gegebenen und von mir redizirten „Mittheilungen." Dieselben enthalten, in einem Umfange von 14 Ouartbogen, theils Bearbeitungen einzelner Geschichtsepochen unseres Vaterlandes,, theils archivalische Materialien für eine künftige Landesgeschichtc. Am lebhaftesten bctheiligten sich an diesen Arbeiten unsere beiden Herren Ausschuß - Mitglieder Gymnas.-Director Necasck und Dr. E. H. Costa, dann das Vereins-Mitglied Herr Peter v. Radic. Gymnasial-Director Nccäsck theilte ans den Acten des Gymnasiums eine Druckschrift mit, welche den Zustand der Unterrichts-Anstalten in Krain in den achtziger Jahren des 18. Jahrh, schildert und manches Literargcschichtlichc enthält, auch durch die Auffassung von Bedeutung ist, und den ersten Bibliothekar Laibach's, Pros. Franz Wilde, zum Verfasser hat. Dr. E. H. Costa besprach verschiedene hervorragende Erscheinungen der geschichtlichen Literatur: Dr. Ilwof' s „Einfälle der OsmanenBeda Dudik' s Geschichte Mähren's, sowie ein in dem Nachlasse des Hauptmannes Vincenz v. Schildenfeld vorgefundenes „Supplement zu Valvasor's Topographie von Krain," Manuscript unbekannten Verfassers, muthmaßlich des Herrn Franz Anton v. Brckcrfcld; eine schätzbare Bereicherung der Landeskunde, durch geschichtliche und culturhistorische Notizen über die Güter und Schlösser Unterkrain's. Herr v. Radic gab einen, leider Fragment gebliebenen Beitrag zur Geschichte des Klosters Landstraß „Abt Georg von Rein und das Kloster Landstraß," dann „Auszüge aus einem, bisher unbekannten Werke Thalbcrg's: Cyprcssus Labacensis,« enthaltend alle Grabschriften und Grabdenkmäler Laibach's. Auch wurde vom Herrn v. Radic das älteste Dokument unseres Archivs, die Stiftungs-Urkunde des Klosters Land-straß, welche durch Alter schon theilwcisc gelitten, zum ersten Male genau copirt und diese Copic in den Vcreins-Mitthcilungen abgedruckt. Auch unser Vereins - Custos A. J e l l o u s ch e k bearbeitete das Tagebuch eines Laibacher Bürgers, unter dem Titel: „Oertliches in Laibach vom Juli 1815 bis Ende 1818.“ Herr Oberamts - Director Costa lieferte „Beiträge zur Geschichte der bisherigen Landesverfassung des Herzogthums." Dechant H i tz i n g e r erfreute uns nach langer Unterbrechung durch eine Skizze: „Kurze Geschichte der Herrschaft Adelsberg." Einen neuen Mitarbeiter gewann der Verein in dem Herrn kais. königl. Staatsbuchhaltnngs-Accessistcn Raimund Schrei, welcher einen „Rückblick ans die bestandenen Klöster der Clarisse-rinnen in Krain, insbesondere auf jenes zu Laibach," mit nianchcn neuen Daten, veröffentlichte. Pfarrer Georg Kr i sch a i in Altenmarkt bei Laas gab „Notizen über die Kirche St. Georgii nächst Altgutenberg bei Neumarktl." Die Aufstellung des Radetzky-Denkmals gab dem Herrn Bürgernicister - Stellvertreter G u t t in a n Anlaß zu einer in den „Mittheilungen" veröffentlichten historischen Darstellung der Begründung desselben. Endlich bemühte ich mich, auch meinerseits zu einer künftigen Landesgeschichte Materialien zu liefern, durch Bearbeitung von Regesten aus noch unbenützten Urkunden, betreffend das Pfarrarchiv zu Altcnmarkt (zu welchem die Auszüge vom Herrn Dechant H i tz i n g e r und Pfarrer Elze die Grundlage bildeten), das S. Claraklostcr in Lack, die l. f. Stadt Gurkfcld und das deutsche Hans in Laibach. Außerdem benützte ich Original-Acten zu einer Schilderung der geistlichen Verwaltungssachen während der französischen Zwischenregierung in Jllyrien. Die in den, am ersten Donnerstage jeden Monates, mit Ausnahme der Ferial - Monate, abgehaltenen Monats-Versammlungen gehaltenen Vorträge, an welchen sich die beiden bereits genannten Herren Ausschuß-Mitglieder vorzugsweise betheiligten, betrafen unter andern literarischen Besprechungen die Türkenkämpfe Krain'S im 15. Jahrh., Vodnik'S Korrespondenz mit Cclebritäten, nicht nur der Heimat, sondern auch der Fremde, besonders reich an linguistischem und litcrargeschichtlichem Material; und andere locale Gegenstände. In der Versammlung vom 4. October I860 berichtete ich über die bei meiner Anwesenheit in verschiedenen Theilen Krain's durch Nachforschung nach Alterthümern und Urkunden und Besprechung mit Landeskundigen gewonnenen Resultate. In eben dieser Versammlung wurde auch ein dem Verein vom Herrn Wilh. Urbas in Thurn bei Gallenstein zugekommener Bericht über Nachgrabungen in Noje und bei Thurn, mit Funden römischer Aschenkrüge und anderer Gegenstände, vorgelegt, welche durch eine treffliche Zeichnung von der Hand des Herrn Urbas erläutert wurden. Diese Nachgrabungen wurden vom Herrn Cooperator Sajoviz, unter Mitwirkung des Herrn Urbas, vorgenommen und die gemachten Funde dem Vereine kostenfrei übermittelt, wofür den genannten Herren auch der Dank des Vereines kundgegeben wurde. Die innere Thätigkeit des Vereines betreffend, wurde an die systematische Ordnung und regestenmäßige Verzeichnung der Urkunden Hand angelegt, wobei ich durch den Herrn Lehramts - Candidaten Kosina freundlichst unterstützt wurde, und es wird im Laufe des heurigen Jahres hiemit fortgeschritten werden. Zur Ordnung der Vereins-Bibliothek und genauen Katalogisirnng derselben sind ebenfalls die Einleitungen getroffen; dieselbe' erhält öfters erwünschte Geschenke und wird von Vereins-Mitgliedern fleißig zu vaterländischen Forschungen benützt. Und so glaube ich, dürfen wir mit den Ergebnissen unserer Thätigkeit, wenn wir die ungünstigen Zeitverhältnisse und unsere beschränkten Mittel berücksichtigen, nicht unzufrieden sein. Erwägen wir aber, was der Verein leisten könnte, was derselbe, wenn er sein Ziel erreichen soll, von seinen Mitgliedern zu fordern berechtigt ist, so können wir uns des Bedauerns nicht erwehren, daß die vaterländischen Bestrebungen so vereinzelt dastehen, daß manche Mandatare ihre Thätigkeit ganz eingestellt zn haben scheinen, selbst insoweit sich selbe auf die Einsammlung der Jahresbeiträge bezieht, und daß der Verein durch jährlich wachsende Einbußen bei den doch so gering gestellten Jahresbeiträgen seine Geldmittel beschränkt und sich so fast in seinem Bestände bedroh sicht. Eifrigere Betheiligung nu den Vereins - Bestrebungen, das Dnrchdringen der Erkenntniß, daß wir kein anderes Ziel verfolgen, als die Verherrlichung unserer Heimat und daher auf die Theilnahme jedes Vaterlands - Freundes Anspruch machen dürfen, das ist es, was wir dringend wünschen müssen. Eine neue Äera ist seit unserem letzten Zusammentritt für Oesterreich hereingebrochen. Auch die Vertreter unseres Landes haben getagt und bewiesen, daß sic ein warmes Herz für die Interessen und Bedürfnisse ihrer Heimat haben. Sollte nicht auch die Wissenschaft der Geschichte in ihnen Beschützer finden, in der Erkenntniß, daß die genaue Kenntniß des Heimatlandes und seiner Geschichte die erste Bedingung eines wahren Patriotismus ist? — Daß wir die Wissenschaft in deutscher Sprache pflegen, sollte uns die Mitwirkung slovenischer Patrioten nicht entziehen, denn auch in deutscher Sprache können wir für die nationalen Interessen thätig sein, und die Wissenschaft kennt keine Schranke der Nationalität. — Die neue weltgeschichtliche Bewegung in der slavischen Völkerwelt muß auch eine erhöhte Thätigkeit unseres Vereines hervorrufen, und wir werden bestrebt sein, diesem Rufe durch Erweiterung unserer wissenschaftlichen Verbindungen nach dieser Richtung hin zu entsprechen, wie dieß bereits durch die Gesellschaften in Wilna und Krakau angebahnt wurde. Meine geringe Kraft wird stets dem Vatcrlande geweiht sein, aber unser Heil liegt nur in dem, leider im Toben der Partei-Leidenschaften verhallenden Spruche: Viribus unitis!“ 3. Der Herr Vereins-Cassicr legte der Versammlung nachstehenden Rechenschafts - Bericht vor: R e ch n u » g über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereins für Krain seit 1. Jänner 1860 bis Ende December 1860. Empfänge: 1. Rechnungsrest zu Ende des Solarjahres 1839: a) An barem Cassareste 185 fl. 57% kr. b) „ Activ-Rückständen 527 „ 22 „ oft. W. 712 fl. 79% kr. 2. An vorgeschriebenen Beiträgen pro I860 ..................... . . 728 „ 1 „ 3. An Beiträgen von im Laufe des Jahres beigetretenen Mitgliedern ... 6 „ 30 „ 4. An Diploms-Taxen und Postporto-Ver- gütung ............................ 6 „ 3 „ 5. Für ein verkauftes Exemplar der Mit- theilungen vom I. I860 ... 2 „ 10 „ 6. Ein Geschenk Sr. fürstbischöfl. Gnaden des Hochwürd. Herrn Fürstbischofes von Laibach........................20 „ — „ Summe der Empfänge 1475 fl. 23% kr. A u s g a b e n: 1. Für Kanzlei-Erfordernisse, Postporto und Diplomsstempcl 80 fl. 25 kr 2. Für Drucktasten- 260 75 „ 3. „ Lithographien 7 „ 30 V 4. „ Buchbinder - Arbeit .... 20 - P 5. „ Beheizung der Vereins-Localitäten 20 „ 52 P 6. „ Ankauf von Münzen und Büchern 6 .. 32% p 7. „ Custos-Honorar ..... 126 „ - „ 8. „ Dienerlohn 63 „ - Summe der Ausgaben 584 fl. 14% kr. Wenn der Empfang pr. 1475 fl. 23% kr. den Ausgaben pr. . 584 „ 14% „ entgegen gehalten wird, so zeigt sich mit Schluß des Jahres I860 ein Activ-rest von .... 891 fl. 9 wovon jedoch abermal der bedeutende Betrag von 166 „ 31 kr. als uneinbringlich abgeschrieben werden muß, woruach sich der eigentliche Activrest zu Ende des Solarjahres I860 mit . . . . . . 724 fl. 78 kr. herausstellt, und a) in dem baren Cassarestc von 266 fl. 62 kr. b) in Activ-Rückständen pr. . 458 „ 16 „ zusammen in obiger Summe pr. 724 fl. 78 kr. seine Bedeckung findet. Dieses Gebarungs-Resultat wird mit dem Bemerken zur Kenntniß der Herren Vereins-Mitglieder gebracht, daß der für Nachgrabungen präliminirt gewesene Betrag von 105 fl., und die mit 42 fl. veranschlagten Kosten zur Erwerbung einiger, das Land Krain betreffenden Urkunden von der k. k. Finanz - Landes - Direction in Graz noch gar nicht zur Verwendung gekommen sind, daher die bezüglichen Beträge wieder in das Präliminare pro 1861 aufgenommen werden. Präliminare über die Empfänge und Ausgaben des historischen Vereins in Kram für das Solarjahr 1861. Empfänge: 1. Barer Cassarest vom I. I860 . . . 266 fl. 62 kr. 2. Activ-Rückstände................. 458 „ 16 ,, 3. Vorgeschriebene Beiträge pro 1861 . . 620 „ 53 „ Summe der Empfänge 1345 fl. 31 kr. 91V s g abc n: ]. Für Kanzlei -Erfordernisse und Postporto 80 fl. — kr. 2. „ Druckkosten und Lithographien . 300 „ — >, 3. „ Buchbinder-Arbeit..............70 „ — „ 4. „ Beheizung.......................' . 23 „ — „ 5. ,, Nachgrabungen..................105 „ — „ 6. Kosten zur Erwerbung der mehrerwähntcn Urkunden in Graz.......................42 „ — „ 7. Custos - Honorar..................126 ^ — „ 8. Dienerlohn ... -...................63 „ — „ 9. Zur Anschaffung neuer Werke oder für unvorgesehene Auslagen .... 50 „ — „ Summe der Ausgaben 861 fl. — kr. Wenn von dem Empfange pr. 1343 fl. 31 kr. die Ausgaben mit . . 861 „ — „ abgezogen werden, so zeigt sich am Ende des Solarj. 1861 noch immerhin ein anzuhof-fender Ueberschuß von . . 484 fl. 31 kr. öst. W. Laibach am 14. Mai 1861. Joh. Poklukar, Ausschuß iiitb Vereins - Cassicr. Die Versammlung genehmigte diesen Bericht und das beantragte Präliminare ohne weitere Bemerkung. Sohin erinnerte 4. der Herr Vereins-Director, daß, gemäß der Statuten, wornach jährlich Ein Directions-Mitglied auszutreten hat, heuer die Reihe den Herrn Cassicr, Professor Poklukar, treffe und stellte es sohin der Versammlung anheim, ob sie zu einer wirklichen Wahl mittelst Stimmzettel schreiten, oder vielmehr den Herrn Professor zur ferneren Beibehaltung seiner Stelle durch Acclamation ersuchen wolle. Dieses Letztere geschah von der Versammlung mit voller Einstimmigkeit und der Herr Professor-erklärte sohin, diesem Rufe zu entsprechen. 3. Kam die Wahl von Ehren - und correspondirenden Mitgliedern zur Verhandlung. Zunächst ergriff der Vcrcins-Sccretär das Wort: Die Bevölkerung Krain's habe bereits ihre Freude über die Wahl der hohen Staatsregicrung ausgesprochen, welche dem Lande in der Person eines Landessohnes, des um seine Heimat wohlverdienten Dr. Carl v. Ullepitsch, seinen Chef gab. Der historische Verein finde einen besondern Anlaß, seine Theilnahme an diesem beglückenden Ereigniß zu bethätigen, darin, daß er in dem neuen Vertreter der kaiserl. Regierung zugleich ein durch langjährige Geschäftsführung in.der Eigenschaft eines Sccre-tärs und erfolgreiche literarische Thätigkeit um den Verein hochverdientes Mitglied verehrt. Der Verein folge daher nur einem Gefühle der Pflicht und Dankbarkeit, wenn er den Herrn Landeschef bitte, ihm für die Folge als Ehrenmitglied anzugehören und ihm als solches seine einflußreiche Geneigtheit bewahren zu wollen. Die Versammlung genehmigte diesen Antrag, als ihren eigenen Gesinnungen entsprechend, mit Einstimmigkeit. Die von der Direction sub spe rali verfügte Ernennung des im November I860 mit der k. k. Staatsbuchhaltung nach Triest übersiedelten, um den Verein als Custos und um die Landeskunde als Numismatiker und Chronolog wohlverdienten wirklichen Mitgliedes A. J c l l o u s ch c k zum correspondirenden Mit-gliede wurde gleichfalls einstimmig gutgeheißen. Ferners wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt: Ueber Antrag des Herrn Gymnas.-Directors Ne cofek: der königl. böhmische Historiograph Dr. Franz Pala cky, und über Vorschlag des'Herrn Dr. E. H. C o st a: Baron Modest v. Korff, kaiserl. russischer Reichsrath, Staatssecretär und Director der öffentlichen Bibliothek in St. Petersburg, bekannt durch die (tu der „Allg. Ztg," besprochenen) Werke über Kaiser Nicolaus' 1. Thronbesteigung und die jüngste Publication von Lavater's Werken. 6. Sofort brachte der Vereins - Secrctär im Namen des Ausschusses einen Antrag ein, in Bezug auf Nachgrabungen in Oberlaibach, in nachstehender Form: „Die geehrte Versammlung wolle beschließen, cs möge über vorläufige Begutachtung des Herrn Dechanten und Vereins-Mandatars H i tz i n g c r, als eines mit den Local-Verhält-nissen von Oberlaibach vollständig vertrauten Archäologen, eventuell cine Subscription in Obcrlaibach selbst, unter Betheiligung des Vereins mit einem angemessenen Betrage, eingeleitet und sohin die Nachgrabungen unter Leitung des Herrn Vereins-Mandatars Dechant Pezhar und Bci-rath des Herrn Mandatars Hitzingcr vorgenommen werden." Der Antragsteller begründete den Antrag in nachstehender Art: Herr Caspar Thomschitsch, Grundbesitzer in Oberlaibach, von einem patriotischen Gefühle für seinen ihm aus der Geschichte wohlbekannten Heimatsort, das einstige blühende municipium Nauportus, geleitet, hat durch Vermittlung eines Vereins-Mitgliedes nachstehende Eingabe hieher gelangen lassen: Löbliche Direction! Als am 19. August des I, Roms 767, nach Chr. Geb. 14, der römische Kaiser Octaviauus Augustus verstorben war, und hierauf sein Stiefsohn Tiberius die kaiserl. Regierung angetreten hatte, so erregten, vom Pesccnnius und Vibulcnus verleitet, die, dem Tiberius wegen ihrer geringen Löhnung und wegen Einverleibung Pannonien's mit dem röm. Reiche, abgeneigten pannonischcu Legionen, und zwar die Vlil., IX. und XV. Legion, in ihrem Standquartier bei Anmona, dem heutigen Laibach, einen Aufruhr, dessen nachthcilige Folgen nicht nur Aemona, sondern auch die umherliegende Gegend empfand. Denn einige Manipeln (Abtheilungen) dieser Legionen hatten sich von dort nach dem einige Meilen entfernten Municipium Nauportus — Deut heutigen Oberlaibach — begeben, welcher Ort ebenfalls ihrer Wuth erlag, bis im folgenden Jahre — nach Chr. Geb. 15 — durch den von Rom dahin entsendeten Drusus Minor und durch den klugen Hauptmann Clemens die Ruhe wieder hergestellt wurde. Handelt cs sich nun um die Angabe der Lage dieses alten Nauportus, so mag wohl vermöge der schon durch die Tradition fortgepflanzten Sage, welche übrigens durch nähere Untersuchungen cou-ftatirt erscheint, dieses alte Nauportus, au dem heutigen Tages sogenannten Rami, na Bregu, an beiden Ufern des Laibachflusses, mehreren Theiles aber am rechten Ufer, gegenüber vom Klemeutschitsch'schcu Hause, gewesen sein, wo auch bei niederem Wasserstande Spuren einer dort vormals über den Laibachfluß erbaut gewesenen hölzernen Brücke zum Vorscheine kommen. Die Angabe dieser Lage des alten Nauportus hat deßhalb schon am meisten Wahrscheinlichkeit für sich, weil nur dort das Ufer des Laibachflusses so niedrig ist, daß daselbst Auf- und Abladungen der Waren stattfinden konnten, also auch nur jene Gegend zur Anlegung von Wohngebäuden mehr geeignet sein konnte, was auch durch die zu beiden Seiten des Ufers bei Gelegenheit der Bebauung der umherliegenden Felder aufgefundenen Spuren alten Mäuerwerkcs dargethau erscheint. Der vorzüglichste Fundort des alten, aus der Römerzeit noch vorhandenen Maucrwerkes ist also gegenüber vom Klcmen-tschitsch'schen Hause, am rechten Ufer des Laibachflusscs, und kaun von den seit Jahren dort beschäftigten Land-leuten, welche daselbst häufig unter der Erde auf Mauer-werke stießen, genau angegeben werden. Wenn übrigens auch das alte römische Nauportus nicht im I. Chr. 14 oder 15 ganz zu Grunde gegangen sein mag, so ist wohl der übrige Theil desselben während des verheerenden Rückzuges aus Gallien, des Hunnen-Köuigs Attila — dessen Name in der Tradition des Volkes noch fortlebt — im I. Chr. 452 vollends zn Grunde gegangen. Konnte es nicht entweder im I. Chr. 15 od. im I. Chr. 452 — wie es bei feindlichen Ueberfällen gewöhnlich der Fall. ist — geschehen sein, daß viele der Bewohner, um nur ihr Leben zu retten, Hab und Gut verließen, solches wohl auch in Eile vergruben, und sich entweder anderwärts ansässig machten, um nie wieder heimzukehren, oder daß Viele derselben auf der Flucht ihr Leben verloren. Der Umstand dieses dort häufigen Vorkommens muth-maßlichen römischen Mauerwcrkes unter der Erde hat nun bei mehreren vermöglichen Grundbesitzern von Oberiaibach den Wunsch erregt, hier Nachgrabungen veranstalten zu lassen. Der Realitäten-Besitzer von Oberlaibach, Herr Caspar Thomschitsch, dem die oberwähute Zerstörung des alten Nauportus aus der Geschichte bekannt ist, ist bereit, im Falle der Veranstaltung von Nachgrabungen einen Beitrag von zwanzig Gülden oft. W. zu leisten, und ebenso könne man auch von andern vcrmöglicheru Besitzern von Obcrlaibach Beiträge gewärtigen. Obwohl es mir gut bekannt ist, daß die Resultate von Ausgrabungen wohl sehr unsicher lind problematisch sind, so erlaube ich mir doch, folgenden Antrag zu stellen: „Die löbliche Direction des histor. Vereins für Kraiu möchte, insoferue dieselbe von diesen Nachgrabungen ein erwünschtes Resultat erwartet, sich vorläufig vom Herrn Caspar Thomschitsch und andern vermöglichern Besitzern in Oberlaibach die Einzahlung der von denselben allenfalls subscribirten dicßfälligeu Beiträge versichern, sodann aber, nach vorläufigem Einverständnisse mit deir betreffenden Nutznießern der umzugrabenden Terraine und nach vorläufiger Anweisung eines allfälligen Abganges aus der Vereins-casse, die Vornahme der gehörig zu beaufsichtigenden Nachgrabungen veranlassen/' — „In der Directions - Sitzung vom 13. l. M. wurde, beschlossen, auf diesen Antrag einzugehen und sohin derselbe in obiger Art formulirt. Die geehrte Versammlung möge hierüber entscheiden." Dechant H i tz i n g e r , zufällig der Versammlung beiwohnend, unterstützte den vorliegenden Antrag mit Vorlegung einer interessanten Arbeit über die römischen Niederlassungen in Kram, welcher mit einem sorgfältig gearbeiteten Plane des alten Aemona, Nauportus und der castra von Loitsch und Heidcuschaft für die „Mittheilungen" bestimmt ist — und sagte seinen Beirath zu. — Der Antrag wurde mit dem Beisätze angenommen, daß der Verein vorläufig sich mit einem Beitrage von 50 fl. an die Spitze der Subscription setzen und den Herrn Mandatar Dechant P e z h a r in Obcrlaibach ersuchen möge, unter Beiziehung des Vereins-Mitgliedes Herrn Cooperator Kogej und des Antragstellers Herrn Thomschitsch die Leitung der Nachgrabungen zu übernehmen. 7. Hierauf eröffnete der Herr Präsident der Versammlung, daß ihm ein Dringlichkeits-Antrag des Vereins-Sccretärs vorliege, des Inhalts: „Die geehrte Versammlung wolle beschließen, cs sei der Vereins-Ausschuß zu beauftragen, die Frage wegen Vereinigung des historischen Vereines mit dem Land es-Muse um in Berathung zu ziehen, einen Entwurf über die Bedingungen, unter welchen diese Vereinigung stattfinden könnte, auszuarbeiten und d c it s e l b e n einer von der Direction zu berufender: außerordentlichen General - Versammlung, zu welcher alle Mitglieder mit dem Bedeuten einzuladen wären, daß die Ausbleibenden als den: Beschlusse der Majorität zustimmend angesehen werden — zur definitiven Beschlußfassung vorzulegen." Der Antragsteller erhielt das Wort zur Begründung seines Antrages und begründete denselben sodann, indem er einerseits auf die precäre Lage des Vereins und die geringe Theilnahme an demselben hinwies, andererseits die großen Vortheile hervorhob, welche durch Vereinigung der beiderseitigen Sammlungen, durch Ausmittlung angemessener Räumlichkeiten und Stellung seiner Bestrebungen unter die Aegide der autonomen Laudcsvertretung, dem Vereine und somit auch dem Laude erwachsen müßten, — und schließlich die Hoffnung aussprach, der Verein werde in dieser Lebensfrage der Unterstützung seines geehrten Directors, als Landeshauptmannes von Kram, nicht entbehren. Die Versammlung genehmigte den vom Dechant Hitzing er. Director Necasek und Dr. E. H. Costa lebhaft unterstützten Antrag einstimmig. Derselbe wird mit aller Beschleunigung ausgeführt, und der ausgearbeitete Entwurf wo möglich noch im Monate Juni durch die „Mittheilungen" veröffentlicht werden, damit die General-Versammlung zur Beschlußfassung hierüber im Monate Juli zusammentreten könne, Dr. E. H. Costa stellte schließlich den Antrag, die General-Versammlung wolle beschließen: 1) Der historische Verein für Krain veröffentlicht das in der hiesigen öffentlichen Studien-Bibliothek unter der Signatur 171 II. C. a. befindliche Manuscript des Discalceateu P. Marcus (Pochlin) »Bibliotheca Carnioliae«. vollständig nach und nach in seinen „Mittheilungen", und zwar 2) in der Art, daß die betreffenden Bogen der „Mittheilungen" dieser Publication ausschließlich gewidmet sind, und das Werk nach Beendigung des Druckes separat gebunden werden kann. 3) Wegen lcihwciscr Ueberlassung des Manuscriptcs leitet die Direction die nöthigen Schritte bei der Bibliotheks-Verwaltung und rückstchtlich deren vorgesetzten Behörden ein. Dieser Antrag wurde, unter Anerkennung der Wichtigkeit dieser Publication für die Landesgeschichte, einstimmig angenommen. Die Versammlung schloß mit der Verlesung einer interessanten Abhandlung durch Dr. E. H. Costa über die in Laibach (1693 —1723. dann wieder 1781) bestandene »Academia operosorum,« welche zur vollständigen Veröffentlichung in den „Mittheilungen" bestimmt ist. Dieses Protocoll gelesen, als richtig genehmigt und geschlossen am Obigen. sau - Gegenstände, betreffend den Zustund des Bauwesens, dann des Straffen- und Brückenbaues in Jllyrien während der französischen Regierungs-Epoche. Vermög deö Organisirungs-Decretes v. 13. April 1811 und zufolge der in den Absäßen von 121 bis einschließig 126 enthaltenen Verfügungen war verordnet: a) Es soll in Jllyrien ein Oberaufseher tu Bausachen sein, den Sitz im Hauptorte des Gouvernements haben und ein Mitglied des bei der General-Intendanz formirten, ans den Chefs der verschiedenen Administrationen zusammengesetzten Rathes fein, endlich den Namen Inspecteur divi-sionaire der Brücken und Straßen führen; indessen wurde dieser Oberbeamte gemeiniglich Directeur genannt. b) Unter diesem Oberaufsehcr soll in jeder Provinz ein Ingenieur seht. c) Dieser Oberaufsehcr soll mittelst der General-Intendanz mit dem General-Director des Brücken- und Straßenbaues in Paris correspondiren. d) Die Bauüberschläge sollen vom General-Intendanten vidirt, vom General - Gouverneur genehmigt mtb dem Minister des Innern zur Vorlage an den Kaiser eingesendet werden. e) Die Uebcrschläge über ganz neue Ballführungen und wesentliche Herstellungen sollen durch den General-Gouverneur an den Minister des Innern eingesendet, dann vorläufig durch die General - Baudircction geprüft und sonach erst der Approbation des Kaisers vorgelegt werden. Aus diesen Verfügungen ergibt sich, daß das Bauwesen einen Zweig der Gcschäftsabthcilung des Ministeriums des Innern ausmachte; auch wurden jene Beträge, welche zu Baulichkeiten, Straßen und Brücken aus dem öffentlichen Staatsschätze herzuholen waren, wirklich auf jene 800.000 Francs angewiesen, die vermög des Haupt-Budgets von Jllyrien der Disposition des Ministers des Innern überlassen waren. 1. Beamte, Geschäftszug in Baufach en überhaupt. Unter der Leitung des Oberaufsehers, dann des Provinz - Ingenieurs war in jedem Districte (Kreise) ein Baubeamter, der den Namen Conducteur der Brücken und Straßen führte und jene Dienste versah, die ehehin bett Kreis - Ingenieurs zustanden; er batte Bezirksaufseher unter seiner Leitung. Es zeigt sich somit, daß in Ansehung des Personals, des Geschäftszuges und wie cs die weitere Darstellung zeigen wird, selbst in Hinsicht der Gcschäfts-ausführung eben kein wesentlicher Unterschied in der Verfassung des Bauwesens nach dem französischen und jener nach dem österreichischen Systeme sei, denn es gibt dort wie hier cine Direction, Land-, Kreis-Baubeamten, dann untergeordnete Aufseher. 2. Eigentliche B a u gegenstände. Die Baubeamteu hatten die Aufsicht über die öffent-Itdjctt Gebäude und die Obliegenheit, die Herstcllungs-tttib die Reparations - Uebcrschläge zu verfassen und bte. Baulichkeiten nach den genehmigten Plänen auszuführen. Unter öffentlichen Gebätiden muß man jene unterscheiden, die zu einem allgemeinen Staatsbehufe oder insbesondere für den Justizdienst gehörten, als die Gebäude, wo öffentliche Hauptgeschäfts-Branchen unterbracht waren, Gerichtsgebäude, Kerker:c. Diese Gebäude wurden aus dem Domänen-Fonde unterhalten, in Ansehung der Gefängnisse aber bestand ebenfalls ein Beitrag aus den Gcmeinde-Cassen, welcher jährlich in den öffentlichen Schatz abgeführt werden mußte. Die übrigen, zu besonderem Staatsbehufe und zum Besten des Landes dienenden öffentlichen Gebäude, als: ©eisernen, Militär - und Civil-Spitäler, Schul- und sonstige, zu gemeinnützigen Anstalten dienende Gebäude waren, wie schon öfters bemerkt wurde, der Aufsicht der Gemeinden übergeben, lagen sonach einer einzelnen Gemeinde, oder dem Concreto des Kreises over Landes, daher auf jeden Fall den Gemeinde -Cassen zur Last. In diesem Aubetrachte war auch in dem Budget der größer» Gemeinden ein Gchaltsbetrag für einen Baumeister passtrt, welcher in den Hauptortschaften der Provinzen auch wirklich bestand; in bett Gemeinden des zweiten Ranges aber, wo ebenfalls öffentliche Gebänbe zu besorgen waren und der Gemeinde-Vermögensstand die Bezahlung eines eigenen Baumeisters nicht zuließ, war in bent Budget ein Remunerations-Betrag für den bestehenden öffentlichen Baubeamten (Conducteur) zu dem Ende ausgesetzt, damit er wegen Bezug desselben die Aufsicht über die der Gemeinde überlassenen öffentlichen Gebäude besorgte. Was die eigentlich den Krefstnenst betreffenden öffentlichen Gebäude anbelangt, abs: Festungen, Arsenale x., so unterstanden solche der Jnspicirung der Militär-Ingenieure, und die dicßfälligen Herstellungs-, dann Repara-tionskosten waren aus jenen Fonds bestritten, welche für Kriegs- und Marine-Gegenstände in dem Haupt-Budget von Jllyrien präliminirt, und der Disposition des Kriegs-, dann des Kriegsverwaltungs-, endlich des Marine-Ministers zugewiesen waren. 3. Hauptstraßen und Brücken. Diese Gegenstände waren, wie schon bemerkt tuotben ist, dem Minister des Innern untergeordnet, und deßwegen hießen die eigentlich diesem Ministerio unterstehenden Landes-Baubeamten „Brücken- und Straßenbcamte." Die Unkosten der Aufsicht und des Kunstfaches hinsichtlich der Hauptstraßen und Brücken waren ans dem öffentlichen Schatze bestritten, so wie auch die fixirten Straßenrobot - Löhnnngsbeträge. Die Straßenrobot nämlich hatte ebenfalls, und zwar auf ähnliche Weise, wie ehemals, Statt, d. i. sie wurde nach dem Maßstabe der Besitzungen ausgeschrieben; die Ausschreibung geschah durch den Landes-Ingenieur, dem dieß-fallS von den Kreisvorstehungen die gemeindeweisen Verzeichnisse über den Populations - und Besitzstand eingesendet werden mußten. Die Zeit der Arbeiten und die Anzahl der Fuhren, dann Handlanger aus jeder Gemeinde, sowie die Arbcitspunkte wurden von dem Landes-Jngenieur pro-jectirt, das Ganze wurde bann der Genehmigung des Provinz-Vorstehers (Intendanten) unterlegt, dann von diesem die Exequirung durch Kreis - und Gemeinde - Vorstchungen (Mairien) bewirkt, von letztem die durch die Straßen-Bcamten an die erschienenen Arbcitsparteicn ausgefolgten Bescheinigungen (Bons) gesammelt und durch die Kreis-vorstehung an den Landes - Ingenieur eingesendet, von dem sonach die Berechnung geschah, endlich über Revision des Baudircctors die Zahlungsanweisung erfolgte und durch die Conducteurs in Gegenwart der Maires an die Parteien bewirkt werden sollte. Die Straßenrobot-Vergütung war für einen Handtag ans 50 Ctm. und für eine Fuhr täglich auf 1 Franc festgesetzt, hingegen blieben noch vom 1.1812 hieran beträchtliche Summen, für das 3. 1813 aber ist beinahe Alles int Ausstände. Hier wird erinnert, daß die Straßenmäuthe auch unter der französischen Regierung, und zwar nach den vorhin bestandenen Tarifen abgenommen, diese Gefälle aber der Domänen - Verwaltung zugewiesen, insgesammt verpachtet und die eingegangenen Pachtschillings-Beträge durch die Domänen-Rcceveurs eingehoben, dann mit ihren übrigen Empfängen in die öffentliche Staatscasse abgeführt worden sind. 4. S e i t e n - S t r a ß c n. Die dießfälligc Conservation und Herstellung geschah gemeindeweise; es hatte rücksichtlich der Arbeit die unentgeltliche Concurrenz Statt. Für die Unkosten der Aufsicht und des Kunstfaches mußte durch die Gemeinde - Cassen, sohin in den jährlichen Gemeinde - Präliminar - Systemen fürgesorgt werden. Das Ganze war der Leitung der Kreis-vorsteher überlassen. Artmudeu-Negefleu aus dem gräflich Aiiersperg'-schen Archiv in Auersperg. (Fortsetzung.) 22) 1343. (Mittchen vor sand Johannistag ze Sune-wenden. — Geben ze O rtnek.) — Ott und Friedrich, Grafen zu Or ten bürg, für sich, ihre Brüder und Erben erklären, daß sie wegen aller Streitigkeiten, die sie mit den edeln Herren, Herrn Volker und Herrn Herborten Brüdern von Owersperch gehabt, die Edeln ihren lieben „Swcher und Vater" Graf Friedrich von C i l i, Scheuch R a i n h e r tt von Oster-w itz *) und Herrn Otten von Himclberch zu Schiedsrichtern erwählt haben, und geloben bei ihrer Treue an Eides Statt bereit Richtcrspruch zu halten. Diese haben aber gesprochen: (l) eine gänzliche Aussöhnung beider Theile und ihrer Diener; (2) die Forderung der Ortenburgcr an die Auersperper für Herrn Chunrat fei. von Ansen-stain von 2100 Mark Aglayer Pfennige wegen des Todschlags zweier erbarer Diener wird aufgehoben; dafür verlieren (3) die Auersperger alle Ansprüche und Anforderungen auf den „Purchperg ze Ortnek" und auf die Güter zit Stodersitz (Schoderschitz) und zum Prüklein (Prückl) gelegen. Und auf das Dorf zu weychsel, und aus alle die Güter, welche die Ortenburgcr bisher in Nutz und Gewähr gebracht haben, und müssen vielmehr das Dorf Weychsel mit Leuten, Rechten und darüber habenden Briefen an die Ortenburger übergeben; (4) mit dem Zehenten zu Reyfniz gelegen, welcher von ihrem vorgenannten „Sweher und Vater" Graf Friedrich von Cili zu Lehen geht, soll geschehen, was Rechtens ist; (5) dem Mclczen (Alber von Auersperg) sollen die Auers-pergcr seinen Theil an der V e st ze O w e r sp e r ch gemäß seinen Briefen lassen; (6) betreffend 6 rite ft eit von *) Schenk Rainer von Osterwitz war schon im I. 1320 zu Laibach Schiedsrichter und Mitsprecher gewesen über die Streitigkeiten zwischen den Grafen Meinhard und Hermann v. Ortenburg und den Brüdern Volcher und Herbort v. Auersperg. Pöla n sollen die beiderseitigen Forderungen gänzlich auf* gehoben und beendigt sein; (7) der Güm p x l e r und seine Kinder sollen Ortenburgisch sein, und sollen die Auers-perger keinen Anspruch darauf haben; (8) über die Güter des Gümpcler sollen alle „Tage" aufhören; die Richter haben darüber nicht zu sprechen, das gehöre vor den Herrn, von dem sie zu Lehen sind, oder wo sie cs zu recht suchen wollen; (9) desgleichen sollen die Forderungen der Aucrs-pergcr an Andren, einen Ortenburgischen Diener, aufgehoben sein; (10) was beide Theile an Bauern des andern Theils nute haben, das sollen sie behalten; was aber beider Theile Diener an Bauern des andern Theils time haben, darüber soll Einer dem Andern ein Recht thun zwischen ( Ortnek und Owersperch; (11) bezüglich der „Pymerk" (Markungen?), welche zwischen den Auerspergern und dem Harrer streitig waren, soll man fünf der ältesten da herum gesessenen Männer nehmen, und was die darüber sagen, das soll „stat" fein, und soll das geschehen zwischen hinnen und dem nächsten S. Jakobstagc in dem „Newn" (d. i. Jahre); (12) von bett Lchensch asten von dem ooir Saltz durch und von dem von Stuwerch sollen die Auerspcrgcr, wenn die Ortenburger Briefe darüber haben, von diesen das, was sie von der Lehenschaft besitzen, zu Lehen empfangen und darüber Schrift geben; vergäßen sie etwas, oder hätte cs ein Anderer tttitc, so sollen die Orten* burger bei den Schiedsrichtern Recht suchen; (13) über die „Pymerk" von Valchcnbcrg sollen die Briefe des Herzogs, oder wenn sonst etwas ist, der Ausspruch von fünf der ältesten dort herum gesessenen Männer entscheiden; (14) falls die Auerspcrgcr über die „Pymerk" zu Los Briefe von dem Patriarchen, oder Urkunden haben, so soll cs dabei bleiben; etwa Streitiges soll durch den Ausspruch von fünf der ältesten dort herum gesessenen Männer entschieden werden; (15) bei der Maut zu Los, so lange die Ortenburger sie time haben, sollen die Auersperger das, was sie in ihr Haus führen, nicht mauten; (16) bezüglich des Gutes, das die Auersperger int Loser Gericht haben, soll, gemäß den vom Patriarchen darüber habenden Briefen, der Ortenburgischc Richter auch aus diesem die Gerichtsbarkeit üben; (17) die Streitigkeiten wegen der Maut zn R a s ch n i tz (Rašica) sollen beide Theile vor dem Herzoge austragen; (18) die ehgenannten Auersperger sollen den Ortcnbnrgcrn dienen jeder Mann selb brüt in dem Land zu C h r a i n und auf dem C h a r st bis an die J s n i tz (Jsonzo), auf der March oder in K e r n d e n, und zwar, wenn cs über drei „Rast" von Ortenburgischen Vesten ist, auf deren Kosten; möchten sie selbst nicht fahren, so soll „ir yeglich drei Dyener dazu feilten,“ und sollen sie dieses Dienstes gebunden sein von nächstem <5. Michclis-tag über ein ganzes Jahr; sollten die Ortenburger dieselben jedoch außer Landes zu Dienst bedürfen, so sollen sie ihnen wie ihren andern Dienern thun; (19) wäre aber in den angeführten Sprüchen etwas vergessen, so haben die Sprecher Gewalt darüber noch zu sprechen zwischen hinnen und nächstem Michelistag, welcher Theil auch bei den Sprechern das anbringe; (20) würden jedoch die genannten Auersperger im Dienst der Ortenburger etwa Schaden erleiden, den sie erweisen, bett sollen ihnen die Ortenburger von ihren „genaden" ersetzen, wie andern ihren Dienern. — Siegler: die beiden Grafen von Orten« bürg und die drei Sprecher. ■— (Deutsch. — Mit fünf Siegeln: 1) das Ortenburgischc Wappen (Helm mit Adlerflügeln), mit der Umschrift: 8 OTONIS C0M1TIS DE ORTENBYRCH. 2) das Ortenburgischc Wappen, mit der Umschrift: t S C0M1T1S FRIDE D ORTENB. 3) Wappen Adler), mit Umschrift: t 8 OTONIS DE H1MELBERCH. 4) das Güter Wappen (drei Sterne), mit der Umschrift: 8 FRIDERICI COMITIS C1LIE f. 5) Wappen mit Umschrift, wenig kenntlich.) 23) 1345. (Montags nach dem Prehentcn (?) Tag. — Laybach.) — ,, Chare l, Otten suit von Loz, bent Got gcnad," bestätigt von Herrn Greif von Reuten-bcrch über 100 Mark, welche sein Vater diesem Letztern geliehen hatte, berichtigt zu fein, und spricht diesen, seine Erben und Burgen, so wie die Herren Volker von Awrsperg, Ortotf von Reutenberch und Seit« polt von R eu tend erg (als Bürgen) ledig. — Siegler : „mein genädigcr Herr Graf Ott von Orten« b urch, mein lieber Enn d a; P h äfl e in vnd mein lieber Oham." — (Deutsch. — Mit drei Siegeln: 1) das Ortenburgischc Wappen, mit der Umschrift: t COMITIS OTT ... ORTENB — 2) Wappen (drei Kugeln), mit der Umschrift: S EBERHARDl PHEFLINI. 3) Wappen (undeutlich), mit der Umschrift: 8......TR - OST.) 24) 1346. (Sonntag nach S. Niclastag.) —Heinrich in de nt M i ch elp a ch und P c r ch t seine Hausfrau verkaufen einen Acker, der von Herrn Chunrat dem Planch cnbarter (Plankcnwart) zu Lehen ging, „vmb Newn guldein florin" an ihren „ochaim Rüdgern in dem m i ch e l s p a ch " und seine Hausfrau „ E l z s p c t t." — Siegler: Herr C hun rat der p l a n ch e n b a r t e r, „wand ich aygen insigcl nicht entmin“ — (Deutsch. — Das Siegel verloren.) 25) 1347. (S. Mathew Tag, 21. Sept.) — Or tos (Ortolf). von Awrsperch und Alber, Friede-leins Erben, verkaufen eine „hweben" (Hube) zu Mitter-Lippomiz (in der Nähe von Schoderschilz) an Herrn Dietreych von sch o n b e r ch tun 8 Mark Agier Pfennig. „Des sint gezewcn Meinhart der Richter vnd Hanczcl der oggorel vnd Hans v i c a r j, der ze den zeiten was." — (Deutsch. — Mit Siegel: Wappen mit Umschrift: 8 ORTTOLF DE AWR^PERCH.) (Fortsetzung folgt.) Druck von Ignaz v. Kleinmayr 5? Fedor Bamberg in Laibach. im Juni 1861. Redigirt son bent ©ccretav und Geschäftsleiter, k. k. Finaiiz-Coneipisten August Dimitz. Inhalt: Die »Academia Operosorum« in Laibach. Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft in Kram, vom Vereins - Ausschüsse Dr. E. H. Costa. — Pläne römischer Orte in Kram. — Nachricht über eine am Laibacher Gymnasia üblich gewesene Belohnungs-Medaille vom 1.1584. — Urkunden- Regesten ans dem gräflich Anersperg'schen Archiv in Auersperg. (Forts, folgt.) Die „Academia Operosorum" in Laibach. Ein Beitrag zur Geschichte der Wissenschaft in Kram, vom Vereins-AnSschnsse Dr. @. H. Costa. §. 1. A»ic Geschichte beschäftigt sich nicht bloß mit den politischen, sondern auch mit den Cultur-Verhältnissen der Staaten, Länder und Völker. Obgleich diese so höchst interessanten Culturgebiete erst in der neuesten Zeit sich der historischen Erkenntniß geöffnet haben, so hat ausdauernde, intensive Forschung den Mangel eines großen Stamin-banmes zu heben gewußt. Die Cnltnrgeschtchte erfaßt alle Zweige der menschlichen Cultur, alle Einrichtungen nnd Jnsti-tute, welche bereit Förderung 511111 Zwecke haben. Und so erbaut sich ans den detaillirtcn und speziellsten Studien und und seit dem Anfange dieses Jahrhundertes auch nach Amerika verbreiteten. Insbesondere verdienen aus den zahlreichen italienischen Instituten dieser Art hervorgehoben zu werden: die antiquarische Akademie zu Rom, von Julius Pompo-111116 Lätus 1498 gegründet, dann aber vom Papst Paul II. wegen Ketzerei und heidnischer Gesinnung verfolgt; die philologische von Aldus Pius Manuzzi 1495 zn Venedig gestiftet, die sich mit die kritische Herausgabe der alten classischen Werke große Verdienste erwarb; die Akademie der Humoristi für schöne Literatur 1540 in Florenz; eine naturwissenschaftliche, secrctorum naturae im I. 1560 zu Neapel entstanden, von der kirchlichen Autorität wieder zerstört; die Akademie della Crusea durch Ant. Franc. Graz- Forschungen nach Und nach daS vollständige Gebäude ber jtiti 1582 ebenfalls in Florenz für die Reinigung und Ver BildungSgeschichtc der Menschheit, welche als der Endzweck aller historischen Forschung angesehen werden muß. — Seit Jahrhunderten bilden die Akademien, d. i. Vereine von Gelehrten oder Künstlern, zum Zwecke der höheru gemeinsehaftlichen Ausbildung der Wissenschaften nnd Künste, — ein erhebliches Mittel zur Förderung der Cultur, und diesem nach einen wichtigen Gegenstand cnlttirhistorischer Forschung. Die erste Anstalt int Alterthum, welche den Namen „Akademie" nach unsern Begriffen verdient, war die in Alexandrien. Nach ihrem Muster stifteten seit dem Ende des 1. Jahrh, tri Chr. die Juden und später die Chalifen der Araber: Al-Mansur, Harun-Al-Raschid nnd Al-Mamnn mehrere Akademien. Die aus Alenin's Rath von Karl dem Großen gegründete Akademie an seinem Hofe ging nach des Erstern Tod, der ihre Seele und ihr geistiger Mittelpunkt war, wieder ein, worauf sich bis in's 15. Jahrh, keine Spur einer eigentlichen Akademie findet. Erst nach Constantinopel's Eroberung, als mehrere gelehrte Griechen nach Unter - Italien flüchteten, stiftete Lorenzo de Medici eine griechische, dann Cosmo de Medici 1439 die platonische Akademie zu Florenz. Die Mitglieder dieser letztem wendeten sich hauptsächlich der platonischen Philosophie, im Gegensatze zur Sel)olastik des Mittelalters, zn. Auch diese beiden Akademien gcriethen zwar bald in Verfall; allein an ihre Stelle traten umfassendere Akademien, die zunächst Mittheil, des histor. Vereins f. Stain, p. 48. von Italien aus, sich dann durch alle Staaten Europa'ss 3) Laib. Wochenblatt 1806, Nr. XX. edlung der italienischen Sprache gegründet. Wie Italien die Geburtsstätte der neuern Akademien ist, so ist Frankreich durch die Academic Frangaise 1635, deren Bedeutung nnd Wichtigkeit Richelieu's Genie sogleich erfaßte nnd im französisch - nationalen Sinuc ausbeutete, das Land ihrer höhern staatlichen Ausbildung. Nach diesen Mustern bildeten sieh aller Orten Akademien: Die Akademie Cacsaroo-Leopoldina naturae ciirio-sorum, gegründet 1652 von Banschius in Wien; Akademie zu Berlin 1700, zn München 1759, zu Lissabon 1779, zn Kopenhagen 1743, zn Petersburg 1725, zu Stockholm 1741 , zu Madrid 1714, zu Wien 1846. — §. 2. Kram stand im 17. Jahrh, in einem engeren Znsainmenhange mit Italien, als gegenwärtig. Es pflegte seine Künste und Wissenschnften von Italien zu holen; unsere gelehrtesten Landsleute vor und in diesem Zeitalter ftudirten grvßtentbeils tu Italien lind erhielten nicht bloß ihre akademischen Würden von italienischen Universitäten, fonbeut standen auch mit den vorerwähnten Akademien in Verbindung. So Ludwig Schönlcbcn, Joh. Greg. Thalnitscher v. Thalberg (Mitglied der Academia Gelaloruin zu Bologna nnd der Academia Area dum zu Rom *), Marcus Gerbe;, David Verbez, Joh. Preschern, Georg Adam Freiherr v. Grimbschitz ic. 2).