Vereinigte ^ss^ 1^«o. 38. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Gchrifttn. Dienstag den 12. May 1817. I n n l a n d. ^ Laib ach. ^'/ ^"^ '" ""s" Provinz als traurige 3>f^. -^ unmittelbar auf einander ,^ A" öeWahren in beinahe allen Feld-und Baumfruchten, dann in her Wein-Er- bI^k ^?k^^ bedrängte Lage emes gro-«eu Theiles der Familien der Erzeuger auf °^a"de, hat auch Hierlands d.e schöne Ent-vlckelung des edelsten der menschlichen Gcfüh-" °/.s zur Hilfe thätigen Mitleidens und ^ M'^b" Frucht der bürgert. GeseUschast, 5^ M aufopfernden Gemeinsinnes hervorae« bracht. Groß ist die Zahl der Dominien-Seelsorger und Bezirksobrigkeiten, die schon Mt langer Zeit durch Vertheilung von Brod und gekochten Nahrungsmitteln, und durch ^orschuyletstung an Körnern sowohl zur Nah-^"''g als zur Bestellung derölecker, die Thra-b!? ^.ü^""!<:nden gemindert baben. So ?H'Z"Vb. v. Abfalterer Innhabcr der Herr-N Kreutz z«26 Merl. verschiedenen Ge. d«r 3ahk'37^"'se Preise und Zuwartung BenNnU b" zum Herbste den dürftig«^ e^rkswsassen vorgeschossen, und »3 Mirl- Haber, 9 Merl. Erdäpfel 'unter die Noth-leidenden vertheilt; So verscksffen mehrere Grundobrigkeiten und namentlich die Herrschaft L«ck ihren arme» aber rechtlichen und verlaßlichen Unterthanen durch Gutstehung bey Getreibhäudlern V,rschüße an Körnern gegen Vergütung nach dem Marktpreise mil Ende des Monats November. So geh« der Bezirks-«ontmissär 5er Herrschast Neumarktl der aus eigenem Vermögen 1000 ff. aus Saamenkörner für die dürftigen Erzeuger vorzuschießen sich erklärt hat, mit der Er. richtung einer Arbeitsanstalt um. So ist ,n^ der Stadt Lack unter der Leitung deS würdigen Beichtvaters des dortigen Ursuli-ner -Konventes Franz Sveütz dieAuskochung der Rumfvrter Suppe, welche täglich ^3 b,s 5o hu«gerude Menschen sättigen wird. cmgefnhrt worden. So speiset der für alles Gute brennende Techant ron Treffen, .^err Michael Muschitz, täglich 20 bis 3o Menschen mit dem landesüblichen Motschmck (eine Breye von Haber und Kukurutz) untz theil» noch Bred unter sie aus. Eben so speise« der Pfarrer von Haselbach Herr Ianaz v. Hochenwart tagllch ^0 bis 5(^ Menschen Zur ausgebrettttern Wirksamkeit verbw- bensich nun auf den von hem allverehrten und fm da6 Nol>l des Landes rastlos sorgenden -^ crrn Landes? Gouver,lencs gegebenen Wink dle edcln Menschenfreunde, bcz^ksweise i»; W>>h!thätigkeitsoereine, u<>d in der Hauptstadt selbst zu eiuem Hauproereine, dessen Lc,wng der hochwürdigste Herr Bischof, nach dem von des Herrn Gouverneurs Ercellenzibm geäußerten Wunsche, üvernommeti, hat. Dcr erste Grund zu dem F onde dicscsHaaplveretns ist in Lai-bach von mehreren Herren vom Adel, vom Bürgerkorps, u. s. w. mit 55ü si. M. M. edelmüchiq gelegt worden. Der Zweck, den diese Vereine sich dorftt-zen, ycbt dahin, nicht den arbeitsscheuen Bettler durch Unterstützungen in snnem Hange zur Trägheit zu bestärken, sondern das Lcben des durch die Mchjahre erarmte« Landmanncs bis zur dießMrigen Ernte, welche Gott segnen wolle, zu fristen. Vcrmog einer so eden erhaltenen Anzeige isi den 7. l. M. um w Uhr iu der Nacht in dem Hans: eigentlich inyer StaUung desFranz Koriina, Häuslers zn Altcnlack Nro ^, Feuer ausgcdrochcn, und hat mit solcher Gewalt um sich gegriffen, daß /^ Hauser , und die Pfarrkirche ein Raub der Flammeil geworden sind. Nur der Pf.'lrrhos und das Gut Menlack mit ihren WirthschaftsZeban-den wurde gerettet. Durch welchen Zufall dieses Unglück sich ereignet hat, ist bis jetzt noch nichr bekauut. Wien. Des Kronprinzen von. Bayern f. Hobelt sammt Höckstdero Gemahlinn, find am 28. April Abends zum Besuch hier eingetroffen. (W. Z.) In der am Zo. April Statt gehabten Ziehung der Vaduer Häuser sind die zwey größeren auf Nro. 6095, und die zwey kleinern aufNro. 2^,329 gefallen. Die übrigen bedeutenderen Gewinne kamen auf die Nro. !?^2, i6,i5i, 2ss»,9a3 und 41,026. (W. 3.) Ungarn. Aus Steinamangec, haben wir die trau-rize Nachricht echalten^ daß vom 26. auf hsn 27. April in der Nacht bey einem heftigen Nordwinde und Gchneege!.ölxr, allda ein wüthendes Feuer ausbrach. -nid 2^0 Hanscr in Ascke verwandelte. Fünf Menschen sind verbrannt, und die übr'tgcn Nnglück-ückeil stehen, die ände ringend, ohlle Ol>-back und darren der Hilfe ihrer Mitmenschen. Der Tburm cuN dem Platz und die alte Aap^lle isi nicht mehr, dteGlocken und tthc schmolzen zusammen; und einige Fruchtmagazine sisd eiü ^aub der flammen geworden. Bewlldcrs ^at ein Zimmermeiste'r großen Schaden erlitten, indem sein Hvlzvor-rath, der leicht anf 6^,0c»0 fi. geschätzt werden kann, ganz verbrannte. (Pr. Z.) 5l u sl a n d. Freie - Städte. Den neuesten Nachrichten aus einer benachbarten Residenzstadt zu Folge waren von Seite des Regenten die fremden Gesandte« durch ein au sie erlassenes Schreiben ersucht worden, darauf anzutragen und sich zu verwenden, daß "in den ausländischen Zeitungen hinfäro ken»e Artikel aufgeno nmeu werden möchten , die auf die Person des Regenten oder die Negiernngs-Angelegenheiten des Landes überhaupt Bezug haben. Es bestätigt sich nicht, daß sich der Kurfürst von Hessen mit den westpbalischen Do-mainenkäufern gütlich ausgeglichen babe, vielmehr scheint es, daß sie die,Sache viel eifriger und ernstlicher anzugreifen gedenken, als je. (S. Z.) ^ N u ß l a n d. In einem Schreiben aus Tobolsk, in Sibirien , vom 20. Jan. a. St. wird gemeldet: „i'er dießjabrige hiesige Winter gehört zu den seltensten Erscheinungen in der Na? tur. Statt der heftigsten Kalte im Dezember, die jedes Jahr eintritt, haben wir bis heute noch keiue stärkere Kälte gehabt, als 5 Grad Neaumur, ja an einem Tage uur zwey Grad. Die ältesten Leute wissen sich keiner solcher Temperatur zu erinnern, und obgleich dieselbe den Bewohnern Sibiriens angenehm ist, so fürchten sie doch nachth«i- U?.e Folgen für die Ge'undheit; indessen spart man noch keir.e .^.ankhcittn." ("o. Z.) Großbritannien. Am 5. Aprttl sprang, das Dampfpafetboot von Varmouch nach Nonmch, der Courier, eben als cs voi, Norwlch abging^ in die kuft. üas ganze Schiff borst auseinander. Von 22 Reisenden, welche Ober - See katte, und schickte die dortige Besatzung als kriegsgefangen nack Canada. Als diese Gefangenen in Montreal ankamen, war der Gouverneur sehr verwunden, zu erfahren, daß zwey Hau-d^cls - Compagnien auf ikre eigene Faust Schlachten lieferten mid Belagerungen führten, und glaubte von Rechttwegen hier einschreiten zu müssen. Demnach wurde Lord Selklrk mr^s^, seine Kriegsgefangenen gegen Burg,chaft freygegeben, Und der Prozeß gegen den Schottischen Lord von den Gerichten eingeleitet. Seil jener Zeit suchten nun seine freunde seine Sckrltte in cin aun-silgercs Llcht zu stellen; aber immer bleibt es wahr, daß scine abentheuerlichen Plane, und die Eifersucht, welche zwischen beyden Handels-Compagnien herrscht, vielen Leu« teu das Leben kostete, die unglücklich und leichtgläubig in die Vorspiegelungen des edlen Lords eingegangen waren: Man erwartet nun mit Ungeduld die Entscheidung des Tribunals von Canada in dieser seltsame» Angelegenheit. (WZ) Ein gelehrter Schotte, Nahmens Sco. resby, schewt nun den schon oft aufgegebenen Plan emer NelH an den 3iordpol wirk-llch ausführen zu wollen, oder-die Ausführung desselben wemgstens zu fördern. Er haz schon selbst Reisen zum Eismeer gemacht, und glaubt, daß, da sckon Fischer 81 is2 Grad der Breite über dem Eise .vorgedrungen sind, sie von da bis zum Nordpol mit (Schlitten, von Hunden und Nennthieren gezogen, binnen vierzehn Tragen gelangt waren, wenn ihnen an solchen Entdeckungsreisen gelegen gewesen seyn würde. Von der furchtbaren Kalte am Nordpol fürchtet er wenig, da der Thermometer auf dem Eis- > mcer, wie er selbst beobachtete, sich durch den Nordwind nur unbedeutend änderte. Doch verhehlt er sich nicht, daß durch Ströhmnn-gen! und Arme des ungcfrornen Meeres, durch Eisberge, Nebel und weiche tiefe Schneelager, die Hindernisse noch immer groß bleiben. Aber auch siezn bestehen, haterVor- . schlage gethan- (W. Z.) Dänemark. ^ Nach den neuesten Nachrichten von Island, befleissigt man sich daselbst auf die ruhm-würdigstc Sparsamkeit, und sucht soviel als möglich den inländischen Kunstsseiß aufzumuntern , und allen fremden Luxnszuver-bannen. Allenthalben webt Man jetzt selbst sein Tuch, und im Nordlande hat neulich «in einziger Kaufmann 3noc» Ellen Tuch we« ben lassen. Man hat es darin so weit gebracht , daß die Islander jetzt Kasimire liesern können, welche fast ebeu so fein als die Englischen sind. Kaffeh, Thee, Zucker lc. hat man abgeschafft. (W. Z.) T ü r k e r> Hamburger Blätter melden aus Algier hom 16. März. Der Handel befindet sich hier in einer elenden Lage. Ein Land, welches durch sein schönes Klima und seinen fruchtbaren Boden eins der reicheren auf der Erde seyn könnte, wird unter einer barbarischen Verwaltung von Jahr zu Jahr armer. Wahrend dieses Winters hätten Millionen für Getreide eingehen können, woran man hier Uebnfiuß hat; aber bloß aus Vergnügen, Böses zu thun, und sich an den Christen zu tachen, beraubt der Dey sich mit egoistischer niahomedamscher Politik der grossen Quellen, welche ihm dieser Handel darbietet. Hie .ein- zigen Erzeugnisse dieses Landes, wovon im vorig?,! Jahre ctway verschifft wurde, waren Haute, Wachsund einige wenige Qliin-tale Wolle Vormahls überstieg die Ausfuhr der Hä en dieses Landes bei weitem die Eiu-fuhr von fremden Waaren, und die Bilanz war immer zum Vortheil Algiers, und ausser dem, was lhier für eigene Produkte em-fioß, wurden noch unglaubliche Summen aus dem Verkauf gekaperter Waaren gelöset Jetzt sind diese Quellen größtentheils versiegt. ^ie Anzahl der Handelsschiffe, welche lm vorigen ^Iahre diesen Hafen besuchten, gwg nicht ubec 3o, wovon die meisten nach dem Bombardement mit Brettern, Eisen Fensterglas, Dachschiefer u. s w. von Marseille, Livorno und Gibraltar ankamen, in der Hoffnung, nach der vermutheten Zerstörung der Gtadtviel darauf zu verdienen. Es traf aber das Gegentheil ein, und die Nordischen'Produkte sielen unterdem Werth durch die grosse^ Menge, welche weit über das wahre Bedürfniß der Mauern feilgebothen wurde. Bey Ankunft der Englischen Flotte lagen nur drey Handelsschiffe, ein Schwedisches und 2 Marokkanische, im Haftn, jenes ging unter Segelund kreuzte wahrend der Schlacht auf der .'»chede, diese aber wurden mit den Naubschiffen verbrannt. (W. Z.) M i sz e lle u. Der zu Paris sehr bekannte Villanme, der ein eigenes Bureau für HeuratdslnNige unterhalt, ist verrückt geworden. Man sagt, er habe über die Zudringlichkeit mehrerer alten Jungfern, die durchaus unter dle Haube wollten, den Verstand verloren. (S. Z.) Wechsel-Curs in Wien am 7. May ,817. A^b,fü°i°°fl.c^.fi.l^ ,"^.. Conventionsmünze von Hundert 326 fi.