tür Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^7 A Freitag ain Z.O. Februar 184 3 ssß<^" Von dieser ileilildriii erxiieinen w»chem!ick zwei Nninrnern, jedes Mal ein halber Nopen. 3>er Preis des Nlallci in in Laibari aon^iübriaü, ^^^"^ daltnabria » n. Dura, die l. f. Post «nier C<>u> eri »,ii porloireier Zuiendun» aan^iadri» », doibiäbrl!! » sl. L, N., und wird balbiadria «or»u«> be^abtt. Alle !. l. Postämier neomen Pränumeralion »n. In 3a>ba>V vrunuinerirl man beim Verleger am staan, Nl. >yli, im ersten Sloite. Die Straßenzüge in Krain. N»n Professor Dr. Hlubel. (Fortsetzung.) Da von Laibach bis Grcßgaber 5 >/2 Meilen sind, so beträgt die Entfernung von der Hauptstadt bis Ratschach 8 V, Meilen 470 Klafter. Von diesem Straßenzug beugt bei heil. Kreuz ein Ast rechts aus, welcher über Tschaboj und Sello nach Neu­dogg führt, und i Meile 400 Klafter beträgt. Ein an­derer Ast lenkc unweit Feistritz rechts ab, und führt über St. Michael und Zeroutz bis St. Märchen bei Lithay. I>) Bei dem Dorfe Pluska weicht rechts die nach Seisenberg über Döbernik, Dobrava :c. führende treffner Bezirksstraße ab, welche 1 V4 Meile 730 Klftr. lang ist. I » der Kreisstadt Neustadcl trennen sich von der agra­mer Commercial- und Poststraße folgende Straßen: i) Die tarlstädter Commercial- und Poststraße. Sie geht über Gutendorf, unter dem Gute Poganitz, Unterschwerrenbach, Weindorf :c. bis Möitling, und von da bis zu der Kulpabrücke bei Kreuzdorf, als der Gränze des dießseicigen Gouvernements-Gebietes. Ihre ganze Länge beträgt 3 '/< Meile 742 Klafter, und bis Mött­ling 3 '/> Meilen. Diesemnach ist Mortling von der Haupt­stadt 13 Meilen entfernt. Bis Karlstadt sind von Laibach 18 '/? Meile mit 6 Postorten. Die Hindernisse auf dieser Route sind die steilen An­hohen, welche gleich hinter Poganih beginnen und sich bis Schwerrenbach fortsetzen. Von da geht die Straße über ein Gebirg, das mit dem Collectivnamen «Uokokengebirg" bezeichnet wird. Bei dem geringen Verkehr auf dieser Straße und der äußerst ungünstigen Lage des Oklenukberges bei der Froschlaken, kann auch von einer Uebertragung oder Abbauung derselben keine Rede sein. Die Verzweigungen dieses Straßenzuges sind: «1 Unweit des Schloßes Poganitz lenkt links eine Straße ab, welche an der nördlichen Abdachung des Usko­kengebirges über Birnbaum, (Gaberje, von da gelangt man zu dem Gorianz, einem der höchsten Puncte der Uskoken», Freihof, Iarlovitz, Pletterjach unweit Landstraß «. bis zum Schloße Mokriz führt, wo sie sich mit der agramer Commercialstraße verbindet. /?) Hinter dem Oklenukerberge im Dorfe Lasche weicht rechts die krupper Bezirksstraße ab, welche das Uökotenge­dirg anfänglich in südlicher, dann wieder in östlicher Rich­tung umgeht, und nach Krupp, Möttling und in ersterer Richtung auch nach Tschernembl führt, wo sie sich mit der nesselthaler Bezirksstraße verbindet. Ihre Länge beträgt 1 '/. Meile. Von Tschernembl nach Möttling sind 1 '/< Meile und 300 Klafter, und von Krupp nach Tschernembl 7, Meilen 700 Klafter, und nach Möttling 1 Meile 830 Klafter. ).) Von Krupp beginnt die freichurner Bezirksstraße, welche über Gradaz, Grüble :c. bis Freithurn führt, und 1 '/, Meilen 480 Klafter beträgt. 5) Von der Siadt Möttling selbst geht in südlicher Richtung ein Weg längs der Kulpa, der bei Schunische den Kuloafiuß übersetzt, das ungarische Küstenland erreicht, und in die Louisenstraße mündet. Von diesem Zuge weicht unweit Freithurn rechts ein Weg ab, der zur Ueberfuhr über die Kulpa bei Weinitz führt. Dieser Seicenzug hat eine Lange von 1 Meile. K) I n der Candiavorstadt gleich hinter der Gurk brücke in Neustadt! lenkt links die bereits «u!» IV. >u. Klli<»-« sprach, für den letzteren den Charakter einer wahrhaft klassischen Majestät vor allen andern schweizerischen und oberitalienischen Seen in Anspruch genommen, dabei aber eine gewisse Einförmigkeil, einen gewissen Mangel an auf­regender Abwechslung und Ueberraschung nicht in Abrede gestellt. Den entgegengesetzten Vorzug besitzt der Comer-see im höchsten Grade, wie schon aus der vorstehenden Schilderung zur Genüge hervorgehen dürfte, er ist daher wohl der reizendste aller Seen auf unserm Welttheile. Bietet er ja doch nebst fast allen Herrlichkeiten der schwei­zerischen Seen den ultramarinen Himmel, den Anbau, die Üppige Vegetation, die hinreißende Villeggicuura Italiens mit einem zusammenwirkenden Zauber dar, vor welchem selbst der i^ u .vi^wr« mit seinen borromäischen Inseln zurückweichen muß. Unbegreiflich ist mir daher, wie ein sonst so verdienst­voller neuerer Reisebeschreiber durch Oberitalien den gött­lichen Comersee mit der kurzen herabsetzenden Aeußerung abfertigen konnte: hier sei Alles nur im verjüngten Maß­siabe, was dort (am Qn°<» »vi-i^iure) im Großen ausge­führt sei, und man tonne sich beim Anblicke des Comersees nicht erwehren, ihn mit dem eines Krippels (einer künst­lichen, mit Gebäuden und Städten überladenen Landschaft, Iilßzepio) zu vergleichen. Richtiger ihrer Wesenheit nach, obgleich keineswegs in dem von dem Verfasser beabsichtig­ten Sinne, ist wohl allerdings die damit in Verbindung gesetzte Bemerkung: die Gegenden am Comersee seien ei­gentlich in gar keinen Vergleich mit jenen am l.nz;<> Mn^­ßiore zu setzen. Ja wohl! — rem -><:» teti«!»ti — könnte man beifügen, wenn damit eine Vergleichung mit der Ab­sicht gemeint wäre, um den einen dem andern nachzusetzen, wie etwa alle in gleicher Absicht gemachten Vergleichungen des Erhabenen mit dem Schönen, Schiller'Z mit Göihe, im Argen wandeln. Ich erlaube mir ein Thema, worüber sich freilich noch unendlich viel und unendlich mehr sagen ließe, als sowohl Sie, verehrtester Freund! als auch andere noch minder nach­sichtige Leser, zu vernehmen wahrscheinlich Lust haben, mir folgenden treffenden Worten eines ganz gleichsinnigen wa­ ckeren Gewährsmannes (Kreil's in seiner Mnemosyne) zu beschließen: „Größer und erhabener ist zwar der I^zn iviü^wr« mit seinen Alpen und dem ungeheuren Spiegel seiner Wel­len; aber romantischer, lieblicher und reicher an Schönhei­ten der Nacur (als der Comersee) kann wohl kein Tee in der Welt sein. Mitten unrer hohen Bergen, die in verschiedener Höhe Reben, Oliven und Kastanien tragen und bis auf ihre Scheitel mit Büschen und Bäumen be­wachsen sind, dehnt sich der See mit seinen tiefblauen Wellen in einer mäßigen Breite aus, und Villa an Villa, Dorf an Dorf, schauen von einem Ufer auf's andere hinüber.» 11. Lebensreiz in Contrasten. — Das schöne Como mit seinen Natur- und Kunstgenüssen. — Mailand im Ueberblicke vom Dom, dem höchsten Wunder der Stadt. — Spaziergang durch die Scadr. — Kaffeehäuser, Gasthäuser und Restaurationen. — Die Theater. — Die Mars. — Die Brera und Ambrosiana. — Die ^illilliul i>ü!>l><:!, — Die Arena. — Der ^ro<< !-»q»". — Die vornehmsten Kirchen und Paläste. — Spaziergänge, nähere und entfern­tere Ausflüge. — Allgemeines über Mailand. — Wenn man mit Recht sagen kann, daß in den Con­trasten ein Haupcreiz des Lebens liegc, so läßt sich in Eu­ropa wohl kaum etwas Reizenderes finden, als der rauhe Uebergang aus den ernsten Alpenregionen in die lächeln­den Ebenen Oberitaliens. Ei n Conirast wirkt jedoch noch schlagender: sich aus der einsamen Bergwelt plötzlich i» das dunteste Gewühl des lärmendsten Hof- und Volksle­bens versetzt zu sehen. Ich genoß beide Contraste auf einmal und erwarte, in der Erinnerung an sie schwelgenü, und mit dem uil !>il,»ii-!»!-i dadurch einigermassen befreundet, künftig nur noch von einem Contraste schlagende Wirkung, von jenem zwischen der jetzigen und einer künftigen Welt. Der Zudrang von dem schönen Como nach Mailand war so lebhaft, daß ich zwei Tage zuwarten mußie, um eine Reisegelegenheit dahin zu finden. Nur zu schnell verging mir diese Zeit im bequemen Hause eines alten Freundes, mit welchem ich in Wien goldene Tage verlebt hatte und sie nun in der Erinnerung abermals verlebte. Wie angenehm erging es sich in den hohen geräumigen Gemächern und Sälen des Palastes, in den er sich (hier sind Paläste wohlfeil) wie etwa ein sogenannter einsamer Spatz in einer weiten kühlen Felsengruft, ganz comfena­bel einquartirt hatte! Wie reinclassisch anregend wieder­hallte in einigen dieser Hallen das Marmorpfiaster unter unseren teutonischen Barbarenschritren! Was ist köstlicher, als in dieser Bruthitze in derlei kühlen Sceinpalästen zu Hausen? — es liegt eine ganz eigenihümliche feine Wol­lust darin, hier den Sommer zu verleben. I m Winter quarnrce ich mich aber rasch aus und flöge so schnell als möglich — seltsam genug — nach meiner kalten nordischen Heunatl), wo man sich jedoch den Winterfrost am gewalti­gen Ofen — der denn doch ein anderes Ding, als e,n schwächlicher Camin — schon zu vertreiben versteht. W>e herrlich erschienen mir bei den gemüchlichen und geistreichen 223 Gesprächen meines Hauswirthes und Freundes die nahen Spaziergänge und die Stadt! Nach allen Seiten hin lau­fen die besterhalcenen Vicinalstraßen, von schattenreichen Alleen überrauscht. Wie lieblich gruppiren sich die reichbe­bauten nahen Hügel um die höheren Berge im Sinter­gründe! Wie reizend mannigfaltig zeigt sich von den ver­schiedensten Standpunkten die malerische alie Stadt mit ihren paradiesischen Seegestaden! Aber auch in Kunst- und conversaiionellen Genüßen ging ich reichbefriedigr von dan­nen. Mein gefälliger Freund verschaffte mir die interes­sante Bekanntschaft der drei Brüder Mucehini , sehr unterrichteter Kunstfreunde und Besitzer einer sehr schätz­baren Gemäldesammlung, besonders von älteren italieni­>chen Meistern, deren Besichtigung jedem kunstsinnigen Fremden von den humanen Eigenihümern gewiß mit Ver­gnügen gestattet werden und Niemand reuen wird. Einer diejer Herren verwahre überdies abgesondert eine wunder­schöne kleine Madonna, angeblich von Rafael, gewiß aber, wenn nicht unmittelbar aus seiner Werkstätte oder Schule hervorgegangen, in seinem schönsten Geiste gedacht und in's Leben gerufen. Diese drei Verehrung würdigen Män­ner, im reifsten Lebensalter, bilden eine gemeinschaftliche Haushaltung — eine wohlchuende Erscheinung gegenseiti­ger Toleranz und Aneinandergewöhnung, wie man sie wohl kaum anderswo, als in Italien, antreffen wird, wo man zwar wenige Freundschaften, aber in der Regel viele natürliche Anhänglichkeit unrer Blutsverwandten findet. Auf ein Haar hätte mich der Zufall für eine Reise­nachc mit einer der größten musikalischen Eelebritäten der Gegenwart in einer Chaise zusammengekettet; willkommener war es mir jedoch in der Thal, als diese Gelegenheit unbenutzt vorüberging, und ich am andern Morgen, den 2Z. August, ganz allein bei wunderherrlichem Weiter über die schone lombardische Fruchtebene nach Mailand dahin sieg. Es ist ein wahrhaft gocigesegnetes, eben so dicht bevölker­tes, als reichculcivirces Land, das ich durcheilte; ich weiß aber durchaus nichts davon zu berichten. An Ebenen, und wären sie auch die abwechselndsten Paradiese, finde ich fast nie etwas specielles Erzählungöwerihes; nur an Ber­gen versieht meine Phantasie, meine Ennnerungkrafc, ihre Raupenfüße festzuhalten. Und die Lombardie ist denn auch wirklich etwas zu einförmig. Ueberall der gleiche, fast garcenähnliche Segen auf den fast meilenweiten Fel­dern, auf welchen in dieser Richtung vorzüglich der tür­kische Weizen gedeiht, wie auf der Seite gegen Pavi a der Reis; nirgends eine bedeutende Unterbrechung dieses im Ganzen doch mehr zweckmäßigen, als schönen Land­schafiblldeü, wenn wir etwa mehre glänzende Villen nahe am Wege ausnehmen. Wahrlich hier, wo kaum der Landschaftmalcr irgendeinen dankbaren Scoff zu Bildern fände, woher soll ihn denn der Beschreiber zu Worigemälden nehmen? (Fortsetzung folgt.) Neues aus der Monarchie. Iagdbericht. I m Herbste des vorigen Jahres wurden, w,c wir >n der „Bohemia" lasen, auf den kaiserlichen Fam,IilN­ herrschafcen Holitsch und Göding in Mähren in Gegen­wart Seiner k. k. Hoheit des Erzherzogs Stepha n zehntausend und eilf Stück Wild abgeschossen, und zwar: 1 Thier, 84 Rehe, 1186 Fasanen, 1570 Rebhüh­ner, 8158 Hasen, i Nachteule, 4 Nußheher, 5 Eich­hörnchen, i Wachtel und i Geier. Die Eisenbahn von Venedig nach Padua, welche einen Theil der großen lombardisch-veneziainschen Eisenbahn bildet und seit dem 13. December 1842 befah­ren wird, hat seit diesem Tage bis zum 12. Jänner 1843 bereits eine Frequenz von 27.57« Personen aufzuweisen. K, k. Postflagge. Mit allerhöchster Entschließung vom 10, December 1842 wurde der Dampfsch,fffahrcgesel!fchaft deü österr. Lloyd allergnädigst die Berechtigung ercheilt, auf ihren den Postdienst versehenden Boocen die k. k. Postflagge und die Schiffsflamme am Hauptmast zu führen, wie auch den Capitäns, den Offizieren und der Mannschaft dieser Schiffe gestattet, Uniform zu tragen. Eise «bahnen. Es heißt, daß binnen Kurzem die Vorarbeiten ange­ ordnet werden sollen, um Presburg mircels einer Sei­ tenbahn mit der Ferdinands Nordbahn zu verbinden. Auswärtige Neuigkeiten. (Ein Genie, im Kerker entdeckt.) In Braun­schweig ist ein großes künstlerisches Genie im Kerker enr. deckt worden. Ein wegen Diebstahl in Helmstädc einge. terrerter Grobschmid hat nämlich mit einem zugespitzten Nagel Gruppen von Figuren mir einer solchen Vollendung in eine Bank gegraben, daß der Herzog, dem diese Bant gezeigt worden, sogleich befahl, sie dem Museum zu über­geben, und dem Ministerium auftragen ließ, die Beschleu­nigung der Untersuchung gegen den Angeklagten zu ver­anlassen. Man glaubt, daß der Herzog d,e künstlerische Ausbildung dieses auf Abwege gerachenen Talentes beab­sichtige. — (Greuliche Verfolgung.) Kürzlich wurde in Douai soät Abends auf dem Platze Sc. Vaast eine Dame von einer Hyäne verfolgt. Da» Thier war eben einer wandernden Menagerie entsprungen, und wurde von sei­nem Herrn glücklich wieder eingefangen, ehe es noch Un­heil angerichtet harte. — (89 Tage!) Die schwedische Staats^eitung erzählt von einem armen Schneider in ElfsborgöLehn, der im April v. I . durch einen unglücklichen Zufall in eme Koh. lenschlucht verschlossen wurde, dorr 3» Tage und Nachte ohne Nahrung zubrachte, und noch im December, wiewohl sehr geschwächt, am Leben war. — Ueber das Gvucert des Melophouisteu, Herrn Ludwig Nefsane, im Saale der philharmonischen Gesellschaft am 2. Februar l845. Bei einem neucrfundenen Instrumente, wie die M el o pH on c , ^) dessen »nnern Organismus man nicht tennt, laßt sich nur d>.r lihoratrer de« Tones, seine Wirkung, der Werth und der Vortrag der, «on dein Erfinder des Instrumentes selbst componirten, Piecen beurtheilen. Wer das Instrument, das im Körper die Form zweier übereinander gelegten Guitarren der altern Art mit einem sehr kurzen Griffbrett für die linke Hand, und mit einem an der entgegengesetzten Seite angebrachten ^) I n den französische» Blattern, welche das ncuerfundene Instrument und die Künlilenamilie Dessane besprachen, lasen wir das Instru­ mint durchaus »le melunnone« genannt, m den italienischen wech> seit >,il inetuknllü» m,t »it inelnknno." Wir haben d,e Wahl, je« nachdem wir das Wort bloß als zusammengesetztes ^//i? Ol und sif.V/?), oder seinen zweiten Theil auch als abgeleitet sf6>l/c«) betrachten, entweder,>d,e Melophone», oder «das Mel»r,h°»»n> zu sagen. A. d. «. :33^ Nlnszuge für die reckte Hand hat, nick! selbst sah und hörten wird sich die in der Co»eertankll»digung vorkommende erläuternde Ve»e»nung der Melo­ phone als Blas! und N og c n« I n st rumcn t nicht wohl zu erklären wissen, d» dasselbe weder geblasen, nach mit dem Bogen gestrichen« sondern lediglich mittels des erwähnten Vloszuges in die Tonfahigkeit gesetzt wird. Wahrscheinlich rührt diese uneigentliche Benennung von der Achnlichteit her, welche der Ton des Instrumentes seltener mit dem eines Bogen-, öfter aber mit dem eines Vlas>Instrumenies, z. V . einer Flöte, Clarinette und eines Bassethorncs, hat. I m Allgemeinen dürfte der Ton des Instrumentes dem einer Physharmonikll am »Urlisten kommen, nur entwickelt jener mehr Stärke, als dieser. Die Wirkung des Tones ist jedenfalls eine ange­ nehme, und könnte bei einer guten Auswahl der Stücke noch bedeutend gesteigert werden. Dies bewährte sich bei den von den Söhnen des Herrn D . auf der Mclophone vorgetragenen Stücken: Them a mit V » ri o tione n (aus­geführt von dem siebenjährigen Uezire), und große Phantasie (vorget. von Hippoln t D.) , welch' beide Piecen, besonders die des kleinen llesire, mit dein lebhaftesten Bcifalle aufgenommen wurden, da zugleich der Vor» trag derselben den Anforderungen der Kunst völlig entsprach. Dagegen befriedigte das dritte und letzte Stück für drei Mclophoncn, Adagi o mit Walzer, vom Herrn D. und zweien seiner Söhne vorgctiagcn, aus dem Grunde weniger, weil man stch von diesem letzten Stücke, dem einzigen, las der Herr Loncertgeber selbst zu Gehör brachte, die vollendetste Behand­lung des Instrumentes wenigstens in der Einleitun g «ersprach; denn die Vorführung der angebängten Walze r wurde, ol» einen gebildeten Salon nicht sonderlich zierend, ohnehin nur einer absichttosen Küustlerlaune zugeschrieben. Allein d,e große, vielleicht überspannte Erwartung wurde einigermaßen getäuscht, indem das Außerordentliche gegen das bereits früher Gehörte nicht so glänzend hervortrat. Doch ,nuß dem Spiele und geläutertem Vortrage des Herrn D. selbst in diese,» winzigen Stücke alle Gerechtigkeit wiederfahren lassen werden, so wie die beiden Söhne ganz köstlich nccompag­nirten, und diese drei Melophonen in ihrer Zusammenwirtung ein kleines Orchester repräsentiNen. Sämmtliche Tonstücke, das letztgenannte nur in dem Adagio, wurden von den Söhnen des Herrn D. abwechselnd mit dem Pianoforle begleitet, eine Nummer aber auf demselben allein von dem dritten Sohne, Anton , ausgeführt. Die,c Nummer war? Gr oß e P h a n t a sie über Motive aus iVIuZi von Tholbcr g — eine Composition, die etwas über die Kräfte des Vortragenden ging; dagegen entwickelte derselbe in einer Phantasie von Francoin» aus »Lucio von Lammelmoor" auf dem Niolo n cel l schöne A»lagen, und fand besonders in den, melodischen Theile des Vortrages gerechte Wllidigung. Noch muß eines Spielzeuges erwähnt werden, das in diesem Con­certe als Solo-Instrument in die R.ihc trat, nämlich des Flageolet's, »uf welchem Hippolit D e sso n e Variationen von Colli „ et (sie wa­ren aber die, Paganini gewidmeten, Variationen von Maiscder) — versteht sich, nur theilweise und »ivdificlrt — vortrug. Gleichwie sich aber das Instrumentchen wegen seiner Unvollkommenhcit und schneidenden Höhe zum Solovortrage durchaus nicht eignet, so erregte die außerordent­liche Fingerfertigkeit de« jungen Künstlers Staunen, und zugleich den Wunsch, er »löge Zeit und Mühe einem edlere» Instrumente weihen! Möge Herr Ludwig Dessane diese wohlgemeinten Andeutungen für seine weitere Kunstreise nach Dcutfchland beherzigen, und sie als den Tri­but der Achtung hinnehmen, die wir seinen, und dem ausgezeichneten Mu< sitlalente seiner genannten drei Söhne aufrichtig und herzlich zollen! De,n zweiten Conccrte des Herrn 2 . im Theater, hei dem dieselben Stücke, mit Hinweglgssung einiger, zu». Vortrage kamen, wohnte Referent Nicht bei. Leopold Ledenig. Theater in Laibach. (Beschluß.) Am 28. ward Halm' s »Griseldis» zum Voltheile, des Hr. Strö ­bergegeben. Griseldis, Dlle. Crafenderg , hatte ein sehr zahlreiches Publicum herbeigezogen, und dieses dafür, daß es in gutem Ve, trauen er« schienen war, im Vereine m,t Percival, Hr. Thome, durch einen Kunst­genuß erfleut, der den oftmaligen stürmischen Beifall, das Hervorrufen nach Scenen und Ac,en vollkommen verdiente, mit dem die allgemeine Zu­friedenheit b.idc Künstler überhäufte. Nach de», Beispiele des Dichters', der in seinen Schöpfungen den Frauen buldigt, und seine Frauengebilde in Lichtwolken hüllt, reiche ich den Preij des heutigen Abends zunächst Griselden; wenn ich aber Dlle, Gra­ fenberg' s tiefgefühlte, richtige Auffassung ihrer Rollen, das eben so rich­ tige, seelenvolle, oft glühende Wiederacben derselben rühme, so räume ich meinem Perciual, meinen Inaomar, Hrn. Thome , nicht geringer» Preis besonders für je»e Bedächtigkeit ein, mit der er die lügentbümlichfeiten der halm'sche» Helden zu erfassen und auf der Bühne zu gestalten weiß. Die ausgezeichneten Leistungen Griseldis' und Percivol's hatten den ganzen Hofstaat clektrisirl und die Vorstellung war durchaus gelungen, d»j Costüm durchaus glänzend und Alles befriedigt, bis auf Lanzelot, den ich Ihnen schon öfter und un bestochen für das Fach gesetzter Liebhaber als einen sehr fleißigen Schauspieler rühmte. Was ich auch heute, und zwar gleichfalls gratis , wiederhole. Allein heute schien sich das Publicum „„> !er Lanzelot einen jüngeren Minstrcl erwartet zu haben, denn es lochte, eben als er der Königin »Kihnesra« seine ganze Galanterie lcistite. Und da stehe ich denn wieder auf einen, Puncte, wo ich mißverstan­ den wurde. Ich habe Ihnen neulich bemerfi, wir besäßen keine» jugend­ liehen Liebhaber. Dieser Brief sott im Auslände bekannt geworden sei,,, und jugendliche Liebhaber erster Größe gegen Engagement nach Laibach ein­ geschüchtert habe»; denn, schloßen sie, was verlangt man da von eine,» j„, «endlichen Liebhaber, wen» man einerseits Hrn. Thom i in Li>bhaberr»licn ruh,»!, und andererseits über den Mangel an einem jugendlich,,, Liebhaber klagt? ' »Nun, Will'»,, dct will ik dir man auseinandersetzen.« Für das Rollenfach des Hrn. Thome, Helden und sogenannte crüc Liebhaber, besaßen wir nie einen gediegeneren Künstler, werden schwerlich je einen bessern besitzen und wünschen für längere Zeit keinen bessern, «Is den uns so lieb gewordene» Hrn. Thome. Nun aber, siehste lieber Will',», gefällt es den Dichtern so oft, in ihren Stücken verliebte Jüngling e hinzustellen, die aus jugendlichen, Leichtsinn allerlei Spuk anrichten, das sind dann meistens Studenten, Pa­gen, Junker, Cornets oder Minstrels und andere sogenannte Grasteu­fel. Nun, Will',», ist die Illusion unseres Publicum's, bei oll' ihrer Dehnbarkeit, ini Puncte des Alter s ,»,ndcr gränzenlos! ich habe dieses seit Jahren bei Sängerinen und Sängern, Liebhoberincn und Liebhabern erfahren. Wenn denn so ein Lpringinsfcld von einen, Studenten eine» leichtsinnigen Streich durch seine Jugen d entschuldigt, so findet er leine Gnade, wenn es ein sogenanntes a I tes H a u s, ein b c m o oste r.V ur sche ist; sei» Taufschein muß durchaus von, ,in Paar Jahren majore», so muß wenigstens sein Aussehen mi­noren se,n, den», so will es das Publicum ! An eine,» solchen jugcnl» liche» Liebhaber, dessen Taufschein oder Aussehen minoren ist, fehlt es uns; die Herren T re u m a ,> n, strumpfer juri,, Neman, Zerff, waren Männer oder Iünalinge für dieses Fach. Mit diesem Fache ist jenes des Hrn. T h « m i nicht zu verwechseln, und giebt Hr. Thome manchmal ganz jugendliche Rollen, so giebt er sie, weil wir dafür s.nst nicht Rotl wüßten, und giebt sie gut, weil er Alles, was er giebt, gut gielt. E« und nicht anders habe ich meine Bemerkung gemeint, so, ich weiß es, mein! es das Publicum. Du wirst mir »un begriffen haben, lieber Will'»,. D«ch dodrum keene Feindschaft! An, 2y. »dieZebrahaut" von Friedrich Kaiser, ist, nach der richti­gen Bemerkung im Stücke, clne Äit von Eselshaut, wurde aber mit Fleiß gegeben. Am 2l. «die Einfalt vom Lande«, von Töpfer. Da dieses gute Lustspiel erst kürzlich gegeben und besprochen wurde, so will ich Ihnen heute,»" von demjenigen erzähl,n> was neu war, nämlich von Sabine «der «iclmelil Dlle. Grafenberg, welche sich durch ihr heiteres Spiel, durch die Zart­heit und Grazie, mit der ihre Fröhlichkeit gepaart ist, ein neues Blatt i» den Kranz aesammelt, den sie sich für ihre Gastvorstellungen auf unserer Bühne erwirbt. Ihre heutigen Verwandlungen gehen mir übrigens Gele­genheit zu erwähnen, wie elegant und richiig gewählt alle ihre Costnme sind, und darüber ihre,» Garderobier verdiente A»eike»»»ng auszudrücken. Ihr Laibach o», I. Fehruor ««42. K. Berichtigung. I » der Rubrik «Kleine Landeschronik« im Blatte Nr. »> ist i" lesen: Zeile y lsartarr» anstatt l'ark.irr-, ; Zeile «l rlellebnru« »n M IlelludnruZ; Zeile ,3 Lur^luz anstatt curoMz; Zeile 2« Lric» »„st"" Lriea, endlich Zeile 2l Mj« anstatt «l'je. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.