorschreibung der LandeSbierauflage vom LandeSbieiinipektorate an die Schankgewerbetreiben-den. Hierdurch werden die AuSschankpreise für Bier einer Aenderung nicht unterworfen. Da die Landes« bierauflage im Ausmaße von 8 K nach wie vor die-selbe bleibt. Etwas zum Nachdenken. Das hollän« difche Blatt Nieuwe Rotterdamsche Eourant schieibt über unsere Monarchie: „Die Madjaren pflücken jetzt die Früchle der Sprachenpolitik, welche sie den anderen Nationalitäten aufzwangen. DaS Ergebnis dieser Pvlitik ist, daß eine einheitliche Sprache im Lande Herrschi und nicht solche Verwirrung wie in Oesterreich. Die Madjaren sind eben ei» „Herren-voll" wie die Preußen, Engländer und Nordamen-kaner, welche zu regieren verstehen. Die Deutsch-Oesterreich« sind daS nicht. In einem l'andr mit verschiedenen Völkern kann nur einer Herr sein. In Ungarn ist dies der Fall, in Oesterreich nicht. Dadurch kommt es, daß da« reichere, weiter ent« wickelte, besser bevölkerte u nd industrielle Oester »eich nicht so ei lig ist, wie da« ungarische Volk. ES gibt Leute, welche die Ansicht aussprechen, daß dieS nach dem Kriege »och mehr der Fall sein wirb." — Dazu bemerkt die vom k. k. Majoraudi-tor Dr. Albin Schager sPrefseabteilung, Feldpost 239) ausgezeichnet geleitete Tiroler Solda'en Zei-lung": „ES ist immer lehrreich zu sehen, wie man in fremden Augen erscheint. Wir glauben aber, daß das holländische Blatt sich irrt. Man wird allerdings gegen alleS in Oesterreich, was sich in unseren SchicksatSstunden als unzuverlässig erwiesen hat. mit Schärfe und erzieherischer Strenge vorgehen müssen, feien es Einzelne oacr Nanone» Es handelt sich aber dabei nicht darum, daß eine „Rasse" .Herr" über die anderen werde. Anch die einheitliche Sprache muß nicht deshalb kommen, weil sie uur die deutsche sein kann, sondern weil sie sich in Eriahiungen, die wir beinahe mit der Existenz Oesterreichs bezahlt haben, als unentbehrlich erwiesen hat." Ein dritter fleischloser Tag. Demnächst wird eine Verordnung erscheinen, womit für die ganze Monarchie ein dritter fleischloser Tag in der Woche sestgesetzt werden wird. Schon al« die erste Verord-nung erschien, beabsichtigte die Regierung zur Er-Haltung der Rindviehdestände gewisse Fleiichbeichrän-kungen einzusühren. Die erste Verordnung war nur sür die Gasthäuser sestgesetzt »nd wurde erst später aus die privaten Wirtschaften ausgedehnt. Die Fest-setzung der fleischlosen Tage blieb den Landesdehör-den überlassen. Nunmehr sieht sich die Regierung genötigt, einen dritten flujchlosen Tag in der Woche zu bestimmen. Die Festsetzung wird jedoch nicht wie bei der ersten Verordnung durch die Landesbehörden, sondern durch die Zentralbehörde erfolgen. E« wer« den al« fleischlose Tage festgesetzt: Montag, M'tt-woch und Freitag. An zweien dieser Tage wird je-der Fleischgenuß sowohl in den Gastwirtschaften al« auch in den Haushaltungen wie bisher vollständig untersagt sein, die von der Behörde zum Genuß frei« gegebenen Wurstsorten, wie Preßwurst, Blut- und Leberwürste usw. werden auch weiterhin an fleisch freien Tagen genossen werden können, während am dritten Tag, um eine Milderung eintreten zu lassen, der Genuß von Schasfleisch gestattet sein wird. Die Ursache dieser A>i«nabme lieg« vornehmlich darin, daß wir über eine genügende Menze von Schasfleisch verfüge». Regelung des Kasseeoerkehres. I» einer vor Kurzem erschienenen Ministerialverordnung wird die Ministerialveiordnung vom l8. Juni 1916 über die Regelung de« Verkehres mit Kaffee zum Teile abgeändert und ergänzt: Wer mindestens 000 Kg. von nach der Ministerialverordnung vom 18. Juni gesperrtem Rohkaffee besitzt, hat seinen gesamten, der Sperre unterliegenden, fei eS in eigener oder frem-der Verwahrung befindlichen Kasseevorrat spätestens bis zum 31. August l. I. der KriegSkasseez,nttaI« Ges m, b. H. in Wie» 1., Elisadethstraße 1, mit eingeschriebenem Brief anzubieten In dem Angebot find Menge, Sorte, Einkaufspreis, etwa aufgelaufene sonstige Kosten, sowie Name und Anschrift deS frü-heren Besitzer« genau anzugeben. Die Originalrech-nnnge» sin» dem Angebot anzuschließen. Die Kaffee-zentrale hat sich bis zum 20. September 19>6 zu erklären, welche Mengen an Kaffee sie übernehmen will. Für jene Mengen, die sie in der Eiklärnng frei gibt, endigt die Sperre mit dem Zeitpunkt der Abgabe der Erklärung. Gibt die Kaffeezentrale «ine Erklärung innerhalb der erwähnten Frist nicht ab, so endigt die Sperre mit dem Ablaus der Frist, d. i. dem 20. September 1916. Die tatsächlich« Ablieferung des in Anspruch genommenen Kaffee« hat zu dem durch die Kaffeezentrale bestimmten Zeitpunkte zu erfolgen. Hinsichtlich deS Uebernahmspreise« bleiben die Bestimmungen der früherm Minifterialver-ordnungen in Geltung, der Uebernahmsprei« wird also, sofern nicht ein Uebereinkommen zustandekommt. vom Ministerium festgesetzt. Vom 18. September 1916 tritt der Höchstpreis für den Kleinverkauf von gebranntem Kaffee ein. Er beträgt 8 K für das Kilogramm. Neugeregelt wurde der Veikehr mit Kaffeemifchnngen und Kaffeeffeuzen. Bei der Abgab« dieser an die Verbraucher wird fernerhin nicht daS Gesamtgewicht der abgegebenen Kaffeemischung oder Kasfeefsenz. sondern nur da« Gewicht de« tatfächli» chen Gehaltes der Mischung oder Essenz an reinen Bohnenkaffee auf die Kaffeekarte angerechnet werden. E« darf daher z. B. gegen einen auf Kg. Kaffee lautenden Abschnitt der Kaffeekarte nur eine solch« Menge einer Kaffeemischung oder Kaffeessenz abgegeben werden, deren Gehalt an reinem Kaffee Kilogramm nicht übersteigt. Sache der Erzeuger der Mischungen und Essenzen ist eS, ihre Waren in Packungen herzustellen, welche die Abgabe gegen Kartenabschnitte ermöglichen. Eine Unterteilung der Abschnitte auf kleinere Mengen als '/, Kg. Kaffee findet nicht statt. Stimmt die Gewichtsmenge des in der Mischung oder Essenz enthaltenen reinen Bohnen-kasfee mit der GewichiSmenge des Kasfeekartenab-schnittes nicht überein, so muß stetS der höhere Kaf-feekartenabschnitt abgegeben werden. Kaffeemifchungen und Esfenzen dürfen nur in Packungen abgegeben werden, auf denen der Name und Wohnort des Er-zeugerS, sowie der Inhalt der Mischung oder Essenz an reinem Kaffee durch Angabe des absoluten Ge-wichtes diese» Kaffees — unter Haftung des Erzeu-gerS für die Richtigkeit der Angabe — deutlich ersichtlich gemacht ist. Um den Erzeugern Gelegenheit zu geben, ohne R cksicht ans die getroffene Regelung bereit» hergestellte Vorräte abzustoßen, wurde üde'die« die Bestimmung getroffen. da< solch« schon vorhan-den« Vorräte bi« 20. September 1916 ohne Kaffee-karte abgegeben werden dürsen, soserne sie nicht mehr al« 20. v. H. an reinem Kasse« enthalten. Im üb« eigen verbleibt e« auch für Kafse/mischungen und Kaffee-Essenzen bei den Bestimmungen der Mini-sterialoerordnung vom 18. Juni 1916, R -Ä.-Ll. Z. 186; e» finden also inSdesonde.e die Bestimmungen dieser Verordnung über Bezugscheine auch auf den Verkehr mit Mischungen und Essenzen Anwen-bung. Zu Gunsten von EiseubahnlebenSmitielmaga zinen ist nun bestimmt worden, daß sie mit Bewilli-gung der politischen Landcsstelle Kasfee an ihre Mit-glieder auch gegen Kaffeekarlen auS anderen Ver« waltungsgebieten abgeben können Bekanntlich ist im Allgemeinen die Gültigkeit der Kaffeekarte auf das Kronland beschränkt. Keine Berste für Braumalz. Durch eine im ReichSgesetzblatte zur Verlautbarung gelan-gende Verordnung de» Handelsministers wird die Verarbeitung »on Gerste zu Braumalz vom 4. d. angesangen bis aus weiteres untersagt. Dieses Verbot findet keine Anwendun j ans Gerste, die vor die» sem Tage bereits eingewicht worden ist. DaS Ver-bot beschränkt sich auf die Erzeugung von Brau-malz. Die Erzeugung von Grüumalz sowie der Malzprozeß in den Malzkaffeesabriken fällt nicht unter daS Verbot. Durch diese Maßnahme der Re-gierung soll die gesamte Gerste b>S zu dem Zeit-punkte, zu welchem die endgiliigen Ergebnisse unserer Getie dcernte vorliegen werden, für unmittelbare Approvisionierungszwecke sichergestellt werden. Weitere Biereinschränkung. Durch den Gerstenmangel waren die Brauereien gezwungen, in der letzten Zeit an die Gastwirte Bier nur in der Menge von 60 Prozent des früheren Bedarfes ab-z-geben. Vom 1. S.ptember an erhalten die Gast« wn te von den Brauereien nur mehr 3» Prozent des ursprünglichen Bedarfes. Gerste, die Vertreter heimi-scher Brauereien in Ungarn gekauft hatten, wurde von der ungarischen Regierung beschlagnahmt und ungarischen Brauereien überwiesen. Angemessene Preise im Biehhandel. Die steierinärkische Statthalter« hat mit Billigkeit vom I. September 1916 an folgende Richtpreise für d«n Handel mit Rindern ab Stall für das Kilogramm Lc bendgewicht festgesetzt: 1. Für Echlachtrinder. Ochsen: I. Qualität bis zu 3 50. 2. Qualität bi« ju 3 20, 3. Qualität bis |u 2 90 St; Stiere und Kalbinnen: I. Qualität bi» zu 3'30, 2. Qualität bi» zu 2'90, 3. Qualität bi« zu 2'5U «; Röhe: 1. Qualität bi» zu 3'10, 2. Qualität bi» zu 2*60, 3. Qualität bi» zu 2*10 5t; Kälber: 2*60 bis zu 3 K 2. Für Nutzender : Zum Zuge ausgesuchte Ochsen bi« »u 3-50 K, hottragende Nutzkühe und Kalbinnen 3'20 bi» zu 3*40 St, Neumelkkühe 3 30 bi» zu 3°50 St, Jungvieh Nutzware unter 2 Jahren (Terzen, Jungkalbinnen) N,MMN 70 3*20 bi« zu 3 50 St. Die Preisbestimmungen unter 11 gelten nicht für Rassezuchtvleh, da« ist in da« Herdebuch eingetragene, lizenzierte oder prämiierte Zucht-stiere, Zuchikübe, inbefondere Herdebuchkühe und Zucht-kalbinnen und Jungstiere, welche Nachkommen von Herdebucheltern find. Die Erhöhung der Schlachtvieh-preise war unbedingt notwendig, um die Landwirte Steiermark« wit jenen der übrigen Kronländer gleich-zustellen, in welchen bereit« feit längerer Zeit Preise in gleicher Höhe, bezw. noch höhere Preise festgeletzt find. Die Einbeziehung vo« Nutzvieh in die PreiSrege-lung wird gewiß allgemein begrüßt werden, we l da-durch der Tauschhandel mit Nutzvieh bezw. von Nutz-»ieh gegen Schlachtvieh nun in geregelte Bahnen ge> lenkt wird und gerecht vor sich gehen kann. Maßnahmen zum Schutze der heran-wachsenden Jugend vor Verwahrlosung. Der Statthalter ha« auf Anordrunq de« Höchstkom-mandierenden Verfügungen zum Schuhe jugendlicher Personen (bi« zum vollendeten 17. Lebensjahr) vor Verwahrlosung erlassen. Darnach ist e« ihnen unter anderen verboten, öffentlich Tabak zu rauchen und stch nach 9 Uhr abend« auf öffentlichen Straßen und An-lagen herumzutreiben. Der Besuch von Gasträumen jeder AN ist ihnen nur bi« 9 Uhr abend« unv nur in Begleitung erwachsener Angehöriger, Vormünder, Lehr-Herrn ulw. gestattet. Brantweinschenken dürfen sie über-Haupt nicht betreten Inhaber von Singlpielhallen und ähnlichen Unternehmungen dürfen solchen Jugendlichen den Zutritt auch nicht in Begleitung Erwachsener ge° statten. Kinovorstellungen dürfen Jugendliche nur be-suchen, wenn diese vor 8 Uhr abend« schließen und die Vorstellung ausdrücklich al« für Kinder und Jugend-liche geeignet erkannt worden ist. Den Gewerbeinhabern ist e« verboten. Jugendlichen Tabak, Zigarren, Zi»a-reiten, unnütze LuxuSgegenstände oder Spielwaren, Er-Zeugnisse der Schundliteratur und Bilder, die da« ge-fchlechtliche Empfinden ungünstig beeinflussen, zu ver-kaufen. Den Jugendlichen ist da< Betteln und Hauste-ren verboten Erwachsene, die die Uebeitretung dieser Verordnung begünstigen, werden von den politischen Behörden erster Instanz bestraft. Den Jugendlichen von Sicherbeit«o>ganen abgenommene Rauchgegenftände. Spielkarten ukw. find einer militärischen SaniiätSan flalt für kranke und verwundete Militaristen abzulie fern. Die Verordnung trat am l. September in «rast Unbeaufsichtigte Kinder. Die Besitzer«, l-uie Georg und Antonio Taizl sowie deren Tochter Theresia au» Pametfch bei Windischgraz gingen in die Kirche und ließen die 8 Jahre alte Christine, den fünfjährigen Gustav und den 4jährigen Georg unter der Aufsicht der ILjährigen Maria Taizl allein zu Hause. Christine Taizl ging in das Zimmer de« Vater«, wo sie im Recke de« Vater«, der beim Militär dient und sich gerade auf Urlaub zu Hause befand, eine scharf geladene Patrone. Sie nahm die Patrone und ging mit derselben hinter da« Wirtschaftsgebäude, wo sie mit einem Steine mehrmal» auf die Patrone schlug. Tabei ging dieselbe lv« und zerriß der Christine aus der linken Hand sämtliche Finger. Da« Kind erlitt nebenbei auch im Gesicht und auf der rechlen Hand Verletzungen. Da« Kind wurde in schwerverletztem Zu-stand« in da» Krankenhau» »ach Windischgraz gebracht Eine unvorfichtigte Mutter. Die Be-scher in Anna Kvzote in Sremic bei Rann trug bei einem Spaziergange ihr 4 Monate alte» Kind auf den «rmen Al» sie bei einer Harpfe vorbeikam, stolperte fie über einen Stein und fiel dabei so unglücklich, daß da« Kind mit dem Kopfe auf einen Siein zu fallen kam und einen Schädelbruch erlitt. Trotz ärztlicher Hilfe konnte da« Kind nicht mehr geretie« werden und starb am nächsten Tag«. Auch die Mutler verletzte sich bei diesem Falle. Honigdiebe. In der Nacht vom 8. auf den 9. August wurden dem Besitzer Georg Stermenik in Lechen bei Wixschgraz 3 Bienenstöcke samt dem Honig im Werte von 120 K gestohlen. Der Dieb oder die Diebe trugen die Bienenstöcke zu dem unweit vom Haute fließenden Bach«, löteten die Bienen, nahmen die gefügten Waben mit dem Honig herau« und ließe» ane« andere zurück. Bestrafter Mutwille. Der au« Ober-Po-javsko wohnhafte Besitzer Johann Lackner in Vldem sprang au« dem fahrenden Zug herau«, wobei er sich derart schwere Verletzungen am Kopfe und an der rech-ten Hand zuzog, daß er sogleich tn da« Krankenhaus nach Rann gebracht weiden mußte. Ein fremdes Ver-schulden liegt nicht Mr. Lack»er büßt lediglich seinen Mutwillen. Dreisache Lebensrettung. Linie»schlffs leutnant Vtadimir Pfeifer au» Hafelbach bei Gart-seid hat mit eigener Lebensgefahr drei Knaben vor dem Tode des Ertrinkens gerettet. Ein Gymnasial-fchüler und zwei Söhne eines Besitzers badeten in der Save. An einer reißenden Stelle begann der Denifche Mar! t Gymnasialschüler zu versinken; die beid n Bnider «ilten ihm zu Hilfe, alle drei verschwanden in den Wellen. LinienfchiffSleutnant Pfeifer, der gerade vorbeikam, sprang angekleidet in den Fluß und brachte alle drei Knaben lebend ans Ufer. Den Halbbruder erschossen Der Keusch-lerSfohn Martin Hode in Curnovec bei Rann an der Save hantierte vor dem Haufe mit einem geladenen Jagdgewehr fo unvorsichtig, daß ein Schuß loSging, der feinem in unmittelbarer Nähe stehend n Halbbruder Josef in die Stirne drang, welcher fo-fort zu Boden stürzte und in wenigen Minuten fei-nen Geist aufgab. Die Brüder hatten sich sehr gerne. Es ist also ein böser Wille hier ganz auSgefchloffen und daS Unglück lediglich der Unachtsamkeit deS Ma tin Hode zuzuschreiben, welcher sich die Sache so zu Herzen nahm, daß er sich selbst ein Leid zu-fügen wollte und nur mit Mühe beruhigt werden konnte. NuHHanökung Wvitz Nasch Rathaus- . » (-ItltÜt » » RatHau« gaffe 1 ♦ * KftllU « » gasse l Schrifttum. Deutscher Schulvereinskalender für das Jahr 1917. Herausgegeben vom Deutschen Schulverein. Geleitet vo» Hermann Hango Verlag von PichlerS Witwe u. Sohn. Preis 1-jQ K. Ter Deutsche SchulvereinSkalender (31. Iah,gang) steht, wie im Vorjahr«, wieder in würdiger Weise im Zeichen der großen Zeit, in der wir leben. Da« gehaltvolle Buch eröffnen die Bildnisse unserer großen Sieger de« Jahre« 1915, Feldmarschall Erzherzog Friedrich und Ge-neralfeldmarschall Mackensen, sowie ein Begleitwort de« Schriftleiter» über die Lage dr« Weltkriege« Die wert vollen schriftstellerischen Beiiräge von Zahn, Heer, Rosegger, Professor Schwerdfeger, Fischer in Graz, Ressel, Bienenst in. Herold, Buschma», Oelw'in, Chri-stel und andere beseelt alle, stärker oder milder, der Siurmhauch der Zeit. Der Kalender enthält außerdem eine Musitbeitage (HanS Wagner), ferner eine Ueber-ficht der KriegSereignisse und einen belehrenden Aufsatz über KritgSseuchtN von Dr. F. C. Nepel. Die Erzählungen find durch Maler Garei« schlicht und zutreffend illustriert. Der kalendirische Teil ist reich an nützlichem Inhalt für da« tägliche Leben, aber auch für Gemüt«-und GeisteSfragen. Da« schöne und preiSwürdtze Jahr-buch sollte in keinem deutichen Hause fehlen. Vermischtes. Ein »ielfeitiges Mädchen. Ei» junges Mädchen, daS in einem groß?« FablikSuniernehmen in Plauen i. V. tätig ist, bereitete einer Firma, die in ihren Ansprüchen an eine vo» ihr gesuchte we>d-liche Hilfskraft denn doch etwas wr!gehe»de Korde-rnngei, stellt, eine gründliche Abfuhr. Die Geschichte spielte sich nach dem .Bogtl Anz." folgendermaßen ab: I» der letzten Zeit erschien i» einer Leipziger Zeitung folgende Anzeige: „Privatsekretärin, nicht unt«r 20 Jahre, firm in amerikanischer uns dopp. Buchführung. Schreibmaschine. Stevographi«, muß nach Durchspr. selbst korrespondieren, felbstä.big in allen Zweigen deS besseren Haushalte# und musikalisch sein, in ein g'ößere« Hanvel« und FatirikS-geschäft in . . . baldigst bei hohem Gehalt gesucht. Bedingung: Energie zur Ucb>rw.>chung der Schreib-jlub-, Haushüt« und AablikepetfonaiS uud Lust unv Liede zur beständigen Erziehung von drei steinen Mädchen im Alter von 8, 7 »nd 5 I. Angebote mit ZeugniSabfchriften, G-Halt»forderungen und Bild an die Geschäftsstelle." — DaS junge Mä chen sandle daraufhin folgendes Angebot, daS auch in jetziger ernster Zeit dem Leser ein stilles Lächeln ab« nötigen wird: „Aus Jqre Anzeige in Nr. ... wäre ich nicht abgeneigt, mich um die in Betracht kom-wende Stelle z» bewerben. Ich bin mit alle» von Ihnen alS Bedingung gestellten Arbeiten bestens ver' traut und bewandert Ich kenne alle Sorten von Bnchführungen, Stenographien, Schreibmaschinen ufw. Auch spreche ich alle loten und lebenden Sprachen der Welt. Diefe und noch andere umfangreich« Kennt-nifse habe ich mir auf meinen Weltreisen aiigeeignet. Zum Beaufsichtigen von Personal würd« ich mich vorzüglich eignen, da ich schon einmal über 3000 Arbeiter unter mir hatte, was wohl zeigt, daß ich die nötige Energie besitze, um Ihren Betrieb, Ihre Haushaltung, Ihr Kontor, Ihre Kinderstube usw. zu leiten. Ich kann sämtliche Gerichte, von einfacher Karioffelsuppe an bis zu gefülltem Truthahn zu- oeitt 5 bereiten, auch eigne ich mich bestens zum Zusammen-stellen von MenüS. Ich habe z. V. zur Krönung deS König» von England die Speisekarte angeordnet und hab« als Anerkennung dafür den Hosenband-Orden erhalten. Musikalisch bin ich durch und durch. Ich bi» bewandert in sämtlichen Instrumenten und kenne sämtliche Arien, KnpletS. Chansons usw, jedoch spiele ich mit Vorliebe Eornet a Piston mit Klavierbegleitung »nd großer Trommel (zusammen eigenhändig) und fing« hauptsächlich Baß und 4-0-pran. Kartenschlagen wird, wenn erwünscht, auch besorgt, von kleinen Spezialkunststückchen, wie Schwert-schlucken, Feuersp.ien usw. ganz abgesehen. Ich bin auch bereit, dreimal in der Woche den Nachtwächter zu vertreten." In dem Tone werden auch die übri« gen Ansprüche an die „Pnvatsekretärin' zufrieden-stellend erledigt. Der Empfänger soll trotzdem mit diesem Angebot nicht zufrieden gewesen sein. Vom knurrenden Magen. DaS Wort geht aus Horaz zurück, der in seinen Satiren sagt: „Cum sale panis latrantem Btomachum bene le-niet": „Brot mit Sa z besänftigt den knurrenden Magen." Auch im Vaterunser ist nur vom täglichen „Brot" die Rede, doch „von Butter steht nicht» drinn", wie eS eine Stimme aus dem Schützengra-ben dichterisch ergänzt. Wer aber doch mit Matthäus fragen möchte: „WaS werde ich essen?', der möze sich Paulus zum Beispiel nehmen, welcher von sich sagen konnte: .Ich bin z» beid«m geschickt, satt sein und hungern, Ueberfluß haben und Mangel leiden.' Dem Hunger rühmt auch schon Cicero nach, daß er „eibi contimentum", der Speisen Würze sei, ein Wort, das heute in der Form .Hunger ist der beste Koch' volkstümlich ist. Bon den Dichtern werden wir belehrt, daß .ein wenig fasten gesund' sei, und daß ein „voller Bauch nicht gern studiere"; ja, kein Geringerer als Schiller kündet uns, daß der Welt Getriebe überhaupt nur durch Hunger und durch Liebe aufrecht erhalten werde. Ein „Tischlein deck' dich" hätte aber gewiß heute mancher gern, der srüher solches..Schlaraffenleben" gewöhnt war, daß ihm die „gebrat-nen Tauben nnr fo in den Mund flogen", «ber es geht uns >mmer noch besser al» Pha-ao Während dieser die „magere" Zeit" erst Herankommen iah, dürfen wir geirost hoffe», daß die kommende Ernte nicht nur jedem sein ..täglich Brot" weiterhin sicher«, sondern daß auch die „Fleischtöpfe AegyptenS" nicht mehr fern sind. DerHerzog vonConnaught als In-dianerhiupti ing. Die Unterstützung der Alli« ierlen durch farbige HilfStruppen der verschiedensten Raffen muß von den Engländern durch Ehrenbezei-gungen für die Farbigen belohnt werden, die in gro-teSkem Gegensatz zu dem Hochmut der Briten in dieser Bejahung stehen So erblickt man gegenwir-lig in den englischen Blättern daS Bild des Herzogs von Connaughl. deS Onkels von König oxoig; der Sopf d.S Herzogs ist mit einem mächtigen indiani-schen Häupilingsfchmuck au» Federn gekrönt. Gele-geiülich eines BefucheS der kanadischcn Provinz Al-berta wurde nämlich der Onkel des englischen Königs zum Ehrenhäuptling eines indianischen Stamme» er-nannt, und sah er sich gezwungen, seine Dankrede in echt indianischem Schmuck zu halten. Ein engli-scher Herzog mit Zndianerfedern — das ist die neueste KnegSerrungenfchaft, die man sich in Groß-britannien wohl nie hätte träumen lassen. Rund viertausend Deutsche dürsten schon in Bulgarien ansäßig sein. Der im Jahre 1379 zum Fürsten von Bulgarien ernannte Prinz Alexander von Baitenberg holte die ersten deuischc» Kaufleute und Handwerk.r nach Bulgarien. Vor vierzig Jahre», im Zahre 1886, wurde die erste deutsche evangelische Gemeinde zu Sofia gebildet. Die Deutschen »ohnen vornehmlich in Sofia, Rustfchuk, Olanza, Widdtn, Sillstria, Barna, Philipopel. bei Schumla und um Plewna. Ein salomonische« Urteil Scheffel«. Ein« hübsche Erinnerung an den Dichter de« .Trom-peter von Säkkingen", Josef Viktor von Scheffel, ist ganz durch Zufall wieder lebendig geworden. Beim Durchsuchen alter Akten fand man «ine Prozeßv.-rhand-lung, die zwifch«» den. Dichter und einem Brunnen-Hauer au«getragen worden ist und die von dem fchalk-haften Humor de« Dichter« beste« Zeuzni» ablegt. Nach» dem auf der Mettna, wo Scheffel wohnte, wieder ein-mal großer Mangel ar. Trinkwasser eingetreten war, bestürmte ein in der Näh« wohnender Brunnenbauer den Dichter, ihm den Auftrag zu einer Brunnenanlage zu geben. Scheffel lehnte e« ab; der Meister drang jedoch weiter tn ihn, und schließlich ließ Scheffel sich erweichen, aber unter der Bedingung, daß da« gewon-neue Wasser wirklich trinkbar fein müsse. Der Brun-nen wurde gegraben, lieferte jedoch eine lehmige, fett-glänzend« Flüssigkeit, und Scheffel verweigerte hierauf Seiie 6 die Lahlun«. S« kam »u tinrm Protest. Der Richter versuchte zu vermitteln und Scheffel »u einem Vergleich ,u bewegen. Scheffel war auä fcaju bereit. Er sagte, bah er rh»e Muck und ohne Zuck die ganze Förde» ung befahlen wolle, wenn der Brunnenbauer sich »erpflichte, an Gerichtsstelle eine Flasche de» Brunnenwasser« au«-zutrinken. Er holte ein« Flasche au« der Tasche, die da« lehmige Waffer enthielt. Da der Brunnenbauer den Trank ablehnte, würd« seine Klage abgewiesen. Goethe (im Hinterland). Ueber allen Kipfeln ist Ruh', Von Semmeln spürest du Nicht einen Hauch. Die Ziege frißt Blätter im Walde. Warte nur, bald« Frißt du sie auch . . . (Tiroler Soldaten-Zeitung.) Wie gut eine ungiltige Ehe ist. Wir entnehmen der „A.-Z." folgenden interessanten Ge« richtSsaalbericht: Die Erfahrung hat Jsaak Feil, ein in Wien wohnender russischer StaatSangetiunger, gemach». Er ist jüdischrituell „verheiratet, da» heißt, er und ein Mädchen haben eine religiöse Ze emonie vornehmen lassen, die keinerlei gesetzliche Wir'ung hat und, wenn man sie schon al» Ehe auffaß», un giltig ist. In jedem Augenblick kann der Mann die Frau verlassen, ohne gesetzliche Pflichten gegen sie zu haben. Außer diesen Vorteil haben alle östlichen Juden au» ihren „rituellen Ehen" noch einen an-deren — so meint e» nämlich der Bezirk»-ichter Dr. Moldauer. Sie können nach Ansicht diese» Richter» Mädchen unter der Zusage der Ehe verführen, auch wenn ste ihnen versprechen, daß sie die „rituell angetraute" Frau »erlassen und die Verführte hei-raten werden. Die Näherin Esther S. hat gegen Feil die Anzeige erstattet. Nun wur gegen ihn die Verhandlung vor dem Bezirksgericht Leopoldstadt. Er ga!' an, die S. habe ihn verführt, und er habe ihr nie die Ehe versprochen. Sie habe doch gewußt, er sei „verheiratet*. — Richter: „Wann kam e» denn Kernach zu den ersten Jntimiiäten V — Angeklagter : Meine Frau lag damals krank im Spilal und die S., die bei un» wohnte, hat währei'd die-ser Zeit alle» daran gesetzt, um mich, trotzdem sie die Freundin meiner Frau war, in ihren Bann zu zwingen. — Die S. al» Zeugin gab on: Feil hat sich schon, bevor er rituell „verheiratet" war, um meine Gunst beworben. Ich habe ihm jedoch niemals Gehör geschenkt. Erst al« seine Frau inS Spital ge-kommen ist, habe ich, da ich ja allein mil ihm in der Wohnung habe sein müssen, seinem stürmischen Drängen nicht widerstehen können. Er hat mir da-bei geschworen, daß er mich trotz der rituellen Ehe heiraten werde, da ja diese Ehe kein gesetzliche» Hin-derni» ist. Er werde sich auch in Krakau die nöti-ge» Papiere vnsaffen. Jetzt sehe ich der Mutter-schaft enigegen, während er, wenn ich ihn um Hilfe angehe, für mich nur Worte deS Spotte» hat. Er hat mir meine Unschuld geraubt und hat mich im Stiche gelassen, obwchl er wußte, daß ich außer ihm niemanden habe, da meine Eltern von den Kosaken verschleppt worden sind. — Der Richter sprach de» Deutsche Wacht Angeklagten frei, da «ine Verführung unter Zusage der Ehe nicht möglich sei, weil da» Mädchen wußte, daß der Mann „rituell verheiratet" sei; auch diese, wenn auch ungesetzliche Ehe, müsse im gewissen Sinne als Etieinndcrnis betrachtet werden. Man wird sehen, ob diese Begründung halten wird. Gebote für die Verwertung de» Ge-treideauSputzeS. 1. Zu jedem AuSlauf »der bei kleinen Maschinen unter jede» Sieb der Dreschmaschine gehört ein Behälter, um alle Unkraulsamen usw., die abgesondert werden, aufzufangen. 2. Unter die Spreu (Ohm) gehören keine Samen, sie gehen bei der Verfütternng meist verloren. Man trachte daher, daß daS Ohm möglichst frei von Samen ge-wo nen werde. 2. Allen AuSputz bewahre man sorg-sällig und trocken für die Tage der Not, nämlich für den Winter auf, dann verwende man denselben nach feiner Beschaffenheit. 4. Man bedenke: ganze Körner, von Vierfüßlern verschluckt, gehen unser-baut, meist keimsähig wieder ab und verunkrauten den Acker. 5. Man schrote daher den GetreideauS-putz, bevor mau ihn verfüttert 6. Sehr kleine Sa-men wie Melde, Ampfer usw. lausen auch durch die Schrotmühle ganz durch. 7. Man scheide daher vor dem Schroten nicht bloß Mutterkern (da» der Apotheker kauft), fondern auch Sand und Staub f»-wie die kleinen Samen au». Letztere sind ein gute» Geflügelfutter. 8. Piele Unkrautsamen sind giftig. Man verfüttere daher den GetreideauSputz nur in kleinen Mengen, besonder» bei Milchvieh «nd träch-tigen Tieren sei man »»rsichtig. 9. Oft wird e» sich lohnen, einzelne Samen au» dem Ausputze auSzu sondern und sür sich zu verkaufen, so namentlich ölhaltige Samen, wie Ackersenf (WildrepS). 10. Man glaube nicht, daß irgend etwas wertlos sei. Alle» hat eine» Wert, wenn man sich nur Mühe gibt, e» zu verwerten. Vater und Sohn. Ueber dem hart an der Grenze gelegenen elsäfsische» Fabrik»stödtchen Mar> kirch erschien kärglich «in französischer Flieger und warf einen Brief ab, der an den Prarrer de» Städt« chen» gerichtet war. Es hieß darin: „Herr P> iester! Meine Familie hat durch dem Schwyzer Rotknuz gekannt, daß mein Vater, Oberstleutnant Favre, be-fehligend dem 221. Infanterieregiment, den 22. August 1V14 zum Col de Samte Marie tod geworden. Ich weide Ihnen dankbar sein, diese (mitfolgender Kranz) Krone auf fein Grab niederzulegen. Mit meinem ehrerbietigem Danken Fliegerleutnant Fa»re." Dem Wunsch de» Sohne«, dessen Brief jeder Mache un-verdächtig ist, wurde entsprochen und ihm durch Ber^ mittlung deS Roten Kreuze» folgende Antwort zuge stellt: „Ich habe die Ehre, Ihnen mitzuteilen, daß der Kranz, den Sie kürzlich von einem Flugzeug ab-geworfen hatten, gesunden und Ihrem Wunsche ent-sprechend auf da» Grad Ihr S Vater» gelegt wurde, und zwar aus höheren Befehl durch einen Offizier. E» wirv Sie interessieren, zu erfahren, daß Ihr Herr Bater nach den Aussagen eine« Augenzeugen einen schnellen Tod durch drei Gewehrkugeln gesun-den hat und aus derselben Stelle von deutschen Sol-daten beerdigt wurde. Sein wohlgepflegte» Grab «ummer 70 wird in Ehren geholt««, wie e» sich bei einem tap» feren Soldaten geziemt." Stifenerden. I» Kleinasien sind »anLag«? »on Seifenerde aufgefunden werden. Diese Seif?», erde soll sich al» ein gute» Waschmittel erwiese« haben. Wa» diese Erde eigentlich ist, wurde bisher nicht verraien. Vielleicht ist t» nur ein Heller Ton »der ei» Seifenstein, der ein Silikat vo» Magnesia mit sehr wenig Tonerde darstellt. Möglich, daß bei dem Mangel an Seife un» die Spekulation bald Seifenerde zuführt. Unser« schwarzen Diaman ten. In»den SO Millionen Tonnen Kohlen, die jährlich in Deutsch-land verkokt werden, werden in Nebenstoffe» gewon-neu für 45 Million«» Mark Teer, sür 125 Millio-nen Mark Ammoniak und für 125 Millionen Mark Benzol, also für 295 Millionen Mark Nebenprodukte. Trockene Erdperioden — Krieg»pe-ri oben. Ferdinand New?» glaubt, daß Kriege nur in TrockenheitSperioden entstehen. Er begründet die» mit der Tatsache, daß die Kriege Friedrich» de» Gi o-ßen, die napoleonischen Kriege, die deutschen Krieg« in die großen Trockenperiode» von 1737 biS 1765, von 1793 bi» 1821 und von 1848 bi» 1876 fielen. Die jüngste Trockenpe iote reicht von 1904 bis 1932. Nach NeweS wird der KriegShöhepunkt bis 1920 reichen, aber erst »on 1912 an, da die jüngste Trocken-Periode ihr Ende tl reich», wird wieder eine friedfertig« Periode einsetzen, die dann bis 19t>0 dauert, dann in diesem Jahre beginnt eine neue Trockeupcriode, also nach New?» eine neue Kr>eg»periode auf unserer Muttererde. NeuestählerneTreibriemen. Dieselben haben auf ihrer ganzen Länge je nach Breite meh-rere Reihen systematisch geordneter Löcher, wodurch die beliebige Verbindung de» Riemen» an irgendeiner Stelle ermöglicht wird. Der «^tahlrieaien wird gena« wie der Ledernem?» ausgelegt und entsprechend ad-geschnitten, zur V rbindung wird «in mit gleichen Lochungen versehene» rautensörmige» Uederdeckung»-stück gleicher Malertalstärke verwendet, da» auf den Riemen ausgenietet wird. Die Schrägverbindung soll bedeutend schmiegsamer wie die bi»her bekannte Quer-Verbindung von Stahlriemen sein; ste vermeide in» folge der allmählichen Durchbiegung beim Scheiben» Übergang die große, fast plötzliche Beanspruchung vor und hinter der Verbindungsstelle, die besonder» bei kleine» Schcibeudurchmessern die schwache Seite de» Stahlbandbetriebe» ist. Au» dem gleichen Grunde gestattet die Schrägverbindung die Verwendung »on gewölbten Scheiben, genau wie bei Lederriemeu. Die mit vier verschiedenen Lochabständen hergestellten Ueberdeckungsstücke dienen gleichzeitig zum AuSregeln der Riemtniängk, da nur das jeweils passende stück aufgtlegt wird. Diese Berbindungsart benötigt nicht mehr Zeit al» die Verbindung am Lederriemen. Durch die Lochung ist Gewähr geleistet, daß der Rie-men lichtig sitzt und auch gerade läuft. Der poetische Tot der Schimpansin. .von den Schimpansen im Kopenhagen» Zoologi» WWWWMMNM Postsparkasse Nr. 36.900 oo Fernruf Nr. 21 oo DneinÄliOriilknci Ctichl Herstellung von Druckarbeiten wie: Werke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Ruverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, tohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Inferatenannahmestelle für die Deutsche $8«d)t 1 Oermählungsanzeigen, Siegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, I Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. III:: (Mi, RatlMlSjMc Rr. s » 1 n MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. Z>oa«laqsSetla«e der ..Deutsche» Wacht" t» ÄUTL Nr. 35 Die „fcübmart" erscheint jeden Graniag aU unentgeltliche Betlage für bi» Leser r<( .Deutschen Wacht". — (Jinieln ist „Die ©fibmarl" nicht täufiich. 1!H6 Aus eigener KM. Originalrouian vou S. Halm. „Durch einen Zufall «fuhr ich eS!" berichtete Malwine. „Ich holte zuweilen den Namen Olto vo» den Lippen der Braut falle» hören, wußte auch, daß ste verlobt und den Verlobten nach dem Manö> ver hier erwartete. Wer dieser Bräutigam war, wie er hieß, davon hatte ich keine Ahnung, interessierte mich auch nicht dafür, bi« ich es dieser Tage plötzlich durch einen Zufall erfuhr. Unsere Gäste hatten einen Ausflug unternommen. Minna, unser neue« Stuben-mädche», hatte zum erstenmale die Fremdenzimmer in Ordnung zu bringen. Ich wollte mich doch selbst überzeugen, ob auch alles geschehen. So besichtigle ich jede» einzelne der Zimmer und kam auf meinem Wege auch in EltenS Gemach. Dort sah ich auf dem Nachtlischchen ein Bildchen stehen, es stellte Fräulein von Elten mit ihrem Verlobten dar. DaS Uebrige brauche ich dir nicht erst zu sagen. AlS ich erkannte, wer der zukünftige Galle deS Fräuleins sei, ging mir sofort der Gedanke durch den Üopf, dich zu be-nachrichtigen, da feine Ankunft mir ja bereits bekannt war. Ich schwankte lange und zögerte endlich bis heute morgen damit, dich davon zu benachrichtig gen. Jetzt weist du es und jetzt bitte ich, tue nichlS, was uns Ichaden könnte. Um meinetwillen sorge dich nicht. Ich habe längst überwunden." Mit einem leichten Zucken der Lippe», das ihrer letzten Behaup-tung widersprach, schloß sie ihr Gespräch. Heinz starrte finster zu Boden. Er sagte nichts aber man sah ihm an, wie eS in ihm kochte. Da er aber noch immer ichwieg, begann die Schwester: «Sieh, lieber Hkinz, dir bleibt es ja gottlob erspart, mit ihm zusammenzukommen und wenn eS doch einmal geschieht, so ignorierst du ihn eben. Mich kennst du ja wohl zur Genüge, um nicht zu befürchten, daß ich feige die Flinte inS Korn werfe, wo es sich zu beherrschen gilt." Hier regte sich der junge Förster grollend. „Malwe/ sagte er grollend, „der Gedanke, daß du diesen Herrn v. Langen noch bedienen, sür ihn sor« gen wußt: der bringt mich in Wut." „Bedienen? Nicht doch. Heinz. Ich bin hier weder Stubenmädchen noch Diener. Ich habe nur die Oberanssicht über das ganze Dienstpersonal und den Hausstand selbst zu sichren. Im Uebrige» be> denke — wir sind »u» einmal gezwungen, un« un-sere» Unterhalt selbst zu verdienen. Ich werde und muß meine Pflicht tnn. Die Gäste meiner Herr-schaft sind nur Fremde, wer sie auch immer sein mögen." Heinz sprang auf. .Malwe, ich bewundere dichl" gestand er ehrlich. „Ich brächte diese Rede nicht zuwege — mir wallt schon das Blut aus. wenn ich nur denke--" Malwine trat dem Bruder sanft in den Weg. „Heinz, wenn hier Jemand zu leiden hat, s» bin ich es wohl, die am schwersten trägt. Doch du siehst, ich biete dem Unabänderliche» die Stir», — tu du e« auch — und tue eS deiner wüidig! Heinz, versprich mir daS!" Doch der Erregte achtete nicht auf sie. „Also verlobt ist er wieder, und mit dem Fräu-lein von Elten, der Nichte des reichen Baron« Sen-den!" hohnlachte er. Malwine faltete die Brauen. „Du kannst wohl kaum verlangen, Heinz," sagte sie ernst, „daß Langen nachdem einmal er-folgtem Bruche zwischen unS ein volles Lebe» hin» durch um meine» Verlust trauert? Helene v. Elte» scheint ein liebeS Geschöpf zu sein und schon um ihretwillen, schon um ihr einen Schmerz zu er»pa-ren, wie ich ihn habe durchkämpfe» müsse», ver-lange ich das Versprechen von dir, Heinz, daß du 2 dich meinen Wünschen fügst und auch, wie wir nur der Firster Brandt bleibst. Hörst du?" Sie trat aus den Bruder zu. Der stand mit abgewandtem Gesicht und blickte dabei zum Fenster hinaus. „Heinz", bat sie schlicht. Da wandte er sich jäh um und zoz die Schwester voll zärtlichen Ungestüms in seine Arme. „Er hat'S wahrlich nicht nm dich verdient, Malwe, daß du Die allzeit Selbstlose, noch sür ihn bittest!" grollte er. „Doch eS sei, wie du es willst! Du bist ja schließlich die Nächstbeieiligste, obgleich ich eben darum nicht deine — verzeih' das Wort — Dummheit begreife." Malwine lächelte. Sie fugte dem Zürnenden dankbar auf Wangen und Lappen und sagte dabei halb scherzen'', halb trübe: „Ich bin eben nun schon ein bischen vernütis-tiger als du und habe nicht mehr deinen Tollkopf, mein großer Junge, das ist Alles! Du sagst immer, ich bemuttere dich — — du hast ja so recht darin, mein Heinz. Du kommst mir immer wie ein großes Pflegekind vor." „Und du bist doch kaum zwei Jahre aller, erst vierundzwanzig." Malwine ging scheinbar erleichtert aus den scherzenden Ton des Bruders ein. «Ja ja," sagte sie, „man wird alt. Bubi. DaS meikt man am ehesten, wenn man einen so großen, schönen Jungen zum Bruder hat l Und waS den Altersunterschied betrifft — ach. dn lieber Gott, Heinz — ich denke alS Mann und in Deinem Al-ter toiift du doch am besten, daß daS Plus von zwei Jahren von feiten einer Frau immer so gut wie 10 Jahre wiegt." „Na, aber — nun bitte ich dich — renommiere nicht!" lachte Heinz--„da schau' einmal in den Spiegel und er drehte die Schwester an den Schultern herum. „Ich denke, ManS, du könnttst mit dem Exterieur bei dem Plus wohl zufrieden fein!" Liebkosend strich er ihr dabei über da« hell» schimmernde Haar. „Diese Pracht! — Nun deren kann sich so leicht keine rühmen, höchstens unsere Baronesse und deren Haare sind nur braun!" Nun aber war e» Malwine, die dem Bruder drohte. „Höre du — nun sei mir aber einmal ehr-lich! Verleugne mir nicht deine Vorliebe sür auch nichtblonde und nicht einmal lange Haare. Ich habe da so die Glocken läuten hören! Ja, ja — — ich weiß hier einen kleinen Jemand, Dei . . Erschreckt legte Heinz die Hand auf der Necken-den Lippen. Als Malwine der Richtung feines BlickeS folgte, sah sie gerade Komtesse Laudau an ihrem Fenster voniberschlüpsen und alS sie darauf wieder den Bruder ansah, hatte dieser einen ganz roten Kops und einen ganz sonderbaren Ausdruck im Gesicht. „Heinz, Heinz," sagte Malwine; doch au» ihrer Stimme klang es wie Bangen. ..Bub', mach' mir keine Streiche! Bor dcm Unglück möcht ich wenig-stenS dich t »wahrt wissen!" „WaS dir einfällt!" lachte Heinz; doch e» klang rauh und er hatte es plötzlich auffallend eilig, von der Schwester loszukommen « * • Komtesse Laudan erging sich in einem der ver« stecktesten Laubgänge des sreiherrlichen Parkes. Sie sah erhitzt au« wie von einem eiligen Laus. Auch sah sich daS kleine Fräulein trotz der hier herrschen« den Einsamkeit spähend um, als fürchte es, von Je-mand gesehen oder verfolgt zu werden. Und dem war in der Tat so. Beatrice hatte sich nach fluchtartigem raschen Lauf hier in der weitab vom Hauptwege gelegenen Partie des Parkes verborgen, um vor einer Begeg-nung mit Heinz Brandt, dem Grünrock, wie die kleine Komteffe den jungen Förster verächtlich nannte, sicher zu sein. Sie hatte, als sie an des HausfräuleinS Fen-ster vorbeigekommen, die Stimme deS Fi'rfterS vernommen und sich sofort gesagt, daß sie sich vor dem lustigen Spötter fluchten müsse. Ein Anderer hätte dies „Muß" wohl nicht anerkannt; aber die kleine Komiesse hatte nun einmal eine ganz unüberwind-liche Abneigung, so nannte sie'S, gegen den kecken blonden Menschen gesaßt, dem gegenüber sie sich nach ihrer Ankunft auf Jarxiors blamiert und der eS sich daher hcrauSiiehmen zu können glaubte, sie mil feinem Uebermut und feinen Neckereien in die Enge zu treiben, wo sich dazu nur immer die Gele» genheit bot. Beatrice fand das einfach frech; aber sie sürch-tete den kecken Spötter doch und brachte eS sonder-barerweise, andererseits trotz aller ihrer Abneigung nicht über'S Herz, den blonden Förster bei seinem Herrn zu verklatschen. Das kam wohl daher, weil dem Missetäter die Keckheit gar zu gut stand und trotz ihrer Ungehörig eit einer wirklichen Komtesse gegenüber, so gar nichts von Zudringlichkeit oder Unehrerdietung hatte. So ivar denn ein ganz eigenartiges Verhältnis zwischen dem gräflichen jungen Gaste und dem An-gestellten dcS Gastgebers entstanden. Beatrice fand Brandt abscheulich und wich ihm aus, machte jedoch bei einer zufälligen Begegnung zu Zweien nicht den mindesten Versuch, den jungen Mann einfach zu 3 schneiden. Sie wäre sich, wen» sie'» wirklich aus Trotz doch zu Wege gebracht Hütte, hochmütig und »nzart erschienen, denn dieser einfache „Griiittock* hatte, sonderbar war e», so gar nichts vom gewöhn-lichen Mann. Ihm haftete vielmehr ein Etwa» an, da» sich die kleine Komtesse nicht zu definieren wußte und ihr doch nicht gestattete, den nnangenehmen Men» fchen mit einer Nichtachtung oder Nichtbeachtung zu strafen Vielleicht schämte sich Beatrice auch zu sehr, ua. sich dergestalt auf'» hohe Pferd zu setzen. Wir habtn der Mitwelt ja bereit» nicht verschwiegen, daß sich ihre gräfliche Gnaden dem simplen Förster ge» genüber leider «ine Blöße gegeben haben. Wir wissen, daß die kleine Komtesse so etwa» wie unglückliche Neigung in ihrem jungen Herzchen kultivierte und der geneigte Leser braucht sich nach Obigem nicht etwa der falschen Illusion hinzugeben, daß Beatrice keinen Gedanken, keinen Seufzer mehr für den ferneren Gegenstand ihrer ersten Liebe»«- gung halle--bewahre--Beatrice feufzte oft und viel, träumie auch gar zu gern von dem „Herrlichsten von Allen", wenn sie ein neue», der Bibliothek ihrer Wirte entliehene» Buch in der Hand in der Hängematte lag — aber mit sechzehn Iah-ren kann man doch nicht nur träumend in den blauen Himmel starren und dab i die geknickte Lilie spielen. Da stellte die Lebenslust, da» unruhige Blut auch seine Anforderungen und auch die Komtesse hatte so viel Temperament, verschmachtete ohne die befriedigte Sehnsucht nach frischer Luft, Sonnen-schein und allmorgendlichen Spaziergänge; nament-lich hier, wo ihr die Natur in verlockendster Fülle Alles bot, wonach ihr junge» Herz verlangte. So war e» Beatrice vom ersten Tage ihres Jarxlorfer 'Aufenthaltes an zur Gewohnheit gewor-den, früh morgen», wenn die Anderen noch in den Federn lagen den Park und den angrenzenden Wald zu durchstreifen und bei Kiefer angenehmen gesunden Beschäftigung hatte sie die nähere Bekannschaft de» Förster» Brandt gemacht. Ein herrlicher Septembermorgen war es gewe-sen. Draußen hatte die liebe Son.re gelacht und ein leiser warmer Wind sein neckisches Spiel mit den zarten Sommerfäden getrieben, die hier im weitaus-gedehnten Park die Büsche zierten, die kieSbestreuten Wege überspannten. Beatrice aber hatte ihre Morgenpromenade weiter ausgedehnt. Der grüne, jetzt noch in vollen tiefen Farben prunkende Wald hatte e» ihr an« geian. Die kleine Komtesse besaß keine große Stimme; sie genoß bis zur Stunde auch keine über das Maß des lieblichen gehende Ausbildung; aber sie sang gerne und ihre jugendsrische zarte Stimme klang nicht übel, wenn sie die schlichten, Poesie-vollen Volksweisen in den weiten Wald hinein-schmetterte. Davon hatte die Besitzerin selbst wohl kaum eine Ahnung und sie ähnle auch ebensowenig, daß sie schon bei der ersten im Walde abgegebenen Probe ihrer SangeSkunst einen heimlichen Bewun-derer gefunden. Elwas anderes aber wmde ihr klar, nämlich, daß e» in der Waldeinsamkeit einen Men schen gäbe, der sich die Anmaßung erlaubte, daß Echo ihrer unschuldigen kleinen Lieder adzu« geben. Daß sie es hier mit einem Imitator und kei» ncm Naturwunder zu tun habe, da« wurde der aufgeweckten kleinen Sängerin sofort klar, denn das Echo war doch gar j» gekünstelt und unnatürlich, um sie nicht sofort über seinen Ursprung auszukla ren. Aber daß e» ein Mensch wagte, sie fo zu hän-seln, erzürnte die kleine Komtesse nicht wenig. Zu-gleich aber erwuchs auch der Wunsch in ihr. dem kecken Echo-Imitator Ang im Auge gegenüber zu stehen, ihm einmal gründlich ihre Meinung zu fag?n und fo veranstaltete Beatrice denn an jenem denk» würdigen Septembermorgen eine wahre Jagd aus das nicht wesenlose Wald „Echo". E« war ein ebenso mühevolles, als auch zeit-raubendes Beginnen. Durch Dickicht, Waldichluchien, über kleine Bachrinnsale hinweg lockle der Recke fein immer mehr in Zorn und Eifer geraleneS Opfer; biS dieses endlich ganz unvermulet aus einer Lichtung vor einem kleinen Forsthause stand. Was nun? Die Verblüfftheit der kleinen Komtesse dauerte nicht lange. Wohin anders konnte sich der Freche geflüchtet haben, als i» das ForsthauS? Vielleicht war eS ein Forsteleve oder gar ein Spröß-ling des Försters? Doch Beatrice mmite gehört zu haben, daß letzterer selbst ein noch ganz junger Mann sei. In-dessen war sie zu ergrimml über den ihr gelpirlten Possen und noch zu begierig, die Bekanntschaft deS lebenden Echos zu machen, nm von chrem rasch ge-faßten Entschluß, deS Kecke» habhaft zu werden, abzustehen. So ging die kleine erzürnte Gräfin denn ent-schloffen ans da» Häuschen zu und öffnete die Tür. Eine alte Magd trat ihr nach ihrem Begehren fra« gend entgegen. Nun war Beatrice doch eiwa» verwirrt. Wie sollte sie dem alten Weibe erklären, wel» cher Wunsch sie herführte? 4 Da kam ihr ein Gedanke. „Ist der Förster vielleicht zu sprechen ?" fragte sie. Die Alte nickte. „Jawohl, Fräuleinchen, kommen Sie nur rein. Eben ist er angekommen." Beatrice stutzte; aber sie folgte der voranschrn-tenden Magd doch und verwarf schnell den Ber-dacht, daß sie sich vielleicht gar in deS Löwen Höhle gewagt. „Bitte, Fräuleinchen/ sagte die Alte mit einer einladenden Bewegung nach dem reinlich gehaltenen Stüvchen, das sich BeatricenS Blicken jetzt zeigte und rief sie in die nächste Türe hinein: „Herr För-ster, da ist ein Fräulein, daS Sie sprechen will' und mit verständnisvolem Grinsen schloß sie die Tür hinter der uuu doch sehr befangenen Komtesse. Dann wurden schnelle Schritte hörbar und aus der Schwelle erschien Heinz Brandt. Auge im Äuge standen sich die jungen Leute gegenüber; Bea-tricenS reizendes Gesichtchen plötzlich wie in Glut getaucht — war es aussteigender Unmut oder auS Verlegenheit? Heiuz mit einem seltsamen Leuchten in den Augen und einem kaum verhaltenem Lachen um den Mund. Beatrice sagte sich gewaltsam. „Herr Förster," sagte sie mii bebender Stimme, „ich kam zu Ihnen, um----". Sie flockte und sah forschend, doch ungewiß in das Schelmengesicht deS jungen Manncs. „Um mir einen tüchtigen Text zu lesen, Korn-tesse. Sie dürfen es mir dreist ins Gesicht sagen," meinte Heinz lachend. Doch das offene GestindniS seiner Cckmld und die Art, wie er eS tat, empörten Beatrice nicht wenig. „Lo, also Sie waren eSI „Schämen Sie sich!" rief sie mit blitzenden Augen. «Mich zu n«r> ren, zu hänseln, wie — wie —*. Der Aergkr erstickte ihr die Worte in der Kehle. Doch Heinz schien gar nicht dazu ausgelegt, sich zu schämen, ja er heuchelte nicht einmal Zer-knirschtheit. „Sie hätten sich ja nicht hinseht zu lassen brauchen!" meinte er - schlagfertig, doch fei« un-widerstehlich-lustiges Lächeln entwaffnete fein Ge-genüber. „Es ist gar nicht hübsch von Ihnen/ mur-melte sie plötzlich mit Tränen in den Augen, denn sie sah jetzt doch ein, daß eigentlich nur sie sich hier eine Blöße gegeben habe. Ihre Tränen aber ver scheuchten den kecken Uebermut bei Försters sosort. ..Komtesse." sagte er bittend, ihre eine Hand fassend und sie respektvoll an die Lippen sührend: »Verzeihen Sie mir!" Doch ihr fiel jetzt erst auf, daß er sie mit Komtesse anredete. Also er hatte sie gekannt und e» doch gewagt, sie wie jede« Bauernmädchen am Nar-renseil zu führen. „Sie sind ein abscheulicher frecher Mensch!» stieß sie in ihrer Empörung HerauS; entriß dem in abbittender Haltung Dastehenden ihre Hand und wollte zur Tür hinausstürzen Doch auf einmal vertrat ihr der „abscheuliche Mensch" sogar noch den Weg und sagte fest, wie sie es ihm gar nicht zugetraut: „Nicht so, Komtesse! Sie dürfen nicht im Groll von mir gehen. WaS ich im Uebermut getan, be« reue ich einerseits, da ich Sie dadurch gekränkt. Ich würde allerding« nicht ehrlich sein, wenn ich an. dererseitS nicht bekenne, »aß diese Reue nur eine be- dingte ist--ich beglückwünsche auch mit vollem Rechte, weil---weil er mir die Ehre ver- schafft hat, Sie, glaube ich zu meinem tollen Ein- falle--nun bei mir in meiner Wohnuug zu sehen." DaS aber brachte Beatrice ganz außer sich: „So, darüber freuen Sie sich also auch noch, brü- sten sich damit! Pfui--sage ich--ich finde daS hinterlistig, abscheulich — ich — ich — verzeihe Ihnen das nie!" und damit war sn nun doch, ehe er sie hindern konnte, zur Tür und auS dem HauS hinaus. Ihm aber blieb nichts anderes übrig, al« der davonstürmenden, kleinen Gestalt im weißen Spitzen» kleid mit lustigem Lachen und doch bewundernden Blicken nachzuschauen. Bon jenem Tage an datierte daS sonderbare Verhältnis der Bilden. Sie mied ihn, er scheute sie nicht und wenn sie sich trasen, so neckte er und sie kehrte al« echleS Heideröslein alle Dornen ihre« We-sen« gegen ihn herau«. (Fortsetzung folgt.) Hedanken. Gegen Dummheit, Lüge und Ungerechtigkeit zu kämpfen, sei dir khrensache dein Lebe« lung. Dein Leben gleicht dem Steigen auf eine» hohen Berg, je ilter du wirst, desto mehr erweitert sich dein Gesichtskreis und desto unansehnlicher wird dir die Welt. Einer Regierung imponieren nur M nschen, die denken. Dr. Paul Musil Edler »on Mollenbruck. Nummer 70 Deutsche Wacht Seite 7 schen Garten sind nur n»ch zwei übrig geblieben. Kürzlich starb dort der achte Affe, dem man den Namen Grete gegeben hatte. Er starb an einer Darmkrankheit wie alle die anderen Schimpansen.* So beginnt dai „SvcnSka Dagbladet" die Schilde-rung de« Tode» einer Schimpansin, auS der zu er-sehen ist, dah die Welt noch lange nicht so stumpf und roh geworden ist, wie manchmal behauptet wird. „Im vergangenen Jahr", fährt daS Blatt fort, „war ein Fräulein RaSmusfen die Wärterin der Schimpan-sin. Da sie sich vor einigen Monaten verheiratete, gab sie diese Stellung auf. AIS Grete neulich so schwer erkrankte, ließ Direktor Dreyer die junge Frau nach dem Zoologischen Garten bitten, um nach Grete zu sehen. Kaum betrat sie daS Affenhaus, als Grete auf sie zusprang, beide Arme um ihren Hals fchlang und glücklich lächelte. Denn auch die Schim-panfen können lächeln. Tincn Tag daraus starb Grete in den Armen ihrer Freundin. ES war ein rühren« der Anblick. Draußen standen einige schweigende Zu-schauer, bie Tränen in den Augen hatten." Nachdruck verboten. Hine Audienz vor 50 Jahren. Nachdem der später im Kriege 1870/7 l be-rühmt gewvld:ne General von Goeben oem Ober-kommandierenden der preußischen Truppen, dem Ge-neral Vogel von Falckenstein gemeldet hatte, daß er hoffe mit 6 Bataillonen, 5 Schwadronen und drei Batterien am Abend des l6. Juli 1866 in Frank» fürt am Main sein zu können, hatte Vogel von Falckenstein für diese Zeit seinen Einzug in diese damals freie Reichsstadt beschlossen. Nachmittag« 5 Uhr war man schon nahe der Stadt und zu dieser Zeit sehte sich Vogel v. Falckc». stein, umgeben von den Generalen Goeb.n, Wrangel ui d TreSkow und seinem Stäbe an die Spitze der Kavallerie, bestehend aus deu 8. Husaren und 4. Kü-kassieren und der Artillerie. Als cS zu dunkeln anfing, begann sein Einzug. Sein Absteigequartier bildete das Gasthaus ..Zum englischen Hof«" aus dem Roßmarkte, wo er auch die eingerückten Truppen sich vorbeimarschieren ließ. Den 17. Zuli hatte Vo^el von Falckenstein bestimmt sür Unterhandlungen mit den regierenden Bürger, meistern von Frankfurt über Lieferungen und über Zahlungen. Ueber die denselben erteilte Audienz und ihr Vorspiel berichtete Gras Wedel: „Früh morgens am 17. Juli ließ mich Falk, kenstein rusen und trug mir auf. die regierenden Bürgermeister Müller und Fellner sogleich zu ihm zn führen, da er es für sehr unpassend hielte, daß diese sich noch nicht bei ihm gemeldet hätten. Ich begab mich zum Rathause, dem alten Rö-mer, und gelangte, von rot gekleideten, goldverbräm-ten, gepuderten Portiers mit dreieckigen Hüten geführt, in ein Zimmer, in dem sich ein« Art Hof-charge befand, die mich ihrem Gebieter meldete. Ich wurde sofort vorgelassen »nd stellte mich dem Herrn, der sich Fellner nannte, als Gras Wedel vor. Adjutant des Oberkommandierendm d.r preußischen Trup-pen General von Falckenstein, der sehr ungehalten sei, daß die Herren Bürgermeister ihm noch nicht den schuldigen Respekt bezeugt hätten, den ein kom-mandierender General von den Vertreter» , nur an kinderlose ruhige Paitei zu vermieten. Adresse in der Verwaltung d. BI. 22137 Eine Lehrerin erteilt Privatunterricht und Nachhilfe f st r Volks-schstier. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 221 io Sehsine Landwirtschaft ni)£>fihr 96 Joch, bestehend ans einem W^hnhans. Stall^ebÄude, Schweinestall, Bienen* und Kaninchenzucht, Harpfc, wird samt Viehbestand verkauft. Aniofragen in der Verwaltung. d. BI 22100 23jähriges, intelligentes, deutsches Mädchen das bürgerlich kochen sowie in allen häuslichen Arbeiten bewandert ist, sucht passende Stelle in einem besseren Hause. Geht auch auswärts. Gefl. Zuschriften erbeten an Fraa Anna Senegacnik, Cilli. Gaberje 104. Hübsch möbliertes zirip# M:n separiert, gassenseitig, samt Verpflegung an einen stabilen Herrn oder Studenten ab 15. September zu vermieten. Anfrage Hautplatz Nr. 20, Frisfurgeschäft. Villa Forsthof 25 Minuten von Cilli staubfreie La--e, mit grossem Gemüse» garten, ist im ganzen oder geteilt zu vermieten. Der ganze Gutsbesitz, mit oder ohne Msthle (im besten Betriebe), Fischerei, wäre auch unter günstigen Bedingungen zu verkaufe n. Auskunft erteilt der Eigentümer Jos*f Kstrbisch in Cilli. Für eine grosse Munitionsfabrik und Stahlwerk in nächster Nähe von Budapest werden sofort aufgenommen : Schweissofenarbeiter, Walzer, Werkzeugschmiede, Walzwerkschlosser, Dreher und Martinhütten arbeiter. 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