MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES Veruc nod Sdirinieitaiic Martnrg a. <. Dran, ladcuse Nf. •. Fcranf: Nf. 29^. SS-M. 35-M. Ak IS Ofei ImHlai ««tMhtlici als «arnntllant. •tnmrcis (la voran» lakltai) aoaatlldi RM ;(.I0 einschhcftMi ftlKlicb auBer Sanstac ist die ScbriftleitoiiK sttr aal Feraraf Nr. 2t-t7 crrelAlMr. DantrI—ft« Zosdirlfina «arica lt.a W PaatnltncMtabttr; M Ualemc ta Streifbaad nuficlick rort«: bei Abhoiea ia d*r oetCUftsstctf« nickt rtickeefandt. Bei •Imtlidien AaTracea ist das RiOporto baixalctea. PostschedAaata: Viaa Ht. S4.tM^ KM 3.—. AltraM iar* Psat «aaatlidi KM 3.10 (ciaadU 19.a Kaf Post*eiti«*sEebälr> aa« 3« ftaf Zattall- Oesdiiftsstellca ia CillL Marlitplats Nr. 12. Feraraf Nr. 7. aad ia Fattaa. Uacartomasa Nr 2. FMaraf Nr. M. ^ÜT aaMkr. «crtaa aar «etea ▼oretaseadaa« ias BiaMlaraiaas aa« der Pertoaaslatca tatasondat Nr. 65 — 85. Jahrgang Marbarg-Dnm, Meiwtaj, 6. Min 1945 Einzelpreis 10 Rpl Durchbruch auf Köln vereitelt Zehn Yollbeladene SchiHe mit 48 800 brt nnd ein Zerstörer von U-BoQten versenkt Führerhauptquartier, 5. März Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Im Kampf um die Gebirgsengen der mittleren Slowakei gewann der Feind südlich Schemnitz nach verlustreichen Gefechten geringfügig Boden, während (eine wiederholten Angriffe südöstlich Altsohl vor unseren Stützpiankten liegen blieben. Unsere Panzer und Panzergrenadiere hielten im Raiim von Lauban ihre an den Vortagen gewonnenen Stellungen gegen tahlreiche Gegenangriffe der Bolschewi-»ten und erzielten in wendiger Kampf-:ührung weiteren Geländegewinn. Unsere Truppen in Pommern und WestpreuBen standen auch gestern in ichwerem Ringen mit starken feindlichen Panzerkräften. Sie konnten den xwisdien Stargard und Naugard nach Westen vordringenden Feind auffangen. Stargard ging nach erbittertem Straßenkampf verloren. Auch im Raum nordöstlich Rum-tnelsburg dauern die Kämpfe an. Westlich der unteren Weichsel traten die Bol-(chewisten beiderseits Großwollental unter hohem Materialeinsatz zum Angriff an und brachen an einzelnen Stellen in unsere Linien ein. Seit Beginn der Schlacht in Pommern und Westpreußea wurden durch Verbände des Heeres und der Waffen-ff 337, durch Verbände der Luftwaffe weitere 120 feindliche Panzer vernichtet. Die Besatzung von Graudenz schlug heftige, von starker Artillerie und Schlachtfliegern unterstützte Angriffe der Bolschewisten zurück. In Ostpreußen zerbrachen auch gestern alle Durchbruchsversuche der Sowjets an der Standhaftigkeit unserer bewährten Divisionen. Der Großkampf in Kurland griff auf den Ratun südöstlich Prauenburg über. Untctr geringem Geländeverlust wurde der Ansturm überlegener feindlicher Kräfte in harten Nah-k&mpfen aufgefangen, die feindlichen Durchbruchsversuche südöstlich Libau wiederum verlustreich zerschlagen. Am Niederrhein hält der Feind seinen starken Druck vor allem im Raum südwestlich Xanten und im Räume Mörs aufrecht. Die Besatzung des Brückenkop. fes Homberg behauptete sich In schweren Kämpfen unter Vernichtung zahlreicher feindlicher Panzer gegen sämtliche Angriffe der Amerikaner. In der Abwehrschlacht zwischen dem Rhein südlich Düsseldorf und dem Erft-Abschnitt hielten unsere Truppen den weiter mit starken Kräften vordringenden Gegner vor neuen Linien auf und vereitelten den erstrebten Durchbruch auf Köln. Der Erft-Abschnitt nördlich Euskirchen wurde gehalten, doch konnte der Feind in die Stadt eindringen. Bei Gmünd und Schleiden dauern Orts- imd Bunkerkämpfe an. Angriffe der 3. amerikanischen Armee zwischen der Schnee-Eifel und der Mosel scheiterten im Gebiet von Stadtkyll. Östlich von Prüm gelang es dem Gegner, unsere Truppen auf die Kyll zurückzudrücken. Am Unterlauf des Flusses wurden die Angriffe unter blutigen Verlusten der Amerikaner zerschlagen und Gefangene eingebracht. Im Brückenkopf südlich Saarbrücken wird im Abschnitt von Forbach und • bei Stirnig-Wendel um Bunker und Feldbefestigungen gekämpft. Teile der Besatzung von Gironde-Süd vernichteten bei einem kühnen Vorstoß feindliche Stützpunkte und kehrten mit zahlreichen Gefangenen und ansehnlicher Beute an Waffen in ihre Ausgangs- stellungen zurück. Im etniskischen Apennin sind harte Kämpfe nördlich - Poretta mit den erneut nach starker Feuervorbereitung angref' fenden Amerikanern entbrannt Britische Vorstöße nördlich Faenza scheiterten. Nordamerikanische Terrorflieger warfen Bomben auf Städte im süd- und südostdeutschen Raum, wobei besonders in Stuttgart, Ulm, Graz und Wiener-Neu-stadt Schäden in Wohnvierteln entstanden. Die Briten griffen Wanne-Eickel imd weitere Orte im Ruhk^ebiet an. Die gestern gemeldete Abschußzahl von 39 feindlichen Flugzeugen hat sich durch Nachmeldung unserer Nachtjäger um 22 viermotorige Bomber auf insgesamt 61 Flugzeuge erhöht In Fortsetzung Ihrer Operationen gegen den feindlichen Nachschub versenkten unsere Unterseeboote in harten Kämpfen wiederum zehn vollbeladene Schiffe mit zusammen 48 800 brt, einen Zerstörer und ein Geleitfahrzeug." Ergänzend zum W^rmachtbericht wird gemeldet: Leutnant Brandt, Staffelkapitän in einem Jagdgeschwader, mit dem Ritterkreuz zum Eisemen Kreuz ausgezeichnet, vollbrachte trotz Behinderung durch eine Beinprothese am 3. März im Osten eine hervorragende kämpferische Einzelleistung. Durch .Bombenabvrurf zerstörte er drei sowjetische Panzer „T 34", schoß bei Tiefangriffen 20 Lastwagen in Brand und brachte in Luftkämpfen drei feindliche Flugzeuge zum Absturz. — Bei den Abwehrkämpfen zwischen Frankfurt/Oder und Küstrin zeichnete sich ein tmter Hauptmann Roeske stehendes Bataillon des Panzerkorps „Feldhermhalle" durch Härte und Standhaftigkeit besonders aus. »Wer jetzig Zeiten leben will« Von der Kraft der Entscheidung Das tierische Wesen der Sowjets Ein britisches Blatt brandmarkt die Methoden Moskaus dnb Genf, 9- März Die barbarische Brutalität der griechischen Kommunieten sei zwar von Churchill verdammt worden, aber, so fragt „Weekly Review", warum hat er nur sie vor der Weltöffentlichkeit angeprangert, da sich doch in jedem Lande, in dem die Bolschewisten'^ auf Befehl Moskaus aktiv wurden, „ihr tierisches Wesen offenbarte", so in Firmland, den Baltischen Staaten, Rumänien, Polen, Ungarn, Italien, Belgien und Frankreich. Peinliche U-Boot-Überraschimg anb Genf, 5. März Das gewaltige militärischB Geschehen im Osten und Westen verleite die Manschen dazu, das Wesentlichste außeracht zu lassen, schreibt Kapitän Acworth in „Catholic Herald". Die anglo-amerikani-sche Propaganda glaube besonders klug vorzugehen, indem sie das deutsche Volk auffordere, zu kapitulieren, weil sie -sich davon einen schnelleren Sieg über die deutschen Waffen verspreche. Sie vergesse aber, daß das nicht nur unnütz sei, sondern daß dies auch als eine militärische Besorgnis der Alliierten ausgelegt werden könne. Der Bär sei noch lange nicht erlegt. Die letzte peinliche Überraschung des wieder aufflammenden U-Boot-Krieges mache das besonders klar. Der Mangel an Schiffsraum, eine ernste Sorge für die Alliierten, stelle einen nicht zu unterschätzenden Faktor in der aligemeinen Lage dar, die die Deutschen soviel wie möglich auszunutzen bestrebt seien. Es stehe fest, daß für die alliierte Schiffahrt die „bewegten Zeiten" wieder beginnen und die Gefahren noch weiter ansteigen werden. Deutsche Flieder über England O Stockholm, 5. März Das Londoner Lufifahrtministerium meidet, daß es in der Nacht zum Sonntag zu beträchtlicher deutscher Fliegertätigkeit über gewissen Gebieten Englands kam. Angegriffen wurden vor allem London und eine Stadt in Ostengland, in beiden Fällen wurden Bomben geworfen. Die deutschen Flieger gingen auch zu Tiefangriffen über. Der angerichtete Sachschaden wird traditionsgemäß verschwiegen, die englische Presse berichtet jedoch über diese nächtliche Angriffstätigkeit der deutschen Luftwaffe in großer Aufmachung und eine ganze Reihe von Zeitungen hat die Gelegenheit benutzt, um die englische Öffentlichkeit vor der Illusion zu warnen, der man sich in letzter Zeit hingegeben bat, wonach der Luftkrieg für die englischen Inseln zu Ende wäre. „Daily Sketch" schreibt: „Wir Engländer haben wiederum am eigenen Leibe erfahren müssen, daß der Luftkrieg für uns solange harte Wirklichkeit bleiben wird, wie dieser Krieg andauert, wir liegen auch weiterhin in erster Frontlinie." Die „Daily Mail", die offensichtlich gewisse Bedenken, über die Wirksamkeit der britischen Heimatabwehr hat, meint entschuldigend, es dürfe auf keinen Fall zu einer Schwächung der Luftabwehr an den eigentlichen Fronten zu Gunsten der britischen Heimatverteidiguhg kommen. Das dürfte Herrn Churchill, eo meint das-Blatt weiter, keinesw^s unbekannt sein. „Der Kommunismus verdirbt die Seele eines Volke«, im Frieden bringt er Himger und Elend, im Kriege erweist er sich als gemein und roh." Diese Worte stammen aus der Churchill-Eede vom Januar 1940. Die tatsächlichen Ereignisse in den von den Alliierten „befreiten" Ländern bestätigten nur ihre Richtigkeit. Massenmordung, Enteignung seien Mittel, die die Bolschewisten überall anwendeten. Die Massengräber der polnischen Offiziere im Wald von Katyn, die Ermordung von 114 Gewerkschaftlern in Griechenland, die Verschleppung von eineinhalb Millionen polnischer Männer, Frauen imd Kinder, die Requirienmg aller Nahrungsmittel und die Verscnleppung ganzer Industrieanlagen in Gebieten, die die Sowjets besetzen — dies sei nur eine kleine Auswahl der Beweisliste vom Vorgehen der Bolschewisten, die sich unisndlich verlängern ließe. England sehe diesem Treiben unberührt zu und habe nur in Griechenland eingegriffen, weil dort seine Interessen auf dem Spiele standen. In Teheran sei seinerzeit beschlossen worden, Europa in Interessensphären einzuteilen. Jetzt, wo die USA darauf verzichteten, gegen die sowjetischen Absichten Einsprach zu erheben, sei die Lage Großbritanniens erschwert. Wo stehe England eigentlich, eine Antwort sei notwendiger denn ie, da sich offenbar die Voraussagen, die Smuts vom roten Koloß, gemacht habe, der Europa überrennen werde, bewahrheiteten. Man muß sich klar sein, daß es sich hier um eine vereinzelte britische Stimme handelt. Die Tatsache aber, daß der Bolschewismus in 'dem in Sowjetfreund-schaft machenden England so scharf ge-brandmarkt wird, läßt darauf achließen, daß es auch dort Kreise uibt, die ihre Augen vor der ungeheuren Gefahr des Bolschewismus nicht verschließen. Auch das Mitglied des USA-Abgeordnetenhauses Okonski, ein Republikaner aus Wisconsin, brandmarkte Roosevelt als Lügner. Der Abgeordnete erklärte zu dem heuchlerischen Bericht des Präsidenten ^über 'Ja}ta: „Roosevelt sprach von einem freien und unabhängigen Polen, während 130 000 junge Polen nicht einmal in die Heimat zurückkehren können, ohne nach Sibirien verschickt zu werden." Bei dieser Gelegenheit wurde im Abgeordnetenhaus auch darauf hingewiesen, daß die Gemahlin des Ministerpräsidenten der polnischen Londoner Exilregierang und andere Polinnen, die alle beim Roten Kreuz in Polen tätig waren, von den Organen des bolschewistischen Lublin-Komitees verhaftet wurden. Da drückt er sich Roosevelt erklärte auf der Pressekonferenz des Weißen Hauses, daß die Frage der künftigen Stellung der baltischen Staaten in Jalta nicht erörtert worden sei. Auf die weitere Frage, ob die USA diese Staaten noch anerkennen, verwies er die Fragesteller an das Staatsdepartement. Mit. dieser ausweichenden Antwort wollte Roosevelt offenbar das Eingeständnis vermeiden, daß Stalin sich geweigert hat, mit den Anglo-Amerikanem - überhaupt Probleme der von den Bolschewisten besetzten Länder zu besprechen. Morgenthau-Plan auch für Japan dnb Stockholm. 5. März Reuter veröffentlicht eine Wash'.ngro-! ner Meldung der »New York Post«, in ' der von einem »Morgenthau-Plan« be j richtet wird, der Japan — dem Vernich-j tungsplan für Deutschland entSDrechend j — militärisch und politisch zui Ohnmacht verarteilen soll. Japans Industrie soll vernichtet und ganz .^apan in einen Acker verwandelt werdei. Dem Pl^n zufolge, der vöm USA-Schatzamt ausgearbeitet wurde, soll Japan auch alle seine Besitzungen außerhalb des Mutterlandes verlieren. Wir sind gerade in den letzten Zeiten der Not so gereift und vom Schicksal gereinigt worden, daß wir nichts anderes mehr für unseren eigenen, menschlichen Besitz halten als unsere Kinder. Sie sind jedem eftizelnen von ans das Teuerste, dae unabdingbar Letzte, das alles Glück einer Zukunjft für ims bewahrt. Für sie schlagoi wir uns in die Schanzen, für cie gilt es, das Leben zu behaupten. Und eie sind es, die uns wappnen und tapfer machen. Denn da« alte Lied hat neue Gültigkeit für uns gewonnen; »Wer jetzig Zeiten leben will, muß haben tapfres Herze«. Von jungen Stimmen hören wir es, und es soll uns nicht beschämen. Ein «ehr kluger, allzu kluger Denker, der vom »Untergang des Abendlandes« sprach, als die ersten Kräfte zur Neu-ordnmig des Abendlandes sich regten, hat das s^tsame Wort geprägt: »Optimismus ist Feigheit«. Wie bei allen überspitzten Formulierangen wird auch hier etwas Richtiges und etwas Falsches ausgesagt. Feige ist es in der Tat, sich heute lächelnd zufrieden zu tjeben und selbst bei den bedrohlichsten Ereignissen lässig abzuwinken: »Was wird schon geschehen? So sch imm wird es nicht werden!« Feiqe ist es, der Gefahr nicht ins Auge zu blicken, in der Meinung, daß es immer noch gut geg«nestehe in der arabischen Welt eine starke Neigung zur Einigkeit. Diese Bestrebungen seien jedoch „zu negativ". Das gelte vor allem für das Palästina-Problem, das ohne eine neue Initiative ebenso unlösbar sei wie. das indische. Die wesentlichsten Punkte einer Lösung seien die Wiederherstellung des alten Groß-Syrien durch Vereinigung von Libanon, Syrien, Transjordanien und Tei-von Palästina in einem arabischen Staat oder einem Bund, sowie die Errichtung eines unabhängigen jüdischen t Staates in den westlichen Teilen Palästinas. Zu einer solchen Politik bedürfe es neben politischen Mitteln auch einer entsprechenden Kapitalsentwicklung, um die Araber zu überzeugen, daß das Leben in Groß-Syrien ihnen bessere Existenzmöglichkeiten biete. Dieses größere Ziel, nämlich die Festlegung der arabischen Einigkeit durch Ausdehnung des wirtschaftlichen Einflusses der Araber, sei der entscheidende Faktor für Erfolg oder Mißlingen der britischen Politik. Es soll also, um den Arabern den Judenstaat in Palästina schmackhafter zu machen, ihnen eine Art „wirtschaftliches Paradies" vorgegaukelt werden. Saudi-Arabien, das als Vorkämpfer der arabischen Einigungsbestrebungen galt, und die anderen arabischen Staaten sehen also, wie rasch Kriegserklärungen auf Wunsch Englands und die Auslieferong an die Alliierten ihre Früchte tragen. Graßbritannien denkt nur an sich selbst, die Wünsche und das Wohl und Wehe seiner Vasallen sind ihm gleichgültig. Es glaubt, alles Nötige im reichsten Maße getan zu haben, wenn es seinen Opfern den Untergang einigermaßen „plausibel" macht, wenn es die Giftpille, die es ihnen reicht, ein wenig mit schönen Verheir ßungen überzuckert. Sowjets in Rnmänien am Ziel dnb Stockhoim, 5. März Nach dem Scheitern emer Übergangslösung mit Prinz Stirbey hat Moskau in j Rumänien sein Ziel erreicht: die Bol-I schewisten stellen den neuen Minister-{ Präsidenten. Wie die sowjetische Tass-I Agentur aus Bukarest meldet, ist Petro Groza, der bisher sehen stellvertretender Ministerpräsident war, mit der Regie^ rangsbildung beauftragt worden. Grosa ist der Repräsentant der Bolschewisten und vertritt die sogenannte national-demokratische Front, die von den Bol-schewisted in Rumänien zur Taranng ihrer Ziele geschaffen wurde. Triun^>hie-rend stellt Moskau fest, daß damit die Bildung einer Regierang aus Vertretern der „wirklich demokratischen Parteien* einer endgültigen Lösung nah« sei.. . Seite 2 ^ Nr. 65 ^ Dienstag, 6. Mftrz 1945 MARBURGER ZEITUNG /fif/liyfltf/ffcf ffflffrfjfffriyif Nvr' ein paar Schnee^dckchen Ein pftar Schneeglöckchen träumen im Glas. Wie kühie Tropfen hängen ihre •och rerschloesenen Blüten über den Rand. Draußen am geschützten Hauseck Mühten eie der Märzentonne entgegen. Dde ersten Schueeglöckchenl Man kann de nicht ohne Rührung ansehen. Schönere folgen der ersten Blume des Jahres: prunkende Rosen, prächtige Nelken, buntfrohe Georginen. Schönere und leuchtendere, aber keine von «o innigem Liebreiz. So stehen Sie zarten Blüten zwiechen Winter und Lenz. Wie eic Erinnern an Vergangenes, eine Zusage an Künftige«. Manche Frestnacht haben «le überdauert, mancher Nordwind causte die fadenfeinen lichtgrünen Stenqel. Viel haben sie uns zu sagen, diese kleinen standhaften Erstlinge, die trotz Sturm und . Frost vertrauensvoll dem Lenz entgegenläuten ... Gaststättenmarken für Kartoffeln Wer sein Essen in den Gaststätten •Innimmt, muß seit festern in der Un-tersteiermark auch für Kartoffeln Märk-chen abgeben, die er bei den Karten-steilen erhält. Dort gibt er die Wochenabschnitte seines Bezugsausweises für Speisekarten ab. Hat er Kartoffeln eingekellert, bekommt er aber die Ab schnitte 3 und 4 der 73. Zuteilungs-periode nicht beliefert. Wer, weil ei alle Kartoffeln schon eingekellert hai, über gar keine Wochenabschnitte mehr verfügt, kann Kartoffeln dem Kleinverteiler oder seinem Gastwirt zur Verfü-gxmg stellen und bekommt das bestätigt. Besonders für Reisende aus anderen j Gauen, die hier keine Kartoffelmarken besitzen, ist die Regelung getroffen, dafl sie R-Brotabschnitte abgeben und zwar für Beilagen 50 g, für Kartoffelgericht» 100 g. Auf einen Wochenabschnitt gibt es 1500 g Kartoffeln, also 15 Gaststätten marken zu 100 gr. Die Einführung der Kartoffelmarken, die es in früheren Wintermonaten in anderen Gauen bereits gab, erfolgt mit 1 Rücksicht auf die Verknappung dei Kartoffelversorgung und ist außerdem I gerechtfertigt im Hinblick auf lene Gast- | stättenbesucher, die Kartoffelvorräte da heim haben, gleichzeitig aber die Gast- \ ^usküchen beanspruchen. Deswegen fallen auch die Stammgerichte unter die Regelung. pd. Die neuen Lebensmittelkarten werden gegenwärtig in Marburg verteilt. Es ist bekannt, dafi die Geltungsdauer dei ! Karten für die 72. und 73. Zuteilungsperiode sich auf neun Wochen ins- , gesamt erstreckt, die dei 72. Periode ' demnach noch diese Woche hindurch, die der 73. Periode gelten vom 12. März 1 bi« S. AprlL Bei letzteren sind die bekanntgegebenen Kürzungen erfolgt Einige auf den Karten vorgesehene Abschnitte sind damit hinfällig gewordeu und dürfen nicht beliefert werden. Die Verbraucher und besonders der Handel werden deswegen auf die heutige Bekanntmachung des Emährimgsamtes nachdrücklich hingewiesen. Sie gilt fftr Stadt- und Landkreis gemeinsam. Todesfftlle. In M-arburq sind gestorben: Maria Hopfer, Alois und Margarete Bastar, Aloisla und Franz Spreitzer, Juliana Sock, N. Rodoschek, Johann Tschantsch, Johann Miinitschenko, Gustav und Anna Sotrell, Katharina Blaso-nik, Maria Rutnik, N. Rosina, Ferdinand Techerle, Helene Herwath Johann Mo-toch, Amalia Heindl, Nstascha Sallnsfak, TAPFERER UNTTQISTEIRER: Aus. der Ortscinipp* Ranzenberg, Kreta Marbuii|-Land, wnrd« Gelraiter Franz Kolfichek mit dem BsetMa Kretis n. Klasse aiisgezeichnet Anna Krepek «nd HeSnrtch GObL Im hohen Alier von 91 Jahren starb in Zell-oitz-Draa die Prirete Preoziska BarL RltterkrenzU'lf BtekaieldweM In-Itus Spart, am X Febmer 1910 zu St Stefan — Steiermark geboren, fand bei den Kämpfen in Ungani den Heldentod Er hatte im August 1944 mit seinem Zuge in den Karpathen eingeschlossene. zaÜ-feiche Angriffe der BolscJiewisten abgewehrt und damit die Verauasetzun« für erfolgreiche Gegenangriffe geschaffen. Die Gaffer und die Schaffer Gaffer und Schaff er, das reimt sich wohl, aber es paßt doch nicht zusammen. So hat auch die Gefolgschaft eines durch Bombenwurf beschädigten Marburger Betriebes empfunden, als sie am Gartentor ein Schild anbrachte mit der Aufschrift: „Gaffer brauchen wir keine, wir helfen uns alleine." Wen je ein Unglück getroffen hat, dem treibt nichts so sehr den Zorn in die Schläfen, als die gierigen, neugierigen Augen derer, die nur mal schauen wollen. Das war schon immer so und hat nichts mit dem Krieg zu tun. Oft handelt es sich n\ir um Gedankenlosigkeit. So neulich, als ein Ehepaar mit zwei halberwachsenen Kindern an einer Schadensstelle vorbei ging, an der Geschädigte sich mühten, Reste ihres Hausrates auf einem Handwagen fortzuziehen. Die Aufforderung, statt zuzuschauen, den Karren drücken zu helfen, war nicht sehr freundlich gesagt, und der Familienvater bekam wegen der Rüge, die ihm in Gegenwart seiner Gattin und der sonst bestimmt gut erzogenen Kinder erteilt wurde, einen roten Kopf, aber er tat das klflfste, was er in diesem Fall tun konnte, als er wortlos trotz seiner Sonntagskleidung, den Karren aus dem Dreck schieben half, denn so bewies er, daB er unbedacht und nicht aus Schaulust den Familienspaziergang in die traurige Gegend richtete. Das überzeugendste Beispiel, daß allen Gaffern zur Beherzigung empfehlen sei, sab Jener penelenierte Offizier, der am späten Abend einen Heimgänger, welcher in einen frisch aufgehobenen Erdschacht fefallen war, mit selbstverständlicher Hilfsbereitschaft und etwas Humor heraushalf. Am nächsten Morgen ganz früh aber war er nochmals an der' Schadensstelle, rückte den Sperrbalken an den richtigen Platz, sicherte auch die Seitenzugänge ab. damit sich ein ähnli-j ches oder schlimmeres Übel nicht wie-( derhole. Er bemühte nicht andere und : räsonnierte nicht über Nachlässigkeit, j machte nicht andere als dafür »Zustän-i dige« verantwortlich sondern handelte nach dem Spruch: »Gaffer brauchen wir t keine, wir helfen uns alleine«. pede. 99 Nie, dass Ihr wisst, nie €€ Was einem Banditen^enossen Hd Im Gebiete von Drachenburg wurde der Bericht eines Banditen erfaßt, der in der üoersetzung nachfolgend wiedergegeben wird: ,,Die Situation in unserem Bezirke hat sich nicht gebessert, wohl aber bemerkt man in einigen Orten, daß sie sich noch verschlechtert. Unsere ganze Arbeit besteht jetzt größtenteils im Überzeugen des Volkes, welches uns überall fürchtet und ausweicht. So ha'te ich einen FaU. daß cdn Sekretär eines Ortsausschusses vor rair geflohen ist, sobald er gesehen hat, daß ich zu ihm zu gehen beabsichtige Ich erlebte es sogar, daß sich e'r.ice Mitniir'dcr des Volksschuties bei den deutschen Behörden gemeldet und sich Ihnen zur Ve'^'ü- I gung gestellt haben. Sobald ich alles ; durchkontrolliert nnd mich davon fiberzeugt haben werde, werde ich sie so- 1 SO großen Kummer bereitet gleich aus unserer Organisation ausschließen . . . Wir haben schon um Rat gebeten, wie uns was wir verfügen sollen, daß sich dieser verzweifelte Zustand auf unserem Terrain bessere . . . Jetzt, da wir uns wegen der entstandenen Lage beständig unter den Leuten bewegen, ereignen sich uns öfter Fälle, daß wir scqar von einem gewissen Hasse zu unserer ganzen Bewegung sprechen können. So erlebte unser Genosse sogar dies, daß ihm ein Weibchen den Arm schwenkend sagte: ,Ihr denkt, daß Ihr Euren Staat haben werdet? Nie, daß Ihr es wißt, nie!" Dieser Fall steht zwar vereinzelt, sie wehren sich aber aus allen Kröten gegen uns und meiden uns . . ." Der Bericht spricht für sich selbst. Wir sind überz^jugt, daß es nicht bei diesem „vereinzelten" Fall bleiben wird. Ist da kein Platz? / Eine kleine Kriegslist Ga"run"alV.- Wie mao cine Obstan??!^e errichtet Das zeitige Frühjahr gibt manchem Landwirt wie auch dem Obstgartcnbe-sit-zer und dem Kleingärtner Anlaß, eine neue Obetanlaqe zu errichten oder eine bereits bestehende zu erweitern. Leider wird in vielen Fällen hier nicht planmäßig genug vorgegangen und der erhoffte Erfolg tritt nur in beschränktem ■ Maße ein. Deshalb empfiehlt es sich 1 folgendes beim Vermessen eines Grundstückes zur Errichtung einer Obstanlage zu beachten: Das Grundstück ist zunächst einzutei-leai. Dann werden die Pflanzstellen auf folgende Weise mark'ert: Man stellt die Länge und Breite des Grundstücke« genau fest und zieht von jedem Maß den Grenzabstand ab. (Bei Walnußbäumen 8 Meter, bei Kern- und Süßkirschenhoch- und halbstämmen 4 m, bei Steinobsthoch- und halbstämmen, aufler Süßk*rechen 3 m, bei Buschbäumcn des Kern- und Steinobstes 2,50 m, bei Beerenobst 1 m.) Die verbleibenden Zahlen teilt man durch die Mindestabstände, die den Bäumen und Re'hen zu geben sind. So erhält man die Zahl der Baumfelder in Länge und Breite. Zahl der Baumfelder -f- 1 eigibt die Zahl der^ Bäume der einzelnen Reihen und die Zahl der Baumre'hen. Teilt man nun Länge und Breite durch die eben ermittelte Zahl der Baumfelder, so erhält man Baum- und Roihenabstand in Meiern und ZentimeleT-n. E'n Be'spiei mag d."is erläutern: Auf e^n^m Grundstück von 270 6 Meter Länge und 120,5 Meter BreUe «ollen Apfp'hoch-stämme crepflanzt werden, dis in den Re'^ hen mindestens 10 m von einander entfernt sein sollen, wäh'-end der Reih**n-ahstand mindeetens 12 m betragen soll. 270,6 m — 2X4 = 8m Grenzahstsrd ergibt 262 6 m • 10 — 26 Baumfelder -f- 1 ~ 27 Bäume, d e ein? gencr«:e't''Te Entfernung von 262,6 m : 26 — 10,0' m bekommen. 120,5 m — 2.X4 = 8m Grenzabstand =: 112,5 m : 12 rz 9 P^um-felder -j- l = 10 Rsihen. Die Roihenent- fernung beträgt 112.5 m : 9 =r 12,50 m. D=*« Grundstück würde somit 10 X 27 — 270 Bäume aufnehmen, bei einem Abstand der Bäume von 12,50 zu 10,01 m. Je vier Bäume bilden bei dieser Grund-stückseinteiiung ein Vier- bzw. Rechteck. Daa Gsnze würde somit eine sogenannte Viereck- oder Quadratpflanzung ergeben. Man erhält e'ne Dreiecks- oder Verband>^Dflan7ung, wenn man in jeder zweUen Rei'he den ersten Baum um da« halbe Baumfeld, im vorMegenden Falle um 5 m einrückt und im übrigen gleiche Abstände von Baum 2u"Baum e'nhält. Hellmut Plock, Obstbau-Oberinspektor D:e Nachfrage nach K-cinf?ör1en Die Nachfrarje nach Kleingärter zeigt, daß dem Aufruf des Maiburge' Obe bür-germeisterc folacnd, weite Kreise der Bevölkerung ge\villt sind, ihren B'"i'rEg zur GemüseversTgung zu leisten und sich so den Eigenbedarf zu sichern. Allein von Diensts'eilen wie Reich "bahn, Reichepost u ä sind 250 Interec.-'senten gemeldet worden. Auch pr vaJe Liebhaber finden sich in der Gartenbauberatungsstelle in der SchönererstraPe ein. Am günstigsten füi die Zuteilunq liegen die Fälle, in denen gleich m''gete;!t wild, für welches sons' brachliegende Land Interesse besteht ^ wobei allerdings zu beachten ist, daß die Angaben natürlich erst nachgeprüft werden müssen. Vielfach werden Wünsche nach Arbeitsgeräten und Kunstdünger qeäußert, die jedoch nicht erfüllt werden können Das-wegen empfiehlt es sich, die Bestellung und die Gartenarbeit möglichst in Ge-meinschaftstätigkeit auszuführen und sich gegenseitig auszuhelfen. Die Beschaffung von Samen stöQt auf keine Schwierigkeiten, doch hiebei ist es angebracht, daß besonders Anfänger sich über die benötigten Mengen und Sorten beraten lassen, um Verschwendung und Fehler zu vermelden Die Beratungsstelle gibt gern Auskunft * Wir iMlten nnn Schon efaie ganze Weile auf dem verdunkelten Bahnhof. Es ist spät am Abend, and der Zug imt flber-fflUt. Draußen laufaii Rote-Kreuz-Schwe-•tem Bit Kaffeekannen .. Wir kommen aus dem Osten und wollen nach daa Westen fahren, zum Btn-•atz an der Front. Anfangs iMben wir viel ^arzAhlt, ee sind slte Landser unter uns, die vieles gesehen und vieles w-lebt haben. Dann hat uns die Müdigkeit übermannt, nnd wir dösen vor uns hin. Keiner hört mehr, welche Stationen aus-ferufen werden, nur der schmale Lichtschimmer, der über die GeSichter huscht, wenn wir wieder anfahren, läßt uns einen Aufenblick aufschauen. Diesmal steht unser Zug tfar lange. Die Türe ist effen, um ein wenlf Luft heranzulassen. Es ist so eng. daß wir \ms kaum rühren können. Immer wieder tauchen fragende, enttäuschte Gesichter vdn Kameraden an der Türe auf, die mitfahren wollen, aber es geht wirklich beim besten Willen *>*rht mehr. Dann schrecken wir doch plötzlich auf: eine helle Stimme fragt uns, ob denn nicht noch ein bißchen Platz wäre. ) Wir blicken zur Türe und Oberlegsn keine Sekunde, wir sind alle ganz wach geworden. Ein wirklich reizendes Mädel mit einem .kleinen Koffer steht an der Tür. Aha, denken wir: Wehrmachtsgefolge ... Niemals waren wir uns ekiiyar, als In dissem Augenblick. Im Nu ist ein Platz geschaffm. »Abe^ natOrlfrh haben wir Platz.« brüllen wir. Bin reizendes Liebeln belohnt uns. Sie reicht ans den Koffer herein, er wird verstaut »Einen Augenblick!« sagt sie noch und verschwindet wieder. Unsere Stimmen gehen durcheinander. Keiner döst mehr Dann hören wir das Abfahrtssignal. Im letzten Auqenblick springt sie herein, So meinen wir. Den Zug wird sie la doch nicht versäumen ... Aber da ist auf einmal ein fremder, baumlanger Obergefreiter mitten in unserem Abteil, er eilt zum Fenster und ruft hinaus: »Aul Wiedersehen, Maus und herzlichen Dank!« Später, als er eine Flasche Zwetsch kernen kreisen ließ meinte er, der Trick hätte er nun schon ein paarm? gemacht. Immer mit bestem Erfolg. Einst Heyda Fuhrmfinner entlasten die Eisenbahn Me im ganzen Reich genügend be-karuite Verkehrslage macht es dringend notwendig, die Reichsbahn auch im Güterverkehr weitestgehend zu entlasten. Auch die Treibstoffrage und die Folgen des feindlichen Luftterrors be-dinsen eine Umstellung des Verkehrswesens. Im Reichsgau Oberdonau läuft seit einiger Zeit auf zehn das gesamte Gaugebiet umfassenden Transportlinien zur Entlastxmg des Bahn- und Autoverkehrs ein Pferdetransportverkehr mit Linz als Zentrum. Strahlenförmig werden sämtliche Kreise des Gaues bis in die entferntesten Winkel erfaßt. Ein Sonderbeauftragter für das Fuhrwesen organisierte Pferde, Wagen, Fuhrleute und Transportführer, stellte Trecks von je zehn Gespannen zusammen unc sorgt auf den Strecken für Stallungen Futtermittel und handwerkliche Hilfr Die Beförderung darf gegenüber den Auto und der Reichsbahn nicht ver teuert werden. Heute bereits werden täglich 855 Wagen mit doppelt sovic Pferden auf die Reise geschickt. Sie bc fördern Waren, Nahrungsmittel, für de ren Transport man sonst 85 Eisenbahn güterwagen benötigen würde. Di-Kaufleute auf dem Land erhalten st regelmäßig Wagen mit Mehl, Salz, Zuk-ker, Brot oder Stückgütern. Die Noi der Zeit erzwang auf diese Weise wieder die Rückkehr eines Stückes alter Fuhrleuteromantik auf den Landstraßen. Das MIrzheft des »Steirerland« Steirerland, die Soldatenzeitung unseres Gaues, ist in ihrer untersteirischen Ausgabe mit dem Märzheft zum 14. Mal erschienen. Das bedeutet 14 mal einen"* herzlich gebotenen una freudig aufge- j nommenen Monatsgruß aus de^- Heimat. i Diesmal wird in den Hauptaufsätzen von großen Soldaten der Vergangenheit berichtet, die dem Unterland entstammen ■ und mit Bild unri Won unter Führung von Albin Humnlg eine Wanderung durch das Ansiedlungsgeblet im Kreis ' Rann tmtemommen. Im abwechslungs- * reichen unterhaltenden Teil finden wir zwei heimatliche Sagen von Anton Ger- ' schack. Norbert Jeglitsch, der auch diese : Ausgabe zusammenstellte, hat mit viel I Sorgfalt auch dafür gesorgt, daß wie immer aus den vielen Orten des Kreises ' die begehrten Heimatnachrichten in großer FülTe stehen, sodaB »Steirerland« gleichzeitig zu einer Chronik der Ge-*=chehnisse geworden ist. die über den Tag hinausreicht. pd ——— * Kran*chsfeld Kreisführei und Landrat Fritz Bauer fiih''te nach einer Rede üb'^r die Lage auf einem Appell den neuen Ortsgruppenführer des Stelrischen Heimatbundes in sein Amt ein. Pettau. Mittwoch spricht Oberschuldi-rektor Dr. Schaider im Saal der Mus.k-schule um 20 Uhr über »Das Werden des chemischen Weltbildes«» ein Thema, das qerade jetzt im Kriege, in dem uns mit dieser Wissenschaft eine unserer wichtigsten Waffen in die Hang qegeb n ist. allgememen Interesses sicher sain. kann. TrUaiL Vom 18.—24 Februar wurden hier sechs Mädchen und drsi Knab n geboren) gestorben sind in der gleichen Zeit der Knappschaftsrentner Alois Med-wed im Alter von 57 und die Berqmanns-tochter Sonja Rastelitz im Alter von neun Jahren Leibnitz. Die Abteilung Hilfsdienst dar NS-Frauenschaft richtet« m Spielfeld einen Bahnhofsdienst ein, bei dem die Frauen durchreisende Mütter und Säuglinge betreuen und warme Milch zur Verteilung bringen. — Die Frauenschaft hat bisher jür den Deutschen Volkssturm 2882 Gebrauchsgegenstände angefertigt. Die Soldatenbetreuungen werden fortgesetzt Bombenschäden ausgenützt Wegen eines bei dem Fliegerangriff am 25. Juli 1943 erlittenen Bombenschadens in Hamburg hatte der Schlossergehilfe Karl Wittmann e:ne Betreuungskarle erhalten und darauf Bezugschein«» für einen Berufsanzug, einen zweiteiligen Anzug für Männer, Fensterscheibenvorhänge und zwei Hemden behoben Nach der Ausfolgung dieser Sachen machte Witimann durch überkleben der Karte die Eintragungen über die Erteilung dieser Bezugscheine unsichtbar, fuhr nach Berlin und erschwindelte dort bei einer Kartenstelle Bezugscheins über die gleichen Waren. Eine Woche später erschien er bei einer Kartenstelle m Wien, wo er Bezugscheine für einen Anzug und ander© Kleidungsstücke beantragte. Hier wurde die Fälschung dei Karte erkannt. Wittmann wurde festgenommen. Das Sondergericht Wien hat ihn nun wegen vollbrachter xmd versuchter Erschleichung von Bezugsberechtigungen als Volksschädling zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt Mord im Kreis Steyr. In einem Waid bei Thanstetlen (Kreis Steyr) wurden külzlich drei Verdächtige anqehalten. t Einer von ihnen erschoß den Schuhma-j chermeister Laiml mit einem Revolver I und verletzte den Besitzer Guger des ! Herbergutes schwer. Im Pichlwanqer-* wald konnte man die Täter verhaften. Es sind drei .A.usländer, die Schußwaffen und gestohlene Lebensmittel b i sich hatten Alle Bestände an Papier und Pappp sind beschlagnahmt worden, abgesehen von Mengen bis 200 kg je Sorte, dif ' vom Einzelhandel zum Welterverkau vorrätig gehalten werden, ferner Men gen .die sich für eigenen Bedarf be;r Verbraucher befinden, soweit eine Ve> arbeitung nicht notwendig ist und dr Papier, das zur Herstellung von Pressf erzeugnissen zugeteilt worden ist. Druck und Verlae MarDviger ^erlaes and Drocker« Ges m. b H — Verlagsleitane Eson bauragartne Haupt«ctiriM1eitnne Anton Gerschack beide << Mart>ure a d Drjn. Badeasse 8 ' Zui Zeit tür An7eieefi die PieisHst-. Ni * eflitii Pressereeisternuinme RPK Ii728 T AMTL. BEKANNTMACHUNGEN Dar Oberbürgarmeisttr dir Stadl Marburv und der Landrat des Kralses Martiarg-Drau, Ernährnnesamt. Abtle. B. Wlchtif« Mittailun« über Kttnunieii !■ der 73. ZuteUungsperloda. 1. In der 73 Zuteilunesperiode sind die Abschnitte B1 und B2 de> Grandharten der über 3 Jahre alten Versoigunesbe-rechtieten mit le 125 c Fleisch oder Flelschvaten zu beliefern. Die Abschnitte B] nnd B? dei Voll- nnd Teil-seibstTertoreer sowie dei AZ-Karten werden nicht beliefert nnd sind daher nntliltie. — 2. Die Veisoreuntsberech-tleten über 18 Jahre erbauen in der 73. Zuteilungsperiod? 250 c Butter nur auf die Ergänzuneskaite, der Butterabschnitt D auf der Grundkarte ist nn-KültiK. Auf dei Grundkaite Jed und Ork 73 ist dei Butterabschnitt D tin-CüItlK. Auf der Grundkarte K und Klk wird der Buttera&s:bn.tt Bi: I für un-KtiltiK erkl&rt. - 3. Ausländische Zi-Tilarbeiter erhalten AZ-Wochenkarten wird für die * Woche dei R-Brot-Ab-schnitt 1C und in der 4 Woche der R-6rot-Abschnitt TV C tflr nncfiUie er-« klärt. Unsfilttc sind feiner atU den AZ-Xartea in der 2 Woche der Abschnitt n E Mareartne. Alte Nihrmittelab-Kchnltte auf dee AZ-Kstten tlrd nicht n beliefero. b's auf dea Abschnitt WS der 1. Woche, welcher zum Benice ▼oa 200 c Nährmittel berechtlet. — 4. Nachstehende Abschnitte der Lc-keotnUttelkarten der 73. ZutellunKap«-rlode mit der Bezeicbntmc R-Brot siad «BrtlttK «ad dflrfea deonaeli flickt l»e-Haftrt werdts: arnndkartea B, Ab-ackaltt k «nd Br Griuidlurtea Jcd. Ab-tcfeaitt D uad E: Omodkartca Ork, Ab-■eluitt k flBd B. Qmadkarten K «ad KB. Aksckaltt A; E und Jed. Abschnut .> und B; Gnind-karten TSV.-K und Klk Abschnitt A. Alle anderen verbleibenden R-Abschnitte werden zun* Eezuee ton Ro2<^ninehi zneelasüen. Die R-Brot-Atschnitte B. C ucd D auf der Grundkarte Klk und reilselbstTerscige' K'k müssen zwecks Gültigkeit ip;t d'H Dienstsiegel der Gemeinde abcestftmpell werden. — 5. Aul den Grundltar'.en E. 'ed onJ Gik wird der Butterabschni*t D für uneüitie erklärt. Aul den Gmn-Ikarten K nnd Klk sowie KIstk wird der Butterabschnitt Bu I ebentalU für aceültie erklärt und ist ni'^bt zu beliefera. DesKleichen sind auf den Eretazassskarten SV 4. 6. 8 und 10 die Butterabschnitte Bn I nicht zu beliefern, ebenso auf der Ercän-zunRSkarte SV 11 der Butterabschnitt Bu. — 6. Auf den EreSnzunrskarten für Nonnelirerbrauchcr sind beide Abschnitte ffii te 125 K Nährnittel un-eültir Am den Grundkarten TSV. E, Jed K. klk, KIstk and SV Klktk sind beide GroBabschnltte iflr le 125 c Nährmittel cbeafalls oicbt zu belietem. Auf di; Abschnitte der GrundkaMen SV und SV Klk ^ind die Abschnitte mit 125 c NthrKittel ele Im Anftrace: eez TaehartMiM «nd Sirtntr. VOLKSBILDUNG Der crpivatc Ts-tra« vm Peter Ottaa ».sriaarica BdUHar** Ist abcesast. DI« Rttchciackerkanc la ttrca actMa oalTerMlUa KIcMe Ul auch Iflr den Bcznc VOa beatfasitr G«t* ff «litricailtiat üai rdcfe m Hiasia*. lonaHBRniMM Unsere liebe Schwieaer-tochter. SchwäKcrin. Tante u Mutter. Frau AInisle Spreitzer Oeb. BOSCH IT SCK und unser Liebllnc. unser Son-oenscbeifl Franzi wurden nis durch eine« feindlichen Luftanrriff ffir immer entrissen. Beerdieune. Dienstac, 6. III., um 15.30 Ubr, Draa-weiler-Friedhof. Marburc-D' . Saraievo. Baa-dea. Tetschen, am 5. III. 1945 In tiefer Trauer: Fran Spralt-zcr, dzt. in Felde, Gatte: An-IM und AM««]« Bascliitaeli, Elten; Cvrlli, Thtadar, Jehaaii, Brflder; RarallM, Schwester. Famfl^rn: Spraitztr. B««cliftacli, Meine tenre Gai»la and ■M Kinder Tochter uno En-kelkinde'. Schwester, Nichte und Neffen Angela TschokI nn^ Rudi, Irene nnd Inge TschokI fielen einen feindlichen Lott-aneriff mm Opfei Beerdlcvnc Dienstac 6 Mtrz um 17 Uhr. Friedhof DravweMer Marbnre-Dr^a. Graz, am 5. Märr 1945 1103 In tiefst«» Schmer«* BaiaM Taciiaki. dzt. Wahmweht, Oatt« und Vater; t«i««a« B«l«li, Mutter «ad OfoSantler; ta«aa> aa Haft«, Aaa« F«rach. Hart« B«l«tz. Schwettara: Praai Ba-l«iz. Bracier, «ad «II« Ter* DT' . Meia Ktiter Gatte, unser lieber Vater, Herr Franz Dasko fiel ta Alter toa 44 Tahren, einen t«lndli<*ben Luftaacriff zum Opfe' Die Beerdieunc Dienstac. 6 Hl., um 15.45 Uhr. am Maedalenen-Friedhof in Draaweiler. 108R Marburi-Dr., 5. III. 1945. In tiefer Traver: Stdanl«. Gattin; lr«a« 0 Inri, Töchter n. alle V«rwaadten. VMclrc ««liebt« Gattin «. Mnttcr. Fr?« Katharina Plasonig fiel in Alter voa M Jahren «taten felndllchea Lottancrlff zum Opfer BeerdicunK Mitt-wociu 7 in., nn 15.15 Uhr. Friedhof Dranvcilet. MarhorrDr.. FrMaa. an S Märt 1945. In tiete: Traoer: tchaaa Pta-saalB. Gatt«: Nlia«. Tdchtcr-clMN^ oad alle Verwaadtea. Unser« lieb«, ente Schwester. Schwic«ria n. Tante Marie Ruttnik ■ihii«»lia« ward« «na iarch «iaca f«tad-Hchea Laftaacrift eatrltsea. ic«re wieder rückcesandt werden unter „Vei läßlich" an die Verwal-tuflc des Blattes. 304-B Von einem Kinde waeer ein Ra Mau eestriche Samstae. 24. Febi rormittags. Banki larigasse. Brunndor t ferstraße bis Nibf I luneenrasse verlo ! ren. Der ehrlich Fnder mSec es er ] een 20 RM Beloh I nunc b«-i Frau S monitsch. Brunn dort. Nibeluneen easse 19. abreben 1089-13 Bnchh«lter(ln; wird ffi: sofort von BammtenwbBHtii« la fettau eesucht. Anträce aa die M. Z. unter Sofort". Frisciiria fiir Hohenmauten ersucht. Friseur R. Tautz, Hohenmauten. 1081-8 VERSCHIEDENES HEIRAT Fr«?«555i«tr"'34l7'8r^^cht blondes Mädchen oder eesrhiedene Frau von 23—25 Jahren zwecks Ehe Zuschr. untei ..Zukunft" an die ..M Z.". 983-12 Fri««ar, 30 Jahr^ alt. wUascht eine Berufsl^affleradin oder Schneiderin von 20—30 Jahren kennenzulernen. Witwe kein Hindcmit. Zuschr. unter „Glück-Uch" aa die ,Jd. Z ", CiUl. 330-12 FUNDE UND VERLUSTE Karaprvssor, 25 Atü. tadello«. für Elek tromotur 6 PS, wird eetauscht. Kaserne. 7 1084-14 Out erhaltener tiefer Kinderwagen wird für Damenfahrrad mit cuter Eereifune 7U tauschen Besticht. Roim, Lissa-easse 41. 1094-14 Gebt Klavterharmo-pika octer Rund-funkcmpfänee« für ' Fahrrao ohne Bereifunc. Zuschr. unt. ,Wertauseleich' an d)e .M. Z.". 1096-14 B«f|«alf«, d«r nl' an 26. II. 1945 nein Fahrrad (Math« „M«rkttt*M ans d«n Keller, Tricsteratr. cestohtcn hat, ist «rlünat. D«r Titer wtrd ««beten, dasaalb« ia a«r tchr«ib«t«bc daaclbtt wicd«r 8bznc«b«a. da «oatt Anzaiae «rtalgl. 10B5-1J AMncapaB-Ansfvrtl-lene, Dakananiw»-heathatl—« Fani- lleafOTSchoactlnsti- tat, Oraz Orleskai MI. SO. 32*7-14