Vereinigte . ^ 7^K Laibach er Zeit u MW Freitag den 7. May 161g. Inland. Idria, den 3. May. v^estern nach Mittag, wenige Augenblicke vor drei l'^'- wurde hier ein ziemlich lebhafter Erdstosi empfun-< ' , der, wie cö schien, in der Richtuilg von Süd« ost nach Nordost erfolgte. Die Quecksilbersäule des Barometers geigte zur Zeit der Erschütterung eine Höhe von 27 Zoll 10 Linien Wiener Maßes, welche, einer zweyjährigen Beobachtung'zu Folge, als der mittlere Baron'.cterstand Idriens angesehen werden kann. Die Baner dieses Stosses benug eine nicht volle Sekunde, der Etosi selbst aber war mit einem dumpfen, dem fernen Donner ähnlichen Krachen begleitet. Die Witterung war kühl und regnerisch und zwar schon seir den letzten Tagen des Aprils. Zur Zeit des Erdbebens regnete es jedoch nur schwach und das Thermometer stand auf -j- io° Reaumür. Dosgleichen war es ziemlich windstille, obschon vor Mittag einige Male ein lebhaftes Blasen des Nordwindes Srarr fand. Der Stand des Barometers ist übrigens heute (um 5 Uhr nach Mittag) beynahe noch derselbe, als im Augcnölick d.'s Erdbebens, und. Die Erschütterung hatte indes, keine zerstörenden Wirkungen. Doch ist das Schwanken vorzüglich in größeren Gebäuden und in den obern Stockwerken recht fühlbar gewesen. Noch ist hier nicht bekannt, in welchem Masie dieser Erd noß in der Gebirgs-Umgegend ist verspürt lvordcn. Hat er jedoch auch auf dem platten Lande . Statt gehabt, so dürfte er daselbst wahrscheinlich noch heftiger empfunden worden seyn, indem die Last zusammenhangender Gebirgsgruppen den, durch das Spiel electrisch-chemischer Kräfte erzeugten und nach Ausdehnung strebenden Gasen eine mindere Kraftentwickelung als die dünnere Erdschichte des platten Landes verstattete Angekommene Schisse in Triest am 16., ig., «,0., 2i., und 22. April. Das osterreich. Dampfboot Caroline, von Ve, nedig in 12,Stunden mit 53 Reisenden. Die österr. Brigantine, der Prahler, von 200 Tonnen, Eapit. Giahftg, von Alexandrien mit Baumwolle, auf Rechnung von Peter Iusuff. Die russische' Goeletre Elo-visio, von 60 T.,. von Constantinopel in i5 Tagen/ mit Tabak und andern Waaren, auf Rechnung von Leonhard Wr^.. Die fra''>zos. Bombarde, die Herzoginn von Angouleme, von i36 T., mit Baumwolle und andern Waaren, auf R. von Steiner, Wessely und Tichy.. Mehrere Barken., .5 T y r 0 l. ^ Hall, den 19. A>ril. Die vaterliche Huld, mit welcher Österreichs erhabener Beherrscher vieljährige Dienstleistung und sprechende Verdienste zu belohnen stets geneigt ist, erhole den 18. d. M. für HaU zu einem Tag herzerhebender Feyer. - Mit Allerhöchster Entschließung, vom 6. Jänner d. I. geruhten Se. Majestät dem Hallinnthalischen Salzbergmeister, Joseph Würtenberger, zur Anerkennung der erprobten Dienste, welche derselbe dem. i^g Staate durch eine Reihe von Hg Jahren leistete; und zur Belohnung der Verdienste, welche sich derselbe in diesem Zeitraume um den hiesigen Salzbergbau, so wie durch unerschütterliche Anhänglichkeit an das Durchlauchtigste Kaiserhaus erwarb, die große goldene Medaille mir Or und Schleife zu verleihen, und sie wur-- de ihm gestern zur Mittagsstunde in dein Sitzungssaal« der k. k. tyrolisch-vorarlbergischen Berg-und Salinen - Direktion unter dem im Kniestücke aufgestellten Bildnisse unsers allgcliebten Monarchens, im Beiseyn der geistlichen - politischen-Bantal-und städtischen Behörden, dann des hiesigen Militär-Er-ziehungs- Instituts, und bei voller Versammlung des Gremiums der k. k. BerZ, und Salinen-Direc,ti->n und aller hiesigen Salinen - Prokreations-und Verschleiß-Amter, so wie eines Ausschusses dos Salzberg - Personals übergeben. Unter Voraustragung der auf emem rothsamm-tenen Kissen gelegenen Medaille wurde der Zug in den Saal, von dem gefeyerten Bergmeister Würtcn-berger, geführt von dem k. k. Berg-und Salinen-Direktor und Gubernialrathe, Leopolo Iunk, eröffnet, welcher — nachdem die bei dem Eintritts des Zuges in den Saal ertönten Trompeten und Paulen verhallt waren — die Medaille im Verlaufe folgender Rede an Würtenbergers Brust heftete. „Es-ist ein seltenes Geschenk des Himmels, ein Dienstalter von 5o Jahren zu erreichen, aber es ist ein Verdienst des Auserwählten, eine so lange Dien-sieszeit zu verwenden, mit unoerrücktsr Treue, mit unermüdeten Hinwirken auf des Dienstes vorgestecktes Ziel." „Allerhöchst Se. Majestät,, siets empfanglich für das Gute, sicts wohlwollend dem Verdienste, geruhten zu ehren, dieses seltene Dienstcsalter, anzuerkennen und zu belohnen die hiebei erworbenen Verdienste, Allerhöchst Ihr erhabenes Bild abgedrückt, in der Medaille edelsten zum Denkmale zu bestimmen." „Ihnen war das selrene Glück zu Theil, zu weihen dem Staate ihre Dienste durch beinahe ein halbes Jahrhundert. Treu und redlich halfen Sie den hiesigen Salzbergbau einem Benutzungsstande zuzuführen/ der Leben und Unterhalt sicherr noch unsern spätesten Nachkommen. Treu und redlich halfen Sie ihn er- halten d-esen Venntz'.lnMand in der Zeit der Stürme , und wo Gefahren tem 'Vaterland«: drohten, waren'Sie stets gegenwärtig und thätig, sic abzuwenden diese Gefahren, und zn erhalten 3as theuere Vaterland für den geliebten Monarchen." „Eä bedürfte nur diese Verdienste zur Kenntniß des Besten der Landesvater zu bringen, um derselben Allerhöchsten huldvollen Anerkennung gewiß zu seyn." „Ich schätze mich glücklich der Dollmelsch zu seyl» dieser Allerhöchsten Würdigung; empfangen Sie aus meinen Handen diesen schönen Lohn Ihrer Verdienste: lassen Sie nie dieses Bild von Ihrer Brust, die unter allem Wechsel der Umstcnde so treu und warm ihm entgegenschlug, daß wir uns beseeligen an diesem Anblicke, daß es Vaterlandsliebe und Anhänglichkeit an den Besten der Fürsten erwecke, wo sie schlummern; bewähre, wo sie rege sind, und befestige, wo sie wanken." „Heil dem Staatsbürger! der sich Vcrdieiiste sammelt, wie Sie; Heil dem Lanbessürsten! der sie an» erkennet, wie Franz! Es lebe unser Kaiser! Es lebe Franz der Allgeliebt.'!" Der erneuerte Schall der Trompeten und Pauken verkündete dieses Lebehoch! und eine Thräne des innigsten Dankes, der treuesten Liebe und der ganz» lichen Hingebung glänzte in dem Auge des Gefeyerten, dessen Gefühle die ganze Versammlung mit dem herzlichsten Einklänge ergriffen hatten, und in dieser allgemeinen Stimrmmg die felsenfeste Anhänglichkeit erneuert beurkundeten, mit welcher Österreichs Unterthanen ihrem angebetheten Monarchen leben. Diese begeisternde Feyer wurde vom Herrn Gu< bernialrathe und Direktor mit einer Tafel zu Ehreil des greisen Iubilanten verherrlichet, zu welcher sammt» liche Vorstände der obenbezeichneten Behörden geladelt waren, und bei der unter Ausbringung freudiger Lebehoch für das segenreiche Wohl des erhabenen Herr? scher-Paares und Seiner Erlauchten Familie die allgemeine Anhänglichkeit, Liebe und Dankbarkeit froh' lockend sich aussprechen. (B. v. T.) Ausland. Deutschland. Zu Carlsruhe erschien kürzlich auch folgendeBe- i5c> kanntmachlmg: „Um jode Veranlassung zu einem Mißtrauen g^gl'ü die gewissenhafte Beobachtung des Postgeheimnisses, den, ersten Grundsatz des großherzoglichen Postinstituts, zu beseitigen, wird das cor-vespondirende Publicum hiemit ausgeforocrt, im Fal-le Briefe offen, verletzt, oder sonst auf irgend eine Art in verdächtigem Zustande befindlich, durch ^die Post abgeliefert werden sollten, dem dieselben übergebenden Postbeamten oder Briefträgern sogleich bei der Abgabe hierüber die nöthige Bemerkung zu machen, damit die geeigneten Nachforschungen ungesäumt eingeleitet werden können. Sollte von dem betreffenden Postamte aber keine befriedigende Auskunft ertheilt werden, so hat man sich deßhalb unmittelbar an unterzeichnete Stelle zu wenden. Carls-ruhe, den 5. April 181g. Großherzogliche Ober-Postdirection. Freiherr v. Fahnenberg." Die allgemeine Zeitung meldet Folgendes aus Mannheim vom 17. April: „Ich habe versprochen, Ihnen über den weitern Erfolg der Untersuchung in der Kotzebue'schen Mordgeschichte authentische Nachrichten mitzutheilen. Demzufolge melde ich Ihnen / daß in dieser Angelegenheit, gleichwie in der Metaphysik, die Bestunterrichteten nur wissen, daß — sie Nichts wissen. Alle Umgebungen des Mörders nämlich, Wächter, Ärzte, Pfarrer und Richter haben sich besonders und eidlich verpflichten, müssen, nichts zu sagen: weder was Sand thut, noch was er spricht, noch wie er sich besindet; ja nicht einmal ob er noch lebt, oder schon todt sey. Diese vorsichtige inquisitorische Maaßregel wird mit solcher Gewissenhaftigkeit vollzogen, daß ich Sie bitten muß, keinem von den laufenden Gerüchten Glauben beiznmessen, indem alle ohne Ausnahme nur auf Vermuthungen gegründet sind. So z.B., daß Sand eine lebensgefährliche Operation ausgestanden habe, beider er gewußt, daß er sich mit einem einzigen liefen Athemzug todten könne, welches er dann mir großer Standhaftigkeit unterlassen habe u. dgl.m." (Ostr. B.) Die Darmstädter Zeitung enthält eine groß-herzogl., Verordnung vom 6. April über dasFrohn-wescn, in deren Eingang es heißt: „Überzeugt von den aus der Leistung der Natural-Frohnden für die Frohndpsiichtigen entspringenden großen Nachtheilen und Beschwerden, m:d von der G're^tigkeir einer' gleichen Vertheilung der Frohndlast, haben Wir schon seit mehreren Jahren den großren und bei weircm bedeutendsten Theil der Staatsfrohnden in Unsern Provinzen Starkenburg und Ober-Hessen gegen Lohn venichten, und diesen Lohn aus Unsern Staats-Tas-sen berichtigen lassen. Eben so haben Wir auch schon in Unfern über die Aufhebung der Leibeigenfthafcs-frohnden unterm 25. Mai 1811 und 25. October i8i5 erlassenen Verordnungen bestimmte Vorschriften über den Abkauf der Leibeigenschaftsfrohnden, oder deren Verwandlung in Grundzinsen ertheilt. Um jedoch dem noch bestehenden Mangel an genauen gesetzlichen Bestimmungen über die Staatsfrohnden abzuhelfen, und'die so dringend nöthige definitive Regulirung des sämmtlichen Frohndwesens zu beschleunigen, finden Wir Uns bewogen, nachstehende Verordnung über das sämmtliche Frohndwesen in Unsern Provinzen Starkendurg und Ober-Hessen , unter Bezug auf die bereits hierüber ergangenen frühern besondern Verordnungen, zu erlassen :c." Die Carlsruher Zeitung meldet / daß Se. Maj. der König von Würtemberg am 16. April zu Schwezingen eingetroffen, und daselbst von Sr. lönigl. Hoh. dem Großherzoge empfangen worden sey. Am 19. nahm der König seinen Weg durch das Neckarthal über Heilbronn nach Stuttgart/ und der Großberzog kehrte nach Carlsruhe zurück. Einer der Veteranen der Deutschen Literatur, Hofrath und Professor Meusel'zu Erlangen, macht beksnnt/daß sein „gelehrtes Deutschland",, welches aus Mangel an Absatz während der kriegerischen Pe--riode seit dem Jahre 1812 unterbrochen wurde, nun auf Antrag des Verlegers selbst wieder fortgesetzt werden solle. (W. Z.) Frankfurter Blättern zufolge, scheint die zur Ausgleichung der Territorial-Angelegenheiten zwischen Baiern und Baden niedergesetzte Commission ihrer Auflösung nahe zu seyn/; man spricht sogar von der nahe bevorstehenden Abreise derjenigen Mitglieder dieser Commission, welche nicht zugleich Bundestagsgesandte oder beim deutschen Bunde accreditirt sind. (Ostr. Beob.) - i5» P r e u ß e n. In einer an den Kriegsminister erlassenen allerhöchsten Ordre üöer die regelmäßige Dienstleistung der Landwehr - Officiere, ist der Befehl erneuert worden , daß'es nur In einzelnen dringenden Fallen den Land-wehr-Inspcctionen überlassen werden kann, temporare Dispensation von einender größeren Übungen zu ertheilen, und daß wenn besondere Umstände eine größere Ausdehnung der Dispensation erheischen, es erlaubt seyn soll, auf die Befreiung vom Landwehrdienst im Frieden für lange Zeit, doch nur nach der Übungs-zeil, bei des Königs Majestät anzutragen. .. Bei der Universität zu Bonn müssen Ausländer, um der Aufnahme fähig zu seyn, ein Sittenzeugniß beibringen, ausgestellt entweder von eincr amtlichen Person ihrer Heimath, wenn sie unmittelbar aus dieser kommen, oder von einer akademischen Behörde, wenn sie schon auf einer Universicät gewesen sind. (Wdr.) F r a n k r e i ch. Der König hat dem persischen Bothschafter eine Kiste mit Gewehren, Pistolen und Säbeln, aus der tönigl. Fabrik in Versailles, für seinen Souverain zustellen lassen. Die Waffen sind von orientalischer Form, und äußerst schön und fein, gearbeitet. Die O^?ktt^ ci6 l>'r^ncl? liefert ein Schreiben des Secretärs des persischen Bothschaftcrs, A. A. deNerciat, in welchem es unter andcrm heisit: „Der Bothschafter des Monarchen von Persicn erwartet von Ihrer Gerechtigkeit und dem guten,Geiste, der in Ihrem Blatte herrscht, daß, Sie in demselben folgende Bemerkungen aufnehmen werden: Der persische Bothschafter bewundert in tausenderlei Hinsichten die Anstalt der öffentlichen Blätter; er glaubt selbst, dieselbe in Persien einführen, zu können, wo er bereits für die Errichtung von Druckereien gesorgthat; aber er wird ev auch den Persern ans Herz legen, nicht so leichtfertig, wie es ho,usig in Frankreich geschieht / ! Nachrichten zu verbreiten, die keinen, Grund haben..." (Wdr.) Großbritannien. Als der „neue Erichton," d. h. Wunder der Gelehrsamkeit, zeichnet sich Hr. Samm. Lee aus , der kürzlich zum Professor des Arabischen bei der Universität Cambridge berufen worden, wo er lateinisch, griechisch, hebräisch, chaldäisch, samaritanisch, arabisch, persisch, hindostanisch, franzosisch, deutsch, italienisch, äthioptisch, koptisch, malayisch, Sans? tritt und bengalisch lehrt. Er hat in vi«len dieser Sprachen, oder über dieselben Werke ausgehen lassen. (Wdr.) Der Prinz-Regent hat, um ein Gerücht, welches sich wieder neulich verbreitete, zu widerlegen, ,im Staatsrathe förmlich erklärt, daß er weder au eine Ehescheidung, noch weniger an eine andere eheliche Verbindung gedacht habe, noch denke; besonders da jetzt die meisten seiner Brüder verheirathet seyen. Er wolle aber bei dem Parlamente darauf antragen, dasi.jedem derselben noch 5o«o Pf. Sterl. zugelegt würden. Der Herzog von Aork hat das Unglück gehabt, zu Windsor durch einen Fall, indem er eine Thüre öffnen wollte, und einer feiner Sporen im Pantalon hängen blieb, den rechten Arm zu brechen. Indessen war die ärztliche Hülfe nahe, und man hofft, daß der Unfall keine bleibenden nachtheiligen Folgen zurück lassen, werde. Der Herzog von Sachsen-Coburg wird im Laufe des künftigen Monats in England zurück erwartet, und will daselbst fortwährend seinen Aufenthalt nehmen. Auch der Herzog von, Clarence wird nächstens für kurze Zeit nach England kommen. Wie der Courier meldet, hat der Prinz Gustav von Schweden, Sohn des Königs Gustav I V., von dem Kaiser Alexander, seinem Oheim, die Erlaubniß erhalten, sich nach England zu begeben, um zu O'x-for> seine Studien zu beendigen. (W. Z.) Wechsel-Cours in Wien oom i. May 1819. Conventionsmünze von Hundert 249 3j9 Gedruckt bey Ignaz AloysEdlenvon Kleinmayv.