Verwaltung: MathanSgasse Sir 5 TelcMn «i. »I, tntemtan vezugSbedwgmlge» Sank die P«ft »qo>«» ; Matolllltrt, ...Kl* MMUcii . . . . K « « •omlUil j. . . . K it-«o gitt <1111 mit Zustellung t»» H»lll: «»i»!lil,o Cchnstleitung: RathauSgassc »tr. S. telepd«» Nr. il, Wien»»»». e»»«a«»»»c: (»U W>«n»d»>' tat C*im- tt. fteier-tij! Ml 11—lt uit frorm. H,nren werden «»tl illinill liinnt die ftrmaltnua gcftn •emlnin) der dilligft fcft-(rt'Bim »edlche-n (Uge««. •a Sledertzoluizc» Ctrtt-utUi. fit. I eillche OaAl* c*M>dn» lAr* RittBOlt in* C«aHtat »den»! f»t**rtc«r»-*rnt» S4.nr«. Ar. Z» Imperialismus. Militarismus — Imperialismus, zwei Worte, mtt denen man heute immer noch gegen d>e Zentral-machte krebsen geht. Herr Poweare hat kürzlich so-gar den mi «irischen Imperialismus erfunden, der niedergeschmettert werden müsse und die Opposition in der deutschen Sozialdemokratie scheint ebenfalls leine größere Loige zu haben als den — deutschen Imperialismus, Sind aber diese Leute sich schon da-rüder klar geworden, wie es um diesen Imperialismus steht? Nein, denn sonst würden sie dem deut' schen Volke und seinen Fürsten solcherlei Gedanken nicht zuschreiben. Fürst Bismarck hat einmal gesagt: ..ES ist der Lorzug des deutschen EharakterS, daß er seine Be-sriedigung in der eigenen Anerkennung des eigenen WerteS findet und kein Bedürfnis nach Vormacht und Herrschast hat. sondern sich selbst lebt." Der große Kanzler war ein guter Kenner der Volksseele »ad wenn man alle die Kriegsschristen liest, die aus dir Feder bedeutendster Deutscher au) allen Volks-kreisen erschienen sind, wie Lamprecht Lißt, Mackay, Delbrück, Bartels, so kehrt in den Gedanken aller immer und immer dieselbe schon von BiSmarck ge-wonnene Elkennini? wieder, daß daS deutsche Volk nicht imperialistisch veranlagt ist, sondern seiner gan-jen Art nach eine Sache um ihrer selbst willen tut und eben dadurch in diesem Kriege zum Vorkämpfer für die Freiheit der ganzen Menschheit geworden ist. Die Politik des deutschen Volkes ist gewiß über die reine Festlandspolitik der Siebzigerjahre hinausge-wachien, weil feine Zahl sich vermehrt und seine geistige und wirtschaftliche Kraft sich wenigstens der-dreifach« hat, allein schon die gering« Assimilliations-kraft des Teutschen gegenüber anderen Völkern läßt in ihm keine imperialistische Idee auskommen; gerade detha.b ab« muß er sich gegen jeden fremden Im-perialiSmuS wenden und da liegt eine der Haupt-«fachen des gegenwärtigen Weltkrieges. — Wenn Italien heute ganze Provinzen O«sterreich>UngarnS und den Westen des Balkans für sich beansprucht, so ist das gewiß Imperialismus, der dem italieni-schen Volke umso weniger ansteht, als eS sich bei seiner Einigung auf das nationale Prinzip berief, wn aber Hunderttausend,! von Nichiitaliener und Tausende von Quadratkilometern nichtitalienischen LandeS unter seine Herrschaft bringen will. Allein et folgt damit nur den Spuren von Größeren, Eng-land» und Rußlands. — Rußland ist mit ausgesprochenen Eroberungsabsichten in den Krieg ringe-Irrten, seine Organisation ist eine militaristische, weil t» rüstete, um anzugreist», und feine Politik ist im-perialistifch. weil sie die Herrschaft über das ganze europäische Festland, also we t über die russischna-nonalen Grenzen hinaus anstrebt. Der Beweggrund Englands zum Krieg war aber, durch die Zertrüm-mnung der Zentralmächte den englischen Imperialismus zu sichern, der eben durch Deutschland ge-fährdct war. weil dieses sich gegen jeden JmperialiS-»US wenden muß. DaS KriegSziel der Zentralmüchte liegt deshalb auch in der Vernichtung jeglicher im-perialistischer Ideen. Sie kämpfen dafür, daß die freie wirtschaftliche Entwicklung der Völker nicht mehr hrcch die Herrschsucht einer einzelnen Nation einge-engt werde; aus diesem Grunde müssen sie durch diesen Krieg eine Lage schaffen, die sie in Zukunft gegen die Uebersälle feitenS Rußlands und Englands besser schützt die aber auch die Fortdauer der engli» schen Diktatur zur See ausschließt. DaS ist sicher kein Imperialismus, sondern das SMiaue Gegenteil. England ist ein imperialistischer ötaak, weil es materiell von der Herrschaft über srcmde Völker lebt, und wenn die deutsche sozialdemo-kralische Opposition ehrlich gegen den Imperialismus Mi, SamHag den 24. Juli 1915. ist, dann müßte sie die erste fein, die diesen Krieg bis zur Vernichtung Englands wünschen muß. Der Weltkrieg. Die Kämpfe gegen die Russen. Eine Woche etwa hat die Kampipau'e auf dem östlichen Kriegsschauplatz? gedauert. Sie war bedingt durch den starken Widerstand, den österreichisch.un-garische Truppen auf ihrem weiteren Vormarsche nach den siegreichen Schlachten bei Krasnik und Za> moSc gegen Norden auf Lublin zu fanden. Die Rus-fen hatten hier im richtigen Empfinden, daß eine Niederlage an dieser Stelle für sie von den schwer-wiegendsten Folgen sein müsse, zusammengezogen, waS sie an verfügbaren Streitkräften im Innern des Landes noch hatten und fo war es ihnen gelungen' zen Vormarsch österreichisch ungarischer Truppen auf-duhalten und diese an zwei Stellen, wo die Linie weit vorgeschoben war, zur Zurücknahme der Kräfte zu nötigen. Sofort fetzten die Russen mit einem Ge» genstoße an, dieser Gegenstoß aber fand einen festen Widerstand in den Bergen nördlich von Krasnik. Die Erwartungen, daß man die österreichisch unga-röchen Stellungen hier werde durchbrechen können, um neuerdings in Galizien Fuß zu fassen, waren eitel. Den stärksten, mit allen Mitteln unternommenen wiederholten Angriffen der Russen hielten die öfter-reichisch ungarischen Regimenter stand und nun geht es wieder vorwärts im allgemeinen Angriff gegen die russischen Heere. Der Unterlauf deS Dnjestr ist überschritten, auch hier haben die Russen daS rechte User räumen müssen, zwischen Bug und Weichsel hat sich eine heftige Schlacht entwickelt, am linken Ufer der Weichsel drängen Truppen der Verbündeten die Russen immer weiter an diesen polnifchenjHaupt-ström heran und gleichzeitig meldet sich Feldmar-schall Hindenburg mit seinen sieggewohnten Heeren aus dem Norden. Nach langen Vorbereitungen zeigt sich jetzt leb-hastige Tätigkeit. Die Russen hatten recht, als sie durch ihre Blätter verkünden ließen, sie fürchteten die augenblickliche Ruhe HindenhurgS fast mehr als die große Tätigkeit Mackenfens und der österreichisch-ungarischen Truppen im Süden. Es lag wie Ge-witterfchwitte in der Lust und nun beginnen die Schläge. Von Norden gegen Süden drängen die deutschen Truppen die russische Front zurück, gegen Warschau zu. Prasznysz, das im Februar von den Deutschen besetzt wurde, ab:r dann wieder geräumt werden mußte, wurde wiederum von den Deutschen genommen, eine der wichtigsten, stark ausgebauten Stellungen der Russen aus polnischem Gebiete ist genommmen und gestützt auf diese werden vo» Tag zu Tag sortschreitende neue Angriffe in südöstlicher und südlicher Richtung unternommen. Uud noch wei-»er gegen Norden zu, wo die Russen nach vergeb-lichen Versuchen, die Deutschen aus dem Kurlande zu vertreiben, sich seste Stellungen eingerichtet hatten, um zu verhindern, daß die Deutschen weiter aus russischem Gebiete gegen Riga vordringen, haben neue Kämpse eingesetzt, Angriffe der Deutschen gegen die befestigten Stellungen der Russen und die Russen wurden aus ihren Gräben und ihren Befestigungen geworfen. Es ist ein allgemeiner Vorstoß aus der östlichen Front vom Dnjestr bis in das Kurland hinauf zu beobachten, nach einem einheitlichen Plane wird offen-sichtlich gearbeitet, ein Beweis mehr für die Feinde, daß Hoffnungen aus etwaige Verstimmungen im La-ger der Verbündeten eitel sind, daß einiger, sestge-fügter denn je, österreichisch,ungarische und deutsche Truppen nach gemeinsamem Plane vorgehen. Der nördlich KraSnik versuchte Gegenstoß der Russen hat, weil er eben, obwohl mit starken Mitteln unternom- 40. Jahrgang. men, mißglückte, am Besten bewiesen, daß eS mit der Stoßkrast der Russen bereits vorüber ist. Sie mögm noch starken Widerstand leisten und es ist nicht da» ran zweifeln, daß eS iu der Folge auch noch heftige blutige Kämpfe geben wird und daß noch manche Schlacht geschlagen sein wird, aber das Ende des Kampfes im Osten, der Ausgang des gewaltigen RingenS der zwei Kaisermächte gegen den übermäch-tigen russischen Koloß ist kaum mehr zweifelhaft. 22. Juli. Amtlich wird gemeldet: Der Raum westlich der Weichsel war abermals der Schauplatz großer Erfolge der Verbündeten. Die seindliche Haupistellung, die westlich und südlich Jwangorod in der Linte Kozienie —Janowiec angelegt und sestungSartig ausgestaltet war. wurde beiderseits der Straße Radom—Nowo-AlekSandria von deutschen Truppen durchbrochen. Die Russen wichen nach Jwangorod und aus das rechte Weichseluser. Ihr Rückzug über die Brücke von Nowo-AlekSandria stand bereits unter dem Feuer der deutschen Artillerie. Oesterreichisch ungarische Trup-pen nahen sich kämpfend von West, deutsche von Süd den FortS von Jwangorod. Zahlreiche Ort-schaften westlich der Weichsel wurden von den flieh-enden Russen in Vrand gesteckt. Oestlich der Weichsel dauern die Kämpfe in un-verminderter Heftigkeit an. Der Feind leistet den zähesten Widerstand. Bei Lhodel und Borzecdow warfen Teile der Armee des Erzherzogs Joses Fer» dinand nach hartem Ringen die Russen aus mehrere« Stellungen. Die Verluste des Gegners sind groß. Die Zahl der bei der Armee des Ekzherzog» einge-brachten, gestern gemeldeten Gesungenen wnch» auf 8000, die Beule aus 15 Maschinengewehre und vier Munitionswagen. Auch weiter östlich gegen den Bug hin brachen deutsche und österreichisch ungarische Truppen an mehreren Stellen in die feindlichen Linien ein. Am oberen Bug erstürmten ungarische Regimenter den Brückenkopf Dobrotwa nördlich Kamionka-Strumi-Iowa. 23. Juli. Die Kämpfe in Südpolen, in Wol« hynien und am oberen Bug nehmen ihren Fortgang. Gegen die Bugstrecke Kamionka—Strumilowa—Kni-stynopol—Sokal, an deren Ostuser wir uuS einige brückenkopfartige Stellungen eingerichtet haben, fetzte der Feind fehr starke Kräfte an. Er arbeitete sich an einzelnen Punkten bis aus 300 Schritte an un-sere Schützengräben heran, andernorts kam es bis zum Handgemenge. Ueberall wurden die Russen unter großen Verlusten zurückgeworsen Südöstlich Sokal nahm bei einem kühnen Flankenstoß das Feldjäger-baiaillon Kopal Nr. 10 drei russische Offiziere und 342 Mann gefangen. Nordwestlich GrubieSzow gewannen deutsche Kräfte bedeutend Raum. Zwischen der Bystryca und der Weichsel war-sen die Truppen de» Erzherzogs Josef Ferdinand den Feind aus Belsice und über Wronow zurück. West-' lich der Weichsel von der Bystryca-Mündung aus-wärts sind die Verbündeten bis an den Strom und an den Gürtel von Jwangorod herangerückt. Bei Koeienice kämpfen unsere Truppen noch mit feind-lichen Nachhuten. Der Stellvertreter deS Chefs des Generalstabes » v. Höfer, Feldmarfchalleutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 2l. Juli. Oestlich von Popeljany und Kur-schany zieht der Gegner vor uuseren vordringenden Truppen ab. Westlich Szawle wurde die letzte feind« liche Lerschanzung im Sturme genommen und be-setzt und die Verfolgung in östlicher Richtung fort-geführt. An der Dudissa östlich vonRossienic durch-brach ein deutscher Angriff die russischen Linien. Auch hier weicht der Gegner. Südlich der Straße Marjampol-Kowno führte ein Vorstoß zur Fortnahme der Dörfer Kiekieryski und Zanowka. Drei hinter« Iezchchs Uiacht Nuimn?? 5S einanderliegeudc rusiifche Stellungen wurden erobert. Ebenso war ein Angriff unserer Landwehr gegen noch gehaltene feindliche Stellungen nördlich von Nowogrod von »ollem Erfolge begleitet. Die Russen gingen unter Zurücklassung von 2000 Gefangenen und 2 Maschinengewehren zurück. Weiter südlich am Narew wurde ein starkes Weil der Vorstellung von Rozan erstürmt. 560 Ge-sangene gemacht und drei Maschinengewehre erbeutet. Der Gegner versucht an diesem Flusse hartnäckig Widerstand zu leisten. Seine verzweifelten Gegen-flöße mit zusammengerafiten Truppen aus den Brückenkopfstellungen von Rozan, Pnliusk und No-wo-Geocg ew mißlangen. Die Russen erlitten schwere Verluste; 1000 Gefangene bliebe» in unserer Hand. Die Blvnje-Grvjtc-SleUung gewährte dem Feinde nur kurzen Aufenthalt. Unter dem Zwange unseres sich von allen Leiten verstärkenden Druckes began-nen die Russen westlich von Grojec ihre Befestigungen auszugeben und in östlicher Richtung zurückzugehen. Unsere Truppen solgen dicht auf. 22. Juli. Nordöstlich Schawle machten unsere konzentrisch vorgehenden Truppen unter ersolgreichen Kämpfen 4150 Gefangene. Außerdem fielen ihnen 5 Maschinengewehre, viele Bagagen und ein Pio nierpark zur Beute. Der Durchbruch an der unteren Dubiffa sührte die deutschen Stoßgruppen bis in die Gegend von GnnkiSzsy Gudzinny, Aus dem Wege dorthin wurden mehrere feindliche Siellungen ge-stürmt. Die Russen weichen auf der ganzen Front vom Rakcewo See bis zum Rjemen. Südlich der Straße Marjampol—Kowno vergrößerten wir die entstandene Lücke und gewannen weiter vordringend Gelände »ach Osten. 4 Osfiziere, 1210 Man» wurden gefangengenommen 4 Maichi uengewehre erobert. Am Narew hat der Feind seine aussichtslosen Gegenstöße eingestellt. Südlich der Weichsel sind die Rassen i« die erweiterte Brückenkopsstellung von Warschau, in die Linie Blonie—Nadarzyn—Gora—Kalwarja zurück-gedränqt worden. 23. Juli. In Kurland solgen wir den nach Osten weichenden Russen unter fortgesetzten Kämpft», bei denen gestern 0550 Gefangene gemacht und drei Geschütze, viel Munitionswagen und Feldküchen er-beutet wurden. Gegen den Narew und die Brückenkopsstellung von Warschau schoben sich unsere Armeen näher heran. Vor Nozan wurde daS Dorf Miluny und das Werk Szygi mit dem Bajonett gestürmt, in letz' terem 290 Gefangene gemacht. Nächtliche Aussälle aus Nowo Georgiewsk miß-langen Das Westuser der Weichsel von Janowiec (westlich von Äasimirz) bis Granica ist vom Feinde gesäubert. Im Waldgeländc südwestlich von Koziniec wird noch mit russischen Nachhuten gckämpft. Zwischen Weichsel und Bug gelang es den ver-bündcten Truppen, den zähen Widerstand des Gegners an verschiedenen Stellen zu brechen nnd ihn dort zum Rückzüge zu zwingen. Die blutigen Verluste der Russen sind außergewöhnlich groß. Don den westlichen Kriegsschauplätzen. Großes Hauptquartier, 21. Juli. Im östlichen Teile der Argonnen stürmten unsere Truppe» zur Verbesserung ihrer neuen Stellung noch mehrere französische Gräben, nahmen 5 Offiziere, 365 Mann gefangen und erbeuteten ein Maschinengewehr. In den Vogesen fanden in der Gegend von Münster hartnäckige Kämpfe statt. Die Franzose» griffen mehrfach unsere Stellung zwischen Lingekopi (nördlich von Münster) und Mühlbach an. Die An-griffe wurden abgeschlagen. An einzelnen Stellen drang der Feind in unsere Stellungen ein und mußte in erbittertem Nahkampfe hinausgeworfen werde». Südwestlich deS ReichSackerkopfes hält er noch ein Stück unserer Gräben besetzt. Tag und Nacht lagen die angegriffene Front und unsere an-schließende., Stellungen bis DidolShausen und bis zum Dilsenfirst unter heftigem feindlichen Feuer. Wir nahmen 4 Offiziere und etwa 120 Mann, zum großen Teile Alpenjäger, gefangen. Ein deutscher Kampsflieger zwang eist franzöii-fches Flugzeug bei Bapaume zur Landung. Das Flngzeug ist unversehrt in unserem Besitz. Kolmar wurde von feindlichen Fliegern mit Bomben bewor-fen, von denen zehn auf Häuser und Straßen der Stadt fielen; ein Zivilist wurde getötet, eine Frau verletzt. 22. Juli. Im Westteile der Argonnen machten unsere Truppen weitere Fortschritte. Lebhafte Artil-leriekämpfe fanden zwischen Maas und Mosel statt. Südlich Leintrey brachen französische Angriffe dicht »or den Hindernissen unserer Vorpostenstellungen zu-sammen. In den Vogesen griff der Feind gestern süd- l westlich deS ReichSackerkopseS sechsmal an. Er wurde durch bayrische Truppen unter großen blutigen Ver-lusten zurückgeschlagen. Bei einem Gegenstoß gewan> nen wir das noch in FeindeShand befindliche Grabenstück zurück un» machten 137 Alpenjäger (darun-ter 3 Offiziere) zu Gesangenen. Auch bei Sonder-nach wiesen wir abends einen seindlichen Angriff ab. Ein feindlicher Doppeldecker stürzte im Feuer unserer Abwehrgeschütze in den Wald von Parroy ab. Im Lustkampf über dem Mün'Crtale blieben drei deutsche Flieger über drei Gegner Sieger und zwangen auf der Versolgung zwei von ihnen zur Landung im Thannertal. 23. Juli. Nächtliche Handgranatenangriffe des Feindes nördlich und südwestlich von Sonchcz wur-den abgeivicsen. In der Champagne unternahmen mir in ver Gegend PeriheS umfangreiche Spreng»»-gen und bifetzten die Trichterränder. Im Priester-walde mißlang nachtS ein französischer Vorstoß. In den Vogesen dauern die Kampfe fort Ein feindlicher Angriff gegen die Linie Lingekops-Barren-köpf (nördlich von Münster) wurde nach hestigen Nahkämpfen vor und in den Stellungen der Bayern und mecklenburgischen Jäger zurückgeschlagen; zwei Offiziere, 64 Alpenjäger wurden dabei gefangen ge-nommen. Auch am Reichsacker kopi griffen d'e Franzosen erfolglos tu. Bei Metzeral warfen wir sie aus einer vorge-schobenen Stellung, die wir, um Verluste zu ver-meiden, planmäßig wieder rüumien. In Erwiderung der mehrfachen Beschießung von Thiaucourt nnd an-derer Ortschaften zwischen Maas und Moiel nahm unsere Artillerie gestern Ponl-a-Mousson unter Feuer. Unsere Flieger griffen das Bahndreiick von St. Hilaire in der Champagne an und zwangen feindliche Flieger zum Rückzug. Auch auf die Käser-nen von Grnudmer wurden Bomben abgeworfen. Bei einem ^usikampse über Conflan» wurde ein feindliches Kampfflugzeug vernicht«. Der Krieg gegen Italien. 21. Juli. Amilich wird verlauldart: Im Kör-zischen setzten die Italiener auch gestern ihren ullge-meinen Angriff sorr. Am Rande des Plateaus von Doberdo und im Gvrzer Brückenköpfe tobte die Schlacht den ganzen Tag. Abends gelang es dem Feinde, den Monie San Michele (östlich Sdraussina) zu nehmen. Heute früh eroberte Generalmajor Boog mit bisher zurückgehaltenen Kräften diese Höhe zu rück. Südöstlich Sdraussina behaupteten sich unsere Truppen mit größter Zähigkeit. Ein Flankenangriff von der Rninenhöhe östlich Sagrado her warf schließlich die Italiener auch hier zurück. Sie flach-tetea unter großen Verlusten i» die deckenden Räume. Da unsere Truppen auch den ganze:» Südwestrand des Plateaus in Händen behielten und im Görzer Brückenkops alle seindlichen Angriffe blutig zurück schlugen hatten die mit ungeheuren Opsern bezahlten Anstrengungen der Italiener wieder kein Er-gebnis. Oestlich Schluderbach griffen drei feindliche Ba-taillone den Monte Piano an. Sie wurden abgewiesen, fluteten zurück und verloren etwa zwei Drittel ihrer Bestände. 23. Jult Die Schlacht im Görzischen ist noch immer nicht abgeschlossen. Gegen den Görzer Brückenkops unterhielten die Italiener gestern ein mächtiges Artillerieseuer. Ein Angriff aus den Monte Sabolino wurde abgeschlagen. Im Vorfelde von Podgora liegen Hunderte von Feindesleichen. Unsere Truppen haben die Ursprung-lichen Stellungen des Brückenkvpse« alle im Besitz. Bei der Abwehr der zahlreichen feindlichen Stürme zeichnete sich die dalmatinische Landwehr neuerdings besonder» aus. Am Rande des Plateaus von Doberdo wird weitergekämpft. Gegen den Ab-schnitt Potoano—Sdraussina setzten die Italiener in der verflossenen Nacht drei Angriffe an. die abge-wiesen wurden. Ebenso mißlang ein Versuch d^S Gegner», sich zwischen Sdraussina und Potoano näher an unsere Gräben heranzuarbeiten. Auch neuerliche Vorstöße deS Feindes bei Setz, Vermeg-liano und gegen den Monte Cosich waren gleich allen früheren vergeblich. Am Mittel Jsonzo fanden nur Geschützkämpfe statt. Im Kr» Gebiete wiesen unsere Truppen gestern, dann nachts und heute früh Angriffe ab. Im Kirnt-ner und Tiroler Grenzgebiete hat sich nichtS Wesent« licheS ereignet. Ein Nachtangriff der Italiener auf Monte Piano scheiterte. DaS Artillerieseuer hält an mehreren Stellen an. Der Stellvertreter des Chef« des GeneralstabeS: v. Höfer, Feldmarschall-Leutnant. Aus StM und Band. Auf zum Labedienst am Bahnhof«! Ich bitte alle Froucn und Mädchen des Zweizoer-eines Cilli Stadt, die sich dem Labedienste am Bahn-hose widmen wollen und bis nun diesen Dienst aicht versahen, mir ihre Bereitwilligkeit hiezu ehestens be-kannt geben zu wollen. Bürgermeister Dr. Heinrich von Jabornegg. Ein Grug der 87er an den Bürger meister von Cilli. Bürgermeister Dr. Heimich von J«vorneag hatte anläßlich der Wiedererode'uog von Lemberg an den Kommandanten unseres hei-mischen Regimentes Herrn Oberstleutnant Hcßner ein herzliches Schreibe» gerichtet, in welchem er dn» Stolze und der Freude darüber Ausdruck gab. daß unser heimisches Regiment in den Kämpsen sich so ausgezeichnet halle. Nun hat Oberstleulnani Hoßner an Bürgermeister Dr. Heinrich v Jadornegg nach-st heudeS Dankschreiben vom Kriegsschauplatz! ge-sandt: Hochwohlgedon.er, hochgeehrter Herr Bürger-meister! Ihnen und allen Bürgern «er un« ans Herz gewachsenen lieben Stadt Cilli sage ich im Namen deS Infanterie-Regimentes Nr. 87 und ganz besonders in meinem Namen herzinnigen Dank sar die »nS übermittelte anerkennende Erinnerung I Wir alle sind stolz daraus. Stolz kann aber auch Cilli und daS ganze steirische Unterland auf »eine -ohne sein, surchtloS im Feuer, treu ihrem Soldateneide kämpfen sie alle überall nur mit Ehre für ihre» heißgeliebten obersten Kriegsherrn, für ihr herrlich schönes Vaterland. Ich bin glücklich, mich zu ihnen zählen zu können. Indem ich mit Goileshilie — wenn auch nach schweren Tagen — auf ein glückliches Wiedersehen hoffe, entbiete ich Ihnen, doch, verehrter Herr Bürgermeister und der ganzen Stadt C?lli die herzlichsten Grüße der 87er und bin cn besonderer Hochachtung Ihr ergebener Hoßner, Oders!-leutuant. Ein Tillier ausgezeichnet. Nach einer uns zugekommenen Nachricht wurde Herr Allgait Pacchioffo, Leutnant deS Fe!dkanonenregime.ites 3H,'5 u> d Sohn des hiesigen Goldsabrikailten Fiauj Pocchiaffo, am 17. d. für tapferes Verhallen vor den Feinde mit der Miliiärverdienstmedaille mit der KriegSdckoration ausgezeichnet. Die Botschaft erfüllt unS mii stolzer Freude und wir hoffen, daß d:eer tüchtige Sohn der Stadt C lli, der schon seit Beginn der Mobilisierung im Felde steht, wohlerhalten in seine Vaterstadt zurückkehren wird. Mannschaftsauszeichnungen im87 In fanterieregiinente. Mit wenigen Zeilen turz und treffend werden im Heide die Heldentaten auf einem dem Meldeblock entnommene» Papier ni^er-geschrieben. In den unwohnlichen Deckungen iß Schreibarbeit kein Vergnügen, bei Änläffen die ma vereinten Kräsien Mehrerer unternommen wurden, wäre die langatmige Schilderung zeitraubend und ist auch nicht jedermanns Sache. Wir dringen einige Auszeichnungsanträge des Regimentes 87 einen ÄniS-teil von den vielen dem Leser zur Kenntnis die in 3 bis 5 Zeilen uns berichten von den Heldentaten dieses schönen Regiments, das auS dem Ergänzunzi-bczirke Cilli stammt. Eine Abteilung des 87. Ä^i-mentS war vorübergehend in Skutari in Garnison als das internationale Detachement dort unten chr« Dienst versah. ES erhielten die silberne Tapferkeit»' medaille 1. Klasse infolge nachstehender Anträge: Fähnrich Eduard Vogelhubcr hat mit seinen i!eme» ein feindliches Maschinengewehr erbeutet. Gefreit« tit. Korporal Johann Jo5t hat sich vom 17./2. til 20.(2. täglich freiwillig als Patrouillenkommmrdlim gemeldet und unter den schwierigsten Verhältnissen sehr gute Meldungen gebracht. (War bereits dein-riert mit Silberner Tapferkeitsmedaille 2. Klasse, er-hielt die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klasse). Korporal Franz Metliear war hervorragend taxier beim Sturm am 17. Februar 1915, immer alle» voran. Gefallen. Fähnrich Viktor Notar hat sich beiat Angriff am 17. Februar d. I. besonders auäge-zeichnet. «Bereits dekoriert mit der Silb. Tapfer-keitsmedaille 2. Klaffe.) Stabsfeldwebel ^nmzGelc mann hat sich beim Angriff am 17. Februar d. Z. besonders ausgezeichnet. (Bereits dekoriert mit Der Silb. Tapferkeitsmedaille 2 Klaffe.) Feldwebel Franz Cepel hat sich beim Angriff am 17. Februar ». 3 besonders ausgezeichnet. Fähnrich i. Res. Felix In kusch hat sich dreimal als Führer einer Osnziert-Patrouille hervorragend bewährt, wichtige Auf'chlü?! über feindliche Stellungen gebracht »nd übt »ich sein energisches, schneidiges und tapferes Beaehua deu wohltuendsten Einfluß aus die Mannschaft ant. Im Gefechte am 17. Februar 1915 als daj Äqi-ment auf einmal von der linken Flanke §eaet dt> Nummer 59 {am, wurde er mit einer Halbkompagnie in die ge-sährdete linke Flanke eingesetzt. Durch ausdauerndes, wvhlgezieltes Feuer wurde der Gegner demoralisiert, man konnte im Vereine mit anderen eigenen Ab»ei-lunge» zum erfolgreichen Sturm übergehen. Durch fein tapferes Verhallen hat Tekuich -zum endgilligen Liege verholfen. Fähnrich Alfons Sauer von Nor-dendorf hat am 18. Februar in energischer und ziel-bewußter Weise du Compagnie nach Verwundung deS Sowpagniekommandanttn zum Angriff vorgeführt und sehr zum Erfolg beigetragen. Gefreiter Anton Pozun halte am 28. Jänner bei Livna in Versal-zvng des geschlagenen Feindes mit seinem Schwärme (8 Männer) im Walde mehrere Sturmangriffe un> lernommen, welche zur Gefangennahme von 25 Ruf« sen führten. Die Gefangenen lieh er durch 2 Mann zum Regimentskommando begleiten. Mit den rest-lichen Männern rückte er weiter g.'gen die russische» Deckungen vor. Lein beherzte«, tollkühnes Vorgehen «ranlaßle, daß die auf der Höhe befindlichen, weil überlegenen russischen Kräfte die Flucht ergriffen. Hiedei nahm er einen feindlichen Stabsoffizier, ver zurückgeblieben war, gefangen. Zugssührer Karl Rrojiel und Korporal Johann Kofi, beide haben sich beim «ngrifse am 17. Februar durch ihr kühnes und initiatives Verhalten besonders hervorgetan. Korporal Matthias Verhovsek und Infanterist Jakob Pciek, beide haben sich beim Angriffe am 17. Februar durch ihre Tapferkeit besonder? hervorgetan und ein seindlicheS Maschinengewehr erbeutet. Die Infanteristen vela Rapp, Johann Polocnik und Johann Filipkö haben sich beim Angrisse am 17. Februar durch ihre Tapferkeil besonders hervorgetan und ein feind-liches Maschinengewehr erbeutet. ES erhielten die Silberne Tapferkcitsmedaille 2. Klasse: Kadett i. Res. Johann Rabi hat sich beim Angriffe am 17. Februar besonders hervorgetan. Feldwebel Franz Kriwanek, Zugssührer Konrad Vozjak und Zugsführer Anton Prekorfek haben sich beim Angrisse am 17. Februar besonders hervorgetan. Kadett Alois Haindl hat sich beim Angriff am 17. Februar besonders ausgezeich-»et. Kadett i. Res. Jaromir Hosperger am 4 und ö. März als Nachrichtenpatrouillenkommandant ein-sendet, hat er infolge seines tapseren Verhaltens sehr gute Nachrichten gebracht und einen Verwundeten vor der Gesangennahme befreit. Kadett i. Res. Leopold Matej hat sich beim Patrouillengange am 6. und 7. März durch Tapserkeit und geschickte Führung aus-{gezeichnet und seinen Auftrag voll erfüllt. Die I«; fanttristen Martin Misko und BlasiuS Zupanc tru-gen am 26. August einen de»ußtlofen A. A. Stell» »«rtreter im heftigsten Schrapnellseuer in Zeltblät-teni zurück. Landst.-Jnsanterist Joses Rebernik hat sich als Patrouille»? wiederholt, besonders am 7./3. durch ein muiigeS Verhallen ausgezeichnet. Schwer »erwundel. Korporal AloiÄ Munda harrte in der Schlacht bei Grodek trotz des BesehleS zum Rückzüge bei seinem verwundeten Zugskommandanten ans und verband ihn im heftigsten Gewehrfeuer. Kadett Ru-dols Honza führte im Gefecht am 17 Februar seinen Auz mit großem Geschick und Schneid zum Sturme. Hühnrich i. Res. Joses Rankl setzte beim Sturme am 17. Februar als Kommandant der Reserve diese im entscheidenden Momente auS eigener Initiative ein »nd trug wesendlich zum Ersolge bei. Kadett i Res. Ludwig Strugata hat sich beim Patrouillengange am März, wo er durch 18 Siun en am Feind verblieb «nd demonstrierte besonders ausgezeichnet nnd sehr gut rekognosziert. Korporal Felix Bozic eilte beim Angriff am 17. Februar seiner Abteilung ungeachtet des beiligen KreuzseuerS voraus und riß so seine Mannschaft mit. Beim zweiten Sturme ist er ge-fallen. Korporal Sebastian Fritz hat als Patrouillen-lomrnandant wiederholt wertvolle Meldungen ge-tracht. Stabsfeldwebel Friedrich Hauck hat beim Ge-itchie am 17. Februar durch persönlichen Mut und wßerst geschicktes Eingreisen in die Flanke de? Fein-d« wesentlich zum Ersolge beigetragen. Gefreiter Kranz Breier, die Infanteristen Paul Seme, Martin Lejiner. Josef Penik und Jakob Gobec zeichneten sich beim Sturmangriffe am 17. Februar durch be-iovdere Tapferkeit aus. Einj.-Freiw. Korporal lit. tftlbitKbcl Jgnaz Schwarz war sehr aufopfernd beim versorgen der Verwundeten und sehr schneidig beim Vordringen. Die Infanteristen Martin Aha!, Johann Lrenko, Johann Korche und Heliarde Ternik, haben sich beim Angriffe am 17. Februar durch ihre Tap-fnleit besonders hervorgetan. Korporal Martin Lang hat sich bei Patrouillengängen, dann im Gefechte am 17. Februar besonders ausgezeichnet. Gefreiter Josef Zoll und Infanterist Johann Kofar, waren sehr tap-ser im Patrouilleudienste. Nahmen sechs Kosaken ge-mzen. ZugSsührer Peter Turnsek und Zugssührer Peter Baiic zeichneten sich beim Sturmangriffe am 17. Februar durch besondere Tapferkeit aus. Ge- freiter Martin Krasovec, Gefreiter Mariin Robinscek, die Infanteristen Franz Ofek, Josef Vrecko, Franz Lasnik, Franz Brin und Karl Krajuc zeichneten sich beim Sturmangrifje am 17. Februar durch beson» dere Tapserkeit aus, (Gefreiter Krasovec, am 8. Fe« bruar mit der Silbernen Tapfer keitSmedaille 2. Klaffe dekoriert, bekam die Silberne TapierkeitSmedaille I. Klaffe, die übrigen die Silberne Tapferkeitsme-daille 2. Klaffe. Evangelische Gemeinde Morgen Sonn-tag findet in der evangelischen Chcistuskirche um 10 Uhr vormittags der öffentliche Gottesdienst statt, in dem Herr Psarrer May predigen wird über „In Ehren bestehen!" Heldentod. Herr Hermann Tomitsch. Eins., Freiw. in einem Landwehr-Jnfanterie-Regiment, ist am 16. d. einem Halsschuß mit Verletzung des Rückenmarkes erlegen, den er am 12. d. auf dem südwestlichen Kriegsschauplätze erhalten hatte. Der gesallene Held, ein Sohn deS in deutschen Kreisen wohlbekannten Oberlehrers an der Schulvereinsschnle in Lichtenwald. Herrn Max Tomitsch, wurde am 17. d. im Friedhose zu Oberdrauburg mit allen militärischen Ehren beigesetzt. Osfiziere und Mann-schaften waren zur Einsegnung erschienen und der Feldkurat hielt am offenen Grabe eine ergreifende Trauerrede, in der in die hohen Tugenden des jugendlichen Helden feierte, der sich aus den Armen feiner Eltern gerissen hatte, um freiwillig zu den Fahnen zu eilen. Soldatenbegräbnisse. Das Begräbnis des im Reservespilale verstorbenen Sappeur Josef Trö stcr des Sappeur-VaiaillonS 14/6 FK, welcher an der erhaltenen Verwundung vor dem Feinde erlegen ist, fand heute um 3 Uhr nachmittags, das Begräbnis deS im allgemeinen öffentlichen Krankenhause Cilli verstorbenen Infanteristen Janos Rekar des königl. ungarischen Honved-Jnfanrerieregiment Nr. 9, wel-cher ebenfalls an den erhaltenen Verwundungen vor dem Feinde erlege» ist, findet am 2b. Juli um 3 Uhr nachmittags vor der Leichenhalle des städtischen FriedhofeS aus stall. In russischer Gefangenschaft. Nach einer hier eingelangten Nachricht befindet sich Herr Gori-schek, der im Jahre 1907 am hiesigen Staatsgym-nasium die Reifeprüfung abgelegt hat, in russischer Gefangenschaft. Er hält sich in Stanitza Konstant! nowska Schleuse 1 am Don aus. Wie Dr. Paul Hauser in russische Kriegsgefangenschaft geriet. Wie wir am 8. November gemeldet haben, ist derReferveleutiiant der steiriichen Landsturmartillerie, Herr Dr. Paul Hauser aus Hvchenegg bei Eilli, Referent des Oester-rrichische» Lloyd und ein Neffe des LandesauSfchuß-bcifitzers Herrn Moritz Stallner, am 14. September in den Kämpfen um den Brückenkopf von Santo-mirc fchwerverwundet in russische.Gefangenschaft geraten. Nun ist von Herrn Dr. Paul Hauser unter dem «1. Mai aus Jelabuga, Gouvernement Wialka, an seine Angehörigen ein Schreiben eingetroffen, in welchem es heißt: „Gottlob erhalte ich nunmehr auch von der Heimat hie und da ein Schreibe». Euer Brief vom 23. Oktober deS vorige» Jahres ist die-ser Tage eingetrosfen. Nun will ich Euch kurz fchil-der», wie ich in russische Hände kam. Es wäre doch schön, ?u leben, diesen einzigen Gedanken hatte ich, als frühmorgens die Russen mit lautem „Urra!", mit vorgehaltenen Bajonetten aas mich losstürmten, während ich nur immersort mit meinem Revolver schoß und schoß. Wohl mehr als einer der Stür-menden fiel durch meine wohlgezielten Sdmffe. Ich hätte mit vier Revolvern gleichzeitig schießen müsse», um mich der Ruffe» zu erwehren, die von allen Sei-ten aus mich eindrangen. So bohrte sich bald ein Bajonett in meine rechte Weiche und verursachte einen kühlen Kitzel. Hieraus stürzte ich zu Boden. Wie ich zu den übrigen Bajonettstichen und zum Kopfschuß gekommen bin, ist mir unerklärlich. Was mit mir vorging, weiß ich nicht, da ich erst im Spital zu Sandomirz erwachte. Eis Siunden soll ich bewußt-los gelegen sein. In der ersten Zeit meiner schweren Verwundung, wo niemand au mein Auskommen dachte, wurde ich von Hauptmann H., der mein trau-riges Los heute noch leili, äußerst sorgsam gepflegt und behütet. Er hatte einen Schuß mitten durch die Brust und eine schwere Lungenverletzung; nichtsdesto-weniger sorgte er für mich und tat alles Erdenkliche, was ich ihm zeitlebens nicht v rgeffe» werde. Am 18. Mai erhielt ich zwei WeihnechtSpakete von Euch, die mir lange Zeit von Ort zu Ort nachgeschickt wurden. Die Freude über Eure Liebesgabe», besonders über das kleine Wethnachtsbäumchen, kann ich gar nicht beschreiben. Landesschulrat. Der gegenseitige Dienst-postentausch wurde bewilligt: den definitiven Lehre- Seite 3 rinnen AgneS Hribernik, geb. Kunej, an der Volks-schule in Kerschbach und Emilie Pirnat an der Um-gebungsvolksschule in Gonobitz. In den dauernden Ruhestand wurden versetzt: der des. Oberlehrer an der Volksschule in Negau Michael Vreca; die des. Lehrerin an der vierklassigen Volksschule in Jaring Anna Vauda; der bes. Lehrer an der vierklassigen Umgebungsvolksschule in Windischgraz Johann Tro» bej; die des. Oberlehrerin an der MädchenvolkSschule 2 in Marburg Direktorin Anna Hö)l; die des. Lehre» rin an der vierklassigen Volksschule in Lubetschno Viktoria Zörer. Anläßlich der Uebernahme in den dauernden Ruhestand wurde die Anerkennung für die langjährige ersprießliche Leistung im Schuldienste auSzesprochen: Dem Lehrer Schulleiter in Turje Joses Topoloosek; dem des. Lehrer Johann Trobej an der vierklassigen UmgedungsvolkSichule in Win-dischzraz; der des. Oberlehrerin an der Mädchenvolks, schule 2 in Marburg Direktorin Anna Hödl. Wei» ters wurde die Anerkennung ausgesprochen: Dem Fabriksdirektor i. R. Herrn Richard Dirmayr, Ort«-schulaufseher in Hrastnigg. anläßlich seine» Scheiden« auS dem OrtSschulrate Hrastnigg, sür seine als Ortsschulausseher durch 30 Jahre bekundete höchst verdienstvolle, mit Akten der Wohltätigkeit verbun-dene Tätigkeit sowie für sein höchst ersprießliche« Wirken als Mitglied des Bezirksschulrates Tüsser. Ein Dichtergruh an Hauptmann Nowak. Hauptmann Nowak des 87. Ins.-Reg. soll in den ersten Augustschlachten deS Vorjahres bei KraSnik bei einem von ihm geführten Sturm-angriff schwer verwundet worden sein. Seitdem wird der tapsere Offizier vermißt. Unser Mitarbeiter Adolf Ledwinka sendet dem Helden in der unbekannten Ferne solgenden tiesempsundenen dichterischen Gruß: Sonne Deiner Streiterschar i Licht, das Gott und Rechte ehrte! Schwangst Dich wie ein junger Aar, Auf das Roß mit freiem Schwerte I In der Brust noch junges Glück, DaS Dein teures Weib Dir brachte, — Sahst Du einmal noch zurück Und Dein seuchtes Auge lachte. Gott hat Dir den Arm gestählt. Gab Dir Mut und Mannesstärke! Und als siegeskühner Held Führtest Du die Schar zum Werke. Grausam war die heiße Schlacht! Schwer!?r flirrten kampsverworren; Doch als Streit und Sieg vollbracht Bliebst den Deinen Du verloren. — Licht, vom Schicksal stumm verweht. Fern der heimatlichen Grenzen, Sende Trost, wenn im Gebet Deines Weibes Augen glänzen. Herz, o sei den Qualen taub! Bleibe stark! Du wirst ihn finden! Und wir wollen Eichenlaub Um das Haupt des Helden winden! Die fteiermärkifche Zweigstelle der Kriegsgetreideverkehrsanstalt. Bekanntlich werden für Die Durchführung der Maßnahmen zur Verpflegung der Bevölkerung sowie de« Heeres mit Mahlerzeugnissen Zweigstellen der KriegSgetreidever-kehrSanstalt in den einzelnen Kronländern geschaffen. Die Vorbereitungen sür di'e Errichtung der steiermär-kifchen Zweigstelle sind bereit» nahezu zum Abschlüsse gebracht. Am Montag den 26. findet die gründende Sitzung deS im Zusammenhange mit der Zweigstelle bestellten Beirates der Statthalterei für die Versor-gung des Landes mit Mahlerzeugnissen statt. Zum Regierungskommiffär bei der Zweigstelle wurde Statt-Halterei-Sekretär Adolf KrauS ernannt. Zum kaus» männischen Leiter der Zweigstelle wurde Herr Albin Sorger-Dommenigg bestellt. Als Mitarbeiter für die Angelegenheiten, die die Beistellung von Kriegsge-fangenen zur Einbringung der Ernle und zum Dr» che betreffen, wurde Statthalirreikonzipist Dr. Schlader zum Militärkommando Graz I adgeordnet. Ein Opfertag für Kriegsfürsorge. In Deutschland wird der Jahrestag deS Äriegsbeginne«, der 26. Juli zum Ausgangspunkte einer großen Sammlung für Kriegsfürsorgezwccke gemacht. Die Zweigstelle Sleiermark de« KriegSfürforgeamleS ruft zu Sammlungen für unsere Südarmeen und den steirischen Witwcn-, Waisen- und Jnvaliden-Krieg«-schätz an diesem Tage auf. Spenden wolleu an die Zweigstelle Stciermark des Kriegsfürforgcamtes Graz, Sporgasse 29, Postsparkassenkonto Nr. 149.645 gerichtet werden. Errichtung von Kriegshainen. Dank-bar ver solgen die Daheimgebliebenen die treue Arbeit der sür ihr Volk und Vaterland wacker streitenden Krieger, aus deren Mitte schon mancher hat scheiden müffen. Auf dem Felde der Ehre gefallen, haben die Seite 4 vorzeitig uns entrissenen Volksgenossen gerechten An-spruch daraus erworben, ihren Taten gleich geehrt zu werden, damit auch der Nachwelt ihr Andenken lebendig erhalten werde. Um dies Ziel zu erreichen und auch allerorten möglich zu machen, empfiehlt es sich von. der kostspieligen Errichtung von KriegSdenk-mälern in Stein oder Metall abzusehen, wodurch Millionen Kronen erspart werden würden, welche wir für Krüppelfürsorge wie sür Witwen und Wai-sen dringender benötigen. Da kommt ein trefflicher Vor-schlag von unserem Volksgenossen, Garienbaudirektor Willy Lange in Dahlen bei Berlin. Lange schlägt an Stelle von Kriegerdenkmälern, welche Riefenfum-wen verschlingen würden, die Errichtung von Krie-gerhainen vor. Am 8. Dezember 1914 brachte Lange seinen Vorschlag in die O ssentlichkeit und schon am 13. Jänner 1915 konnte er bericht«», daß sein Vor-schlag im deutschen Volke ungeteilte Zustimmung gesunden habe, worüber das Nähere in der Unter-haltungSbeilage der Täglichen Rundschau 287 vom 8. Dezember 1914 und 10 vom 15. Jänner 1915. Heute lagt bereits ein ArbeilSausjchuß zur Vorbe-reitung der Sache, welche nach folgenden Richtpunkten durchgesührt werden soll: 1. Jede Gemeinde er» richtet ihren Kriegerhain, worin jedem Krieger eine Eiche gesetzt wird, in der Mitte eine FriedenSlinde. 2. Nur Eichen. Nicht schwanken, nicht wählen. Ei-chenhain und FriedenSlinde. 3. Man ziehe Wall und Graben um den Hai» mit Buschwerk besetzt. Ein innerer Drahtzaun gegen Tiere kann nicht schaden. 4. Keine Verquickuug mit Fiiedhofsanlage». Fried-höse dienen der Totenverehrung, unsere Kriegerhaine aber sollen Stätten fortdauernden Lebens sein. 5. Großartige Denkmäler im Kriegerhain, Protzereien für Einzelne sollen ausgeschlossen sein. Gemeinsame Gedenktafeln, sinnige Denkzeichen anderer Art. Blu-menstistungen, ja! 6. Ringförmige Anlagen entfpre-chen am besten dem germanischen Gedanken; der Ring ist daS Sinnbild der Geschlossenheit, der Einheit und der Selbstsicherheit. Mit dielen Vorschlägen bringt der Arbeitsausschuß eine Lösung der Kriegerdenkmal-frage, wie solche sinniger nicht erdacht werden kann, weshalb wir die Sache in unserem Kreise zu all-fettiger Berücksichtigung empfehlen. Besondere Hin» dernisse stehen der Ausführung deS schönen Ge dankenS nicht entgegen. Such die kleinste Gemeinde ist in der Lage, mit der Errichtung eines Krieger-Haines für die ciefallencn Krieger ein würdiges Denk-mal völkischer Ehrung und Dankbarkeit zu stiften. Heil! Verurteilung eines Maria Rasters. Der 43jährige Besitzer Karl Lingelj in MariaRast hatte sich vor dem Marburger KreiSgerichte wegen des Verbrechens der Beleidigung eines Mitgliedes des kaiserlichen HauseS (des verstoidenen Thronfolgers) nach ß 64 des St.°G. und wegen Vergehens gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach Z 305 St.-G. zu verantworten. Lingelj wurde zu sechs Monaten schweren Kerkers verurteilt. Die Postbeförderung auf der Strecke Laibach—Triest erfuhr mit dem 22. d. folgende Aenderung: Die Bahnpost Triest—Wien Nr. 8 im Zuge 34 wird aus der Strecke Nabresina—Laibach Hbf. ausgelassen und statt dieser auf derselben Strecke die Briespostvermittlung durch Bahnorgane einge-führt. Die gegenwärtig erst von Laibach im Zuge 32 verkehrende Bahnpost Triest—Wien Nr. 9 wird schon von Triest Stbf. im Zuge l6 über Optschina Stbs.—Optschina Sb. und von dort im Zuge 32 in Verkehr gesetzt. Die Bahnpost Wien—Triest Nr. 9, im Zuge 35, wird von Optschina Sb. über Optschina Stbf. im Zuge 15 nach Trieft Slbf. ge» führt. Aus der Strecke Optichina Sb.—Nabresina wird in den Zügen 35 und 22 (Anschluß in Optschina Sb. an die Bahnposten Wien—Triest Nr. 9, bezw. Triest —Wien 9) eine Fahrtbegleitung mit Ge-samtpostvermittlung und im Zuge 31 (Anschluß in Optschina Südbahn an die Bahnpost Wien—Triest Nr. 206) die Briefvermittlung durch Bahnorgane eingerichtet. Es stehen daher vom 22. d. an auf der Südbahnlinie Wien—Triest (ab Optschina StaalS-bahn) nachstehende Eisenbahnpostkurse zur PosttranS-porte zur Verfügung: Die Bahnposten Wien—Trieft Nr. 206 und Triest—Wien 106 von Wien Sb. über Optschina bis Triest Stbs. und zurück in den Zügen 815, 21, 43, bezw. 18, 812, mit Vcrmitt-hing von Briejkarlenschlüssen und gewöhnlichen Paketen (bis einschließlich 100 K Wertangabe) von Wien bis Marburg und zurück und mit Briespost-kartierung und Vermittlung von gewöhnlichen Pa-keten, Geldkursen und Wertpakelen (mit einer Wert» angabe über 100 K) von Laibach bis Triest und zurück Die Bahnposten Wien—Triest Nr. 9 und Triest—Wien Nr. 9 von Wie» Sb. über Optschina bis Triest Stbf. und zurück in den Zügen 257, 35, 15, bezw. 16, 32, 1314, mit S-famlpostkartierung Die Fahrtbegleitung von Wien Sb. über Optschina bi» Triest Stbf. und zurück in den Schnellzügen 5, 705a, bezw. 706, 6. mit Briespostvermittlung. Die Bahnposten Wien—Tri st Nr. 8 und Triest—Wien Nr. 8 von Wien Sb. bis Laibach Hbf. und zurück in den Zügen 105, 33, bezw. 33, 38, 256. mit Gesamlpoltkartierung. Die Bahnposten Wien—Triest Nr. 10 und Triest—Wien Nr. 10 von Wien Sb. bis Laibach Hbs. in den Zügen 1, bezw. 2. Die Briespostvermittlung durch Bahnorgane von Nabresina bis Laidach Hbf. im Zuge 34. Die Fahrtbegleitung mit Gesamtpostvermittlung aus der Strecke Optschina Sb.—Nabresina in den Zügen 35 und 32 und end-lich die Briespostvermittlung im Zuge 31 von Opt-schina Sb. nach Nabresina und zurück. Auf der Strahe geboren Heule vormit-tags wurde hier in der Herrengasse die Besitzerin Agnes Robida auS Liboje plötzlich von GeburlSwehen überfallen und gebar auf offener Slraße einen Knaben. Mutter und Kind wurden von der ftästiichen Sicherheitswache sofort inS hiesige allgemeine Kran-kenhaus gebracht. Verschwundener Geldbrief. Ein in der Station Reisnig Fresen kürzlich vom StatioiiSamie ausgegebener, sür die Südbadnhauptkasse in Wien bestimmter Geldbries mit 1500 K kam aus dem Wege nach Wien abhanden. Vom Täter sehlt noch jede Spur. Telegraphische Geldsendungen nach Rußland und Serbien. Vom Gemeinsamen Zentcalnachweisbureau wird bekanntgegeben, daß tele-graphische Geldsendungen sowohl nach Rußland als auch nach Serbien an unsere KriegSgesangenen und Internierten übernommen werden. Der Geldbetrag ist unter genauer Angabe de» Namen«, der Charge, des Regiments und deS Ortes der Kriegsgesangen-schast (bei Rußland auch de» GouvernemcntS) oder des Jnlernierungsortes des Adressaten in K.onen-Währung an daS Gemeinsame Zentralnachweisbureau (AuskunslSstelle sür Kriegsgefangene), Pra^, Graben Nr. 17, einzusenden. Die Auszahlung des Geldbe-träges erfolgt in der Währung des betreffenden Landes, in dem sich der betreffende Kriegsgefangene oder der Internierte befindet. ES wird insbesondere ersucht, die erforderlichen Angaben auf dem Abschnitt der Postanweisung genau anzugeben und sich hierbei nicht etwa aus ein vorhergehendes oder nachfolgendes Schreiben zu be ufen. Die Geldanweisung wird näm-lich nur dann übernommen, wenn sie gleichzeitig die genauen Daten enthält. Die Kosten sür die telegra-phiichc Ueber Weisung von Geldbeträge», die sich so» wohl für die Sendung nach Rußland als auch nach Serbien aus iechs Kronen belaufen, sind mit der gleichen Postanweisung zu übermitteln. Gemeinde - Umlagen auf Bier und Branntwein. Die Gemeinde Cilli Umgebung, Drachendurg, St. Georgen, Kostreinitz, St. Martin bei Erlachstem, St. Martin a. P., St. Peter unter dem heil. Berg, Petlau, Rohitsch, Sachsenseld und Unter-Pulsgau haben beschlossen, in einem Zeiträume von einem - iS drei Jahren das Bier und den Brannt-wein mit Umlagen von 2 bis 10 Kronen per Hek-toliler als Gemeindeumlagen zu belegen. Einige die-ser Gemeinden beschlossen noch überdies, jeden Grad Alkohol mit 6 bis lO Heller zu besteuern. Der Landesausschuß genehmigte diele B schlüsie. Lokalbahn Fürstenfeld — Gleisdorf. Das Eisendahnministerium hat die dem t!anvtag«ad-geordneten und Bürgermeister der Sladt Fürstenseld Karl Pierschy im Vereine mit dem Be^irksobmanne Florian Wiesler in Fürstenfeld und dem Bürger-meister deS Marktes Jlz Alois Stelzer erteilte Be> willigung zur Vornahme technischer Vorarbeiten sür eine normalspurige Lokalbahn von Fürstenfeld über Jlz nach GleiSdors auf ein weiteres Jahr verlängert. Vorsprache beim Generalpostdirek-tor. Die Reichenderger Bahnpostbeamien übersandten dem ReichSbund deutscher Postler Oesterreich» eine Denkschrift betreffs Reaklivierung einiger deulsch-böhmischer Bahnposten, mit der Bitte, daS Memo-randum im Handelsministerium zu überreichen. Am 19. d sprachen daher der Obmann und der Obmann-Stellvertreter deS ReichSbunde« deutscher Postler, Postkontrollor Paul Pogatschnigg und Oberposlmeister Josef Kollmann beim Herrn Generalpostdirektor Geh. Rat Dr. Wagner von Jauregg vor und übergaben ihm namenS ver Postbeamten Reichenbergs die vor-erwähnte Denkschrift. Dieselbe Denkschrift wurde auch dem Obmann deS Deutschen NatioualverbandeS, Ab-geordneten Dr. Groß und dem Abgeordneten der Stadt Reichenberg, RegierungSrat Hartl eingeschickt. Die Vertreter des Reichsbundes oeutscher Postler richteten an den Herrn Generalpostdirekior des wei-leren die Bitte, bei der Regierung (vielleicht am be-vorstehenden Geburtstage des Kaisers) eine Amnestie Nummer 59 zu erwirken für alle jene StaatSangestellten, die im Zeitpunkte des Inkrafttretens der Dienstpragmatik mit einer Disziplinarstrafe behaftet waren, und mm nicht allein die finanziellen Vorteile der Pragmatik eingebüßt haben, sondern angesichts der jetzigen Im*» rung, infolge ihreS geringeren GehalteS, noch mehr als die übrigen StaatSangestellten in Not gerate» sind. Der Herr Generalpostdirektor erwiderte hieraus, daß die Behandlung der Frage einer diesbezügliche« Amnestie bereits in der Absicht der Regierung ge-legen ist, und er nunmehr für deren Erledigung sich einsetzen wird. Zum Schlüsse der Vorsprache er> wähnten die Vertreter des Reichsdund.S deutscher Postler noch die Frage der Assistenlenernennung« der verkehrSgtprüslen Osfizianten, dann jene der?»-Weisung der eingestellten Nachtdienstgedühren unk MampulationSbeihilsen bei den Klassenpostämtern in Böhmen und wiesen neuerdings auf die Dringlich-keil einer Teuerungszulage hin. „Der große Krieg". Der Deutsche Schul-verein macht hiemil seine Ortsgruppen und MW glieder auimerksam, daß daS 5. Heft des allgemein beliebten SchriftchenS „Der große Krieg" lPreit 20 Heller) bereits erschienen ist. Folge 6 dieser Heile wird Mitte August zur AuSgabe gelangen. Gleichzeitig richtet der Deutsche Schulverein an seine Mil-glieder die Bilte, etwaige überflüssig« Hefte deß „Großen Krieges" Nr. 1, 2 nnd 3 an die Ber-einSleitung dcS Deutschen SchulvereincS, Wien 8, Florianigasse 39, zurücksenden zu wollen, da diese Nummern bereits alle ausgegeben wurden und der Verein solche dringend benötigen würde. Verheerender Wolkenbruch und Ha gelschlag in der Gegend von Friedau. AuS Friedau schreibt man unter dem l3. d.: Se-stern gegen 7 Uhr abends ging über den nordist-lichen Teil unseres GerichtssprengelS, unn zwar über die Gemeinven^t. Nicolai (KaiierSberg, Lanersdors, WieSmannSdorf), Wellitschan (Jerusalem, Pleichi wetz) und Wrebrosnig (Weinberg) ein surchtdare« Unwetter nieder. Gewallige Schlossen prasselten über eine Viertelstunde herab, vernichteten die reiche« Früchte der Wein- und Obstgärten und stampfte» de« zum großen Teile noch nicht geschnittenen Weizen und den Mais derart in den Erdboden, daß vo» Mais nur kurze Stummel übrig bliebe». Gleich-zeitig wütete ei» Orkan, der zahlreiche Bäume rat-wurzelt«, oder niederbrach und ganze Obstgärte» zer-störte. Schließlich setzte ei» Wolkenbruch ein; da« Wasser trug viel fruchtbare Ero« von den Hängen herunter und überschwemmte und verschlemmte die Wiesen und Aecker in den Tälern. Der Weinbauer! der Landwirt, der Obstzüchter sehen fich um ihre schönsten Hoffnungen betrogen. Die herrlichen Früchte ihreS Fleißes, ihrer großen Mühe und schweren Ar-bei» sind für heuer, vielleicht fogar für einige Jahre, dahin, die großen Opfer an Gelb, die namentlich der Weinbauer erfordert, wurden vergeblich gebracht. Auf den falschen Namen getaust, «m 29. Juni gebar die Fabriksarbeitenn Josesa Kovac» in Cilli einen Knaben. Um daS Kind am »ächiie. Tage tausen zu lassen, verlangte die Hebamme om der Wöchnerin das Dienstdolenbuch. Diese erklär«, daß sie daS Buch bei der Firma Westen hab«, «x> sie al« FabrikSarbeiterin beschäftigt sei. und daß sie das Dienstbotenbuch sogleich werde holen lassen. Kt ersuchte daher die Bedienerin Justine Zdolsek, da» Buch zu holen und der Hebamme zu bringe». stine Zdolsek holte jedoch da« Buch nicht, sonder« übergab der Hebamme ihr eigenes Dlenstbotendsch und bot sich gleichzeitig als Patin an. Da« Änö wurde sodann am 30. Juni auf den Namen Jodam Zdolsek anstatt aus den "Namen Kovac gelaust, ZdÄ« sek aber unlerschrieb als Patin in die Tausmairik den Namen Justine Kovac, also den Familienname, der Wöchnerin. Die Hebamme erhielt schon vorher von der Kovac einen Krankenzettel aus den Name» Josefa Kovac, welchen Namen sie auch in ihr Ztp buch eintrug. Als sie bei Erhalt deS Dienstbot«' buche« die Kovac sragte, wieso ihr Dienstboleatrnch aus den Namen Zdolsek laute, ließ diese die schmch-Wöchnerin nicht zu Worte kommen und erklätte der Hebamme, daß wahrscheinlich der Beamte der ze> nannten Firma den Krankenzettel irtümlich aus Namen Kovac auSgesertigt habe. Die Hebamme miß dieser ganzen Sache keine Bedeutung zu und berichtigte ihr Tagebuch aus den Name» Zdolsek. Alt Dol Bezirksgericht Cilli für da« uneheUch« Lud aus Vormund durch die hiesige Sicherheitswache nambü^t machen ließ und der erhebende Wachmann dietde> züglich bei Justine Zdolsek anfragte, fiel der S«v«: auf, daß sie bei all dem al« Mutter des Kmdej m unerklärlicher Weife außer Acht gelassen werde. Sie begab sich daher zum Pfarramte, wo nun der Betrug aufgedeckt wurde. Aus dem Verhalten der Zdch'ii KjcÜt 59 3ftrtfd|e Zwacht Serie 5 geht hervor, daß diese wahrscheinlich eineu Unter-haltSbeitrag für sich herausschwindeln wollte, da sie schon vor der Entbindung der Kovac einem im Felde stehenden Soldaten mehrmals schreiben ließ, daß sie Mutlerfreuden entgegensehe und daß er der Vater des Kindes sei. Sie hatte daher schon lange vor der Entbindung der Kovac die Absicht, sich als Mutter des Kindes der Kovac auszugeben. Justine Zdolsek wurde verhastet und dem Gerichte eingeliefert Die freiwilligen Schützen und das Landfturmgesetz. Die definitiv aufgenommenen Mitglieder der Organisation der k. k. freiwilligen Echützen haben nach Punkt 5 der vom KriegSmi-msterium mit Abt. 5, Nr. 9541 res. von 1914 aus-gegebenen Weisungen sür diese Organisation sreiwil-lig zum Landsturmdienste aus KriegSdauer verpstich-let. Durch die Ablegung deS LandsturmeideS treten die freiwilligen Schützen unter die Bestimmungen der Landsturmgesetzc; sie unterstehen nach § 6 des Gesetzes vom 6. Juni 1886, R.-G.-Bl. Nr. 90, und nach ^ l9 des Gesetzes vom 25. Mai 1913, Gesetz- und Verordnungsblatt für Tirol und Vorarl-berg, 10. Stück, vom Tage ihrer iinberufung zur Dienstleistung bis zu jenem der Beurlaubung oder der Auflösung deS Aufgebotes den militärischen Ltraf- und Difriplinarvorschristen. Personen, die nach erlassener Aufbietung der Einberufung nicht Folge leisten, machen sich nach § 4 des Gesetzes über die Nichtbejvlgung eines Miliiär>Einberu'ung»-desehles vom 28. Juni 1890, N.-G.-Bl. Nr. 137, eines Vergehens, wenn aber das schuldbare Ver-säumnis über acht Tage dauert, eines Verbrechen« schuldig Ueber die Behandlung alter Kar- toffeln wird von einem deutschen Landwirt solgen« der Ratschlag erteilt: Ich habe die angefaulten Kar-toffeln sauber waschen und vo» gäulnisteilen reim-gen la„en, ungeschält in Stücke geschnitten und im Faß, wie Sauerkraut oder Sauerrüben, eingefalzen und beschwert. Die noch gesunden Kartosseln habe ich schälen lassen, geschnitzt und ebenfalls in Töpfe tingejalzen und beschwert. Erstere, wozu noch oie Schalen der letzteren dazugekommen sind, dienen vm-züglich zur Fütterung von Hunden, Hühnern und Schweinen. Die zweite Sorte ist genau so wie frische Kartoffeln, nachdem sie vom Salzwasser abgewaschen wurde, und ist zur Bereitung von Suppen, zum Braten, Backen und Brei gut zu verwenden. Die Methode ist erstaunlich. Man läßt aus diese Art kein« Kartosseln mehr zugrunde gehen. Vermischtes. Wahnsinn 1363— Wirklichkeit 1915. I« Jahre 1863 schrieb — so erinnert die „Täg-lich« Aund'chau" — der in Deutschland wenig be-tonnte dänische Schriftsteller Erik Bögt) ein Lustspiel »Der Redaktionssekreiär", in dem unter anderen ein verrückter Erfinder Kriegsassessor Wimmelfeldt auf-trat, der den Redaktiouasekretär für feine Erfinduu-gen zu inlertssiertn wünschte — als da sind: ein neues Sonnensystem, ein mechanisches Schaukelpferd und eine Papierfortr, die man waschen kann. Im weiteren Verlauf drr Unterhaltung kündigte er dann »och andere Erfindungen an Wimmelfeldt: Es handelt sich um nicht» gerin-gerei, als unsere Seemacht unüberwindlich und un-«iderßehlich zu machen. Der Redaktionssekretär: Sie haben also wieder eine Eifindung gemacht? Wimmelfeldt: Zwei, mein Verehrter, zwei, wenn Eie gestatten! Ich mache uns zur furchtbarsten aller Landmächte, indem ich un» zur einzigen Luft-«acht der Welt mache. Der RedaktionSfekretär: Lustmacht? Wimmelfeldt: Eden das! Ich habe zwei Schiffe erfunden. DaS ein« segelt über alle unsere Feinde hinweg. daS andere segelt unter sie hindurch. Mit dem einen gehe ich auf den Grund deS Meeres und sprengt die Panzersregatten des Feinde« in die Lust. Mit dem andeien gehe ich in die Wolken, werse Granaten aus se'ne Soldaten hinab und gieße Feuer über seine Städte." Was also 1863 einen Wahnsinnigen kcnnzeich» nen sollte, ist heute zur Wirklichkeit geworden. Cadornas Kriegsberichte nach dem .Ulk". Alles geht gut! Gestern große Schlacht ge-wesen, Ort muß aus militärischen Gründen geheim bleiben. Wir hatten keine Verluste. Nur ein Versag-luri hustete etwas, wril er schnell gelausen war. Es steht glänzend! Eine österreichische Luftfchifferbomb« bohrte sich in die Erde und erschloß eine heiße Quelle. Ihr Wafser ist außerordentlich heilkräftig. Die An-läge eines BadeS wird in die Weg« geleitet. Eoviva Jtalia! Heute stürmten wir ein feindliche« Schanz« werk. D«r Feiud verbrauchte 15.000 Geschosse. Aus unserer Seite keine Verluste. Unsere Helden ergriffen die feindlichen Granaten in der Lust und warfen sie wieder in die Stellungen de» Gegner» zurück. Cadorna. Wie man den Brief liest. Einem Egerer Landsturmbataillon wurde jüngst beim Besehl ein Brief vorgelesen, der folgenden Wortlaut hat: «Liebe Eltern! Ich siel leider in Gesangenschast. Die Russen gehen wie bei uns zu Hause stets gelesen und erzählt wird, nicht mit den Kriegsgesangenen armen Sol- daten schlecht um, sondern sie sind sehr sreundlich und entgegenkommend. Ich bin jetzt schon in Sibirien und ivir erhalten wegen hier herrschender Kälte warme Kleider und reich-lich je- der zu essen und zu rauchen. Unser stäp- digrs Lager sind reiae und weich« Betten. Die Gegend ist sehr äde, überall nur Schnee und Eis, gefrorene Erde und Steine. Täglich kommen neue Gefangene. Hier bei den edlen Ruffen zittern nicht die Soldaten um ihr Leben, die Drutschrn wie auch die Unseligen werden sehr gut behandelt. Das Hängen oder der Hungertod sind hier bei uns unbekannte Strasen. und sind verschiedene Zerstreu-ungen hier immer an der Tagesordnung und ich glaube kaum. dies zu Hause gehab: zu haben. Ich freue mich schon fehr daß wir uns wiedersehen werde», denn der Tod lauert nur im Gefechte, nicht aber, wo man so bedacht ist hier auf unS, schon bei der geringsten Klage. Seid darum ohne Sorgen und empfanget Grüße von eurem Sohn« ..." Dazu wird erzählt: Der Brief stammt, wie auS dem Text zu ersehen ist. von einem in russischer Gesangenschast gerate.ren Oesterreicher und daS Schreiben mußte natürlich die Zensur des russischen Gtsangenenlagers passieren. Um nun den russischen Zensor zu täuschen, hat der Schreiber jene Stellen, aus die es ihm ankommt, unterstrichen. Die im Zu sammenhang gelesenen gesperrten Stellen enthalten die Wahrheit, während isnst der Bries das Geaen-teil betagt. (»Arb. Ztg.") Den eigenen Namen als Grabaus-s ch r i s t gesunden. Die „Nowa Reform»" teilt folgende interessante KriegSepisode mit: Als der Oberleutnant Pick de» Infanterieregiment« Nr. 13 mit feiner Abteilung in Galizien in der Verfolgung der Ruffen einen Wald passierte, sand er dort einen Grabhügel mit einem Kreuze, aus dem zu seinem nicht geriigen Erstaunen die Ausschrift zu lesen war: ..Oberleutnant Pick. 13. Infanterieregiment". Der Offizier ging der Sache nach, und es stellte sich her-au», daß derjenige, der die Inschrift anfertigt«, einen Zrrmm beging. Di« Ausschrift sollte richtig lauten: .Oberleutnant Pick, 31. Infanterieregiment". Die Ausschrift wurde bereits richtiggestellt. Der berufenste Kritiker. Eines Morgens im Jahr« 1794 trat «in Herr von kleiner Statur in den Laden von Mr. Howell, Musikalienhändler in Bristol, und wünschte einige Musikstücke für das Pianofort« zu sehen. Howell legte i2m einige soeben erschienen« Sonaten von Haydn vor. Der Fremde blättert sie rasch durch und sagt endlich: „Die mag ich nicht, sie gefallen mir nicht!" „Aber sie sind ja von Haydn, mein Herr!" .Gut, gut, aber ich möchte etwa» Besseres haben." .Etwas Bessere»?' ruft Howell unwillig, „nun damit kann ich nicht auf-warteu!" Und er kehrte dem unscheinbaren Kritiker den Rücken. Da lachte der Fremde laut aus. «Bin ja der Haydn selber-, riet er, „und senke doch, daß es noch wa» Bessere» gibt, als die Dinger da.* E» ist ihnen alle» zuzutrauen! In dem zu Amsterdam erscheinenden „Allgemcen HandetS-Hab" wird solgendes Geschichtchen erzählt: In der Straßenbahn gerät ein Fohrgaft, natürlich Holländer, inS Gespräch mit seinem Gegenüber, einem biederen Bäuerlein aus Nordholland. .Na", fragte dieser, .steht heut waS Neues in der Zeitung?- — „Ja", ist die Antwort, „sie haben aus einen omerikani'chen Millionär geschossen, der Angreifer ist gefaßt worden." — „Und wcr war es denn?" — ..Ein Deutscher" — „So so! Sind die Deutschen sogar schon so weit!" war die überraschte Antwort des Bäuerlein», das e« offenbar den Deutschen zutraute, daß sie selbst schon in die Vereinigten Staaten eingerückt seien. Vortr«-tri!cU brw ühr( für die Krieaer Im Felde nnd Überhaupt rar Jelermui bat «ich als beete schmerzstillende Einreibung bei Erkaltungen, Khramatiemtu. Qieht, lnslnenxa, Hall-, Brüt- ud Bürkenarhrnent n. ,. «.. Dr. BICHTEB8 Änker-ünimenLs. Eraatc für Anker- Pain-Expellir. Fluch« K —"SO. 140, 1'—. Zn toben In Apotheken oder direkt tu beziehen von Dr. RICHTERS Apotheke .Zorn Goldenen Löwen" Prag, l, ElUabethetraJ« I. 4 Tlciieker Tenanl. NESTLE- Kindermehl 1 beste Nahrung für' Säuglinge. Kinder. Rekonvaleszentsu nach Magen-* Oarmerhranhungen Jederzeit er hätt! ich. Prob doK« nnd leiirr. ich« fi- j I e^e Bro««Mlre Aber Kindfleauie fehlen sollte. Es ist ins-besondere solchen Leuten angelegentlichst zu empfehlen, die sich viel im freien aufhalten, öfterem Wellerwechsel und, daher leicht 6rtüllun.>en ausgesetzt sind. A. Militär. Oekonomen. Förster, Jäger. Land lerne, Fischer, Bergleute Seefahrer, Auswanderer usw.. so auch Touristen vor und nach ai'strengendcn Touren un» überhaupt alle» Reisende«, da eS ihnen schnell und sicher hilse dringt. Für die Krieger im Felde ist daS Anker-Linimenl. ganz unenibehrlich (auch sehr bequem al« Feldpostbrief zu vrrfchicken). Zu haben «n den Apotheken oder direkt von Dr. Richler« Apotheke .Hum Goldenen LSiven" Prag, L, Elifabethstrade 5. — Täglicher B erfand. Schrifttum. Deutsch Italienisch-Kroatischer Solda tensprachführer von Hauptmann S. Th. Haa»> mann, Professor P. Bottinelli und V. Armhau». 20 Pfennig (Partien billiger), Verlag Hachmeister und Thal, Leipzig. Die Erweiterung de« vor jkur« zem erschienenen deutsch italienischen Soldaten-Sprach» sichrer» durch Hinzunahme de» Kroatischen bat di« Brauchba:k«it des Bandchen» außerordentlich erhöht. E» eignet sich zugleich sür die kroatischen Truppen al» leicht zu handhabendes VetständigungSmittel auf italienischem Sprachgebiet. Auch in VoSnien, in der Herzegowina, Dalmatien, Jstrien, Görz. Gradiska ®«iu 6 Deutsche Wacht Kumme. 59 sowie in Serbien wird da» kroatische Idiom dieses Sprachführers ohne weiteres verstanden. In über-sichtlicher Gruppierung sind darin die Fragen zu-sammengesteUt, in denen der Soldat sich der Lan-deSsprache zu bedienen gezwungen ist. wie zum Bei-spiel Auf Erkundung, Auf dem Marsch, Auf der Post und Bahn, Auf Posten und Bedctte, Im Btr-kehr mit Verwundeten und Gefangenen usw. DaS billige Büchlein kann unseren Offizieren und Mann-schaften aus» beste empfohlen werden. Warum sind die Deutschen so ver-haht? Ein KriegSvortrag von Dr. E. Mackel, königl. Realgymnasialdirektor in HildeSheim. (George Westermann, Braunschweig. Geheftet 40 Pfennig.) Warum hassen die anderen Völker unS Deutsche so sehr? Womit haben wir eS verdient, daß wir in diesem Kriege, in dem wir um unser Alles nnd unser Letztes kampsen und den wir nur um der Treue willen ausgenommen haben, in der Welt so wenig Verständnis und Teilnahme finden? DaS sind Fra-gen, die hier verwundert und ratlos, dort beunru-higt oder gepreßt, dort wieder trotzig oder zornig von der ersten Stunde deS Krieges bis auf den heutigen Tagen von den Lippen Tauseuder und aber Tausender Deutscher ertönt sind oder ertönen. Daß die Frage immer wieder aufgenommen wird, ist ein Beweis, daß sie noch nicht befriedigend beantwzrtet ist. Und doch sind von der Klärung dieser Frage die Ruhe und die Gelassenheit, daS Vertrauen und die Zuversicht, die Standhaftizkeit und ui;d der hei-lige Zorn, die wir in dieser SchicksalSstunde so bit-ter nöiig haben, mitbedinqt. Wir können daher dem Bersafser nur dankbar sein sür die überzeugende Krast, mit der er die Frage der Klärung entgegen-bringt. Er erreicht daS in erster Linie durch die klar durchgeführte Erkenntnis, daß eS sich überhaupt nicht sowohl um eine Frage handelt, sondern um die beiden Fragen: Warum sind die Deutschen so verhaßt? Warum sind die Deutschen so verachtet? Mit ofsenem Blick sür weltpolitische wie für feelm» kuiidliche Fragen untersucht er im ersten Abschnitt die Wurzeln des Hasse» im Zusammenleben der ein-zelnen Menschen und findet sie wieder im Zusam-menleden der Völker und unterscheidet glücklich die Eigenschaften, die die Fremden an uns hasse», vo» dem Handeln, daS ihren .^ß erregt. ^Jm zweite» Abschnitt deckt er, sich seine Kenntnis der fremde» Völker und ihreS Schrifttums zunutze machend, die literarische Wühlarbeit aus, mit der seit 40 Jahr« planmäßig unser guter Ruf untergrabe», unser za-ter Name besudelt worden ist. Wer die Schrift ge-lesen hat, sieht mit sonniger Ruhe und mit der Ge-lassenheit der Welt des Hasses und der Verachtung, die uns entgegenftarrt, ins Auge, mit der unsere Krieger gegen die Heere dieser Welt ziehen. Z. 557/177 W. Offertausschreibung*. Seitens der k. k. Berg- und Hüttenverwaltung Cilli gelangen für die bei dem ihr unterstellten k. k. Bergbaue in ßuehberg zu errichtende elektrische Anlage folgende Arbeiten und Lieferungen zur Ausschreibung: A.) Primäranlage. I. Baulicher Teil: 1. Die Errichtung eines Kessel- und Maschinenhauses, umfassend a) die Erd- und Baumeisterarbeiten, b) die Eisenkonstruktionsarbeiten, (eiserner Dachstuhl): Z. die Einmanerung zweier Rauchrohrkessel von je 80 m2 Heizfläche samt Ueberbitzer; • 3. die Herstellung eines .Maschinenfundamentes; 4. den Bau einer 30 m hohen Esse mit 11 m oberer lichter Weite samt Rauchkanal; 5. die Herstellung eines Fundamentes zu einem Kahlturm mit 80 m3 Stundenleistung; 6. die Herstellung zweier Wasserbassins; 7. die Herstellung einer 50 m langen, 6 m hohen und 2 5 m breiten hölzernen Förderbiücke samt Fundament. II. Maschineller Teil: Dieser umfasst die Lieferung und den Einbau 1. einer Kesselbeschickungsanlage für obige Kessel, 2. einer Dampfspeisepumpe, ausreichend zur Speisung beider Kessel, 3. einer Kstblwasserpumpe für 23 8ek./l Leistung aul 15 m manometrische Förderhöhe, 4. einer Zubringepumpe für 3 Sek./l Leistung, 5. eines Laufkrahnes für 3 Tonnen Tragkraft bei 11.500 mm lichter Weite des Maschinengebäudes, 6. sämtlicher Rohrleitungen. B. Sekundüranlagen. Diese umfassen die Lieferung und den Einbau 1. einer elektrisch betriebenen Fördermaschine samt Motor für eine Teufe von 100 m, 620 kg Nutzhöchstlast (Leergewicht des Huntes 230 kg) bei 3 6 m Fördergeschwindigkeit, gleichzeitig eingerichtet für Mannsfahrt, 2. einer vertikalen Abteulpumpe samt Elektromotor mit Hängerahmen für 9 Sek./l Leistung auf 105 m manometrische Förderhöhe, 3. einer liegenden Zeiitrifugalpumpe samt Elektromotor für die gleichen Verhältnisse, 4. einer Hohlleitung zur obigen Pumpe, einschliesslich 4 rechtwinkeligen Krümmern, 5. eines 5 PS Drehstrommotors für 500 Volt Spannung und 50 Perioden samt Zugehör zum Antrieb eines Venlilators, 6. eines 650 m langen Hochspannungskabels samt Zugehör. Die Pläne und Baubeschreibnugen sowie die allgemeinen Bedingnisse sind in der Kanzlei der Betriebsleitung des k. k. Bergbaues in W öl lan zur Einsichtnahme aufgelegt, woselbst über Verlangen nähere Auskünfte während der Amtsstnnden erteilt werden. Die Unterlagen sind bei dem vorgenannten Bergbaue auch schriftlich erhältlich. Bewerber um diese Bauausführungen und Lieferungen wollen ihr» schriftlichen mit vollständigen Kostenvoranschlägen ,-aint Plänen und Konstruktionszeichnungen belegten, gesetzmäßig gestempelten Anbote bis längstens 20. August 1. J, 12 Uhr mittags bei der gefertigten Verwaltung versiegelt überreichen oder durch die Post einsenden und in denselben erklären, in welcher Zeit vom Tage des Zuschlages an gerechnet, die übertragene Arbeit vollendet übergeben werden würde. Die. unter A) I, Punkt 1, 4, 5 und 6 angeführten Bauten müssen innerhalb vier Wochen nach Zuschlagserteilung, die unter Punkt 2 und 3 genannten Bauten innerhalb zwei Wochen nach Fertigstellung des Kessel-bezw. Maschinenhauses in bensttzungsfähigem Zustande übergeben werden; für die übrigen Lieferungen und Arbeiten wird ein Liefertermin seinerzeit festgelegt. Die kommissioneile Eröffnung der Anbote, bei welcher die Anbotsteller oder ihre Bevollmächtigten anwesend »ein können, wird am 21. August 1. J. um 10 Uhr vormittags in der Kanzlei der gefertigten Verwaltung erfolgen. Die Anbotstefler haben bis zum Termine der Zuschlagserteilung im Worte zu bleiben. Die Offerte können sich entweder auf die gesamten oder nur ans einzelne Teile der Ausschreibung erstrecken. Die Vergebung kan« entweder im ganzen oder gruppenweise erfolgen. Die Annahme oder Nicbtannahme der eingelangten Anbote bleibt, ohne an das Mindestanbot gebunden zu sein, dem freien Ermessen der Gefertigten vorbehalten. Ein Vadium ist nicht zu erlegen, doch werden dem Ersteher 5#/# der Verdienstsumme als Baikaution zurückbehalten. Bedingung ist weiters, dass sämtliche Materalien inländischer Herkunft und bester Beschaffenheit sind. Die Fürsorge für die bei den Bauausführungen beschäftigten Arbeiter liegt dem Ersteher ob; ihren Umfang testimmt § 11, Pkt. 10 lit a und b der Verordnung des Gesamtministeriums vom 3. April 1909, R.-G.-BI. Nr. 61. Für die Ausarbeitung eventueller detaillierter AusfOhrungspläne und Konstruktionszeichnungen wird den Anbotstellern keine Vergütung geleistet Von der Annahme oder Ablehnung der Anbote werden die Anbotsteller schriftlich verständigt. Mit dem Ersteher werden Zahlungstermine vereinbart und Schluss* bliese gewechselt werden. Die Bauarbeiten sind nach erfolgter Ueber'ragung sofort zu beginn« und in der von der gefertigten Veiwaltung bestimmten Weise zu führen. K. k. Berg- und Hüttenverwaltung Cilli am 19. Juli 1915. Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lag"" Piichräder, HK -UI« Fahrräder von Aiin«,eru»..r! r: 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähmaschinen von 65 K aufwärts. Üknton SICgClT, Mechaniker, Cilli, Herrengasse 2 sämtliche Bestandteile, Lnftaehlituch«, Miintel, SHttel, Pedale, Laternen, Ketten, Lager, Fr.ilaufnaben, Alte Fahrräder Pumpen. Schlihwel, Ventilschläuch»», Griffe. Brems geduldig, bis sie Papier und Stift bereit halte. Eine Blutwelle färbte feine bleiche Stirn, als er jetzt dikiierte: Floren«! Es war doch gut, daß du dem Johannes treu geblieben bist. Eine Kugel hat mir nämlich da» rechte Bein zerschmettert. Ich klage nicht. daS Vaterland über alle»! — Jetzt aber weiß ich es: ich hätte rs nicht ertragen können, daß du deine Jugend und Schön-heit, an einem Krüppel gefesselt wäre. Nimm als letzten Gruß von unserem kurzen schönen Traum die Versicherung, daß du meine liebste, meine schönste Hoffnung warft. Ewald Scholz, Dr. phil. »An wen darf ich adressieren?" Er tastete über die Stirn ... es hatte ihn doch stark erregt. Wie schwer er die Gedanken fam-meln konnte. „An Fräulein Floren« Reichard in Slraßbnrg. Welche Straße ist mir leider nicht bekannt." .Aber mir," fiel Schwester Hanna ein. Ganz leise irrte ein eigentümliches Lächeln um ihren Mund. Und seinen fragenden Blick auffangend, nickte sie ihm zu: „Seien Sie unbesorgt" — sie schloß den Brief — „er kommt an die rechte Adresse." Die Amputation war glücklich vorüber — der «Patient hatte sie wie ein Held überstanden. Mit befriedigtem Ausalmen nickle der Arzt der jungen OperationSschivester zu. ihr Verlobter war gleich am Anfang des Krieges gefallen ... da hatte sie beschlossen, ihre Kraft allen Hilflosen und Kranke» zu weihen . . . und heute hatte sie zum ersten Male als Assistentin dcS Doktors gewirkt: „Sie habcn Ihre Sache sehr brav gemacht, Schwester Flori." Dies Lob aus dem Munde des Gestrengen ließ die Schwester erröten und die« machte ihr liebliches Gesicht plötzlich überraschend schön. Wieder nickte der Arzt befriedigt während er hinausschritt . . . die Bläffe des Neulings, die Schwester Flori vor« hin in sehr bemerkenswerter Weife erfaßt, war ja nun glücklich überwunden und solch liebe« Gesicht sah ja jeder Kranke gern. Ja — ja, selbst der arme Schelm, dieser Dr. Ächolz, hatte die Augen groß auf Schwester Flori geheftet . . . Nun. viel-leicht trug die gern gesehene Pflegerin dazu bei. die Gedanken des Patienten wohltätig abzulenken. Spä-ter würde er dann, von ihr unterstützt, im Lazarett-garten feinen ersten Gang mit dem künstl'chen Bein probieren können. + Nun war es so weit. Leuchtende Sommerherr» lichkeit lag über dem Garte» mit seinen schattigen Gängen. Grünholdige Lichter brachen durch« Ge-zweig und um die Rosenpracht gaukelte» Schmetterlinge. Zwitschernd flatterte ein Vöglein auf vor dem leisen taktmäßige» Ausstößen des Kriegers in der feldgrauen Uniform, mit dem Eisernen Kreuz auf der Brust, der, auf dem Arm der Schwester gestützt, daher kam. Langsam, doch ohne Stock bewegte er sich sort. Je weiter er schritt, desto freier und na-türlicher wurden feine Bewegungen und desto Heller uuv Heller seine dunkel umschattete» Augen. Diese Augen suchten jetzt das junge Gesicht unter dtr Schwesterhoube . . . und die Hand, die auf ihrem Arm lag, bebte leise. »Schwester — Schwester Flori — Florcnce — der Mut kehrt mir wieder —" ..Gott Dank!" sagte sie mit heller Stimme. „Ja, die Hilfsmittel der Wissenschaft und Technik sind erstaunlich geworden —* Er nickte. „DaS neue Glied ist sowohl im Knie alS im Knöchelgelenk beweglich," sagte er mit Befriedigung, „hiedurch wird mein Leiden ungemein gemildert. Ich werde wieder ein berufstauglicher Mann werde»." „Und mit welcher Ehrerbietung und Bewunde-rung werden die Junge» zu ihrem Lehrer aufsehe»", versetzte sie heiter. Er atmete schneller. »Kinder stoßen sich auch weniger an den Anblick von Gebrechen —" „An Gebrechen, die geheiligt sind durch den Dienst fürs Baterland, doch überhaupt wohl keiner," fiel sie mit leise bebender Stimme ein. „Bor allem — die Liebe nicht." .Florence." „Nuhig, ruhig, mein Freund. Meine Worte sollten eben nur die Antwort sei» aus Ihre Zeilen von damals." „Daß Sie Erbarme» haben mit den Menschen und ihren Leiden, hat die Wahl Ihres Berufe» und wie Sie ihn ausüben gezeigt," sagte er in schwer beherrschter Erregung. ..Erbarmen aber kann ich nicht vertragen —" „Und ich bin zu stolz, um Liebe zu betteln." Mit heißem Drucke preßte er ihre Hand. „O, ich ungläubiger Thomas," murmelte er. Dann wieS er mit der Hand aufwärts, dorthin, wo der WaSgenwald ragte: „Wenn dort wieder die Friedensfahne weht und fröhliche Sommergäste die Ottilienburg wieder bevölkern, dann — dann will ich dich frage», ob deine Liebe die PrüfungSfrist bestanden.' Da lachte sie silberhell auf, aber in ihren Augen da glänzte» wohl die Tränen: „Damit bin ich jedoch nicht einverstanden, dn unbarmherziger Man»! Mein Wahlspruch ist: Die der Krieg zu-fammenführt nach Gottes Willen, soll der Mensch nicht scheiden." »Du — o du . . Ueberzeugt und hinge-rissen stammelte er eS . . . Ihre Hände fanden sich und ihre Blicke tauchten ineinander im Gelöb-nis: sich anzugehören für das Leben — für die Ewigkeit. »Xyi/fr A.tvvw lf}/evx.vp. /ix*MV 1 Vermischtes. Ein seltener chirurgischer Fall. Bon militärärztlicher Seite wird den .Neuen Ttroler Stimmen" mitgeteilt, daß aus dem südti.olischeu Kriegsschauplatz ein Mann einen Kopfschuß erhielt, welcher beide Schläfen und das Gehirn durchbohrte. Merkwürdig ist nun, daß der Verwundete weder LähmungSerscheinungen zeigt, noch überhaupt daS Bewußtsein verlor und voraussichtlich in kurzer Zeit hergestellt fein wird. Die Tochter eines russischen Oberst als Kriegsgefangene. Von den über 40.000 Gefangenen der Armee deS Generalobersten von Mackensen entfallen, wie die „Deutsche Kriegszeitung" Hirt, etwa 13.000 nebst Geschützen usw. auf da» Korps FrancoiS. Unter diesen Gefangenen befindet sich die Tochter eineS russischen Obersten, di« in Ein-jährigen-Unisorm den Krikg mitmachte. Nummer 59 Seite 7 Der Spar und Yorschuss-Yerein r. G. rn. u. H. = in Cilli : übernimmt Neu- sowie Xacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 s/4 °/ 0 bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4s,V o aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. Stadihaus in Cilli »w ttflekig, mit Vorparten and Grund* »tOeU-ii, die sich Torzöglich »I- Bauzrflnde djiitn, enthaltend 4 grössere Wohnungen Zubehstr, Wasserleitung a. f w. ist mit u' ii Grund stecken oder ohn« dieselben |'t>i«»15rdig 7.d vorkaufen. Die Grundstücke «erden auch oarh^u»ioa»» ohne deut Hau^e tkgepel»en. Auskunft erteilt die Renlitäten-I mkehmermittlung d Stadtgeuieinde Cilli. ■ü mmmsmmmmmm Sehr netie Villa in der unmittelbar-ten Nillie von Cilli. >?ir> Stock hoch, mit 17 Wobnräam*n, nabst grossen G*rt«Mi, reifende Aswiicht. ist Hofor' preiswert tu verkaufen. Acaliunft erteilt die K- alttatni verkehrsverruittiuug ('er Stadtgemeinde Cilli. T)rucksorten lielert raxdi und billigst Vcmnsbucbdrucherei Cclcja. Unser lieber Sangesbruder HansSutter gew. Kaufmann, Landsturmfeldwebel ist in der Isonzoschlacht atn 4. Juli gefallen. Er starb als Held für sein geliebtes Volk und mit ihm hat ein treues Herz ausgesehlagen. Ehre seinem Andenken! Die „Windischgrazer Liedertafel". Danksagung. Für die bewiesene Teilnahme anläßlich unseres schweren Verlustes und für die Blumenependen sagen allen Freunden und Bekannten, besonders dem verelirlichen Cillier Veteranen-Verein für die korporative Beteiligung an dem Begräbnisse, herzlichsten Dank Familien Kweder und Plevnik. £$>§5.3»- K- Sparkasse der Stadtgemeinde Ciüi. >».. --------------------------------------------------------nTmrsrTsmiiTTnmmminn—i—m—n—■ mmiMMHir-i—rrTTT-finwini—wwmi 1805 Die Sparkasse der Stadtgcmein'oe Cilli gibt besannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 1 0 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, anch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Wahrung Übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des 50jährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. m*7 Snte 8 'lumntcr 59 La. Einberufungskundmachung. Auf Grund der Allerhöchsten Entschließungen, mit welchen der gesainte k. k. und k. u. Landsturm aufgeboten wurde, werden die Landsturmpflichtigen dar Gsburtsjahrgänge 1865 bis einschliesslich 1872 sowie auch der Geburtsjahrgänge 1873 und 1874 nach Maßgabe der nachfolgenden Bestimmungen zur Landsturmdienstleistung mit der Waffe herangezogen werden, soferne sie bei der Musterung hiezu geeignet befunden werden. M u b te r u n g: Zum Erscheinen zur Musterung werden — mit den nachfolgenden Ausnahmen — alle jene, und zwar gleichgültig ob gedient oder nicht gedient, einberufen, welche nach der Kundmachung tj vom 10. Juni 1915, betreffend die „Aufforderung zur Meldung für die Landsturmver-zeichnung". zur Meldung verpflichtet waren. Ton denjenigen, welche sich zu melden hatten, sind vom Erscheinen zur Musterung ausgenommen: 1. Die Aerzte (Doktoren der Medizin); 2. die im § 29 des Wehrgesetzes genannten Personen (ausgeweihte Priester, in der Seelsorge oder im geistlichen Lehramte Angestellte der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften), soferne sie diese Eigenschaft durch die erforderlichen Dokumente bereits bei der Meldung nachgewiesen haben oder noch bis zur Musterung bei der politischen Bezirksbehörde nachweisen; 3. die zum Landsturmdienste mit der Waffe offenkundig Nichtgeeigneten (das sind solche, welche mit dem Mangel eines Fußes oder einer Hand, Erblindung beider Augen, Taubstummheit. Kretinismus, gerichtlich erklärtem Irrsinn, Wahnsinn oder Blödsinn oder mit sonstigen Geisteskrankheiten oder mit Fallsucht behaftet sind), wenn der bezügliche Nachweis bereits bei der Meldung erbracht wurde oder noch bis zur Musterung der politischen Bezirksbehörde vorgelegt wird; 4. die vom Landsturmdienste gültig enthobenen Gedienten des Geburtsjahrganges 187 2. Die Musterung findet vor Landsturmmusterungskommissionen statt, die in der Zeit vom 29. Juli bis JW. September 1915 amtshandeln werden. Ort, Tag und Stunde der Amtshandlung wird durch besondere Verlautbarung kundgemacht. An welche Kommission der einzelne Musterungspflichtige gewiesen ist. richtet sich nach der Gemeinde, in welcher er sich zufolge seines Aufenthaltes zu melden hatte. Diejenigen, welche am Erscheinen an den für sie in Betracht kommenden Musterungstagen durch unüberwindliche Hindernisse abgehalten waren, haben sich vor einer Nachmusterungskommission vorzustellen. Wann und wo die Nachmusierungskommissionen funktionieren werden, wird besonders verlautbart werden. Zur Musterung ist das bei der Meldung ausgefolgte Landsturm-legitimationsblatt mitzubringen. Dasselbe berechtigt den Musterungspflichtigen auch zur freien Fahrt (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffen zur Musterung und zurück. Das Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890, R. G. Bl. Nr. 137, über die Bestrafung der Nichtbefolgung eines Militäreinberufungsbefehles und der Verleitung hiezu. Einrückung: Die Einberufung der bei der Musterung geeignet Befundenen zur Dienstleistung wird für einen späteren Zeitpunkt erfolgen. Die bei der Nachmusterung geeignet Befundenen werden, sofern zu dieser Zeit der allgemeine Einrückungstermin für den betreffenden Geburtsjahrgang schon verstrichen sein wird, binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücken haben. Auf Grund des Landsturmlegitimationsblattes wird die freie Fahrt auf Eisenbahnen (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffen bei der Einrückung zur Dienstleistung gewährt. Auch die Unterlassung oder die Verspätung der Einrückung wird nach dem obenbezeichneten Gesetze bestraft. Begünstigungen: Landsturmpflichtigen, welche die nach dem Wehrgesetze für die Begünstigung des einjährigen Präsenzdienstes festgesetzte wissenschaftliche Befähigung entweder seinerzeit bei der Stellung nachgewiesen haben oder nunmehr bei der Musterung nachweisen, wird die Bewilligung erteilt, das Einjährig-Freiwilligenabzeichen während ihrer Landsturm-dienstleistung zu tragen. Den bei der Musterung geeignet Befundenen steht es auch frei, in das gemeinsame Heer, die Kriegsmarine oder die Landwehr freiwillig einzutreten. Dieser Eintritt erfolgt entweder auf eine dreijährige — bei der Kriegsmarine vierjährige — Präsenzdienstzeit oder aber auf Kriegsdauer. Nach erfolgter Piäsentierung ist der freiwillige Eintritt jedoch in allen diesen Fällen nur bei dem Truppenkörper zulässig, zu welchem der Betreffende als Landsturmmann zugeteilt worden ist. Stadtamt Cilli, am 19. Juli 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Siilzc\|>c