L a i b a ch e r. Wochenblatt z u n, Muhen und Vergnügen. ^o> 24. Freytag den l6.Iuny. »8' 5- Merkwürdige Rede des Lord Castle-reagh, gehalten im Unterhause, als Rechtfertigung gegen die Einstreuungen der Opposition wegen Beybehaltung des Friedens. (Böschluß.> Machte des festen Landes waren schon im Begriff, ihre Strettkräfte zu vermindern , als sie dazu aufgefordert wurden dieselben neuerdings mit Nachdruck in Bereitschaft zu setzen. Siewerden.des-halb gerechte Forderungen an die Französische Nazion zu machen haben. Niemahls wurde eine Nazion "nter ähnlichen Umständen mit so viel Nascht und Guts behandelt; nie haben Sieger auf chre errungenen Vortheile emen w edlen Verzicht qeleistet, und so grosse Opfer gebracht, um sich einer besiegten Nazwn «lch femd-^/sondern vielmehr als deren Allmten danustellen. Es wird niemand entgangen seyn, welcher sich damahls zu Pans befand, daß die siegenden Machte an chren Ruhm und an ihr eigens Bestes weit we^ niger als an Frankreichs Wohlfahrt dachten; daher haben sie auch gegenwärtig das volle Recht, von der Französischen Nazion bestimmt zu verlangen, daß sie dem Friedensschluß von Paris 5 welcher sich auf Bonapartes Ausschliessung von dem Thron gründet, genau ersülle. Sollte das Frans zösische Volk so verblendet seyn , sich Bonapartes Absichten blindlings hinzugeben, und fortfahren geheiligte Verträge zu verletzen, sollte Frankreich alle Grundsätze der Ehre so sehr mißkenncn, um dabey zu beharren , dann muß es mit Krieg überzogen werden, und Europa fur seine eigene Sicherheit kämpfen. Es ist denkbar, daß das Französische Volk durch soviele auf einander gefolgte Revoluzioaen erschöpft, ehn- geneigt seyn mag, sich einem Usurs pator zu unterwerfen , als neuerdings gros« s? Anstrengungen zu machen, um sich von demselben zu befreyen, und daß sie sich foglich dem Vonaparte sobald unterwerfen wird, als dlsser seine Armee organisirt hat; allein dieß darfEuropa nicht zugeben es darf den Franzosen die Wahl nicht lassen , über dlc Zeit und üb^r ihr Lanv zE gebiethen. Oesterreich, Preussen, ganz Deutschland und viele anden Lander noch dürfen nicht neuerdings dem verheerenden Schwerdte der Franzmänner Preis gegeben werden. Will sich Frankreich nicht an das übrige Europa anschließen , um die besteBürgschaft für seins Sicherheit und den Frieden zu erlangen, so muß man es mit Krieg aberziehen , um es fur seine Schwachheit und Ungclehrigkeit zu bestrafen Wenn es dio Französischen Soldaten für eine Ungerechtigkeit halten, daß man sie auf dem Wege ihrer Plünderungen und Avancements aufhalten will; wollen sie fortfah-vcn Europa's Ruhe zu stören, dann muß sie Europa belehren, daß sie den ersehnten Krieg haben können, aber nicht nach ihrem Willen und Eigendünkel, sondern auf die Art und Weise, wie Europa dieses will. Man behauptet daher mit grossem Unrecht, daß die allitrten Mächte noch Krieg verlangen, denn sie hat die Erfah.ung nur zu sehr belehrt, daß sie sich weder auf Bonaparte's Friedensvorspiegelungen verlassen dürfen, noch von irgend einem andern Verhältniß mit dsmselben den Frieden zu erwarten haben, und sind fest davon überzeugt, daß ihre Sicherheit nur in ihrer innigsten und herzlichsten Verbindung besteht. Man hat die Frage ausgeworfen, warum diese Mächte gegenwärtig nicht mehr so wis bey Chatillon mit Bonaparte unterhandeln wollen, allein daraus, daß man vor seiner Thronentsagung mit ihm unterhandelte, folgt noch gar nicht, daß man hierzu auch nach derselben verbunden sey. Er selbst hat zu Chatillon einen Waffenstillstand unter der Bedingung angebothen, daß man ihn in dem ruhigen Besitz des alten Frankreichs lasse, als er aber hierauf einige Verstärkung erhielt, nahm er diefts Anerbiethcn nach drey Tagen wieder zurück. Man hat Bonaparte nie einen Fried m vorgeschlagen, welcher für Frankreich so vortheilhaft gewesen ist, «