Ar. 92 GMt, Hamstag. den 16. Jovemßer 1912. 37. Iayrgang. Lchriflleitnng: «athanSgasse Sir. fi. rt. ZI. htRnt«. «»ttAlaBir: t4nl(« m *Bftntw »ft C#n». il. JfkT. -&t« «tu II—I* XO)t carx«. #aaMftictbcii tuet»« buM sntffjfji! «a. nmnrolol! (Sin. Whrijai mffit bmiitfttfumt latlntttnnpen rtm« tu Pasalnmq otgra tWwitirna,) tn HEtafi fcB» xtcBira egtaorB. A« tftn*- r-Korf.ldBt i«»« SiitüaoA nn» L»»»u>» akraM. 1^'WhiiIn'loi-JtirrH 3*.WO. Verwaltn««: NathanSgaffe Nr. 5. rue»b«n Rt. 21, »almirt«it ?'epigsdrdmipl»gr» Datch Mc Voll twflca : tflrrtrltHtig ... » ) H H»IdjShti, .... K CM ««-qiüdtiz. . . . K is*w iVlir l *■— «aiÄichri, . . . . K LS"- Slll «ullank ftfcHKn sich f.r ein r,*A«blltt(Q. «haaclrtttft «oaatntat« Idlrn MI »ur Ktt-iKcttaiM Die Gefahren der südslawischen Bewegung. katholisch und orthodox ist noch vorhanden, er prägt sich in Kroatien und in Bosnien noch in der Gruppierung der politischen Parteien auS, allein er hat in den letzten Jahren wesentlich an Kraft verloren. Die Koalitionsparteien in Kroatien, die nur durch einen starken administrativen Druck au» einer Mehr-heir in ein« Minderheit des Landtages verwandelt worden ist. beruht auf dem Grundsase nationaler Einheit zwischen Kroaten- und Serdentum und unterdrückt somit den konfessionellen Gegensatz, und wenn die kroatische Rechtspartei auch ihren kroatisch-katholischen Sonderstandpunkt beibehalte» hat, so ko-operiert sie doch mit der Koalition. Nun ist aller« dingS im Verlauf dieses Jahres der kroatisch.jlowc nische Nation alverband aus katholisch. südslawischer BasiS gegründet worden, der die Rechtspartei im Königreiche Kroatien die Südslawen Oesterreichs und die Kroaten Bosniens umfaßt; allein wie wenig diese Organisation als «in politisches Gegengewicht gegen die großserbische Bewegung zu gelten hat, geht daraus hervor, daß erstens der Exponent der katholischen Richtung im Südilawenbund, Dr. Schu« sierschitz, die nationalpolitischen ExpansionSbestrebun-gen Serbiens unterstütz?, trotzdem aber sich den Bei-fall eines großen Teile» deS Verbandes so wenig zu erringen weih, daß diese in der ausgesprochenen Ab-ficht, die Regierung zur Nachgiebigkeit gegen Serbien zu zwingen, gegen ihn Front macht. — In der Gluthitze der nationalen Bewegung im Südslawen» lum verflüchtigt sich eben mehr und mehr der kon-sessionrlle Gegensatz; allein, gesetzt den Fall, daß es gelänge, ihn aufrecht zu erhalte», so würde die För-derung der großkioatischen Bewegung aus die Dauer die großserbischen doch nicht paralysieren. Wenn die Südslawen in Oesterreich und die Kroaten in Un- garn unter diesem Verwände die volle Befriedigung ihrer nationalen Wünsche verlangen, so heißt daS nichts anderes, alS die Bildung eine? dritten, süd-slawischen TeilstaateS im Rahmen der Gesamtmon-archie fordern, der Kroatien, B»Snien. Dalmatie«, Trieft und das Küstenland, Krain, Südkärnten und Südsteiermark umsasfen würde. Wären die Südfla-wen der Monarchie so weit, so würd« dann s«hr bald mit«? ihnen dieselbe Unadhängigkeitsbewegung einsetzen, die durch Jahrzehnte mit der Trennung Ungarns von Oesterreich drohte und von Serbien auS würde natürlich alles getan werden, um diese Bewegung zu schüren, ohne daß man von Wien auS dagegen wirksam auftreten könnte, weil ja der dritte, südslawische Teilstaat der Monarchie die auswärtig« Politik unmittelbar beeinflusien könnte. Was von der Expansion der grobserbischen Bewegung also in ferner Zukunft zu befürchten wäre, würde die groß-kroatisch slowenische in kürzester Zeit schaffen: Die faktische Abdrängung der Deutschen und der Magya-ren von der Adria, der bald auch die formelle Ver-einigung SroßkratienS und Großserbiens zu einem großen südslawischen BundeSstaat folgen würde. Die Gefahren der großserbischen Bewegung durch die nationalpolitische Saturierung der Süd-slawtn der Monarchie beschwören zu wollen, wär« also eine schlechte Politik, weil sie die Zersetzung der Monarchie fördern würden, indem sie die Expansion de» SüdslawentumS erst recht nach dem Nordwesten lenken würde. Die Ereignisse auf der Balkanhalbinsel haben bewirkt, daß die Bedeutung der südslawischen Frage heule von niemandem mehr verkannt wird. Jeder, der Oesterreich Ungarn da« Recht der Selbsterhaltung zubilligt, begreift, daß die Monarchie stch durch die südslawischen ExpansionSbestrebungen gezwungen fleht, einzugreifen, allein sowöhl in Oesterreich als auch Deutschland verfällt man teilweise in den Irrtum, die Bedeutung der konfessionellen Gegensätze zwischen Katholizismus und Orthodoxie im Südslawentum zu überschätzen und in der großkroatischen Bewegung den natürlichen Gegner der großserbischen zu erblicken. Aus diese Weife gelangt man dann von selbst zur Anerkennung deS Grundsatzes, den der Führer der klerikalen Slowenen, Dr. schusterschitz aufgestellt hat, daß „dem neuen großslawische» Reiche auf dem Balkan ein moralisch gleichstarker Faktor innerhalb de? Monarchie entgegengestellt weiden müsse: die national befriedigten Südslawen der Monarchie." Schon der Umstand, daß Dr. Schusterschitz weiter erklärt, wenn die Südslawen der Monarchie voll bc-friedigt würden, gar kein Grund mehr vorhanden sei, gegen die Festsetzung der Serben an der Adria aufzutreten, müßte bedenklich stimmen, wenn nicht schon die Voraussetzungen einer solchen Politik der Saturierung der Südslawen der Monarchie falsch wären. — Der konfessionelle Gegensatz zwischen (Nachdruck verboten.) Aeutschtands größter Dramatiker der Hegenwart. Zum 50. Geburtstage Gerhart Hanptmann'S. 1862 — 15. November — 1912. Von Dr. Albin Kreusch. Die gegenwärtige Dichtergeneratio» in Deutschland ist reich an anerkannten Persönlichkeiten. Unter ihnen sind viele Namen von gutem Klang. Keiner aber dürste weniger umstritten von der Kritik, mehr anerkannt vom Publikum und bekannter im AuS-lande sein, als Verhärt Hauptmann, der heute sein fünftes LebenSjahrzehnt vollendn. Sein« künstlerisch« Entwicklung gibt zugleich ein gutes Bild vom Wer-den drr neuesten deutschen Literatur, die so machtvoll in der Mitte der achtziger Jahre deS vorigen Jahr-hundert» einsetzte und heute, unter ruhmreicher Führung unseres Jubilars, einen vollen und gläuzenden Geistessieg wohl allüberall zu verzeichnen hat. In Gerhatt HauptmannS Leben spiegelt sich darum das geistige Leben unserer allerjüngsten Ver-gangenheit. Und eS ist sicherlich nicht uninteressant, heute nach Abiaus eineS Vierleljahrhunderts dies« lite-rarische Welle zu beobachten, die einen starken Ein-fluß aus unser Denken, Fühlen und Empfinden ausübte. Das unseres Dichters wird uns deshalb am besten darüber insormieren: seinem Wirken und Wollen, seinem Schassen und Streben sollen deshalb die folgenden Zeilen gewidmet sein; sie werden zugleich vtrsuchen, seiner ragenden geistigen Bedeutung gerecht zu werden, auf die unser Vaterland mit vollem Recht stolz sein darf, wenn es seinen Dichter und Säuger in gebührender Weise ehrt und wür-digt; und er verdient diese Würdigung. Gerhart Hauptmann, der heute Fünfzigjährige, wurde am 15. November 1862 zu Salzbrunn ge-boren i er ist also ein Sohn der fchlrsifchen Mark. Die Statur seiner Heimat übte auf den heranwach-senden Knaben einen außerordentlichen Einfluß ans. Zunächst widmete er sich dem landwirtschaftlichen Berufe. DaS war aber gewissermaßen nur verhältnismäßig vorübergehendes. Dann ging er an die Breslaner Kunstschule. Hier glaubte er die vorhan-denen Fähigkeiten besser werten zu können. Später studierte er an den Universitäten zu Jena und Berlin; er trieb Allgemeinwissenschaft und naschte hier und dort herum. In den Jahren 1883 und 1884 finden wir Gerhart Hauptmann in Italien. Der Künstler in ihm ist längst erwacht und erstarkt nun unter den Einflüssen der unvergänglichen Antike zusehends. Nach längerem Ausenthalte in der Schweiz und in Berlin siedelte er schließlich nach Schreiberhau im Riesengebirge über. Hier in der Heimat sand er erst wieder sicheren Boden unter den Füßen, den er zum dichterischen Schaffen gebrauchte. Vorübergehend weilt er dann noch häufig in Dresden und Berlin. I n allgemeinen rollte sich sein Leben ziemlich glatt ab. Der Erfolg verließ ihn niemals recht. Stets hatte er daS rechte Empfinden dafür, dem Ausdruck zu gebe», was die Zeit gerade verlangte; und das ist sür einen wirksamen Bühnenschriststeller ja doch schließlich immer die Hauptsache. Denn in dieser Fühlung mit der Zeit liegt der eigentliche Grund fiir den innigen Kontakt, der ihn mit Leser und Publikum verbindet; und diese Gabe besaß Gerhart Hauptmann stets in einem denkbar höchsten Maße. Hauplmanns künstlerisches Schaffen entwickelt sich allmählich. Lyrische Stimmungen kennzeichnen die beste Art seiner Dichtungen am gelungensten. Wir wollen daher zum besseren Verständnis unseres Dichters und gleichzeitig zur charakteristischen Kenn-zeichnung seiner ganzen künstlerischen Att das ..Lied der Engel- aus „HanncleS Himmelfahrt", einem seiner bekanntesten Märchendramen, hierher fetzen; in diesem ernst-schönen, reimlosen Liede heißt eS: Auf jenen Hügeln die Sonne, Sie hat dir ihr Gold nicht gegeben; Das wehende Grün in den Tälern, Es hat sich für dich nicht gebreitet. Das goldene Brot auf den Aeckern, Dir wollt' es den Hunger nicht stillen; Die Milch der weidenden Rinder, Dir schäumte sie nicht in den Krug. Die Blumen und Blüten der Erde, Gesogen voll Dust und voll Süße. Voll Purpur und himmlischer Bläue, Dir säumten sie nicht deinen Weg. Wir bringen ein erstes Grüßen Durch Finsternisse getragen; Wir haben auf unfern Federn Ein erstes Hauchen von Glück. Wir führen am Saum u.is'rer Kleider Ein erstes Duften des Frühlings; Es blühet von unfern Lippen Die erste Röte deS TagS. Seite 2 Adg. Mnrckhl über dir südslawische Bbstrnktion und dr» Staatsvoran-schlag. (Schluß.) Sie tut die« auch in anderer Weise, indem sie z. B. gewisse Vorlagen, wie die Lokalbahnvorlage, die einen großen Auswand erfordern, zurückhält, bei den materiellen Bestimmungen der Dienstpragmatik einen engherzigen Standpunkt einnimmt, hinsichtlich der Gewerbe fördern ng und Fürsorge für die im Ge. werbe tätige Jugend eine Sparsamkeit obwalten läßt, die hier nicht am Platze ist. Dieser Weg kann natürlich nicht zu einem be« friedigen den Ziele führen. Auch der Versuch des Berichterstatters, den StaatSvoranschlag in dem AuSgabenpräliminare zu snisieren, kann allein nicht zu diesem Ziele führen, ebensowenig kleinliche Maßnahmen, wie die vom Herrn Finanzminister erwähnte Auflassung einzelner kleiner Steuerämter, die Zusammensetzung von etni» gen Deposilenämtern. die Einschränkung, der Zahl der Praktikanien und Kanzleigehilsen. Damit soll nicht gesagt werden, daß eine umsassende Verwaltungsreform zu einem dringenden BedürsniS geworden sei. Wir können aber nicht warten, bis es da» zukommt. Ganz und gar verwerflich ist aber ein ModuS, der zwar nicht offiziell, wohl aber insgeheim einge-halten wird, und das ist daS Anziehen der Steuer-schraube, sei eS um daS unter Aufbrauch der die-fernen aufgestellte Einnahmenpräliminare im tatfäch-lichen Erfolg zu erreich:« oder fönst Lücken, die sich unter Aufrechthaltung der gegenwärtigen Einnahmsquellen ergeben, auszufüllen. Heute, wo unsere Volkswirtschaft schweren Er-schütternngen ausgesetzt ist und noch schwereren Er-schütternngen ausgesetzt sein wird, die noch empfind-licher als bisher auf die Lebensverhältnisse des Mittelstandes und der Arbeiterschaft einwirken werden, heute es zu versuchen, Lücken und Abgänge durch eiu systematisches Anziehen der Steuerschraube aus> zusüllen und zu ersetzen, ist nicht zu rechtfertigen. Man übersieht dabei, daß durch ein derartiges Vor-gehen nicht nur loyales Fühlen verletzt. Ungleich-heilen — je nach dem subjektiven Vorgehen des betreffenden Organes — geschaffen und Verdrossenheit ausgelöst, die Entwicklung der Steuerkrast der Bevölkerung untergraben und die Erwerbskrast der breiten Schichten in empfindlicher Weise geschwächt wird, sondern daß dadurch die gewünschte Sanierung der Finanzen niemals herbeigeführt und die Not wcndigkeit deS SchnldenmachenS niemals hintangehalten werden kann. Wir nannten daS zitierte Gedicht ernst-schön. Mit Absicht. Denn ernst ist alle Kunst Gerhart HauplmannS. Das ist ein Urteil, das ihm auch die moderne Literaturforschung ausgestellt hat. Irgend ein hoher sittlicher, meist sozial gefärbter Gedanke lebt in allen diesen künstlerischen Schöpfungen. Ger liart Hauplmanns erfolgreichste Dramen find: „Vor Sonnenaufgang", „Das Friedensfest", „Einsame Menschen", .Kollege Cremplon', ,Die Weber', „Der Biberpelz", „Hannele", „Florian Geyer", „Die ver-funkene Glocki", „Fuhrmann Henschel", „Schluck und Jau", „Michael Kramer", „Der arme Hein-rich" usw. Oft sind diese dramatischen Schöpfungen in ein zarteS, lyrisches Märchengewand poetisch ein-gehüllt. Zweimal wurde der Dichter sür seine Dra-men mit dem Grillparzerprcise ausgezeichnet, den er auch vollauf verdiente, obwohl eS ihm an Gegnern keineswegs fehlte. Seine bekanntesten Profaarbeiten sind „Der Apostel" und „Bahnwärter Thiel". Beide gehören seiner dichterischen Frühperiode an. Das ist das bisherige Lebenswerk Gerhart Hauptmanns. Mit seiner literarischen Bewertung beschädigen sich verschiedene Essays und Broschüren; am wertvollsten dürsten diejenigen von Bartels, Schlenther, Wörner und Bulthaupt fein, die es sich im wesentlichen zur Aufgabe setzten, Gerhart Hauptmanns Stellung in der modernen deutschen Literatur der Gegenwart zu fixieren und seinen Einfluß auf die zeitgenössische Dichtergeneration zu bemessen. Gerhart Hauptmann war niemals ein im Still-stand Verharrender; unausgesetzt ivar er bestrebt, über sich selbst hinauszuwachsen und das Beste feines Könnens zu geben. A 'V Ui.» > Die zahlreichen Bedürfnisse aus Volkswirtschaft-licheni und sozialem Gebiete verlangen nach Besrie-dignng. die ungeheure Verteuerung der LebenSmiltel drängt zu entsprechenden Maßnahmen zugunsten der Betroffenen, die nicht im Wege des SchuldcnmachenS gedeckt werden können und für die auch auf dem vom Herrn Berichterstatter vorgeschlagenen Wege ein Auskunstsmittel nicht gefunden werden kann. DaS einzige Mittel ist und bleibt gegenwärtig die Finanzreform. Wir brauchen sie notwendig und sie wird durchgeführt werden müffen. Die Regierung kann nur dann Anspruch auf daS Vertrauen der Bevölkerung erheben, wenn sie mit Vermeidung aller unbilligen und unzulässigen Wege ihre ganze Ener-gie auswendet, um aus dem einzig möglichen Wege Ordnung in unsere Staat»- und Landesfinanzen zu bringen. D»r Finan;u>rlt Europas und der Vulkan. Unaufhaltsam vollzieht sich der Zusammenbruch der europäischen Türkei. Der territorialen Liquidie-rung der Türkei wird auch die wirtschaftliche folgen. Die Türkei schuldet ganz Europa und die Lösung der Finanzftage am Balkan dürfte eine sehr schwie-rige werden; denn vielerlei Jntereffen werden dabei an der Arbeit sein. In der „Wiener Allgemeinen Zeitung" finden wir die finanzpolitischen Jntereffen, die Europa mit der Türkei verknüpfen. Deren aus-zugsweise Wiedergabe dürste auch weitere Kreise in-teressicren. Da sind zunächst die Orientbahnen. Von europäischen Finanzinstituten (Wiener Bankverein, Deutsche Bank, Schweizer Kreditanstalt) mit einem Aktienkapital von 50 Millionen Francs ins Leben gerusen, halte die Gesellschaft vorerst in Wien ihren Sitz, der erst im Jahre 1910 nach Konstantinopel verlegt wurde. In ihrem Betrieb (die Linien selbst stehen in türkischem Besitz) befinden sich die Eisen-bahnlinien: Konstantinopel bis zur bulgarischen Grenze, Saloniki—Mitrowitza, UeSküb—Zibeftfche, Babacski—Kirkkiliffe; überdies die Linie Saloniki— Monastir. Der Betrieb der ostrumelischen Linien wurde im Jahre 1909 gegen eine Entschädigung von 215 Millionen Francs an Bulgarien abge-treten. Die Unternehmung, die nun selbstverständlich an der Neugestaltung der Machtvcrhältnifse auf der Balkauhalbinsel sehr bedeutend interessiert ist. zahlte bisher an die Türkei einen Ertragsanteil als Pacht. Da ist ferner die feit 188.*} bestehende Türkische Tabakregie-Gesellschaft, deren Konzession bis zum 2. April des Jahres 1914 reicht. Bor KriegSauS-bnich haben übrigens, wie nebenbei bemerkt sei, Verhandlungen über die Verlängerung der Konzession geschwebt. Gründer der Gesellschaft, deren Aktien-kapital 40 Millionen Francs beträgt, waren die DaS sind, in knappen Strichen gezeichnet etwa die Bahnen, in denen sich Gerhart HaupttnannS Leben bisher abrollte. Obwohl seine künstlerische Entwicklung »och keineswegs abgeschlossen ist. so hat er doch eine gewiffe, allgemein anerkannte Höhe er-reicht. Noch viel Schönes, von bleibendem Werte, dürfen wir von seiner Muse erwarten. Vielen hat er Anregung und Begeisterung gegeben. Und das danken wir ihm heute ans aujrichiigem Herzen. Zu» gleich wissen durch ihn und mit ihm. daß die geistige Entwickelung des BolkcS nicht still steht, sondern ständig in erfreulichem Fortschreiten begriffe» ist. DaS aber ist die nationale Bedeutung des Poeten, den wir heute begeistert seiern. Nicht nur Handel und Wandel und Wissen-schast blühen in der deutschen Heimat; auch die Kunst schwingt die Fahne der Entwicklung. Gerhart Hauptmann ist einer der bedeutendsten ihrer Ban-nerträger. Er ist der Herold neuer geistiger Werte. Sein Dichterauge späht in das Land unserer Zu-funft und weist der deutschen Geisteskultur neue Bahnen. Ans freudigem Herzen wünschen wir des-halb dem Fünfzigjährigen Glück und Heil aus den ferneren Lebensweg. Er, der geistig so Ueberreiche, möge seinen Freunden, seinen Verehrern, seinen Volksgenossen noch manches Unvergängliche schenken aus dem goldenen Schatze, dem ihm die unsterbliche Muse der Dichtkunst in verschwenderischer Fülle ge-geben hat. Das ist der Wunsch deutsches Volkes heute am fünfzigsten Geburtstage feines gefeiertsten Dichters. Nummer 92 Kreditanstalt, Bleichröder und die „Banque Im-periale Ottomane". Ihre Aufgabe besteh« im Be trieb des türkischen Tabakmonopols. Die Gesellschaft verfügt über sehr große Reserven, die bei Liquidierung der Unternehmung ausgeschüttet würden. Die Konzessionsurkunde der Gesellschaft enthält die be merkenswerte Klausel: «Wenn die Türkei Gebiets-verlust erleide», werden alle Lasten und Ausgaben der Gesellschaft proponionell verteilt." Da sind schließlich die vo» der „Dette Publique" verwalteten Türkenlose, deren insgesamt etwa 400.000 Stück im Umlaufe sind, wovon etwa ein Viertel in Oester reich-Ungarn, waS nach dem gegenwärtigen Surfe dem Betrag von rund 21 Millionen Kronen ent^ spricht. Die türkische Staatsschuld gliedert sich: 1. in aus ägyptischen Tribut fundierte, 2. in aus Grund des Muharremdekreis (20. Dezember 1881) vom „Conseil ^Administration de la Dette Publique Ottomane" verwaltete (Unifizierte Anleihe und Türkenlose). 3. in durch Spezialsicherheiten (gewisse Steuern, Gebühren und Stempel) garantierte, übri genS auch meist von der „Dette Publique" verwal tete Anleihen. In französischem Besitz befinden sich türkische StaatStitres im Werte von rund zwei Milliarden Francs, in deutschem von einer Milliarde Francs. Die „Dette Publique" verfügt über eine provinzweise geführte Statistik der Staatseinkünfte. Die an die „Dette Publique" abgesührten Beträge wiesen seit dem Jahre 1907 Steigerungen auf. wo bei zu bemerken wäre, daß die europäische Türkei für die Deckung des BedarseS der „Dette-Publique"-Staatsschulden etwa ein Drittel, die asiatische zwei Drittel des Betrages lieferten. Das sind Daten, die keines weiteren Kommen-tars bedürfen. Die wirtschaftliche Liquidierung der Balkansrage wird Europa nicht weniger Sorgen bereiten als die politische. „Es ist an dir Zeit" ist der geheimnisvolle Ruf, der durch Goethes Mär-chen tönt. Ja, es ist an der Zeit, in» Leben, in die greifbare Wirklichkeit umzusetzen, was Dr. Ewald Haufe in seinen Schriften längst vor dem lärmen-den Auftreten gewisser Schulreformer verkündet: das Evangelium der natürlichen Schule. Es ist nicht zu verkennen, daß eine mächtige Bewegung durch unser deutsches Volk geht. Müde des Druckes geistiger Fremdherrschaft, rüttelt eS an den Gitterstäben des Gefänguiffcs, in das man seine Art und fein Denken gezwungen hat. Der Besten viele scharen sich zum Neudeutschen Kulturbunde, andere, wie der Armane Guido von List, deffen hochbedeutsame von Sehergabe zeugenden Werke un ter uns Kulturbiindler viel zu wenig gekannt sind, wandeln einsame Wege, die doch zu uns führen. Und das ist das untrüglichste Zeichen, für die Er-Haltung der gefunden Lolkskraft unseres VolkStumS. daß sie auS so vielen zerstreuten Quellen sprudelt. Zu tief aber steckt dem Deutschen daS Reden und Träumen im Llute, noch sehlt's an Taten. Die erste und wichtigste Tat, die wir brauchen, ist Landerziehungsheime zu schaffen, wo in Hauses Geist männliche und weibliche Jugend erzogen wird. Nicht LanderziehungSheime für angefaulte Großstadt pflanzen, die unbedingt „durchkommen" sollen bei den verschiedenen Mittelschulprüsungen, sondern LanderziehungSheime für gesunde Jungen und Mädel tüchtiger deutscher Eltern, die nicht Hosratstitel, sichere Pension und Orden als Ziel aller Bildung betrach ten, die nicht „etwas machen" woll n aus ihre« Kindern, sondern sie werden lasten wollen, was in ihnen steckt. Und so unverwüstlich ist deutsche Volks kraft, daß sie trotz der vielhundertjährigen Sünden und Fehler unseres Kulturtreibens einige wenige Generationen natürlich Gebildeter eine Gesundung deutschen Wesens herbeiführen können. Nicht auf die Pflege der schulentwachsenen Jugend darf sich un-sere Haupttätigkeit richten. Sie kann nur notdürftig und unsicheren Ersatz bieten sür das, was in der ersten Kindheit versäumt worden, natürliche natio-nale Erziehung durch die Elementarschule schon. Und es ist an der Zeit, gerade jetzt ist es an der Zeit, mit der Gründung von Land-Erziehung»-Heimen zu beginnen. Das einzige derzeit in Oester-reich bestehende im 19. Wiener Gemeindebezirk geht seiner Auflösung entgegen. Zudem war eS auch nur aus dem Strebe» geboren, eine Anzahl mißratener Jungen zum .Durchkommen" zu verhelfen. Man ruft aber allerorten nach Erziehung?- und Unter-rich:sreformen. Freilich müssen erst die Eltern mit sich in» reine kommen, was sie sür ihre Kinder vor- MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Fa»nilie. So«vta«sbetlaae der ».Deutsche«» Wacht" t« Lilli. Nr. 46 .Die «oüdmart" erscheint Je&tn oonnicm ol« unemaeltlich« Beilage für bw Üejtt der «Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmari" nicht käuflich- 1912 (Nachdruck verboten.) Am Hraöe eines deutschen Wädchens. Skizze nach dem Leben von A. Pristolitsch. Wieder ist der rauhe Geselle Herbstwind dnrch daS Land gezogen nnd ha» die Bäume ihres Blätter-schmuckes beraubt, die nun ihre kahlen Aeste gleich nackten Armen in die kalte Novemberluft hinaus-ragen. Unter meinen Füßen raschelt daS dürre Laub und aus dem nahen Städtchen dringen schwermütig die Klänge der Allerseelenglocken an mein Ohr, während ich langsam ans der Straße die Anhöhe erklimme, auf der der deutsche Ritterorden der lei-denden Menschheit eine Stätte errichtet hat. Hier auf einem der äußersten Ausläufer der rebenreichen, Windischen Büheln erhebt sich der stolze Bau des Krankenhauses nnd mahnt weit in die kroatischen Lande hinein, ein leuchtendes Beispiel edler, deut-scher Menschlichkeit, zur Nachahmung. Ungezählte, auch auS den slawischen Landen jenseits des breiten DraufluffeS, folgen dem Rufe: „Kommt alle, die ihr mühselig und beladen seid!" Eben trete ich durch daS breite, von wilden Reben umrankte Tor, in den Park, der in weitem Bogen das Haupt-gebäude umzieht, da werde ich plötzlich durch den Ruf einer bekannten Stimme angenehm überrascht, und schon blicke ich in das freundlich lächelnd« Ge-ficht des alten Freundes meines BaterS. der hier schon seit vielen Jahren Primararzt dieses Kranken-hanseS ist. Nachdem ich ihm die Grüße meines BaterS überbracht und er mich mit vielen freund-lichen Worten eingeladen hat, fein Gast zu fein, ergreift der alte Herr meinen Arm und wir schreiten, in heiterem Gespräche versunken, durch einen Teil des Parkes, den ich vorher noch nicht betreten habe. Schon sind wir nahe der Wohnung meines Wirtes gekommen, als ein Grabmal an der nördlichen Um- friedung des Parkes meine Aufmerksamkeit aus sich lenkt. „ES war ein edle« Herz, das dieses Grab hier birgt," spricht mit veränderter Stimme der Doktor. Ein Ausdruck inniger Trauer liegt jetzt im Antlitze des alten Mannes, während wir schon nach wenigen Schritten an einem schlichten, steinernen Grabe stehen, dessen einziger Schmuck ein frischer Eichenkranz bildet, umschlungen von einem Bande im deutsche» Dreifarb. Voll Interesse hängt mein Blick an der in der Wand eingemauerten Marmor-tafel, ans der die Worte stehen: Schwester Anna, ihres Volkes Wohltäterin. Selten noch Hat ein Grabmal wie diese einfache Tafel einen so nachhaltenden Eindruck auf mich gemacht. Mit einem fragenden Blick wende ich mich an den alten Herrn, in dessen Auge eine Träne glitzert, während er spricht: „Ja, mein junger Freund, der Heimgang dieses Mädchens ging mir einst recht nahe. .Mehr denn je wird just heule die Erinnerung an eine längst vergangene Zeit in mir lebendig. Als ich damals als blutjunger Assistenz, arzt hieher kam, fand ich Schwester Anna noch in ihrer Jugendblüte vor. Uebcrall, wo das Elend am größten, da tauchte ihre schlanke Gestalt auf, und mit einem sanften Lächeln auf den Lippen und tröst-reichen Worten griff sie selbst ein, das Leid zu lin-der». So halte sie stets ein inniges Gefühl für fremden Schmerz, obgleich doch eigener Kummer ihr Herz drückie. und Segenswünsche murmelte der »-ranke, dessen Stätte sie verließ. Ich hatte mich bald an ihre Unterstützung so gewöhnt, daß mir in den schwierigsten Fällen ihre Mithilfe geradezu un° entbehrlich wurde. Mit freudigstem Mute pflegte sie gerade jene Armen, bei denen sie durch Infektion in ständiger Gefahr schwebte, und so wurde sie bald selbst daS Opfer ihres mutigen Berufes. An einem Sommernachmittage, an dem ich von einer mehrtägigen Reise zurückgekehrt war, wurde ich sogleich an Schwester Anna« Krankenlager ge- 2 rufen. Mit tiefem Schmerz erkannte ich, daß hier der allbezwingende Tod gebieterisch seinen Tribut forderte. Wie eine geknickte Nose lag sie da; ihr bleiches Antlitz nach vorne geneigt, während die letzten Strahlen der nntergehenden Sonne durch das Fenster ihr goldblondes Haar küßten. Sowie sie mich aber erkannte, da kehrten ihre Lebensgeister zurück, und sie gebot mir ihr, zu meinem nicht ge« ringen Staunen, bedeutendes Vermögen nur völki-schen Zwecken, besonders dem Deutschen Schulver-eine, zuzuführen. Sanft war sie sodann hinübergeschlummert. Ich aber vollzog getreulich ihren letzten Willen. Unter ihren Papieren fand ich auch einige Blätter, die mir ihre große, völkische Seele noch weit mehr offenbarten und einen Blick in ihre Vergangenheit gestatteten... Sie sehen mich heute in weicher Stimmung; doch werden Sie mich verstehen, wenn auch Sie diese Auszeichnungen gelesen haben!" Während ich aufmerksam den Worten des ge> mütlichen kleinen Herrn gelauscht habe, sind wir langsam bei seiner Wohnung angelangt. Seiner Einladung folgend, trete ich in ein behagliches, lichtes Zimmer, in dessen Ofen ein lustiges Feuer prasselt, während draußen die wilden November-winde heulen. Indessen ich der liebenswürdigen Auf-forderung meines GastsreundeS nachkomme und mit ihm einen kräftigen Imbiß, gewürzt mit einem köst-lichen Tropfen dieser rebenreichen Gegend, zu mir nehme, bricht langsam der Abend herein. Immer wieder kehren meine Gedanken zu dem Mädchen zurück, von dein meines Vaters Freund so warm gesprochen. Voll Interesse blättere ich daher in den vergilbten Papiere», die mir soeben der Doktor ge-reicht hat, woraus er selbst noch zu kurzem Besuch seiner Patienten in das Hauptgebäude hinüberge-gangen ist. In den alten Blättern mit der verblaßten Schrift, die das tiefe Herzeleid eines Mädchens er-zählen, das sich zur schönsten Liebe zu ihrem Volke durchgerungen hat, lese ich: „In jenem Teile deS südsteirischen Hügellandes, in welchem der Savefluß die Grenze bildet, lag das Gut meiner Tante, auf dem ich die glückliche Zeit meiner Kindheit verlebte. Früh verwaist, hatte ich in der Tante eine zweite Mutter gefunden, unter deren fürsorglicher Liebe mein Geist und Herz sich bildeten. Im achtzehnten Lebensjahre traf mich durch meiner Tante Tod ein härtn' Schlag. Ihr nicht unbedeutendes Vermögen ging ans mich über. In jenen schweren Stunden stand mir Konrad, mein Verlobter, getreulich zur Seite, uud das Band der Liebe knüpfte sich dadurch nur noch fester. Konrad war Ingenieur des nahen großen Bergwerkes. Durch sein überaus menschenfreundliche» Entgegenkommen hatte er sich die Herzen aller erobert, die ihn kann-ten. Die vielen Hunderte von Bergknappen blickten trotz seiner Jugend mit Verehrung zu ihm auf. Da feine Seele von der Liebe zu seiner Nation ganz durchdrungen war, so schmerzte eS ihn sehr, als er sah, daß der einst deutsche Boden immer mehr in slawischem Besitz überging. Zwar waren die Arbeiter de» Bergbaues, von denen viele eigenen Grund und Boden hatten, fast durchwegs deutsch, doch unter den Bauern gab eS nur mehr wenige, die ganz deutsch waren. Aus den Weiden dieses Hügellandes, auf denen einst Hirten znm Klänge der Schalmei deutsche Lieder schmetterten, ertönten nun die den Slawen so eigenen, klagenden Lieder der Wenden. Den kräftigsten Hort des dentfchen Wortes bildete noch die deutsche Schule, deren Untergang des nationalen Gegners unablässiges Ziel war. Es war zur Zeit der Sommersonnwrnde, als es dem Gegner gelungen war, d,e Schließung der deutschen Schule zu erwirken. Bleich und aus-geregt kam Konrad an diesem Tage zu mir nnd ries: „Anny, die deutscht Schule, unser Heiligtum, hat man unS genommen; aber heute, zur Feier der Sonnwende, Dill ich mit meinen Knappen laut dagegen Protest erheben." Ein banges Angstgefühl bemächtigte sich meiner und ich bat ihn, sich nicht unbedacht in Gefahr zu begeben. Als die Sonne unterging und der Abend langsam hereinbrach, da kamen sie mit ihren weißen und roten und grünen Lichtern aus den Bergwerken. Viele Hunderte kamen, lauter wetterseste Männer, Väter, die ihre Kinder die Muttersprache nicht ver-gesfen lassen wollten. Doch bevor die Menge noch aus den Platz vor die Schule kam, wo sie ihre Sonnwendfeier abhalten wollten, blitzten ihnen schon Bajonette entgegen. Wie ein Brausen ging eS durch das aufgeregte Volk. Da trat Konrad, umjubelt von den Bergknappen, hervor, erhob gegen die Schlie-ßung der deutschen Schule mit flammenden Worten Einsprache, mahnte die Menge zur Besonnenheit und forderte sie auf, ruhig nach Hause zu gehen. Als diese aber wie eine Maner standhielt und daS Toben und Brausen sich nur noch steigerte, da er-faßte mich eine namenlose Angst um Konrad, den ich in den vordersten Reihen sah. Mit voller Kraft bahnte ich mir einen Weg zu Konrad. Schon stand ich vor ihm und bat ihn in meiner Herzensangst zurückzugehen, da fiel zum Unglück ein Stein aus der Menge. Entsetzt rief Konrad: „Anna zurück!" und schob mich nach rückwärts. Gleich darauf knat-terten die Gewehre und Konrad brach, die Hand an daS Herz gepreßt, zusammen. Wie wahnsinnig vor Schmerz stürzte ich mich auf Konrab» Brust. Die Menge aber wich schreiend nach allen Richtun-gen auseinander. Verzweifelt bettete ich Konrad» Haupt in meinem Schoß. Der Mond ergoß sein fahle» Licht über da» Antlitz eine» Sterbenden. Noch einmal drückte er meine Hand und lispelte: „Anny, liebe Dein Volk!" Dann blieb sein Mund stumm für immer. Ich hatte mein Glück aus Erden verloren. Ich veräußerte meinen ganzen Besitz und lebte seitdem nur noch für die Leidenden meines Volke«!«-- Ergriffen lege ich die Blätter zur Seite. Im Geiste stehe ich wieder vor dem Grabe der „Wohl-täterin ihre» Volke»", der ich eine dauernde Erinne-rung bewahren werde.-- Dom Krikelwitd. Wir stehen wieder in der Zeit einer der für Jäger und Volk gewinnreichsten Jagden. Denn es ist unbestritten, daß durch die Gem«. jagd eminente materielle Werte in» Rollen kommen und daß auch daS ideelle Moment, die Gelegenheit zur Entsaltung von sportlichen Fähigkeiten, zur Durchbildung von Körper unb Intellekt wie zur Erzeugung außergewöhnlichen Seelenschwingungen in der freirauhen Berg»atur hinter gewandtem Wilde, bei solchem Weidwerke oft genug eintritt. „Für einen wahren Jäger ist bei unS die Gemsen-jagd die schönste und angenehmste von allen, allein es ist kein Fanllenzer dazu nötig, sondern ein Mann, welcher die Eigenschaften im wahren Sinne de» Wortes besitzt, die einem Manne gebühren." So hat ein erfahrener GemSjäger der alten, als Gemfenland berühmten Schweiz geschrieben. Wenn die Sonne von ihrer höchsten straft verloren ha», wenn die Bergmatten und Alpenrosen-hänge sich bräunlich und rötlich färben, da flutet ein frischer Zug durch Seele und Leib manches Jagdbesilssenen. ein Hangen und Sehnen nach Herr-lichem Alleinsein in stillen Kaaren, nach trunkenen Blicken über die im Herbst so ätherreinen Fernen mit ihren Kolonnen phantastischer Gebirge und einem Ehao» sonnenbeleuchteter Gipfel uud Kämme. Ein Sehnen aber auch durchbrodelt das Herz de« Wen-scheu, in dem urwüchsige Lüste noch nicht ganz er-storben sind, — seine Kraft zu messen mit Wild-heit und Rauhheit einer urwüchsigen Natur, mit Wind und Wetter, Frost und Nebel, Firn und Neuschnee und besonder» aber mit der robnsten, sehnenstarken, flinken Kreatur der Hochbergwelt, die Unterschlupf im wildesten Geselse, Psad und Wechsel anscheinbar unerklimmbaren Wänden hat, die aber auch den Menschen als ihren zeitweiligen Feind kennt und alle Kräfte ihrer entwickelten Sinne und ihre» hochstehenden Intellekt» aufbietet, deffen Beute-gelüsten zu begegnen. Ja, wildschöne, markige, feelestählende Freude drängt da Weidwerk aus Hochalmen und Kaaren » jeden Herbst in tausend Jägerherzen, festigt Faust und Auge, Muskeln und Sehnen, überhaupt den ganzen Organismus Tausender, auf daß sie nachher im Bereiche der Kultur wieder neugestärkt den Existenzkamps kämpscn nnd sich und anderen das Fortschreiten aus kräftig gesunder, kultureller Bahn ermöglichen. Mächtig greift der GemSjagdbetrieb also in die innersten und geheimsten Räder im Arbeiismechanismus der von Beqnemlichkeit und Weichlichkeit so vielsach bedrohten und nur mühsam durch alle Art von Sport in Halbkrast erhaltenen Kulturgesellschast unserer Tage: harmonisch wirkt er aus Aeußere» und Inneres wenn auch nicht aller, so doch sehr vieler Bergjagdbefiisfener ein und macht diese dadurch zu einem Rückgrat ihrer in Ueber-arbeit und Genuß entkräfteten Rasse. Jenen, die die« nicht begreifen oder die keinen Sinn sür harmonische, völkische nnd allgemein-menschliche Entwicklung haben, sei gesagt, daß die Bergjagd dieser Tage aber nicht nur ideelle, son-dern auch materielle Borteile für den BolkSkörper schafft, die umsomehr inS Gewicht fallen, als sie zum Teil mit Zahlenmaterial belegt erscheinen. Speziell unser altes Oesterreich schneidet dabei naturgemäß in auffallend vorteilhafter Weise ab. Denn nach amtlichen Ausweisen werden da, natür-lich nur in den Alpenländern, alljährlich gegen 10.000 Gemsen erlegt, daS heißt auf je 1000 Hektar des in Betracht fallenden Jagdgebietes zwei bi« drei Stück (in Tirol und Vorarlberg sogar 37, in Oberösterreich 23 Stück). Wenn man bedenkt, daß so ein Gams durchschnittlich gegen 20 Kilo Fleisch-gereicht hat und daß dieses Wildbret trotz seiner bei richtiger Zubereitung großen Schmackhaftigkeit und Nahrhaftigkeit ziemlich billig ist (0 80 bis 1 20 K per Kilo in Wien, aus dem Lande oft noch weniger), wa« zumal in unserer Aera hoher Fleischpreise in die Augen sallen muß, so mag man erwägen, daß unsere Berggazelle bei der Verproviantiernng der heutigen Kulturmenschheit. wenn nicht zwar wie da« Rot- und besonder» nicht wie da» Rehwild und wie die streckenreichen Hasen- und Hühnerbestände, so doch immerhin keine kleine Rolle spielt. GantS-krucken und besonders die Rückenhaare der Gemse, welche al» sogenannter Bart bei einem und dem-selben Stück einen Gesamtwert von 10 bi» 50 K. (durchschnittlich bei Winterböcken 10 bi» 30 K.) haben können, repräsentieren weitere durch die Fällung de» GamSwildeS erzielte Werte. Viel größeren Nutzen als aus diese Weise er-zielt aber eine völkische Gesamtheit auS der GcmS-jagd, indem sie dem Jäger die Gelegenheit hiezu verschaffen muß. Der Grundbesitzer kann sür gemsen-reiche» Terrain sehr hohe Pachtschillinge erzielen, so daß manche Gebirg»gemeinde hauptsächlich wegen ihre» GemSwildes eine direkte Einnahme von jähr-lich Tausenden von Kronen hat, von einem Boden, der anderweitig kaum eine nennbare Rente abwerfen könnte. Und der Jagdbesitzer, der seine Gam« nicht selber schießen kann oder will, erhält pro Bock SO bis 300 Kronen bezahlt, wenn er ihn durch einen Herrenjäger abschießen läßt. Noch mehr Bar-einnahmen au» dem GemSjagdbetrieb, naturgemäß 4 ' allerdings statistisch nicht nachweisbar, hat der ge-werbetreibende Teil der alpenländischen nnd der um-wohnenden Bevölkerung. Denn eS läßt sich leicht ermessen, welch solide und den Verhältnissen ent-sprechend komplizierte Ausrüstung ein Jäger haben muß, der Tage und Wochen hindurch das rauhe Alpenklima ertragen, weite Märsche vollbringen. Felsen erklettern, sichere Schüsse tun, sich gut er-nähren muß usw. Die besten Kugelgewehre iverden deshalb zur Bejagung deS Krnckenwildes um teures Geld gekanft, Zielsernrohre sind besonders da am Platze, nicht gerade nm weit, sondern um sicher schießen, das heißt dem Wilde rasch „ins Lebe»" geraten zu können. Schuhwerk von vorzüglicher Be« schaffenheit ist vonnöten, möglichst wasserdichte, warme Kleidung ebenfalls, auch Steigeisen, Schnee-reisen. Bergstock, praktischer Nucksack nnd gutes Fernglas. Gelegenheit genug also für den Gewerbe-treibenden, am Jäger Geld zu verdienen; weiteres beziehen Transportanstalten, Gastwirte, Treiber, Boten und vor allem die BernsSjäger und die Leute, von denen letztere ihre Subsistenzmittel kaufe». Man kann wohl sagen, daß die GemSjagd alljährlich Millionenwette in Bewegung bringt, wenn nian be-denkt, daß in Oesterreich viele Tausende von ein-fächeren oder überaus anspruchsvollen Jägern ihrer pflegen. Dabei ist das Gams ein Wild, welches wie fast kein anderes als Schädiger der Bodenkultur gar nicht in Betracht fällt, indem cS hauptsächlich nur Gras äst und auch dieses meist an Orte«, wo es für den Menschen und die domestizierten Tiere in der Regel doch verloren ist. Noch lange wird deshalb das edle Grattier das Herz nicht nur des Weidmanns schneller pochen machen, sondern auch jeder noch lange im Anblick dieses eigensten Wildes von HotteS freier Bergnatur schwelgen können. Weil eben der Jäger, der hegende Schützer auch der Gemsen, die er mit Sorgsalt auch durch den schnecreichsten Winter zu bringen sucht und deren gewissenlosem, Geiß und Kitz zusammen-schießenden Bedränger er nötigenfalls selbst mit der Büchse in der Fanst entgegentritt, auch aus diesem Gebiete — als Konservator heimischer Natur auf-tritt. Karl Berger. praktische Mtteikmgen. Ein Mittel zum langen Aufbewahren von Obst ist der Torf. Vom hygienischen Stand-punkte aus ist es überaus wichtig, daß wir unser Obst in nntadelhastem Zustande sür den Winter und bis zum Frühjahr hinaus ausbewahren können. Hierfür ist der Torf ein gutes und billiges Konservierungsmittel. Man verwendet denselben derart, daß man in ein Faß, Kiste oder dergleichen zuerst eine Schicht fein gesiebten Torf legt, darüber kommt dann eine Schicht Obst, )ann wieder Torf und so weiter, so daß die oberste Schicht wieder Torf bildet. Durch diese KonservierungSmethode verliert das Obst nicht im geringsten an Ansehen nnd Wert und hat auch die Kälte wenig Einfluß auf das der-artig aufbewahrte Obst. Wertvollere Speifekartosfeln bewahrt man, wenn irgend möglich, an einem Orte auf, an welchem 6 bis 8 Grad Celsius herrscht. Ein Süß-werden tritt unter solchen Umständen nicht ein. Wenn Speisekartoffeln, was oft nicht zu vermeiden ist, infolge längeren LagernS bei niederen Tempera« tnren süß geworden sind, so tut man am besten, die Knollen etwa acht Tag« lang in einem Raume von 20 bis 30 Grao Celsius liegen zu lassen. Sie haben ihren unangenehmen süßlichen Geschmack als-dann völlig verloren, weil der Zucker in ihren Zellen veratmet und zum Teil auch in Stärke zurückgebildet worden ist. Gefüllte Enteneier geben eine vorzüg-liche Beigabe für den Abendtisch. Man kocht sie hart, schäle sie und teile sie in zwei Längshälften. Alsdann reibe man die Dotter durch ein feines Sieb, hacke drei Champignons, eine kleine Chalotte, ein Dutzend Kapern, eine Scheibe mageren, ge-kochten Schinken ganz fein, mache von einem halben rohen Eidotter eine kleine Remouladensauce, gebe alle die obengenannten Ingredienzien hinein und sülle damit die Eier je mit kleinem Berg, bis die Masse aufgebraucht ist. Konservieren des Zahnfleische«. Dazu dient, die Zähne nebst Zahnfleisch öfters mit einem Salbeiblatt zu reiben. Die Engländer haben eine kleine Schachtel mit Salbeiblättern an ihrem Wasch-tisch, nm jeden Morgen Gebrauch davon zu mache». Besonders ist auch bei Krankheilen, nach dem Ge-nuß von starken Tropfen, welche nicht feilen die Zähne zerstören, die Anwendung eines Salbeiblattes zu empfehlen und dann der Mund mit Wasser aus-znspülen. Der hygienische Wert des Ob st-g e n u s s e S ist eine gewisse Zeit hindurch verkannt worden. In der Zeit, als die Theorie von den kan-zentrierten Nährwerten in die Familie drang und man am liebsten den Säuglingen geschabtes Fleisch und Emmentaler Käse gegeben hätte, verschmähte man die liebliche, kühlende, blutreinigende Gabe, welche uns die Natur in so einladender Weise bietet. Und doch kehren besonders die Kinder gar zn gerne bei dem „Wirte wundermild" ein, der ihnen frei-lich nicht Rotwein und Bier fchänket, sondern süße, saftige Früchte. DaS ist nun wieder besser gewor-den, seit sich hervorragende Kliniker gegen den frühen Genuß des Alkohols und auch gegen zu einseitige Berücksichtigung der Eiweißträger ausgesprochen haben. Versagen wir uns und den Kleinen daS Obst nicht. PntzpulverfürvcrsilberteMetalle. Man läßt 40 Gramm reines englisches Zinn nnd 10 Gramm Wismut zusammenschmelzen, setzt dann 10 Gramm Quecksilber hinzu, gießt die Masse mit 250 Gramm geschlämmter Kreide aus einen Reib-stein nnd reibt dieses zusammen zu einem Pulver; beim Gebrauch setzt man etwas Branntwein hinzu. Man reibt dann mit diesem Pulver versilberte, schon ganz abgetragene, rot gewordene, kupferne oder messingene Geräte «in, läßt sie trocknen und reibt sie schließlich mit einer weichen Bürste ab, wodurch sie ihr früheres schönes, weißes und blankes A«S-sehen wieder erhalten. Jiuuuuc 92 eciie 3 ziehen: Durchkommen bei BerechligungSprüfungen obibent erwiedert, er bemühe sich unab-lässig, die Tätigkeit dee HauseS in Fluß zu halten (II). Die Vorgänge im österreichischen Abgeordnetenhause. . Das österreichische Abgeordnetenhaus ist wieder»» der Schauplatz wüster Szenen, in dem das gesteigerte Selbstbewußtsein der Südslawen zum Ausdruck kommt. Mati obstruiert und skandalicrt, jedoch nicht nur um sür die erhöhte Bedeutung des Südslawentums zu demonstrier«», sondern auch um die österreichische Zentralgesetzgebung lahmzulegen. Ein österreichisches Abgeordnetenhaus das es nicht als seine erste und einstige Aufgabe betrachtet, die Vereinigung aller südlichen Kronländer der Monarchie zu einem eigenen Südslawenstaale zu bewirken, hat in den Augen ber «üdslawen keinen Wert und keinen Zweck mehr und darum soll es ruiniert werden. Daraus erklärt sich die neuette südslawische Obstruktion, die bereits einen Vorgeschmack dessen gibt, was „ an genießen würb«. wenn neben der österreichischen und der ungarischen Delegation auch noch eine südslawische die Gesamt« Politik der Monarchie beeinflussen würde. Eine gemeinsame deutsche Kundgebung. Am letzten Dienstag fand in Wien eine vom Bürgermeister einberufene Versammlung ber deutschen Vertreter für Nieberösterreich statt, die sich mit der Komensky-Schulfrage befaßte. Es sprachen Bürger-meister Dr. Neumayer, die ReichSratsabgeordneten des Deutschen NationalverbandeS Dr. Wader, D«nk und Wedra, die christlichsozialen LaudtagSabgeord-neten Nagler, Bielohlawek, Silberer, Spitäler und Kittinger (Deutscher Nationalvcrbaud). In den ein-hellig angenommenen Beschlußanträgen wird die Sanktionierung der lex Kolisko gefordert, da bei- § 6 des ReichsvolksschulgefetzeS nach ben seiuerzeitigen, von keiner Seite widersprochen?« Ausführungen deS Referenten über das Neichsvolksschulgesetz im Herren-Hause, Dr. Unger, den Landtagen das uneinge-schränkte Recht einräumt, üb«r die Unterrichtssprache zu entscheiden. — Von allen beutschnationalcn und christlichsozialen Rednern wurde bie unbedingte Not-wendigkeit eines geschlossenen Vorgehens aller beut-schen Parteien in nationale» Angelegenheiten betont. Aus Ltaöt und Land. Promotion. Heute wurde der Rechtsprakti-kant Herr Sepp Egersdorfer an ber Grazer Uni-versität zum Doktor der Rechte promoviert. Deutschradikaler Parteitag für Steier mark. Sonntag den 24. b. sinbet in Graz der für 1912 fällige Landesparleitag statt. Ihre Teilnahme haben die ReichsratSabgeorVneten Heine, Hum-mer und Dr. v. Mühlwerth zugesagt, die auch in der in Aussicht genommenen öffentlichen Volksver-lammlung da» Wort ergreifen werden. Schwurgerichtssesfionen im Jahre 1913. Vom Oberlandesgericht wird bekannt gemacht, daß die Reihenfolge der bei den nachstehenden Ge-richtshösen im Jahre 1913 abzuhaltenden ordentli-chcn SchwurgerichiSgerichtssitzungen bestimmt wurde, wie folgt: Beim Kreisgericht Cilli: die erste am 17. Februar, die zweite am 26. Mai, bie dritte am 1. September, die vierte am 1. Dezember; beim KreiSgerichte Marburg: die erste am 10. März, die zweite am 9. Juni, die dritte am 22. September, die vierte am 1. Dezember. Telephonmisere. Durch den Schneefall wurde das LokalteUphonnetz beschädigt. Es rissen mehrere Drähte und die Folge ist, daß man seit fast einer Woche in Cilli nicht telephonieren kann. Die Abonnenten werden vertröste», die Behebung der Schäden werde mindestens acht Tage dauern, man ieht aber nichts von Ausbesferungsarbeiten und mit Recht herrscht bei allen Telephonaboiineiite» über dieses rücksichtslose Vorgehen der Telcphonliniensek-lion arger Unwille. Es ist wirklich ausfallend, daß bei uns alle Staatsbetriebe durch den Mangel an l^lt^egenkommeil gegenüber dem Publikum in Miß-'teitl gebracht werden. Sinfoniekonzert. Die öffentliche Haupt-irobe zum Sinfoniekonzert findet morgen Sonntag voimittags um halb l l Uhr im großen Saale des Deutschen HauseS statt. Eintrittskarten sür Mitglieder 60 H.ller, für Nichtmitgliedet eine Krone, Schüler »er Musikschule frei. — Ausführung morgen Sonntag abends halb acht Uhr. Zugang durch das Haupt-tor. Vorgemerkte Karten können bis Sonntag vor-mittags 11 Uhr behoben werden; für die Abendkasse >aben Vormerkungen keine Giltigkeit, ausgenommen ür die von auswärtigen Konzertbesuchern bestellten Sinfoniekonzert des Eillier Musik' Vereines. Wir machen noch einmal daraus auf-mertsam, daß Sonntag den >7. d. um halb 8 Uhr abends daS Sinsoniekonzert des Eillier Musikver-eines im gioßen Saale des Deutschen HauseS statt» findet. Die Vortragsorbnung umsaht Schuberts 7. Sinfonie in E bnr, die „Odero»' Ouv.rture von Beethoven, die Halleu-Arie aus dem „Tannhäuser* und eine Reihe von Lieder», gesungen von Frau Mizzi Amlirositsch aus Laibach. Unter de» Kom-ponisten dieser Lieber |inb die beiden großen Steuer Hugo Wolf und Josef Marx vertreten. Insbesondere machen wir noch aus baS Lied „Am Abend" aufmerksam, dessen Slöpfer der hochbegabte Bor-stand beS Musikvereines Herr Dr. Rosic ist. — DaS Konzert verspricht nach der Bortragsordnung in jeder Beziehung anregend und erfreulich zu verlaufen. Der Musikverein hat alle seine Kräfte ausgeboten, um etwaS Gediegenes darzubieten. Möge auch das Eillier Publikum burch «inen zahlreichen Besuch deS Kon-zerteS zeigen, baß es sür deutsche Musik etwas übrig hat und bie im höchsten Grade bankenswerten und opsermntigen Bestrebungen jener Männer, die biesen Verein unter den schwierigsten Verhältnissen leiten, zu würdigen weiß. Herbstliedertafel des Eillier Männer-gesangoereines. Wir machen noch einmal da-rauf aufmerksam, daß die Herbstliedertafel des Eillier MännergefangvereineS am 23. d. im kleinen Saale des Deutschen Hauses ».anfindet. Di« Vorlrags-ordnung umfaßt folgende Ehöre: 1. „Gothentreue" von Hans Wagner, 2. „Wenn alle Arünnlein fließe»" von Plüddemann, 3. .,Olmfried'n" von Schmölzer, 4. „Wilde Roj' und erste Lieb " von Debois und enblich 5. „Im Dunkeln" von EngelSberg. Der zuletzt genannte Ehor wirb auf vielfachen Wunsch wieder gebracht. Nach dem großen Erfolge, ben der Eillier Männergesangverein beim BundeSsingen in Pettau davongetragen hat, darf wohl erwartet werden, daß das Stammpublikum der Liedertafel dieses Ver-eines sich gerade diesmal besonbers zahlreich «in-finden wird. — Die beiden letzten Proben finden Dienstag ben 19. b. und Freitag den 22. d. statt und müssen selbstverstänblich von allen ausübenden Mitgliedern besucht werden. Männergesangoerein „Liederkranz". Am 8. Dezember veranstaltet der Verein anläßlich seine» 25 jährigen Bestandes eine Festliedertafel im großen Saale des Deutschen Hauses. Nähere» hierüber dringen wir in den nächsten Blattsolgen. Evangelisches Kirchenkonzert. An sämtliche mitwirkenden Damen ergeht die dringend« Bitte, die nächste Chorprobe, Montag den 18. d. um 6 Uhr abends verläßlich zu besuchen. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn» tag findet in der Ehriftuskirche um II Uhr vor-mittags ein Kindergottesdienst, um 5 Uhr (nicht um 6 Uhr) abends ein öffentlicher GemeindegotteSdienst statt, in welchem Pfarrer May predigen wird über „Die Kraft der Müden". Am Dienstag nachmittags um 4 Uhr findet im Gemeindesaale eine Nähstunde deS Frauenvereines statt mit einem Vortrage de» Psarrerö über „Erziehung zur Geduld". Am Sams-tag abends um 5 Uhr findet im Gemeindehaus« eine Versammlung deS MäcchenbundeS mit einem Vor-trag des PsarrerS über „Die Kunst im Lichte der Ethik" statt. Bon unserer Schaubühne. Mittwoch den 21). d. geht zum erstenmale die Operetten Neuheit „Alt-Wien" von Gustav Kabelburg mit der Musik von Josef Lanner in Szene. Am Karl-theater in Wien erzielte das ungemein lustige Werk großen Erfolg und würbe bereits gegen 2tXlmal aufgeführt. Auch in Laibach würbe die reizende Operette mit besonderer Wärme ausgenommen unb dürfte sich ber Ersolg auch bei ber Erstaufführung in Cilli einstellen. In der weiblichen Hauptrolle tritt in dieser Spielzeit zum erstenmale bie Sou-breite Hedi Lambauer vor das Eillier Publikum; in den übrigen Hauptpartien sind alle ersten Ope° rettenkräfte beschäftigt. Zur Beruhigung. Offiziell wird mitgeteilt: Wegen der größeren Anzahl von Rekruten, wclche mit dem Jnsledentreten de» ueuen WehrgesetzeS ein-rücken, sind die Ausbildungsverhältnisse schwierig ge-worden. Die Heeresverwaltung sah sich baher veranlaßt, Rekruten für die im Bereich Bosniens unb der He'zegowina und Dalmatiens detachierten Bataillone von nun an zuerst durch vier Wochen in ihren Ka-derstalionen ausbilden zu lassen und dann erst zu ihren Truppenabte lungen zu senden. Dies« 4 Wochen sind nun abgelaufen und es beginnen (am 14. d.) die Abtransport? auS dem ganzen Gebiete der Mon-archie. Bei dieser Gelegenheit wird eS nicht über» flüssig sein, die Oeffentlichkeit angesichts dieser unge- Stut 4 Deutsche jyslu,» Nummer 92 wohnten Truppenbewegung aufzuklären, daß es sich um keinerlei außergewöhnliche Maßnahme Handel», son-dern, daß die Militärzüge, die man an manchen Orten sehen wir», nicht» alS RekrutentranSpone — die alljährlich« Mannschaftsergäozung - für die Truppn, de» 15. nnd 16. »orp» nach dem Süden führen. Auffindung antiker Grabstätten. Notar Dr. Winkler, der in der Umgebung von Windisch graz viele keltische und römische Grabstätten aufge deckl hat, machte in der letzten Zeit in der Näbe von Altenmarkt einige neue Ausgrabungen. Er fand ei» etwa vier Gevierimeter große» Postament zu eincm Mausoleum und daneben drei gewölbte Gräber. Die'e enthielten Knochenreste, mehrere Schüsseln und Tellern und einige Alaschen au« bläulichgrünem GWS. ferner zwei große Spangen au« Bronze und eine große Obstschale. Besonder» von den Tonfunden sind einige gut erhalten. Auch einige Lämpchen fand er. Es kann nach den bisherigen Funden al» be» stimmt angenommen werden, daß an der Stelle AltenmarkS daS alte Eolatio gelegen war. Vonifaziu» und Josefsblätter. Be kanntlich wurden an einem Tage deS Septembers dieses Jahres in Wien und allen Provinzorten überall die Josefsblätter deS-Vereines Freie Schule verteilt, die so ähnlich aussahen, wie die klerikalen BonisaziuSblätter. Während aber wegen der Kolpor-tage der BonisaziuSblätter noch nie jemand angezeigt wurde, obwohl diese stetS öffentlich geschieht, wurden die Verteiler der Josefsblätter, hauptsächlich in Wien, durchweg« angezeigt und letzten Samstag zu je 2 lt. Strafe wegen Uebertretung de» Kolportage» verböte« verurteilt. Ein Teil der 200 Verurteilten begab sich Montag in« Parlament, um wegen der ungleichen Behandlung, welche in Oesterreich klerikale und freiheitliche Kolportage finden, Beschwerde zu führen. Die Abordnung begab sich unter anderen auch zum Jostizminister Dr. R. v. Hochenburger, dem ebenfall« diese Ungleichheit vor dem Gesetze vorgehalten wurde. In seiner Antwort wie« der Justizminister Dr. R. v. Hochenburger darauf hin, daß die ihm unterstehenden Anklagebehörden erst dann einzuschreiten pflegen, wenn ihnen eine Anzeige vorliege. Er erklärte, daß er die völlige Unzulässig keit einer verschiedenen Behandlung bet Uebertretun gen deS Kolportageverbote«, je »ach der politischen Richtung, von der «ine solche Agitation ausgegangen ist, anerkenn«. Er werde erwägen, auf welchem Wege er eine solche Ungleichmäßigkeit in der Strafverfol-gulig beseitigen könne. Die Erklärung de« Minister« wurde zur Kenntnis genommen. — Hoffentlich wird diese aufreizend«, ungleichmäßige Behandlung nun auch «ingestellt! — Abgeordnete des Deutschen Na« tionalverbandes, die alldeutschen Abgeordneten und die deutsche fozialdemokratische Vereinigung sicherten der Abordnung ihre Unterstützung diese» gerechten Begehrens zu. Tschechen an der Adria. Die Groß mannSfucht der Tschechen kennt keine Grenzen; man könnte über ihre phantastischen „Einbildungen'' lachen, wenn sie nur nicht allzu rasch zu „Wirk lichkeiteu" de« Leben« würden. Den tschechischen Geldanstalten ist kein Plan zu utopistisch; sie wagen viel und gewinnen manche«, wa« den Deutschen eine blaue Romantik scheint, die höchsten« einer platoni-jchcn Liebe wert ist; selbst in den Adriagcbieten haben die tschechischen AuSdehnungsbestrebungen und Eroberungspläne feste, greifbare Formen angenom-nun; Heilanstalten, Fremdengasthöfe und dergleichen find läng« der ganzen Küste bi« Ragusa hinab au« dem Boden gewachsen. In Trieft prunkt da« Hotel „Balkan", Grado und Abbazia haben tschechische Gaststätten und tschechische Kurgäste, Grignano und Miramar kennen die Macht slawischen Kapital«; überhaupt scheint da« vortrefflich organisierte flawi-sche Geldwesen auf die Adriakurorte allen Ernste« ein Auge geworfen zu haben, um die geldlichen Bor-teile des vorwiegend deutschen Fremdenverkehr« un-auffällig für slawische Bestrebungen auszubeuten. Nicht anders kann man wohl den schier unglaub-lichtn Versuch tschechischer Geldanstalten deuten, weitere Besitzerwerbungen an der Adria dnrchzu-fetzen. Diesmal ist e« besonders die Bucht von Struguano (zwischen Jfola und Pirano), welche dir tschechischen Gelüste nach neuen Stützpunkten zur Ausbeutung de« lebhaften Fremdenverkehr« an der Meeresküste mächtig anzuregen scheint; tschechische Unterhändler haben wenigsten« — wohl im Auftrage tschechischer Kapitalisten oder tschechischer Ban-ken — die Villa Tartini und die schön gelegene Bucht Santo spirito käuflich zu erwerben versucht. Haben wir je von ähnlichen Bemühungen deutscher Banken gehört? Die fragen zunächst nach der Sicher-h«it der ersten Satzpost und nach Zinsenbürgschaft dort, wo die Ertragsfähigkeit nicht grundbücherlich festgestellt ist. Bon einer völkischen Schutznahme nach slawischem Muster ist nirgend« ein Hauch zu fpüren; soll man sich da wundern, wenn die ander» von Erfolg zu Erfolg schreiten und selbst außerhalb ihre« Siedlungsgebiete« Besitz um Besitz erwerben, den sie zu ihrem völkischen Besitzstande schlagen. Die zahlreichen tschechischen Hotelgründungen und Grund, erwerbe in Jstrien und Dalmatien bezeuge« neuer-lich die «ngriffSkraft dei völkisch wirkenden flawi-sehen Kapital«, welche« den Bestrebungen der vielen AngriffSvereine wirksame materielle Unterstützung an-gedeihen läßt und den Aneignung«taumel der Tschechen so gefährlich macht. Eine Megäre. AuS Rann schreibt man: Die bäuerlichen Eheleute Andrea« und Johanna Brumec in DittmannSdors leben schon seit geraumer »eit in Unfrieden und Streit. Der Gatte ist bereu« über 70 Jahre, die Gattin aber erst etwa« über 30 Jahre. Der GreiS ist daher der noch jungen Frau in mancher Beziehung im Wege. Schon im Oktober vorigen Jahr«« zündrt« st« da« Bett an. in w«lch«r ihr Gatte schlief, der damals mit knapper Not fein Leben rettet«. Am 10. d. kam e« wieder zwischen dem Ehepaar zu Streitigkeiten, wobei die Gattin eine fcharf geschliffene Hacke ergriff und auf ihren Gatten derart wuchtig losschlug, datz er leben«, ge jährliche Verletzungen erlitt und sogleich in« Kranken-hau« überführt werden mußte. Die Alpenländische landwirtschaftliche Ausstellung ISIS. Der Verein ..Srazer Herbst' messe" veranstaltet gelegentlich der Herbstmesse im Jahre 191? und zwar in der Znt vom 27. Sep-tember bi« einschließlich 5. Oktober eine alpenlän-difche landwirtschaftliche Ausstellung. Nachdem der selbe in den Jahren 1907 bi« 1911 bereit« R.n der-, Hengsten-, Schweine-, Schaf, und Geflügel schauen mit der Herbstmeffe M Verbindung gebracht hat. wird für da« Jahr 1913 von Tierschauen Abstaut» genommen und die alpenländische landwirt fchaftliche Ausstellung nach folgenden Gruppen ge ordnet werden: 1. Bodenprodukte: Weizen, Korn, Gerste, Hafer, Mais. Hülsenfrüchte: Bohnen. Hack-früchte: Futterrüben, Kartoffeln. Hopfen. Obst und Trauben. Gemüse. 8. Tierische Produkte: M'Uh; Butter; Käse. Al« Appendix dieser Gruppen Ge räte und Maschinen zur Verarbeitung und Unter fuchung und zum Transporte von Milch und Milch-Produkten, dann Stallgeräte und Stalleinrichtungen, letztere in Plänen und Modellen. 2. Landwtrt-fchaftliche Maschinen und Geräte: Bei dieser Gruppe wird durch die Pflege eine« regen Einvernehmens mit den ausstellenden Firmen dahin gewirkt werden, daß hauptsächlich solche für die Bodenprodukt.on de« Alpenlande« notwendigen und nützlichen Maschine» und Geräte zur Ausstellung gelangen, wo ti möglich ist, diese wenigsten« zeitweise >m Betriebe vorgeführt, Maschinen und ihre Teile, wie z. B. Saat-Vorrichtungen bei Sämaschinen, Trommeln der se-paraloren demontiert zur Ansicht gebracht uxrten und daß auch bildliche Darstellungen und Konstruk-tionSzeichnungen zur Ansicht gelangen. 4. Landwirt fchaftliche Bedarfsartikel: In dieser Gruppe werden nur Kunstdüngemittel und solche Futtermittel zur A'lSstellung gelingen, die ein verarbeitetes Rohmate-riale darstellen. Die Anordnung wird nach Materien erfolgen und die Aussteller verhalten werde», durch Aufschriften den Gehalt an wirksamen Bestandteilen, die Art der Anwendung, eventuell der Erzeugung zur Darstellung zu bringen. 5. Darstellungen ökonomischer Verhältnisse: Zu dieser Gruppe gehören Daien über die ProduktionSgruudlage einzelner He-schickungsgebiete. Wirtschaftspläne typischer Betriebe Rentabilitätsberechnungen und die Buchführung de« Landwirtes. 6. Landwirtschaftliche« Versuchswesen, Unterrichtsweieu und landwirtschaftlicher Förderung«, dienst: Hiezu gehören Darstellungen der Versuch«-tätigkeit der landwirtschaftlichen Versuchsstatwnen, da« landwirtschaftliche Unterrichttwefen und graphische Beranfchaulichungen der Tätiakeit der landwirtschaft. liehen Vereine und Genossenschaften. 7. Forst und Jagd: In dieser Gruppe gelangen zur Ausstellung ^oistpropukte, Forstbetriebseinrichtungen, Jagdtro-phäen, sowie Hilfsmittel des Forstbetriebe« und der -iaad. 8. Andere Schaustellungen: Um den Besuch der Ausstellung seitens der ländlichen Bevölkerung möglichst rege zu gestalten, werden au mehreren Tagen der AuSftellungswoche Konkurrenzen veranstaltet werden und zwar : Eine Pflugkonkurrmz, welche sich auf Tief- und Flachpflüge bezieht. Eine Konkurrenz von Geräten zur Lockerung des Unier-anindes, wie Exstierpawren, Federeggen, Grubber und Untergrundpflügen. Eine Konkurrenz für Schrot-mühlen mit Hand-Göppel und Maschinenbemeb. Eine Konkurrenz für Heu- und Strohpressen. Eme Konkurrenz für Milchfeparatoren. Eine Konkurrenz für Häckselschneiden mit besonderer Berücksichtigung der Schutzvorrichtungen. Für Bodenprodukte wird der Grundsatz aufgestellt, daß die ausgestellten Pro-ben aus dem Jahre 1913 stammen, vom Aussteller selbst produziert wurden und über duS ökonomisch zu rechtfertigende Maß hinaus nicht beschönigt wvr den sind. Alle minderwertigen Erzeugnisse werden zurückgewiesen. Objekte, welche in die eigentliche landwirtschaftliche Ausstellung nicht gehöre», werden in einem separaten Raume untergebracht werden. Das PrämiierungSverfahren wird daher jene Ouali tätSmomente tineS Produktes in» Auge fassen, auf welche der Konsument oder Handel bei der Ouali-tätSbestimmung und Prei»anlage Gewicht legt. Auch wird jede« dieser Qualilät«momente so eingeschätzt werden, wie die« im Marktverkehr geschieht. Der Gebrauchswert eine« Produkte« wird in die seinen Wert bestimmenden Komkononton zerlegt und jede derselben in» Auge gefaßt, woraus sich da« Pnakt verfahren ergibt. Für jede Gruppe werden feparate Vorschriften für die Preisrichter ausgearbeitet und bei der Wahl der Preisrichter Wert darauf gelegt werden, daß für die entsprechenden Gruppen in erster Linie Vertreter de» Handel« und Organe der Le-benSmittelkonttolle al« Juroren herangezogen werden. Allen Juroren, die Bodenproduk«e zu werten haben, wird zur Pflicht gemacht, die Leistungen de« Land wirte« in jedem Falle unter Berücksichtigung der im AuSstellungSjahre gegebenen unabänderlichen Verhält nisse zu beurteilen. Da« Gelingen dieser Ausstellung wird vornehmlich von der regen Beteiligung be, Landwirte selbst abhängen. ES ist klar, daß den Ausstellern von Bodenprodukten zugebilligt werden muß, daß sie durch besonders sorgfältige Au«wahl des Saalgute«, durch Düngung und Kultur darauf hinarbeiten, möglichst gute Oualitäten von Boden Produkten zur Ausstellung zu bringen, doch möge man sich vor Augen halten, daß eme Beschönigung des Ausstellungsobjektes über das ökonomisch zu rechtfertigende Maß hinaus nicht wünschenswert fern kann. Der Berein „Grazer Herbstmesse" wird sich bemühen, bei dieser Ausstellung den Landwirten Ge legenheit zu bieten, möglichst zahlreich alle jene Maschinen und Geräte, besonders Ackergeräte, sehen zu können, die für die alpenländischen landwirtschaftlichen Betriebsverhältnisse Bedeutung haben. W,e au« dem obenstehenden Programme ersichtlich ist. werden Maschinen und Geräte auch in Tätigkeit vor-geführt werden. Der Verein .Grazer Herbstmesse". Graz. Hauptplatz >2 (Luegg) ist heute schon bereu, allen Interessenten die näheren Auskünfte zu er- Mord- und Selbstmordversuch. Aus Friesach wird berichtet: Vorgestern um halb 9 Uhr vormittags lauerte der Kutscher Martin HanUf w Köchin Maria MeSneiitsch in nächster Nähe dta Schulgebäudes auf und gab auf sie, da sie feinen Liebesanträgen kein Gehör schenkte und ihn barsch abwies, drei Revolverschüsse ab, wobei eine Kugel ihren Rücken streifte, während die beiden anderen Schüsse sehl gingen. Der zufällig ,n der Nahe befindliche Gendarmeriewachtmeister Vitemschck auS st Nikolai hielt den Hantak, der dem Mädchen nachlief an. Im selben Augenblick kehrte dieser den Revolver gegen sich, allein der Wachtmeister war noch schneller und schlug ihm mit bern »Adel den Revolver au« der Hand. Hantak wurde dem Ge-richte überstellt. Der schnell herbeigeholte Arzt Herr Dr. Heiß stellte einen Streisfchuß im Rücken der Mesneritsch fest. Stellvertretung für den Arrest. Au« Gonobitz schreibt man: Am 12. d. meldete i«ch beim Kerkermeister des Bezirksgerichtes eine äliere Frau, die vorgab, daß sie eine vierzehniägige «mftffcaft abzudüß-n habe. Als der Kerkermeister Joses Pirch die Personalien aufnehmen wollte, kam er darauf, daß jene, die die. Strafe abzubüßen hätte, eine junge Bäuerin aus der Bacherngegend sei. Als er der alten Frau das vorhielt, gestand sie ein, daß »e von der jungen Bäuerin sür eine Krone und ein neues Kleid bestochen wurde, an Sielle der Verurteilten die Strafe abzubüßen. Die Alle wurde nun im Ar-rest behalte» und beide werden sich vor dem Ge-richte wegen dieses Betrüge« zu veraniworten haben. Verhaftung eines betrügerischen Ehe paare«. Man schreibt aus Windischgraz: Der Gendarmerie gelang e«, in St. Eghdi bei Wöllan ei» gefährliche« Belrügerpaar. zu dessen Festnahme bereits im Polneiblatte für Steiermark aufgefordert wurde, zu verhaften. ES sind 5es Franz und The-refe Grazer. die namentlich Bauern zu bestehlen und zn betrügen pflegten. Franz Grazer log ihnen vor. daß er er eine kranke Mutter habe, für d,e er um Wäsche, Schuhe oder Bargeld bitte. Er wußte die Anriin 92 lettische Wacht Not feiner gar nicht mehr am Leben befindlichen Mutter in so düsteren Farben zu schildern, daß die Leute ihn hiufiz reichlich beschenkten. Während der Mann den Leuten derartige» vorlog, benutzte seine Gattin einen unbewachten Augenblick, um die Wohltäter zu bcstthlen. Ein Kind verbrüht. Am 10. d. verun« glückte da« vierfährig« TaglöhnerSkind Anlon Kopriv-nif in Oberretschach. Während einer kurzen Abwe-senheil der Mutter kam da» Kind zum Herde und stieß den darauf stehenden und mit kochendem Wasser gesüllten Topf um. dessen Inhalt stch über «opf und Schultern des Kinde« ergoß und ihm lcbensq«. fährliche Brandwunden verursachte. Auf da» Schreien »ei Kindes eilte die Mutter herbei, die das am Bo-den in Schmerzen sich windende Kind zunächst in nasse Tücher hülli« und sofort in da» Krankenhau» noch Cilli überführen ließ. FürFrühkinder. In der Ernährung und in dem Aufziehen vorzeitig aul die Welt gekommener Kinder muss besonders fürsorglich vorgegangen werden. Hier rächt sich jeder Felder und jede Versäumnis. Gerade solchen Kindern w erweist sich Scotts Lebertran-Emulsion, 4*e»«-Marke"— den entsprechenden Mengen rege]-4cm ritcba — missig genommen, als ein wahrer Segen. ÜCs^rCh^' Entwicklung solcher Frühkinder wird »SÄST"" durch SCOTTS EMULSION im und oft so gefördert, dass sie nach einiger Zeit weder i blühenden Aussehen, noch im kräftigen Körper- ur Knochenbau von anderen Kindern irgendwie zu unter-«cheiden sind. Scotts Emulsion ist vollkommen leicht verdaulich und so schmackhaft, dass seibet der Säugling sie ohne Widerstreben nimmt und gut verträgt. Beim Eiakaul v er La na» man ausdrücklich Scott» Emoliion. F.i ist die Marke „Scott", welche, seit übeT 35 Jahren eingeführt für dse Cftle und Virktraft bürgt. Frei* der OrUHnalflaache J K SO b — In allen Apotheken kauflich. Sind Lungenleiden heilbar? Mit dieser wichtigen Frage beschäftigt sich eine vvlktlümliche Broschüre de» Chefärzte» der Finfen-Kuranstalt Dr. med. H. Guttmann. ES bieten sich in dieser Broschüre ganz neue Ausblick« zur Bekämpfung derartiger Leiden. Nm e» nun jedem Lungen-, HalS- und Kehl-kopfkranken zu ermöglichen, sich diese» interessante Büchlein mit Abbildungen zu beschaffen, wird e» vollständig umsonst und portofrei an derartig Kranke abgegeben. Kranke, welche hievon Gebrauch machen wollen, brauchen nur eine Postkarte mit genauer A dresse an die Firma Puhlmann u. Co., Berlin 868, Müggelstraße 25, schreiben. DaS Buch wird dann jedem Besteller sofort grati» zugesandt. 25,000 KRONEN zahlen wir jedermann der finden sollte, dass Sunlight Seife verfälscht sei oder irgend welche schädliche Bestandteile enthalte. Versuchen Sie die Sunlight-Wasch-Metode: einseifen, aufrollen, eine Weile stehen lassen damit die Seife wirken kann, auswaschen und trocknen, m LEVER & CO, G m b H.. WIEN III. Schaubühne. L 10 Die vieraklige Komödie „Der gutsitzende Frack" »erschafft« un» einig« heitere Stunden. Bei all dem tiefen Ernst, auf dem diese meisterhast auf-gebaute Modulation: Kleider machen Leute — auch die Kleider machenden, aufruht, tritt un» der Sati° riker in einem so neckisch, liebenswütdigen Gewände entgegen, daß wir all seinen Spott, der darum dop» pelt überzeugend wkkt, nur mit lachendem Herzen mitmachen. D«r Träger der Titelro—be, nämlich de» gutsitzenden Fracke». Herr August Herbst, ist ein« brillant« Figur, ein Darsteller, der mit glänzender Sicherheit in allen Sätteln festsitzt und der da» In-terefse de» beisallifrohen Publikum» nur sür sich ausbrachte. S«hr wirkungsvoll waren die Parvenü-gestalten de» Ritter» von Reiner (Herr Felij) mit seiner Gattin (Fräulein Falkenstein). Herr Karl Fürst machte den Dr. Sonnberg sehr treffend, wenn auch stellenweise die Aussprache an Deutlichkeit zu wünschen übrig ließ. Die Damen Ella Schloffig (Irene) und Willy Rivrrll (Emma) seien lobend er» wähnt, ihr gute» Spiel konnte auch durch die un sinnige Schminkerei nicht um die Wirkung gebracht werden. Die Regie klapp!« «inigemale nicht — alle» in allem aber können wir sagen, daß unsere Th«a< terfreunde sicherlich auch in den Prosustücken in der angenehmsten Weis« ihr« Befriedigung finden werden. WBELMONTEi ZIGARETTENPAPIERE | ZIGARETTENHÜLSEN ! Sie ubectr-efT«n selbst die höchsten {»Wartungen des Rauchers iis Buo-a • lÖÖBiÄr'r VIER HELLER'] EJN Patewbüc'HELSECHS HELLER *! ERHÄLTLICH IM JEDER K.h. TABAK-TRAFIK Bom Grazer Theater. Unser« Direktion bemüht sich eifrig, unserem Theaterpublikum Neue» und Alle» in bunter Reihensolge vorzusetzen. Einen guten Griff in die ältere Literatur zeigen die treff-lichen Aufführungen von Lesfing» „Minna von Barnhelm- im Oktober und in letzter Zeit die nicht minder glänzend« Wiedergabe von Gutzkow» „König», leutnant", worin Herr Han» v. Pindo in der Titelrolle eine Prachtleistnng bot und Fräulein Ella Stärk al« junger Goethe eine überaus poetische und innig heiter« Gestalt schuf Einen glänzenden Opern« abend verdankte unser Opcrnpublikum der Auffüh-rung von MaScagni» ..Cavalleria rusticana" und L«oncavullo» „Pagliacci", worin unser« Opernkräst« geradezu glänzende und unvergeßliche Leistungen boten. Den Haupiersolg de» Abend» errang Herr Fritz Bischoff al» Canio. Zwei Neuheiten auf dem Gebiete der Op«r — Ermanno Wolf-FerariS „Der Schmuck der Madonna", sowie das musikalische Schauspiel Alfred Kaiser» „Stella maris" errangen unter der Leitung der Herren Kapellmeister Rio und S«ibe einen großen Erfolg. Neapolitanische Motive verwendet Wolf-Ferari, während Kaiser» bretonifche Volksweisen einen mehr volkstümlichen Charakeer ausweise«. Beide von Direktor Grevenberg glänzend inszeniert. In diese Zeit fallen auch gute Auffüh-runden von R. Wagners „Lohengrin" und „Tann-HÄuser". Einen nicht ganz glücklichen Griff hat die Direktion mit der Uraufführung von Hermann Bahr« „Prinzip- getan, mit deffen nicht sehr glaubwürdigen Gestalten sich unsere Schanspielkräste redlich abmüh-ten. Ein hübscher Abend war der Muse Bierbaum« zu danken. Die Stilpekomödien »Da» Cenacle der Maulesel" und die „Schlangendame- wurden in Graz zum erstenmal ausgeführt. Eine glänzende Wiedergabe erfuhr die Hauptgestalt Stilpe durch Herrn Ernst Sattler, der durch die Herren Doktor Schippe!, Alfred Falk. Kneidinger, sowie die Damen Haffenberg, Sigurd und Kadlv besten» unterstützt wurde. Die „Vollkommen Liede" de» italienischen Lustspieldichter» R. Bracco ist ein unterhaltende« hübsche» Spirl voll Geist und Wih und wurde von Fräulein Weiser und Herrn Staud trefflich wieder-hergegeben. Derselbe Abend brachte einen äußerst wirksamen Einakter „Satan» Ma»ke", eine Grote»ke von Paul Czinner, worin die Gestalt de» Theater» direkter» eine Glanzrolle für Herrn Juliu» Reher ist. Einen lieben Gast begrüßten wir in Hansi Niese. Außerdem gab ei in der Operette einen Hamburger Gast — Fräulein Lotte Gaffner al» Dollarprinzesfin. Ihre Auinahme war «ine freundliche, doch durchau» keine begeisterte. Eine hübsche Neuheit mit all«n Melodien auf dem Gebiete der Operette war »AU-Wien". Lied und traut klingen Lannerwalzer an unser Ohr und da» Libretto begnügt sich ohne «o-derne BlöZeleien, gemütlich und heiter aus Alt-Wie-ner Boden. Textlich recht geistesarm ist die neue Ser«nissi«u»operette „Der liebe Augustin', zu welcher jedoch Leo Fall eine zarte und sür eine Operette überau» feinsinnige Musik geschrieben hat. An beiden Aufführungen spielten, sangen und tanzten flott und köstlich die Damen Delorme und Wardeck sowie die Herren Rolle, Lauter nnd Warbeck. Minder glücklich war ein« Wiedergab« der „Geisha". Die vergangen« Woche endigte mit einer glanzvollen Aufführung von Richard Wagner» „Tristan und Isolde". Mundwasser Bei KINDERKRANKHEITEN ■irztllolwrselt« mit Vorlleb* empfohlen ■ -g t | leitn cito Inlection«-9 H 9 Kiuüüieiten; dem reinen firanitleliea l< SSJ9* entspringend. Bei vielen Epldnnltn güueod bewährt Q/erravallo\ China-Wein un Eisen. Bjften. iJiultllu* Vln IM« j gtaaupreia n| I EhreBdiplam lar fuldroco Kr&ftirnngamittel fär Schwächliche. Hlutarme nnd Itekonva lenzesten _ Appetitanregende«, nervenstärkendes, blntrerbeMerndes Mittel. Vor*üfUeher Qtithnutk. Ueber 7000 Irill Oataafctaa, J. Scrrarillo, tn.k. Hoflieferant Triesl-Barcola. KSaülrb in den Apoifcekvo ia XlMebtB; tu > • L k K Jj.60 ud tu l L k K 4.HO, Herb«linys Unterphosphorigsaurer Kalk-Elisen'Siriip 6 r i t 43 Iahren ä i j 11 i irtl schleimlSsend, huftenstillend, appetitanregend Besördert Verdauung und Ernährung und ist wrjOglich geeignet für Blut' und Knochendildung: inibesondere beischwächlich.» Kindern. Preis einer Flasche 2 K ftO li, per Post 40 Heller mehr fsir Packung. Alleinige Eraeagnng nnd Hauptversand: Dr. ll«»llitmnii,m üiai ich! mii -,Ucn»khlr <£ita||natl( PURJOIIAL. (Ges.tzlich geschützt.) ^ od-Sarsaparilla-Präparat. wirkt blutr-inigend, den Eiossnxchsel be'ördernv, schmerz- und trampsftillend sowie enlillnduncis-widrig. Ueberall dort, wo Jod- oder Sarsaparilla Präparnt'e geboten erscheinen, mit vorzüglichem Erfolge anzuwenden. «°r wt.» Prei« einer Flasche 2 K 20 h, per Pos» 40 h mehr für Packung. (Herbabnys Nachfolger) Apotheke „Zur Karrn herzigkeit", Wien, ¥11/1, Kaiserstras« 73—75 TepotS bei den Herren Apothekern in CMi. Deut^ch-LandSberg. Aeldbach. Gonobitz, Sra,. Kindberg. Laibach, Liezen, Marourq, Mureck tau Radtersburg, Rann. Windisch-Zeiktriv, Wmditchgraz, WolsSderq. 16971 Seite 6 U?irtsd»r U»str Nuwwrr 92 Aktienkapital: K 65,000.000*— Reserven : K 17,000.000*— Zentrale In Prag. Kommandite In Wien. DurrhfAhrnnR aller bankgcschittlielxn Transaktionen nnd Erteilung diest>Möglicher Auskünfte. An- und Verkauf van Effekten, Valuten, Mfinzsorten nnd Conpons, Tmlekeru n» rrgrn VerlMunp-vrrlntt K. k. priv. lm ... Union- Filiale Cilli. Unliintrcte .tnnfAhriinf von Bßnen- •ustrii(en Uebernahme von Wertpapieren aur lnfltfwahrunK und Verwaltung^ Helehnung von Wertpapieren. Vermietung von tUeherheltaaehranlc s&eliern (Nafet.) Hank Filialen in ReichenbM-£, Gablaac, Sau, Olmätz Bieiitz. .Jitgerndorf. Troppan, Rumhnrg, Brtinn, Lina, Hohenelbn, Dornbim, Salabnr* Mähr. - Schönberg, Nettiticbeit, Graz, Leoben, Königinhof, KJaxee-fnrt, Tillach. — Expoaitarea in Frieu Mt rn bei: «dirwirü [ «o.. M- floufdj« in C'lli; M. Pow 981. Rüoaporto. St- n. liier-Dsi-Konttlion soeben in grösster Answahl eingetroffen iin Warenhanse JiiRoss, Cilli. cbulschürzen AJ billigst in grösster Answahl im Warenhaus Johann Koss, Cilli. Junger Mann 10 Jahre, der di» Bürgerschule nnd 1 .Tahr Handelsschule besuchte, wünscht im Kontor oder a»n»t als Praktikant unter-zukommen. Gefl. Offert-j an die Verwaltung dieses Blattes unter .Zufrieden 18949". Jjisit-Karten liefert rasch und billigst Vereinsbucbdrudteret Cclcja. Nummer 92 Deutsche Wacht Seite 7 Unel-seickl- 0X0 Rindsuppe Würfel H erren-, Knaben- und Kinder-Konfektion modernste Anzüge, Ulster, Raglans, Wettermäntel billigst im Warenhanse Billigst»» nnd hutwifki'ndm A t) f Ü h T III i 11 6 1 titr^naai PHILIPP NEUSTEIW QHSH VCRZUCKCRTC ss? ABFOHRENDC (\ruRtrlnx ElUnbrlh-Ptilen.) Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehung vorznii. hcn. sind diese Pillen frei von allen achidlichen Substanzen, mit grösstem Krfelge angewendet bei Krankheiten der Unterleibsorgane, -ind leicht abführend, blutveinigend. kein Heilmittel ist günstiger und dabei völlig unacbfcdlicoer, um Verstopfn nyen zu bekämpfen, die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden sie selbst Ton Kindern gerne genommen. Eine Schachtel, 15 Pille« enthaltend, kostet 30 h, eine Bolle, die 8 Schachteln, also 120 Pillen entbilt, kostet nur 2 K. Bei Voreinsendung Ton K 2 45 erfolgt Frankozusendung 1 1 tolle Pillen. Würminnl ^or Nachahmungen wird dringend gewarnt. TOCll UUIItj . jfan verlange.Philipp N'enstelns abführende Pillen". Nur echt, wenn jede Scbacbt.'l und Anweisung mit unserer gesetzlich protokollierten Schutzmarke in rot-schwarzem Druck .Heiliger Leopold" und Unterschrift Philipp Neosteins Apotheke, versehen ist. Unsere handeligeriehtlich geschätzten Emballagen müssen mit unserer Firma bezeichnet sein. Philipp Neostein» Apotheke sau „Heiligen Leopold", Wien, I.. PUjkeng»*sf ü. Depot in Cilli: mu Rjascfter ind Apotheke „ar iariahiff" Otto Sclmirzl & Conp. Kinderwägen Liege-, Sifz- und Sportin grösster Auswahl und zu billigsten Preisen im Warenhause Joh. Koss, Cilli. zur Pelz-Saison! Beehre mich dem hohen Adel und einem geehrten p. t. Publikum mein reichhaltiges Lager von nur modernem u. echtem Pelzwerk wie: Stoias, Müsse, Kappen, Herren- und Damen-Handschuhe, Sporthnte etc. anzuempfehlen. — Auch führe ich alle Arten Zml-nnd Uniform-Kappen, sowie sämtliche Uniform-Artikel. Unmodernes Pelzwerk aller Art wird auf das modernst« um fassoniert nnd deren Reparaturen billigst berechnet. Weisses Pelzwerk wird zum Putzen übernommen. Reisepelze nnd Pussäcke werden gegen massiges lint-geld ausgeliehen. Rohe Marder- und Fuchsfelle, sowie Hasenfelle werden zu den höchsten Tagespreisen gekauft. Eigene Erzeugung ! Exakte gute Arbeit! Kürschner-Geschäft Cilli, Grazergasse 5 M. Fröhlich, T. Z. 810/12 Nc. 310/12 Beschluss. Ueber Betreiben des Dr. August 8churbi, Rechtsanwalt in Cilli, als Masseverwalter im Konkurse Wilhelm Lindauer in Cilli, wird die kridamässige Versteigerung der dem Ivridar eigentümlichen Liegenschaft E. Z. 85 der K, 0. Tremersfeld bewilligt. Dio Versteigerung findet am 23. November 1912 nachmittags halb 2 Uhr an Ort und Stelle statt; da die einzelnen Parzellen der Liegenschaft nicht miteinander zusammenhängen, wird die parzellenweise V ersteigerung angeordnet, weil hiedurch voraussichtlich eine bessere Einnahme zu erzielen sein wird. Der Schätzwert der Parzellen ist wie Parzelle Nr. 140 und 153 Wald . „ 163 „ „ 352 m ,, «153 folgt: 204 05 h 60 „ 04 ., 88 .. 445 K 1754 „ ... 708 Wiese......107 Das Vadium beträgt 10 Prozent des Schätzwertes, das geringst« Gebot zwei Drittel vom Schätzwerte, unter diesem Betrage findet ein Verkauf nicht statt. Die hiemit genehmigten Verateigerungsbedingnisse und die Liegenschaft sich beziehenden Urkunden (Qrundbuchsauszug, Schätzungsprotokoll) können von Kauflustigen bei dem unten bezeichneten Gerichte Zimmer Nr. 4, während der Geschäftsstunden eingesehen werden. Rechte, welche diese Versteigerung unzulässig machen würden, sind spätestens im anberaumten Versteigerungstermine vor Beginn der Versteigerung bei Gericht anzumelden, widrigens sie in Ansehung der Liegenschaft selbst nicht mehr geltend gemacht werden könnten. Von den weiteren Vorkommnissen des Versteigerungsverfahrens werden die Personen, für welche zur Zeit an der Liegenschaft Recht« oder Lasten begründet sind, oder im Laufe des Versteigerungsverfahreiu begründet werden, in dem Falle nur durch Anschlag bei Gericht in Kenntnis gesetzt, als sie weder im Sprengel des unten bezeichneten Gerichtes wohnen, nach diesem einen am Gerichtsorte wohnhaften Zustellungsbevollmächtigten namhaft machen. Die Anberaumung des Ver steigerungstermine8 ist im Lastenblatte der Einlage für die zu versteigernde Liegenschaft anzumerken. K. k. Bezirksgericht Tüffer Abt. I, am 7. November 1912. Putzt Schuhe nur •n . r mit ,?! Globin überoll zu hoben. mjm die beste S&huhpasta der Welt Auch Erzeugung der bisherigen weltberühmten Wichse ahne WM 8t. Fernolendt, Wien III k. u. k. Hoflieferant. Fabriksbestand 80 Jahre. Seite 8 Deutsche Wacht Nummer 9? im Kundmachung betreffend die Meldung der Stellungspflichtigen. Zur regelmässigen Stellung des Jahres 1913 siud die in den Jahren 1892. 1891 uni 1890 geborenen Wehrpflichtigen berufen und werden alle die im Stadtbezirke Cilli sich aufhaltenden Stellungspflichtigen dieser drei Altersklassen aufgefordert, sich behufs Verzeichnung in der Zeit vom 1. bis 3©. November 191 £ beim Stadtamte Cilli zwischen 9 und 12 Uhr vormittags zu melden. Die Fremden, das sind die nicht nach Cilli heimatszuständigen Stellungspflichtigeu haben zu dieser Meldung ihre Legitimationsurkunde (Heimatschein, Arbeitsbücher, Reisepässe etc.) mitzubringen.^ Die dokumentierten Gesuche zur Geltendmachung etwaiger Ansprüche auf eine der in den §§ 29, 30, 31, 32 und 82 des Wehrgesetzes bezeichneten Begünstigungen sind in den Monaten Jänner oder Februar 191.5 beim Stadtamte Cilli, spätestens aber am Tage der Hauptstellung bei der Stellungs-Kommission einzubringen. Gesuche um Bewilligung zur Abstellung ausserhalb des heimatlichen Stellungsbezirkes sind bei der Anmeldung mitzubringen. Wer diese Meldung, ohne hievon durch ein für ihn unüberwindliches Hindernis abgehalten worden zu sein, unterlässt, wird wegen Uebertretung mit Geldstrafe bis zu 200 Kronen bestrast. Stadtamt Cilli, am 14. Oktober 1912. Der Bürgermeister: Dr. von Jabornegg. 21. 14.232. Kundmachung betreffend die Beachtung des § 40 der Strassen-polizeiordnung für die Stadt Cilli. Nach § 40 der Strassenpolixeiordnung für die Stadt Cilli vom 90. Juni 1890, ZI. 86 Präs. müssen bei eintretendem Schneefalle oder Glatteise die Trottoire und Fusswege, und wo sich keine solchen befinden, die Stiasse in einer Breite von 1.5 Meter vor dem Hause täglich bis ans eine möglichst dünne Schichte vom Schnee und Eis gereinigt und mit Sand, A«che, Sägespäne oder anderem geeigneten Materiale bestreut werden. Das Bestreuen muss jedesmal bei Beginn des Verkehres das ist bis 8 Uhr morgens vollständig durchgeführt sein. Aus den Hofräumen darf kein Schnee auf die Gasse geworfen werden, sondern die Hauseigentümer haben selben auf eigene Kosten wegschaffen zu lassen. Ebenso sind die Hauseigentümer verpflichtet, bei starkem Schneelalle, auf geschehene behördliche Anfrage den Schnee von den Dächern zu räumen, für die Fortscbaffung und dafür zu sorgen, dass die Vorübergehenden durch ein sichtbares Zeichen vor Beschädigung gewarnt werden. Die vorstehenden Bestimmungen werden zur Darnachachtung mit dem Beifügen in Erinnerung gebracht, dass nach § 56 der Strassenpolizeiordnnng für die Stadt Cilli jedes Zuwiderhandeln gegen dieselben, insofern? dadurch nicht eine in dem allgemeinen Strafgesetze verpönte Handlung begründet ist, nach dem Gemeindestatute für Cilli vom 21, Jänner 1867, L. U. und V. B. Nr. 7 mit einer Geldbusse bis zu 100 K, oder im Falle der Zahlungsunfähigkeit mit Arrest bis zu 10 Tagen bestraft wird. St ad tarnt Cilli, am 13. November 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. KAYSER Vollkommenste der Gegenwart! Bogenschiss (Schwingichiff vor-u. rückwärts nähend) Kayser ■ m -y u« lucandiia uaurut Kayser Ringschiff Kayser cmni — i M"füra"d?e Kunststickerei seür jeeijaet. Singer Nähmaschinen schon von 65 K auswärts. Grosses Lager bei Mechaniker, Herrengasse Nr. 2 WEAÄA Grosse Reparatar-Werkstätte für alle Systeme, sachm&nnisch gut und billig. Sämtliche Bestandteile, Nadeln. CM, Schilfchen et*., sowie auch sämtliche F*hrr*dbt*tit und teile — R»lenii»hliin»('n. Anton Neger Grösste Qchuh-Niederlage Cilli, Herrengasse 6 © Reichhaltiges Lager in Herren-, Damen- u. Kinder-Schuhen eigener Erzeugung in tadelloser Ausführung, sowie auch grosses Lager in fertigen Schuhen in allen Grössen und Preislagen von den bestrenonunlertesten Schuhfabriken. Filz- u. Hausschuhe, Sandalen in jeder Art. Joll£UQI& Berna, Sctohiiiiclieniieister HAupt«*ch4st: * 11 * Niederlag» : Herrengasse 6 v/llll Grazergasse 15 Telephon Nr. 9(/Il. - Telephon Nr. 87/VIlI. Anfertigung von Bergsteiger- und Touristenschuhen nach Golserner Art zu den billigsten Preisen. _ Meine Frau und jede vernünftige und sparsame Ilaustrau verwendet anstatt der teuren Kuh-, Koch- oder Tafelbutter die bessere, gesündere, nahrhafte, ausgiebigere und fast um die Hälfte billigere „Unikum" - Margarine Ueberall zu haben oder direkt bestellen. Vereinigte Margarine- u» Butterfabriken Wien, XIV. Dlefenbachgasse 59. lierdfttbrik II Koloseus Wol», Oberö«terreioh, As Obe «ad LeUtunfifShl^kel» ii«b«rtrolf>M Herd« is Einen, Email, Pörsellan. Majolika für HuleU, RutUurationeti •*>. DampfkocbnnlafSB, Uaakocber- «ad M«le Irische Oamerbrandttfei. Zu bcsichan durch J«de KUenhandluoc, wo nicht, direkter ▼•r»uad. Mas ▼arlasfe „OrtgUlftl-_und wej»e_siiiBdcng»rtlg«_j^abrlhal«_aurr -fW r ,• j i V. r .v,. . vie Unterzeichneten geben schrnerzerfflllt allen Verwandten oo1. Blattes. yisitkarien liefert rasch und billigst Vereinsbuchdruckerei Qeleja I u kmizleigeliilienslelle. Beim Stadtamte Cilli gelangt die Stelle eines städtischen Kanzlei-gehillVn mit der Verwendung al-» Einreichungsprotokollist zur Besetzung mit welcher Stelle ein Monatsgehalt von 100 K verbunden ist. Die Anstellung ist eine provisorische. Bewerber um diese Stelle haben ihre vorschriftsmässig belegten Gesuche mit Angabe ihrer bisherigen Verwendung bis 1. Dezember 1912 beim Stadtamte Cilli zu überreichen. Bei gleicher Qualifikation haben musikkundige Bewerber den Vorzug. Stadtamt Cilli, am 14. November 1912. Der Bürgermeister: Dr. H. v. Jabornegg. 5 Kundmachung. | Der gefertigte Spar- nnd Vorsehnssverein in Cilli, registrierte Genossenschaft , g mit unbeschränkter Uaftnng, hat den Zinsfnss für Spsti'ftiillil^f'n ab heute mit i wr -t3A % -**• 8 hei täglicher Verzinsung festgesetzt. g £ Die Rentensteuer trägt die Anstalt, Weiters wurde der Zinsfass für Realitäten auf 0^2 °/o erhöht;. ^ G .. Spar- und Vorschussverein in Cilli A Cilli, am Id. November 1912. registrierte Genossenschaft m. unbeschränkter Haftung. ? Der Vorstand: Gustav Stiger. Max Rauscher. ^ s Für bie Schrlftltitu»g verautwortlick: Guido Schtdlo. Drucker. Verleger, Herausgeber, veretitdulddruckerei .Teleja" i» Tillt.