•.XVttntaa iMKut » ((ftovtHLi Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — = »lUa 5, l«l»»h»n Ib.21 ItntimUii) k «»t»>»P»,is» (fit da» Inland: vierteljährig <0 Dtn, halbjährig 80 Din, gan, i» Ic •emoUnng k» Müssten •«Uhtni entA«g»nDen»»m»n f jährig 160 Dt». Für da, «»»land entsprechend« «rhShnng. Si«j»In»mm«r Din IAO Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh «nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 24 Celje, Sonntag, den 22. März 1931 | 56. Jahrgang Das Deutsche Reich und der Südosten Die Lösung unserer Wirtschaftskrise? Im Märzhefte der „Tat" wird die außenpoli-Ujche Lage des Deutschen Reiches mit besonderer B«ücksichiigu„g der Wirtschaft einer eingehenden Untersuchung unterzogen, die zu dem Schlüsse kommt, daß die entscheidende politische Tendenz nach Wien und von dort donauabwärts weist. „?venden wir uns dem Südosten zu. so dars nicht unterschätzt werden, daß wir ihm etwas zu bieten haben. Die Umstellung unserer Landwirtschaft Singt uns dazu, uns ein landwirtschaftliches Ueber-u^ediet zu sichern. Wir können, indem wir den agrarischen Staaten im Südosten Einfuhrkon-tingente zusichern, die die agrarische Produktion dieser Staaten restlos er-fassen, diesen Staaten einen Absatzmarkt ga-rantieren, der die bäuerliche Krise im Süd-osten beseitigen wird. Wir müssen allerdings dafür fordern, daß diese Staaten sich ebenfalls un-serem industriellen Absatz aufnahmebereit zeigen, d. h. daß sie ihre mühsam aus nationalen Gründen aus dem Boden gestampfte Industrie, die heute hinter Zollmauern ein kümmerliches, unproduktives Dasein fristet, zumindest in freien Wettbewerb mit der unsngen treten lassen. Wir kommen nicht imperialistisch auf den Balkan, wir wollen lediglich eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit. Aber wir werden die Staaten im Südosten absatzmäßig be-sonders bevorzugen, die unseren industriellen Absatz bevorzugen. Die leiden reich?, will und damit in eine organische, lediglich von wirtschaftlichen Gesichtspunkten diktierte Entwicklung das politische Moment hineinbringt. Man kann diesen Versuchen ruhig zusehen. ?vas hat Frankreich dem Südosten zu bieten? Einen immer fragwürdig werdenden politischen Einfluß, der sich für die Balkanstaaten immer deutlicher als Belastung heraus- stellen wird, Und Geld und Kredite, die jedoch illo-orisch sind, da sie die Absatzkris?, in der sich die agrarischen Staaten im Südosten befinden, nur oer> schleiern, aber nicht beheben können. Ein ohnedies überschuldeter Bauer wird nicht dadurch glücklicher, das} er neuen Kredit bekommt, mit dem er nicht mehr ansangen kann, als seine rückständigen Zinsen zu bezahlen und schließlich noch tiefer in die Krise hineinzukommen. Er will seine Produkte absetzen, von dem Erlös dieser Produkte langsam seine Schulden zurückzahlen und wieder ein freier Mann auf freier Scholle werden. Das vermag ihm Frankreich nicht zu bieten. Zur Frage der Brotpreise Ein wirtschaftlicher Gedanke Die staatliche Verwaltung bedräengt die Bäcker, die Brotpreise herabzusetzen, weil das Gebäck im Verhältnis zum Rohprodukt heute noch zu teuer er-scheint, wenn man das Mag der Friedenszeit an-legt. Die Bäcker dagegen legen Betriebsrechnungen vor, aus denen sich der Nachweis ergeben >oll, daß die Herstellungskosten heilte höher sind, hauptsächlich weil in den einzelnen Betrieben weniger gebacken wird und daher viele feststehende Kosten aus eine Die Burgruine Marenberg Von A. 6- 99, Maribor u. Wann die Burg Marenberg erbaut wurde und «er sie gebaut hat, ist unbekannt. Doch darf ai» Zeit ihrer Erbauung mit großer Wahrscheinlichkeit das letzte Viertel des zwölften Jahrhunderts ange-nommen werden. Denn zu Ende dieses Jahrhunderts finden wir bereits einen Hartel oder Hartlieb aus dem Geschlechte der'Marenberger auf der Burg, die also damals schon bestanden hat. Von diesem Geschlechte erhielt dann die Burg und später auch die Siedlung im Tale, das heutige Marenberg, ihren Namen. Die Stammtafel und die Geschlechterfolge der Herren von Marenberg enthält eine lange Reihe von Namen, deren Geschichte oftmals von einem wechselvollen Schicksale begleitet war. Die Marenberger haben im Laufe der Zeit große Besitzungen nicht nur im Dmutale um Marenberg herum, sondern bis weit in das benach-barte Kärnten hinein erworben. Dadurch gewannen sie naturgemäß einen bedeutenden Einfluß auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der betreffenden Gebiete. Durch kulturelle Bestrebungen, durch lebhafte Teil-nähme an den politischen Bewegungen des Landes ist ihr Name ausgezeichnet und wird in der Ge-schichte des Landesfürsten häufig genannt. Diese Be- geringere Menge von Gebäck aufgeteilt werden müssen. Das leuchtet auch jedem außenstehenden Laien ein, denn es find sichtbar mehr Bäckereibetriebe als in Friedenszeiten vorhanden und der Gesamwer brauch wird kaum um ein wenige» gestiegen sein. Gäbe es weniger Bäckereien, so wäre wohl das Brot billiger zu halten, aber dann wären viele Menschen arbetts- und erwerbslos und sie müßten merkungen mögen hier «lr ganz allgemeinen Kenn-Zeichnung der geschichtlichen Geltung der Maren-berger genügen, da alle näheren Ausführungen über die Geschichte dieses Edelaeschlechtes seibstoer-ständlich nicht der Zweck dieses Aufsatzes find. Nichtsdestoweniger soll hier jenes Seifried von Marenberg besonders gedacht werden, dessen Schicksale der Erinnerung an Marendergs vergan-gene Tage eine besondere Einprägsamkeit verleihen, so daß die Ereignisse, die sich an seine Person knüpfen, in der Volksüberlieferung gewissermaßen als gleichbedeutend mit Marenberg selbst aufgefaßt werden und sich also die Geschichte der Burg Maren-berg mit der Geschichte Scisricds erschöpft, was freilich unrichtig ist. Sein Name ist auch der be-kannteste und geläufigste unter den Herren von Marenberg. Als mit dem Ableben Herzog Friedrichs ll. des Streitbaren im Jahre 1246 das ruhmreiche Fürstengeschlecht der Babenberger im Mannesstamme erloschen war und damit auch das Land Steiermark seinen Landesfürsten verloren hatte, traten der Bvhmenkönig Ottokar II. und König Bela IV. von Ungarn mtt angeblichen Erbansprüchen aus die Länder Steiermark und Oesterreich auf. Die Strei-tigkeiten zwischen diesen beiden und die politische Parteistellung des steirischen Adels hatten zur Folge, daß der Statthalter des Königs Bela sogar einen Zug ins Draulal unternahm und bis vor Maren-berg rückte. Er wurde jedoch von den Streitkräften irgendwie erhalten werden, was heute dadurch ge-schieht. daß dafür der Brotpreis einen Zuschlag enthält. Man kann also den Gesetzen des wirtschaft-lichen Schicksals, die die Sache einmal so bestimmt haben, nicht ausweichen und die höchste Weishett muß sich im zähen Kampf um einige Prozente auf oder ab erschöpfen. Wenn man aber so respektlos wäre, diesen Gesetzen nicht ganz zu trauen und sie selbst etwas ändern zu wollen, so wäre das vielleicht fürs erste unbequem, weil man ein wenig nachdenken und sich hincindenken müßte. Käme jedoch mit einem neuen Vorschlag ein besserer Lahn heraus, was unbedingt das erstrebenswerte Ziel ist, ohne daß jemand geschädigt wäre, so sollte man einmal über folgenden Gedankengang nachdenken. Verlangt wird also eine bestimmte Menge Brot von guter Beschaffenheit. Diese könnte un-zweifelhaft und eingestandener Maßen in einem Teil der bestehenden Betriebe ohneweiters hergestellt werden. Und dabei wäre nur ein Teil der jetzt in diesem Gewerbe beschäftigten Menschen not-wendig, natürlich unter Berücksichtigung der jetzt gebräuchlichen Arbeitsstunden. Wenn dann da» er-zeugte Gebäck zum heutigen Preis geliefert wird, so könnten vom Erlös auch die nun arbeitslos ge-wordenen und spazierengehenden Bäcker und Bäcker-gehilsen daraus mit dem heutigen Lohn bedacht werden. Ueber das hinaus würden auch noch Er-fparungen erzielt werden, weil man z. B. weniger Kohle und dergleichen brauchen würde. Aus diesen Ersparungen könnte man entweder den Brotpreis ermäßigen, ohne damit irgendjemand der heute im Bückerbetriebe Arbeitenden auch nur um einen Para in seinem Einkommen zu verkürzen, oder man könnte mit diesen Ersparungen den nun Beschäftigung»-losen die Grundlage einer neuen Arbeit geben. Also man könnte etwa mehr Gebäck, als bisher im hiesigen Rayon verlangt und konsumiert wird, erzeugen und dieses exportieren oder man könnte eine ge-meinsame Cakessabrik errichten, oder was sonst einem Gescheiteres einfällt. Es lassen sich durch diese Rationalisierungen und Zusammenlegungen natürlich nicht nur Vorteile herausholen, sondern es würden auch starke He- Seifrieds von Marenberg und dessen Freundes Hartnid von Pettau zurückgeworfen und durch das Drautal über Marburg und Pettau bis über die ungarische Landesgrenze zurückgetrieben. Nach vielen Kämpfen zwischen Ottokar und Bela um das Babenbergische Erbe, wozu eben auch das Herzog-tum Steiermark gehörte (Schlacht bei Kroißenbrunn 1260), gelangte Ottokar von Böhmen auch in den Besitz des Landes und er war bemüht, dem Lande die Segnungen des lang entbehrten Friedens zuteil werden zu lassen. Anderseits aber war ein großer Teil des steirischen Adels, der einen einheimischen Herzog haben wollte, mtt der Herrschaft des eitlen, hochmütigen, vom Wahne seiner vermeintlich unüber-windlichen Macht befangenen, im wesentlichen immer land- und volksfremd gebliebenen Tschechenkönigs nicht einverstanden. Dazu kamen noch andere Hand lungen Ottokars, die die Feindseligkeit des Adels nährten. In seiner Herrschsucht trachtete der König auch die Erbansprüche Gertruden?, der verwitweten Nichte des letzten Baden bergers Friedrich ll., und ihrer Anhänger zu beseitigen. Zu letzteren gehörte auch Seisried von Marenberg. Durch zwei dem König anhängliche Ritter, Ulrich von Dürnholz und Ordolph von Windischgraz, wurde Seifried von Marenberg auf die Burg des letztgenannten nach Windischgraz eingeladen und hier bei einem Gastmahle nach einem geheimen Befehle Ottokars festgenommen und gefangen nach Prag abgeführt. Seite 2 münzen und Reibungen auftreten. Die eingeborene und anerzogene Streklust der Menschen bekäme recht viel Nahung. Ob die barpcficQtcn sachlichen Vor teile nicht die meistens eingebildeten Benachteiligung gen besiegen könnten? Wir werden das mit un-serern Ärmel natürlich nicht machen und denken auch nicht daran, daß dieser erste Streich den sehr veitsche Zeit»», dicken alten Baumstamm des Bäckeraewerbes um-legen könnte und. sollte. Aber «ir finden an dem hiemit vorgetragenen Gedanken so viel Bemerken»-wertes, daß wir ihn doch der Oeffentlichkeit zum Nachdenken vorlegen, wenn wir auch wissen, daß man über diese Einmlscherei und allgemeine Mi scherei vielleicht ungehalten sein könnte. Nummer 24 Politische Rundschau Ausland Mitteleuropäische Wirtschaft»- konferenz in Wien Am 19. März wurde in Wien die miveleurs päische Wirtschaftskunseren« eröffnet, auf welcher der neuernannte österreichische Ackerbau minister Dr. Dollfuft erklärte, daß die Meistbegünstigungsklausel negative Erfahrungen ergeben habe, weshalb die Staaten zu den Vorzugszöllen übergehen werden. Wo wird die Abrüstungskonferenz stattfinden? In der letzten Zeit sind auch in Genfer Kreisen Zweifel darüber aufgetaucht, ob es möglich >'«tn werde, den Ansprüchen zu genügen, die die Ab Haltung der Abrüstungskonferenz an Genf stellen würde. Das „Journal de Geneve" befaßte sich kürzlich mit dem Gegenstande und bejahte die Frage mit dem Hinweise daraus, daß ein Teil der Teil-nehmer an der Konferenz ganz gut in der Um-gebung von Genf, gegebenenfalls auch in Orten jenseits der französischen Grenze untergebracht werden könnte. Die Ausführungen des genannten Blattes lassen, wie schon angedeutet wurde, deutlich erkennen, daß in matzgebenden internationalen Kreisen schwere Bedenken gegen die Abhaltung der Konferenz in Genf bestehen. Der Versuch des Blattes, sie durch den Hinweis darauf zu entkräften, daß es möglich sein werde, die Konferenzteilnehmer auch in der Um-gebung zu bequartieren, hat aber nicht den gewünschten Eindruck gemacht, sondern im Gegenteil durch das glatte Eingeständnis der Unmöglichkeit, in Genf selbst alle Konferenzteilnehmer unterzu-bringen, die Bedenken noch verschärst. Die „Tribune de Geneve" erklärt denn auch den Plan, einen Tett der Delegierten „auf das Land hinaus und selbst auf französisches Gebiet schlafen zu schicken" als eine Dummheit, denn die Abrüstungskonferenz sei doch lein Turncrfest. In der Tat — so schließt die „Tribune" — sei man sich an gewissen Stellen in Genf wohl klar darüber, daß man sich das Geld nicht entgehen lasten dürfe, das die Konferenz nach Genf bringen würde, nichts weniger als klar dar-über, wie man die Ansprüche, die für dieses viele Geld gerechterweise gestellt werden können, befrie-digen solle. Diese Aeußerungen der „Tribune" sind bemerkenswert, da das Blatt nicht in so entschei-dender Weise auf die Unzulänglichkett Genf» hin- * sichtlich der Abhaltung der Abrüstungskonferenz yin-gewiesen hätte, wenn nicht maßgebende Kreise im Auslande bereits die Ueberzeugung gewonnen hätten, daß Genf wegen der Unzulänglichkeit seiner Unter kunftsmöglichkctten nicht der geeignete Ort für die Abhaltung der Konferenz fei, die, im Februar des nächsten Jahres beginnend, vermutlich bis zum Mai oder Juni versammelt bleiben dürfte. In diesem Zusammenhange verdient es Beachtung, daß die vielfach verbreitete Annahme, daß von ftanzöfischer richteten Seifried und wieder nach anderen ein an-derer Verwandter Seifrieds, nämlich sein Neffe Offa oder Otto, der Schenk von Emmerberg oder gar ein Enkel Seifrieds der Tötung beschuldigt. Heute gilt es durch die geschichtichen Forschungen wohl als unzweifelhaft erwiesen, daß der genannte Schenk von Emmerberg den König Ottokar getötet hat. Mag auch später diesem Ritter der Vorwurf gemacht worden sein, gegen den König unritterlich gehandelt zu haben, wetl er ihn tötete, nachdem er schon ver° wundet und nicht mehr kampffähig war, menschlich begreiflich war diese Tat der Rache für den un-schuldig und grausam Hingerichteten Oheim gewiß, zumal in jener fernen rauhen Zeit, wo man für Gefühlsregungen weniger empfindlich war. Bekanntlich hat Oesterreichs größter dramatischer Dichter Franz Grill parzer den machtvollen po-Mischen Aufstieg und das ichließliche tragische Ende des Böhmenkönigs dramatisch bearbeitet. 2n seinem Trauerspiele „König Ottokars Glück und Ende" hat aber Gnllparzer den Stoff mit dich-terischer Freiheit behandelt und die handelnden Per-sonen um die Person des Königs Ottokar so in die Handlung eingeführt und gruppiert, wie es eben der Aufbau und die Entwicklung des Dramas nach den Ideen des Dichters erforderten. Bei Grillparzer stehen der alte Marenberger (Seiftied) und sein Sohn Seiftied im Ritter-! Dienste Ottokars an dessen Königshofe in Prag. Seifried (Vater), ein Anhänger der Babenberger Kundmachung über die Volkszählung Heuer wird im ganze» Königreich eine allge-meine Volkszählung durchgeführt werden. Es werden die Bevölkerung, die bäuerlichen Besitze und das Hausvieh nach dem Stande um Mitternacht vom 31. März auf den 1. April aufgeschrieben werden. Der Zweck der Ausschreibung besteht darin, daß die staatlichen und Selbstverwaltungsbehörden, ferner alle öffentlichen und privaten wirtschaftlichen, sozialen und kutturellen Anstalten die statistischen Daten er-halten, die ihnen zu einer erfolgreichen Tätigkeit un-bedingt nötig sind. Die Aufschreibung ist demnach eine außerordentlich wichtige Arbeit. von der indirekt jeder einzelne Nutzen haben wird. Das Gesetz über die Aufschreibung bestimmt ausdrücklich, dag die bei der Ausschreibung aesam-melten Daten nur für allgemein statistische Zwecke verwendet werden dürfen und daß sie besonders nicht für irgendwelche Belastung der Bevölkerung, nicht mit Steuern, nicht mit Umlagen. Anwendung finden dürfen. Sie müssen als strenges Amtsgeheimnis gehütet werden. Deshalb braucht niemand fürchten, daß er sickmitdervffenen Angabe der von ihm geforderten Daten irgendwie schaden könnte. Die Daten werden die Gemeindezählungs-ausschüsie im Weae der Zählkommissäre sammeln. Das gesammelte Auffchreibungsmateriall werden die Landgemeinden im Wege der Bezirkshauptmann-fchaften, die autonomen Städte aber direkt dem staatlichen statistischen Amt in Zagreb vorlegen, welches das Material sammeln und zu den oben angeführten Zwecken verwenden wird. Jeder des Schreibens kundige Staatsbürger ist verpflichtet, die 'Aufschreibungsarbeit zu über-nehmen, die ihm die Gemeinde- oder Staatsbehörde anvertraut. Die Zählungsorgane sind in der Zeit, während welcher sie die Ausschreibung durchführen, öffentliche Angestellte und genießen als solche den besonderen Schutz des Gesetzes. Sie sind berechtigt, in ihrem Zählungsbereich »n jedes Haus und in jede Wohnung zu treten und jede bäuerliche Wirt-schaft zu besichtigen. Sie werden mit einer besonderen, von der Gemeinde ausgestellten Legitimation ver sehen sein, in der genau der Zählungsbereich be-schrieben ist und mit welcher sie sich ausweisen müssen. Jedermann ist verpflichtet, über alles die Wahr-heit zu sagen, was er vom Zählungsorgan gefragt wird. Wer sich der Aufschreibung entzieht oder irgend-eine Person in seinem Haushalt verschweigt oder Aussagen verweigert oder unwahre Erklärungen ab-gibt, ferner wer bei einer solchen strafbaren Hand-lungsweise mttwirkt oder die Ausschreibung durch Verbreitung von unwahren Nachrichten erschwert, wird mit einer Geldstrafe von 10 bis 500 Din, fall« er die Geldstrafe in der bestimmten Frist nicht zahlt, mit Arrest von 1 bis 20 Tagen bestraft. Er ist aber auch für den allenfalls entstandenen Schaden verantwortlich. Ebenso wird das Zählungsorgan gestraft, das das Amtsgeheimnis nicht einhält oder sich sonst gegen seine Pflichten verfehlen sollte. Wir erwarten, daß sich jedermann des All-gemeinnutzens der Volkszählung bewußt sein und gerne die Pflichten erfüllen wird, die ihm das Gesetz und das Staatsbürgerbewußtsein auferlegen. Ljubljana, am 12. März 1931. . , ... .. .. . Der Banalaufschreibungsausschuß: Präsident: Dr. MaruSii Drago Banus des Draubanats. Mitglieder: Barle Ivan, Stadtpfarrer Dr. Gregorit vinko, Primarius i. R. Hribar Rado, Geschäftsführer Zuvanec Ferdinand, Schuldirektor i. R. Dr. Klinar Tomat, Kanonikus, Donqifarrer Knez Alexander, Großkaufmann Kregar Zvan, Gürtler «ester Zosip, Dr. Pipenbacher Zosip, Gymnasialdirektor i. R. Rebek Zosip, Schlossermeister Dr. Rupnik Ivan, Delegat des Fin.-Minist. i. R. Sancin Ivo, Chef der Agrarabt. i. R. Bargazon Ernst, Chef bei der Direktion der Staats- eisenbahnen i. R. Dr. Vontina Franz, Chef bei der Banalverwaltung Oberschulinspektor i. R. Hier suchte der König ihn durch die Folter zu einem Geständnis zu bringen. Aber selbst die grausamsten Qualen waren nicht imstande, Seiftied ein solches w entlocken. Trotzdem wurde er nach ausgestandener Folter grausam hingerichtet. Dies geschah im Jahre 1272. Im Jahre 1278, nach dem deutschen Zwischen-reiche, wählten die deutschen Fürsten den R u d v l p h von Habsburg zum deutschen König und das Deutsche Reich hatte nach der langen „kaiserlosen, schrecklichen Zeit" wieder einen tatkräftigen, willens-starken und mächtigen Herrscher König Ottokar von Böhmen, der in seinem Ehrgeiz selbst nach der deutschen Königskrone gestrebt hatte, wurde nun von Rudolf aufgefordert, seine Länder Böhmen und Mähren, welche sowie auch die von ihm neu erworbenen Länder Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain deutsche Reichslehen waren, herauszu-geben und vor dem neuen König zu erscheinen, um fich von ihm neu belehnen m lassen und solcherart die Oberhoheit des Deutschen Reiches und des deutschen Königs anzuerkennen. Aber selbst einer zweimaligen Aufforderung leistete Ottokar keine Folge und anerkannte auch die Wahl Rudolphs zum deutschen König nicht. So kam es zwischen Rudolph und Ottokar, der inzwischen auch vom Reichstag zu Würzburg in die Reichsacht erklärt worden war, -mm offenen Bruch und Rudolph rückte mit dem Reichsheere bis aegen Wien vor. Als Ottokar jetzt die Uebermacht eines Stärkeren und den Ernst der Lage anerkannte, huldigte er dem deutschen Könige, ließ sich mtt den Ländern Böhmen und Mähren belehnen, mußte aber Oesterreich, Steiermark, Kärnten und Krain herausgeben (1276). Die Eitelkett und der Hochmut ließen jedoch den Böhmenkönig nicht zur Ruhe kommen. Er bewarb fich um neue Bundesgenossen und erhob sich in neuerlichem Aufruhr gegen den deutschen König und Leheneherrn. Die beiden feindlichen Heere trafen sich zwischen Dürnkrut und Jeden »• peugen im niederösterreichischen Marchfelde und hier kam es am 26. August 1273 zur Entscheidungs-schlacht. zugleich einer der furchtbarsten Retterschlachten des Mittelalters. Es wird berichtet, daß sich die steirische Ritterschaft, darunter auch Verwandte des hingerichteten Seifried von Marenberg, die an der Seite ihres rechtmäßigen Königs Rudoph im deuschen Heere standen, in dieser Schlacht rühmlichst hervor-getan habe. Das böhmische Heer wurde vernichtend geschlagen, König Ottokar selbst schwer verwundet stürzte vom Pferde und wurde von einem feindlichen Rttter vollends getötet. Ueber die Person des Täters gehen die Berichte einigermaßen auseinander. Während wir bei dem einen Geschichtschreiber lesen, daß ein Neffe Sei-frieds von Marenberg gleichen Namens zu dem verwundet am Boden liegenden König hingestürzt sei und ihm mit dem Rufe: „Das ist für Seifried von Marenberg!" den Todesstoß versetzt habe, wird nach anderen Schilderungen der Sohn de» hinge- Nummer 24' Deutsche Zeitung Seit« 3 Seite aus der Abhaltung in Gens bestanden werde, unzutreffend ist; ganz im Gegenteil betrachtet man auch in Paris die ganze Frage durchaus vom Standpunkte der Nützlichkeit und es liegen bereits sehr beachtenswerte Aeußerungen von französischer S«te vor, die sich für die Wahl eines anderen Ortes aussprechen. Neuesten» bemüht man sich von spanischer Seite, für die Einberufung der Konferenz nach Barcelona Stimmung zu machen, an unter-ricbteten Stellen gilt es jedoch als ausgeschlossen, dag Barcelona auch nur ernsthaft in Betracht ge-zogen werden iönnte, da eine Reihe ökonomischer und politischer Gründe dagegen sprechen. In immer weiteren Kreisen neigt man vielmehr der Ansicht ZU, bah sich Wie« als Konferenzort in diesem Falle am besten eignen würde, und wenn man auch die Zurückhaltung, die die österreichische Regierung in der ganzen Frage beobachtet, richtig würdigt, so wird von verschiedenen Seiten um so nachdrücklicher die Abhaltung der Konferenz in Wien empfohlen. Aus Stadt und Land Deutsche Kunstausstellung in Beograd und Zagreb. Am I. April wird in Beograd und am 3. Mai in Zagreb eine Ausstellung über deutsche zeitgenössische bildende Kunst und Architet-tur eröffnet werden. Die Leitung der Ausstellung liegt in den Händen des Berliner Kunsthistorikers Dr. Alfted Kühn, der in den letzten Jahren mehrere deutsche Kunstausstellungen im Auslande zusammengestellt hat. Ihm zur Seite stehen für die Auswahl des Materials der bekannte deutsche Maler Erich Hecke! und der bekannte deutsche Architekt M«u Taut. Die Ausstellung umfaßt 60 Gemälde. 68 Aquarelle, 113 Graphiken und Hand-eichnungen, 39 illustriert« Bücher. 24 Plastiken in Bronze, Holz und Kunststein, 14 Porzellane und 140 Aufnahmen deutscher zeitgenössischer Architektur in einem Verhältnis von 50X60 cm. Die Absicht war, einen Ueberblick zu geben über das deutsche Kunstschaffen seit 1914, repräsentiert durch Werke charakteristischer Persönlichkeiten. Es ist vermieden worden, eine bestimmte Richtung. Landschaft oder Stadt einseitig zu Worte kommen zu lassen. So führt die Ausstellung von Liebermann, Slevogt, Corinth, Schinnerer, Rohlfs und Rolde bis zu Grosz, Dir. Klee, Schlemmer und Baumeister, von Gaul, Albiker und Barlach bis zu Belling. Wie wir aus dem schön ausgestatteten Katalog im Umfang von 155 Seiten, der in deutscher und ser-bischer Sprache herausgegeben wurde, ersehen, ist der Präsident der Ausstellung Günther Fürst vonSchönbu rg - Waldenburg, Vizepräsident Dr. Heinrich Michaeli». Das Protektorat hat S kgl. Hoheit Prinz. Paul von Jugoslawien übernommen. Da» Ehrenpräsidium bilden: Hivojin Balugdzit, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Königreichs Jugoslawien in Berlin! Ulrich von Hassell, außerordentlicher Gesandter in bevollmächtigter Mi- und der verwitweten Gertrude, einer Nichte Friedrich» bes Streitbaren, empfindet die schwere Kränkung, die der rücksichtslose Ottokar seiner Frau Margarete, einer Schwester Friedrichs des Streitbaren, durch Trennung von ihr und Verheiratung mit Katharina von Masowien zugefügt hat, und will hierüber auch dem Erzbisch of von Main stuften einen Bericht durch einen Brief, den der l z als deutschem Kur- jung« Seiftied dem Erzbischof überbringen soll, zukommen lassen. Dieser Brief wird aber unterwegs aufgefangen und dem Ottokar übergeben. Ottokar, der nun glaubt, daß Seifried von Marenberg in einen Aufruhr verwickelt ist mit dem Bestreben, die Erbansprüche Gertruden? auf das Babenbergijche Erbe m unterstützen, und weiters argwöhnt, daß jener Brief auch den Zweck gehabt habe, für die bevorstehende deutsche Königswahl die Kurfürsten in dem Sinne zu beeinflussen, daß sie nicht den König Ottokar, was dieser in seinem anmaßenden Ehrgeize erwartete, sondern einen deutschen Fürsten zum deutschen König ^Kaiser) wählen sollen, läßt den alten Seiftied auf einen unbegründeten Verdacht hin in Prag festnehmen und in einen Turm werfen und lodann wenige Tage, bevor es zwischen Ottokar und Rudolph zur Entscheidungsschlacht selbe kommt, als vermeintlichen Verräter von dem am March- Kerkerturm« in die todbringende Tiefe stürzen und löten. WAS DIE ZAHLEN SAGEN! 700.000PÄCKCH E N ELIDASHAMPOO IM LETZTEN JAHR VERKAUFT ElNBEWEIS SEINER VORZÖGE! 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Noch hält es sich versteckt hinter alten Häusern und weißschimmernden Dünen, die sich hier in scharfem Gegensatz vom bleigrauen Himmel abheben. Leicht steigt die Straße an. Rechts und links begleiten sie die Giebelhäuser von Berck, der kleinen Stadt im Departement Pas de Calais, zwei Kilometer vom Meere entfernt. Noch immer steigt die Straße an. Asphalt und Himmel gehen ineinander über. Und die Häuser sehen allesamt wie Schattenrisse aus, wie kleine, wunderliche Scherenschnitte, die vorwitzig in die düstere Helle der unendlich weiten Himmelsglocke hineinstechen. Langsam trennen sich nun wieder Himmel und Asphalt, lösen sich aus ihrer Umarmung, entsernen ich. Die Luft wird anders, ganz anders: kräftiger, alzgewürzt. Der erregende Geruch des Meeres ist n ihr, da» sich — unsichtbar dem Auge, aber ühlbar dem sehnsüchtigen Herzen — jenseits der Dünenkette ausdehnt. Schon hört man das gleich-mäßige Donnern der Brandung... Dann erscheint ganz plötzlich, fast ohne Uebergong, das, woraus man heimlich schon immer gewartet hat — ewiges Slobodan Iovanovic, Universttätsprofesior in Beograd; Dr. Slavko Iutriöa, Präsident der Iournalislenoereinigung in Zagreb; Dr. Milan Kaöanin, Museumsdirektor m Beograd; Dr. Manojlovic, Präsident der Jugoslawischen Aka-demie in Zagrebs Milan Marianovit, Chef des Zentralpreßbüros beim MinisterprSfidium; Prof. Ivan Metztrovic, R«ktor der Kunstala-demie in Zagreb; Dr. Vladimir Mitrovit, Rektor der Universität Beograd; Milan Neiic» Bürgermeister der Stadt Beograd; Dr. Fedor Nikic, Ministergehilfe im Unterrichtsministerium; Ziel der Menschheit, Traum der Schönheit und Bewegung — weites, weißschäumende» Meer. Und wie e» sich breitet, wie es wogt mit seiner unfah» lichen, rätselvollen Seele? „Hoch schleudern zur Düne die Wellen mit leuchtenden Kämmen den Schaum", losend gleitet der Gischt über den flachen Strand an» Ufer. Dumpf donnert das — Urheimat alles Lebens. Jäh dröhnt der Wind — und Wind ist schön, Wind ist erregend; ein Wolkenjäaer, Himmrlsfeger, von dem Nietzsche in einem lyrischen Gedicht spricht. Donnern des Meeres, Windaetüm dazwischen.... O, du wundervolle Urweltmelodie! Nie vorher hab ich dich in solcher Kraft, in solcher Tonfülle ver- nommen. Und diese weite, weite Fläche fahlgelben Sandes ...! Wir steigen zum Strand hinab. Weit und breit kein Mensch, kein einziger Mensch. Dürfen nicht hinaus bei solch stürmischem Wetter, die Be-wohner dieser Stadt, die — Kranken, Rückenmark-leidenden, Knochentuberkulösen, die meist ihr Leben lang zum Liegen verurteilt sind. Müssen das Hau» hüten bei solchem Wetter. So gehört der Strand uns, uns ganz allein, mir und meiner Kameradin. Herz und Haupt dem Sturm gegeben, laufen wir mit unseren jungen Beinen dem Winde und dem Meer entgegen und sind selbst ganz meereslustersüllt, ganz Salz und Wind. „Hen und Haupt dem Sturm gegeben, nach dem Liebsten kämpfen müssen todeskalt und heiß vor Leben: Sturm, geliebter. Seite 4 Deutsch« Zeitung Nummer 24 Außenminister a. D. Dr. Momcilo Nincic; Dr. Jvo Perovic, Bonus de» Savebanats! llniv Pros. Dr. Vladimir Petkooic, Direktor des Na-tionalmuseums in Beograd^ Dr. Philipp Popp, dischöfl. Administrator in Zagreb,' Dr. Branimir Senoa, Direktor der Kunstakademie Zagreb: Dr. Srkulj, Bürgermeister von Zagreb. Ferner ge-hören dem Ehrenausschuß bedeutend« Künstler Iu-goflawiens, sowie die Direktoren der größten ser> bischen und kroatischen Blätter an. W Die „Deutsch Südslawische Gesellschaft", deren Gründung kürzlich gemeldet wurde, hielt, nachdem die Satzungen inzwischen durch die Behörden genehmig! worden sind, dieser Tage in Beograd ihre konstituirende Versammlung ab. die durch den Vorsitzenden des Grün-derausschusses, den Historiker Professor Stanojevic, mit einer Rede eröffnet wurde. Er hob besonders hervor, daß der Gedanke dieser Gründung überall im Lande Anklang gefunden habe, wovon u. a. eine große Anzahl' von Zuschriften Zeugnis ablegten, die für die von der Gesellschaft zum Ziele gesetzte Pflege der geistigen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Jugoslawien sehr ermutigend lauteten. Darauf wurde durch einstimmigen Zuruf Professor Stanojevic zum Präsidenten und der eh« malige Minister Dr. Sefkija Behmen sowie der Industrielle Dr. Gjorgjevic zu Vizepräsidenten ge-wählt. Es folgte die Bildung zweier Abteilungen für kulturelle und wirtschaftliche Aufgaben. An der Spitze der kulturellen Abteilung stehen Minister Behmen und Schriftsteller Krklec. während die Wirtschaftsabteilung von den Industriellen Gjorjevic, Dr. Radosavhevic und Jng. Birtic geleitet wird. Im Anschluß daran wurde die Mitgliederaufnahme eröffnet. Mitglied der Gesellschaft kann jeder unbe-scholtene südslawische und deutsche Staatsbürger werden. Eine wundervolle Charakterisierung des serbischen Landes und des serbischen Menschen lasen wir am Sonntag in der Gramer „Tagespost" aus der Feder des Kärntner Schrift-stellers Josef Friedrich Perkoniz. Umso interessanter, als dieser Dichter wegen seiner Kärntner Heimat-werke in Slowenien als verbissener Gegner der Jugoslawen gilt. Im Feuilleton „Sonne auf dem Kalimegdan" schreibt nun Perkonig u. a. folgendes: Dort hinter den bläulichen Hügeln liegt da» serbische Land, die Heimat der heroischen Menschen, die auch am Pflug von ihren alten Helden träumen, den Fürsten, die sie gegen die verhaßten Türken auf-riefen, den Männern, die aus dem Kosovo polje, dem Amselfeld, den wilden Kampf um die serbische freiheit begannen. Der Wind trägt noch immer die itimme der herrlichen Patrioten, und in dem Blute jedes serbischen Mannes kreist noch immer ein Tropfen Blutes jener unbändigen Rebellen. Lieder, Legenden, Geschichten bewahren jene Heldenzeit, da sich die Ahnen immer wieder gegen den Halbmond auflehnten. Aus dem blutigen Hals jede«; Geköpfen wuchsen damals drei neue Häupter. Jedem der Helden, deren Nachkommen heute mit schwarzer, witzer Bauernmütze und Lederopanken in den Straßen Belgrads gehen, reichte irgendwo einmal laß dich küssen ...!" Und ich bin nicht eher zu-stieben, als bis meine Fußspitzen vom Gischt um-spült sind und ich einen Tropfen der Salzflut gekostet habe.--. — In der Stadt, wo man etwas geschützter ist gegen solche Orgien des Windes, zeigen sich jetzt doch langsam die Bewohner, vereinzelt, da und dort. In langgestreckten Wagen liegen sie, ein klappbares Dach über den Kopfe und einen großen, geneigten Spiegel vor den Augen, damit sie die Straße über-sehen können. Festgeschnallt auf ihrer Bahre, den Körper teilweise im GipLverband, können sie mei t nur ihre Hände bewegen, denn auch der Kopf i t oft durch steife Verbände gestützt. So halten sie m t ihren blassen, blaugeäderten Händen die Zügel des sanftes Pferdes oder Esels, der ihre Wagen zieht. Allenthalben in der Hauptstraße sieht man diese Liegewagen von der Kaufläden stehen, die Äer-käuser daneben, die den Wünschen ihrer leidgebore-nen Kunden nachzukommen suchen. Und sieht man sich erst die Gesichter dieser armen Menschen näher, an, die bekümmerten, verhärmten Gesichter dieser Nicht-Lebenden und Nicht-Toten — meist sind es junge, leidvenehrtc Züge, die man da zu sehen bekommt, oft schon mit zwanzig, dreißig Jahren von schneeweißem Haar umschmeichelt. Vom Meere aus sieht denn auch diese Stadt wie ein riesiges Spital aus. Die ganze Stattlichkeit der Gebäude kann darüber nicht hinwegtäuschen. Haus an Haus reiht sich aneinander, jedes 3- bis 5- einer des Heajchjttgejchltchte» die Haod. In manchen Häusern gibt es Türkensäbel, Handschars. Schmuck. Kleidungsstücke als Reliquien, und ganze Helden epen, die niemals aufgezeichnet wurden, leben noch immer von Mund zu Mund. Die hageren Gestalten — gibt es überhaupt einen fetten, dickbäuchigen Serben? — Mren die Freiheit nicht auf den Lippen, sie steht ihnen als ein wildes Mal im harten, gebeizten Gesicht. Drunten auf dem kaffee-braunen Schmelzwasser der Save gleiten schwarze Kähne träge Schlepper hin, drüben auf der Donau weht die Rauchfahne eines Dampfers hoch. Die Save ist ein arbeitsamer Strom geworden, und an ihren Ufern drunten wachsen die Schuppen und mehren sich die Krane. Sie ist hier für einen richtigen Hasen breit und tief, und es wird angesichts ihres mächtigen Gewässers fast unglaublich, daß sie irgendwo im scheinbar unerreichbaren Westen droben, im Bergland von Slowenien, ein heller Forellen-fluß mit stahlblauem, durchsichtigem Wasser sein soll, an dem man schon fröstelt, wenn man nur hinein-schaut. Ja, an diesem langen, wunderbar wachsenden Fluß säbelt sich ein schönes, großes Reich auf, das, dem Bestände nach zwar noch jung, seit Jahrhunderten von seinen besten Köpfen stets in einer glühenden, opferwilligen Sehnsucht gewollt wurde. Vom Kalimegdan aus betrachtet, auf dessen über-ragender Kanzel schon Kaiser, Könige, Fürsten, Pa-schas, Agas, Generale sorgend und sinnend standen, ist die Welt, das Leben weit und geräumig, alles ist zauberhaft endlos, wie diese bräunliche, manch-mal schimmernde, manchmal stumpfe Ebene unter dem alten Kalimegdan, der den Prinzen Eugen von von Semlin her. dessen Häuser drüben glänzen, anrücken sah. als er „die Brücken geschlagen" hatte, um „dem Kaiser Stadt und Festung Belgerad wiederum zu kriegen"! der im Sommer 1914 unter dem Granatenfeuer der österreichischen Geschütze jet-bröckelte. Die Lücken an den Festungswerken sind längst wieder mit neuen Ziegeln ausgefüllt, und man muß schon sehr aufmerksam hinschauen, um an junger und alter Patina der Mauer die ehe-maligen Schäden zu erkennen. Wer aber gedenkt noch jener bitteren Jahre? Der Mensch versöhnt fich gottlob mit sich selber bald. Wo einstens die Kanonen dröhnten, musiziert heute ein Gramophon durch riesenhafte Telefunken-Lautsprecher. Auch diese Konseroenmusik vervollständigt die Illusion vom nahen Frühling. Ob eine Gardekapelle konzertieren würde oder irgend ein großes Orcherster der Welt, auch die ungewöhnlichste Musik wäre nur eine melo-dramatische Untermalung des grandiosen Textes, den die Landschaft spricht. Alles andere ist hier über-flüssig. Aus den Kalimegdan führt der Osterspa^ier-gang der Belgrader lange vor Ostern. Der Wind, niemals iuhig, und auf seinen Flügeln bald Morgen-land, bald Abendland wiegend, Duft von Wein-stock, Maisfeld, Pflaumenschnaps und Hammelfleisch tragend, bringt tausendsälltige Botschaft nahen und fernen Lebens. Es ist etwas Glückliches um so eine Stadt auf einem Berge, einem Hügel. Denn wer auf seiner Höhe steht und wandert, dem gehört die ganze Welt. stöckig, und jedes birgt ein Sanatorium besten Stils. In allen Stockwerken wachsen die Zimmerböden durch die Mauern heraus zu endlosen Liegebalkonen. Auch wir beide, Andree und ich, wohnen in solch einer Pension für junge Mädchen. In einem großen Saal sind sie bei Tag versammelt, lesen, schreiben, sticken und — singen. Singen, um ihr Leid und ihren Kummer zu vergessen. Ach, liebe Leser, die ihr glaubt, mit Mühsalen und Lebens-nvten beladen zu sein, sieht euch einmal Berck und die Bewegungslosen an und ihr werdet euch eurer Leiden schämen! Ganz selten nur gibt es ein paar „Lebende" unter ihnen, das find Kranke, deren Heilung schon so weit fortgeschritten ist. daß sie sich allein oder mit Hilfe eines Stockes bewegen können. Wie werden sie dämm von den andern beneidet!--- Im Saale wird das Mittagessen aufgetragen. Auf die eingefallene Brust tellen sie ihre Teller und verehren so das Wen ge, das ihr Magen verträgt. Unsere Freundin Madeleine, ein junges Ding mit schmalem Gesicht und weißem Haar, ist froh, einmal zwei gesunde, kräftige junge Menschen neben sich ,u haben, die durch ihren Riesenappetit auch den ihren etwas anregen und so eine frohe Stimmung in Eß-Dur verbretten. Bald geben wir uns den belebenden Schwingungen eines gut ge-gründeten Sattseins hin und plaudern angeregt miteinander. Jahrelang ist sie schon da, unsere Die Tiroler schlössen sich den Gebeten für die Jugoslawen in Italien an. Der Ljubljanaer „Juteo" berichtet: Die Botschaft des Zagreb«? E^biichofs Dr. Bauer hat auch die in Wien lebenden Südtiroler veranlagt, zum Zeichen der Solidarität der Aufforderung des Hirtenbriefes zu entsprechen. Die Vereinigung der Südtiroler Deutschen hat eine Kundmachung erlassen, in welcher u. a. gesagt wird: „Auf Aufforderung des jugofla-wischen Hiskopats werden am Feiertag des Hl. Josef in allen jugoslawischen katholischen Kirchen Gebete für die vom ttalienischen Faschismus in der Juliscken Provinz verfolgten Katholiken stattfinden. Da die beiden nationalen Minderhetten in Italien, die Deutschen in Südtirol und die Slowenen in der Julischen Provinz, geeint sind im gemeinsamen. Leiden und im gemeinsamen Kampfe gegen die Sklaverei des Faschismus, wollen auch wir öffentlich dokumentieren, daß wir wünschen, immer zusammen für die Besteiung unserer verfolgten Brüder zu kämpfen. Pater Innenkofler, der Führer der Süd-tiroler Deutschen, wird zu diesem Zweck eine Messe in der St. Paulsiirche lesen." Die Kirche war ge-drängt voll. Vor Beginn der Messe wendete sich Pater Innenkofler zu den versammelten Gläubigen um und sagte: „Nach dem Gottesdienst werden Gebete im Sinne des Auftufes des Erzbischoss von Zagreb stattfinden für eine bessere Zukunft des un-glücklichen Volkes, das unter dem schrecklichen Terror des Faschismus leidet. Ich bitte Sie, alle mtt mir zu beten, daß dem jugoslawischen Volk in der Ju-lischen Provinz und dem deutschen Volk in Südtirol bald die Sonne einer besseren Zukunft scheinen möge." Vor dem Altar waren Vertreter der Süd-tiroler Deutschen und Vertreter des Andreas Hoferbundes, alle in den malerischen Tiroler Na-tionaltrachten und mit historischen Tiroler Fahnen, versammÄi. Am Gottesdienst nahm auch die zahl-reiche jugoslawische Kolonie in Wien teil. Kroatische Lehrlinge in Wien. Der Wiener „Gesellenverein" erzieht 60 Lehrlinge des „Hrvatski Radi^a". Franzosen und Deutsche. Am vergangenen Sonntag fand im Stade Colombes in Paris der Fußballwettkampf zwischen Frankreich und Deutsch-land vor 60.000 Zuschauern (15.000 waren in Erirazügen aus Deutschland gekommen) statt, wobei der einzige Spieler, der einen Torschuß anbrachte, ein deutscher Spieler war, aber das Tor, daß er schoß, war das eigene, was einen französischen Sieg von 1:0 ergab. Vor dem Spiel wollten die Franzosen die deutsche Nationalhymne nicht spielen lassen und man las in den Zeitungen, das daher keine Nationalhymne gespielt werden sollte, also auch nicht die französische. Es kam anders. Hierüber be-richtet die „Deutsche Allgemeine Zettung" folgendes: Hätte man im Stade Eoloms darauf vernichtet, sowohl die deutsche wie die sranzösische National' Hymne zu spielen, es wäre bedauerlich, aber es wäre fair gewesen. Was geschah statt dessen? Man war offenbar nicht gewillt, auf die Marseillaise zu »er-zichten. Man war ebensowenig gewillt, das Deutsch landlied zu hören. Aber einfach die Marseillaise — kranke Freundin, um deren bitteren Mund klagende Züge geschnitten sind. Jahrelang ist sie schon da und doch hält sie an der Hoffnung fest, einmal — nicht Heuer und auch nicht im nächsten Jahre, aber jedenfalls später einmal — zu genesen. Und aus allem, was sie sagt, spricht jene müde Ergebung in das Unglück, der man das Mitgefühl nie verjagen kann. Viele, viele gibt es hier, die auf Genesung hoffen. Manche aber fürchten sich auch davor. HI« sind sie umsorgt, ruhig, ohne äußere Sorgen. Die „Lebenden" oder, die in die Welt, in den Alltag zurückkehren, können sich oft nach jahrzehntelanger Ruhe nicht mehr in dem hastigen Wettgetriebe zurechtfinden und so ist es der Wunsch manches Kranken, in der stillen Stadt Berck im Angesicht des Meeres einmal sterben zu können.--- Etwas außerhalb der Stadt, auf hoher, gelber Düne, steht ein großes Kinderspital. Von außen düster, in den Schlafjälen aber freundlich und hell. Die Höfe ringsum sind mtt Sand verweht. Sechs-hundert Kinder kann man manchmal hier beisamcn finden, hier bei den braven Klosterfrauen. Buben und Mädels, größere und noch ganz kleine. In ihren weißen Bettchen liegen sie, sind meist vergnügt, ?laudern fröhlich miteinander and spielen mtt ihren Zuppen, Bausteinen und Bilderbüchern. — Die armen Kleinen, sie wissen noch gar nlcht, daß sie für's Leben untauglich sein werden?--- Ueber den Dünen wettert der Wind. Der Tag versinkt, und wieder sind wir beide am endlos Nummer 24 Deutsche Zeitung Seite S ; LEfCHTEBE APDEIT / Vim macht das Messerputzen einfach und leicht. Flecken und Fette verschwinden augenblicklich 6 und die Messerklingen glän-m zen. Vim ist leicht im ~ Gebrauch, wirkt rasch und ist ökonomisch. Die neue. w grosse Packung kostet nur »ACtCUNG mn f) _ vim na* ; too-i ocoenstand/ VIM das geht denn offenbar doch nicht an. Man sucht also nach einer Genfer, oh Verzeihung, nach einer Pariser Lösung, bei der die deutsch« Hymne oer-mieden, die französische aber doch gespielt werden konnte. Und tatsächlich, man fand sie! AK die deutschen Spieler den Platz betraten, ertönte: „Ich bin ein Preuße." Und damit man sich ja nichts vergab, auch vom Preußenlied nur die Anfangs takte. Dann brauste die Marseillaise los: Und da schenkte man sich nicht einen halben. Wahrhastig, das war sehr französisch: Kleinlichkeit mit ein bißchen Raffinement. Und wahrhastig, das war sehr wenig ehrenvoll für die deutschen Gäste. Lag hier eine vorherige Abrede zugrunde, so kann der deutschen Spiellettuna nicht der Vorwurf erspart werden, daß pe diese Abrede niemals hätte treffen dürfen. Kam das als Ueberraschung, so hätte die deutsche Spiel-leitung die Geistesgegenwart haben sollen, entweder auf der deutschen Hymne zu bestehen oder abzu treten. Es ist bedauerlich, daß sie den schnellen Entschluß nicht gefaht hat. Bei Beginn des Spieles überreichte die deuiche Mannschaft der französischen einen Blumenstrauß. Das war nett und taktvoll, entspricht vielleicht auch — wir wissen es nicht — den sportlichen Gepflogenheiten. Bei Beginn der «oeiten Spielhälste beschenkte die französische Mann-schuft die deutsche mit einer Standarte in franzö-fischen Farben. Mit welchem Recht tat man das einem Gaste gegenüber, dem man seine Rational-Hymne verweigert? ®«i ttops, Leudcn und Schulte» rheumatismu«, stervenschmer^n, hüfiweh. Armschutz wird da» narürlid>e ,Fra«j-Zos«f'-BlNmrai?kr mit großeni Nutzen fiir die lägtiche Reinwaschung bti 4tarinreimgung?mii«el i». Das Aranz-A»sef>Bitlerwasser ist in Bvolheten, Trogenen und Hpeiierechandlungen «fyiltUch Celje Die Bittgottesdienste für die jugo« slawischen Katholiken in Italien, die am Iosefitag um 2 Uhr in der Pfarrkirche und um U Uhr in der Kapuzinerkirche stattfanden, wurden von der Bevölkerung so zahlreich besucht, daß die Kirchen bis auf das letzte Plätzchen gedrängt voll waren. Am Bittgottesdienst in der Pfarrkirche nahm auch eine zahlreiche Abordnung der deutschen Stadt-bewohner teil; anwesend waren die Herren Gemeinde^ räte Franz Rebeuschegg und Dr. Georg Skoberne. der Vertreter der evangelischen Gemeinde Herr Dr. Fritz Zangger, die Herren Daniel und Ingenieur W Rakusch, Herr Dr. ?valter Riebl, der Schriftleiter der „Deutschen Zeitung" Franz Schauer und viele andere. Besonders bemerkenswert war der Umstand, daß an diesem Gottesdienst auch der Generalsekretär der Europäischen Nationalitätenkongresse Herr Dottor Ewald Ammende teilnahm, der sich zufällig auf der Durchreise in unserer Stadt befand. Die feierliche Abhaltung der Gebete machte einen würdigen, be-deutun^soollen Eindruck, welcher beweist, daß unsere Bevölkerung tiefgefühlten Anteil an dem Minder- langen Strand. Brausend kommt nimmermüde der weiße Gischt, um an der Sandbank murmelnd zu verrinnen — ewiges, wildschönes Spiel. So wogt das Meer und lebt und pulst, steigt immer höher, kvmmt immer näher mtt seinen aus leckenden Wellen... Wird sich diese Raturkrast jemals auswerten lassen? Der Gedanke, Flut und Ebbe zur Krafterzeugung auszunützen, ist ja nicht neu. — Die schneidende Kälte, wir fühlen sie nicht mehr. Mtt großen klugen sehen wir nur noch die wildschön entfesselte See und das ewig wechselnde Farbenspiel des Himmels. Im Süden hat der stürmende Wind ein Loch in die Wolkenwand gerissen, durch das sich wild die letzten Sonnenstrahlen drängen. Der Strand scheint dort blendend hell, und das Meer weißgijchtig. eisgrün, olivenschwarz. Lauter Glasdurchsichtigkeit. Doch schon sind die Lichtstrahlen wieder verdrängt. Ich schaue gegen Norden. Auf den salzwasserschweren Wolken liegt ein hellvioletter Schimmer, der sich im Meereswogen wiederspiegelt. Schnell jagen die Wol-ken am grau verhängten Himmel, vom sausenden Nordwind gepeitscht, dumpf tönt das Gedonner des Meeres, das weit draußen fast ohne Kontur in das Düster des Himmels übergeht. Meer und Lust haben plötzlich jede Farbe verloren. Bleiern beides, ist Anfang und Ende eines jeden nicht zu unterscheiden. Die graugrünen, nun fast schwarzen Wogen aber haben noch immer ihre weißgelben Schaum-Häubchen auf . . . Tiefliegende Möwen stoßen dauernd einen seltsamen Klageruf aus. Weiße und heitenproblem nimmt, daß hier in so erschütternder Form in Erscheinung trat. Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 22. März, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr, der Iugendgottesdienst im Anschluß daran im Gemeindesaale statt. Herabsetzung der Brotpreise. Ab Samstag, dem l4. März, wurden die Brotpreise in Celje gemäß der Verordnung der Banalocrwaltung herab-gesetzt, und zwar bei Weißbrot von Din 4 50 auf Din 4'— per Kilo, bei Schwarzbrot von Din $75 auf Din 350. Das Brot wird hinfort bloß nach Gewicht verkauft werden. Wichtig für Hundebesitzer. Der Stadt-Magistrat verlautbart nachfolgendes: Es wird be-merkt, daß auf den Hauptplatz während der Markt-zeit viele Hunde kommen, die größtenteils keine Marke haben und versuchen, Neisch von den Ständen oder den Parteien aus den Markttaschen zu stehlen. Auch gehen die Hunde zwischen den Körben herum, werfen sie um oder verunreinigen sie sogar. Um diese auch au» hygienischen Gründen unzulässige Belästigung zu beseitigen, wird angeordnet: Alle Hunde, welche von den Parteien in der Marltzett, d. i. von K 6» 11 Uhr, auf den Lebensmittelmarkt mitaenommen werden, müssen an einer kurzen Leine geführt werden und mit Maulkörben versehen sein. Für jeden Schaden, den trotzdem diese Hunde verursachen, ist der Hunde-besitzer verantworttich. Dem Abdecker wird gleichzeitig aufgetragen, während der Marktzeit den Marktplatz regelmäßig zu begehen und dort alle freilaufenden Hunde zu fangen. Diejenigen, die keine gültige Marke haben, hat er in die Abdeckerei zu fuhren und sie innerhalb von 24 Stunden zu vertilgen; die anderen, die güllige Marken haben, werden nach 3 Tag« vertilgt werden, wenn sich bis dahin der Eigentümer nicht meldet. Parteien, deren Hunde während der Marktzett auf dem Marktplatz ergriffen werd», werden im Sinne des § 47 des Gesetzes vom 21. Jänner 1867, RGBl. Nr. 7, mtt einer Geld-strafe von 500 Din bestrast werden; ferner haben sie dem Abdecker die Ergreifungsprämie sowie auch allfällige andere Kosten für die Verpflegung der Hunde zu bezahlen. Seite 6 Deutsch« Zeitung Nummer 24 LChren, Juwelen, ffold-und Silberwartn, Silber-und Chinasi/ber - gerate, gestecke und T)osen Standuh rwerke t^ jTnton JCecnik Celje, g/avni trg Ein Riesenhühnerei. Am 15. Mär) brachte eine Frau aus Si. Pavel bei Prcbold ein Hühnerei nach Celje, das 17 Dekagramm wog. 9 Zentimeter lang unb 6 Zentimeter breit war. ' Ueberfall aus Not und Hunger. Am 16. März wurde in der Nähe von Trbovlje die Milchführerin Maria Urbajs von einem unbekannten Mann überfallen und zu Boden geschlagen. Während sie bewußtlos lag. verschwand er mit ihrer Barschast. Die Gendarmerie forschte den Täter in der Person des arbeitslosen Bergmanns Peter Kotnjak aus, der beim Verhör gestand, den Ueberfall aus Not und Hunger verübt zu haben. Todesfälle. Im Allg. Krankenhaus in Celje starben der 42-jährige Bergmann Michael Kapla, die 70-jährige Bergmannsgattin Maria Kolar und der 81 jährige pensionierte Bergmann Lorenz Ko° rinöek, alle aus Hrastnik. Zn Braslovie starb am Sonntag der 14-jährige Mundi Cerri, Schüler der 4. Klasse des Theresiamims in Wien. Das Hinscheiden des liebenswürdigen und begabten Knaben, der der einzige Sohn des Herrschaft;-besitze« gleichen Namens war. hat bei der gesamten Bevölkerung tiefe Mittrauer hervorgerufen. — In Zavodna bei Celje ist im Alter von 27 Iahren die frühere Verkäuferin im Geschäftshaus Hladin Amalia Verderber gestorben. -- In Trnovlje bei Celje Ist der Gastwirt, Kaufmann und Besitzer Herr Anton Fczarinc im Alter von 68 Jahren gestorben. Der Verstorbene, Vater des Kaufn,anns Herrn Fazarinc in Celje, war vor dem Kriege 14 Jahre Ober wachmann in der Umgebungsgemeinde Celje. grctoUng« JHueroxfcr X*Uv&on A» t*n E)o^fn6U*R übernimmt «» 21. M«r , »»r IV 3«« ftMitmantenti: »«ttfrlei Schloss». Maribor Auflassung der Zündholzfabrik in Ruie. Blättermeldungen zufolge wird die Zünd-Holzfabrik in Ruie dies« Tage den Betrieb gänzlich einstellen. Diese Nachricht traf wie ein Blitz aus heiterem Himmel nicht nur die dadurch betroffenen Angestellten und Arbeiter, sondern auch unsere Oefientlichkeit. wird doch mit diesem Schritt ein In-dustriezweig liquidiert, der durch lange Jahre, weit in die Vorkriegszeit hinein, sich trotz stärkster Kon-kurrenz immerhin doch halten konnte. Nun, da der graue Möwen — Sinnbilder ruheloser Sehnsucht. In grazilen Bögen irren sie hin und her, und ihre kunen, nervösen Schreie find wie Signale eines ziellosen, stets erneuten Angriffs. Herricht es nicht zettto» über diesen Fluten, da» Geschlecht der Möwen?---Regungslos stehe ich. erstarrt mit brennenden Augen — und meine Gedanken wandern über meine Bergheimat Tirol nach einer stillen „Insel" im steirischen Unterland, allwo dereinst die Cillier Grafen ihre Stamm- und Trutzburg hatten, und wetter nach dem Sonnen land Dalmatien, an die ewigblaue, tintenviolette Adria. Was ist das doch für ein anderes Meer, die Adria: blausilbern, lachend und sonnig — das Bild vom Leben, wie man es möchte. Hier aber „to manche", die win terliche See — das Leben, wie es wirklich ist ernst, grau und gewaltig und man muß stark fein, um es ertragen zu können.-- Es dunkelt. Noch immer fegt der Wind über die Dünen. Der Leuchtturm jagt seine Lichtkeulen Sckend über den Strand. Es rauscht das Meer, ls Krankenort geht Berck früh schlafen. Und wieder klingt irgendwo fern ein versehntes Lied, dessen rätselhafte Weise von der Seltsamkett dieser traurigen Stadt widerhallt. Still liegt sie da, die kleine Stadt, um sie donnert die Flut und ver-schlingt jeden Wehlaut, aller Jammer verhallt ungehört.--- Noch einmal wandern wir hinaus in die DSnen, durch die fich kahle Sandflächen gespenstisch kapitalsgewaltige Hen de» Zündholzes Ivar Kreuzer, eine Hand auf dies atte Werk gelegt hatte, glaubte nan allgemein, nun sei wenigstens die Sorge um den Bestand der ZiindhoUfalmk von unsern Schul-tern gewälzt. Allem Anscheine nach war aber dies »och anders gemeint. Unter Angabe der verringerten Exportmöglichkeiten wurde der Betrieb einfach iquidiert. Früher hätte man sich eben irgendwie anders behalfen, nun haben anscheinend die Zünd-holzgewaltigen aber kein weiteres Interesse daran und setzen die Belegschaft mit der noblen Geste eines 14-Wochengratislohnes auf die Straße. Wo diese Leute aber alle hier Beschäftigung finden werden, weiß niemand. Jedenfalls haben wir nun unsere alteingesessene Zündholzindustrie für immer zu Grabe getragen. Wohnhausbau für Eisendahnange-stellte. Die Eisenbahndirektion beabsichtigt, wie verlautet, in Maribor zwei Wohnhäuser für ihre hiesigen Angestellten zu errichten. Als Baukapital soll angeblich die Liquiditionsmasse des ehemaligen Lebensmittelmagazins verwendet werden. Man rechnet damit, daß bereits im heurigen Herbst beide Häuser unter Dach und Fach und zum Anfang des kommenden Jahres fir und fertig beziehbar sein werden. Die Gefahr, in welcher die Ange-stellten der Strafanstalten schweben, wurde vergangene Woche durch einen blutigen Ueberfall in der hiesigen Männerstrafanstatt wieder einmal lebhaft vor Augen geführt. Als der Abteilungsleiter der in der Anstalt im Betrieb befindlichen Tischler-werkstätte Kanii diese betrat, stürzte fich der als ge-walttätig bekannte Sträfling Anton Arh nach kurzem Wortwechsel auf ihn und versetzte ihm mit einem metallenen Gegenstand einen furchtbaren Hieb ins Gesicht, der ihm die Nasenwurzel zertrümmerte. Die anderen dort beschäftigten Arrestanten sprangen dankenswerterweise rasch hinzu und überwältigten den Rohling, der es anscheinend auf noch Schlim-mere» angelegt hatte. Herr Kanu, der sofort bewußtlos war, wurde ins Allg. Krankenhaus überführt, wo man sogleich eine Operation vornahm Sein Zustand wird als ernst bezeichnet. Besitz Wechsel. Herr Johann und Frau Anna Kftstl haben von Herrn Johann Kukovnik da» Haus Nr. 40 in der Spavieva ulica um den Preis von 180.000 Din erworben. Wildschweine tauchen in der näheren Umgebung von Maribor auf. Dieser Tage erziette der Großgrundbesitzer Johann Perko in der Nähe von Kamnica eine ganz unerwartete Jagdbeute. Er sichtete bei einem Pirschgange über raschenderweise einen Keiler und es gelang ihm, diesen zu erlegen. Der Eber wog 145 kg. Es ist dies nach langen Jahren der erste Fall, daß Schwarzwild in unserer Umgebung erlegt wurde. Die Wildschweine, die am Boi auftauchten und nun bi» in die Gegend von Maribor bereits vor-gestoßen find, sind sicherlich aus den kroatischen Wäldern herübergewechselt, von wo sie wohl infolge des strengen Nachwinters, der uns so reilbl chen Schneefall bescherte, auf der Futtersuche fich bis zu recken, an denen dicke Sträucher wie klumpige Haarbüschel kleben. Der Einsame liebt sie über allem Lichtgeflunker und Straßenfeuerwerk, diese Sand-berge mit den spärlichen Strandgräsern. Sie öffnen ihre wette Oede dem Nuhesuchenden, fich ganz darin zu verlieren und wiederzufinden ... Und noch einmal grüßen wir den wachsamen Leuchtturm, der am Abend sein wanderndes Licht über Land und Wasser sendet, und sammeln Muscheln im feuchten Sand. Wir nehmen Abschied von unserer kranken Freundin, die uns nur ungern ziehen läßt, wir sehen noch einmal die Wagen der Bewegungslosen in den Straßen, dann geht es fort vom Meere — fort--zurück zu den Gesunden. Fark-Hotel Restaurant, Pension „ CRNKOVIC" in Eoitiuilon: SuSak, ScblffabrtMDBeHloss: Crikvenlca Furnilicnhau« «mten Kanire*, im Villenrayon, gegenüber dem Kurpn'ke und den 8tr»ndb&dern i Plagen), modern eingerichtete Zimmer mit prachtvoller Abu* sieht aas» Meer. Er«ik»«»igo bürgerliche und vielfach diplomierte h siehe, iu- und auallnd. Qetrlnke, »orgslluge Bedienung, »prachenkundigea Personal. Prospekte koitenlo*. uns herauf verirrt haben. Da man annehmen muß, daß nicht nur ein einzelner Eber sich so wett herauf verschlagen hat und hier herumirrend erlebt wurde., so werden unsere Huberwsjünger wahrscheinlich noch da und dort ein Stück Schwarzwild vor die Flinte bekommen. Selbstmordversuch. Die 40-jährige geschie-dene Forstbeamtensgattin Christine Z. stürzte sich Mittwoch in den Vormittagsstunden am rechten Drauufer oberhalb des sogenannten Stegs, nächst dem Pumpwerk der Staatsbahn, in selbstmörderischer Absicht in die Drau. Einer der beherzteren Passan-ten, die den Borfall mttangesehen hatten, stürzte sich ohne Besinnen in» Wasser und zog die Selbstmör-denn, die beretts in den Wellen verschwunden war. keuchend ans Ufer. Der Vorfall war von Fischern am anderen Ufer ebenfalls bemerkt worden, denn schon näherte sich von dort mit kräftigen Ruder-schlagen ein Boot, daß dann den Retter wie die Selbstmordkandidatin zur sogenannten alten Lend hinüberschafste. Mittlerweile war dort die inzwischen alarmierte Rettungsabtellung erschienen, die die be-wußtlose Selbstmörderin ins Allg. Krankenhaus» den total erschöpften Retter jedoch in seine Wohnung überführte. Freiwillige Feuerwehr Maribor, Fern spreche? 2224. Zum Feuerbereitschaftsdienst, in der kommenden Woche, und zwar vom 22. bis einschließlich 28. März, ist der I. Zug kommandiert. Kommandant: Brandmeister Martin Ertl. Bereit-schaft in Reserve: ll. Zug. Freiwillige Rettungsabteilung, Fern spreche? 2336. Apothekennachtdienst. Den Apotheken» nachtdienst in der kommenden Woche, und zwar vom 22. bis einschließlich 28. März, versieht die „St. Heinrich - Apotheke", Mr. Vidmar, am neuen Hauptplatz. Ein Kind mit heihem Kaffee verbrüht Am Donnerstag ereignete sich in der Trstenjakooa ulica ein beklagenswerter Unglücksfall. Der kaum 5'jährige Otmar Petek tummelte sich in der Küche herum, dieweil ein Topf mit Kaffee dampfend am Sparherde stand. Offenbar wollte das Kind in seiner Neugierde das Innere des Topfes näher untersuchen und stieß dabei diesen um Die Wirkung war eine fürchterliche. Der kleine Otmar hatte fii im Gesichte unb zum Teil am Körver Brandwun-den zweiten Grade» zugezogen. Die sofort erschienene Rettungsabtellung legte ihm einen Rotoerband an und überführte ihn ins Allg. Krankenhaus. Pwj Außerordentliche Generalversammlung der Bäckcrgenossenschaft. Vor einigen Tagen fand im Gasthofe Breniil eine außerordentliche Generalversammlung der Bäckergenossenjchaft für die .Bezirk Pwj und Ljutomer statt. Für die Bezirk»-Hauptmannschaft Liutomer waren Herr Dr. Mlmar. für Ptuj Herr Mokole, für die Stadt Pwj Herr Bürgermeister M Brencic und für die Gewerbe-genossenschast Herr Zadravec aus Sredisce als Vertreter erschienen. Die sehr stark besuchte Versammlung wurde durch den Vorsitzenden der Genossenschaft Herr Th. Loztofcel geleitet: dieser erstattete einen ausführlichen Bericht über die Kalkulation der Brot-und Mehlpreise, schilderte die schwierig« Loge des Bäckergewerbes, worauf einstimmig der Beschluß ge-faßt wurde, an die Banalverwalwng eine Resolution zu richten, in welcher dieser die Lage erläutert und schließlich die Behörde gebeten wird, in dieser An-gelegenhett Abhilfe su bringen. Bi» zur endgültigen Erledigung der beschlossenen Eingab« bleiben die ab 1. Jänner 1931 geltenden Brotpreise in Kraft. Auszeichnung. Herr Prof. Geistl. Rat Anton Kolaric wurde dieser Tage mtt dem St. Savaorden III. Klasse ausgezeichnet. Tombola. Am 12. April l. I. veranstallet der Sportklub Pwj am Florijanski kg seine dies-jährige erste Tombola. Für diese sind, wie man er-fährt, wertvolle Gewinste vorgesehen.' Verschärfte Huudetontumaz. Mit einer am 12. Februar 1931 unter Zahl 235/2—1931 herausgegebenen Verordnung der Stadtgemeinde Pwj war die verschärfte Hundekonwmaz verhängt worden. Sett diesem Tage besteht eine qual-volle Lage sowohl für die Hundebesitzer wie auch für die Tiere. Derartige Maßregeln sind ja bei auftretender Wutgefahr gewiß zu begrüßen, jedoch wäre es erwünscht, daß man gerade in der Stadt etwas mehr Rücksicht nehmen sollte. Es würde gewiß genügen, wenn in der Stadt den Hunden, mtt einem guterhaltenen Beißkorbe versehen, die Freiheit gelassen wurde. Hoffenttich werden die maßgebenden Faktoren bald eine Erleichterung der Konwmaz eintreten lassen. IJammei Ä4 Deutsche Zettung Seite 7 Burgl Eine Erzählung au» den Bergen von Ernst Alfred Neumann „Vielleicht wird er noch ein Maler, so einer, der Bilder macht, wie das ist vom Schöpf in der Antoni-Kapelle zu St. Johann; na, das wollen wir Gott überlassen. Wir werden das Grab der Mutter schon mit pflegen, es liegt ja neben dem unserer Hermin. B'hüt dich. Burgl." Bewegt verabschiedete sie sich von den beiden, und wandte sie sich zum Winterftetter-Gasthof, wo die Patin mit einigen Frauen ins Plauschen ge-kommen war Diesmal ging sie viel leichter von der alten Heimat fort, das Mttterjagerhaus war jetzt ihre Heimat geworden. So strich ein Jahr nach dem anderen dahin, aus dem kleinen Burgl wurde ein ansehnlich Jüng-seriein und die Holzknechte machten an den Sonn-tagen große Augen, wenn sie einen Blick in die blitzblanke Küche der Bichlerin warfen, drin das Mädel so flink und rasch hantierte. Aber die Burgl sah sich nicht nach ihnen um. sie war ganz nach der Patin Art. Bei der Arbeit da kann man nicht an andere Dinge denken, da muß man geschwind zu-greifen und nicht unnütz herumplauschen. Aber wenn der Simon mal heroben war — ja, das war was anderes; das war aber auch der Simon, da lohnte sich's schon, einmal von der Ar-deit aufzuschaun. Er hatte immer ein Scherzwort, aber kein so plump zugreifendes, wie die Sennen, der konnte erzählen von besonderen Dingen, da ließ fich dann, wenn er fort war, viel darüber nachsinnen und sie mußte doch so oft an ihn denken, 's ist ein Kreuz daß man so gar keine Ruhe mehr hat, daß einem alleweil die Gedanken von der Arbeit abirren und daß man dann immer den schwarzhaarigen Simon mit den vielguten Augen vor fich sieht. Daß man aber auch garnichts dagegen ausrichten kann, rein an Hererei möcht man da glauben; ob man da mal den Pfarrer um Rat fragt? Sie muß vor sich hin lächeln, oder wohl gar den Simon leibst? Ja, warum wirst denn so rot, von einem Male, Burgl, ja? Sie schebbert im Waschfassel, daß selbst die Bichlerin ausschaut von der Pfanne und «inen erstaunten Blick nach ihr wirst. So kann es die Burgl halt mit bestem Willen nicht anders, daß sie immer eine damische Freude hat auf den Sonntag. Da geht sie hinunter in die Kirche, das wird sich doch auch so gehören, und daß der Simon immer mtt da ist, das tut sie gar nicht genieren, sie wüßt' auch garnicht warum. Aber wenn sie zum hl. Stephanus betet, daß sie dann den lieben Heiligen immer in Simons Gestalt schaut, das ist sehr merkwürdig, denkt sie, das ist wohl gar eine Sünd? Aber am Abend, wenn der Simon auf ein Vierte! Roten heraufkommt nach Gasteig, gerade am Küchenfenster niedersitzt und nur immer herein-schaut, da hat er absolut nichts Heiligmäßiges in den Augen, nein, da sieht er grad so aus, wie die anderen Burschen auch, gar so schreckbar viel well-lich schaut er dann aus. Aber das muß man ihm schon lassen, der sauberste Bursch ist er doch und die Worte kann er setzen wie ein Gestudierter, man möcht ihn fast für einen Stadtherrn halten, als konnt' er gar nicht von einem schlichten Handwerker stammen. Und eines Tages, da ist auch der Reiner Tischler mal oben beim Mitterjager, und man merkt es ihm an, daß er eine große, innere, heimliche Freude hat. Schon das dritte Viertel Wein hat ihm die Wetty gebracht, ja, heut will» er was ausgehst lassen, heut kommts ihm nicht drauf an. Und plötz-lich kann ers doch nicht länger bei sich behalten, und da grad der Bichler bei ihm sitzt, so erzählt er ihm. daß ein Maler von München auf ein paar Tage drunten in der Mauth wohnt, der des Si-mons kleine Bildein vom Kaiser gesehen hat. Und derselbige Maler habe geineint, da stecke ein groß Talent in dem Burschen, das müsse man unbedingt bilden, eine Sünd' wärs, sollte das unter Hobel-spänen verkümmern. Und drum sei's eine beschlossene Sache, daß der Simon nun nach München käm an eine Malerschule. Das freut den Bichler sehr und auch noch jemanden, der den Diskurs durchs Küchen-fenster mit angehört hat. Ob München viel weit sei von Gasteig, fragt die Burgl die Patin so nebenbei. „O mein", die Bichlerin lachte, „wohl recht-schassen weit, das glaub ich. Da fahrst von St. Johann auf Wörgl zu, und dann auf Kufstein. Dort ist die Grenze, na, und dann sind beiläufig immer noch an die drei Stunden bis München." Abgesagte Stierlizenzierung. Für den vergangenen Freitag, den 13. d. M, war für den Bezirk Pwj die Stierlizenzierung angeordnet worden. Als man an diesem Tage den Auftrieb vornahm, erfuhren die Besitzer, daß die Lizenzierung tags-vorher aus einen späteren Termin verschoben worden sei. Da auf solche Weise die auswärtigen Besitzer Zeit verlieren und infolge der schlechten Witterung der Austrieb ohnedies beschwerlich ist, wäre es ratsam, daß derartige Verlegungen immer frühzeitig genug erfolgen bezw. bekannt gemacht werden, damit die oben erwähnten Nachteile vermieden werden. Slovenska Bistrica Der Amtstag der Bezirksbauptmann fchaft konnt« infolge des starken Neuschneefalles in der Vorwoche erst am Mittwoch, dem 18. d. M., abgehalten werden. Sein 25. Gemeindevorsteherjubiläum konnte dieser Tage der Gemeindevorsteher von Tinje I. Ferk begehen. Der Genannte hat sich während seiner Gemeindevorsteher»^ft manches Verdienst um seine Gemeinde erworben. Diese hat ihm insbesondere den erst vor kurzer Zeit fertigge-stellten Bau einer Wasserleitung zu danken. Die Ordnung bei Leichenbegängnissen läßt manches zu wünschen übrig. Es ist uns von einem Mitglied der Gemeindevertretung der Wunsch ausgesprochen worden, auf diesen Uebelstand, der mit der dem Verschiedenen zu erweisenden Pietät in keiner Weise in Einklang sieht, besonders hinzu-weisen. Demnach hätte die herkömmliche Gehordnung strengstens eingehalten zu werden, und zwar so, daß bei Vorantritt des Kreuzträgers und der Geistlichkeit die Sargträger und die Familiengebörigen des Ver-ftorbenen folgen. Diesen hätten "sich, je nachdem es sich um eine männliche oder weibliche Leiche handelt, paarweise zuerst die Männer oder die Frauen an-zuschließen. Gleichzettig werden die Teilnehmer und Teilnehmerinnen an Leichenbegängnissen ersucht, nicht zu vergessen, daß ein Trauerzug kein Plauderspa-Hergang ist. Der Stadtwachtmeisier und der Inhaber der Bestattungsanstalt hätten gemeinsam für die Einhaltung ein« würdigen Gehordnung Sorge zu tragen. An den zuständigen Stellen läge es aber, die beiden Straßen zum Friedhof stets in einem gangbaren Zustand zu halten, damit nicht die Lei-chenbegängnisse infolge der Kotplage in einen chao-tischen Zustand aufgelöst werden. Todesfall. Am Freitag, dem 13. d. M, ist hier der Hausbesitzer und Advokatursbeamte i. R. Herr Srekko Lorber im 69. Lebensjahre verschieden. Der Verewigte wurde am Sonntag, dem 15. d. M, aus dem hiesigen Friedhofe zur letzten Ruhe be-stattet. Die Ortsgruppe des „Roten Kreuzes" hat dieser Tage ihre diesjährige Hauptversammlung abgehalten. Das Zahnatelier Serianz ist in Ergän-mng unserer diesbezüglichen Voranzeige kürzlich in das Frisch'sche Haus in der Bahnhofstraße umge-zogen Konjice Aus dem Gemeinderat. Am 10. l. M. fand hier die erste Sitzung des — wie er in den slowenischen Blättern bezeichnet wird — reformierten Gemeinderates statt; seit 20. November 1930 war keine Sitzung mehr abgehalten worden. Bei der Wahl der Gemeinderäte war zum Vize-bürgermeister Herr Franz Zaloznik gewählt worden; die übrigen Gemeinderotsstellen erhielten die Herren Dr. Rudolf, Mag. pharm Prorasil und Cutter. In den Finanzausschuß wurden gewähtt die Herren Hrastnik, Dr. Mejak, Vrhov4ek und Zaloznik; in den Rechtsausschuß: Dr. Mejak, Dr. Rudolf und Mastnak; in den Bau- und Straßenausschuß: Ko-ropec, Kuk, Senica, Prorazil und Zaloznik; in den Gesundheitsausschuß: Prorazil, Sutter und Wagner; in das Kuratorium des „Lambrechttnum": Napot-nik, Petek, Vrhovöek und Senica; zum VerwaUer „So wett", dachte bic Burgl Ixt sich, „da wird er wohl aufs Heimkommen vergessen-. Sie mochte gar nicht mchr draufhören, was die zwei da ver-handeln. Als der Reiner, fröhlich vor sich hinjodelnd, gegangen war, kam der Bichler herein und erzählte seiner Frau das Mirakel, daß da plötzlich im Kirch-dorf ein Maler erstanden sein soll. „Ja, warum denn nicht", meinte die Frau, „wenn man von Kindhett auf so viel Schönes immer vor Augen gehabt hat wie den Kaiser, die Loserer Berge, den Wildseeloder und das Horn, ja, so muß man doch was ordentliches malen können, wenn einem nun schon mal unser Herrgott die Ga be verliehen hat." Nun wartete die Bural jeden Tag. daß d«r Simon käm«, fich zu verabschieden. Aber es ging einer um den anderen dahin und niemand ließ sich blicken, bis eines Abends der Hansel vom Lamperer vermeldete, daß der Simon schon mehr als 2 Wo-chen fort sei nach der Münchener Stadt. Erst wollte es der Burgl garnicht in den Sinn, daß man so auf und davon gehen könne, so weit hinaus in die Welt, ohne Abschied nehmen von seinen gute Freunden. Zu diesen zählte sie sich ohne weiteres, hätte er sonst das Blumenkränzlein um der Mutter Grabkreuz gemalt? Und es strich ein Jahr um das andere dahin und aus dem Burgl wurde eine recht ansehnliche Jungfer. Die Burschen meinten zwar, sie sei eine Herrische und sie täten garnicht wissen, aus was sie fich eigentlich gar so mächtig viel einbilde; das tat sie aber doch nicht, sondern sie war ganz hineingewachsen in ihre Pflichten, und ihr Sinn stand nicht auf die Tändeleien des Jungvolkes. Die Pattn aber war stolz auf ihr Pflegekind, eine aufrichtige Freude hatte sie an ihm, wie an der eigenen Tochter. Vom Simon hörte man manches und immer nur Gutes; ein ausbündig Kwger muß er doch fein, meinten die Leut, daß er so schöne Blldeln Zusammenbringt, wie er so hereinschickt zum Vater; ja, die leben doch förmlich, noch ein paar Jahr und er würde das Heinrichskirchlein neu ausmalen köu-nen, er mag sich nur schleunen, daß er bald fertig wird mtt dem Swdieren, ist eh die höchste Zett, daß etwas geschieht mtt der alten, ehrwürdigen Ka-pellen. Eines Abends nach großer Hitze, da schon das Glühen an den Loserer Steinen verglommen, kam der alte Reiner wieder mal herauf, und setzte sich abseits an einen Tisch, allein, und mtt gesenktem Kopf. der „Kommune" wurde Herr Mastnak bestellt. Den Ortsarmenausschuß bilden die Herren St«-gensek, Suttner und Prorazil; Armenväter sind die Herren Kuk, Hrastnik, Napotnik und Dr. Rudolf. Rechnungsrevisoren der Gemeinde und der „Kom-mune" sind die Herren Hrastnik und Dr. Mejak Den Posten des Gemeindekassiers übernahm Herr Zore. Zum Delegaten für die Verhandlungen in machen der Reorganisierung der Bezirksspariasse wurde Bürgermeister Notar Jereb bestimmt. Das Gemeindevermittlungsamt besteht aus den Herren Dr. Mejak, Petek, Senica, Stkaensek und Dr. Ru dolf. In den Ortsschulrat entsendet die Gemeinde Herrn Hrastnik. — Nach der Konstiwierung der Ausschüsse wurde der Gemeindevoranschlag für das Jahr 1931 verlesen, in dem die Einnahmen 379.671.60 Din und ebensoviel die Ausgaben be-tragen. Unter den Ausgaben figuriert als höchster Posten die Schulden- und Zinsenzahlung. Die Gemeindeschulden betragen 734.590.50 Din. Die Gemeindeumlagen auf die direkten Staatssteuern belaufen sich auf 85%. Die Gemeindeverzehruug»-steuer auf Wein beträgt 1 Din pro Liter, auf Weinmost ebenfalls 1 Din, pro hl Bier 60 Din, pro hl Obstmost 10 Din, bei Alkohol, Branntwein, Likören u. s. w. pro Hekto'.itergrad 10 Din. Be^ züglich des Postens, demzufolge der Lederfabrik Laurich auf die Einfuhr von Rohmaterialien für Ledererzeugung pro Tonne 50 Din auferlegt werden, was einen Betrag von 64.500 Din ausmachen würde, entspann sich eine Debatte, die damit endete, daß die Mehrheit für diesen Posten stimmte, wodurch der Antrag auf Besteuerung des elektrischen Stromes abgelehnt erschien. (Nach unserer Meinung ist dies ein einzig dastehender Fall, wo einer speziell herausgehobenen Firma eine nur sie treffende Steuer auferlegt wird. Denn diese Steuer trifft nur die Firma Laurich und ist nicht etwa eine allgemein« Warenimportsteuer, wie uns eine solche z. B. aus Maribor bekannt ist. Anm. d. Red.) ««»tsche Zelt»«, Stamm S4 Schach - Ecke ctMgicri oo n Haraw Schweb Problem Nr. 74 Franz Sackmann. ..Deutsch« Schachblätter" 1910 Stellung: M,ik- K»2. Td5. Bb6, eS. h5 (5 Stein«) Schwarz: Kh8, Tf4, Lc2, Lei (4 Stein«) Weih zieht und gewinnt! Lösung zu Problem Nr. 72. 1.) h7—h8 Sü Cm ganz unerwarteter Zug. d« nur dazu dient, Schwarz aus Tempo zu brin-gen. bei jeder anderen Bauernumwandlung könnte sich Schwarz mit Patt verteidigen. Nachrichten Nizza. Hier findet ein kleineres MePertur nier statt, an dem fich u. a. auch Mieses. Thomas. Roslelli Meisterschaft r 10'/» Punkten und Snosko-Borovski beteiligen, von Australien errang aus 13 ereichbaren. cüigcn. Watson Die mit nrn FMK OSTERN 1 Einzige jugoslawische Grammophon- und Platten-Fabrik EDISONBELLPENKALA Grammophone ab Din ^40.- Platten ab Din 26.-Auf Monatsabzahlungen zu Din 100*— Verlangen Sie unsere kOStdllOSB Kataloge und Preislisten. VertretiMi:GORlCAR & LESKOVSEK, CELJE GESCHÄFTS - AN ZEIGE Den »ehr geehrten Bewohnen tob Btadt and Land teile ich höflich« mit, dus ich die ia Gaberje. 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