MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES Verlag nnd Sdirlftleituiic MarbnrK A. Draa, Padcastc Nr. 0. Perarvf: Nr. 25-6T. 3S^. 25-69. M 18 Dkr (täeli^ außer Samstae ist die SctariltleitunK nur aut Fernmf Nr. 26-67 erreicU>ar. UBverlancte ZuschrUtto werden nicht rflckzesandt. Bei sämtlidien Anfracen ist drs Rückporto beiziileKen. FostschedckOBto: Wies Nr. S4.608. Cesdiattsstellen ia Cilli. Marktslatz Nr. 12. Femruf Nr. 7. und in Pettan Uncartorcasse Nr. 2. Feramf Nr. ^9. STEIRISCHEN HEIMATBUNDES ■raAdat «arkttalM ala Mf laaailt Bants»rcU (ta wcaaa ufetkar) Msatlicfc KM 3.10 etasAUcMIA 19.8 Rsf Pcstzeitaacwebfllir: bei Llefemw ia Streifttand svzflcliiA Part«; bei Abholen ia der OesdiifUstcIl« MC 2,—. Altrcich dvrch Post monatlich KM 2.10 (einsdü. 19.8 8pf Postzeitimi.'KebUhr) und 36 Spf ZasttU-cebfifer. EiaielmtamerB «erden nnr ceccn VoreinseodiinK des Einzelpreises md der Portoaaclaren xwcesendet Nr. 94 — 85. Jahrgang MarbttTg-Dran« Mittwoch, 4. Aprfl 1945 Einzelpreis 10 Rpf Bundesführer Steindl gefallen Der Gauleiter legte am Sarge seines treuen Rfitstrelters und Kameraden den Kranz des Führers nieder Graz, 4. April. An der Spitze der Volks^turmsoldatcn stürmend, die sich bei Rechnitz dem in steirisches Land eingefallenen Feind entgegenwarfen und ihn im Gegenangriff zurücktrieben, hat der Bundesführer des Steirischen Heimatbundes, Gauorganisationsleiter SA-Brigadeführer Franz Steindl, den Heldentod gefunden, Mit der Hingabe seines Lebens für den Führer, für Volk und Reich, für die geliebte Heimat hat dieser Kämpfer, in dem das Führerkorps der NSDAP Steiermark wieder einen seiner Besten verlor, das Höchste und Letzte für die Sache eingesetzt, der er sich seit früher Jugend verschworen hatte. An dem mit der Reichskrlegefla^cfs bedeckten Sarq, der umschloß, was sterblich war an Franz Steindl, nahm der Gauleiter Abschied von seinem treuen Mitstreiter und Kameraden, der bestes deutsches Manne^lum in eich verkörperte und sein Leben so tortsetzte, wie er es beqonner. hatte, als er kaum dem Kindesaller entwarheen, Seele der Hit-ler-Juqend des Steiriechen Oberlandes wurde und dafü^ ms Konzen'.rationslaqer qehen mußte Immer wa. dieses Leben, das qanz dem Führer und seiner Sache gehörte, kämpferisch, in «sich Qeschlos-sen und konsequent, ein wahrhaft deutsches Manneslebeu. Als entscheidender Träqei de« Wideretdudijs im Oberland in der Kampfzeit, als damals jüngster Gauredner, der selbst den geriebensten alten Systempolitikern schneidig in die Parade zu fahren wußte, als politischer Soldat, der dann in diesem Kriege mit der Waffe vertrat, was er als politische Überzeugung in sich trug, als engster Mitarbeiter des Gauleiters beim großen Aufbauwerk im heimgekehrten Unterland, im Kampf gegen die Banden selbst allen voranstürmend und sie durch sein Beispiel mitreißend — immer war Franz Steindl Tr&ger unbändiger Leistungskraft, frisch und tatfroh. Und sein Hel- dentod war von höchster Erfülltmg überstrahlt: er fiel, wie der Gauleiter sagte, in dem Bewußtsein, die erste Schändung steirischen Landes durch die bolschewistischen Horden mit dem erfolgreichen und für den Feind veriust-schweren Gegenstoß gesühnt zu haben. Nichts Schöneres konnte es für diesen Kämpfer geben, als diesen Tod, der ein so schönes und gradliniges Leben krönte. Über die Trauer um den Gefallenen stellte der Gauleiter die Verpflichtung, jetzt, in der bittersten Bewähnangs-probe unserer Geschichte mit gleicher Leidenschaft und Hingabe, mit gleicher klarer und reiner Gesinnung, mit gleicher Tapferkeit, wie sie Franz Steindl in sich trug, einer Tapferkeit, die nur ein „Geradeaus" und ein „Durch" karmte, den Kampf um die Heimat und damit für das Reich auszutragen. Die restlose Bereitschaft zu gleicher Hingabe bekannte hier der Gauleiter für sich und sein Führerkorps mit dem j Schwur, mit dem allein dieser Tote i geehrt werden durfte: ..Wir wollen uns vornehmen so zu hcindeln, wie er es getan hat." Die höchste Ehre, die einem Deutschen gegeben werden kann, wurde dann dem Gefallenen erwiesen, als der Gauleiter am Sarge den Kranz des Führers niederlegte. Das Leben eines tapferen Vorkämpfers Mit dem Tode von Bundesführer Franz Steindl hat ein kämpferisches Leben in des Wortes schönster Bedeutung seine höchste Erfüllung gelunden. Der Lebenslauf des Gefallenen zeigt einen ständigen und unaufhaltsamen Aufstieg, wie er nur bei Männern zu finden ist, die von echt nationalsozialistischem und somit auch soldatischem Geiste erfüllt sind. Franz Steindl wurde am 5. März 1911 als ein Sohn der obersteirischen Berge in Eisenerz geboren. , Nach beendeter Schulausbildung, in welcher Zeit er bereits HJ-Standortführer in Leoben war, trat er im Jahre 1930 als Volksschullehrer und Turnlehrer für Hauptschulen in den Staatsdienst. Bereits das Jahr 1930 sieht ihn in aktivster politischer Arbeit, wo er als SA-Sturmschulungswart seine gesammelten Erfahrungen der Partei widmete. Die Jahre 1930 bis 1932, in denen er als Kreisredner und von 1932 bis 1938 als Gauredner tätig war, boten ihm Gelegenheit. durch sein rednerisches Talent die Idee der nationalsozialistischen Bewegung vor allem den Volksgenossen seiner engeren Heimat zu übermitteln. Vom März 1931 bis Januar 1933 sehen wir Franz Steindl als Ortsgruppenorgani-tationsleiler. Die Folgen seiner illegalen Tätigkeit in der Partei blieben in der damaligen Ostmark nicht ohne Folgen für ihn, sodaß er im Juli 1933 strafweise als Lehrer aus dem Staatsdienst entlassen wurde Im Jahre 1934 wird Franz Steindl bereits zum SA-Sturmbannführer befördert und gleichzeitig zum Kreisorganisationsleiter berufen. Schon Im Jahre 1935 tritt er seine Tätigkeit als Stabsleiter der SA-Brigade 9 an, von der man wohl mit Recht behaupten konnte, daß sie zu den besten der Ostmark gehörte. Die entscheidenden Wochen des Schicksalsjahres 1938 sahen Franz Steindl wieder in vorderster und maßgeblicher Stelle der Bewegung. Nachdem er im Jahre 1937 zum SA-Standartenführer ernannt worden war, wird er 1938 zum Gauorganisationsleiter berufen. Die Aufbauarbeit in der Partei des Gaues, an der der Gefallene maßgeblich beteiligt war, wird durch den Ausbruch des gewaltigsten Ringens jäh unterbrochen, und Franz Steindl erfüllt beim Gebirgs-Jäger-Ersatz-Regiment 138 als Soldat am Westwall und in Norwegen, wo er auch zum Unteroffizier befördert wurde, dem Vaterlande gegenüber seine Pflicht Franz Steindl wurde im Laufe seiner Frontbewährung mit dem EK II ausgezeichnet. Im Sommer 1940 vom Wehrdienst zurückberufen, widmete er sich wieder mit Feuereifer den Krie^s-aufgaben der Partei, bis ihn der Ruf erreichte, gestützt auf das Vertrauen unseres Gauleiters und auf seine besondere Befähigung das im April 1941 wiedergewonnene Unterland in« Reich heimzuführen, und er vom Gauleiter ztun Bujv- desführer des Steirischen Heimatbundes bestellt wurde. Im Jahre 1942 erfolgte seine Ernennung zum Gauhauptamlslei-ter und Bereichsleiter der NSDAP, bald darauf die Berufung zum Oberbereichs-leiter und 1944 zum Hauptbereichsleiter, während er bereits 1942 zum SA-Ober-führer befördert wurde. Bundesführer Steindl war nicht nur als verantwortlicher politischer Beauftrag- mark die treibende Kraft für die unermüdliche Bekämpftmg kommunistischer Bandengruppen, sondern griff oft und oft als Führer von schnell zusanunenge-stellten Kampfgruppen der Wehrmannschaft in vorderster Front aktiv in den Bandenkampf ein. Sein vorbildlicher Einsatz im Bandenkampf wurde durch die Verleihung des EK I und des- Banden-kampfabzeichens gewürdigt. Das Verwundetenabzeichen in Bronze erhielt Franz Steindl für die im Bandenkampf erlittenen Verwundungen. Die Entwicklung der Kriegslage im Südosten brachte Tage der höchsten Bewährung. Es war eine Selbstverständlichkeit, daß auch hier Bundesführer steindl seine erste Pflicht in der Verteidigung des geheiligten Heimatbodens sah. Neue Autgaben und neue verantwortungsvolle Pflichten warteten seiner. Für den vom Führer befohlenen Stellungsbau an den Grenzen unseres Gaues berief der Gauleiter Pg. Steindl zu seinem Vertreter und zum Beauftragten für die Bereitstellung von Arbeitskräften. Sein unerhörter Aktivismus und seine kraftvolle von Energie überströmende Persönlichkeit ließ ihn diese Aufgaben mit demselben Schwung bewältigen, wie die ebenfalls zusätzliche Aufgabe als Stabsführer Untersteiermark des Deutschen Volkssturmes. Hiebei kam ihm die Stellung als Führer des Wehrmannschaft-Regjmentes Untersteiermark zu, welches schon im Bandenkampf sich vielfach ausgezeichnet hatte, und das als erstes .Aufgebot des Deutschen Volkssturmes nunmehr weiteren Aufgaben entgegensieht. Diese vielfache und erfolgreiche Tätigkeit des Pg. Steindl wurde anfangs 1945 durch die Verleihung des Deutschen Kreuzes in Silber durch den Führer, welches ihm der Gauleiter persönlich überreichte. gekrönt. Alle, die als Mitarbeiter und' Mitarbeiterinnen auf irgend einer der vielen Sparten tätig waren, sowie alle jene, die mit ihm in dienstlicher Verbindung standen, verloren mi» Bundesführer Steindl nicht nur den gläubigen und fanatischen Kämpfer für Großdeutschland, der zur Arbeit immer wieder neue Impulse gab, sondern weit darüber hinaus im besten Sinne des Wortes einen guten Kameraden. Besonders aber die Bevölkerung der Untersteiermark verlor in dem Gefallenen einen Menschen der unermüdlich für das Wohl und Glück di^^ses herrlichen Landes und seiner Bewohner ter des Gauleiters für die Untersteier- » tätig war. Unsere unbesiegbare Jugend Daily Herald: Deutschland kann den Krieg nicht verlieren dnb Berlin, 3. April „Mit einer solchen Jugend kann Deutschland den Krieg nicht verlieren", das ist der Eindruck, den der Kriegsberichterstatter des englischen Blattes „Daily Herald" in seiner Unterhaltung mit einem 20jährigen deutschen Soldalen I hatte. „Diese jungen Nazis", so stellt die s Zeitung fest, „sind von einer unerschüt- j terlichen Zuversicht erfüllt und von einem ungebrochenen Kampfeswillen besessen." Am stärksten war der Berichterstatter beeindruckt, als der junge Deutsche erklärt, daß kein amerikanischer oder englischer Soldat sich jemals auf deutschem Boden sicher fühlen werde. Verräter und gewissenlose Subjekte, die dem Feind ihre Dienste anbieten, würden sich in Deutschland nicht finden. Sollte aber einmal einer zu einer so schimpflichen Handlung bereit sein, dann würde er rücksichtslos von einer rächenden Hand niedergemacht. Unbehagliches Heidelberg dnb Berlin, 3. April Der Reuterkorrespondent Artur Oske-shott, der mit amerikanischen Panzern in Heidelberg eintraf, beschwert sich über die feindselige Haltung, die die Bevölkerung dieser deutschen Stadt den Amerikanern gegenüber an den Tag lege. Selbst nach Brechung des bewaffneten Widerstandes sei keine friedliche Stimmung aufgekommen. Wenn man den Einwohnern der Stadt begegne, dann spreche aus ihren Augen Haß und unversöhnliche Feindschaft. Heidelberg sei ein unbehagliches Pflaster. USA-Mordjiistiz in Mainz dnb Würzburq. 3. April Ein Flüchtlina aus Mainz, der auf der Flucht von den Amerikanern verwundet und nach Würzburq ins Lazarett eingebracht wurde, berichtete über das Vorgehen der Amerikaner in seiner Heimatstadt. Sofort nach dem Einzug der Amerikaner in Mainz wurde die deut-cche Wähninq außer Kurs gesetzt. Die Geschäfte wurden geschlossen, die Lebensmittel von den Amerikanern be-schlagnabmt. Die Bevölkerung, vob Der sowjetische Militärkommentator Jermaschow hielt im Moskauer Sender einen Vortrag und brachte bei dieser Gelegenheit, wie die schwedische Zeitung „Aftontidningen" aus Moskau meldet, zum ersten Male zum Ausdruck, daß Dänemark von den Sowjettnippen besetzt werden soll, eine Ankündigung, die wieder einmal kraß das unbegrenzte M^ht-streben de« Moskauer Imperlalismuf erkennen läßt Mainz-ist außeietande gesetzt, sich irgend eiwds zu kauten. Außerdem sind keine Nahiunqsuiittel aufzutreiben. Zv/anziq Einwohner, darunter acht Frauen der Stadl, wuiden durch ein fab-reiiiies Standqericht erschossen, weit sie versucht hatten, sich nach Bekanntwerden der Auberkurssetzunq dei daut-echen Währuno aus einem Bäckerladen Brote zu holen. Der alliierte Kommandant beqrünaete die Erschießung damit, daß sie die Versorgung der alliierten Truppen sabotiert hätten. Ausgehverbot dnb Berlin, 3. April Wie der amerikaniscae Rundiuiik meldet, ist über die besetzten Gebiete Westdeutschlands ein aligemeines Ausgeüver-bot tür die Zivilbevölkenmg verhängt worden. Sie darf in der Nacht überhaupt nicht und nur während weniger ^Tagesstunden ihre Wohnungen verlassen. Selbst für Arzte, Hebammen und Priester ist in dringendsten Fällen die Ge-neiimlgung der * alliierten Militärbehörden notwendig, die derartige Nachsuchen meistens überhaupt unbeantwortet lassen. Die wenigen noch vom feindlichen Luftterror verschont gebliebenen Gebäude sind restlos von den alliierten Militärbehörden beschlagnahmt und mußten von den Bewohnern geräumt werden. Die Bevölkerung ist daher gezwungen, sich ständig in ihren Keilern und Notunterkünften aufzuhalten. Der amerikanische Sprecher fügte zynisch hinzu, die westdeutsche Bevölkerung sei ja sowieso gewöhnt, im Keller zu sitzen. Es werde ihr daher nichts ausmachen, wetui sich an diesen Zuständen „für alle Zukunft" nichts ändere. Heihg er Volkskrieg X Marburg, 3. April In Washington hat man sich beeilt, gerade jetzt noch einmal unmißverständlich zu erklären, daß der Verßiehtunga-und Ausrottimgsplan des Juden Morgen-thau gegen Deutschland und damit gegen ganz Mitteleuropa, unabänderlich durchgeführt werden soll. Und London und Moskau begrüßen diese Absicht natürlich und sind freudigst bemüht, sie sadistisch auszumalen und zu verkünden. Zugleich arbeiten unsere Gegner seit Tagen in ihrer Presse, im Rundfunk und auf Flugblättern mit Falschmeldungen über die Erfolge der Alliierten, mit erlogenen Gerüchten und lächerlichen Übertreibungen aller Artj Feindsander geben sich als deutsche Sender aus und suchen gleichfalls die unverschämtesten Lügen zu verbleiten und Wunschträume als Tatsachen hinzustellen. Die Gegner wollen so unsere Widerstandskraft schwächen und beweisen damit nur, wie hart diese Widerstandskraft ist, wie empfindliche Schläge sie den Feinden Tag um Tag versetzt und wie sehr man in Ost und West die Wende dieses Krieges und die Stunde der Vergeltung fürchtet. Es hat den Anschein, als sollte diese organisierte Panikmache die weiten offenen Flanken decken, die das Vortreiben feindlicher Spitzen geschaffen hat, und so den fehlenden miiitänschen Flankenschutz ersetzen. Zu den verschiedensten Behauptungen der feindlichen Lügenflut stehen aber zum Beisoiel Aussagen von feindlichen Kriegsgefangenen in einem seltsamen Gegensatz. Amerikanische Soldaten, die in deutsche Gefangenschaft geraten sind, erklären bei ihren Vernehmungen immer wieder, wie schwer ihre Verbände durch die deutsche Abwehr angeschlagen worden sind und angeschlagen werden. Bis zu fünfzig Prozent haben viele USA-Einheiten an Mannschaften eingebüßt. Und immer und überall klingt bei diesen Gefangenen die Sehnsucht nach einem raschen Krieg"!ende durch, die wr übrigens auch in britischen Zeitungen finden, wenn diese von der Stimmung, den Wünschen und Hoffnungen der englischen Soldaten berichten. „Wann kona-men wir nach Hause?" fragt der Tommy nach diesen britischen Darstellungen, eine Frage die die Londoner Gewalthaber sehr wohl verstehen und auch richtig beurteilen. Darum auch die Heftigkeit, mit der man in den deutschen Raum hineinprescht. Wobei vielfach auf wichtige militärische Notwendigkeiten keine Rücksicht genommen wird. Man will eben möglichst schnell ans Ziel gelangen, zumal der Krieg gegen Japan den Feinden immer neue Belastungen zu den ohnehin schon so überaus schweren bisherigen bringt. Die ungeheuren Menschen-, Material-und Schiffsverluste unserer Gegner, und der vor allem auch durch unsere U-Boote immer schwieriger und ♦unsicherer gemachte lange Weg zur Front — das allein wären schon Gründe genug dafür, daß die Alliierten einsehen und befürchten, es könnte das gegenwärtige Krieas-tempo und der gegenwärtige Kraftver-schleiß von ihnen auf längere Sicht nicht durchgehalten werden. Es sind aber auch noch ai^ere Ursachen für die EU» unserer Feinde vorhanden. Da bäu- men sich die „befreiten" Völker gegea den Hunger und das Elend auf, da« mam ihnen beschert hat, obwohl andere« Ter-sprochen wurde. Und schon zelgea >lck überall die Agenten Moskaus, die diese Fehler der westlichen Verbündeten der Sowjetunion eifrigst ausnutzen, um, wie die britische Zeitung „Calholic Herald" sagt, ,,neue Unruhe zu schaffen, damit die Moskauer Weltrevolutionspläne voran getrieben werden können." Das Mißtrauen gegen den Sowjetbundesgenossen kommt in diesen Worten zum Durch-bruch, das bei den Amerikanern und Engländern sehr viel allgemeiner und tiefer ist, als man ahnt. Dazu kommen all die anderen Schwierigkeiten, die beispielsweise die Konferenz von San Francisco schon heute, vier Wochen vor ihrem geplanten Zusammentritt, einem lächerlichen Debakel entgegenzuführen drohen. Unsere Gegner haben also allen Anlaß, rasch nach möglichst weitreichenden miiitänschen Erfolgen zu streben, bevor sich ihre motorisierte Offensive totläuft, mögen diese Erfolge auch weit mehr kosten, als irgendeiner der Alliierten verantworten kann. Aber jeder einzt'lne von ihnen erhofft aus dem von ihm besetzten Gebiet irgendv.ne eine Vergrößerung seines Einflusses und eine Stärkimg seiner Position bei dem immer deutlicher sich abzeichnenden und immer näher nickenden Streit der Verbfln-deten untereinander. Wir aber — Front und Heimat — werden uns angesichts der gewaltigen feindlichen Schwierigkeiten nun erst recht mit zäher Verbissenheit dem Feindansturm entgegenwerfen. Weder der Masseneinsatz von Material, noch Bombenterror, noch Drohungen, noch Panikmache können unserem Volk die kühle Besinnung und die Kraft tapferen Widerstandes rauben. Je tiefer der Feind in unser Land dringt, umso furchtbarer wird der Krieg für ihn werden. Aua jedem Trümmerhaufer\, aus jeder Hecke wird ihm ein Feuersturra entgegenschlagen. Jedes Haus ist eine Festung, und jedes Herz, bis zum überlaufen von Haß und Rache erfüllt, wird dem Feind fanatisch Kam{ifwillen und Kampfbereitschaft bis zum letzten Atemzug entgegenstellen. In San Francisco werden sie vielleicht zusammentieten, aber Deutschland wird nicht am Boden hegen, sondern wird aufrecht stehen, bereit, sein Leben zu verteidigen, um es zu gewinnen. Für uns gilt heute das Wort eines unserer Heerführer; „Es gibt keine verzweifelte Situation, sondern nur verzweifelte Menschen". Wir aber sind nicht verzweifelt Das spüren unsere Feinde Tag für Tag und Stunde um Stunde. Die Anordnung des Leiters der Parteikanzlei und der Aufruf der im ..Werwolf" zusammengefaßten Freiheitskämpfer im Osten und Westen kennzeichnen den Geist, der uns alle beseelt. Wir wissen, mit wem wir es zu. tun haben. Anglo-Amerikaner und Bolschewi-sten wollen uns und unsere Heimat vernichten, wollen unsere Frauen und unsere Kinder zu Tode quälen. Und daher kann für uns das Gebot der Stunde nur lauten; Rache an unseren Feinden, Tod jedem Verräter, Kampf bis zum letzten Atemzug! Seite 2 ♦ Nr. 9A » Mittwoch, 4., April 1945 MARBURGER ZEITUNG Verstärkter feindlicher Druck Erneute Durchbruchsversuche und heftige Abwehrkämpfe an allen Fronten Führerhauptquartier, 3. April Da» Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: »Südwestlich de« Plattensee« koxmten dife aue dem Raum Naqy-kanisza angreifenden Sowjei« tiefe Einbrüche erzielen, in der Greuzstellung zwischen der Oberen Raab ui.d Güns wehrten unsere Truppen alle Anqnffe ab. Wefitlich dea Neusiedler Sees dran-qen feindliche Verbände trotz zähen Wi-etandee bis in cien Raum südlich B.:den vor. Angriffe der Boischewisten gegen den äußeren Verteidigungsiing von Preßburg wurden abgeschlagen. Nordweetlich Tyrnau und beideiseits der Waag verstärkte sich der Druck der Sowiete nach Nordwesten In Oberschlesien nahm der Gegner seine Durchbruchsversuche zwischen Loslau und Jägerndorl wietler auf. Sie '.erbrachen nach geringem GeJändege-winn am zähen Widerstand unserer Truppen. Gegen die Westfront von Breslau setzten die Bolschewisten ihre von Panzern und Schiachtfliegern unterstützten Angrifle fort Die tapfere Besatzung behauptete ihre Stellungen bi» auf einen Geringfügigen Einbruch. D^e «eit dem 12. Februar eingeschlossene Besatzung der Festung Glogau hat unter Führung Ihres Kommandanten Oberst Graf zu Eulenburg in mehr als sechswöchigen Kämpfen die wichtigen Odeiübergänge fü* den Feind gesperrt und starke Kräfte der Sowjets gebunden. Auf engstem Raum zusammengedrängt, wurden die tapferen Verteidiger vom Gegner über-wältiat. I An der Danziger Bucht hält der An-j Sturm der Oxhöfter Kämpe und in der j westlichen Weichselniederung mit un-I verminderter StSrke an. Gegen untere , tapfer kämpfende Truppe, die von leich-j ten und schweren Seestreitkräften bei Tag j ,ind Nacht wirksam unterstützt wu-^de, I konnte dei Feind trotz stärkstem M ite-rialeinsatz nur geringen Geländegewinn erzielen. In Kurland blieben zahlreiche bataillonsstarke Angriffe der Sowfet« nordwestlich Dohlen erfolglos. Im Ni«derrh»in-IfMel'Dieieck wl« zwischen Zutph«n und Rheine kam es gestern zu heftigen Ahwehrkämpfen gegen starke Kampfgruppen der-Engländer, die nach Norden und Nordosten vorstoßen Feindliche Angriffe am Teutoburger Wald beiderseits Tecklenburo blieben im Abwehrfeuer unserer Höhenetellun-gen liegen. Südlich Bielefeld ist den Amerikanern ein tieferer Einbruch in Richtung auf Herford gelungen. Unsere an der Sieg und am Rothaargebirge kämpfenden Divisionen weh-^ten eine Reihe feindlicher Angriffe teilweise In GeganatAßen ab und vernichteten nordöstlich Winteibar^ eine «chnelle Abteilung des Gegne^«^. Zahlreiche Panzer, Panzerspähwagen und Motorfahrzeuge wurden vernichtet oder erbeutet. Im Raum voD Warburg und der Werra nördlich Eisenach hält der Druck des Gegners an. In Kussel konnten die Amerikaner nach heftigen Kämpfen eindringen. An der oberen Werrd zerschlug^^n Eingreifverbände feindliche Panzerspit- zen bei Wasungen und Meininqen. Ein ungarisches Panzer iagdkommando hat dabei allein «leben feindliche Panzer mit der Panzerfaust vernichtet Im Ratun von Fulda und an der Kinzig und südwestlich davon brachten'unsere Truppen Angriffe im wesentlichen an den östlichen Flußutem zum Stehen Aus dem Spessart vorstoßend, haben die Amerikaner erneut den Main bei Lohr erreicht, während sie vor unseren Stellungen westlich Würzburg-Bad Mergent-heim liegen blieben. Zwischen Wimpfen am Neckar und Bruchsal konnte der Feind einige Einbrüche erzwingen, doch wurde der in der Rheinebene südwestlich Germersheim angreifende Gegner abgewiesen und verlor dabei zahlreiche Pan zer. Stärkere Verbände unserer Luftwaffe griffen in die Kämpfe im Westen ein, füaten den feindlichen Truppen und Nöchschubbewegungen empfindliche Verluste zu und schössen in heftigen Luftkämpfen 10 Flugzeuge ab. In Italien drangen . die Briten nach starkem Artilleriefeuer auf der Landbrücke zwischen der Adria und dem Co-macchio-See in unsere Stellungen ein, blieben dann aber im zusammengefaßten Abwehrfeuer liegen Amerikanische Bomberverbände richteten bei Einflüaen in das südost-deutsche Gebiet Schäden besonders in Graz, St. Pölten und Krems an. In der Nacht griffen die 3riten die Reichshau-pt-stadt an.« Tauziehen der Kriegsverbrecher um Frisco Die drei Großbetrüger unter sich — Vom Stimmenstreit bis zur ^gegenseitigen Bedrohung © Berlin, 3 April Gaks mit der Forderung nach einer Vertretung aller 16 Sowietrepubliken auftreten werde. Man habe sogar schon beim Krem^ deswegen angefragt, bisher aber noch keinen Bescheid bekommen. Wenn englische Zeitungen dazu berichten. daß die Frage der Stimmenver-teilung in San Francisco einen der fen. um sich das oueraewichl über 6eme Hauplpunkle der demnächst beqinne..-r. ■__________c« im dcu Vorverftandlungen darstellen we-de. Noch ehe die Konferenz in San Francisco überhaupt begonnen hat. ist ein heftiger Streit unter den drei Großkonkurrenten, Sowjetunion USA und England, ausgebrochen. Jeder will mit der möglichst größten Stimroenzahl auf dieser Kriegsverewigiingskonferenz auftre- Kumpane zu sichern. So eifrig man im Feindeslager bemüht ist, die klaffenden j Risse der Koalition zu vertuschen, so wenig kann selbst Reuter verheimlichen, daß in Washington größte Beunruhigung über die sowjetischen Stimm-forderur.gen und über die britischen Pläne hernsrhl. ' B«1 dieser Gelegenheit erfährt die j Weltöffentlichkeit von einem GehelTnat>- | kozmnon, in dem England und die USA I sich In Jolts bereit erklärt haben. Mos- | kauR Forderungen auf Zuteilung von drei j Stiminen für die Sowietunion zu unter- ■ stützen, und zwar beanspruchte Moskau ! damali eine Stimme für die UdSSR, eine | für (he Ukraine und eine für die weiß-meRlsche Sowjetrepublik Otfenbai gedenkt Washington, au? dieser Sowiet-fordervng Kapital *ür dte Stijnmstärke der USA zu schlagen. Jedenfalls weiß Reuter zu berichten, daß die USA be- 1 1 1 &_______ J__' so kann man sich vorstellen, welche Verhandlungsbasis füi die vielen sonstigen ungelösten Probleme übrig bleibt, über die man sich in San Francisco hermachen wijl Diese Konferenz wjrd der Well jedenfalls ziemlich deutlich zeigen, was sie v^on den drei ikurrenten, von denen einer dem anderen nicht über den Weg traut, zu erwarten hätte, falls es den Feinden Deutschlands gelänge, als Sieger aus dem zweiien Weltkrieg hervorzugehen, über dem Streit der Partner, von ^enen schon jetzt jedei den anderen zu hintergehen und zu betrügen versucht, würde es» ir keine» e:nzifjen der dringlichsten Fragen, die heute Europa ur/d die Welt erschültein, auch nur zur kleinsten Teillösung kommen. D rcn haben die Veranslaltei der Konferenz ja auch gar ke'n Interesse De! N~iivor-ker Korrespondent von vDagens Nv!/-ter« stellt sogar fest, daß d'e Sowjelre- schlössen haben, bei Annahme der M.«- , qarnich- die Absichl habe an kauer Forderungen dre. Sl^nmeP au h , Besprerhirnqen in San Francisco '. r", V, ^ „öfTo I durch Molotow teilzunehmen, sondern man m \Vaähm,q:on S'"™ aeqen &oD- , Sowietbo.srhafter bntannien, dem die Absicht voraewor- fen wird, in San Francisco einen briti- ] sehen Block zu bilden, der sich aus j einem Zufiammengehen de« englischen j Mutterlandes mit Kanada. .Au<:tralien, j Neuseeland. Süd^ifrika und möglicher- j weise auch mit Indien ergaben würde j wenn diese Länder gemeinsam über w".ch- j tige Beschlüsse abstimmen In Wash'ngton i h^t man schon ausgerechnet, daß Eng- j land in einem ■solchen Fall ein Stimmen- i übergev»"icht von 6:1 oegenüber den US.^ j wie geoenüher der UdSSR haben könnte. | .Mlerdincrs ist man sich keineswegs sicher. daß Moskou sich mit den hinter ve'wchlossenen Türen bereits ausgehandelten Stimmen begnügen wird. Vie'mehr hegt man. wie »Daqens Nvheier« aus N'euyork zu berichten wp'ß, in den Vereinigten Staaten den Verdacht, daß Stalin plötzlich wie schon in Dumbarton DfucK und vertae .Mart>i?igef terlags ond ÜTOCkerel-Ges m h H — Verlaesle tnne Econ Kaumsartner HaaptschrtfeMune Anton Ger«;cliai:k t>ei]f <9 M^r^aTo a d Dr.in. Bad^asse 8 Hrff.-.erceisteTtiuinrof RPK J'728 in den USA Groykow vertreten lassen wolle. Auf Grund seiner Informationen in Washington fügr der Korrespondent dieser Feststellung die Erklärunu h'nzu, daß der sowjetische Geschäftsträger gezwungen seiD werde, bei teder in Siin Francisco auftauctienden Streitfrage — deren Anzahl, wie alle Welt sich schon letzt ausrechnen kann, Leg;on sein wird — nach Moskau zu telegi-aphieren, ehe er es wage, eine eigene Auffassung übe -haupt zu haben, geschv/ejge denn zu äußern. Das bedeute mi' anderen Worten, daß die Sowjets in keinem Falle bereit seien, auch nui das geringste Zuge-stärHinis zu machen So ist schon jetzt klar, daß da«, was man als Ausgangspunkt für den angeblich geplanten Weltfrieden hinzustellen beliebt, nur den Grundstein zu neuen WeltkonfUkten legen kann Moskau g"»ht aufs Ganze und verfolgt eindeutig die Absicht, zunächst einmal Europa zu bol-schewisieren und dann die Weltrevolu-tion vorwärtszutreiben Im übrigen be- kämpfen die drei Großbetrüger einander auf das schärfiste. Jeder will ein Übergewicht für »ich her ausschlagen, um dann um co brutaler und rücksichtsloser seinen Imperialismus auf Kosten der Bundesgenossen und — nicht zu vergessen — der neutralen Nationen durchsetzen zu können. Die kleinen Völker, für deren Wohlfahrt und Freiheit die anglo-amerikanische-bolschewistische Kodlition angeblich streitet sind nur als Sfat.-slen nach San Francisco geladen Sie erkennen schon in dem Vorsp'.el der Konteren/ das wahre Gesicht der deutschfeindlichen Menschheitsbeg'ücker, die über das Leben anderer sKrupellos hinweggehen, um ihre eigene Herrschaft und ihren Profil zu sichern. Von Interesahner Alois Lub-sche, Dammgasse 7, die 75jihrige Privat« Rosalia Pertz, geb Maditz. Harrengass« 21, die 31 jährige Hausfrau Paula Splnd-ler. Unterrotweinerstraße 104, der 37jährige Arbeiter Ignaz Jantscher, Fraustaud-nerstraße 64, dei 44iähnge Schuhmach^r-meister Franz Leopold. Mozartstrafle 50, der 60jährige Werkmeister 1. R Viktor Mussnik Brunndorfenstraße 16, die 60-jährige Haustrau Maria Polaneti. Bu-bakgasse 29, die SOjahrige Hausgehilfin Anna Grossek, Kapschstraße 2, das Kind Hans Kikl, Pestalozzistraße 8. die 8ßjäh-rige Altersrentnerin Elisabeth und der 55jährige Werkmeister Gustav Jelentz, die 45jährige Katharina Jelentz. geb. Lubsche, der Anaestellte Albert Planinz und das Kind Friederike des Reichsbahnschlossers Eckhard. Hans-Schenn-Gnse Nr. 1. Ferner start>en: In Cilli die 33iäh-rig« Angestellte der Reichspost Paula Lach, geb. Golei und in Bresno dia 50-tährig« Hebamme Katharina Schwarz. Gerüchte aus trüben Quellen Aufgeregte Zeiten schaffen aufgeregte Menschen, und wenn die Spannung sich ihrem Höhepunkt nähert, möchte wohl jeder ein Zipfelchen des Schleiers gelüftet sehen, der über dem Zukünftigen hegt. Das ist menschlich verständlich, wenn es auch für viele Menschen seelische Belastungen bringt, denen sie sich besser nicht aussetzten. Wir brauchen alle unsere Nerven und, ohne sich künstliche Scheuklappen anzulegen, ist es besser, sie zu schonen und vor allem, sich gegen Gerüchte aus trüben Quellen zu wappnen. Dieser Rat ist nicht ohne Grund gegeben. Neben einem verständlichen Frage-und Mitteilungsbedüffnis gibt es ein anderes, das strafbar ist. Selbst wenn es gegen kein äußeres Gesetz verstoßen w^ürde, in seinen Folgen schadet es unserem Kampte und deswegen ist es nötig, dagegen einzuschreiten. In Zeiten, wie wir sie durchleben, finden Genichta einen fruchtbaren Nährboden. Das weiß jeder, das weiß bestimmt auch der Feind. Auf allen möglichen Kanälen sucht er beunruhigende Nachrichten in die Bevölkerung zu tragen. Ein Fall, der sich in Marburg ereignete, gibt Veranlassung darauf hinzuweisen, daß allergrößte Vorsicht bei Gerüchteverbreitern geboten ist, auch wenn sie Wehrmachtsuni-form tragen. Gerade weil der Feind weiß, daß das Vertrauen zur deutschen Wehrmacht bei der gesamten Bevölkerung so groß ist, benutzt er den Weg, seine Agenten in deutsche Uniformen zu stekken, um Unruhe zu stiften. Jeder, der alarmierende Nachrichten verbreitet, steht im Verdacht, dem Feind in die Hand zu arbeiten und wenn er Wehr-machtsuniform trägt, wird man mit besonders strengen Maßstäben messen. Die Bevölkerung selbst wird sich vor Schädlingen schützen. pd Die Versuchung auf dem Ladentisch In unserem Bewirtschaftungssystem hat der Verbraucher die Gev.*ähr, daß seine Lebensmittelmarken stets voll beliefert werden, auch wenn ainmal ein« vorübergehend« Verknappung in Kauf genommen werden muß. Die Marken haben daher für den Verbraucher den gleichen Wert wie die Ware selbst. Diese Wertschätzung birgt für den einen oder anderen moralisch nicht ganz taktfesten Menschen eine gewisse Versuchung in sich. In Zeitungsnotizen und Strafurteilen werden gelegentlich Markendiebstähle und I.Übergriffe" über den Ladentisch oder schwarze Geschäfte von Kaufleuten angeprangert, die als Kriegswirtschaftsverbrechen strengstens geahndet werden. Da ist es schon besser, die Versuchung gar nicht erst entstehen zu lassen. Für den Kaufmann bildet die Berufsmoral und das Bewußtsein seiner Verantwortung den sichersten Schutzwall dagegen. Auch die Vorschriften über das möglichst schnelle und vorschriftsmäßige Aufkleben der eingenommenen Marken, ihre prompte Ablieferung beim Großhändler oder einer Verteil ungs- oder Bezugsscheinausgabestelle w^ollen dazu helfen, daß die wertvollen Marken nicht auf Abwege geraten Darüber hinaus erhält der Kaufmann manchen nützlichen Wink, wie er die Gefahr eines unberechtigten Zugriffs sowohl auf Lebensmitt«! wie auf Lebensmitt«!marken elnschrinken kann. Die Kriminalpoliseileitstell« Berlin hat hierzu Richtlinien aufgestellt, die den Kaufleuten dringend zu beachten empfohlen wurden. Danach sollen Marken^ behälter nicht auf dem Ladentisch stehen, sondern an Regalen oder unt«r d«ia Tisch befestigt und mit «Inem Einwurf versehen sein» sl« sollen aus Holl oder Metall bestehen, einen leicht zu entleerenden Einsatz haben und verschließbar sein. Bei jeder Geschäftsschließung, auch in der Mittagspause, soll die Markenkasse entleert werden. Ebenso wie die Markenkasse sollen auch die Lsbensmit-te! selbst so aufgestellt und aufgebaut werden, daß sie für Unbefugte nicht leicht greifbar sind. Besondere .Aufmerksamkeit und energisches Auftreten empfiehlt die Kriminalpolizei gegenüber verdächtig auftretenden Käufern, die die Verkäufer abzulenken versuchen. Nur wenn keine Lebensmittel In falsche Hände kommen oder auf Abwege geraten. ist die gleichmäßige Versorgung aller Verbraucher auf die Dauer gesichert. Meister Schwarzspecht ist an der Arbeit. Wenn wir in diesen Tagen durch den Wald gehen, fällt uns auf, daß der Boden um stärkere alte Fichten oft mit Holzsplittern dicht besät ist. Der Schwarzspecht ist der Urheber dieser Zimmerinannsarbeit. Wenn seine Nahrung knapp wird, haut er die Fichtenstämme an, und mit seiner runden, mit Widerhaken versehenen Zunge holt er seine Beute, die große Wald:imeise, aus den oft 15 bis 20 Zentimeter breiten und bis zu 20 cm tiefen Einschlägen heraus. Die Urheberin der Spitzenklöppelei im Enegebirge. Im Jahre 157.^, also vor 370 Jahren, starb eine Wohltäterin des Erzgebirges, Barbara Uttmann, die Im 16 Jahrhundert von Annaberg in Sachsen aus die Spitzenklöppelei im Erzgebirge eingeführt hatte. Seit dem Jahre 1561 verbreitete sich diese Kunst Schritt für Schritt und von Haus zu Haus, sowohl auf sächsischer als auch auf böhmischer Seite des oberen Erzgebirges, bis sie dort im Anfang des 18. Jahrhunderts mehr als zehntausend Menschen ernährte. ä AM I L. BEKANNTMACHUNGEN BekanntmfichuriS. Seifenbezuesmar-ken- Die GiiltiEkeitsdauer der derzeit in Umlauf befindlichen Seifetibezucs-marken, auch soweit diese ein Verlalls-datum 30 9 1944 tragen, wird ausnahmslos !):? 30 6. 1945 verläf.eert. Salzhure, den 27 3. 194'^. Der Reichs-sl?tthaltcr; Landwirtschaftsamt für den Wehrwirtscbaltsbezirli >Vni. 482 Bekanntmachung. Raucherkarlen. In Anlehnung an die auf dem Lebensmit-telsel£ior eetroffenen Maßnahmen wird die Laufzeit der Raucherkarten für die 72 und 73. Zuteiluns-iueriode um Ins-eesamt 1 Woche • verlängert. Im Hinblick auf gewisse tiansportbedinete versorgunesstockuneeti behalten d'.e Raucherharten fü. die 72. und für die 73. Zuteilunesperiode deicbmaBie bis einschließlich b 4. Id45 Gültigkeit. Die Raucherkarten fO' die ab 9. 4. 1945 laufende neue Zuteilunespertode konnten verschiedenen Wirtschaftsäm-tern zur Ausgabe zusammen mit den Lebensmittelkarten nicht mehr rechtrei-tie genug zugestellt werden. Der Zeitpunkt ihrci Ausgabe wird örtlich noch gesondert bekanntgegeben. Umlaufende Gerüchte d«f at öer 74. Versorgunes-periode den Verbrauchern Raucherkarten n*rhl mehr ausgthändigt würden, sind vollkon.mcn unzutreffend. Salz-liurg den 27 3 1945. Der Peicbsstatt-halten Landeswirtschatisamt für den Wehrwirtschaftsbezirk XVIII. ^80 Auto- und Fuhrwerkfenker. Aehnmt Die Reichsbahndirektion VUlach cibt bekannt' Um zu veimeiden. daS Gruppen von StraBenfahrzeueea vor te-schlossenen Schranken Tieffliegern zum Opfer fillen, h&hen vir rnsere Scbran-keowftrter angewiesen, während der Diner tob Lultgefnhr. Kleintlam oder Flftcerntarai bei Bedarf die Sckrankea Bickt m ichlieSen. aadarcrselts bereits ceschlosseae wieder zu Othien. anck wcu eia Zuf n trvattea Ist DM Züge :.at>en aus d*esem Orunde bei J Luftgefahr d einem feindlichen Luftaocrlfl zum Opter Beerdigunc Mittwoch. 4. 4. on* 16.30 Ubi. Friedhof Drau-veiler MarbuTC-Dr.. Drenweller. Acram. In tiefer Trauer: Ida tevrar, Anna a«tan, Töchter; Jasat Ltvrar. Erast Petan, Schwieeersöhne; Fradl, Darli. Darka. EnK^'.klnder. und alle Verwandten. 1606 >9t Mcia rate' Oatte nad Sttef-Tater, anse* Soka Franz Leopold SciNilMBaclwfBieleter tlal elacn feindliche« Lattaacntf zam Opfer. Rcerdleuaf Mittwoch. 4. 4. 1945 aai 16 Ubr, Frladbaf Drauwell«' Marburf. 2. Aprl* 1945. In tiefer Trauer: Maria LaaaaM. Gattin. Alataatfa» Praatz. Stiel-soha; Alalt nnd Aatania Lacao'di Eltern, und alle Verwandten. 1605 JK- Hart und «ckwet traf aas Hb die Kachricht. daB nun auch A onscr zveitea Sobn. Bruder und Neffe Erich Kowatsch •afraltoi sein Leben tfit droBdentschlaad cab. Er Hei cetren se>Bcm Fabaeneid lai blObeadea Alter voa 1B lakrea. am 15. Februar 1945. aa der Ott-tront Tritall w 24- Min IMS. Ii tlaf-r. doch atolxar Traaer: Betty. Wbleaiaa. Matter: Haaa 1^ inlna. Sttefrater; Mlchl. nad Haan. Bridit. iit. las aa« all» ihrjaw Ttrwaaitea. Mein geiieoter Gatte, unser jy Vati. Biudei und Schwager tk)hann Eisner NaapnracMawlitar «ar Baatfanaarla fiel am 15. Mäiz 1945 einem Tief-flieceranerif* zt>B Opfer Oberradkersbnrg, K&flacb. Grat-wein, ir Mär? 1945. In tiefer Traner Malania Bisaar, Güttin; Raswltha und Laraai. Kinder; Paakra*r Rraaa. Vater: Maria Elanar, 'Mutier; Baaort. Simaa nad Falar, Erüdei. und alle fibrl-een Vetwandten. Unser lieba- Gatte. Vater. Brader. Sctiwager. Onkel. Sckwlecer-vater. Großvater. Her* Viktor Mussnig Ist ■■ 3 Aanl versckleaea. Be-cribais 4 4 1945 mm 11 Uhr. Brunadorf. Brunndorf-Marbtua. 3 4. 1945. In tiefer Trauer Maria Gattin; Viktor a. Prfeartch, Söbne: iifrieao. Halaa nad Caraolla MManl«. Uucre liebe S< hwcster. Tante, OroBtaate ' and Scbwäeeria. Fräu-leia Elise Lahsnig hat aa 24. Mirz. 9 Ubr frflh, ihr reiches aa« arbeltsTollet Lebea voUeadet. Wir habea «le teure Tote aai 26. Mirz der Era^ fiber-cebea Viea. CllH. Bad Gattcia. Krlee-tatib. M. Min 1945 la tlctir Traaer Btafla NBM, Ober-iasaaktartvirtve. larallaa Lakoal«. ScBwcsteia: Wanar IMnnlfc Ober-Inatktar t. K.. Iratnr; Marti Laha-■Ü. OailifcraftwMwa. Sckwicarla. aa« stetUdi» torwtalMa. Wir geben die traurige Nachricht, daß mein lielHT gute Gatte, unser Vater. Herr Franz Lapornik ■aglirunitobarfakretär uns am Donnerst^ig. den 29. März 1945. nach schweieoi Leiden für immer verlassen hat Das Begräbnis fand am Samstag, den 31. 3. 1945, um 17.SO Uhr, auf dem Städtischen Friedhot statt Cilli. 29 Mäfi 1945. In tiefer Trauer: Wai:bar«a Lapornik Gattin. Sonja und Lotta. Töchter; Walter, Sohn. 47S Allen, die am schweren Verlust meines Mannes RIXO KUSCHNIK. der infolge eine« Bombenangriffes za frflh dem Leben entrissen wurde. Anteil nahmen and ihn zur letzten Buhe begleiteten, sowe für die Hilfe und die schönen Kranzspenden spreche ich meinen innigsten Dank ans. Wieden, im März 194^. Marta Knachnik m Namen aller Verwandten. VERMISCHTES iln Elfl*ii im Polier haben heißt nichts anderes, als füi alle Möglichkeiten Torsoreen und darnach trachten, daß man im richtigen Augenblick nicht xn spät kommt sonde'^i „auch mit dabc) ist". 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