Schrtstleitullg: Itr. S. feicvlta Rx. M, titmrWm. «»,««»»«-hlut» »rt ». fytkx- t*ic »n 11—U Mi ein. 1112 2 O/M wUtio«b<«. aMrnUb da. mu«m« ntu: «xr»«ichtt,t. ■tarnt tu Benatltaai »«a«a ■mtyuma bet »UüflB tHI-■fcftca •cMQra (Btictn. Btt aiwkctlaUn«« InM- Mc .VfStMc w,»f afn KUtaxt aa» Cunltui ver»alt»ß: Mr. • tclntn m. II, lattrartaa (kmikOttinia Bat« Mi U«I k«i|,« ....»»-. . . k r— ....»»— 4««tlMn, • , • . K W— Hrt IKIn) BWn UM IqillMlllin »» M(Äm BHSl »l|ra. ViffMtus n* tdKa M >»' IMdMaa« Ar. 1 HM, Mittwoch den 5. Männer 1916 41. Jahrgang. \ Wo bleibt dusMIKrrrechl? Obgleich der Dreiverband, der durch da« längst vorbereitete Eintreten Italiens in den Weltkrieg znm Bierverbanb ge»orden ist, längst über die Ziele sei-neS Ueberfall« aus Oesterreich-Ungarn und Deutsch-land in« Reine gekommen »ar. halle man dem Frie-denSbruche im Sommer de« Jahre« 1914 dach eine Art von m«ralischen Mäntelchen umzuhängen versucht. Man hatte zuerst erklär!, e« nicht dulden t» können, daß die staatliche Selbständigkeit Serbien» durch den »»n unserer Monarchie ausgeübten Zwang verletzt werde. Durch die in dem bekannte« Ultimatum enthaltenen Forderungen seien die HoheitSrechte Ser-dien« angetastet worden und dtShalb habe Rußland die Verpflichtung gehabt, gemäß seiner Stellung al« Schützer der Baiianslawen, dem schwachen Serbien seinen starken Arm ju leihen. Da Deutschland in treuer Bunde«genossenschast keinen Augenblick zögerte, zu tun, wa« durch die Verträge der beiden Kaiser-reiche vorgesehen war. sand Frankreich, daß die Zeit gekommen sei, um die sranko-ruffische Allianz zur Tat werden zu lassen. Nun mußte noch England sich etwa» zurechtlegen, was sich al? casu« belli de-nützen ließ. Die britischen Staatsmänner waren um einen solchen Vorwaud nicht verlegen, sie er-blickten in ihn der, wie sie behaupteten, durch Deutsch-land arg bedrohten Neutralität Belgien«, an da« von deutscher Seite da« Ersuchen gerichtet worden war. den Durchzug eines Teile« der gegen Frank-reich operierenden Truppen zu gestatten. Diese« Er-suchen war, wie sich dann zeigte, schon in voller Kenntnis der für den Kriegsfall zwischen Belgien, Frankreich und England getrossenen Abmachungen gestellt worden, Herr Grey lat aber so, ol« ob die stammende Enlrustung über den von Deutschland an> geblich geplante» VölkerrechtSbruch Albion veranlaßt hätte, in dem Riejenkampse. den der Sarajetvoer Mord entfesselt hatte, auch sein Schwert in die Wag-schale zu werfen. Es hat sich freilich sehr bald ge-zeigt, daß man es da mit nichts anderem, als mit der niederträchtigen Heuchelei zu tun hatte, denn die eigentlichen Beweggründe dafür, daß England in einem Kriege, den eS hätte verhindern können, al« derjenige Faktor auftrat, der die ganzen Fäden in der Hand hielt, durch die seinen Verbündeten jede ihrer Bewegungen vorgeschrieben wurden, sind bald genug ans Tageslicht gekommen. Man hat sich in London auch gar nicht gescheut, einzugestehen, daß da« Interesse Englands an dem Siege der Entente die Demütigung und Vernichtung des immer mäch-tiger aufstrebenden Deutschen Reiche« sei. In den theatralisch herausgeputzten Reden, welche von Zeit zu Zeit von den leitenden politische» Per-sönlichkeiten der V eiverbandsstaaten in den Parla» mentea gehalten werden, wird noch immer davon ge-sprnchen, daß es die Aufgabe der Entente fei, der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Sittlichkeil zum Siege zu ve helfen. Derartige Phrasen wagt man auSzusprechen trotz allem, was seitens unserer Feinde seit Kriegsbeginn geschehen ist, um allcS. was Ehie und Recht gebieten, zu vergewaltigen und mit Füßen zu treten. Asquith, Grey und ihre Mitschuldigen haben die Stirne, auch heule noch zu sagen, daß Deutschland durch seine Bedrohung der belgischen Neutralität — die durch bie abgeschlossenen Geheim« vertrüge längst hinfällig geworden war — die Ausdehnung des Kriege« auf ein so weites Gebiet verschuldet habe. Sie wollen noch immer als die Be> schützer und Verteidiger nicht nur des Buchstabens sondern auch des Geistes des Völkerrechte« gelten. Und doch haben sie es durch ihre Handlungen be-wirkt, daß von dem Bestehen eines Völkerrechte« kaum noch gesprochen werden kann. Was hat die Entente nicht alles aufgeboten, um die Balkanstaaten zum Anschluß an den Vierverband zu bewegen! Keine Locknng, keine Drohung blieb unversucht, um Bnl-garie» zu verhindern, sich seine Rechte auf daS ihm »on den Serben geraubte mazedonische Gebiet zu sichern. Welche Verdrehungen und Fälschungen mußte sich die Wahrheit nicht gefallen lassen, »m de» bei-spiellosen Verrat zu rechtseriigen, den Italien an den DreibnndSgenossen begangen hat! Wa« müssen sich nicht die skandinavischen Staaten und Holland, nicht minder aber auch die Schweiz gefallen lassen, weil e« sich die Entente in den Kopf gesetzt hatte, den Krieg gegen un« nicht nur mit den Wasfen zu süh-ren, sondern auch durch ei» ganze« System der Au«, hungerung! Das Unerhörteste an frecher Verleugnung alles dessen, wa« unter den Begriff Völkerrecht fällt, ist aber da« Verhalten England« und Frankreich« ge-genüber Griechenlan . Wen« ein Privatmann im bürgerlichen L-ben sich nur den hu dertsten Teil dessen, was an Griechen land verbrochen worden ist, schuldig machen würde, um seinen Vorteil zu wahren, so würde er al« gemeingefährlicher Erpresser viele Jahre seines Leben« hinter Schloß und Riegel ver-bringen müssen. Die Erregung, die sich infolgedessen deS griechischen Volkes bereits bemächtigt hat, ist eine ungeheure und es ist nur zu begreiflich, daß der Ministerpräsident Skulud?« dieser Stimmung dadurch Ausdruck gab, daß er einem der Vertreter der Ent-ente in Athen, als ihm dieser eine neue, außerdem auch noch dru König schwer beleidigende Drohnote überbrachte, diese« Dokumcnt der Schande dem Ueber-reicher vor die Füße warf. Zu den zahllosen un-geheuren Verbrechen, mit welchen sich unsere Feinde beladen haben, kommt als wahrlich nicht geringstes auch daS hinzu, daß sie das Völkerrecht iu Stücke gerissen haben, gleich einem wertlose» Fetzen Papier. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte de« österreichischen Generalstab e«. 31. Dezember. Amtlich wird Verlautbart: Da« Vorgelände unserer Strypasront war zwischen Bu-zcacz und Wisuiowcjyk auch gestern der Schauplatz wiederholter, mit starken Kräften geführter russischer Angriffe. Abermals brachen, wie an den Vortagen, die feindlichen Sturmkolonnen unter dem Feuer der kaltblütigen, tapferen Truppe» der Armee Pflanzer-Ballin zusammen. An der unteren Strypa und an der beisarabischen Front hat die Tätigkeit des durch die-letzten Kämpfe stark erschöpften Gegners vorläufig nachgelassen. Die Verluste, die die Russen i» den vergangene» Tagen auf drn oftg^lizischen Gefechts-feldern erlitten, übersteigen überall daS gewöhnliche Maß. Lo lagen gestern an der Strypa vor eine-« Kompanieabjchnitte 161, vor einem anderen 325» ruf-sische Leichen. An der oberen Strypa, an der Jkwa und an der Putilowka gab es keine besonderen Er-eigniffe. Am Korminbache und am Styr wurden abermals mehrere russische Vorstöße abgewiesen. l. Jänner. Die Schlacht in Ostgalizien dauert unvermindert heftig an. Das Schwergewicht der Kämpfe lag auch gestern aus unserer Front an der mittleren und unteie.1 Strypa. Zm Raume nordöst-lieh von Buczacz traten kurz nach Mittag die russi-schen Artilleriemasfen in Tätigkeit, deren Feuer bis in die Abendstunden währte, dann ging der Feind zum Angriffe über. Seine Kolonnen drangen in zahl-reichen Angriffswellen stellenweise vier- bis fünfmal au unsere Drahthindernisse vor, brachen aber immer und überall unter der verheerenden Wirkung unseres Feuers zusammen. In der Nacht zog sich der Gegner, Hunderte von Toten und Schwerverwundeten liefen lassend, in seine sechshundert bis taufend Schritte entfernte Ausgangsstellung zurück. Auch die Angriffe, die die Russe» bei JaSlfr witc südlich von Buczacz und nächst USczieczko a« Dnjestr unternahmen, erlitten daS gleiche Schicksal wie die an der mittleren Strypa. An der bessarabi« schen Front verlies der Ta, «dermal« Verhältnis-mäßig ruhig. Die Stellungen der Armee de« General« Grafen von Bolhmer a» der oberen Strypa und der Heere«gruppe Böhm Ermolli an der Jkwa standen unter feindlichem Artillerieseuer. Bei der Aimee de« Erzherzog» Josef Ferdinand wurde ein russische« Bataillon zersprengt, da« südlich »on Berestiany vor« zustoßen versuchte. Am Styrbug nordöstlich von Ezar-torySk überfiele» deutsche und österreichisch-ungarische Truppen mit Erfolg die feindlichen Borposten. Bei Solodia westlich von Rafalowka schlugen wir eine» Angriff ab. 2. Jänner. Der Feind nahm nun auch seine Osfensive gegen die bessarabische Front der Armee Pflanzer-Balti» wieder auf. Nachdem er schon m der NeujahrSnacht zweimal und am daraussolgendeu Vormittag ebenso oft vergeblich versucht hatte, i» unsere Stellungen einzudringen, sührte er um I Uhr nachmittag« gegen die Verschanzungen bei Topereutz einen neuerlichen starten Angriff, der von den tap» feren Verteidigern im Handgemenge abgeschlagen wurde. Zwei Stunden späler drangen im gleiche» Raume sechS russische Regimenter vor, die z»m größ ten Teile abermals geworfen wurden. Nur in eine» BataillonSadschnitt ist der Kamps noch nicht abge-schlössen. Die Verluste de» Gegner« sind außerordent-lich groß. Auch unsere Strypasront nordöstlich von Buczacz griff der Feind am Neujahr»a>orgen an. Der Angriff mißlang ebenso, wie ei» russischer Vor-stoß aus feine Schanze nordöstlich von Burkat'ow. Die Zahl der seit einer Woche in Ostgalizien ein-gebrachten Gesangenen reicht an 3000 heran. Südlich von Dubno und bei Borestiany im Kormingebiete wurden schwächere feindliche Abteilun-gen abgewiesen. 3. Jänner. An der beffarabischen Front wurde auch gestern den ganzen Tag über erbittert gekämpft. Der Feind setzte alles daran, im Raume von Topro-routz unsere Linien zu sprengen. Alle Durchbruch«-versuche scheiterten am tapferen Widerstande unserer braven Truppen. Die Zahl der eingebrachten Ge-sangenen beträgt 3 Offiziere und 850 Mann. An der Serethmündung, an der unteren Strypa, am Korminbach und am Styr wurden vereinzelte rusfi-sche Vorstöße abgewiesen. Zahlreiche Stellen der Nordoftsront standen un-ter feindlichem Gefchützfeuer. 4. Jänner. Die Schlacht in Ostgalizien dauert an. Der Feind setzte gestern seine DurchbruchSver-suche bei Toporvutz an der befsarabifchen Grenze mit großem Kräfteaufgebot fort. Sei» Mißerfolg war der gleiche, wie an den vorhergegangenen Tage«. Die russischen Angriffe wurden überall abgeschlagen, zum Teile in langandauerndem blutigen Handge-menge. Besonders erbittert waren die Kämpfe Mann gegen Mann in den zerschossenen Gräben beim He» gerhauS östlich von Rarancze, wo sich insbesondere das Warasdiner Jnfanlerieregiment Nr. 16 neuer« lich mit Ruhm bedeckte. Ebenso wie an der bcfsara« bischen Front, scheiterten die Angriffe, die der Feind nordöstlich von Okna und gegen die Brückenschanze bei Ucziczko führt« und alle mit großer Zähigkeit erneuerten Versuche der Rusien, im Raume nordöstlich von Buczacz in unsere Traben einzudringen Die Verluste deS Feinde« sind nach wie vor überaus groß. Jjjn einem 10 Kilometer breiten Abschnitte zählten ^rvir 2:100 russische Leichen vor unserer Front. Ein-zelne ruffische Bataillone, die mit 1000 Mann inS Gesecht gingen, sind laut ihren eigenen Meldungen mit 130 zurückgekehrt. Die Zahl der nordöstlich von Buczacz in £en letzten Tagen eingebrachten Sefa». gencn übersteigt 800. An der oberen Jkwa schösse» die Truppen der HeereSgrupße Böhm-Ermolli ein cttte 2 russisches Flugzeug ab. Die Bemannung, au» zwei > Offizieren bestehend, wurde gefangen £er Stellvertreter de» ChesS des Generalstabes v. Höser, Feldmarschalleutnant. Die Berichte der deutschen obersten Heeresleitung. 81. Dezember. Keine Ereignisse von besonderer Bedeutung. 1. Jänner. Bei Friedrichstadt scheiterte ein über da» Eis der Düna gestihrier ivssischer Angriff in unserem Feuer Feindliche Jaqdkoinmaii5»S und Patrouillen wurden an mehreren Stellen der Front ab gewiesen. Nördlich von Ezarlorysk stieße» starke »cut> sche und österreichisch ungarische ErkundungSabteiluu-gen vor. Sie »ahme» etwa .50 Russen gefangen und lehrten nachlS in ihre Stellungen zurück Oester« reichisch ungarische Batterien der Armee des Generals Graien von Bolhmer beteiligten sich wirkungsvoll flankierend an der Abwehr russischer Anzrisse südlich von Burkanow. 2. Jänner. An verschiedenen Stellen der Front wurden vorgehende schwächere ruftische Abteilungen abgewiesen. Nörtlich des DrySwijati-See« war e« einer von ihnen gelungen, vorübergehend in unsere Stellung, vorzudringen. 3. Jänner. Die Russen setzten an verschiedenen Stellen mit dem gleichen Mißerfolge wie an vor» hergehenden Tagen ihre Unternehmungen mit Patrouillen» und Jagdkommando» sort. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier, 31. Dezember. Nach ersolgreicher «prengnng wurde den Engländern nord-westlich von Hulluch ein vorgeschobener Graben ent» rissen. Zwei Maschinengewehre und einige Gefangene fielen in unsere Hand. Ein seindlicher Fliegerangriff auf Ostende richte« in der Siadt erheblichen Gebäude-schaden an; besonde>S hat da« Kloster vom Heiligen Herzen gelitten. 19 belgische Einwohner sind verletz», einer gelötet. Militärischer Schaden ist nicht einstanden. 1. Jänner. Keine wesentlichcn Ereignisse. 2. Jänner. In der Nacht vo« 1. Jänner wur-den Versuche starker englischer Abteilungen, in un-sere Stellung bei Frelinghem, nordöstlich von Ar« mentiere«, einzudringen, vereitelt. Nordwestlich von Hulluch besetzten unsere Truppen nach erfolgreicher Sprengung den Trichter. Bei der Eroberung eine» feindlichen Graben» südlich de« Hartmannsweiler-kopse« fielen über 200 Gefangene >n uns re Hände. 3. Jänner. Eine große Sprengung nördlich der Straße bei La Bassee—Bethunc halte vollen Ersolg. Kamps- und Deckungsgraben de« Feindes iowie ein Verbindungsgraben wurden verschüttet. Der über« lebende Teil der Besatzung, der sich duich die Flucht zu retten versuchte, «urde von unserer Infanterie und Maschinengewehren wirksam gesagt. Ein anschließender, auf breiter Front auSgesührter Feuer-Übersoll überraschte die feindlichen Grabenbesatzungen, die teilweise ihr Heil in eiliger Flucht suchten. Aus der übrigen Front keine Ereignisse »on besonderer Bedeutung. Bei der Beschießung von Lutterbach im Elsaß durch die Franzosen wurden am Neujahr«, tage beim Verlasse» der Kirche ein junge« Mädchen getötet, eine Frau und drei Kinder verwundet. Der Krieg gegen Italien. 8t. Dezember. Amtlich wird verlautbart: In Südtirol wurden zwei Alpinidalaillone. die unsere Stellungen südöstlich von Torbole zweimal angegrif-fen, abgewiesen. An der Kärntner Front nahm die feindliche schwere Artillerie den Ort Wolssbach (süd-östlich Malborgheth) unter ffeuer. An der küstenländischen Front dauern die Geschütz- und Mineuwer-ferkämpse stellenweise sort. 1. Jänner. Gestern beschoß die italienische schwere Artillerie neuerdings die Orte Malborgheth und Woif«bach In der Neujahrsnacht unterhielt sie ein besonder« lebhaste» Feuer gegen den Col ti Lana. Die Lage ist unvei ändert. 2. Jänner. Nicht« Neues. 3. Jänner. Keine besonderen Ereignisse. 4. Jänner. In Südtirol und an der Dolomiten-front fanden wieder Artilleriekämpfe statt. Unsere Flieger belegten ein Magazin des Feindes mit Bom> den. Der Ort Malborghet wurde abermals aus schweren Geschützen beschossen. Auch im Flitscher Becken und im Krngebiete rührt: sich die italienische Artillerie. Nördlich Dolje nahmen unsere Truppen gestern srüh einen seindlichen Graben, um ten seit-her hartnäckig gekämpst wird. Drei italienische Ge-genangrifse wurden abgewiesen. Auf »er Hochfläche von Doberdo kommt e« täglich an einzelnen Fr»nt-eilen zu Handgranaten- und Minenwerselkämpfen. OSS DeMsche auitdtt Am Balkan. O e st erreicht sche Berichte. 31. Dezember. Amtlich wird verlautbart: Nicht« Neue«. 1. Jänner. Bei Zpek wurde» neuerlich vier von den Serbe» vergrabene Geschütze gesunden. An der Taru Geplänkel. 2. Jänner. Keine besonderen Ereignisse. 3. Jänner. Bei Mojkova« wurde eine monie-negriniiche Abteilung, die sich aui da« Rvidufer der Tara vorwagte, iu die Flucht gejagt. Die Lage ist unverändert. Der Stellvertreter de« Chef« des Seneralstabe«: v. Höser, Feldmarschall Leutnant. Deutsche Berichte. Leine besonderen Ereignisse. Der Krieg der Türkei. Die Berichte de« türkischen Haupt-q uart ie rs. 31. Dezember. Bei Seddilbahr dauerte vom 29. aus den 80. De»embcr Gewehrfeuer und das Bomdenwerfe». das sich hie und da zu g'vßer Stärke steigerie, die ganze Nacht hindurch bi« zum Morgen. Am Nachmittag des 80. Dezember sanden aus dem rechten Flügel, im Zentrum und aus einem Teile des linken Flügel« heilige Jnsanterie- und Äilillerie« kämpse statt, Zwei Kreuzer und ein Monitor gnf-fen in diese Kampfe ei». Unsere Artillerie verur-sachte in den Schützengräben und in den Lagern des Feindes großen Schaden. In der Nacht vom 3t). aus den 31. Dezember dombardiene» unsere Meerengenbatterien mit Er'olg die seindlichen Lan-dungSstellen bei Seddilbahr und Tekke Burnu. Eines unserer Luftfahrzeuge wars während eines Rekognos-ziernngsfluge» in der Richtung von Jmbro« Bom-den auf den englischen Panzerkreuzer .Swiftsure". 1. Jänner. Dardanellensront. Seddilbahr: In der Nacht vom 30. aus den 31. Dezember lebhaiie Bombenkämpsr aus dem rechten Flügel, hestiger Ge< schützseuerwechsel und Bombenwürse. die bis zum Morgen andauerten, im Zentrum. Am 31. Dezem-ber nachmittags brachten wir zwei feindliche Minen auf dem rechten Flügel zur Explosion. Die feindliche Landbatteiie beschoß kurze Zeit hindurch, unterstützt von zwei Kreuzern, unsere Schützengiäben im Zen-Irum. DaS Feuer wurde vou un« kräftig erwidert. Unsere Meerengenbatierien nahiycn den Landungsplatz von Seddilbahr und die umliegenden Magazine unter Feuer, da« vom Panzerschiff „Suffren" unter dem schlitze von fünf To:pedoboote» und mit Un-terstützung eine« Fliegerbeobachters erwidert »urde, jedoch ohne Wirkung. Eined unserer Wasserflugzeuge griff den feindlichen Flieger an, hinderte ihn, feine Beobachtungen fortzusetzen und zwang ihn zur Flucht. Sonst nichts Neue«. 2. Jänner. Seddilbahr. Der Artillerie« und Bombenkamps dauerte s»n. Ein Kreuzer und ein Monitor beteiligten sich eine zeitlang an dem Feuer. Unsere Artillerie erwiderte und zwang sie, sich zu-rückzuziehen. Ein Monitor beschoß wirkungslos eine Stunde hindurch unsere Meerengebatterieu. Aus der Höhe von Beschicke wurde ein Torpedoboot von einem unlerer Geschosse getroffen und flüchtete. Eine» unserer Wasserflugzeuge wars aus die feindlichen La-ger bei Seddilbahr Bomben ab. Unsere Meerenge batterien beschossen wirkungsvoll die feindlichen De-potS bei Seddilbahr und zerstörten auch mehrere Depot«. 3. Jänner. Dardaoellensront. Heftige Bomben-kämpse aus dem rechten und linken Flügel. Zeitweise aussetzendes Artillerieduell auf der ganzen Front. Ein Kreuzer nnd ein Monitor des Feinde« bombar vierten zeitweilig unsere Stellungen und zozen sich sodann zurück. Unfeie Flieger führten über den feindlichen Stellungen mit Erfolg Erknndungsflüge aus. Bci Ari Burnu wurden 400 Kisten mit Jn-santeriemnnition, die vom Feinde verneckt worden waren, aufgefunden. Aus den übrigen Aromen nichts von Bedeutung. Der den Engländern an der Irak front abgenommene Monitor „Selmanpak" ist nun wieder vollkommen instandgesetzt nnd nach Kul el> Amara abgegangen. Die Gewaltherrschaft in Salonichi. Die Armeeleitung des Vierverbandes leistet sich in dem besetzten Solonichi VölkerrechiSbrüche. die weder von Griechenland noch von den betroffenen VierbundSstaaten hingenommen werden können. E« wurden die Generalkonsuln von Oesterreich, Deutsch-land. Bulgarien und der Türkei verhastet, ebenso eine große Anzahl von Angehörigen dieser Staaten, Nummer 1 wie auch der Generalkonsul von Norwegen. Grie-chenland hat gegen die Verletzung seiner Souveräni-tätSrechte Einspruch erhoben und in den betreffenden Staaten werden Gegenmaßregeln getroffen werden, fall« nicht sofort der Briganlenstreich SerrailS wieder gutgemacht wird. Die Dmge in Salonichi drän-gen der Entscheidung zu und wir können hoffen, daß diese dem so ganz versehlien Abenteuern des Vier-Verbandes die Krone aussetzen wird. Ein englischer Panzer gesunken. In London wird amtlich bekanntgegeben: Ge-stern sank in Le Havre der englische Panzerkreuzer „Nalal" infolge einer Explosion im Innern. Von d«r Besatzung wuroe» 400 Mann gerettet. Der Panzertreuzer „Natal" wnrde im Jahre 1905 ge« baut, war 18 750 Tonnen groß und hatte 704 Mann Besatzung. Aus Stadt und Amd. Auszeichnungen vom Roten Kreuz. Erzherzog Franz Saivaior hat in Anerkennung be-soliderer Verdienste um die militärische SanitätS-pflege im Kriege taxfrei ausgezeichnet: Bei den Zweig» vereinen vom Roten Kreuz: Cilli Stadt: Mit dem Offiziersehrenzeichen mit KD. den Präsidenten Dr. Heinrich Jabornegg Edlen von Altenje.S. Landbezirk Cilli: Mit dem Ehrenzeichen zweiter blasse mit KD. den Präsidenten Georg Allgrasen zu Salm Re'fferscheidt, den Getchästsleiler Marino Freiherrn von Müller-Hörnstein; mit der silbernen Ehrenmedaille mit KD. Rosa Altgräsin zu Salut« Reifferscheid». Gonobitz: Mit dem Ehrenzeichen 2. Klasse mit KD die Pläsidentin Christine Fürstin zu Windisch-grätz. Marburg: Mit dem OffizierSehrenzeichen mit KD. den Präsidenten Dr. Josef Schmiderer. Pettau: Mit dem Ehrenzeichen 2. Klaffe mit KD. den Präsidenten Josef Ornig; mit der silbernen Lhienmedaille mit KD. den GefchästSleiter Leo» pold Girtler. Radkersburg: Mit dem Ehrenzeichen 2. Klaffe mit KD. den GejchästSleiter Heinrich Grasen Stürgkh. Windischseistritz: Mit dem Ehrenzeichen 2. Klasse mit KD. den Präsidenten k u. k. Rittmeister Emil Grasen AiiemS und die Vizepräsidenlin Leopoldine Stiger. Windischgraz: Mit dem Ehrenzeichen zweiter Klaffe mit KL. de» Präsidenten Dr. Stephan Baron Neugebauer. Schulrat Franz Frisch f. Nach kurzem Leiden ist in Marburg Schulrat Franz Frisch im 59. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene war sei« nerzeit Direktor der dortigen Knabendürgerschule und wurde nach Errichtung der LandeS-Lehrerinnenbil« dung«anstalt zum Direktor dieser Anstalt ernannt, welche Stelle er bi« zu feinem Tode bekleidete. Franz Frisch war auch viele Jahre Stadtschulinspektor der Stadtschulbezirke Marburg. Cilli und Pettau und entwickelte eine hervorragend« Tätigkeit aus dem Ge-biete der Jugendschriststellerei. Er hat eine große Zahl von Lehrbüchern sür Volks. und Bürgerschulen, aber auch zahlreiche Schriften belletristischen Inhalt« versaßt, die seinen Namen weithin bekannt machten. Auch sür Schuljachzeitungen war er ein unermüd« licher Mitarbeiter. Die geistige Uederarbeitung dürfte den frühen Verfall feiner körperlichen Kräfte herbei-geführt haben. Ernennungen und Beförderungen bei der SÜddahn. Der Verwaltung«rat hat mit I.Jänner 1916 ernannt: Im administrativen Dienst zum Ober»evidenten: Hugo Jrgolitsch, Magazin Marburg; zu Residenten die Adjunkten : Franz Jark und AloiS Riebet, Marburg. Zu Oberreoideaten wurden befördert die Titular Oberrevidenten: Gusta» Bindlechner, Krieglach: Maximilian Michelcie, Se-sana; Johann Stopar, Pöltfchach; Georg Gratt, Pragerhof und Gustav Motka, Steinbrück; die Re» videnten: Anton Peter und Ludwig Armbruster, Marburg. Hauptbahnhos; Joses Prime. Johann Bartl. Viktor Adamic und Franz Tertinek, Laibach, Hauptbahnhof; Wladimir Prelog, Cilli; Josef Ta-schek. St Georgen; Franz Löschnig, Spielseld Zu Revidenten werden besördert die Adjunkten: Oskar Szillich. Loitsch; Johann KoSmerl, Laibach. Hauptbahnhos ; AloiS Fuiek von Wittinghaufen, Marburg Hauptbahnhof. Zu Adjunkten werden befördert die Assistenten: Ludwig Kotsch, Marburg, Hauptbahn« bos; Juliu« Meixner, Steinbrück; Leopold Kucera, I Cilli; Joses Pilek, Mari»«Rast; Richard Piwon und Nummer 1 Denikke Dacht Seile 8 Anton Gostie, Spittal-Millsiatt; Rudolf Cegula Steinbrück; Franz Hanzlicek, Marburg, Kärntner bahiihos; Friedrich Oberstein. P»ttau; Franz Ro; mann, Pölischach; Johann W-dowitz, Opcioa: Joh Breie, Trisail; Rudolf Kettnig und Franz Majeen Marburg, Hauptbahnhof; Theodor Drov nik, Lai ach. Hau>»lbahilyos: Josef Furlan, Franzdors; Jaroslav «iigusta, Bleiburg; Josef Cerne, Loitsch; Jose Jenko, Völkermarkt; Josef Schnabl, Präge, hos Johann Ebner, Cilli; Anton Vliear, AloiS Kovacic. Josef Lu'chützky und Jostf Valencic. St. Peter in tirain; Franz PustoSlemsek, Laibach, Hauptbahn os ÄlsvnS Zknez, Rakel; Sonrad Minkowitsch Stein brück; Rudolf Rauch von Anneusels, Marburg. Hauptbahnhof; Heinrich Radej, Sava. Bei der kau-direktion werden befördert: zu Inspektoren die Titu larinspcktoren: Eduard Fluck bei der Bahnerhaliu> gs sektion Cilli und Matthias Schneller bei der Bahn-erhaltungssektion Trieft; der Banobelkommissär Adolf Friedl, Marburg; zu Bauobelkvwmissä:?» die Bau-kowmissäre: Viktor Brabenee, Marwtrg; Johann Endlweber, Viilach; zu Revidenten die Adjunkten: Karl Lnschützky. Franzdorf; AloiS BSrner, Pettau; Otto Heg«. Laibach; zu Adjunkten die Assistenten: Biktor Schon, Marburg; Franz Kapral, St^ PUer Bei der Maschinendirekliou weiden befördert: zum Oderii-spekior der Titular-Obe» Inspektor Mrix von Formacher, Heizhauschis in Marburg; zu Oberrevi-denten die Revideute»: Franz Soukoup, Robert Kraut und Josef Krahulik des Heizhauses Marburg, und Emanuel Zelir.ka, Laibach; zu Revideuien die Adjunkten der Heizhäuser: Wladimir Valenta, Trieft; Johann Röggl, Laibach; zum Adjunkten der Lehrer der ehemaligen Südbahn Kolonieschule in Marburg, Karl Hartinger. Spende für den Bahnhof Lcibedienft Herr Oberstleutnant Lubenik hat als Ergebnis einer Sammlung sür den Bahnhofl.'.bedienst einen Betrag von 50 K gespendet. Danksagung. Wir erhielte« folgende Zu-schrijt: Herr Theodor Mahorcic Lehrer in Hochen-egg, hat unter den freundlichen B-wohnern Hochen-eggs eine Sammlung ,ur Besetaffung von LiebeS gaben als Weihnachtsbeschnung für die Kranken . und Verwundeten des k. u. k. NotreservespitaleS in Cilli eingeleitet, deren Ergebnis de» Betrag von 110 K auswies. Das Kommando dieser Militär-SanitätSanstalt beehrt sich run im Namen der mit den Geschenken beteilten Kranken und Verwundeten den edlen Spendern wie dem Herrn Anreger für die reichliche Gabe den besten u; d innigsten Tunk hiemit abzustatten. Der Schützen Neujahrsgruh. An allen Cilliern einen frühlichen Neujahrsgruß. Die G«Hier Kinder der Freiwilligen Schiitzenkompauie. Weihnachtsfeier für die Verwunde-ten des fc. u. k Neseroespitales in Rann. Am 24. Dezember 1910 fand für die i« Rann untergebrachte» Verwundeten eine vom Spitalskommando und dem dortigen Zwtigv.reine vom Roten Kreuze veranstaltete Weihnachtsfeier fiatt. Ueber Einladung des Spitalkommanvos hatieu sich zur Feier Vertreter deS Roten Kreuzes, der BezirkShauptmannschaft, der Stadtgemeinde und viele andere Persönlichkeiten eingesunden. Nach einer begeisternden Ansprache bei Spilalskommandanten und deS Feldkuralen fand un-ter Musik- und Gesangsklängen die -scherung der zahlreichen Verwundeten statt. An« Mitteln deS ZweigvereineS und durch die Opferwilligkeit der Be-völkerung, welche sich, wie stets, mit Freuden in den Dienst deS Roten Kreuze« stellte, wär e» möglich, über tausend Verwundete mit Liebesgaben zu be-denken. Allen Spendern sowie allen jenen, welche zum Gelingen der Feier persönlich beigetraze» haben, sei im Namen deS Roten Kreuze» der heizlichste Dank gesagt. Soldatenbegräbnisse. In den letzten Ta-gen sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Ver vundungen gestorben sind, auf dem hiesigen städtischen Friedhose zur letzten Rnbe bestattet werden: am 4. Jänner: Ins. Georg Seltner des Lw.-J. R. 3, am 5. Jänner: Ins. Kon stantin Rada de» I -R 87, Ins. Adolf Jank des J.-R. 7, Jas. Johann Rozmann des J.^R 17. Vaterländischer Volksabend. Morgen Donnerdtag findet in der evangelisch-n Kirche um 8 Uhr abends ein vaterländischer Volksabend stait, in welchem vor allem Herr Pjarrer Dr. Hegemann au« Laibach einen Vortrag über „DaS GehcimniS der deutschen Größe" halte» wird. Hiezu ist jedermann herzlich eingeladen. Spende für bedürftige Verwundete. Die Arbeiterschaft der k. k. Zinkhütte in Cilli spendete dem Reservespitale in Cilli anläßlich des Ablebens dc« Unterbeamten Friedrich Kosmac anstelle eines Kranzes 30 K für bedürftige Verwundete Die ser Betrag wurde am 3. d. durch Herrn Valentin Jurmann. Beamter der k. k. Zinkhütte, an bedürf tige Verwundete verteilt. Das K»mmando des Re secvespitaleS Cilli spricht sür diese Spende im eigenen wie im Namen der Verwundeten den besten Dank au«. » Glückliches Cilli!" Dieser Tage erschien in einem Grazer Blatte eine Zuschrift au« Cilli mit obiger Überschrift. Leider sind wir nicht so glück-lich, als der holde Träumer deS „Glücklichen Cilli' annimmt. Wir haben unsere GaSnot nnd noch mehr: wir haben eine Mehlnit, die namentlich in der Um» gebung sehr schwer empfunden wird. Die Not au Mehl ist daraus zu^ückzusühren, daß den beiden Müh!«:, aui deren Vermahlung der Sladr. und ihrer Umgebung MahlerjffUgnissc zugewiesen sind, durch längere Zeit kein Getreide mehr zugekommen , ist. In den nächsten Tagen wird eine entsprechende Menpe von Weizen und Mai« in Cilli einlangen, so daß die Unterbrechung der Versorgung der Be wohner mit Mehl bald behoben sein wird. Aur Mehlpreiserhöhung. Die Mehlp eise sind seit Neujahr im VerordnungSwege sür Oester reich ganz bedeutend hinausgesetzt worden. Nament lich bei den Weißmehlsorten ist die Erhöhung über aus empfindlich und sollen z B. beim Backmehl gegen flüher K 0*74, heule K 1 20 genommen weiden. Diese Mehlpreiserhöhmig e> streckt sich auf alle sür d'e Kriegdgetreideverkehrsanstalten leicht greifbaren Lager und ist eine Bereicherung de« Einzelnen durch diese verordnete Preiserhöhung dadurch ausgeschlossen, weil jede Mühle z. B. om 31. Definier ihre sämt-lichen Lager telegraphisch a» die Bertehr«anstallen mitteilen mußten. Diese Mitteilung wurde dann durch einen reisenden Beamten der VerkehrSanstalt übkip' üft und mnß von jedem Kilogramm des Lagers der Preisunterschied, der sich durch die Verordnung ergibt, in Barem an die KriegSgelreidcverkehrSanstalt abgestattet werden. Das macht, wenn eine Mühle einen Waggvn Nullern ehl am Lager hatte 4600 K sür l0.000 Kg. Die BerkehrSanftult hat nun da durch einen bedeutenden Eingang, den sie zur Deckung von Verlusten an ungarischem nnd rumänischem Mehl beziehungsweise Getreide heranziehen muß. Der Vor-gang ist, nachdem man die Notwendigkeit dieser Ber-ordnung nicht bezweiseln kann, also einwandfrei, da-gegen ist die Art der Verlautbarung v^n einer köstlichen Unwissenheit über die Gedanken der Bevölkerung, denn eS gibt unter hundert kaum einen, welcher jetzt nicht gleich besonder« darauf loSgewetlert hat, daß nun natürlich die Mühlen und Ziveighändler das Publikum jetzt berauben und unter staatlichem Schutz Preistreiberei treiben. Für un» in der Stadt spielt diese Mehlpreiserhöhung sür die nächste Zeit noch keine Rolle, denn es ist in Voraussicht einer derartigen Maßnahme für die Stadtbevölkerung eine bedeutende Mehlmenge eingekauft, eingelagert und bezahlt worden. Da nun diese von der Stadtgemeinde selbst erworbenen Mengen natürlich nur wieder der Stadt zur Verfügung gehalten werden können, so muß sür den Verkauf dieses Mehles eine besonders strenge Ordnung und Einteilung «ingehallen werde«. Als beste Lösung der Fraze ha» sich folgende« erge-ben: E« werden in der Niederlage der Stadtmühle am Vormittag diejenigen Kunde» abgefertigt, welche Brotkarten vorweisen, die von Gemeindeämtern der Umgebung ausgegeben sind. Am Nachmittag dagegen wird zu den alten billigen Preisen, so lange der Vorrat reicht und daS dürste etwa zwei Monate sein, gegen Brotkarten der Stadigemeinde Cilli ver-kaust werden. Um nun eine plötzliche Ueberlastung >er Verkäufer hintanzuhalten und um diese Ordnung !m Verkaufe leicht einzuhalten, werden wir gebeten, der Stadtbepölkerung besonders in ihrem eigenen Interesse nahezulegen, an V»rmittagen nicht ein zu-laufen und an Nachmittagen nicht ungeduldig zu »rängen. E« ist zweifellos, daß jeder gegen feine tädtifche Bioikarte zu billigem Mehl kommen wüd, wenn nur die Bevölkerung selbst im Ordnunghal ten freiwillig mithilst. Das Verbot des Brotausbackens. Nach der letzten Ministerialveroidnung üder de» Beitrieb von Mehl und Biot ist es den Bäckern und Zucker bäckern untersagt, von Dritten zubereitete^ Teig zum AuSbacken zu übernehmen. Diese Maßregel wird in der Bevölkerung überaus schwer empfunden, weil die armen Leute meist nicht im Besitze eine« Herdes sind, in dem sie Brot selbst ausbacken könnten und weil die E-zeugung von HauSbrot doch .billiger zu stehen kommt, als dir Einkauf des von den Bäckern er-zeugten Brotes. Die Gebote der Sparsamkeit, die uns in der gegenwärtigen Lage auferlegt ist, erhei- scheu eS jedoch dringend, daß der Erzeugung von Störbrot, bei welcher immerhin eine Verschwendung von Mehl namentlich der feineren Sorten vorgekom-men ist, Einhalt getan werde und es wird auch in unserer Stadt daS erwähnte Verbot strengsten» ge-handhabt werden. Deshalb wird über Ersuchen des Stadtamtei die Bevölkerung auf diese kategorische Bestimmung der letzten Minisleria!verordnung aus-merksam gemacht. Ein gefährlicher Brand. Am 2. Jänner abendZ entstand ni der Scheune des Ariton und der Maria Goijanc insgemein Hölzl in Gabele ein hef. tiger Brand, dem das ganze ^Mkt samt den Vor« raten zum Opfer siel. Durch daS tatkräftige Ein-schreiten der militärischen Bereitschaft, sowie der Feu-erwehren der Stadt Cilli und der Umgebung gelang e« daii! der herrschenden Windstille den Brand zu lokalisieren. Auch die in dem Objekte untergebrachten Pferde und Riuder konnten noch Lerettet werden. Mit Rücksicht daraus, al« die Scheune knapp an der Grenze einer großen Häusergruppe stand, hätte der Brand äußerst gefährlich iderden können^ Das einige Schritte entfernte Wirtschaftsgebäude des Besitzers und Gastwirtes Swettl in Gaberje konnte mit aller Muhe dem wütenden Elemente entrissen werden. DaS Feuer Würfle von einem der vielen Unterstandnehmer dieser Scheune gelegt worden sein. Der Schaden er-reicht die Höhe von 6000 K, der nur zum Teil durch Versicherung gedeckt ist. Sparet mit Gas.' Wie un» das städtische Gaswerk mitteilt, hat in den letzten Tagen wieder eine bedenkliche Verschwendung mit Ga« in den Woh-nungen um sich gegriffen, so daß die weitere Fort-sül)rung der Beleuchtung in der Stadt in dem bis-herige-, Ausmaße in Frage gestellt wird. Die Be. wohner unserer Stadt werden nochmals eindringlichst ausmerksam gemacht, daß das Brennen von mehr als einer Gasflamme in einer Wohnung unter allen Umständen unterbleiben muß und daß die Verwendung von Gaskochern und Gasbadeöfen strenge untersagt ist. Für den Fall, al» festgestellt würde, daß in einer Wohnung in solch verschwenderischer Weise mit dem Gasverbrauch umgegangen wird, wird für die be-treffende Wohnung die Gaszufuhr durch Plombierung »achsichislos bis zur vollständigen Behebung der GaS-not gesperrt werden. E« ist eine selbstverständliche Pflicht gegenüber der Allgemeinheit, wenn der Ein-zelne sich jetzt Entbehrungen auserlegt. Es ist die« jener aufrichtige Patriotismus des Hinterlandes, in dem die Bewohner CilliS gewiß vor niemandem zu-rückstehen werden. Vom verein der „Grünen Tafel" des J.-R. 87. Unsere Schriftleitung erhielt von einem Komitee des Vereine« der „Grünen Tafel" des In-santerieregimentes 87 au» dem Felde nachstehende >>umorvolle Einladung: Einladung zum diesjährigen KriegStheaterabend verbunden mit kurzem Silvester-euer. Beginn Punkt 2 Uhr nachmittags. Eintrittspreise : l. Platz: 3 Handgranaten und 200 Patro» nen, 2. Platz: 1 Handgranate und 250 Patronen, 3. Platz: 300 Patronen. Programm: 1. Große« Rennen aus Minenwerser aus Flachbahngeschützen, während de« Rennen« „Clown Richard" mit seinen 2 Zcntnergra >aten (Jongleur). 2. Auftreten des D«-menquartetteS .Feldkanone 8 cm" mit Schrapnell-begleitung, anschließend gemeinschaftliches Stiften-gehen der Katzelmacher in die Refervegräben (Opern-gläfer stehen zur Verfügung). 3. Großstadtnummer der gesamten Künstlergruppe: 1. Auszug: Gewehr-euer begleitet vom Gebell der Revolverkanonen; 2. Auszug: Schweres Artillerief.ner mit Minenge-ahr; 3. Auszug: Auftreten der berühmten Hand-, Stiehl- und Gewehrgranaten'Jongleure. Bei Eintritt der Dunkelheit Raketenbeleuchtung und Schein-werserzauber. Fliegergrüße-Abwehrkanonen stehen zur Beifügung. Jtaliemsche Ueberläuser haben frei", Ein-tr;tt! Nach Schluß der Vorstellung Sanität vcikehr nach allen Verbandsplätzen. Eintritt "mit eigenem Risiko verbunden. Alle die e« noch nicht ge-ehe» haben, werden freundlichst eingeladen. DaS Kl'mitee. Ein Vertreter dieses Komitee» Herr Oskar Supka entsendet zugleich allen Cilliern herzliche Grüße und ein Prosit Neujahr. Petroleumpreise. Der neue Petroleumprei« wurde vom EtaZ amte sür das Stadtgebiet mit 50 Heller sür den Liter sestgesetzt. Im Bereiche der Be-irkshauplmannschast Pettau stellt sich der neue Pe-ttoleumpiei» aus 51 bis 54 Heller für den Liter. Seite 4 R^uijche Wacht Nummre 1 Kriegsweihnachten inRohitfch Sauer-brunn. In besonder« feierlicher Weise wurde in Rohitsch-Sauerbrunn das Weihnachtsfest begangen, galt es d)ch, den vielen Soldaten, die hier fern von der Heimat weilen, «ine kleine Festjreude zu berei-ten. Sei« Wichen hatten unsere Damen emsig qear-beitet, um jum Feste alles herzurichten und hochsin-nige Wohltäter haben ihre Spenden beigetragen, um unsere Kriegspfleglinge zu erfreuen. Am ersten Weih, nachtstage nachmittags wurde die Feier mit dem von der hiesige« Schuljugend unier Leitung des Ober-lehrerS Leitgeb aufgeführten WeihnachtSsestspiel von Frankl eingeleitet. Dann begaben sich alle unsere Soldaten, etwa 400 an der Zahl, in den festlich erleuchteten Kursaal, wo die eigentlich« Weihnachts' seier bcim Scheine eines mächtigen, reichverzierten Christbaumes stallfand. Herr StationSkommanda«! Oberst Haberditz-Szarlory hielt an die Soldat» eine markige Ansprache. m der er die Bedeulung der Feier würdigte und nahm dann die Dekorierung von zwei, braven Kriegern vor, die sich aus scm Schlachtselde die TapserkeitSmedaille errungen haben. E« wurde ein Hoch aus den allerhöchsten KriegS-Herrn ausgebracht und die Hymne mit Begeisterung angestimmt. Daraus prieS Herr Medizinalrat Doktor Simonilsch in einer dem Tage geweihten Ansprache alle Werke der patriotischen Wohltätigkeit, die in Rohitsch Sauerbrunn in so grenzenloser Opserfreu digt-ii geübt werden. Er dankte im Namen des von ihm geleiteten SpitaleS vom „Roten Kreuz" allen Förderern und Gönnern der Anstalt und brachte ein Hoch der unrrschöpflichen patriotischen Opserwilligkeit und Wohltätigkeit von Rohitsch Sauerbrunn. Hin Kriegepflegling der A»stall dankte hierauf in fchö-neu Worten im Namen aller Kameraden für alles unbeschreiblich Schöne und Gute, das ihnen hier zu-gewendet wurde. Nun solgte die Bescheiung. Jeder Soldat erhielt ein Päckchen mit nützlichen Gaben, Weihnachtsgebäck, Rauchzeug, Obst, während aus großen dampfenden Kesjeln Punsch zur Verteilung kam. So hatten unsere braven Krieger auch fern von der Heim'H das Fcst der Liebe in Rohitsch-Sauer« brunn in erhebender Weise begehen können Auch da« OssizierSrekonvaleszentenheim, wo gegenwärtig 127 Offiziere weilen, feierte da» Weihnachtsfest in traulicher Weise. An beiden Feiertagen hielt die wak kere Militärkapelle von Cilli Musitauffühningen ab, die gut besucht waren und der hiesigen Wohls,hrt». einrichtung hübsch« Summen abwars. Kirchliches. DonaerStag (Dreikönigstag) wird in der Deutschen Kirche um 10 Uhr vyrmit-tags «in feierliches Hochamt sür die hier weilenden küstenländischen Flüchtlinge stattfinden. Ein au» Triestern, Jstrianern und Friaulern zusammengesetz-ter Männerchor wird die extraliturgische H. NkolauS-meff- deS Triester« L. Ricci zum Vortrage bringen. Biernot. Wir veröffenllichen heute im Anzei genteil eine Erklärung des Schutzverbande« alpen lindischer Brauereien, mit welchem mitgeteilt wird, daß die Brauereien zu einer weiteren Einschränkung der Bierabgabe gezwungen sind. Wir erfahren hiezu, das) von der KriegSgetreideverkehrsanstalt den Braue-reien ursprünglich unzesähr 23'/, von Hundert und ungefähr 6 v. H. Malz, gerechnet von der Normal, erzeugung, zugewiesen wurden. Die Zusendungen der Gerste erfolgten jedoch außerordentlich langsam und schleppend und wurden knapp vor den WeibnachtS-feiertazen plötzlich und überraschend gänzlich einge« stellt. Al» Grund hiesiir wird vom Ministerium des Innern angegeben, daß der Bedarf an Saatgerste noch nicht vollkommen gedickt ist. Die österreichische Brauindustrie hat bisher im Durchschnitte nicht ein-mal ein Viertel ihres Normalbedarse» an Gerste und Malz tatsächlich erhalten. Für viele Brauereien ist jedoch diese Durchschnittsziffer bti weitem nicht erreicht. Die Folge hievon wird, abgesehen von der wesentlichen Einschränkung der zum Verkaufe gelan-genden Biermenge nun auch fein, daß viele Braue, reien ihre Betriebe werden sperren müssen. Im übrigen ist auch der herrschende Milchmangel zum Teile aus den geringen Absall von Malzirebern zu rückzuführen, welche» bekanntlich eines der besten Futtermittel für Milchkühe sind. Es sind beispiel». weise die nach Graz bestimmten Milchlieserunge» aui der Milchwirtschaft der Brauerei Reininghau» von 1000 Liiern täglich auf etwa 200 Liter lüglich schon jetzt hcrabgejunken und werden wohl eine wei-lere weientliche Verminderung erfahren. Verhaftung einer Diebin. Am 23. Dezember wurde die bereil» vorbestrafte Vaganti» Anna Marsch vom Wachmann Josef Gratfchner verhaftet und dem Kreisgerichte eingeliefert. Marsch, deren Mann beim Militär dient, ist Mutter von sechs Kindern im Alter von drei bi» dreizehn Jahren, welche sie ansang» Dezember zu ihren Eltern i« St. Niko- lai bei St. Marein bei Erlachstein in Pflege brachte und sich seit dieser Zeit in Cilli und Umgebung be-schästigungSlo» herumtrieb. Sie verübte bei Bauern und bei Geschäftsleuten mehrere Diebstähle im Be-trage von 400 K. Böhmische Union Bank. Monatsauswei» des Einlagenstande« gegen Kassenscheine und kin-lagsbücher — Stand am 31. Dezember 1915 Kronen 82,689.669 37. Die Ablieferung von Metallgeräten. Amtlich wird verlautbart: Vorgestern ist in Oester-reich und in Ungarn eine Ministumlvwdwittg verlautbart worden, mit der die Ablieferung von Me-tallgeräten verfügt wird, die mit der Ministerialvcr-ordiiung vom 23. September 1915 sür Kriegszwecke in Anspruch genommen werden. Die Einziehung die-ser Metallgeräte muß gruppenweise erfolgen. Zunächst wurde auf Metallgeräte dort Aegri>sen, wo sie vor-auSsichtlich in größeren Mengen vorhanden sind und wo die Rückwirkung auf die Privatwirtschaft sich nicht so stark äußern dürste, wie dies bei privaten Haushaltungen, Spitälern, Sanatorien. Erholung»-Heime un» s onstigen Anstalten der Fall wäre. Bei Erzeugern und Händlern bilden die in Betrocht kom-wenden Metallgeräte dermalen ohnehin wegen der Verkehr»dtschrä»kung ein tote» Kapital Der Zeit-punkt und der Ort der Ablieserung konnten noch nicht verlautbart werden. Es empfiehlt sich sür die Besitzer aller nach der Ministerialverordnung vom 23. September in Anspruch genommenen Metallge-rite, von der gebotenen Möglichkeit deS freihändigen Verkaufe» Gebrauch zu machen, zumal da auch die Ablieferung der gegenwärlig noch nicht betroffenen Metallgeräte bereit» vorbereitet wird. Lelbstverftänd-lich steht eS den Besitzern von Metallgeräte« nach wie vor frei, sie der patriotischen Kriegsmetallsamm-lung unentgeltlich zu überlassen. Die Kriegsverficherung beim Oester-reichischen Phönix ist an keinerlei Formalitäten gebunden und verzichtet sogar aus die ärztliche Un-lcrsuchung. Zum Unterschied von der LebenSversiche-rung mit E nschluß des KriegSrisikoS und al» we sentliche, einzig dastehende Begünstigung kann jeder Osfizier und Soldat unserer Armee, gegen Entrich lung mäßiger Prämien versichert werden, da er ganz einfach mit sofortiger Giltigkeit von seinen Angehöri-gen daheim, von seinem Arbeitsgeber oder von sei-ner HeimatSgemeinde zur KriegSversicherung ange-meldet werde« kann. Abgelehnte anderer Anstalten können eventuell Auf« ,hme sindcn. Wir ersuchen bei Bedarf da» im Annonzenleile befindliche Anfrage« schreiben au»gesüllt ehestens an da» Filiolbüro der k. k. priv. LebenSversichernngSgesellschist ..Oester-reichischer Phönix", Graz, RoseggerhauS, Elisabeth-inergasse 2/111. einzusenden, wo kostenlos und unverbindlich AuSkünjte erteilt werdea. öpendet Zigaretten für unsere verwundeten ! Für durchfahrende und aukom-inende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim ötadtamte abgegeben werden. )eder spende nach seinen Kräften. Der Bedarf ist groß. Schaulnihnf. Der Himmel auf Erden. DaS Stück krmmt zu seinem Namen, wie — nein, da gibt eS keinen Vergleich. Da kann e» aber auch keine Kritik über da» Stück selber geben. Man lachte, weil da-rin Stellen vorkommen, bei denen man lachen mußte, und Stellen, bei denen man eigentlich nicht lachen konnte, und diese letzteren waren in der bedeutenden Ueberzahl. Julius Horst hat einfach, wie ein biede-rer Landschuster, sür irgendein Wiener Vorstadt-theater diesen „Posfenichwank" zurechtgezimmert, wie man Handschuhnnmmer 6, 7 usw. zurechtschneidet. Allerdings war er mit dem Untertitel vorsichtig, um sich schon dadurch zu entschuldigen, denn er nennt di«s« Verballhornnng jeden TheaterS weder Posse, noch Schwank, sondern beide» zusammen. Und daS muß entschuldigen, wenn» auch weh tut. Aber gegen Epidemien gibt eS nur allerstrengfte Vorbeugung»-Mittel. Wer will solche in unserer Zeit anwenden? Man freut sich ocr paar Stunden und dankt, daß sie überhaupt da sind und nicht durch „Gaspolitil' entsallen. Man lach«, und eS ist eigentlich der, der dabei zu .denken" wagt, selber schuld, daß e» ihm nicht gefallen hat, was uns der Verfasser »orlügl. Unsere Zuseher haben sich diese» Verbrechens nicht schuldig gemocht und alles dankbarst mit herzlichem Lachen beglichen. DaS Spiel war flott, wenn man auch noch immer ei« abschließendes Urteil über die Schauspielkräjt« nicht abzugeben vermag, deun sie müsien Verzerrungen nnd nicht Theater bringen. Ju größeren Rollen sei Eduard Loibner und Fritz Gold-Haber genannt, die beiden Hauptschwindler, sowie Julius Nasch als polternder Vater und Hermine Wolf als entzückende Vogelscheuche (wo find die Zeiten, als sie noch die „HofratSwitwe au» Graz" spielte?). Annie Wipperich wird etwa» schmiegsamer werden müsse», um durch ihr gutes Spiel und ihr angenehmes Aeußere besser und voll zu wirken. In kleineren Rollen sind Karl Tema, Paule Klme-menS und Lisa Werner zu nenne». Daß aus dem Theaterzettel Personen vorkommen, die eigentlich nicht vorkommen, und Personen nicht vorkommen, die eigentlich vorkommen, dürfte aus die derzeitigen Paßschwierigkeiten zurückzuführen sein. Hoffentlich finden wir bald den richtigen Paß zu höheren Zwecken und Zielen der Schauspielkunst. Der Weg dahin muß ja nicht gerade in Goethisches oder Schil-lasche» Land sichren. Führt er nur zu wahrer Büh> nenkunst Ueber Julius Horst und Luis Taufstein führt er aber nicht. Zl. 17323. Kundmachung. Im Grunde der Ministerialverordnung vom 20. Dezember 19!5, R.-G.'Bl. Nr. 379 wird hiemit kundgemacht, daß zur gewerbsmäßigen Erzeugung »o» Zuckerbäckerwaren aller ArtWeIzen undRoggen-mehl nicht verwendet werden darf. Die Erzeugung aus anderen Mehlen ist im Ge-biete der Stadt Cilli nur an Dienstagen und Frei» tagen gestattet. Stadtamt Cilli, am 2. Jänner 1916. Der Bürgermeister: Dr. v. Jabornegg. Zl. 17.320/1915. Kundmachung. Im Grunde der 88 6 und 7 der Ministem!-Verordnung vom 18. Dezember 1915, R. G. Bl. Nr. 378, betreffend die Festsetzung von Höchstpreisen für einige Mineralölprodukte wird der Höchstpreis beim Verkaufe von Leuchtpetroleum in Meu« gen von weniger al» einem Faß «der einer Kiste für ein Kilogramm mit 61 Hellern für einen Liter mit 50 Hellern festgesetzt. Übertretungen dieser Bestimmungen werden, so-ferne sie nicht der strafgerichtlichen Ahndung unter-liegen, vom Stadtamte Cilli mit Geldstrafen bis zu 5000 K oder mit Arrest bis zu sechs Monaten bestraft. Stadtamt Cilli, am 29. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Zl. 17 320/1915. Kundmachung. Im Grunde de» § 5 der Ministerialverordnung vom 18. Dezember 1915, R.-G.-Bl. Nr. 378, be« treffend die Festsetzung von Höchstpreisen für einige Mineralölprodukte werden für daS Gebiet der Stadt Cilli die Kopien der Zusuhr von 100 Kilogramm Petroleum Reingewicht von der Bahn-staiion in da» Pelroleumlager beziehungsweise der Abfuhr v»m Lager zur Bahnstation mit 36 Hellern sestgesetzt. Stadtamt Cilli, am 29. Dezember 1915. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. Nummer 1 Deutsche jjtUarijt Scne 5 Landwirte, verwendet Zauche Ei gibt noch immer diel« Wirischasien, w» die Mistjauche nicht beachtet wird, wo man sie vei sickern «der in den Dorsbach fließen läßt. Es muß betont »erden, daß die Jauche ein wertsoolles, schnell wir-kende» Düngermiltel für Feld und Wies? »st. Sie ist die Suppe vom Dünger, die die Nährstoffe in leicht löslicher und leicht aufnehmbarer ,'^oim ent-hält. Sie wirkt daher auch viel raicher als der Stall-dünger. Der Mist wird wohl im Hose sorgfältig gesammelt, damit nicht» verloren geht. Dieser Grund-ssy muß auch bei der Zauche zur Geltung kommen. Heuer erst recht. Denn wir haben Mangel an künstlichen Düngermiltel und die eihälilichen sind hoch im Preiie, weshalb e» eine wirtschaftliche Sünde »st, die vorhandenen Düngstosse zu vergeuden. Alle Jauche muß in undurchlässige Zauchegrnben sorgfältig ge> sammelt wtrden. Wo keine geeignete Grube vorhan-den ist, schaffe man wenigsten« unverzügliche Nstbe-helfe, weil fcyt im Winter nicht gemauerte und zementierte Gruben angelegt werden können, anderer-feit», weil c$ an Handwerkern mangelt. Solch« Nor-behelfe sind: Man grabe eine Grube, lege den Bo« den und die Seitenwände mit dichtschließenden Pso-sten aus und stampfe an die Außenwände Ton oder Lehm. Ein gewöhnliche» i'od) in den Erdboden ge» nügt nicht, weil hier der größere Teil in den Unter-gründ aus Nimmerwiedersehen versickert. Wo ein großer alter Bottich vorhanden ist, kann man auch diesen zur Sammlung der Jauche in den Boden ein-graben. Die au» dem Stall und nach Möglichkeit auch aus dem Düngerhaufen abfließende Zauche wird in der erwähnten undurchlässigen Sammelstelle ge-' ammelt nnd von Zeit zu Zeit aus da» Feld oder "us die Wiese gebracht. Sehr dankbar für Jauchedüngung sind Kartos-fei und Rüben, Mai» und Hafer. Auch Roggen vertrügt Jauche gut, doch muß sie gleichmäßig ver-teilt werden, damit keine Ueberdüngnng verursacht win. Ganz ausgezeichnet ist die Jauche für die Wiese, wo sie schon beim ersten Schnitt ein üppige« Graswach«tum hervordringt. Da wir besonders während des Kriege« «ine reiche Feld- und Wiesenernte benötigen, io ist auf die verlustlose Düngung der Wirtschaft besondu« zu achten. E« lohnt sich jede Mühe, da die Früchte entsprechend im Preise stehen. Jetzt im Winter, wo die Arbeit ruhiger geworden >>t. i)t e» leicht möglich, die Jauche überall aus Feld und Wiese zu bringen. Um bei der Autbringung der Jauche eine halb« weg« gleichmäßige Lerteilunq zu ermöglichen, hängt man unterhalb de« AuSflußloche« am Rand de« Fasse» ein meterbreiteS Brett, da« schief gegen ab- wärtS geneigt ist. Auf das Brett sind kleine Leisten genagelt, die abmirts auseinander lausen. Durch dies» strahlenförmig auseinander gehenden Leisten wird eine Verteilung der Jauche bewirkt, während beim unmittelbaren Ausströmen auS dem Autfluß-loche die Flüssigkeit in dickem Strahl aus den Boden fällt und hier eine überreiche Düngung stattfindet, während die größere anschließende Flücht gänzlich leer ausgeht. Zum Schlüsse geben wir nochmals den wohlge» meinten Rat: Lasset die Jauche nicht verloren gehen. Sie gehört nicht in den Straßengraben, sondern auf Feld und aus die Wiese. Der Jauche fortfließen oder versickern läßt, handelt nicht klüger, al» jener, der den Stallmist in d«n Dorsbach w«rs«n odrr vrrbren-nen würde. Deutsche, unterstützt eure Lchutzvereiue durch die Verbreitung der von ihnen heraus-gegebenen Wirtfchaflsgcgenstände (Zündhölzer, Seife u. dgl.) da» euch nicht« kostet und den vereinen Nutzen bringt! Gebraucht fleißig bte Wehrschotzmarken! Oel- und Petroleumfässer kauft jedes Quantum zu besten Tagespreisen Viiizenz Wagner, Oelfabrik Wien-Stadlau. Diwkt an der Schweiger Gr-nn- liegend. haben wir Gelej»> nh it aller Art Lebensrnittel ete. günstig einzufahren, man Teihn^e nns>.*re Lebensmittel-Preisliste die wir koxtenlos und portofrei senden. Gebr. Reichart, Grosshandlungshaus Dornbirn, Tirol—Vorarlberg. Weingartenrealität in der Gern. iade Tüchern, uut Wohnhius, Stall, Presse, Holjlaee, Schwainefall, 2 Joch Rebengrnnd nebst grosser Wiese. Preis 5500 K. Sofort verkäuflich. Auskunft erteilt die RealitätenverkebrsTer-niittlan? der Stadtgemrnde Cilli (Stkretir Hans Bleetiinger). 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Infolgedessen ist eine weitere wesentliche Einschränkung der Bierabgabe unerläßlich, zumal die alpeuläudische Brauindustrie auch darauf bedacht sein muß, die dringend begehrten Lieferungen von Bier für die Truppen an der Front, soweit als tunlich aufrecht zu halten. Daher bitten wir zur Kenntnis zu nehmen, daß die Bierabgabc neuer-lich in erheblichem Maße eingeschränkt werden muß. Graz, am 31. Dezember 1915. Ächutzverbaud alpeuläudischer Brauereien. Seite 6 Deutsche wacht Nuawer l ^letallabgabe. Kinkausstelle für Cilli und Umgebung: Eisengrosshandlung D. RAKÜSCH. Da mit 31. Jänner die Zeit für freiwillige Abgabe abläuft, so bitten wir, die Abgabe nicht auf die letzten Tage zu verschieben, weil da großer Andrang bevorsteht und die Beschaffung des Ereatzstückes fast unmöglich sein wird. Für die darauf folgende behördliche Requisition sind wesentlich niedrigere Preise festgestellt. Auskünfte werden gerne erteilt D. KAKUSCH. Gesucht für Maitermio: Schöne Wohnung 3—4 Zimmer mit Zugehör womöglich mit Garten von ruhiger ständiger Partei. Anträge an die Verwaltung d. BI. Zu mieten gesucht i Zwei sehr »eine möblierte sonnseitige Zimmer womöglich mit KQche. Anträge an die Verwaltung d. BI. 21G25 Junges, deutsches Mädchen zn 2 Kindern gesucht. Adresse in der Verwaltung d BI. £1611 welche mit Privatkunden arbeiten, fQr unsere plastischen Kriegerphotographien allerorts gesucht. Hoher Verdienst, überall verkäuflich. * Offerte womöglich in deutscher Sprache an Brüder Popper, Fabrik kunstgewerblicher Artikel, Prag II., Korngasse Nr. 4 Zwei Kühe mit 7 und 8 Liter Milch täglich, sind wegen Futtermangel zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. Kontoristin (Anfängerin) wünscht baldigst in einem Büro oder Gescbäftshause unterzukommen. Geht auch aufs Land. Zuschrift erbeten unter 21624 an die Verwaltung d. BI. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herrengassc 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. Danksagung. Anlässlich des am 2. d. M. auf unserem Anwesen in Gaberjo erfolgten Brandes wird es uns zur Pflicht, der so rasch am Brandplatze erschienenen Cillier Freiwilligen Feuerwehr, der Freiwilligen Feuerwehr Umgebung Cilli. der Militärbereitschaft und allen Zivilpersonen, welche am Rettungswerke durch tatkräftiges Eingreifen ein noch grösseres Unglück verhinderten, so dass der Brand auf dem Objekte beschränkt blieb, unseren aufrichtigen besten Dank auszusprechen. Anton und Marie Gorianc. !! Neu Einrückende !! Vergessen Sie nicht auf die wichtigste Familienfürsorge, den Abschluss einer Normalen Lebensversicherung mit Gratiseinschluss des Kriegsrisikos, oder den Abschluss einer reine» Kriegs-V ersicherung ohne ärztliche Untersuchung — daher auch für bereits im Felde befindliche Personen — mit billigsten Prämien. Abgelehnte anderer Anstalten können eventuell — bei einem kleinen im Erlebensfalle rückzuerstattenden Zuschlag — Aufnahme finden. Nachfolgendes Alifrageschreiben ersuchen wir auszuschneiden and einzusenden an FlU&IbflrO „Oesterreichischer Phönix", Graz Roaeggerhaos, Klisab<>1;hinerga*Me 2, IIt worauf unverbindlich und kostenlos Auskünfte erteilt werden. — Telephon 3324. Augschneiden und an obige Adresse Absenden : Diese Anfrage verpflichtet mich in keiner Weise. ich bin geboren am:...................... Im Erlebensfall wünsche ich mein Kapital zum . . . Lebensjahr ausgezahlt. Welche Prämie wtirde ich jährlich zu zahlen haben fQr eine Versicherung von K.....die ich zum Zwecke der Versorgung meiner Frau, zur Aussteuer meiner Kinder, als reine Sparversicherung abzuschließen gedenke? Welche Prämie zahle ich fQr eine reine Ivriegsversicherung? (Nichtpassendes bitte durchzustreichen). Name: ............................ Stand:............................ Mililärverhältnis (bei Kriegsversicberungen)............. Adresse:........................... Besuchszeit:......................... T)er beste 7)almatiner ÖpoUo^Wein ist zu haben in der J)a!matiner Weinniederlage J. Jtfatko vic Jjauptplatz. Jfr. 8 fpauptplatz }sr. 8 r\rucksorteri Vereinsbuchdruckerei „Celeja" Cilli. i: A växAvAxAxAVÄ Flaschenbier-EinsaH. Der bereits im Jahre 1907 eingeführte Einsatz für jede Bierflasche muß infolge der außerordentlichen Erhöhung der Flaschenpreise von nun an mit 20 Hellern für jede Flasche eingehoben und ausnahmslos durchgeführt werden. Ohne Einsatz wird kein Flaschen-bier abgegeben. Bei Rückgabe der Flasche wird der Einsatz rückvergütet. Graz, 5. Jänner 1916. Schutzverband alpcitläufetfchcr ^raticrcicm ftj' aj8 o|d »tjt» ajo »V* o|d «§13 ajfi 'tjt* rtjf? «W »ijfe ajfi o|d »tjN »tjf* T* «T* «tjf* «3p 'T* ttjl» »tjfc I Schrift leiwnq, Verwaltung, Druck und Verlag: Bereinöbuchdruckerei »Celeja- in Cilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido »chidlo