Muizen mH Vergnügen. ---------------- .,.....». 22 ">l,m»„>, Freytag/ den^5i. May 1622. E r i n n e r u n g e n. . Lucg, Adeluberg, Z i r k u i z,. ,^. (F 0 r t se tz u n g.) ' ""»it diessm c^u23i gelehrten Kram wiegte ich mich ^ selbst in den Schlaf, wie vielleicht meine Le-l"'^ b^cheiden genug, daß ich mit dieser Entdeckung ^M,>i, Gefährten ans seinen Traumen nicht hevais->^^ie; oiolleichl auch in der Überzeugung,, dasi, so-gut N^ dcr Böhme in die Landessprache saus Ursachen, "le hier za berührei, zu mcin'ch'veisig würden) hinein-^"det, so schwer er mir derjenigen verstanden wird, ü'6 was iä) hie in>d da oic erfahren, wo das Eprich« ^'^^! „Das sind für mich böhmische Dörfer," (düs ist "'lr llnv>>rstandlich) vollkommen in E'.nUnnig ging. Eo tarnen wir nach ^delc^erg. EZ ist zwar nutnnter Mode^ in der^ litterarischen ^'^ Musi^Nifchön Well sich selbst und andere ».lil^* ^'',nschveiben. Ich will indeß weder citiren. noch mich ''^u abschreiben,, und was einmcchl l'on mir uütei der -'l'uckerpresse, über Adclsberg/ die Wunderqrotc?,, die ^anenden Gnomen, den ohne ,EiulgftW^H^nein' '^.'lerenden P^i^,, die kühnen Wolbunge», des mne^ ^lschz,, Doms, die diamantenstrahlenden Wände, dcn -Agenden Zauberwald u. s. w. zu Prag schwchen ^^e, ftll keineswegs znm zweycenMahl?'aufgewätmc "feinen. Für mich ftlbst ward ja diese Grorte ein ^"es, wundersames Schauspiel, Dank, sey es dem wmreich aiwrdneliden Geiste unseres Reisemarschalls. ' Während derselbe geheimnißvoll hie und da plan» ^°Nd umherging und angebliche» maßen die vbrleuchtrn. den Diener bestellte; standen wir in Erwartung dev Dinge, die da kommei, sollten, auf einem ten-afsirtetl Vorsprunqe des Berges, am Eingänge der Höhle, unh übten uns in Erinnerungen und Vergleichungen, um jedes Milg'ied der Gesellschaft um;utaufeiu <^elv2,nc?3 und Ariost und Wieland i.nd Schiller un^ ich weiß nichl, tusche derül'inre und unbeiühmie Autoren wurden hiezu geplündert. Die allgemeine Stimme gab unsrcr Reisendei, den wohl verdienten Nahmen: Am a n de, d-e Liebenswerch?; indeß ich wir nichl we? nlg auf meinen neuen Titrl:, der TroudaDour, zu Gute char, ui'd ibn mit Kinttelreimen cb.'N so gut zu verdienen suchte, als manche Gnaden den ihren wenige stens damit verdienen, oaß sie gon Bier, welches die u^ermüdi'te Sorgfalt des nm die ,Hoble voi AdelKberg hochvcrdienren Herrn Kreisca'sierv, ^un, Trost aller Wanderer, in ein^m, an, Hingänge der Grotte im Felsen angebrachten ,GM?^ bewahren läsu, so wie seinen ^lahm.'n außer d.'«n so rreffticr) gangbar gemachten In^ n,rn auch das Äns-eve, dlN'ch die i>, dcr kahlen Eteinwüste um so erfreulicheren, den Berg hinan reichenden Baumpfianzungen verewigt. Und endlich traten wir denn ein! Es folgt nicht nnr Der Troubadour Trcn der Natur, Auf fern« Aur-' Der Wunder Epur. ^^^W Es ruft Natur Die ewig schön« All' ihre Söhne: »Bewundert nur! ^ »Was thr erblickt, „Was euch entzückt, „Das zwingt in Töne „Kein Troubadour. —" ^,> » Ja wohl wäre es vergebliche Arbeit? Sch «damit «bzumühen! Die ganze Provence uyd die gesammte dort einheimische Zunft der Troubadoure ,/'wie.alls ihrt! dichterischen, gesangreichen Nachfolger nin- cher Welt, würden sich daran fruchtlos versuchen, weil es leich« ter ist, der Eiübildungstraft nez^ Wund«rwelten zu schaffen, als treu und wahr mit Wort und Schrift-zug auszudrücken, was das Auge sah. Nnd dieses hacte hieß Mahl wahrhaftig oiel zu thun. O^eron schien zum zweyten Mahle die Erde besuch:, und unsrer „euen Amande ein wohlverdientes Fest gegeben zu h^ben. Wir zogen den düstern Einfang, das rauschende Ge-va^er zu unsrer Linken , unter Vorltuchcung zahlreicher Lc>m p^n, hinab. Die belauchertcn sinstevn Wa ,de schienen manchem, der viel von Adelsberg gehört, den leisen Vorwurf zu entlocken: Ist das die Herrlichkeit 5— Da ging es sber tiefer und tiefer, und, o Himmel«, welche Überraschung! auf ein Mahl wogt^' um uns ein Feuermeer. Die Felsen waren in den seltsamsten Windungen mit Guirlanden von Lampen umschlungen, das hier breite Wassergebieth, mit lichtbeladenen Latten überzo« gen, die Gelander der Brücke mii Lampen eingesäumr> und höchst sinnreich angebrachte Luster schwebten m ungeheurer Hohe wie Sternenkranze. Die schimmernden Wände blitzten bey jeder Wendung in anderen Gesta^ t«n, und jeder Schritt gewahrte andere untz. andere »vahrhaft feenartig groß? Ansichten. Überrasch-t blieben wir stehen. Abgerissene Ausrufungen hi« .und bg j HaK trunkene Auge wußte sich kaum zu fassen,; der schalk.' hafte Anführer aber, sich weidend an unserer Überta' schung, winkte, und-------------eine gutgewahlce türkische Musik ließ sich aus ungesehener Tiefe hören. Neues Entzücken, neue Ausrufungen! Da geboth endlich der Führer Marsch»! Man folgte willig und gern. Die un» sichtbaren Musiker zeigten sich endlich, eröffneten den Zug, verloren sich wieder, keßen sich aus ftrnen Höh- lungen p'ötzlich wieder vernehmen, und die entzücken labyrinlhischen Gange nahin^n. begierig die selcene» Töne auf, mn sie mitunter doppelt wieder von sich i" geben. Unttr diesen Genüssen ging es nun fort und fort. Man kam durch r-ystall'ne und alabasterne funkelnde Gange an den seltsamen Garten voll hoch aufgeschofs" ner klingender'Pflanzen; man wand sich, um die s"t» samsten Säulen herum; man wandelte Trocken dlN'H ein steinerncs,u! starren unbeweglichen Welken woge"/ desMee^; es zMe sich eine stellenweis durchs'ch"^ gothische Kanzel; da stand die heilige Jungfrau aus Alabaster gsformt; dorr bettelte ein steinerner Greis? auf dem Orchester spielcen lustig unsere MusMinten a»s' die Gnomen lauteten zur Nieire auf großen, nal'U^ lichen Tropfsteinglocken; eine Speckkammer voll de appemlichsten Schinken und Speckseilen machte bet» Wandelnden lange Zahne; und endlich erfreute die D^ m^ bend, durchsichtig und blendend wc,si, wie M^5^^ seyn soll, unbeweglich und löncnd, >vie k,ein Mu!^'^ ist, am Nande schön gesälimt, mit eincm blaßrochen Bande, d. i^mii weiland flüssiger A"^ '^ des Poig, der «ben im Beqnff ist, s<"'ne untern--°'sche Reise a! zutreten Herlüch, o Natur, bist dil in dri^ "^.Eingeweiden, herrlich in deinem Äußern ! Das ""ge Wandeln in den tirfen Schlünden machte j-etzt ^^ s» zauberi.fther den weiten, freyen Überblick über bie offene G.>ge„d. :. ^ ..7^ Ungeduldig scharrten schon die Rosse, A,nd im Nu ^^e« ivir die merrwürdigs Schlangenstraße, bey Pla. ^"a hi,^h zu,Haasberg, wo uns fröhlich dieUechlichen °l"5lg?n Burgherren, die man aU.e,l^,vorm,g«Mckt,, t'UöegenhÜpfcen. ^ , '^< . .^, ^l^^ (Die Fortsetzung folgt^^..^ .^^7, ^ Die drey Freundes , zurück. Der Beutel war noch unentsiegelt, so ^m.Pom zweyten Freunde ein Brief an jy,i, mit einer "hnlich^, Bitte, ihm durch eine» Gelrrorschuß aus °^er dringenden Verlegenheit zu helfen. Was war zu ^>l? Oh,,^ ^^ la,,ge zu besinnen, zumahl da seine ^ Nach Mirch? n d' s Geschichtbüchern» Frau gerade nicht zuZegen war/ >gab er den vsr Kurzem erha!^,'>en,^ noch Versiegelten Beutel hin. Nun abee ermuerie er sich seiner Gattinn/ d« von her Ankunft des BelttM schon Wissenschaft hatte, und ihrer großen Freude, die sie aus Liebe zu ihren Ki^oern, und in der frohen Aussicht, die dieser ihr eröffnete, bey sei-nem ömvfange haste laut werden lassen. Er wagte eA nichtx diesen Abend vor ihr,zu erscheinen,, und brachte dah,er die Nacht nii benachbarten Tempel zu. Den Mor» geil darauf, als er nach Hiuse kam, stand bald nach» Herder Freund vor ihm, °von dem er eie raufend Direm ehalte» hatte. Er trug denseldigen Beutel in den Hän« den. ^Nas hiljt du'mir meiü^m Gelt>e angefangen,^ wedele er ihn an, „da5^ versiegelt', wie du es hier siehst, wieder in meine Hände zurückgekommen ist? Sa» ge mir die lautere Wahrheit und verhehle mir nichts?" Dieser meldete ihm alles, verwundert, wie der Beu» te< wieder in seine Hände gekommen. „Unser gemein« schafrlicher Freund," sagte jener, „hat ihn mir geschickt, weil ich, als ich dir meine ganze Barschaft auf deine Bitte gesendet hatte, mich nun gleichfalls an ihn wendete, mir zum nöthige» Vedarfe für meine Haushaltung mit einer Summe auszuhelfen. Ich sehe nun, er wendete sich, da er im Augenblick selbst nicht bey Gelde war, an dich; und so machte mein Beutel die Runde an mich zurück. — Aber wie hat deine Frau," fragte er weiter, „deineFreygebigkeit aufgenommen? Har sie die Vorwürfe gemacht, als t>u aub dem Tempel zu ihr zurück kamst 5" — „Kein Wort,! Sie ertrug alles mit der größ»n Ge» laffenheil', sobald ich ihr sagie, ;u welä'em Zwecke ich das Gelb verwendet." — „Dafür muß üe belohnt wer» den," sagt-^ dsrHWund. Iehi winde der oritteFreund herbey gk'r'iifnl. ^-roh über den lammchm Zufall und ^>frieden mit sich gelost und der H«ndlung, welche "ie Wänderulsy hMeygeführt hutie, beschlossen sie nun zuvörderst, der wäcketn Frau zu geben , ihre lange genährten öleblings« wünsche in Begehung auf die Kinder damit zu befrie» digen; die übrigen neunhundert Dlrem ab^r gleich un» ter sich zu theilen, daß für die augenblicklichen Be? dinhusse jedem durch seinen Antheil von dreybunderre« gcsorgt wcire. Bo schieden sie, ihren alten Bund »-it «euer Umarmung besiaiigeno. — Hie seltsame und sHone Bege^nheit und That konnt« nicht lange uerbor« gen bleiben. Sie drang auch vor die Ohren des berühm« ten Kalifen Mam un. Dieser beschicd sog!ei6) die drey Freunde vor sich, und als er sich durch ihre Mondschein. Gedruckt bey Ignai Aloys üd ie n ».. Kleinmayr<