5 22^ , ,,., »,,,!«»„,>»,.>»-,>„, .........-------------------------------------------------—------ >> „ >> . , . Vamstag den 30. Mai 183s. ^srülllingsliever von C o ,» st a n t. Le«z, Lied, Liebe sind Geschwister, An seltner Treue reich; Sie sind zugleich geboren worden, Und sterben auch zugleich. Allastasius Grün. I. S y n n e n g r u si. >3chon lächelt freundlich die Sonne Vom himmlischen Blau, Und weinet Tlnäncn der Freude, Den silbernen Thau. Es flattern der goldenen Sonne Die Woltcn voran, Und ziehen als Lilienschwäne Ihr Flammengespann. (§s steiget die schmetternde Lerche Hinauf in die Hvh'n, Und grüßt die jungfräuliche Sonne So lieblich und schön; Es athmen die blühenden Bäume Empor in die Luft, Und spenden der glühenden Jungfrau Erfrischenden Duft; Die Blumen eröffnen die Kelche, 2o wie zum Kuß» Und bringen der goldenen Sonne Den duftigsten Gruß: Hoch schwellen die Wellen im Bache So freudig hervor, Und springen im wonnigen Taumel Süß plätschernd empor. Und auch die strahlende Sonne, Als sie's gewahrt, Grüßt Lerche und B.wme und Blüthen Und Wellen zart; Schwebt langsam am Horizonte, Die Goldne dahin. Um länger den, Liede zu horchen Der Sängerinn; Sie kleidet die duftenden Bäume In güldnen Schein, Und senkt in den Thau der Blüthen ^ Sich liebend hinein; Sie wirft hinein in die Wellen Den rosigen Blick, Und jubelnd geben die Wellen Denselben zurück. Vas Meerlicht. Das Leuchten dcs Meeres, jene glänzende Erscheinung, die man besonders in Tropenländern bemerkt, hat man nur der Phosphoreszenz dce Mcci-es, zugeschrieben. Georg Bcnnet, ein neucrer Reisen« der, der einige Zeit in Ostindien lebte, und als Wund« arzt auf einem Schifft Gelegenheit hatte, die indischen . 86 - Gewässer zu befahren, meldet uns von dieser sonderbaren Erscheinung folgende interessante Notizen: »Bei der Fahrt durch die Bai von Manilla,« so spricht der Verfasser, »beobachtete ich die Spur un« seres Schiffes. Es war ein breiter Streif phosphorischer Masse, die einen sanft glänzenden Widerschein auf das Hintertheil des Schiffes warf. Die schäumenden Wellen, welche der Kiel durchschnitt, glichen rollenden Massen leuchtenden Phosphors, während in unabseh-licher Fcrne am Horizont das Meer wie in Flammen getaucht erschien, und die immer kleiner werdenden Wellen ein Licht von ungemeiner Schönheit warfen. Man muß sich jedoch bei dem Ausdrucke Flammenmeer nicht das Feuer eines lodernden Vulkans, Blitzes oder Meteors vorstellen; vielmehr ist das Licht des Phosphors blaß, sanft und gasartig j es verbreitet nur einen Alles über^ fließenden Schein, nicht daß es Funken sprühte. Man kann bei dem Schein des Meerlichtes sehr gut lesen, es ist aber für die Augen nachcheilig und bewirkt Trok< kenheit und Kopfweh.« «Eine ahnliche Erscheinung beobachtete ich einst in einer warmen Iuni-^iacht. Gegen Mitternacht weck: tc mich mein College, der eben die Wache hatte, um Zeuge eines außerordentlichen Phänomens zu sepn. AIs ich auf dem Verdecke ankam, bemerkt! ich einen breiten phosphorischen Streifen, der sich von Osten nach Westen, so weit das Auge, reichen konnte, über das Meer hin erstreckte. Da das Licht von einem Haufen von Seethieren herzurühren schien, die ich in der Entfernung zu bemerken glaubte» so warf ich, um mich zu überzeugen, so bald wir uns der Erscheinung näherten, das äugnetz über den Scern des Schiffes aus. Dieses gleitete jetzt durch die leuchtende Masse hindurch, aus welcher, in Folge der daourch encstchen. den Verwirrung, helle Funken in die Höhe flogen. Ich überzeug« mich nun, daß es zum Theil von ei-nem Zug von Fischen herrühre, der wohl eine Meile dreit war und dessen Licht das ganze Schiff, gleich dem hellsten Mondschein, erleuchtete. Beim Heraus^ ziehen des Netzes fand lch es fast ganz gefüllt mit l>/> i'05s'lna 3!,lc!r,l,!C.l>ul, das einen blassen grünlichen Schein verbreitete, auch waren viele kleine Flsche darin, die wahrscheinlich Ursache der glitzernden Funken gewesen waren. Wir erblickten den sehr angenehmen Schein noch lange, wie er immer bleicher wurde Uüd endlich in großer Entfernung erlosch.» MeittersanZerei auf Ven AanVwichinseln. Ein Engländer erzählt Folgendes über eine Act Meistersängerei auf den Tandwichinseln: »Auf einem unserer Ausflüge aus's Land wurden wir mit einer Probe der Meistersängerei der Inselbewohner unterhal» ten, die uns eine Idee von unsern alten Barden gab, obgleich das Instrument in Einfachheit das unserer Vorfahren weit übertraf. Es war aus zwei Kalabas« sen gebildet, deren eine beträchtlich größer als die an« dere, und in deren Hals der der Kleinen hineingetrieben war. Der Minstrel, saß mit untergeschlagenen Beinen auf einer Matte vor uns » nahm das Instrument in seine linke Hand, und befestigte es mittelst einer starken Schnur, die zu diesem Zweck daran gebunden war, an seine Handgelenke; dann begann er in Nezitatiuform die Heldenthaten des berühmten Ta-maameh,,, während seiner vielen Kriege zu besingen. Sowohl im Gesang als im Spiel lag nur wenig Kunst, dagegen paßten seine Gesticulationen bewunderungswürdig zu den Scenen, die er schildern wollte — der Wuth der Schlacht — dem Zusammentreffen von Freunden — den Reizen der Neigung — und selbst der Seekrankheit, die er auf seinem Zuge von einer Insel zur andern auszustehen hatte. Die Kalebasse ward heftig oder gelinde geschlagen, wie cö der Augenblick erforderte, und in ihrer Handhabung zeigte der Min-strel einige Grazie und große Muskelkraft, Die Erzählung dauerte etwa eine halbe Stunde, wo dann der Barde pflichtgemäß mit einem großen Geschenke, zu sei-ner hohen Zufriedenheit, von den Offizieren beehrt wurde. M5 hölzernen Schinken. In Amerika werden die Schinken, wegen der besseren Erhaltung zur See, in Leinwand eingenäht, und dick mit Kalk überstrichen, in den Handel gebracht. Ein verschlagener Amerikaner wachte sich dieß zu Nllj-zen, um den Schelmstreich auszuführen , den er mic naiver Offenherzigkeit in einer^Piusburger Zeitung vom vorigen Winter auf nachstehende Weise selbst erzählt. Als ich vorigen Herbst nach Westen reiste, um verschie.' dene Forderungen für verkau te Palrnstrohhüte emzu-treiben, war ich so glücklich, etliche 50,^uu Dollars 5 (^cinto zu erhalten. Dieß versetzte mich in muntere Laune, und ich beschloß, auf dcc Heimreise nicht müßig zu seyn. Ich verweilte daher in (3inc nnati einige Tage, um mir die Redensarten und Manieren der Schweinschlächcer eigen zu machen; darauf begab ich mich aus eine Ansiedelung von Deutschen, und kaufte ihnen Holz ab, mit dem Beding, daß es mir, in Gestalt von Schinkenkeulen zugeschnitten, geliefer,! werde. Die guten Deutschen, die sich schon einige Ialne abgemübt hatten, ohne je einen Liard Geld zu erolik-ken. ließ.'N sich keine Mühe verdrießen, und so brächte ich bald die Ladung emer Balk, zusammen. Mein« 87 - Klotze wurden eingenäht und e!ngekalkt, und nun gmg's den Ohio glücklich hinauf bis Pittsburg. Hier kamen die Käufer, und je dummer ich mich machte, je zudringlicher wurden sie. Alle hätten geschworen, ich sei außer der Schlachtbank und der Rauchkammer nie irgendwo gewesen. Auf diese Weise gelang es mir, meine Klötze ganz leidlich an den Mann zu bringen. Sah sich der Käufer betrogen, so konnte er doch nicht sagen, ich habe ihn betrogen, nein, da sei Gott für! Man höre und urtheile. Ein Provisionskäufer von Newyork trat auf mein Schiff, als ick allein da saß und trefflichen Schinken frühstückte, »Wie hoch hallet Ihr Eure Schin« ken, Freund?« — »Ich verkaufe keine Schinken, wenn Ihr aber mit mir frühstücken wollt, so seyd Ihr will' kommen.« — »Recht gern; laßt kosten! Aber was verkauft Ihr denn?« — «Die ganze Ladung ist mir feil: da, die 1200 Keulen.« — »Ihrwollt also doch die Schinken verkaufen?« — „Ich meine nicht, Herr; » nur die ganze Ladung.« — „Armer Junge, Ihr seyd wohl das erste Mal hier?« — «Ich glaube so, Herr." — «Ihr meint etwa, Eure Schinken wären zu viel für mich ?« — »Das gl-aubc ich nicht, aber doch die ganze Ladung.« — »Mit einem Worte: was kostet die Ladung, Tölpel?« — »Sechshundert Dollars, mcine ich, und nicht anders, Hcrr!« — »Topp!" — Der Handel war geschlossen. Mit der nächsten Mieth-kutsche fuhr ich meiner Wege. Der.Großhändler kann sick den Winter über sein Comptoir in Newyork heitzcn. Ich bin mit grö'tcr Hochachtung, Herr Redacteur, Ihr gehorsamster E. R., Esquire. Vas Meurste unv Untcressanteste im Gebiete ver Runst mw Dnvustrie, per A/änver« unv ^7ölkerkunVe. Das in Cöln erscheinende Handels-Organ macht bei Gelegenheit der Eröffnung der belgischen Eisenbahn folgende Bemerkungen: Der Grundstein zu dieser höchst wichtigen, nur unserm erfindungsreichen Zeitalter angel)örigen Wegverbindung wäre nun also auch für uns gelegt; denn wer könnte l.nd wollt« jetzt noch bezweifeln, dasi die belgische Eisenbahn in dem Hafen von Coln am Rhein münden, und so zu einer belgisch-preußischen werden wird! Sie ist aber einem Strome erster Größe gleich zu achten, ja sie übertrifft einen solchen noch, in so fern man auf ihr hin und zurück die Strömung mit sich hat, folglich keinen Unterschied von Berg- und Thalfracht kennt, und dabei eine Schnel/ ligkci-t erreichen kann, die auf dem Wasser, selbst mit Dampfschissen, nicht zulässig ist! Dieß ist nicht länger Hppolhese. Die Fahrt von Brüssel nach Mechsl«, eine Entfernung von Y ^2 Li'eues, oder 2 1^2 Meilen, ist wirklich in Dreiviertelstunden zurückgelegt worden, und hätte, wäre es gewünscht worden, noch schneller gemacht werden können. Nach demselben Verhältniß berechnet, können also die Waaren von Cöln nach Antwerpen in 40 Stunden gesendet werden! Ist ader alsdann Eöln nicht eben sowohl einem Seehafen gleich zu achten, wie Bremen, welches seine Schiffe im Nre-mer Hafen an'der Mündung der Weser liegen hat i oder wie Lübeck, dessen Seeschiffe in Travemünde liegen, bis wohin zu gelangen es eben sowohl einer gewissen Anzahl Stunden bedarf? Diese Ueberzeugung schlägt täglich tiefere Wurzeln bei uns, und gibt dem Eisenbahn - Project eine Consistenz, die es so sehr zur National-Angelegenheit macht, daß selbst die niederen Classen mehr und mehr von der Nützlichkeit, ja von der Nothwendigkeit der Ausführung desselben durchdrungen werden, — und deßhalb darf man das Fest der Eröffnung der Eisenbahn zu Brüssel auch als ein Deutsches Nalionalfest betrachten! Die Zeitung von Salem gibt folgende Uebersicht der verschiedenen Religionen in den Verei» nigtcn Staaten: Katholiken 500,000. Sie machen fast den einundzwnnzigsten Theil der Bevölkerung der Ver-einigten Staaten aus. Calvinistcn 2,74Z/i5Z; me-lhodistische bischöfliche Kirche 2,600,000, mehr als ein Siebentel der Bevölkerung; Scctenanhänger beinahe ein Sechstel der Bevölkerung^ Presbyterianer l Mill. 800,000 ; Kongreganisten 1,260,000 ,- Episkopale 600,000 ; Unitarier 500,000. Der durch seine großen Wanderungen im Orient bekannte Reisende Honigberger ist gegenwärtig in Wien, wo man ihn den europäischen Orientalen nennt. Er gedenkt von dort eine Ncise nach Italien, Frankreich und England zu unternehmen, und dann in seine Vaterstadt Kronstadt in Siebenbürgen zurückzukehren, wo er seine Reiscbcobachtungen lm Druck herausgeben, und seine große Sammlung von orientalischen Natur-und Kunstgegcnständen zur Schau stellen will. Dieser Reisende ist ein Mann von schönem, gesunden Körper» bau, und wird die malerische orientali/che Tracht erst ablegen, wenn er seine Pilgerreise im Kreise seiner Anverwandten gänzlich geendet hat.' Außer der deutschen und ungarischen Sprache drückt er sich noch in zwölf andern mit großer Geläufigkeit aus. Kürzlich erblickten einige Fischer in der Mündung der Dordognc einen ungeheuern Fisch, dcn die Flulh auch bald in den Vereich ikrer Netze trieb. Es war ein großer Delphin, der ll,00 Pf. wog., Es ist im Werke, eine Hängebrücke über die Them-se, von der Horseferrey Road nach Lamdcth (Londoner Stadtviertel) zu errichten. Sie wird, der Veranschlagung zufolge, 75,000 Pf. St. kosten, und in 1 1^2 Jahren vollendet seyn. Der Schnelllauftr Ernst Mensen beabsichtigt nach England zu gehen, um nach einem Uebereinkom-men mit der ostindischen Compagnie eine Reise nach Madras zu Lande zu unternehmen. Er will den Weg durch Deutschland, Ungarn, die Türkei, Persien und die Tartarei nach Indien nehmen, und diese Strecke in 65 Tagen zurücklegen. Die Fortsetzung der Arbeiten des Themsetunnels zu London wird wieder beginnen. Schon sind mehrere hundert Arbeiter beschäftigt» Alles dazu vorzubereiten. Der neue Schutzwehr soll zuerst gesetzt werden. M i s c e l I e n. Vor einigen Tagen feierte in Leipzig ein alter Schuhmacher, Thies, seine goldene Hochzeit. Man hatte die beiden Eheleute, zwei arme, dürftige Menschen, dazu vermocht, sich in der Kirche traben zu las« fen, wozu ihnen von unbekannten Wohlthätern der Festan;ug, und der Braut ein silberner und goldener Myrthenkranz verehrt wurde. Als Braut und Bräutigam aus der Kirche nach Hause kamen, fanden sie ihre ganze Wohnung ausgeräumt, alle ihre Habseligkeiten waren verschwunden — aber schone neue standen an der Stelle, eine reichbesetzt? Tafel in der Mitte, und auch bares Geld wurde so viel gesammelt daß die armen Alten sorgenfrei ihres Ledens Abend beschließen können. Um eine ricktige Vorstellung von der ungeheuern Holzmaffe zu bekommen, die zu einem Kriegsschiffe geHort, braucht man nur zu wissen, daß zu einem Kriegsschiff? von 7U Kanonen 20U0 Tonnen ober 2000 Lasten Hol; erforderlich sind. Rechnet man 5,0 hundertjährige Eichen zu 1 ^2 Last, so würde man /»0 Acres (englisch) oder Morgen Eichenwald zu einem einzigen Kriegsschiffe von 7^ Kanonen nöthig haben. Die mittlere Dauer eines so ungeheuern und höchst kostspieligen Sck'ffs schlagen die Engländer nur auf l^ Jahre an. Sachverständige in England glauben, daß man aus allen ausgewachsenen Eich?« m gan; Schottland nicht zwei Kriegsschiffe würde bauen kön- nen. Bekanntlich beziehen die. Engländer ihr Schiff-dauholz aus Nußland, Schweden und Amerika. Ein junger Mann ist zu Nantes eines furchtbar ren Todes gestorben. Er wollte ein Bad in seinem Zimmer nehmen, welches er mittelst eines Cylinders heitzte, der mit glühenden Steinkohlen gefüllt wird. Er beging die Unvorsichtigkeit die Heitzmaschine nicht zuvor heraus zu nehmen, als er ins Bad stieg, muth-maßlich um es noch stärker zu erwärmen. Nach drei Stunden fand man ihn todt im Wasser, und dieses im vollen Kochen. Der Zustand seines Körpers w«c nicht zu schildern, so Grausen erregend. Wahrscheinlich ist er eingeschlafen, dann durch die Kohlendämpfe belaubt, und erst zu spät durch die Hitze des Wassers er. weckt worden, in welchem er nun bei lebendigem Leibe förmlich gekocht wurde. A u e c v o t e. Napoleon sagte einst zu dem Gouverneur von Sevilla : „Wenn sich die Stadt nicht binnen drei Tagen ergibt, so lasse ich Alles rasiren.« — »Das werden Sie nicht wagen, Sire/< sagte der spanisch« General. — »Uno warum nicht?" — «Weil Sie den Titeln: Kaiser der Franzosen, König von Italien, Proteccor deS Rheinbundes und Vermittler der Schweiz nicht den Titel „Barbier von Seuilla« beifügen werden.«--------> N ll lh st «5 f f. In einem Berliner Schnappsladen fühlten zwti Eckensteher folgendes Gespräch: ^. Männkken, weht Hu, wat der Deibel is? V. Ne! ä. Willst Du es wissen? L. Io! ä. Wat kriege lch davor? L. Ich lass' Dich einen Schnapps einschenken. ^. Is gut! Nu greif mich mul in die Tasche. Wat iö t»a briu i ü. Niescht! ^. Na siehst Du, des is eben der Deibtl. Ein junges Herrchen, der «inen berühmten Mahler äffen wollte, fragte diesen, ob er ihn wohl für zwei Gulden mahlen wolle? Unmöglich, entgegnete dieser, da würde mich ja die Farbe für ihre Ohren mehr kostm. NkVacteur: Ar. Vav. WeinriH. Verleger: Dgnaz Al. Gvler v. Meinmavr.