mmn Nr. 2325, 10.526 v. 10.542. Wahlfpruch * Was ro!r begehren von der Zukunft fernen» Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehen. Das; unsere Kinder in der Schule lernen unsere Greise nicht mehr betteln gehen. §s^O\. G. Herwegh. Sprech-rrnden Insertionspreis Tie einspaltige Milliineterzeile oder deren Raum 14 Heller Dei Jahresauftrag Rabatt. Zer bÜMonto 38.415. HenLralorgan des Oesterrerchischen Eisenbahn-Personales. RedMon: Wien VA, Brd'nhausgaffe 84. Qtcbafttioitofrfilufi: Zwei Tage vor dem (Erscheinen des Blatte«. find reden Tag m’f Ausnahme der Sonn- und Feiertage von 10 Uhr vormittags bis Vg4 Uhr nachmittags. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich .............................Kr. 2'88 Ganzjährlich................................ 5‘76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mk. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Erscheint reden 1., 10. und 20. int Mount. 21. Fahrg. Wer die Vorgänge und Erscheinungen verfolgt hat, die sich die letzten Monaic hindurch in den verschiedenen Dienstzweigen unserer f. f. österreichischen Staatsbahnverwaltung bemerkbar machen, für den unterliegt cs kaum einem Zweifel, das; wir mitten in einem neuen Kurs stehen, der sich langsam und allmählich, für manchen vielleicht auch ganz unbemerkt, eingebürgert hat. Freilich, wer Augen hatte zu sehen und Ohren zu höraf, für den ist der deutliche Umschwung, der sich vollzog, keine Ucberraschuug. Seit Wochen und Monaten mehren sich nicht nur die Klagen aus den Kreisen des Personals, das; bald hier, bald dort eine Verschlechterung in den Dienstverhältnissen und in den rechtlich verbrieften Ansprüchen versucht und in vielen Fällen auch vollzogen worden ist. Zlirückzuführcn ist alles das auf die plötzlich in unserer Staatseisenbahnverwaltung ausgebrochcne Manie, die Staatsbahnfiuanzen auf einmal so rasch als möglich zu sanieren, ein Kunststück, das man seit Jahren vergeblich versucht hat und das nun auf einmal, um die ganz besonderen Fähigkeiten unserer Eiscnbahnfachmänner an den leitenden Stellen zu erweisen, zustande gebracht werden soll. Gegen ein solches Vorhaben wäre sa auch sicherlich im Prinzip nichts zu sagen. Allein die berühmte und sattsam bekannte Methode, mit der mau dabei zu Werke geht, wurde gerade dieser Tage durch eine flüchtige Zeitungsnotiz erhärtet, die offenbar offiziös in die Tagespresse lanciert war und in der mitgcteilt wurde, das; die Staatsbahnverwaltung zu dein Zwecke, den Betrieb der in ihrer Verwaltung befindlichen Lokalbahnen zu verbilligen, eine intensivere I n-s p i z i e r u n g der Strecken und Anlagen durchführen werde. „Der Witz", der auch auf den Hauptstrecken geübt wird, besteht also nach wie vor darin, recht viele Organe auf die Strecken h i u a u s-z u s e n d e u, die ihre Vorschläge zu E r s p a r u u g s-m astnah men machen, die natürlich immer wieder darauf hinauslaufen, beim niederen und m i t t-lcren Personal anzufangcn, so das; die ganze „Reform", die sich allmählich vollzieht, auf eine intensivere Dienstleistung und auf eine höhere Ausbeutung eines jeden einzelnen hinausläuft; das; zudem damit nicht einmal der beabsichtigte Zweck erreicht wird, weil die auf solche Weise zustande gebrachten Diäten mehr ausmachen als die im Betrieb ersparten Summen, sei nur nebenbei vermerkt. Für das Personal freilich bildet diese Methode, die da cinzureißen droht, durchwegs eine ernste Gefahr. Aufgehört hat man damit ja eigentlich nie gehabt, denn so schnell lässt sich unsere, keinen höheren Gesichtspunkten zugängliche Bureaukratie von ihrem alten liebgewordenen Schimmel nicht abbringen. Aber einigermaßen war dieser alte, eingerostete und verzopfte Standpunkt immerhin überwunden, und die jahrelange, eifrige Organisationsarbeit der.Bediensteten und deren Kämpfe, die sie in den letzten Jahren geführt hatten, reiften.jene Erfolge, die sich in den vielfachen Zugeständnissen und teilweise« Verbesserungen ausdrücken. Freilich haben wir schon damals nach den ersten Erfolgen in Wort und Schrift immer wieder erklärt, das; für das gesamte Personal auf den österreichischen Bahnen nunmehr die zweite große Aufgabe beginnt, die darin besteht, das E r-r u n g e n e auch f e st z u h a l t e n, und die nicht minder schwer ist als die, den Erfolg selbst zu erobern. Denn das; die gute Absicht bei unseren Eiscu-bahnverwaltungen nie fehlte, das, was sie heute unter dem Zwange der Machtverhältnisse hergeben mußten, morgen wieder wegzunchmen. wenn die Umstände dafür günstig und geeignet erschienen, darüber herrscht wohl kein Zweifel und die Zeit ist Wohl endgültig vorbei, wo das Gros der Bediensteten, noch erfüllt „von der Milch der frommen Denkungsart", glaubte, das; inan auf den guten Willen und das humane Gewissen der Verwaltungen finiten und vertrauen dürfe. Und so geht man eben wohl auch jetzt nicht fehl, wenn man annimmt, das; die Staatsbahnvcrwaltung sich dem guten Glauben hingibt, die Teilnahmslosigkeit, die unter den vielen Bediensteten ihrer Organisation gegenüber an den Tag gelegt werde, sei am besten geeignet, das; man in aller Stille wieder Stück für Stück von den erreichten Verbesserungen wegnehmen könne. Das geschieht natürlich nicht plötzlich und nicht ans einmal, sondern nach der alten Methode, das; es am besten sein solle, wenn man dem Hund den Schwanz stückweise amputiert. Diese überall sichtbare Tendenz, die bestehenden Rechtsverhältnisse zu verschlechtern und alte Errungenschaften streitig zu machen, hat freilich neben dem Bestreben, unsere Staatsbahnen auf Kosten des unteren Personals zu sanieren, noch eine andere Ursache. Seit Jahren sehen wir Nämlich, wie die großen Unternehmer der Privatindustrie systematisch gegen die sozialpolitischen Erfolge der Arbeiterschaft und Angestellten zu Felde ziehen und unsere in jeder Hinsicht rückständige Gesetzgebung -beschuldigen, das; sie eine Klassengcsetzgebung g e g e n die armen Unternehmer sei. Wir haben es erst unlängst, beim Jn-dustriellentag in Aussig erlebt, das; der Präsident des Jndnstriellenverbandcs, der frühere Sektionschef im Handelsministerium B r o s ch e, sich über den „a n t u kapitalistischen Geist" in unserem Parlament beklagte. Und seitdem das Privatkapital seine Direktoren und Leiter sich so gern aus den Ministerien unserer Negierung holt, ist es ja kein Wunder, das; Staat und Privatkapital e i n Herz und eine Seele geworden sind. Man erinnere sich doch auch nur, welch tiefen Kotau der Herr Eisenbahnminister v. Förster erst unlängst vor dem Leiter der berüchtigten A u s s i g - T e p l i tz c r Bahn, Herrn E n d e r e 8, gemacht hat, als er bei seiner Inspektionsreise in Nordböhmen von dem g e 1 b e n Verein, den sich dieser Herr eigens gründete, angestrudelt wurde. Herr v. Förster gab, wie cs so schön im Reporterstit heißt, seiner Freude Ausdruck, einen V e r e i n z u sehe n, der die P f I c g e der wirtschaftlichen Z u s a m m engch ö-r i g k e i t und sohin der vertrauensvollen Beziehungen zur 93 c r w a l t u n g der Bahn sich zur Aufgabe gestellt h a b e. Das sind die Worte des obersten Chefs der Staatsbahnverwaltung über eine Vahnverwaltung, deren Provisionsstatut bekanntlich von zwei österreichischen Gerichten als moralwidrig erklärt worden ist! Da begreift man schon, daß die Generalinspektion auf dieser Bahn noch immer nicht einschreitet und das m o r a l w i d r i g e System in aller Seelenruhe fortbestehen läßt. Und man begreift noch mehr und noch manches. Vor allein aber die Tatsache, das; heute der Staat als Eiseubahnunternchmcr an der Spitze der Privatunternehmer steht und gegen den sozialpolitischen Fortschritt marschiert. Und alle die vielen Verschlechterungen der letzten Zeit und diel die noch kommen werden, sind nur ein Ausfluß dieser Tatsache, die hoffentlich von allen Bediensteten bald und hinreichend begriffen werden wird. Bei dem mangelnden K l a s s e n b e w u s; t s e i n, das unter den Eisenbahnern leider noch immer anzutrcsfen ist, kann es ja nicht schaden, wenn die Staatsbahnverwaltung ein wenig praktischen Anschauungsunterricht betreibt. Alle vorurteilslosen Bcobn.lster stimmen darin überein, das- für die Erziehung der Arbeiter zu selbständigen Männern und freien, gleichwertigen Bürgern nichts soviel geleistet hat, als die Gewerkschaftsbewegung. Professor Dr. Her kn er. in der Arbeiter- Ein zeitgemäßes Mnhnwort. Es ist eine unbestrittene Tatsache, das; in der voll Zuklinftshosfnungen erfüllten sozialistischen Arbeiterbewegung der Idealismus seine stärksten Wurzeln hat. Die einstmals von hohen Freiheitsidealen beseelte Bourgeoisie hat sich frühzeitig von ihrem Idealismus abgewendet und kennt nur noch ein Ziel und ein Streben: das Erwerben. Schon Morr schrieb im Kommunistischen Manifest, das; der Geldhunger die Bourgeoisie über die ganze Erde gejagt hat, obwohl dieselbe bis Ende der Sechzigerjahre nicht jedes Idealismus so bar war, wie heutzutage. Heute gilt ihr Streben nur der Bereicherung, und die Unternehmerverbände, technischen Organisationen, Finanzinstitute, Kartelle, Genossenschaften und anderen Wirtschaftsorganisationen sind ihre eigentliche Heimat geworden. Diese Jdeallosigkeit der Bourgeoisie, deren politische Vertreter soggr mit dem einst so leiben-; schaftlich bekämpften Pfaffentum gemeinsame Sache gemacht haben, ist begreiflich, denn die kapitalistische Gesellschaft bedeutet das Endziel der kapitalistischen Bourgeoisie. Zukunftsideale haben bei ihr keinen Raum mehr. Zwar ist das Endziel noch nicht ganz erfüllt, denn die Elemente der Vergangenheit, Adel und Pfaffentum, Zünftelei und patriarchalischer Landbetrieb hindern die volle kapitalistische Entfaltung. Da jedoch der Bourgeoisie das sozialistische Proletariat auf dem Fuße folgt, hilft sich die. Bourgeoisie mit Kompromissen über die Entwicklungshindernisse hinweg und läßt ihre eigenen Kulturaufgaben aus Bequemlichkeit und Furcht inp Stiche. Anders der Arbeiter. Er steht einer Welt gegenüber, die ihn immer noch wirtschaftlich ausbeutet, geistig unterbindet und politisch knechtet, und je geschlossener ihm Staat, Kirche und Kapitalismus entgegentreten, um so mehr Idealismus hat er notwendig, um den immer stärkeren Hindernissen und geivaltiger werdenden Kämpfen gewachsen zu sein. Bei der Bourgeoisie ist, wie schon gesagt, die kapitalistische Gesellschaft Endziel, beim Proletariat bedeutet sie jedoch nur seine Entwicklungsmöglichkeit, um von ihr ans zn der netten sozialistischen Gesellschaft zu gelangen, die der Arbeiterschaft die endgültige Befreiung von Lohnknecht» schaft und von geistiger und politischer Unterbindung bringt. Es wirst sich daher von selbst die große und inhaltsschwere Frage auf: Sind die Kämpfe und Orgaui-sationsbestrebungen in der modernen Arbeiterbewegung auch immer von jenem Geiste beseelt, der das Znkunsts-ziel in den Gegenwartsbestrebungen nie außer acht läßt? Diese Frage kann leider nicht bedingungslos mit einem Ja beantwortet werden. Die wirtschaftlichen und politischen Kämpfe unserer Zeit, welche Staat und Kapitalismus uns anfnötigen, haben immer neue Massen und neue Berufe auf den Plan getrieben. Unsere gewerkschaftliche Organisation entwickelt sich seit 1890 in einem solchen Marschtempo, daß die neuen Truppen des Proletariats ihre Blicke viel zu viel auf die Kämpfe des Tages richten mußten und keine Zeit fanden, sich geistig zn vertiefen. Als dann nach Eroberung des allgemeinen Wahlrechts die kapitalistischen Parteien mit uns in Konkurrenz treten mußten, zeigte es sich, daß diese frischen Truppen dem bürgerlichen Ansturm nicht aus alle» Kampfböden gewachsen waren und in vielen Wahs-bezirken ein Opfer der kapitalistischen Demagogie und Macht wurden. In den Alpenländern, wo in den Arbeitern noch ein starker Jugendglaube lebt, trat diese Schwäche weniger auf als in den Sudetenländern, in welchen der Kapitalismus seine ganze Machtfülle an den Arbeitern erproben konnte, um die Geschlossenheit der proletarischen Wählermassen zn sprengen. Dort hatten wir sogar einen Verlust an Stimmen, der in den Alpenländcrn allerdings durch einen namhaften Stimmenzuwachs gutgemacht werden konnte. Zn den politischen Verlusten konnten uns unsere Gegner vorübergehend auch gewerkschaftliche. Verluste beibringen, indem iic.. kapitalistische und bürgerliche Gewerkschaften gründeten und in einzelnen Berufen, wie bei den Maurern, Hilfsarbeitern, städtischen Arbeitern, Eisenbahnern auch Zulauf fanden, die bei den wirtschaftlichen und politischen Kämpfen der Arbeiterschaft großen utatmellett und moralischen Schaden zufügten. Der „Eisenbahner" erscheint in einer Auslage von 50,000 Exemplaren» Eine solche Schmach wäre in den Anfängen der Slrbclterbcwcgung, nicht möglich gewesen, denn der unzerstörbare Idealismus, der damals alle Angehörigen der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung beseelte, jjber-“u0 stch damals auf die gesamte Arbeiterschaft, so daß ne lLbst gegenuber den Verlockungen der bürgerlichen -selbsthrlfler, welche selbst ein Stück Idealismus ber-korperten und denen es durchaus nicht um einen absichtlichen Mißbrauch der Arbeiterklasse zu tun war. tvjder-standen. Die Mitglieder der alten Arbciter-Bildnngs-oererne bciahten ihre Zugehörigkeit zur sozialdemokratischen Arbeiterpartei unbedingt. Sie fragten niemals nach einem unmittelbaren materiellen Vorteil und nahmen alle Opfer und Gefahren, die mit der Zugehörigkeit zur Sozialdemokratie und mit ihrer Betätigung als Parteigenossen zusammenhingen, freudig, ja mit einem gewissen Glücksgefühl und Stolz auf sich. Deshalb ging von dieser kleinen Bewegung so viel Kraft. aus. deshalb überwand dieselbe alle inneren Mreitigkelten und äußerlichen Verfolgungen, so daß sie schließlich zu Macht und Ansehen kam und alle Hindernisse uberwand. Unsere heutige Bewegung ist zur Massenbewegung geworden. Da sie in den wirtschaftlichen und politischen Lageskämpfen Erfolge auf Erfolge errang, ist ui den Mitgliedschaften der Trieb n a dj u n mitt e l-baren Vorteilen stärker entwickelt worden als die unbedingte Anhänglichkeit an das große Befreiungsideal und Mißerfolge, die in der alten Arbeiterbewegung die Tätigkeit beflügelten, wirken heute vielfach lähmend auf sic. Die Massen verfallen in Stimmungen, die von ihrer e g o i st i s ch e n Kurzsichtigkeit genährt werden und vergessen dabei auf alles, tvas dem Arbeiter als das Höchste gelten muß. Unsere Organisation ist heute schon so stark, daß wir den Indiffereutisnius der Massen mrd eunge verführte Splitter, die sich deutschnationale vder christliche Gewerkschaftler nennen, gar nicht mehr zu furchten hatten, wenn in unseren Organisationen nicht ein Minus an Idealismus vorhanden wäre. Dieser Mangel an Idealismus ist hervorgetreten in dem Urteil über umexe Parlamentarische Arbeit, die wahrlich nicht gering einzuschützen ist. Wenn sie in der Teucrungsfrage und in der sozialen Gesetzgebung nicht immer zu Erfolgen geführt hat, so ist dies nur ein Beweis, daß d c r W i d e r-st a n d unserer G e g u e r n o ch st ü r k e r i st als unsere Macht und ein Ansporn mehr, diese Macht zu vertiefen. Der Idealismus sagt den Arbeitern nach allen gescheiterten Anstrengungen, daß sic tiefer in den Sozialismus elndringen sollen, egoistische Realpolitik aber verurteilt. ., Die nur rechnenden Arbeiter aber ziehen sich zuruck, wenn nickst alle Träume früh genug reifen. Auch in unseren Wirtschaftskämpfen tritt dies zutage, besonders bei den E i s e n b a h n c r n, d i e große Erfolge hinter sich haben, der Organisation aber allzu schnell den Rucken kehren, wenn sich nicht alle Hoffnungen erfüllen und sogar die Hoffnungen auf unsere kapitalistischen Feinde richten. . Je mehr sich der Arbeiterbewegung Berufe an-steschlossen haben, deren Organisation nicht mein* in der alten Bewegung wurzeln, desto leichter wird es den kapitalistischen Parteien immer wieder einzelne Teile dieser Berufe in ihren Bann zu ziehen. Deshalb muß es zum Lebensprinzip der Partei gemacht werden, unsere Bewegung geistig zu vertiefen und mit mehr Idealismus zu erfüllen. Der Sozialismus hat den Arbeitern alles gegeben, tvas sie hegte besitzen, deshalb darf der einzelne nicht den Egoismus in sich auf kommen lassen und gering fragen: Was habe ich davon und was erhalte ich, wenn fch mich der Organisation anschließe. Schließen zwei Leute miteinander die Ehe, so hjoße es die Liebe erschlagen, wenn sie einander fragen: Was für Vermögen bringst du mir mit? Die Ehe erfordert bedingungslose Hingabe, weshalb eine Gemeinschaft für ein großes Ziel ebenfalls nur durch bedingungslose Hingabe der einzelnen an die Gesamtheit möglich ist. Der Arbeiter, der zuerst frägf. was er von der Organisation hat, bevor er ihr dient, oder der sie treulos verläßt, wenn sie keinen Erfolg errang, verübt einen Raub am gemeinsamen Gut. Der Arbeiter aber, der erklärt, er sei vor allem aus lleberzeugung Sozialdemokrat und gebe gern für seine lleberzeugung alles hin, hat bereits den Erfolg sicher, bevor er in den Kampf tritt. Eine Klasse, die so Großes erringen will wie die Arbeiter, muß von absoluter Selbstlosigkeit und von unzerstörbarem Opfermut erfüllt sein, dann kann ihr der Erfolg auch nicht fehlen und treten Rückschläge ein, so wird die Liebe zur Sache und zur Partei den höchsten Grad erreichen. Alle geschichtliche Größe der Menschheit liegt im Idealismus, in der bedingungslosen Hingabe des einzelnen an die Sache der Gesamtheit. Sokrates trank beglückt den Giftbecher für eine höhere Idee. Christus und Taufende Große mit ihm starben freudig den Märthrertod für ihre Ideale. In der Pariser Kommune gingen Kinder voll freudiger Begeisterung für die Volkssäche in den Tod, und unsere Vorkämpfer haben Hunger, Elend, Krankheit, Kerker und Undank auf sich genommen, um dem Proletariat zu nütze». Der Dienst der Freiheit ist ein strenger Dienst, Er bringt nicht Gold, er bringt nicht Fürstcngnnst, Er bringt Verbannung, Hunger, Schmach und Tod Und doch ist dieser Dienst der schönste Dienst. Arbeiter, führt euch diese herrlichen Dichterworte ins Gemüt und treten mit der ganzen warmen Pro-letarierlicbe für die Ziele unserer Organisation ein. Werbet Mitglieder, werbet Abonnenten für unsere Parteipresse, stellt euch selbstlos und bedingungslos in den Dienst unserer großen Idee, welche der Befreiung der arbeitenden Menschheit gilt. Fragt nicht kleinlich, welches der Vorteil sein wird, nörgelt lind klagt nicht Über das, was nicht erreicht wurde, sondern glaubt fest und treu an die Zukunft der Arbeiterklasse. Dann ist euch der Sieg sicher, dann werdet ihr unmöalich Erscheinendes erreichen, dann schreitet ihr über die größten Hindernisse hinweg in eine neue Welt! fiine Protestaktion des österreichischen Jngbegleitungsserssnals. (Schluß.) Zu den einzelnen, unter Punkt t der Tagesordnung angeführten Angelegenheiten sprachen Korreferenten, und zwar: Genosse Iordo zu u) die Forderung der z>vei-f ii h r i g e n Vor r n c? n n g für die Diener u n d die zweijährigen Vorrückungen für Diener mit abgelegter Unterbea in l e n p r ü f u n g bei E r-r e i ch u n g der G ehaItstnf e U o n 1 200 K r. analo g den Nnterbeamtcn bis 2000 K r. An der sehr regen Debatte über diesen Punkt beteiligten sich die Genossen Weber, Höchtl, Heuberger, Zcden, M ühlberge r, E h v r a ln n, K I»c lScholz, Sch w a r z h u st Auiuge r, Schille r, B r a n d l, W a-b i t s ch und Taub e r. Da damit die Rednerliste noch nicht erschöpft ist, werden die Genossen K n o t c k als Generalredner Feuilleton. Die Eisenbahn und die moderne Dichtung. Die moderne Dichtkunst, weit abgewandt von der süßlichen Romantik jener „in o n d b e g l ä n z t c n Zaube r-n acht, die den Sinn gefangen hält", hat sich nun doch ihre Zeit, die neue Zeit, erobert: Die moderne Dichtung greift in das volle Leben der heute lebende,i Generation und sieht dieses moderne Leben als die einzige, als die not-wendige Quelle ihrer Poesie an. Schüchtern nur hat sich die moderne Dichtung und zuerst nur als Richtung gegeben, bis sie stark genug war. sich als Opposition geltend zu macheir. Heute nun wird die Klage der bürgerlich verstockten Gesinnung allenthalben wahrnehmbar und ihr Vorwurf richtet sich gegen Staat und Negierung, daß man die moderne Dichtung „durch sehr unkluge Maßregelungen geradezu künstlich großgezpgen Habe". Aber diesen Kreisen ist es heute noch nicht gclvahr, daß die deutsche Poesie in ihrer Vertretung ohne Saft und Mark, geradezu bis an die Wurzeln verfault ist. Mit genialer Geste legte der Bildhauerdichter Karl Stauffer-Bern den Finger auf den vom Modergeruch beherrschten Punkt der deutschen Dichtung und sprach: „Der Wald ist alt, man muß ihn nächstens fällen, lind neuen pflanzen an die alten Stellen!" Ehedem hatte sich schon Robert H a m c r l i n g in einem seiner schönsten Gedichte „An die Nationen" gewendet: „In dieser Zeit, wo Draht und Schiene spotten Der Alpen und ein Kabeltelegramm Den Morgengruß des Yankee bringt dem Schotten, Wo ziel,’,, von Land zu Land, von Stamm zu Stamm Die Zeitungsblätter als Erobrerflotten — Zu dieser Zeit baut Zwietracht Wehr und Damm? Wenn Völkergdister in einanderzittern, Da soll das Herz der Menschheit sich zersplittern?" Er konnte cs nicht zuwege bringen, seinen Volksgenossen im nationalen Hader Einhalt zu gebieten. Aber der Prozeß der modernen Dichtung vollzog sich dennoch. Zwar war sich später noch Theodor Fontane im Zweifel, ob die Dichter der modernen Kunst „...in ihrem Erdreisten Wirklich was Besseres schaffen und leisten, Ob dem Parnaß sie näher gekommen, Oder ob sie bloß einen Maulwurfshügel erklommen." Aber immer mehr und mehr ward es verspürbar, daß die moderne Dichtkunst weit abgcrückt ist von jenem Platz, wo „Mondschein und Giebeldächer" als ein ausschließliches Wunder der deutsche» Poesie gepriesen werden, und Fontane selber ist es, der für die modernen Dichter eiistritt, tvenn er konstatiert: „Eins läßt sic sielst: auf siegreichem Grunde: Sie haben den Tag, sie haben die Stunde, Sie beherrschen die Szene, sie sind dran!" Gewiß! Der große Aufschwung der Technik hat gründlich aufgeräumt mit aller mondscheinsüchtiger Tändelei und hat ernsten Problemen Platz gemacht, Die Würde der Menschheit ist in Wissenschaft und Kunst, in Dichtung und Politik Wieder in ihren alten Rang eingefetzt worden und der Mensch und nur der Mensch ist wieder Objekt und Subjekt zugleich. Oesters überkommt es wohl auch noch den modernen Dichter: selbst G c r h a r t H a u p t ,n a n n klagt: „Ich bliebe so gerne im Mondenschein lind lauschte so gerne verlassen allein Der Zwiesprach seliger Sterne..." aber es reißt ihn gewaltsam fort: „Rauchmassen umwölken das traumhafte Bild lind schlingen weihwogende Reigen. Doch unter mir stampft es und schmettert es wild, llnd unter mir will es nicht schweigen. Eö klingt wie ein Acchzen, es rieselt wie Schweiß, Als schleppten Khkloppen hin über das Gleis Den Zug mit ehernen Armen. Und wie ich noch lausche, beklommen und bang, Da wird auL dem Tönegcwirr ein Gesang Zum Grauen zugleich und Erbarmen." „Wir tragen euch hin durch die duftende Nacht, Mit triefenden Wangen und Brüsten; Wir haben euch güldene Häuser gemacht Indessen wie Geier wir nisten. Wir schaffen euch Kleider. Wir backen euch Brot. Ihr schafft uns den grinsenden, winselnden Tod. Wir wollen die Ketterr zerbrechen. 11 n6 dürstet, uns dürstet nach' eurem Gut! Uns dürstet, uns dürstet nach eurem Blut! Wir wollen uns retten! uns rächen!" bis daß er vernimmt, daß sich ihm aus dem Grollen des rasend dähinsausendeu Zuges mit Donnergetön: nrn und Schlesinger als Generalredner contra gewählt und cs wurde eine AntragprüfungSkommission zur Formulierung einer geeigneten Resolution eingesetzt. Die von der Antragprüfungskommission vorgcschlagcne und von der Reichs, konferanz einstimmig angenommene Resolution lautet: „Die heutige Konferenz beschließt: 1. An der Forderung der zweijährigen Vorrückungs-frist und der Erhöhung des Endgehalts von 2000 Kr. für sämtliche Kondukteure und die übrigen Dienergruppen unbedingt festzuhalten. 2. Jene Kondukteure, welche die Gehaltstufe von 1200 Kr. erreicht und die Oberkondukteurprüfung oder jene Prüfung, welche den betreffenden Zugsbcgleiter zum Oberkondukteur befähigt, abgelegt haben, sollen in das Gehalt-und Ouartiergeldschema der llnterbeamten eingereiht werden. 8. Jene Prüfungen, welche noch bei den Privatbahnen abgelegt wurden, sollen ihre Gültigkeit in dem Ausmaß beibehalten, wie dies in den Einreihungsgrundsätzen zugestanden wurde. 4. Ebenso erklärt sich die heutige Reichskonferenz mit den übrigen Anträgen der Zentralpersonalkommission be- züglich des Vorrückens des Zngbegleitungspersouals einverstanden." Genosse W a b i t s ch stellte folgenden Antrag, der von der Konferenz gleichfalls einstimmig angenommen wurde: „Reichsratsabgeordneter T o m f ch i k wird von der heute tagenden Zugsbegleiterkouserenz beauftragt, im Bud-getauSschuß den Antrag einzubringen, daß die Kosten für die zweijährige» Vorrückungen der Diener im Budget eingestellt, also auf gesetzlichem Wege sichergestellt werden." Zu Ist, Ernennung der Bremser zu Aushilf s k o » d u k t e u r c n, sprach als Korreferent Genosse I n n c r h n b e r, der ausführlich das Anstellungsverhältnis der Bremser seit den Jahren 1898 und 1899 bis zu dem jüngsten Erlaß darstellte, der die Bremser grausamer behandle, als sie je behandelt worden sind. Gegenwärtig werden bet den l. k. Staatsbahnen mehr Beamtenaspiranten ausgenommen als Aushilfsdiener ernannt und der Prozentsatz der Bremser im Zugbegleitungspersonal ist ein außerordentlich hoher. Von den Tausenden Bremsern haben nach dem neuen Erlaß kaum 00 Prozent Aussicht auf Anstellung, da in vielen Fällen die nun geforderte u n u n t e r b r o ch c u c Ausbildungszeit von sechs Jahre», aus der in der Praxis noch mehr Jahre werden, nicht erreicht werden wird. Der Bremser wird seine Gesundheit bei seinem harten Dienst ausbrauchen und er wird dann nach acht- bis zehnjähriger Dienstzeit bei der ärztlichen Untersuchung von der Anstellung ausgeschlossen werden. Bei diesen Verhältnissen wird künftig ein Kondukteur erst mit 29 Dienstjahren einen Gehalt von 1600 Kr. erreichen und unter anderthalbfacher Anrechnung der Dienstzeit wird er mit 1300 Kr. oder 1400 Kr. Gehalt pensioniert werden. Das definitive Personal ist verpflichtet, sich in dieser Frage des jüngeren Personals entschieden anzunehmen und cs bei der Abwehr dieser Verschlechterung t a t t r ü s t igst zu unterstütze it. (Zustimmungs-ntfe von den Konferenzteilnehmern.! Schließlich verwies der Redner noch auf die weitere Schädigung, die den Bremsern als Arbeiter im Fahrdienst drohe, wenn sie von der Lohn-vorrückuug ausgeschlossen würden. An der Debatte betreffs dieser Angelegenheit beteiligten sich die Genossen Ehurawp, Babofsky, Webe r, Häsin a ii it, Heißt, Büge l, Weiner und Viertlet. Es fand folgende Resolution einstimmige Annahme: „Das k. k. Eisenbahnministerium hat in einem Erlaß dse bisher üblichen Eriiemiuiigsfriften von Arbeitern im Fahrdienst zu Aushilfskondukteuren auf mindestens sechs Jahre erhöht. Rechnet man noch die zwei- bis dreijährige Aushilfskondukteursdiciistzeit dazu, so ergibt' sich eine so lange Wartezeit, die in keinen Einklang zu bringen ist mit der vom Eisenbahnministerium oft und in öffentlichen Körperschaften und Besprechungen bezüglich Personalfürsorge gemachten Zusagen vom Jahre 1905. Ueberdies bedeutet das gegenüber der bisherigen Praxis eine Verlängerung der Wartezeiten von durchschnittlich sechs Jahren. Diese Maßnahme erscheint geeignet, die dienstliche Freude der Bremser auf das geringste eiuzitschräitken. Sie erscheint ferner geeignet, Aufnahmswerber geradezu abzuschrecken, in den „Das Lied, so finster und dach so schön, Das Lied von utifcnn Jahrhundert..." losgelöst hat. In diesem Gedicht, das Gerhart Hauptmann „Im Nachtzug" so gewaltig schön gesungen, waltet der hohe Schillersche Geist mit Kraft und Herzenswärme in das lebendige Leben der neuen modernen Zeit und in diesem Lied wird das Element bloßgelegt, das unsere Zeit vollständig beherrscht. Das ist kein Maulwurfshügel mehr — das ist die Höhenluft des Sozialismus: „Willst lernen, Poetlein, das heilige Lied, So lausche dem Rahen der Minen; So meide das schläfrige, tändelnde Ried lind folge dem Gang der Maschinen; Beachte den Funken im singenden Draht, Des Schiffes schwindelnden Wolkenpfad lind weiter, o beuge dich nieder Zum Herzen der Armen, mitleidig und mild, llnd was es dir zitternd und weinend enthüllt, Ersteh cs in Tönen dir wieder!" Was Hauptmann in dieser Strophe ausspricht, ist der eigentliche Grundton der modernen Poesie. Die Eisenbahn als modernes Kulturwerk hat also, wie bereits dargelcgt, den größten Anteil an der modernen Dich-tung. Hamerling predigte, da ja doch die Länder und Weltteile mit Draht und Schiene verbunden sind, den Zusammenschluß der Nationen, damit das Werk der Weltgeschichte gekrönt werde, und durch Gerhart Hauptmann ruft die Poesie die Dichter auf den Plan, das Proletariat hinaufzuheben in die Sphäre der Freiheit und Schönheit. Heinrich Heine hatte bereits sein zürnend grollende« „28eberlieb" gedichtet und während Pierre Joseph Proudhon die Frage stellte: „Was ist Eigentum?", entschlossen sich Karl Marx und Friedrich Engels ihr „Kommunistisches Manifest" zu erlassen und Ferdinand Las falle ging daran, mit mächtigem Flammenruf die deutschen Arbeiterbataillone zu organisieren. So konnte die deutsche Arbeitermarseillaise! „Mann der Strebst, aufgewacht I llnd erkenne deine Macht! Alle Räder stehen still, Wenn dein starker Slrm es will. Brich das Doppeljoch entzwei! Brich die Not der Sklaverei! Brich die Sklaverei der Not! Brot ist Freiheit. Freiheit Brot!" nicht mehr lange auf sich warten lassen, das mächtig zündende Lied, das Georg Herwcgh im Jahre 1863 schuf. Da» Sorget dafür, datz der »Eisenbahner" auch vom reisenden Pnblikum gelesen werdet \ Dienst der Eisenbahn als Zugsbegleiter einzutreien. Wenn dieses System zur Tatsache geworden ist, werden sich für die Verkehrssicherheit höchst verderbliche Folgen ergeben. Die Konferenz macht heute schon eine f. k. Gneralinspektion auf diese in der nächsten Zeit die Sicherheit des Verkehrs gefährdenden Verhältnisse aufmerksam und für diese verantwortlich. Die Konferenz ist der Meinung, daß eine k. k. Staatsbahnverwaltung als erste und oberste Instanz die Pflicht habe, den sozialen Ausstieg ihrer untersten Bediensteten, der Arbeiter im Fahrdienst, nicht zu hemmen, geschweige denn mit einer sechs- bis neunjährigen Wartefrist zu unterbinden. Sie glaubt vielmehr, eine k. k. StaatSbahn-verwaltung sollte in diesem Punkt allen privatkapitalistischen Unternehmungen mit gutem Beispiel vorangehen. Die Konferenz hält im Interesse des Dienstes sowie aus gerechten und sozialpolitischen Gründen mit Einmütigkeit an den Abmachungen und Zusagen des l. k. Eisenbahnministeriums vom Jahre 1905 unbedingt fest und ersucht dasselbe, sie möge sämtliche ständige Arbeiter nach einem Jahr im Fahrdienst zu Aushilfskondukteure, nach einem weiteren Jahr nach abgelegter Güterzugskondukteurpriifung zu Kondukteure ernennen und dies in Hinkunst immer so durchzu-führen. Die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereines wird ersucht, mit allen ihr zu Gebote stehende» Mitteln diese alte Zusage des k. k. Eisenbahnministeriums und jetzige neuerliche Forderung durchzn-setzen und sich im Ablehnungsfall mit der Reichsgewerkschaftskommission ins Einvernehmen zu setzen, damit Arbeitsuchende gewarnt werden, bei den k. k. Staatsbahnen Arbeit zu nehmen." Zu v), Stundengeld, führte Genosse Straße r unter ausführlicher Darstellung des Sachverhalts zunächst darüber Beschwerde, daß die Praxis der Verrechnung der Fahrgebühren vielfach verschlechtert werde, und zwar in jenen lokale» Ausnahmsfällen, die nicht »ach dem Gebührenregulativ behandelt werden. Speziell der Obmann des mit dem Reichsbund koalierten Deutsch österreichischen Eisenbahnbeanitenver-eines, Herr 9i ichte r, bemüht sich, de» Zugsbegleitern ungebührliche Anrechnungen von Fahrgebühren nach-,»weisen. Aber er wird sich hiebei, wenn er vermeint, den Zugsbegleitern durch den Usus erworbene Rechte streitig mache» zu können, an die falsche Adresse gewendet haben. Neben der prinzipiellen Forderung der Zugsbegleiter auf Pauschalierung der F ah r g e b iih r e n, an der in erster Linie festgehalten wird, erhebe» die Zugsbegleiter der k. k. Staatsbahnen auch weiter die Forderung auf Regelung der Fahrgebühren zur Gleich-stell miß der Manipulanten mit den ZugSführeru und der Güterzugsbegeilter mit den Personenzugsbegleitern. An der folgenden Debatte beteiligten sich die Genossen Auriug er, Haiber g e r, Ncum« tut, Handl, Mendt, Eichwälder und K ud l i k, worauf als Generalredner die Genossen Weber für die Staatsbahner und Weigl für die Südbahner gewählt wurden. lieber Antrag einer zur Prüfung der zn diesem Punkt eingebrachten Anträge eingesetzten Kommission wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die am 21. und 22. Oktober 1013 versammelten Vertrauensmänner der Zugsbegeilter beschließen, daß für die Pauschalierung der Fahrgelder folgende Normen zu gelten haben: Für den Zugsführer 120 Kr., für den Manipulationskondukteur, beziehungsweise Packmeister 105 Kr., und für ..alle übrigen Zugsbegeilter 90 Kr. monatliches Pauschale. "x ■' Die Zugsbegleiter werden alles daransetzen, der Forderung der Pauschalierung der Fahrgebühren zum Durch-. Bruch zu verhelfen." 3» (1), „Abschaffung des außertourlichen Avance m ent 8 und Rangs rage" referierte Genosse Schober, der am Anfang seines Referats erklärte, daß z» den bereits betreffs des Ranges von einer ZugSbegleiterreichs-konferenz erhobenen Forderungen nichts hinzuzufügen und daß nur deren endliche Durchführung zu verlangen sei. Betreffs des außertourlichen Avancements habe sich die Staatsbahnverwaltung den Grundsatz angeeignet: „Teile und herrsche." Das Personal wird mit den außertourlichen Avancements in deutsche Proletariat hatte sich somit in Wort und Tat, in Kunst und Literatur mächtig erhoben, aus dem deutschen Proletariat mußte die neue deutsche Dichtung hervorgehen und siegreich bleiben. Das war jedem klar/ Das Spießer- und Bürgertum erzitterte in Furcht und Schrecken, es trat ver-zweiflungsvoll mit dem immer lauter schreienden Wunsch an Staat und Regierung heran, die neue Kunstrichtung zn verbieten — und die Regierungen willfahrten gern einem Wunsche, das Proletariat auch geistig zu knebeln. Demnach fehlte cs von dieser Seite auch nicht an Spott und Verhöhnung des Proletariats. In einem Roman Kirchbachs wurde auf-stezeigt, wie ein Privatdozent das Stromerleben „Auf der Walze" „kennen lernen wollte und in die „gute Gesellschaft" beinahe nicht mehr zurückgefunden hätte. Neuerdings verspottet Rudolf Hawel in den „H o m u n £ u l i d c n" den sozialdemokratischen Zukunftsstaat, und man behauptet mit Schadenfreude, daß diese Satire gelungen ist. Aber wenn auch der Haß dieser Stützen der Gesellschaft mächtig war und ist — der neuesten Hetze ist ja ©erhärt Hauptmann mit feinem -Fest spiel" unterlegen — wenn auch die Erstlingswerke Gerhart Hauptmanns und ©udermanns sowie vieler anderer gewaltsam unterdrückt wurden — gegen die Hilfe des Auslands konnte man in Deutschland nicht aufkommen. Männer wie Emile Zola, M axirn Gorki, Henrik Ibsen und ändere konnten und durften in Deutschland nicht unbeachtet bleiben. Durch die Gründung der „Freien Bühne" in Berlin und in anderen Städten wurde daher der verstand-.nislosen,! vom Polizeigeist beherrschten, jedes Kunstgesühls baren Zensur die Macht, die sich bereits absolutistisch und barbarisch auszutoben begann, entzogen und es konnten die Werke „Vor Sonnenaufgang", „Die Weber", „So-d o nt ä End e" und viele andere der ©Öffentlichkeit endlich vorgeführt werden. Die moderne Dichtkunst im Sinne Hauptmanns .war aus dem Marsche! Freilich hatte man der aufstrebenden modernen Dichtung den Kampf nicht leicht gemacht. Vorzüglich bediente man sich der Kraft eines Schlagwortes, in plumper Kritik zu Überzügen versuchend, daß durch eine allzu aufdringliche „Tendenz" der ästhetischen Anforderung bei jedem modernen Kunstwerk Abbruch geschehe. So wurden „Der Streik", „Der Kampf gegen das Duell", „Die rechtliche Benachteiligung der Frau und Tochter" u. s. w. als „Tendenz"darstellungen und die derart modernen Kunstwerke als auf die „niedersten Instinkte berechnete Machwerke" gegeißelt. Aber unsere -Zeit ist gerade deshalb groß, weil sich in ihr große Dissonanzen geltend zu machen bestreben, die ihre Tendenzen zur Weltanschauung hinauszuläutern sich bemühen. Auf dem Kamps- 0T Besucht zwei Teile gespalten, bei jedem Avancement wird der Rang über den Haufen geworfen und Kcllege gegen Kollege gehetzt, de» Vertrauensmännern wird das Vertrauen untergraben. Dies ist ein Hemmschuh für die Bestrebungen der Zugsbe-gleiter. Bei einer deputativen Vorsprache von Lokomotivführer» im Eifenbähnministerinm limrdc diesen erklärt, daß inan im Eisenbahnministerium auf das außertourliche Avancement keinen Wert lege. Das Personal müsse mit aller Entschiedenheit dessen Beseitigung anstreben. Zu diesem Punkt wurden debatteloZ nachstehende Resolutionen angenommen: „Die am 21. und 22. Oktober 1913 in Wien tagende Konferenz der organisierten Zugsbegleiter fordert vom k. k. Eisenbahnministerium die endliche Einführung von Rangs-bestiininungen für die Zugsbegleiter, um die Unsicherheit, Ungleichheit und Ungerechtigkeit, welche gegenwärtig infolge der außertourlichen Vorrückungen und durch den fast in jeder Zugsbegleiterstation anders geübten Vorgang in der Dienst-einteilung auf Grund der Zahl der angelegten Prüfungen unvermeidlich ist, zu beseitigen. Als Grundlage hat der in de>" Reichskonferenz der Zugsbegleiter am 27. und 28. Jeinner 1911 beschlossene, im Zentralausschuß der f. f. Staatsbahnen sowie auch durch die koalierten Organisationen cingebrachtc Entwurf des Rangsstatus für die Zugsbegleiter zu gelten. Die organisierten Zugsbegleiter erwarten ferner vom k. f. Eisenbahnministerium als auch von den Direktionen zuverläßlich, daß ein Rangsstatus nicht ohne die vorherige Beratung und Zustimmung in den Personalkommifsioncn in Straft gesetz wird." „Die am 21. und 22. Oktober 1913 in Wien tagende Reichskonferenz des organisierten Zugbegleitungspersonals der österreichischen Staatsbahnen beauftrag die Leitung ihrer Zentralorgcmisation sowie die Vertreter im Zentralausschuß der Personcilkommissionen der k. k. Staatsbahnen die von den Vertrauensmännern der sozialdemokratischen Organisation und allen rechtlich denkenden Bediensteten stets geforderte Abschaffung der Qualifikation der außertourlichen Gehalts-vorrücfttngcn für die Diener und Unterbeamten mit allem Nachdruck und bei jeder Gelegenheit immer wieder zu verlangen, und zwar aus folgenden Gründen: Die außertour-licheu Vorrückungen bedeuten für die Begünstigten einen dreifachen Vorteil: Mehr Gehalt, einen höheren Dienstposten, frühere Ernennung zum Oberkondukteur. Für die große Mehrzahl der übrigen Bediensteten bedeuten sie aber einen ebenso großen Schaden, Rückbersetzung auf niedrigere Dienst-Posten, spätere Ernennung zum Oberkondukteur und das Nichterreichen des Endgehaltes." Die Zugsbegleiter erklären es als die denkbar krasseste Ungerechtigkeit, ja geradezu als eine Schande, daß auf Grund des gegenwärtig üblichen Beschreibuiigsvorganges solche einschneidende Veränderungen in ihren Dienst- und Beförderungs-Verhältnissen vorgenommen werden. In den meisten Fällen sind smvohl die Person als auch die Dienstleistung der zu beschreibenden Zugsbegleiter der gesamten Ounlisikationskom-mifsion — mit Ausnahme vielleicht des untergeordneten Organs — ganz unbekannt. Durch den streng vertraulichen Erlaß des Eisenbahnministerinino vom Februar 1918, mir einen bestimmten, möglichst kleinen Prozent>atz von Bediensteten außer der Rangstour zu beschreiben, kommen auch die gerechtesten und gewissenhaftesten Vorgesetzten und die Mitglieder der Qualifikationskommissionen in' die Zwangslage, entgegen dem § 20 der Dienstordnung einem großen Teil des Personals Schaden zufügen zu müssen. Die Zugsbegleiter empfinden es als eine Beleidigung, daß ihnen zugemutet wird, nur die Aussicht auf eine außertourliche Vorrückung vor den rangälteren Kollegen könnte sie veranlassen, ihren Pflichten voll und ganz nachzukommen. Die Zugsbegleiter haben, alle gleiche Pflichten und die gleiche Verantwortung und verlangen auch mit allem Nachdruck gleiche Rechte und eine gleiche Behandlung. Diesem Ziele ist aber mir näherzukommen durch die gänzliche Abschaffung der außertourlichen Beförderung. * * boden der Gegenwart sehen wir, wie sich der Sozialismus, der Nationalismus, der Klerikalismus it. s. w. die Kräfte messen; wir sehen, wie das Proletariat nach neuen Idealen und Symbolen ringt. Und alle die Dichter, die in diesen Entwick-lnngsprinzipien des Jahrhunderts fußen und ob der raumund zeübesiegenden Technik, der modernen Arbeit, der hellseherischen Naturwissenschaften, des Weltverkehrs rc. rc. stehen, sind eben gerade deswegen moderne Dichter! Die Kultur der Gegenwart, ihre vollständige Durchsetzung, ist das moderne Ideal. Ihr scharfes Gepräge hat sie allerdings mir von den sie beherrschenden „Tendenzen", welche die alte Kultur vollständig zu unterwühlen berufen sind. Denn alles, was sich gegen die jeweils geltende gesellschaftliche Ordnung richtet, ist Tendenz. Immer noch war es so: im Kontra st der Weltanschauungen liegt der Grundkonflikt der Völker, dem ein unerbittlicher Kampf folgt. Immer aber führten nur Tendenzen z u Weltanschauungen, W e l t a n-sch au iingen zu m Konflikt und Kamp f. Und den Sieg der Weltanschauungen heißen und hießen wir noch immer: das Gesetz, dessen ursprüngliche verschiedene Tendenzen ehemals als Ideale v o r g e s ch w e b t hatten. 9t u i: d j e Reaktion haßt derartige Ideale, nur s i e vermag solche Ideale als „Tendenzen" haßerfüllt abfällig zu einem Schlagwort zu erniedrigen! „Anderseits — sagt Hans Benzmnnn im Vorwort zu seiner »Mobernen deutschen Lhrik« — ist ganz besonders die moderne Kunst: PerfönlichkeitSkunst, Jdeen-Welt- cinfchcutungSkunst, individuelle Stilkunst ES kommt nicht darauf an, ob die Weltanschauung, beziehungsweise Kunst eine im alten Sinne sittlich wirkende ist. Wenn nur das Kunstwerk aus innerster Ergriffenheit vom Künstler geschaffen wurde, aus einem tiefen Erleben, Fühlen, Denken, aus wahrhaftem Traum und Treiben, wenn es nur in heiliger Wahrhaftigkeit vor uns steht, wie eine Notwendigkeit, wie die Welt, wie das Schicksal! Kunst bedarf darum notgedrungen höchster Freiheit, und ihr Schranken und Grenzen zu setzen, ist geradezu widersinnig und unnatürlich!" Und Rudolf v. Gottschall behauptete: „Die echte moderne Poesie wird sich in allen Dissonanzen des Lebens vertiefen, ohne ihre ewige Harmonie zu verlieren!" Wenn wir schließlich noch erwähnen, daß im Sinne reaktionärer Kritik jedem wahrhaften Volksstück irgendeine „Tendenz" zugunde liegt, so folgern wir daraus, daß es entweder Tendenz- oder Volksstücke gibt. Es find nicht «D i c Webe r" ein Tendenzstück, weil das Weberelend ergreifend .Mit Erlaß vom 23. Februar 1913, Z. 821/1913, wurde j verfügt, daß von der Gesamtheit der Bediensteten nur 20 Pro--' zent außertourlich qualifiziert werden dürfen. Aus de» Bestimmungen dieses Erlasses ist klar ersichtlich, daß die Qualifikation nicht nach den wirklichen Leistungen der Bediensteten erfolgen soll, sondern daß nur einzelne Bedienstete herauSgegrisfen, die der Begünstigung der außertourlichen Vorrückung auf Grund der Qualifikation teilhaftig' werden. Da außerdem die außertourliche Vorrückung auf Grund der Qualifikation von gewissenlosen Vorgesetzten benützt werden kann und auch benützt tvitd, unfähige, zu ihren Zwecken brauchbare Bedienstete zu begünstigen, anderseits mißliebige Bedienstete i» ihrem Vorwärtskommen empfindlich zu schädigen, so wird für die Gesamtheit des Personals durch das heutige System der Qualifikation kein Nutzen geschaffen. Im Gegenteil wird durch dieses System nur Haß und Neid unter das Personal getragen, wodurch das Zusammengehörigkeitsgefühl des Personals aufs schwerste geschädigt und dasselbe in seinem gemeinsamen Kampf um Verbesserung seiner Lage gehindert wird. Aus diesem Grunde erklärt sich die heutige ReichSkon-' ferenz der ZugSbegleiter gegen das heutige System der Qualifikation und verlangt die Abschaffung derselben. Zu c) Stellungnahme zur D i e n st e r s ch w e-r u n g durch die neuen V e r k e h r s v o r s ch r i f t e n, erstattete Genosse Babofsky das Referat. Er führte insbesondere Klage gegen den Artikel 21/111 der Instruktion XX, der die Zugsbegleiter, tuen» Fenster gebrochen oder Polstersitze beschädigt wurden, zum vollen Schadenersatz für den Fall verhalte, als die Zugsbegleiter nicht nachzuweisen vermögen, daß sie an der Beschädigung kein Verschulden trifft. Weiters führte er gegen die Einrichtung Beschwerde, daß nun die Zugsbegleiter Oelkannen und ZitgSausrüstungsgegenstände mit sich tragen sollen, wiewohl zur Aufbewahrung dieser Gegenstände in den: Stationen keine Räumlichkeiten »orgefehen sind. Die Zugs-j Begleiter müssen diesbezüglich auf der Aufrechterhaltung des Status quo ante beharren und dürfen sich ihre Dienstverrichtung nicht erschweren lassen. Nachdem zu diesem Punkt noch die Genossen Glutik/ Schwarza tt und Soeß gesprochen hatten, wurde folgende; Resolution einstimmig angenommen: Die Zugbegleitungskonferenz protestiert auf das, entschiedenste gegen die Mehraufbürdiing von zwecklosen Ar-! beiten und gegen die Belastung mit Verantwortung für zwecklose Materialien, die ihnen laut Instruktion XX, Artikel 21, Punkt 6, aufgebürdet werden sollen, dies um so mehr weil diese neuen Vorschriften der Staatsbahnverwaltung eminente unnütze Mehrauslagen verursachen. Es wäre auch viel notwendiger, wenn anstatt der Bestellung der vielen tausend Oelkannen sowie der Beschaffung von Räumlichkeiten zur Aufbewahrung derselben, diese gewiß nicht niedrigen Kosten zur Vermehrung der in den meisten Zugbegleiter« Unterstationen zu wenig vorhandenen Itntcrkunftsräumlich» keile» sowie zur Beschaffung entsprechender Betten und Kassierung der in den Kasernen seit vielen Jahren lagernden mit Stand und Mist gefüllten Strohsäcke verwendet wurden, da diese Strohsäcke wohl den Mäusen zur Zucht, dem Ungeziefer zu feiner Vermehrung, aber nicht als Ruheplatz für die Zugmannschaft dienen können. j Des weiteren kann die Zugsbegleiterreichskonferenz! nicht emfetjen, wie so die Zugmannschaft daznkommt, für die; laut Instruktion XX, Artikel 21, Punkt 3, vorkommenden Gebrechen ersatzpflichtig zu sein, wenn die Reisenden aller Schichten, ohne Ausnahme, im berauschten Zustand _ die Fenster zertrümmern oder mehrere Gegenstände beschädigen und zur Verheimlichung die Fenster durch Hinauslehnen oder die beschädigten Gegenstände durch Belegen verdecken. Die Bediensteten bei den k. k. Staatsbahnen sind unter den gegenwärtigen Verhältnissen in allen solchen Fällen nie im der Lage, ihre Schuldlosigkeit nachzuweisen, weil die unmittelbaren sowie die Kontrollorgane stets das Bestreben haben, die Angaben der Bediensteten als unrichtig hinzu-stellen, um nach oben hinauf zu glänzen Die Zugbegleiterreichskouferenz verlangt die Belastung des Schiuiennaterials sowie die Zuweisung der Zng- dargestellt wird; es ist auch „D i e Strecke", weil hier die Lage der Eisenbahner bis zum Verzweiflungsschritt aufgezeigt wird, kein Tendenzdrama!... Man hatte auch schon vorher, nachdem Nikolaus Lenau dem Postillion ein wahrhaft schönes Denkmal gesetzt hatte, die Eisenbahn zum Gegenstand verschiedener Dichtungen gemacht. Es waren sozusagen poetische Kleinigkeiten, und diese waren dazu noch konservativ bis in die kleinste Fingerspitze. Man beachte beispielsweise das kleine Gedicht von Friedrich Theodor Bischer: Auf der Eisenbahn. Jetzt schnaube nur, Dampf, und brause! Jetzt rolle nur, Rad, und sausei Es geht nach Hause, nach Hause! Du kannst nicht jagen, o Wagen, Wie meine Pulse mit schlagen! Zur Geliebten sollst du mich tragen. Vorüber ihr ragenden Stangen! Verschwutddet, ihr Meilen, ihr langen! Wer ahnt mein Verlangen und Bangen! Auf den Banken wie sie sich dehnen! Wie sie schwatzen und gaffen und gähne»! Es ist nichts, wonach sie sich sehnen. H Dort raset "der Sturm durch die Taimen, Zum Dampfe möcht ich ihn spannen, Daß er rascher mich reiße von bannen! Hinweg aus dem plappernden Schwarme, O, hin an die Brust, an die warnte, In die offnen, die liebenden Arme! Nun mag ja dieses Gcdichtchcn sehr reizend sein, es ist sogar formvollendet, was doch nicht anders von dem großen Kunstästhetiker zu erwarten war. Aber es ist pure Tändelei; und die vielen AusrusuitgSzeichen, ohne wirklich etwas Inhaltsschweres zu sagen. Wir modernen Menschen wollen uns aber nicht mehr so spielen. Wir wollen, daß uns die Poesie etwa» Wichtiges, Schweres darbiete, eine geistig ausgiebige Kost, einen Hochgenuß. — Es ist sehr bezeichnend, daß die „D c lt t-f ch e Geschichte in Liedern deutscher Dichte r", herausgegeben von Dr. Franz Tetz n c r (siehe llnivexjal» bibliolhek Nummer 8281 bis 3283), über die deutsche (£ifi-s> mit Lokale, in welchen der „Eisenbahner" aufliegt! 'TpfS Icinc und des Dchlußhahites auf die Lokomotive, da Züge ohne Lokomotiven nicht verkehren können, daher die Gebrauchsartikel stets zur Hand find. Das Eisenbahnministe-rium wird ferner darauf aufmerksam gemacht, das; die Nicht-bcteikung der Zugbegleiter mit Fahrordnungsbüchern schwere Gefahren beinhaltet." Zu f). D i e a n d e r t h a l b f a ch c Anrc ch n u n g der D i e n st z e i t für das Z u g b e g l e i t u n g p e r s ö N ä l dex j ü n g st v e r ft a a t l i ch t e n Bahne n. berichtete Genosse Dusel über die Verhandlungen der neben der Konferenz in dieser Frage gelangten Beratung der Zugs-bcgleiter der St. E. G.. N. B. und Oe. N. W. B. Er erklärte, daß gegen eine Fusionierung der Fonds nichts einzuwenden sei, wenn die bestehenden Rechte geivahrt bleiben. Die Aktion zur Erreichung der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeit für die Zugsbegleiter der verstattlichten Privatbahnen sei eine Sache für sich, die aus der Fusionierung herausgehoben und separat behandelt werden müsse, damit die Zugbegleiter baldigst zu ihrem Recht kommen. Schließlich berichtete Genosse D u S e k über die Ueberreichung des diese Angelegenheit betreffenden Memorandums im Eisenbahnministerium. Sodann wurde nachstehende Resolution einstimmig angenommen: Die heutige Reichskonferenz der Zugsbegleiter Oesterreichs erklärt im Einvernehmen mit den Vertrauensmännern des Lokouwtivpersonals, einer seitens des k. k. Eisenbahnministeriums beabsichtigten Fusionierung der bestehenden Altersversorgungsinstitutionen erst dann zustimmen zu können, wenn die in den Statuten der bestehenden Pensionsund Provisionsinstitute der verstaatlichten Bahne», sowie durch die V er st a a t l i ch un g s a k t e gewährleisteten Rechte der Mitglieder voll und ganz gewahrt werde». Gleichzeitig betont die Reichskonferenz. das; die Frage der Fusionierung der bestehenden Pensions- und Provisions-fonds von dpr Forderung der anderthalbfachen Anrechnung der Dienstzeeit für das Zugbegleitungs- und Lokomotiv-personal getrennt werden müsse, um diese wichtige und unabweisbare Forderung des Personals mit aller Beschleunigung der Behandlung zuzuführen. Die Reichskonferenz fordert die Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvercines für Oesterreich sowie hie Leitungen der mit dem ersteren Verein koalierten Organisationen auf, diese Forderungen mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu vertreten. Zu Punkt 9 und 3 der Tagesordnung: Turn u s-fragen und Ausbau des Vertrauens«; ä n » e r-s Hst eins sprach Genosse Adolf Müller. Er begründete die Dringlichkeit des Aushaues des Vertrauensmännersystems, mit der sich immer öfter einstellenden Notwendigkeit, eintretende Verschlechterungen gleich bei ihrem Entstehen abzuwehren. Ein gut funktionierendes Vertrauensmännersystem könne eine segensreiche Tätigkeit betreffs Regelung der Turnusse und Beseitigung lokaler Uebclstände entfallen und eine zweckdienliche Verbindung zwischen der Organisationsleitung und allen Zugsbegleitern Herstellen. Genosse M alle r besprach sodann eingehend die Organisation des Vertrausmännersysteins und ihr Funktionieren. Eine vorliegende „Instruktion betreffend die Schaffung unh den Ausbau des Vertrauens-m ä n n e r s y st e in s für die Zugsbegleiter wurde von der Konferenz genehmigt. Zu diesem Punkt sprachen weiter die Genossen Büschl, Brandlmüller und Neumann. Bei der Erledigung des letzten Punktes der Tagesordnung „Eventuelles" wurden folgende Anträge angenommen: Den Kondukteuren sind in den Waggons versperrbare Räume zur Unterbringung ihrer Utensiljen einzurichten, Die Spucknäpfe vor den KöiidukteurSsitzen sind zu entfernen. De» Kondukteuren sind 5 Prozent von den eingehobenen Nachzahlungen zu belassen. Damit >par die Tagesordnung der Konferenz erschöpft »Nd dex Vorsitzende Genosse Babofsky verwies in seinem Schlußwort darauf, das; die Arbeit, die zu leisten nunmehr den Zugsbegleiter oblipgt, wohl schwer sei, das; sie aber nicht nutzlos sein werde. Er dankte den nichtdeutschen Genossen dafür, das; sie im Interesse einer Beschleunigung der Konferenzverhandlungen davon Abstand nahmen, sich die Verhandlungen übersetzen zu lassen. Mit einem warme» Appell bahn, über ihr Entstehen, Werden u. s. w. so gar nichts zu singen weist, ausgenommen etwa den Durchschlag des Gpft-hardbahutunuelS im Jahre 1&81. Das Gedicht ist von A, Möse r. Das ist sehr wenig. Wollte man demnach nach diesem Buch über die deutsche Eiseybah» urteilen, es müßte sehr armselig ausfallcn! An den modernen Dichter werden große Anforderungen gestellt, er muß das moderne Leben ausschöpfen, psychologisch ergründen. Was lesen wir nicht alles in dem kleinen Gedicht „Der Ei se nb ahnz ug" von Ferdinand v. Saar. Und doch hat dieses Gedicht nur acht Strophen zu je vier Zeilen!*) Soziale Probleme — die Liebe zur Pflicht, jenex Pflicht, die zur großen Menschheitsaufgabe wird und die die Eisenbahner täglich und stündlich mit Aufopferung ihres Lebens wagemutig erfüllen, trotzdem sie der Staat oder der Unternehmer noch weniger als kärglich entlohnen; der große seelische und materielle Konflikt der Eisenbahnbedienstcten, jener Eisenbahner, die als bloßes Ausbeutungsobjekt dividendenhungrigen, kalt berechnenden, herzlosen Aktionären in williger Disziplin dienen; die Eisenbahner, die unverständigen Protektionsvorgesetzten zur Befriedigung der llngerechtigkeits-und vielleicht gar politischer Rachegelüste ausgeliefert sind; die Eisenbahner, die unter einer seelischen und physischen Depression leiden und die sich nur in Anbetracht der Erfüllung ihrer Mission mit Zusaminenrasfung aller Kräfte aufrecht-erhalten können: mit welchem Schwünge, mit welcher Kraft, mit welch hingebender Innigkeit werden diese sozialen Probleme von den modernen Dichtern verarbeitet und zu unvergänglich schönen Produkten zur künstlerischen Höhe erhoben! Ob wir nun G e r h a r t H a u p t in a n n s „I in Nachtzug" lesen (jedenfalls das hervorragendste Stück dieser Gattung); ob wir uns an F. Brun olds „Auf der Maschine" oder an Emil K aa r s „Der Da in p f" oder an Max Stempels „Z u g s e n t g l c i s u n g" begeisternd erbauen — wir finden, daß die modernen Dichter ursächlich und durch eigene Kraft zu jener Position gelangt sind, die unsere Behauptung: die moderne Dichtkunst habe sich unsere Zeit völlig erobert, rechtfertigt. Es ist hier echte moderne Poesie ohne jedwede Anlehnung! Es ist hier leider nicht mehr der Raum, alle Werke über die Eisenbahn und deren Bediensteten aufzuzählen, die die modernen Dichter zum Gegenstand ihrer Dichtungen gemacht haben. Hinsichtlich der Erzählung, des Romans und des Dramas mögen nur folgende Werke genannt sein: „Bahn. an die Delegierten, weiter im Kampf auszuharren, schloß der Vorsitzende die Reichskonferenz. Tic Massenversammlung der Zngsbeglciter aller in Wien ei um nn de ii de ii Bahnen. Am Abend des TageS, an dem die Reichskonferenz zu ihrer Tagung znsammengvlreten war, fand im Favoritener Arbeiterheim eine öffentliche Versammlung der Wiener ZugS-begleiter statt, Der Besuch der Versammlung war ein äußerst guter, und dabei ist in Betracht zu ziehen, daß.nur ein Bruchteil des Wiener Zugbegleitiingspersonalö gleichzeitig an einem Tag eine Versammlung besuchen kann. Wie der Besuch ein großer war, war auch die Stimmung der Versammlung eine sehr erregte. Das fand wiederholt in spontanen Ausrufen der Versammlungsteilnehmer seinen Ausdruck. Die Versammlung wurde durch zwei Chöre eingeleitet, die die Gesangsekuon der Ortsgruppe Wien XIV des Allgemeinen Rechtsschutz? Und Ge- werkschaftsvereines exakt zum Vortrag brachte. In das Präsidium der Versammlung wurden die Genossen Wa bis sch und Schober als Vorsitzende und Tesar und Jnnerhuber als Schriftführer gewählt. Die Tagesordnung der Versammlung war: 1. Die unerfüllten Forderungen, die bereits durchgeführten und noch geplanten Verschlechterungen für das Zug-begleitungspersonal. 2. Anträge und Anfragen zu diesem Punkt. Genosse Adolf Müller hielt zu Punkt 1 der Tagesordnung ein einleitendes Referat. Durch die Haltung der Staatsbahnverwaltung und durch die der Pnvatbahnvsrwal-lnugen, führte er aus, sei eine große Empörung und eine tiefe Unzufriedenheit beim Zugbegleitungspersoual entstanden und aps allen Teilen des Reiches habe man das Verlangen gestellt, sich über ein gemeinsames Vorgehe« in den schwebenden Fragen zu beraten. Auch die Abhaltung der heutige« Versammlung sei nicht auf die Anregung durch einzelne Personen zurückzuführen, es sei ein allgemeines Bedürfnis gewesen, vorzudemonstrieren, dgß das Wiener Zugbegleitungspersonal seinen Vertrauensmännern den notwendigen Rückhalt bietet, und es ivar notwendig, zu zeigen, das; die Beschlüsse der Reichskonferenz in vollem Einklang mit den Bestrebungen des. gesamten Zugbe-gleitungspersoualö stehen. Wer die Verhältnisse auf den Eisenbahnen kennt, weiß, das; die Zugsbegleiter einen schweren, gefahrvolle» Dienst leiste», bei dem sie keine Stunde ihres Lebens sicher sind. Fjir dieses Personal hat nun die Staatsbahnverwaltung seit der zweiten Hälfte des Jahres 1912 eine Reihe von Verschlechterungen eiNtreten lassen. Genosse Müller besprach nun detailliert die einzelnen eingetretenen und drohenden Verschlechterungen in der Postennorinierung, in der Qualifizierung, der Turnuserstellung, i» der Ausbildungszeit der Bremser s. tu,, wobei er pft von stürmischen Entrüstuugsrufen der Versammlung unterbrochen wurde. Er wendete sich sodann den unerfüllten Forderungen zu »nd erläuterte besonders die Bedeutung der zweijährigen Vorrückungsfristen für Düener, auf die Hebung der Entlohnuugsverhältiiisse, tpogegen die von gegnerischer Seife propagierte Aktipitätsziilage wohl Beamten höherer Rangstufen außerordentlich große Vorteile, den bestgestellten Uuterbeamtenkategorien ansehnliche Verbesserungen, den Dienern aber sehr wenig und in einzelnen Gehalts- und Ouartiergeldgruppeu überhaupt nichts bringen würde. Die Konferenz hat Pie Aufgabe, schloß Genosse Müller, entschiedenen Protest gegen die eiiigelreienen und drohenden Verschlechterungen einznlegen, die Durchführung der ausstäudigen •) Siehe „Eisenbahner", Jahrgang 1906, Nummer 22. Eisenbahnministerium hat wiederholt erklärt, daß die Förde, rangen des Zugbegleitungsperfonals berechtigt sind, . und hie Sektionschefs im Eisenbahnministerium vergieße» Tränen des Wohlwollens fjir das Personal. Pinn erfüllt aber die Forderungen nicht, und man trifft ErsparungSniaßnahinen, ohne Rücksicht darauf, ob Bedienstete schwer geschädigt werbe» oder nicht, und ob in der Dienstpragmatik gewährleistete Rechte verletzt werden oder nicht. In dieser Situation jagt die Reichskonferenz der Zugsbegleiter, deren Beratungen das Jnteressee des gesamten Zugbegleitungspersonals erfrischen und deren Beschlüsse gewiß die tatkräftigste Unterstützung aller Zugsbegleiter Oesterreichs finden werden. (Lebhafter Beifall.) Mit stürmischen' Beifall begrüßt, ergriff sodann Reichs? ratsabgeordneter Genosse Tom schik zu nachstehenden Ausführungen das Wort' An den gegenwärtigen Verhältnissen ist Wärter T h i e l" von (9 erhärt H a u p t m a n n; „D e r E j s e n h a h n st r e i k", Roman von A r t u r A ch l e i t n c r; „Das Lied dpp Eisenhah N", Roman von Paul Burg! «Die Strecke", Schauspiel in drei Akten von Oskar Bendiener. Und zahllos sind die kleineren Novellen, Skizzen und feuslletonistischei! Erzählungen.und es hat vpn ihnen eine ganze Reihe sukzessive in unserem „Eisen, bahner" Eingang gefunden. Von diesen seien erwähnt: „Der Weichenw ächter" von Peter Rosegger (siehe Jahrgang 1007, Nummer 2) und „Der eiserne Tod" von Otto Kocnig (siehe Jahrgang 1911, Nummer 11), Die Eisenbahn und ihre Bediensteten gehören der neuen, der modernen Zeit an. Die Bedrückung der Eisenbahner ist eine maßlose und bewußte, ebenso wie die ihrer anderen Klassenbrüder. Sie stehen deshalb auf dem Standpunkt deS Klaffenbewußtseins und marschieren deshalb auch unerschrocken und tapfer mit in den Vorderreihen des Kampfes-In ihren Adern rollt leidenschaftlich das Blut der modernen Zeit und das muß in der modernen Dichtung zum Ausdruck kommen. In den größeren oben angeführten Werken wird daher auch der Eisenbahn er streik einer ebenso sach? lichen als mutigen Behandlung unterzogen. So mächtig und wirksam aber auch diese Dichtungen sind — das eigentlich erlösende dichterische Wort ist noch nicht gesprochen. Die moderne Dichtung ist berufen, es mutig und kühn zu sagen. Alle Eisenbahner zittern darauf, erwarten cs, erhoffen es. Sic glaube« daher an das Wort Franz E v e r S, das dieser über die Dichter verkündet: Ob Heldentrotz und Weltreich untcrgeh’n, Wir deuten ihr Geschick, das klein und große, Der Mensch lernt cs mit unserm Auge sch'n. „Wir stürzen Throne, küren Erbenlose, Wir geben allem Leben Spruch und Sinn — Wir heben Kinder aus dem Mntterschoße.... „Mit scharfen Worten, die wie Säuren ätzen, Zerstören wir Gewalt und Eitelkeit Und bauen auf nach eigenen Gesetzen.... „O selig, wie ein Sieger Hinzusterben, Trunken von Leben und int Tod zu wissen: Ein ganzes Volk sind deines Gutes Erben!" Franz S w o b o d a. die Lauheit eines gewissen Teiles des Zugbegleitungspersonals nicht unschuldig, da das Eisenbahnministerium wahrnimmt, das; in pieken Fällen eintretenden Verschlechterungen kein besonderer Widerstand entgegengesetzt wird. Es kommt verhältnismäßig selten vor, das; ein Privatunternehmer den Vertrag bricht, den er mit seinen Arbeitern betreffs des Arbeitsvcr-hältniffes geschloffen bat. Bei der Staatsbahnverwaltung ist dies anders. Wiewohl die Disziplin darunter leidet, und wiewohl die Achtung vor der Staatsbahnverwaltung dabei verloren geht; werden von dieser Zugeständnisse nicht eingehaltcn, und inan weicht selbst der Erfüllung schriftlich gemachter Versprechungen mit allen Winkelzügen aus. Besonders die Ge-nerakinspektion leistet Großes darin, die Gültigkeit der Vorschriften über die Dienst- und Ruhezeiten strittig zu machen. Tie Staatsbahnverwaltung hat ihrem Personal 21 Millionen Krone« für Verbesserungen versprochen, und man bat es bis heute nicht gewagt, offen zu erkläre«, in welcher Weise und mit welchen Summen die Aufbesserungen erfolgten. Das trägt natürlich nicht dazu bei, das Vertrauen gegenüber der Staats-bahnverwältung zu vermehren. Der Eisenbahnminister wird beim Wort genommen werden müssen, zumal der Eisenbahn-minister mit seinen Worten doch nicht bloß eine Agitations-rede gehalten haben wird. DaS Eisenbahnmmisterinm wird mit dem Zenträsgrbeiterausschuß und mit der Zentralperspiialkoin-mission in würdigerer Weise verhandeln müssen, als dies bisher der Fall war. Man ignoriert die Wünsche des Personals auch dort! wo deren Erfüllung keine Schwierigkeiten und Kosten verursachen würde. Es muß unbedingt immer das geschehen, was man oben wist. Das ganze Vorgehen des Eisenbahnministeriums zeigt von einer kläglichen Unsicherheit und vollständigen Planlosigkeit. Mai; hat betreffs der Austeilung der 15 Millionen Kronen keinen Generalplan, wiewohl man bei den weiteren Etappen später dort fortfetzen sagte, wo man anfangs begonnen hat. Man erklärt, wohl einen Plan zu haben, aber nur für 6 Millionen Kronen und auch diese seien vpm Finanzministerium noch nicht bewilligt, An der ganzen Misere sind jene Leute mitschuldig, die uns immer wieder unter die Deiste laufen, wen» wir ausmarschieren. Es sind dies die Gegner unserer Organisation- Jeder einzelne Zugabe-gleiter muß dort den Freund und dort den (9egst er finden lernen, wo er wirklich ist. (Stürmischer Beifall.) .... _ , Es kam nunmehr eine Anzahl der auswärtigen Delegierten der Zugsbegleiter zum Wort, deren Ausführungen von der Verfaminlung mit großem Interesse persolgt wurden. Als erster Genosse Schiller (Staatsbahn, Bodenbach). Er sagte: Am heutigen Tag tagte nicht nur die Reichskonferenz der Zugs-begleiier, es wurden auch die Tore des Parlaments geöffnet. ES soll der heutige Tag den Zugsbegleitern ein Gedenktag werden, der ein Vorlvärtsschreiten für sie anbahnte. In unserem Gebiet haben sich die Zustände wesentlich verschlechtert. Man sp"cht setzt ganz anders mit uns. Vertrauensmänner werden mang-aliert, das Personal ist der Willkür einzelner Personen auSge-iefort; Wir haben aber eines erreicht. Die Masse der Zugsbegleiter ' l)0t einsehen gelernt, daß sie einmütig zusammen-stehen muß, wenn es wieder besser ,verden soll. Genosse Klueka (Nordbahn. Krakau): Das Zugs-personal der Staatsbahn und der Nordbahn Galiziens hat die Konferenz zahlreich beschickt. DaS kann dafür als Beweis gelten, daß die Erregung unter dem Zugbegleitungspersonal keine erkünstelte ist. Durch die teilweise,, Abstreichungen von bestehenden Rechten, haben die galizische» Zugsbegleiter denken gelernt. Wenn die Zustände wo anders zu wünschen übrig lassen, lassen sie bei uns noch weit mehr zu wünschen übrig. Wenn es etwas zum Abziehen gibt., wird es zu,,ach, be, uns abgezogen. Wir haben eine große Anzahl provisor>;chcr Bremser. Wenn jemand einen Skandal kennen lernen will, mag er den Zustand der galizischen All0«begleiterkasernen besichtigen. Infolge des unter dem Personal gegen die Bahstvet-waltung entstandenen Mißtrauens Jan« nun bei ,ms keine st1’.' de re Organisation mehr Boden faßen als die zentrale-, Ef * st ein Irrtum, wenn man , in E, s e n b a h n m, st t st e- r i u in mit den galizischen Eisenbahnern nicht } Genosse Heitzl (Staatsbahn, Leoben): Es sind ganz be-deutende Verschlechterungen eingetreten. ES 0'bt Zugsbeg eiter-stationen, in welchen das Personal von e»im durchfchnitt! chm elfstündigen Dienstleistung und darüber nicht hinunterkommt. Wie überall, hat auch hier die Lauheit mecsuerjchulbe.und sie wirkt wie jedes Hebel allsteckend. Dann verschuldet auch der Kastengeist der Zugbegleiter viel, wiewohl soipoh ^ kondukteure als auch die Kondukteure de» gleichen Gefahren ansgesetzt sind. Es ist so. als danke,; machen wurde, wenn er einen perkr^pelte» Elseiwayner sieht oder wenn er hinter dein Sarg eipeS Bediensteten gc , dem die Trümmer eines Bediensteten zu Grabe getragen 1 den. Wir wollen den Bahnverwaltungen nicht drohe». W>r wollen ein friedliches Einvernehmen. Wir wollen aber auch stMt daß inan uns ständig mit Verschlechterungen beunruhig . • Geno si P a u I (Oe° N. W. B., Schreckenstein) . Ich wist mit trockenen Tatsachen die traurige Lgge der ärmsten Kategorie. der Zugsbegleiter schildern. Die Äusbildungszeit der Bremser soll jetzt nicht mehr ein halbes Jahr, sondern sechs Jahre dauern. Wieviel Entbehrungen und wikpiel Elend ist nicht in dieser Neueinführung enthalten! Das kann niemand voll begreifen, der es nicht selbst empfunden hat. D.e Vorteile, die durch jahrelange Bemühung-» errungen wurden, werben mit einen,.,tat aufgehoben. Unsere Klagen nutze« dagegen sttchtS, wenn wir uns nicht selbst durckp unsere Organisation helfest. ? Genosse Weiner (Nordbahn, Brün»)- In Brünn tagt heute eine Staatsangeftellteitversamnilung. Nicht allein de StaatsbahnLedicnsteten. auch die Staatsbeamten, Me richterlichen und politischen Beamten, müssen al;o Kundgebungen deraiu stalten, um zu ihren Rechten zu kommen. Deftige Zustände sind nur geeignet, die Disziplin zu lockern und das Ansehen der Staatsverwaltung zu untergrab-,,. Genoffe Babofsky (St. E. G.. Stadlau). W>r sind durch die Verstaatlichung aus dem Regen in die Traufe gekommen. Früher war bei Forderungen d-S Personals die höchste Stufe die Direktion, von der früher etwas zu erreiche« war. Jetzt haben wir noch das Eisutbahnrntnistermm über uns, das wieder vom Finanzministerium abhängig ist. Wir wurden sehr gern wieder in das Privatbahnverhältnis zuruckkehren. Wa» wir mit unseren schönen Worten nicht durchzusctzcn imstande sind, werden wir durch die Macht unserer Organisation erreichen muffen. Genoffe Mühlstein (B. E. B., Komotau) schilderte ausführlich die Ungünstigkeit der Vorrückungsverhältnisse für das Zugbegleitungspcrsonal auf der B. E. B. Der Sekretär des Oejterreichisch-nngartschen Lokomottv-führervereines Genoffe Ruzicla versicherte im Namen seines Vereines und im Namen des gleichfalls vertretenen Lokomotivführervereines Böhmens die Zugsbegleiter der Solidarität der Lokomotivführer. . Genosse Rudolf Weigl führte aus: die gleichen Verhältnisse, die jetzt auf den Staatsbahnen herrschen, herrschen auch auf den Privatbahnen. In Jahre 1910 hat die Südbahn sich verpflichtet, alle Verbesserungen cinzuführen, die d,e Staatsbahnverwaltung einführt. Jetzt hat die Südbahnverwaltung ihrem Personal gegenüber sehr leichtes Spiel, tote erklärt bei jeder Forderung des Personals: „Das besteht auch auf de» k. k. Staatsbahnen nicht." Es besteht auch die Gefahr, das; der Versuch unternommen wird, Verschlechterungen von den Staatsbahnen zu übernehmen. Aber diesbezüglich kann ganz ruhig erklärt werden, daß damit die Südbahn fein Glück hätte. Die Südbahnbedicnsteten würden jede Verschlechterung mit aller Entschiedenheit zurückweisen. Wenn auf den f. f. Staatsbahiien keine Verbesserungen eingesührt würden, könnte sich das ^südbahnpersonal nicht mehr länger gedulden. ES müßte bei der Südbahn mit Aktionen zur Durchsetzung ihrer Forderungen cinsetzen. (SeifetII.) Genosse Kopaü (Triest): Ein altes Sprichwort sagt: ..Wen die Götter verderben wolle», den schlagen sie mit Blindheit." Dieses Sprichwort läßt sich recht gut aus unsere Regierung anwenden: sie ist blind gegen die Gefahren, die sie mit ihrem Verhalten gegenüber dein Staatsbahnpersonal anrichtet. Es kommen nun auch die Staatsbeamten, die das ganze Werkel der Staatsverwaltung züsammenhalten, cs kommen 'die Eisenbahner und es kommen die Postbediensteten, und die Regierung ist blind und taub für alles. Wir kommen der Regierung nicht mit Drohungen und wir haben es nicht notwendig das Personal aufzuhetzen. Die Aufreizung besorgt bei uns der Herr Staatsbahndirektor G a l a in b o s, wobei er vom Aktenvertilger Seemann unterstützt wird. Der dritte im Bunde ist unser Staatsanwalt, der uns alles konfisziert, auch das, was in Wiener Blättern unbeanstandet erschienen ist. Die Regierung könnte uns dankbar dafür sei», daß wir sic oft aufmerksam darauf mache», wie unzulänglich die Personalstände sind, daß kein Personal da sein wird, wenn alle zehn Minuten ei» Militärzug kommt. Wir haben auf diese Zustände auch den Herr» Statthalter von Triest aufmerksani gemacht. Es gab eine Zeit, in der in Triest andere Verhältnisse waren. Aber das Triester Personal wird auch jetzt seinen Mann stellen, wenn es heißt: Alle Mann an Bord! Die Versammlung nahm einstimmig die auf der Reichs-konferenz vorgelegeile Resolution an, die die eingetretene» Verschlechterungen und unerfüllten Forderungen anführt und die die Bahnverwaltunge» über die Stimmung imterrichtet, die bei den Zugsbegleitern herrscht. Genosse Wabitsch führte sodann in seinem Schlußwort aus: Die älteren Genosse» werden sich der Zeit erinnern, in der die Staatsbahnverwaltung alle unsere Forderungen als unberechtigt ablehnte. ES iain dann Wittek, und dieser verstand es meisterlich, zu geben, um aus der anderen Seite wieder zu nehmen. Nun sind wohl diese Zeiten vorüber, aber aii der Spitze des Eisenbahnministeriunis stehen die Schüler W i t-teks. Wiederum drohen dein Personal ernste Gefahren, die nur durch eine starke Organisation hintangehalteu werden können. ^ Die Versammlungsteilnehmer, die trotz der vorgerückten Stunde alle ausgeharrt hatten, stimmte» mit den Sängern in das „Lied der Arbeit" ein. Die impvsante Versammlung wird jedem Zugsbegleiter in Erinnerung bleiben. Die Konferenz dcs Zugbegleituiigspersonals der Südbahn. Ilm zu deu Beschlüssen der Reichskonfercnz Stellung zu nehmen und um über die spezielle» Angelegenheiten dcs Züg-beglcitu»gsperso»als zu beraten, fand im Favoriiner Ar-beiterheim am 128. Oktober l. I. eine Konferenz der Delegierten dieses Personals statt. De» Borsitz führten die Genossen H and! und Sl aspe r. Als Schriftführer sungicrten die Genossen Straffer und M i t t e r in c i e r. Bei der Konferenz waren 30 Delegierte, (i Personalkommissionsmitglieder, ein Pensionsausschußiuitglied und 4 Vertreter der Zentrale der Organisation anwesend. Der Lokoinotivführcrvcrcin hatte seinen Sekretär und zwei weitere Vertreter zn der Konferenz entsendet. Die Tagesordnung war nachstehende: imt 1. Bericht über die Reichskonferenz. Die Forderungen der Zugsbegleiter. Ausbau des Vertrauensmännersystems. r-irl -I. Eventuelles. lieber die Reichskonferenz berichtete Genosse Adolf Müller, worauf die Konferenz sich mit der Resolution der Reichskonferenz einverstanden erklärte. lieber die Behandlung der Forderungen der Zugsbe-gleiter der Südbahn berichteten die Personalkoiniuissionsmit-glieder, die Genossen Täuber, L e k e l und A n i n g e r. Die Berichte lauteten übereinstimmend dahin, daß die Südbahnver-waltung Punkt für Punkt der wichtigeren Forderungen mit der Motivierung ablehne: es sei kein Geld da. man müsse aus prinzipiellen Gründen ablehne», es sei die Sarfn bei den f. k. Staatsbahnen nicht eingeführt. Schließlich erwecke dieser Zustand noch den Anschein, als würden die Personalkoinmissioiis-mitglicder die Forderungen des Personals nicht genügend vertreten. Genosse K r i z c t besprach die durch das Zirkular 407, 1909, eingetretenen Verschlechterungen. Genosse K orp konstatierte, daß man den Personal-kommissionsmitgliedern kein Verschulden daran beimessen dürfe, wenn man um keinen Schritt weitergekoniinen sei. Die Südbahn _hnl'e auch nicht alles dnrchgesührt, was man auf den k. f. Staatsbahnen gegeben habe. Er schilderte ausführlich die Lage der Bremser der Südbahn, deren sich energisch anzu-nehlnen, Pflicht des definitiven Personals sei. Genosse Weigl: Die Sache bei der Südbahn steht so, da>; durch mc vielen, sich zum Teil widersprechenden. Ziilu« lare alles durcheinandergeworfen worden fei, so daß sich niemand mehr auskennt. Was das eine Zirkular sagt, hebt das andere Z-rkular au . Dadurch ist: die. Möglichkeit geschaffen, daß die Sudbahn oft viele Leute schädigen kann und die Per-sonalkommissionsintiglieder haben dabei einen schweren Stand Man wird künftig auf Verhandlungen mit der Südbahn iii der Personalkommission nicht mehr eingehen, wenn diese nicht dezidiert erklärt, ob etwas gemacht wird oder nicht und wenn nicht ein Vertreter der Südbahn anwesend ist. der berechtigt ist, bindende Erklärungen abzugeben. Schließlich empfiehlt Genosse Weigl znr Vertretung der Personalkommission bei der Generaldirektion einen ersten und zweiten Sprecher zu wählen. Es sprachen hiezu ferner die Genossen Viertler Berger, Kopaö, Salmhofer. Sk oj an ec, Lackner! Berger und Kleugl, worauf folgende Resolution einstimmig angenommen wurde: „Die am 23. Oktober 1013 tagende Konferenz des Zugbcglcitungöpersonals der Südbahn konstatiert mit tiefem Bedauern, daß die Südbahnverwaltung ihren Vertretern in der Personalkommission bisher, insbesondere aber in der letzten Zeit, so wenig Entgegenkommen hinsichtlich der Erfüllung der dringendsten und minimalen Wünsche des Zug-vegleitungspersonals zeigte. Die Personalkoinmissionsmit-gliedcr, welche im Auftrag aller Zugsbegleiter die Aufgabe hatten, zu erklären, daß sie bei einem solchen Verhalten der Südbahnverwaltung nicht mehr in der Lage wären, weiter zu verhandeln, haben damit die ihnen zugewiesene Aufgabe voll und ganz erfüllt. Indem die Konferenz dies ausdrücklich feststellt beschließt sie, in Konseqcnz der bedauerlichen Haltung' der Südbahnverwaltung: Die Zugsbegleiter sind außerstande, unter diesen Verhältnissen weiter zu wursteln. Sic beauftragen ihre Vertreter in der Personalkoin-mission und die Zentralorganisation, der Südbahnverwal-tung in entsprechender Weise zur Kenntnis zu bringen, daß die Zugsbegleiter unter allen Umständen darauf böharren. daß ihre dringendsten Fordrungen, und zwar: a) anderthalbfache Anrechnung in die Pension; I>) Härtcnausgleich für alle Zugsbegleiter im Sinne der eiilgcbrachten Anträge; <■) Regelung der Fah rgebührenfrage, und zwar durch Pauschalierung dereslben entsprechend dem bezüglichen Antrag; fl) Regelung der Entlohnungs- und Anstellungsverhältnisse für die Bremser; o) Aenderung des Gehalt- und VorrückungsschemaL und Erhöhung der Qnartiergclder, entsprechend den vorliegenden Anträgen; f) Regelung der Packmeisterfrage, endlich, und zwar sofort erfüllt werden. Der Fortschritt der technischen Entwicklung, welcher ein konstantes Sinken der Fahrgebühren bewirkt, einerseits und die furchtbare Teuerung anderseits begründen mehr als hinreichend diesen berechtigten Standpunkt des Personals. Sollte die Südbalinverwaltung in ihrer bisherigen Haltung verharren, so beauftragt die Konferenz die Zentral-leitung der Organisation, alle notwendig erscheinenden Schritte mit den Vertrauensmännern des Südbahnpersonals sofort zu beraten und zu beschließen, daß das Südbahnpersonal alle ihm zu Gebote stehenden Mittel in Anwendung zu bringen hat, um diese dringendsten Forderungen zum Durchbruch zu bringen." Pensionsausschußmitglied Genosse S ch e r b a u m berichtete über die Aktionen betreffs der anderhalbfachen Anrechnung der Dienstzeit für die Zugsbegleiter, daß, ioiewohl keine bestimmte Zusage erfolgte, Aussicht vorhanden sei, daß diese mit 1. Jänner 1914 eingeführt werde. Er schilderte die Schwierigkeiten, die sich dieser Aktion entgegenstellten. An der darauf folgenden Debatte beteiligten sich die Genossen K o r p, Täuber, A ninger, Weigl, Gejischek, Hlavaöek und K l e n g l. Zu Punkt 3: „Ausbau des Bertrauensmännersystems", hielt Genosse Adolf Müller ein instruktives Referat und es wurde, nachdem sich eine Reihe von Rednern hiezu ausgesprochen hatte, nachstehende Resolution einstimmig angenommen: ..Die heutige Zugsbegleiterkonserenz beschließt, daß das Vertrauensmännersystem laut den ausgearbeiteten Informationen in allen Südbahnstationen, wo Zugsbegleiter domizilieren, lückenlos eingeführt wird. Für die tadellose Durchführung dieser Institution haben sich sämtliche Delegierte der heutigen Konferenz einzusetzen." Bei der Erledigung des letzten Punktes der Tagesordnung wurden die Genossen T ä u b c r, G l e n g t. und K r i L e k als Sprecher der Personalkommission einstimmig gewählt. Es wurde einstimmig von der Konferenz erklärt, daß der Ersatzmann für die Personalkommission, Stecher (Graz), nicht mehr als Vertreter des Zngbeglcitnngspersonals gelte und daß dieser nicht berechtigt sei, das Personal zu vertreten. Ferner wurde ausführlich die Möglichkeit der Ab-fchwächung der Härten der Rangsbestimmungen beraten. Schließlich wurde folgender Antrag in der Angelegenheit der Schädigung der jüngeren Oberkondukteure angenommen : „Die Vertreter unserer Zentrale werde» gebeten, in folgender Angelegenheit zu intervenieren: Durch Abstimmung in allen Personalstationen wurde jene Angelegenheit der Oberkondukteure in den auswärtige» Personalstationen «Wechsel derselben mit Last- und Personenziigen) mit Direktionserlaß. Zahl 31.641, vom 30. August 1013, aufgehoben. Jedoch mehren sich in letzterer Zeit jene Fälle, welche geeignet erscheinen, im geheimen angeblich erkrankte Oberkondukteure permanent beim Personenzug zu belassen, jene obige Bestimmung illusorisch zn machen. Trotz aller in letzterer Zeit von allen von dieser Maßregel betroffene« Oberkondukteuren unternommenen Schritte bei der Direktion, ist es nicht gelungen, jene versteckte Maßregel aufzuheben, und cs hat den Anschein, daß einzelne Organe der Direktion auf indirektem Wege ihrem Willen Geltung verschaffen wollten. Mit Rücksicht auf die Schädigung aller jüngeren Oberkondukteure und Kondukteurzugssührer ist es notwendig, diesem Abstimmungsbeschluß aller Stationen durch Hilfe der Zentrale vollste Geltung zn verschaffen." Sie Lage der Magarinsdiener «nd Ladescheiaschreiber bei den öfter* reichlichen Bahnen. Im Eisenbahnministcrium scheint zurzeit die Ansicht vorherrschend zu sein, das; mit Ausnahme weniger sogenannter Hetzer die große Mehrheit des Personals zufrieden und mit dein einverstanden sei, was mau oben ü d b nj) n geht es nicht besser als ihren Kollegen bei den Staatsbahnen. Wir drucken nachfolgenden Brief eines Magazinsdieners der Südbalm ab, der zeigt, wieviel Ursache auch diese Bediensteten zur Unzufriedenheit habe». „Die stabilisierten Magazinspartieführer der Südbahn haben einen lächerlichen mtb mit ihrer Diensteigen schüft in keinem Zusammenhang stehenden Titel, und zwar den eines Magazinsdieners erhalten. Sie sind deshalb fast täglich den Spötteleien anderer Bediensteter aiisgesetzt, von den Parteien, mit welchen sie sehr viel verkehren müssen, werden sie nicht respektiert. Die Parteien erblicken in Unkenntnis der Verhältnisse nnd der Dicnstesleistung in den Magazinsdienern Reiniger, Hausknechte und Lanfbiirschen. Auch manche Stationsvorstände scheinen vom Bestand der Magazinsdiener-kategorie keine Ahnung zu habe». Kürzlich ereignete sich der Fall, daß ein Magazinsdiener snbstitutionsweise einen Magazinsmeister vertreten sollte; als er sich bei dem betreffenden Stationschef meldete, war dieser nicht zufrieden mit ihm und äußerte sich, eine» Magazinsdiencr nicht branchcn zu können, er benötige einen Magazins-mcister oder -Aufseher. Erst »ach der erfolgten Aufklärung, daß der Magazinsdiener den Aufseher imd Meister allgemein substituiert, gab sich der Stations-chef mit dem Magazinsdiencr zufrieden. Es wäre daher dringend notwendig, de» Magazinsdienern de» Titel eines Verladeanfsehers zn verleihen, da sie ja tatsächlich die Aufsicht beim Verladen, Ausladen, Ansfolgen :c. haben, für Gesundheit und Leben ihrer zngetcilten Arbeiter, sowie für Unkorrektheiten im Dienste, Fehlvcrladnngen :c„ woraus der Südbahu-verwaltung enormer Schade» erwachsen kann, die volle Berantwortund tragen, und auch deu Dienst der Maga-ziiismeister oder -Aufseher in deren Abwesenheit übernehmen müssen. Für Substitutionen bekamen früher die Magazinsdiencr als Vergütung einen sogenannten Meisterverschilb bezahlt. Seit neuester Zeit »ins; derselbe der Direktion abgeführt werden, da man jetzt, nach Jahren, angeblich darauf kam, daß er aii die Maga-zinsdiener bisher irrig verrechnet wurde. Ungerecht ist auch, daß man die dienstältesteu 'Magazinsdiener betreffs der Magazinsanfseherprüfinig auf indirekte Weise umgeht, um einen anderen, welcher noch nicht drei Jahre im Dienste der Gesellschaft steht und, nebenbei bemerkt, unter 30 Ladescheinschreibern in einer der größten Brnttostationen der einzige ist, welcher als Ladescheinschreiber stabilisiert wurde, förmlich zu berede», ein Gesuch als Magazinsanfseher einzureichen, welches auch ans Grund der vorherrschenden Protektionswirtschaft von Seite der Statioiisleitung auf das wärmste befürwortet wurde. Die Diener bei der Südbahn haben ein volles Jahr bei der Ueberleitmuj von 800 auf 900 Kr. im Avancement verloren. Das Avancement kommt durch die Kürzung der Personalzulage überhaupt erst im Jahre 1918 zum Ausdruck." Die Magazinsdiener und Ladescheinschreiber aller Bahnen haben bereits den Anfang gemacht, die gesamte» Kollegen in der großen, alle Bediensteten umfassenden Organisation zu vereinigen. I» Wien fanden bereits zwei Versammlungen statt, die vo» Wiener und auch vo» viele» auswärtigen Kollegen stark besucht waren. In den beiden Versammlungen wurden die Vertrauensmänner in den einzelnen Stationen gewählt und “ dle zunächst einzuleitenden Aktionen entsprechende 0c>chlns,e gefaßt. Die begonnene Arbeit wird eifrig fort-gesetzt werden, nnd sie wird mich ihre Früchte tragen. Sei Gerechtigkeitssinn der tzisen-bahnminifterium». Anläßlich der Abänderung der Mobilisierungs-norinen hat das Eisenbahnministerium ant B. Juli 1913 unter Z. 23.800/4 de» bezüglichen Erlas; mit den Worten geschlossen, daß es ans das bestimmteste abgelehnt werden muß, auf die verschiedenen Reklamationen über a n-gebliche Benachteiligungen einzelner Bediensteter an 9 Anlaß ihrer seinerzeitigen Mobilisierung zurück- zukommen Da Bitten und Beschwerden in dieser Angelegenheit seitens der Bediensteten trov wiederholter abschlägiger Bescheide immer wieder geltend gemacht werden, wird h i e m i t zur allgemeinen Kenntnis gebracht, daß diesbezügli ch c Eingaben einer weiteren Behandlung nicht m ehr z u geführt werden n n d eine eventuelle mündliche Vorsprache zu m gleichen Zwecke künftig versagt werden müßte!" Es finden also die durch die verschlechterten Mobilisierungsiiormen entstandenen Schäden keine Berücksichtigung, obwohl das Eisenbahnministerium in allen bürgerlichen Blättern der Oefsentlichkeit kuudgegebeu hat, daß unter den Bediensteten ein „Härtenaus- 0 l c t ch" vorgenommen wird. Es ist nun wohl zu erwarten, daß mich der in der Personalkommission speziell für die Bediensteten der Werkstätte eingebrachte Antrag in der'Sache des Härten-ausgleiches im Sinne des zitierten Erlasses analoge Behandlung erfährt. Wir erachten es deshalb für notwendig, durch ein Beispiel öffentlich zu zeigen, wie die Härten in den Werkstätten aussehen, um an ihnen bcn (berechtig, keitssinu des Eisenbahnministeriums zn ermessen. Ziffern beweisen und lassen sich nicht wegdisputieren. In der nachstehenden Tabelle erbringen wir den Be-weis, daß der Härtenausgleich, falls er bei irgendeinem Bediensteten stattgefnnden hat, eine schlechte Flickarbeit gewesen und für das einschlägige Personal keinen Schuß Pulver wert ist. Die Tabelle behandelt die Werkstätten-arbeiter in N e u - S a n d e c. Aufuahms- jahc M ff WO- SH S ° ?" 8 g> B g ZS KZ = 2 «U % u II i£~ -'S 3 I Gegenwärtiger Oclmlt iit ftronett £ 1 S u « | - 1 1 1500 1 1700 $ s 1872 1 23 1 64 1875 1 20 37 . . 1 58 1877 1 18 36 1 . . , 60 1880 1 12 32 , , ’i 1884 3 11 29 1 1 1 50 1885 7 10 28 1 5 1 . , 48 1886 ' 2 9 27 , 1 ’l 50 1887 3 8 26 , . . '1 50 1888 , . 8 7 25 . . 1 4 '1 1 '1 49 1889 11 6 24 2 ‘1 5 1 49 1890 . . 2 5 23 1 *1 . 48 1891 e . 8 4 22 , , 2 3 2 "1 48 1892 13 3 21 , . i 1 5 6 '1 1 47 1893 16 3 20 1 2 1 1 5 5 1 46 1894 11 7 19 . 1 2 5 3 46 1895 11 6 18 (> 4 1 ; 14 1890 14 10 17 3 *4 1 '■2 'l 43 1897 22 10 16 4 6 8 2 1 1 42 1898 , . 42 10 15 10 22 10 42 1899 , . 11 10 14 4 5 1 ‘1 41 1900 , , 21 9 13 10 10 1 40 1901 10 8 12 8 2 39 1902 , . 6 7 11 4 2 , , i 37 IM.'! , , 23 6 10 22 I . ! 85 1904 , , 25 5 9 22 3 . . i 35 1905 14 4 8 14 . , ! 33 1906 , , 27 3 7 24 ‘3 1 32 1907 • • 24 5 6 20 3 1 3«sammcn 338 Mann: Werkmänncr und Oberwerkmänner. Wir finden da also, das; Bedienstete, die im Jahre IN89 aufgenommen wurde», heute erst den Gehalt tioit 1100 Kr. haben uud ermitteln kaum einen Bediensteten, der 1100 Kr. bezieht: das ist also nach 24 Jahre» ein Gehalt vou 1100 Kr.! Wir finden einen Fall, der für de» „Härten-® 91 c t ch" recht interessant ist: Die Bediensteten der v$al)tc 18.)(> -1898 foitutcit i)ic $8 i 11 c f f d) c (Wefyolt-regulierung im Jahre 1899 noch nicht mitmachen, weil jtc noch nicht stabilisiert waren, und als in, Jahre 1007/08 d'e Lohnregulierung der Arbeiter zur Durchführung kam, waren diese schon stabilisiert, wodurch' sie an der Lohn-regulierimg nicht teilnehincn konnte». Uud bei ihrer Stabilisierung wurden ihnen die Gehälter statt auf- — abgerundet! Daß unter solche» Umständen Harten entstanden sind, will das Eisenbahinninistcriiim aicht begreifen. Betrachten wir jetzt noch die Rubrik des Alters -Verhältnisses, so sehe» wir, das; Bedienstete in einen, Alter von 46 Jahren gerade dasselbe Einkommen habe», wie andere im 30. Lebensjahre, die letzteren aber nicht erst in 24, sondern schon i» (> Dienstjahren! Wenn wir jetzt annehmen, daß der im Alter vo» 46 Jahren stehende Bedienstete eine zahlreiche Familie hat — diese Annahme muß iito.it bei Eisenbahnern machen — so kann man sich das Mild eines elenden Eisenbahuerlebens lebhaft vorstellen. Bon einer verständigen Verwaltung soll aber auch vorausgesetzt werden, dafür zn sorgen, daß ihre Arbeiter auch Lust und Liebe zur Arbeit haben. Ist denn das aber möglich, wenn der alte Arbeiter sieht, wie er auf Schritt und Tritt gegen seine jungen Kollegen zurückgesetzt wird? Wohl hat das Eisenbahnministerium seinerzeit einen entsprechenden Härtenansgleich durchführen wollen, und zwar in der Weise, das; die jüngeren Bediensteten um ein Jahr länger auf die Vorrückung warten sollen. Durch diese eigentümliche Sozialpolitik ist selbstverständlich den alten Bediensteten nicht geholfen worden, während die jungen Bediensteten zweifellos geschädigt wurden. De»» der dadurch entstandene Nachteil legt nur den Keim zu einer begründeten Erbitterung in den jüngeren Bediensteten, und während die älteren inichts erreichten, wurde» die jüngeren empfindlich ge- schädigt! Was aber ist die jyolge einer solch eigentümlichen Machination des Eisenbahnministeriums? Die alten Arbeiter verlieren die Freude, weil sie gegenüber den jüngeren Arbeiter» zurückgesetzt werde» — die junge» aber verliere» die Freude zur Arbeit deswegen, weil sie durch die Verhältnisse der alten Arbeiter empfindlich geschädigt werden. Hier werden auch die geplanten Prämien nichts helfen, um die Arbeiter zu intensiverer Arbeit anzuspornen. Hier kann nur das eine helfen, ln e» » jede m Bebie» st c t.e it j euer R a » g u n d j c n e G e halt ft u f c gegeben wird, auf welche er auf Grund seiner Dien stj ahre »ach der jetzige» Automatik Anspruch hat und die er erreicht hätte! Aber kann den das bei dem bekannten Gerechtigkeitssinn des Eisenbahnministeriuius erhofft werden? Inland. Dir neue Wehrvorlage. Stein tyrlb für die Stnntöniißcftcllten — alles für den Militarismus. Die Regierung hat vor einigen Tagen die neue Wehrvorlage eingebracht, welche die bereits angekündigte Erhöhung des Rekrutenkontingents enthält. Diese Er-höhung wird ans die nächsten fünf Jahre verteilt, so daß das Höchstkontingent im Jahre 1018 erreicht wird. Das Rekrutenkontingent zur Erhaltung der gemeinsamen Wehrmacht erhöht sich gegenüber der im Wehr-geset? festgestellten Maximalzahl für die im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder von 91.482 Mann im Jahre 1914 um 3212 und steigt in den Jahre« 1915 und 1916 mit je weitere 3261) und in den Jahren 1917 und 1918 um je wettere 287 Mann. Das Rekrntcnkontin-gent zur Erhaltung der Landwehr mit Ausschluß der vou Tirol und Vorarlberg zu stellenden Rekruten erhöht sich gegenüber dem im Wchrgesetz für die einzelne» Jabre festgesetzte» Ziffern, und zwar im Jahre 1914 »nt 4580, im Jahre 1915 um weitere 1205 und im Jahre 1916 um weitere 961, im Jahre 1917 um weitere 96 und im Jahre 1918 um weitere 193 Mann. Die Steigerung der Koit» tiitgeute i» de» im Reichsrat vertretenen Königreichen und Ländern beträgt sonach für die gemeinsame Wehrmacht und die Landwehr zusammen im Jahre 1914 7792, im Jahre 1915 4471, im Jahre 1916 4233, im Jahre 191.7 383 und im Jahre 1918 480 Mann. Das Abgeordnetenhaus wird sich mit dieser Vorlage erst im kommenden Jahre beschäftigen. Im Motivenbericht wird gesagt: Wie bekannt, treffen alle Großmächte gegenwärtig weitreichende Maßnahmen zur Verstärkung ihrer Streitkräfte. Analoge Vorsorgen sind auch bei den Balkanstaaten im Zuge. Für die Monarchie ergibt sich daraus das durch den Selbsterhaltungstrieb diktierte Gebot, an die militärische Ausgestaltung wenigstens so weit zn gehen, das; die Qualität und die Kriegsbereitschaft unserer bewaffnete» Macht tunlichst de» diesbezüglichen Verhältnissen der anderen Staaten entsprechen. Die Begründung zum Entwurf des Wehrgesetzes gelangt zu dem Ergebnis, daß der Rekrutenstaiid für die gemeinsame Wehrmacht und die beiden Landwehren ans zusammen 212.500 Mann bei geringer Inanspruchnahme der zu Hilfsdiensten Tauglichen ausgebracht werden kann. Ter Rekrutenstaiid soll nach der neuen Vorlage mit die Maximalzahl von 31.300 Mann erhöht werden. Nach voller Inanspruchnahme dieser Erhöhung im Jahre 1918 würde der gesamte Rekrutenstand 213.800 Mann betragen. Interessant sind die Ziffer», welche der Motivenbericht über die Zahl der Znrückgestellten und der Stellungsflüchtlinge mitteilt. Danach wurden in der Zeit vom 1. September 1911 bis 31. Dezember 1912 in der ersten und zweiten Altersklasse 108.113 Mann zn rückgestellt. Die Zahl der Stellungsabwesenden der drei zur Stellung berufenen Altersklassen betrug in diesem Zeitraum 193.044 Mann. Die Militärverwaltung hat Maßnahmen getroffen, um diese enorme Zahl der von der Stellung Abwesenden tunlichst einztlschränkeu und militärische Vorkehrungen zn treffen, die als das Minimum bezeichnet werden müssen, weit» die Monarchie ihre Wehr- und Angriffsfähigkeit behaupten und die sachlichen Vorbedingungen für den Erfolg im Ernstfälle schaffen will. Die Erfahrungen während der letzten zwei Balkankrisen haben gezeigt, daß in allerletzter Stunde;hI lioc getroffene Maßnahmen nur mit verhältnismäßig hohen Kosten und einer empfindlichen volkswirtschaftlichen Schädigung durchgeführt werden können, die in keinem Verhältnis zu dem dadurch erzielten Effekt stehen. Insbesondere strebt der organisatorische Ausbau des Heeres die Herstellung eines einheitlichen Standes von 120 Mann per Kompagnie bei den in den Grenzgebieten dislozierten Jnfanteriebataillonen an. Das Budget des Eisenbahmriinistertuins In dem vor etlichen Tagen dem Parlament überreichten Halbjahrsbudget figurieren für das Eisenbahnressort folgende Summen: Die Gesamtst! m m e des Erfordernisses des Eisenbahnressorts beträgt 373'89 Millionen Kronen. Von diesem Gesamtbetrag entfallen auf die Zentrale 4••■14 Millionen Kronen, auf die Gcncralinspek-tion 0'285, auf das Zeutralwagendirigierungsamt 0-521, ans vertragsmäßige Zahlungen für Verzinsung und Amortisation 20-839, auf Altersversorgungsanstalten und sonstige Wohlfahrtseinrichtnngen 17-641. Ans den Staatsbahnbetrieb selbst treffen 291-038 Millionen Kronen. Die Bodenseeschiffahrt beansprucht 0-213, der Anteil des Staates am Betriebsabgang der Wiener Stadtbahn wird auf 0-408, der Aufwand für die garantierten Eisenbahnen auf 3-50 und der Bedarf für weitere Maßnahmen zur Verbesserung der materiellen Lage der Staatseisenbahnbediensteten auf 3'50 Millionen Kronen veranschlagt. Für die außerordentlichen Aufwendungen für bauliche Herstellung und Fahrbetriebsmittelauschaf-fuitfl auf dem Gesamtnetz sind 3 Millionen Kronen des diesjährigen Staatsvoranschlages vorgesehen. Von dieser letzteren Erfordernispost treffen 10-50 Millionen Kronen auf die ba:'nche>t Herstellungen und 19-50 Millionen Kronen auf die Beschaffung von Fahrbetriebsmittel». Gegenüber diesem Gesamterfordernis von 378-890 Millionen Kronen wird die Gesamtbedeclung mit 430-083 Millionen Kronen veranschlagt. Von diesen 430-083 Millionen Kronen treffen 0'279 Millionen Kronen auf die Zentrale und 429-32 Millionen Kronen auf den Staatsbabnbetrieb selbst, und zwar 387-40 Millionen Kronen auf die Transporteinnahmen. 10°897 Millionen "Kronen auf sonstige Einnahmen, 0-757 Millionen Kronen auf die Einnahmen aus dem Salzgeschäft, ferner 0-131 Millionen Kronen auf die Einnahmen der voraussichtlich im erste» Halbjahr 1914 zn eröffnenden oder in den staatliche» Betrieb zn übernehmenden neuen Strecken und endlich 0'137 Millionen Kronen aus außerordentliche Einnahmen. Ans die Bodenseedanipschisfahrt entfällt auf Seite der Bedeckung von 0-224 Millionen Kronen auf die Anteile des. Staates am Gemeinschaftsverkehr und am Reingewinn von Privatbahnen 0-245 Millionen Kronen, auf die garantierten Eisenbahnen O'Ol Millionen Kronen. Militarismus und FinanMirtschast. Die militärischen Forderungen, deren Erfüllung die österreichische Regierung vom Parlament verlangen will, sind vor einigen Tagen der Oefsentlichkeit bekannt gegeben, und es ist an dieser Stelle darüber berichtet worden. Bescheiden ist das Verlangen der Regierung keineswegs. „Der österreichische Volkswirt" sagt vou den neuen Forderungen, daß sie den Niedergang der Staatsfinanzen und der österreichischen Volkswirtschaft in verhängnisvoller Weife, beschleunigen müssen. Oesterreich hat in diesem Jahre etwa 1 Milliarde für militärische Zwecke ausgegeben. Die Kriegsbereitschaft, die der ärmeren Bevölkerung die allerschwersten Opfer auferlegte, hat auch die Staats- und Volkswirtschaft stark in Mitleidenschaft gezogen. Die vierprozenti-gen österreichischen Staatsanleihen, die am längsten dem allgemeinen Kursrückgang der festverzinslichen Papiere Stand gehalten haben, stehen heilte nur wenig höher als 80 Prozent, „w eit tiefer als die Renten der Türkei... Alle Wirtschaftszweige leiden unter einer Produktions- und Absatzkrise. Industrie und Handel können nur mit den größten Opfern Kredit finden, die Bautätigkeit ist durch Kreditmangel nahezu vollständig unterbunden." Die Bedenken der sonst so rüstunflsfrohen Unter* nchmerkrcise, wie sie in der genannten Zeitschrift in einem Artikel „Wehrresorm und Finauznot" zum Ausdruck kommen, sind darum wohl verständlich. Mit Recht wird gefragt: „Ist es nicht genug, daß unsere Renten tiefer flehen als die aller anderen europäischen Staaten, daß Ungarn für die Schatzscheine, die es soeben ausgegeben hat, 7'/, Prozent Zinsen zahlt? Sollen unsere Renten von 80 Prozent ans 70 Prozent und 60 Prozent fallen?" Und weiter fragt „Der österreichische Volkswirt": „Weist unsere Militärverwaltung nicht, daß die fiitmu, gierte Kriegsbereitschaft nicht minder wichtig ist als die miliiä« rische? Hat sie vergessen, was sich im Dezember vorigen Jahres abspielte, als man noch au eine aktive Politik dachte uud etwa 800 Millionen Kronen aufnehmen wollte und vou dcu Fiuauziustituteu die Antwort erhielt, daß dies unmöglich sei? Erinnert man sich nicht, datz mau damals auch die 260 Millionen Kronen, auf die die beiden Finanzverwaltungen schließlich ihre Forderungen Iieocifo geschraubt hatten, im Iulaud nicht aufzubringen vermochte und zu 7 Prozent ins Ausland gehen muhte....?" Daun wird festgestellt: „...nirgends ist das Mißverhältnis zwischen Rüstungsanswattd und ' wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit so kraß wie in Oesterreich-Ungarn." Der Artikel schließt: „ ihren Patriotismus werden die Abgeordneten beweisen, wenn sie diese Vorlagen ablehnen, nicht, wenn sie sie annehmen. Sie haben nicht zu befürchten, daß man ihnen einst vorwerfen wird, das; sie für die Bedürfnisse der Wehrmacht kein Verständnis gezeigt haben. Nehmen sie die Vorlagen an, dann werden sie mit der Kriegsverwaltung uud mit den Finauzverwaltnngen dafür die Verantwortung teilen, daß dieser Staat finanziell und wirtschaftlich uud damit auch militärisch dem Ruin z u g e f ü h r t wir d." Die österreichische Regierung ist solch schweren Angriffen von bürgerlicher Seite noch nicht ausgesetzt gewesen. Sie mag deren Berechtigung wohl selber fühlen und verspricht deshalb in einer offiziös verbreiteten Notiz, daß in Berücksichtigung der finanziellen Leistungsfähigkeit die Durchführung des neuen Organisationsprogramms ans mehrere Jahre verteilt werden soll. Das ist nur ein schwacher Trost. Notwendig wäre eine entschiedene Abkehrnng von der imperialistische» Machtpolitik. Dafür müßte intensive Friedensarbeit int eigenen Lande geleistet werden. Der Cnnadmitskaitdal eine Blamage der österreichische» Regiertingsbureaukratie. Der Auswandererskandal der Canadian-Paeific, der mit der Verhaftung ihrer Direktoren und Agenten begonnen hat, wächst sich immer mehr zn einer Blamage der österreichischen Regierung aus. Die Canadian war. als sie vor fünf Jahren zum Geschäftsbetrieb zngelassett wurde, ei« Teil des nord-atlantischen Schiffahrtspools. Sic trennte sich im vorigen Jahre von dem Trust des Herrn Balliu und erhielt vom österreichischen Handelsministerium die Bewilligung zur Errichtung einer eigenen Schisfahrtsverbindnng, die die Auswanderung von Oesterreich über Triest leiten sollte. Die Erteilung dieser Vewilligung wird von der österreichischen Regierung damit begründet, daß mit der Leitung des Auswandererverkehrs über Triest der eigene Verkehr und der eigene Hasen gehoben wird. Diese sachliche Begründung hat sicherlich etwas für sich; aber bloß mit sachlichen Argumenten wird diese Konzession nicht erworben worden sein. ES werden dabei auch andere mitgespielt haben. Auch in Wien haben die ungarischen Gewohnheiten, wonach bei großen Geschäften für Wahlkosten und Dispositionsfonds geopfert werden muß, Eingang gefunden, und es wird wohl etwas daran fein, wen» erzählt wird, daß die Canadian für die Bewilligung auch andere Leistungen als die sachlichen der Schiffahrt übernommen hat. Um >o mehr kommt man auf den Gedanken, als sich die Canadian in Oesterreich mit einem echt a m e r i f a n i s ch e n Bluff, den Aussicht s-wagen, die sie den österreichischen Staats-bahnen gratis b e i st e 11 t und einer sich daranschließenden pompösen Reklamefahrt, eingeführt hat. Jedenfalls war die Canadian geradezu ein Schoßkind des österreichischen Handelsamtes, besaß seine Gunst und wurde von ihm mit alle» Hilfsmitteln der offiziösen Presse verteidigt. Gleichzeitig aber wurde sie von . militärischer Seite aufs schärfste befehdet und als eine regelrechte Gaunerorganisation bingeftellt. Die Gesellschaft soll nämlich, obwohl sie gelobt hatte, die Interessen der Wehrmacht besonders zu wahren, die „Verleitung" von Militärpflichtigen zur Auswanderung in dem allergrößten Maßstab unternommen haben, und das war den Militärs gar nicht recht. Monatelang tobte der Kampf zwischen den militärischen Amtsstellen, die immerwährend schärfere Erlässe (jcgeit die Gesellschaft Herausgaben, und dem Handelsministerium, das die angegriffene Gesellschaft immer deckte und verteidigte. Wenn es also ein aufgelegter Skandal ist, daß sich derlei Auswüchse des Auswanderungsverkehrs,, die doch nicht geheim bleiben konnten, gleichsam unter den Augen der Behörden abgespielt haben, und die verdächtige Gesellschaft von der Regierung noch geschützt wurde — es sollen dabei mehrere Beamte mich direkt bestochen worden sein — so sieht die Sachlage auf der anderen Seite nicht sauberer aus. Denn es unterliegt keinem Zweifel, daß in dem Krieg gegen die Canadian der Pool — nämlich das' K artell der Schiffahrtge!ell-schaften — seine Hände im Spiel hat, die Hände und vor allem au ch G e l d. Was hie christlichsoziale Presse betrifft, voran die berüchtigte „Reichspost", so ist es durch einen ailfgefangenen Brief sichergestellt, daß die ganze wilde Kampagne von einem Agenten des Pool inspiriert und geleitet worden ist, und der Mann rühmt sich in dem Brief selbst, daß er mit Geld reichlich versehen sei. Natürlich können die sogenannten patriotischen Momente, nämlich die Besorgnis um den Verlust, den die Wehrmacht durch den großen Abfluß von Militärpflichtigen erleidet, mitgewirkt haben; aber das; dem Pool, der mit seinen skandalösen Kontrollstationen die Vergewaltigung der Auswanderer nicht minder arg betreibt, diese idealen Beweggründe nicht bestimmt haben, daß er daran ein materielles Interesse hat, die Konkurrenzgesellschaft unmöglich zu machen und den ganzen Auswandererverkehr an sich zn reißen, ist selbstverständlich. Und Tatsache, ist, daß das Kriegs-ministcrium sich von dein Herrn G r u c n h u t, der die ganze Kampagne gegen die Canadian natürlich, wie er sagt, aus „rein patriotische n G r ü n d e n" — führte, geradezu kommandieren hat lassen. Und das ist der dritte und ärgste Skandal, daß sich die Machthaber absichtlich blind stellen und es nicht sehen wollen, warum die Leute in Galizien der Heimat massenhaft entfliehen. Natürlich mag bei dem Steigen der Auswanderung auch die Verleitung durch die Profit-gierigen Schiffahrtsgesellschaften Mitwirken, wohl auch die uugewöhulich günstige Gelegenheit (es ist nämlich der Preis der Ueberfahrt durch den Konkurrenzkampf zwischen dem Pool und der Canadian auf die Hälfte herabgedrückt)-, aber die wahre und entscheidende Ursache ist die entsetzliche Not in den zwei Grenzländern, die die Menschen mit Verzweiflung erfüllt und mit dem sehnlichen Wunsche, sich eine neue und bessere Heimat zu suchen. In Galizien he r r s ch t he u t c eine i*» hre H unge r s n o t und in den Städten müssen regelrechte Verteilungen von Lebensmitteln organisiert werden, um die Menschen vor dem Verhungern zu rette». MS Patrioten geberden sich, als ob die Bauern, die die Canadian von -Oesterreich wegführt, dem bösesten Elend entgegengesiihrt würden und daß sie Gott weiß ivas verlieren, wenn sie in Kanada die österreichische Staatsbürgerschaft eiubüßen; aber cs wird den Leuten in Kanada unzweifelhaft besser gehen als in der galizischen Heimat, und den Verlust, fein Oesterreicher mehr zu sein, werden sie schwerlich empfinden. Galizien ist ja immer das klassische Landler Auswanderung, und ihre Ursache waren immer die traurigen wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes: auf der einen Seite Latifundien, auf der anderen Zwergbesitz und überall Mangel an Industrie, die den riesigen Zuwachs vou Menschen anfnehinen könnte. Nun ist zu diesen gleichsam natürlichen Vor-bediugungeu die Verwüstung durch die Krise gekommen: was Wunder, daß die Leiite die Heimat massenhaft fliehen und dorthin auswandern, Ivo ihnen die Arbeit Ernährung verspricht! Diese Krise ist aber vornehmlich die Wirkung jener auswärtigen Politik, die das Grenzland durch Monate in Beunruhigung versetzte, die Geid-verhältnisse verschlechterte, der produktiven Arbeit die Hilfsquellen eutzog. Die gewissenlosen Direktoren und Agenten der Canadian mögen die Leute zur Auswanderung verlockt haben, aber die leichtfertige Politik des Grafen Berchtold, die mit der Wohlfahrt der Völker spielt, die über die Menschen Not u u d E l e u d b r i u g t, d i e h a t sie zu der A u sw a u d e r u u g geradezu g e-zwungen! » Dcr Gewerkschaftskongreß und die bürgerliche Presse. Das Orgaa dcr Reichsgewerrschaftskommission „Die Gewerkschaft" schreibt: „Ueberaus kennzeichnend für den Mangel im Ernst und Sachkenntnis, mit welchem die bürgerliche TageS-preffe die Erscheinungen des Wirtschaftslebens behandelt, ist die Aufmerksamkeit, welche sie dem Gewcrkscl-afts-kongrcß gewidmet, oder vielmehr nicht gewidmet hat. Schließlich sind es ja nicht die Gewerkschaft«*, welche diese Nichtbeachtung irgendwie beklagen müssen. Ihnen kann es wirklich vollkommen gleichgültig sein, ob die »Neue Freie Presse« oder gar das »Neue Wiener Tagblatt« vielleicht zwischen zwei Schmockereien nebensächlichster Natur — ciwa der Geburt irgendeines PrinzleinS und dem Tode eines Börsianers — auch in einigen Zeilen über die so überaus wichtige Tagung berichtet oder nicht. Die Gewerkschaften sind nicht angewiesen auf das Wohlwollen dcr bürgerlichen Presse; sie wissen sich die nötige Beachtung zu erzwingen, trotz allem Totschweigen. Aber daß diese Presse es nicht der Mühe wert findet, ihrem Lesepnblikum, dem Bürgertum zu berichten, ivas die Vertreter von mehr als 400.000 organisierten Arbeitern über den Staat zu sagen haben; was sie über ihre Leiden und Kämpfe beraten; was sie beschließen, um zu ihrem Rechte zu kommen: Das ist das Bezeichnende an dieser Presse und an jenen Gesellschaftsschichten, denen die Kenntnis von den Tagesereignissen zu vermitteln sic berufen ist. Heber jede Unbedeutendheit, die dem Sensationsbcdürfni'S irgendwie Rechnung trägt, iveitz diese Presse spaltcnlange Berichte und »Stimmnngs. bilder«, deren Phantasie oft geradezu brechreizend wirkt, zu veröffentlichen; aber einen Kongreß zn besprechen, dcr — man mag sich zu seinen Tendenzen stellen, wie man w-ll — immerhin geeignet ist, das Wirtschaftsleben des Staates sehr wesentlich zu beeinflußen: Dazu süf;It sich diese Presse nicht be-müssigt, da ihr Publikum nicht das Bedürfnis danach hat." Daß die bürgerliche Presse, vor allein aber die Wiener Presse, kein Wort darüber zu faßen hat. wenn die Vertreter von 400.000 Arbeitern über Fragen der Sozialpolitik bemtcii, das ist nicht bloß gehässig, sondern mehr noch: saudumm. Bei einer Presse, die über jeden Wind, dcr in den Gedärmen irgendeiner Hoheit rumort, spaltcnlang bcrichtct, zeigt nämlich ein solches Verhalten daß die Wiener Presse nicht nur die korrupteste und gesinnungsloseste, sondern auch die dümmste der Welt ist, gegen die Karl KrauS seit vielen Jahren mit Recht einen gegnerischen Kampf führt. Ausland. Deutsches Reich. Äon der Eisenbahn zur Flngmnschtnc. Der technische Fortschritt als Wcgmncher dev Sozialismus. Am 20. Oktober wallfahrleien zum drittenmal breite Ströme der Berliner Bevölkerung nach dem Flugplatz von Johannisthal hinaus, um an dem jungen Franzosen Pegoud staunend zu bewundern, wie sich ein Mensch hoch oben in dcr Luft freier als ein Vogel bewegen kann. Unter den Zehntausenden, die zu Zeugen dieses neuen großen Fortschritts der Fliegerkunst wurden, hat sich gewiß mancher Greis befunden, in dessen Gedächtnis noch die Erinnerung an einen anderen '20. Oktober lebendig ist. Genau an diesem Tage vor 75 Jahren gab cs gleichfalls in Berlin eine wahre Völkerwanderung zu einem neuen, noch nie gesehenen Schauspiel. Zehn taufende standen und staunten und riefen und schwenkten die Hüte vor Begeisterung, als sich am 29. Oktober 1838 der erste Zug der B c r l i n - P o i S d a m c r Eisenbahn in Bewegung setzte. Fünfündsiebzig Jahre, ein Zeitraum, den das Leben eines einzelnen Menschen umfassen kann — was haben sie nicht alles gebracht! Solange wir die menschliche Geschichte kennen, hat cs noch niemals eine Zeit gegeben, in der ein Greis die Welt um so viel anders gesunden hätte, als er sic in seiner Knabenzeit gekannt hatte. Jene Generation aber, die unmittelbar vor dem Beginn des großen Zeitalters dcr Technik die Augen schloß - - die Menschheit des klassischen 18. Jahrhunderts — würde sich auf einen anderen Stern versetzt wähnen, wenn sie heule wieder ausstände, um unter uns zu Wandel». Und sie würde vielleicht nicht verstehen, daß einer Menschheit, die Raum und Zeit überwunden, die Nacht zum Tag erleuchtet und die schließlich selbst den Luftraum erobert hat, noch so unendlich viel zu ihrem Glücke fehlen kann. Wir, auf die das technische Zeitalter seine Geschenke in so unermeßlicher Fülle niedergeschüttet hat, haben beinahe aufgehört zn bewundern. Wo es sich um die Ileberwindung materieller Schwierigkeiten handelt, gibt es kein Unmöglich mehr für uns. Aber wenn wir uns im Geist an den Tag zurückversetzen, an dem dcr erste Eiscnbahnzng schnaubend und pustend dic Jöallc des Berlin-Potsdamer Bahnhofes verließ, begreifen wir die ungeheure Erschütterung, dic dieses Ereignis in den Menschen von damals hervorrief, und wir begreifen ihre stürmische Hoffnung auf ein anbrechendes Zeitalter der Humanität, der Demokratie, des Sozialismus. Das war dic Stimmung, in dcr dcr Freiheitsdichter Karl Bcck das neue Wunder, die Eisenbahn, besang: Rascnd rauschen ringö dic Rädcr, Rollend, grollend, stürmisch sausend: Tief im innersten Geäder Kämpft der Zeitgeist freiheitsbrausend. Stemmen Stcinc sich entgegen, Reibt er sie zu Sand zusammen, Seinen Fluch und seinen Segen Speit er aus in Rauch und Flammen. Da war das Bürgerin»!, dem der dienstbare Geist dcr Erfindung neue unerhörte Möglichkeiten des kapitalistischen Aufschwungs eröffuetc, und iein Selbstbewnßtscin stieg. Waren cs etwa die Könige, Staatsminister und Junker gewesen, dic diese herrliche Wendung herbeigeführt hatten? Nein, es waren Männer mit bürgerlichem Nanien, dic aus ihren Gehirnen die neue Welt schufen, und es waren bürgerliche Kaufleute, die sich ihrer bemächtigten und die auf ihrem Fabrikhof Herren wurden so gut und besser, wie es die Adeligen draußen auf ihren Gutshöfcn waren. Und da war die große Masse des arbeitenden Volkes, unwissend und in Herrenfurcht erzogen, die mit erstaunten Augen dem Werden der Wunder zusah, ohne ihr Warum und Wozu zu begreifen, stets gewohnt zn leiden und zu dienen. Was sollte das neue Zeilaltcr für sie anderes bedeuten als Mehrung der Knechtschaftsqual? Dic. Arbeit der Proletarier hat durch die Ausdehnung der Maschinerie und die Teilung dcr Arbeit allen selbständige» Charakter und damit allen Reiz für die Arbeiter verloren. Er wird ein bloßes Zubehör der Maschine, von dein nur der einfachste, eintönigste, am leichtesten erlernbare Handgriff verlangt wird In demselben Maße, wie Maschinerie und Teilung der Arbeit zunchme», i» dem» selben Maße nimmt auch dic Masse dcr Arbeit zu, sei es durch Vcrmehruug der Arbeitsstunden, sei cs durch Vcr-»ichrung dcr in einer gegebenen Zeit geforderten Arbeit, beschleunigten Lauf der Maschinen u. s. w. So ziehen neun Jahre später Marx und Engels im Kommunistischen Manifest das wirtschaftliche Fazit der technischkapitalistischen Entwicklung. Aber schon leuchtet in wunderbarer Klarheit der Gedanke auf, daß die Technik nur ihren Herrn zu Wechseln braucht, um aus einer Unterjochenn der Völker zu ihrer Befreierin zu werden: Das Proletariat wird feine politische Herrschaft dazu benützen, der Bcurgeoisic nach und nach alles Kapital zu entreißen, alle Produktionsinstrumente in den Hände» des Staates, das heißt des als herrschende Klasse organisierten Proletariats zu zentralisieren und die Masse der Produk-tionskräfte möglichst rasch zu vermehren.... Mögen die herrschenden Klassen vor einer kommunistischen Revolution zittern. Die Proletarier haben nichts zu verlieren als ihrc Ketten. Sie haben eine Welt zu geleimte». Heute stehe» Millionenhecrc des internationalen Proletariats da, um sich diese Welt zu gewinnen, die seitdem nur noch unendlich reicher geworden ist. Und so gehen wir im großen Zeitalter der Technik dem großen Zeitalter der Politik c»lgege», die an der menschlichen Gesellschaft dieselbe Mission zi, üben hat wie die Technik an der .unbelebten Natur. Roh wirkende Kräfte dcr menschlichen Vernunft untertan zu machen, a» die Stelle des Chaos die zweckbewußte Organisation zu setzen, sinnvolle Konstruktionen aufzurichten, wo heute noch urweltliches Durcheinander herrscht, zu ordnen und anfzn--baiien in der Gesellschaft, so wie dic Technik in der Natur cs getan — das ist ihre großc Aufgabe. Sozialismus und Technik sind wesensverwandte Erscheinungen. Kinder derselben Zeit. Wo cs galt, den Fortschritt der Technik zu begrüßen und ihm den Weg freizumachen, haben cs die Sozialisten nie an sich fehlen lassen. Sie habcn den instinktiven Haß der arbeitenden Massen gegen die Maschine erfolgreich bekämpft, sie haben die Massen zum Glauben nu die Technik, zur Freude an ihrem Fortschritt erzogen und zur Ucbcrzeugung, daß dic Herrlichkeiten, die jene spendet, einst zum Gemeingut aller werden sollen. Die Lokomotive, die auf glatter Bahn widerstandslos ihrem Ziel entgegenbraust, ward zum Sinnbild für den unwiderstehliche» Zug dcr sozialistischen Bewegung. Seit dem 20. Oktober 1838 hat die Technik in 75 Jahren mehr geleistet als zuvor in 75 Jahrhündcrten. Von dcr ersten Eisenbahn bis zur Flugmaschine, welch ungeheurer Weg, welche unübersehbare Reihe der Wunder! Dic Sozialisten können von der Technik erlernen, daß Schwierigkeiten dazu da sind, überwunden zu werden, sei es auch mit den schwersten Opfern. Das Unmögliche von gestern ist das Wirkliche von morgen! Frankreich. Schweiz. Dic Zcniralisativustiestrcbungen lintrr dem fchiueizcrir scheu Lokomotitiprrsoiial. Das Kassationsgericht i» Zürich hat am 15. September 1913 ei» Urteil gefällt, das für die Weiterentwicklung des „Schweizerischen LokomotivpersonalverbandeS" (S. L. P. B.) voir größter Bedeutung ist. Um sich in der ganzen Angelegenheit ei» klares Bild machen zn können, ist es notwendig, einen kurzen geschichtlichen Rückblick zu geben. Jin Jahre 1876 wurde der „Verein schweizerischer Loko motivführer" (V. S. L. F.) und im Jahre 1.889 dcr „Verein schweizerischer Lokomotivhcizcr" (V. S. L. H.) gegründet. Dic Gründung deö letztere» war deshalb »otwcndig, wcil statutengemäß in den V. S. L.-F. nur Mitglieder ausgenommen werden durften, welche das Recht zur Führung einer Lokomotive besaßen. Dic Heizer waren demnach von der Wohltat einer Berufsorganisation ausgeschlossen. Daraus ergab sich für diese dic Notwendigkeit zur Gründung einer eigenen Organisation. Jeder dieser beiden Vereine war für sich selbständig, hatte ein eigenes Zeniralkomilec, machte seine eigenen Eingaben an die Behörden und unterhielt eine eigene Unterstützungskasse. Die Vereine waren aber immer in enger Fühlung zncinandcr schon ans dem Grunde, wcil der Inhalt der Eingaben an die Behörden sich gegenseitig decken mußte, dann aber auch, weil dic Aktionen zur Erlangung einer Besserstellung gleichzeitig cingc« leitet werden mußte. Beide Verbände schlossen sich im Jahre 1895 dem Verein schweizerischer Transportanstalten (V. P. S. T.) an. Es war das ein Verband, dem sämtliche schweizerischen Eisenbahner-orgänisationen angehörten. (Zur Zeit ist dies nicht mehr der Fall.) In diesem Verein genossen sowohl die Mitglieder des V. S. L. F. als auch diejenigen des V. S. L. H. dcn Rechtsschutz. Von ihm aus wurden auch die wichtigsten Eingaben an die Behörden geleitet. In der Verwaltung der Unterstützung®-lassen, sowie in den internen Angelegenheiten hingegen, blieben beide Vereine souverän. Im Jahre 1907 traten beide Verbände dcs Lokomotivpersonals aus dem B. P. S. T. ans, und es darf wohl gesagt werden, daß keine triftigem Gründe Vorlage», die diese» Schritt rechtfertigte», vielmehr fnchten einige cm der Spitze stehende Personen, in diesem separatistischen Vorgchcn ihren persönlichen Ehrgeiz zu befriedigen. Gleichzeitig mit diesem Austritt gründeten der V. S. L. F. und der V. S. L. H. ein Karlcllvcrhätlnis, wählten einen eigenen Sekretär iit dcr Person dcs Herrn Nationalrat Dr. Studcr und später des Herrn A. RimathtS und gründeten ein eigenes Organ, betitelt „Dic Lokomotive". Zu dieser Zeit zählte der V. S. L. F. 145Ü und der V. S. L. H. 1874 Mit. glieder, von welch letzteren ein Drittel Führer waren. Es ist dies ein Beweis dafür, daß viele Mitglieder des V. S. L. H. cs nicht für lohnend fanden, in den V. S. L. F. cinzutretcn, einerseits, weil der Heizerverein seinen Mitgliedern alles das bot, was dcr Führer-Verein bieten konnte, sowohl in Bezug auf Rechtsschutz, Unterstützung, Sterbegeld k., anderseits war schon von der Werkstatte her bei den Mitgliedern des Heizervereines bereits ein gesunder, gewerkschaftlicher Geist eingezogen, welchen sie ncht dcr alten Vereinsmeierei des FührervereinS, der mehr geselligen als gewerkschaftlichen Charakter hatte, opfern wollten. Viele Mitglieder verblieben noch im .Heizer» Verein, wenn sic sich auch als Mitglieder des FührervereineS hatten anfnehinen lassen. Die spätere Leitung dcs Führervereines erkannte das Krcbsübel genau, welches über kurz oder lang die Existenz des Vereines in Frage stellen mußte, und war redlich bestrebt, dieses von Grund aus zu heilen. Sic war der Ansicht, daß itebeit einem gesunden gewerkschaftlichen Geist zur Weiterentwicklung eines Vereines auch ein Zuwachs von Mitglieder« und vom versicherungstechnischen Standpunkt aus, von möglichst jungen Kollegen, gehört. Weil solche Mitglieder ober nicht mehr odcr nur in minderwertiger Qualität zu bekommen waren, da dic meisten im B. S. L. H. verblieben, so lag zur Sanicrung kein anderes Mittel vor, als eine Fusion mit dent Heizerverein, womit auch die Aendernng dcs NamenS in „Schweizerischer Lokomotivpersonalverband" verbunden gewesen wäre. Inzwischen war abcr der Heizerverein in den Schweizerischen Gewerkschaftsbund eingetreten, und wcil er keine Veranlassung hatte, dcn Eintritt rückgängig zu »mchen, hatte sich auch der Führerverein darüber zu entscheiden, ob er gleichzeitig mit der Fusion ebenfalls den Beitritt zum Gewerkschastsbnnd vollziehen wolle. Es lagen demnach zwei Fragen dcr Urabstimmung vor, die Frage der Fusion und die Frage dcs Eintrittes in den Gewerkschaftsbund. Nun begann die Arbeit jener Politiker, denen eine geschlossene, gewerkschaftlich auf dem Boden der modernen Arbeiterbewegung stehende Organisation dcs Lokomotivpersonals, im Bunde mit dcr Übrigen Arbeiterschaft, ein Dorn im Auge War, weil sie dabei eine Macht sich entwickeln sahen, mit dcr sie rechnen mußten. Sic strengten daher alles an, die Fusion sowohl als dcn Eintritt dcs V. S. L. F. in den Gewerkschaft».--Intud zu vereiteln. Ohne dabei selbst in den Vordergrund zu trete», ließen sie die Opposition durch einige in ihrem Lager stehende bürgerliche Lokomotivführer besorgen. Die verwerflichsten Mittel wurden von diesen Politikern benutzt, um die Fragen in der Urabstimmung zu Fall zu bringen, was auch wirklich gelang. Der Heizerverein akzeptierte in der Abstimmung die Fusion mit dem Führerverein. dir daun aber wegen der Ablehnung seitens der letzteren natürlich illusorisch wurde. Nun galt es den Gegnern aber mich, diu Leitung des Führervereines zu sprengen und den Sekretär zu beseitigen. Einige Vereinsmitglieder nnd deren politische Hintermänner organisierten eine Hetze gegen die Vereinsleitung, wie sic in einer Gewerkschaftsleitung wohl noch selten anzutreffen war. In Pamphleten und in der bürgerlichen Presse wurde diese beschimpft und verhöhnt und so seitens der Gegner ans einer >;eiit gewerkschaftlichen Frage eine politische gemacht. Unter solchen Umständen hatte der Heizerverein selbstredend das Kartellverhältnis mit dein Führerverein gekündigt ;utd ging seine eigenen Wege. Da der Verein bereits bis zu einem Drittel seiner Mitgliederzahl Führer bei sich organisiert hatte, änderte er seinen Namen in „Schweizerischer Lokomotiv-personalverband" (S. L. P. V.) um. Im Führerverein war es inzwischen »ach langen Kämpfen zu einer Einigung gekommen. Die fortschrittlichen Elementen, welche die Hälfte der Mitgliederzahl ausmachten, traten unter annehmbaren Rückzahlungsbedingungen aus dem Führerverein aus und schlossen sich dem S. L. P. V. an. Wir finden nun auf der einen Seite im S. L. P. S. die jüngeren gewerkschaftlich fortschrittlichen Führer und Heizer, und im V. S. L. F. die indifferenten und bürgerlichen Führer, und zwar in einem Verhältnis von 3 :1. (Der V. S. L. F. hat ui jüngster Zeit nun ebenfalls die Statuten revidiert, nach welchen nun auch den Heizern gestattet ist, in den Verein einzutreten). Nach dieser vollständigen Niederlage suchten die gegnerischen Politiker nun nach Mittel nnd Wege, den jungen S. L. P. V. zu vernichten. Ungefähr 110 Führer und 65 Heizer ließen sich dazu verleiten, einen neuen Heizerverein zu gründen, um, gestützt auf einen Paragraphen im Statut des alten Heizervereines, der im Liquidatiousfall einem sich neu gründenden Heizeroerein das Kassenvermögen reservierte, sich als Rechtsnachfolger des alten V. S. L. H. zu erklären, und Anspruch auf das zirka 200.000 Franken betragende Vereinsver-mögen des S. L. P. V. zu erheben. Dabei wurde die Behauptung aufgestellt, der S. L. P. V. fei ein neu gegründeter Verein. Vor dem Bezirksgericht Zürich und dein dortigen Ober-jericht fanden diese Behauptungen aber keinen Glauben. Die Kläger wurden unter Auferlegung der Kosten und einer Entschädigung an den Beklagten abgewiesen. Allein mit diesem Entscheid gaben sich die Gegner nicht zufrieden und machten die Klage beim Bundesgericht anhängig, welche sie aber wegen Inkompetenz abwies. Noch immer rechneten die Gegner damit, das Vermögen einsiecken zu können und so beit Ruin des S. L. P. V. herbeizuführen. Aber auch die letzte Instanz, daä Kassationsgericht in Zürich hat die Klage unter Auferlegung Der Kosten an den Kläger und Entschädigung au den Beklagten ut allen Teilen einstimmig abgewiesen. Mit der Abweisung der Klage ist der S. L. P. V. nun nieder endgültig in den Besitz seines Vermögens eingesetzt wor-"cn< zum großen Aerger derjenigen Personen, welche die ganze Intrige eingefädelt hatten. Das, was die bürgerlichen Politiker zu erzwecken suchten, ist vollständig in die Brüche gegangen. Erstarkt und einig haben sich Führer und Heizer zu einer starken Organisation zusammengefunden, welche sich in ungeahnter Weife entwickelt, denn der S. L. P. B. hat bereits die Mitgliederzahl von 2500 Personen überschritte». Jahrelange Kämpfe haben uns zusammengebracht und wir hoffen, das; kein Sturm uns mehr zu entzweien imstande sein wird. Frankreich. (tin völliges Alkoholverbot für die französischen Eisenbahner hat die Generaldirektion der französischen Staats-bahnen erlassen. Den Inhabern von Bahnhofswirtschaften, Kantinen it. s. w. wird verboten, an Beamte und Arbeiter der Staatsbahnen Alkohol oder alkoholische Getränke, wie Wein, Bier, Branntwein. Absinth u. s. w. zu verkaufen. Die Dicnst-leiter sollen ständige Aufsicht üben, um die Angestellten nnd Arbeiter während ihrer Dienstdauer zu verhindern, das Bahn-hofsgebiet zu verlassen oder auch die Bahnhofswirtschaften zu betreten. Ferner wird allen Staatseifenbahnern ausdrücklich verboten, Beförderungs- oder Abschiedsfeiern in Wirtshäusern zu begehen. Große Eisenbahiikatcistrophe. Die Chronik der Eisenbahn »»fälle ist um ein trauriges Ereignis vermehrt worden. In i>«K Nähe des Ortes M e l u n im Departement Seine-et-Marne ist der Nizza-Paris-Expretzzug mit dem P e r-t o nenzug Pari s-M a r f e i l l c z » f a m m c n g c st o ß e n. 'Ein Brand, der in den beiden Zügen nusbrach, vergrößerte die Katastrophe, und wenn auch die genauen Ziffern noch nicht feststehen, so nimmt man doch an, daß gegen fünfzig Menschen ihr Leben verloren nnd eine viel größere Anzahl Verletzungen erlitten haben. Die Lokomotiven der beiden Schnellzüge waren mein-andergesaust, der Postwagen des Marseiller Expreßzuges, in welchem zahlreiche Postbedienstete mit der letzten Sichtung der Briefsendungen für Paris beschäftigt wäre», wurde vollständig zertrümmert, die Lokomotive stand in den Trümmern aufrecht und mehrere Wagen des Postzuges lagen gleichfalls in Trüm-mern. Furchtbares Wehgeschrci ertönte, dichte Rauchwolken fingen auf, die Trümmer waren in Brand geraten, und vergebens versuchten die Verunglückten, die in den Wagentrüm-msrn eingeklemmt waren, dem entsetzlichen Feuertod zu entgehen. Der Führer der Maschine des Expreßzuges, der 45 Jahre alte Jules D u in a i n e, wurde verhaftet; er wird beschuldigt, das Signal, welches auf Langsamfahren stand, übersehen zu haben. Amerika. Eisenbahnunglück in Brasilien. Aus Rio de Janeiro wird unterm 4. November gemeldet: Zwei Schnellzüge der Logyana-Eisenbahn sind znsammengestoßen. Fünfzig Personen wurden getötet, mehrere verletzt. Gelesene Nummern des „Eisenbahner" wirft man nicht weg, sondern gibt' sie an Gegner nnd Indifferente weiter. Aus dem Gerichtssaal. Ei» aufsalleiidrs mrdizinischco Wiitnchtm. (S chi e d s g e r i ch t s v e r h a n d l n n g.) Am 14. März 1910 fuhr der Lokomotivführer Emmerich Berger mit einem gemischten Zug auf der Strecke von Wörgl nach Salzburg. In Zell am See wurden an die Personenwagen Lastwagen angehängt, weshalb Berger bei Betätigung der Vakuumbrentse sehr vorsichtig sein mußte. Zwischen Lend und Schwarzach rief ihm plötzlich der Heizer H a u s e \-m e i e r zu, er möge bremsen, da sich jemand im Geleise befinde. Berger bremste, doch der Heizer rief ihm zn, daß der Mann sich vom Geleise nicht entferne. Nun erblickte Berger den Mann auf 30 Meter Distanz, erschrak furchtbar und brachte mit Aufgebot aller Mittel den Zug rechtzeitig zum Stehen. Berger verspürte sofort ein Heftiges Zittern im ganzen Körper und eine auffallende Schwäche in Händen und Füßen sowie Kopfschmerz, beendete jedoch trotz dieser Zustände seine Tour nnd meldete am nächsten Tag den Unfall. Berger machte jedoch weiter unter großen Beschwerden Dienst. Immerwährend wurde er von schrecklicher Augst befallen, wenn er, insbesondere des nachts, zu jenem Punkt der Strecke kam. Am 8. Jnli 1910 meldete er sich krank und trat in ärztliche Behandlung. In der folgenden Zeit machte er hie nnd da wieder Dienst, mußte jedoch im Dezember 1910 für zwei Wochen die Nervenklinik in Innsbruck aufsuchen, trat dann wieder in bahnärztliche Behandlung und wurde schließlich mit 30. November 1911 in den Ruhestand versetzt. Die Aerzte, welche ihn auf der Klinik und bahnärztlich behandelten, fanden ziemlich schwere nervöse Symptome und die Bernssgenossenschaftliche Unfallversiche-rungsanstalt erkannte Berger mich eine Heilverfahrensrente und ab 1. Mäch 1912 eine 45prozentige Rente zu. Diese Rente setzte sie jedoch mit 1. Mai 1913 auf 36 Prozent von monatlich Kr. 134'50 herab. Da Berger infolge seiner Pensionierung sich durch diese Rente geschädigt fühlte, überreichte fein Anwalt Dr.' Leopold K a tz beim Schiedsgericht eine Klage auf Zn-erkennnng der früheren Rente von monatlich Kr. 168'12. Dagegen wendete die Anstalt ein, daß im Znstand Bergers seit Mai 1913 eine wesentliche Besserung eingetreten sei und beantragte die Abweisung der Klage. Zufolge Antrages des Klageanwaltes wurde die Krankengeschichte von der Nervenklinik in Innsbruck herbci-geschafft und die behandelnden Aerzte Dr. K n l i ch und Doktor Heller als Zeugen einbernoinmen. Hieraus ergab sich, daß der Kläger au einer ziemlich schweren Neurasthenie leide, die jedoch laut Gutachten des Linzer Nervenarztes Dr. Stief-l e r wesentlich gebessert sei. Bei der am 16. Oktober 1913 stattgehabten Schiedsgerichtverhandlung wurden nun Professor Dr. Erben und Dr. H o e v e l als Sachverständige einvernommen. Diese erklärten übereinstimmend, daß an dem Kläger infolge des Unfalles keinerlei Krankheitsshmptome zu finden seien. Allerdings biete Kläger mehrfache nervöse Symptome, doch rühren diese nicht vom Unfall her, sondern seien aus chronische m A l k o h o l i s m n s zrirückzusühren. Dr. 5katz wendete sich in entschiedenster Weise gegen dieses Gutachten. Er führte aus, daß Berger seit seinem Unfall vom März 1910 von zwei Aerzten ii> Salzburg, ferner von einem erfahrenen Arzt in Linz, endlich durch nahezu 14 Tagen auf der Klinik in Innsbruck eingehend beobachtet worden sei und daß keiner der Bahnärzte nnd Kliniker irgendeinen Anhaltspunkt für die Annahme von Alkoholismus geboten hat. Selbst die Unfallversicherungsanstalt habe eine derartige Krankheitsursache nicht angenommen, da sie sonst dem Kläger keine Rente zuerkaunt hätte. Es sei merkwürdig, das; nunmehr die Sachverständigen nach einer kaum halbstündigen Untersuchung des Klägers ihn für einen Alkoholiker erklären, während er bisher trotz jahrelanger Beobachtung von keinem Arzt ein solches Zeugnis erhalten hat. Der Klagevertreter erklärte ferner, daß cs sich in diesem Prozeß nur darum handeln könne, ob seit Zn-erkennung der 45prozentigen Rente eine wesentliche Besserung eingetreten sei. Da dies nicht der Fall sei, beantragte er die Zuerkemiuug der früheren Rente. Der Anstaltsvertreter Doktor L a n g e r trat diesen Ausführungen entgegen nnd begehrte auf Grund des heutigen Gutachtens die Abweisung der Klage. Nach längerer Beratung des Gerichtshofes verkündigte der Vorsitzende LandeSgerichtsrat Dr. Lutz das Urteil, wonach die beklagte Anstalt schuldig erkannt wurde, dem Kläger eine Nachzahlung von Kr. 201-72 sowie ab 1. November 1913 die frühere 45prozcntige Rente von monatlich Kr. 168T2 zuzuerkennen und die ganzen Gerichtskosten zu ersetzen. In der Begründung hob der Vorsitzende hervor, daß eine wesentliche Besserung im Befinden des Klägers nicht angenommen ivurde, weil die Sachverständigen im allgemeinen dieselben nervösen Symptome konstatierten, die Berger auch bei Zuerkennung der früheren Reute bot. Es ist in der Tat sehr auffallend, daß Wiener „Sachverständige" ein solch sonderbares Gutachten über einen braven Eisenbahnbediensteten, der das Unglück hatte, durch einen Unfall nervenkrank zu werden, nach kurzer Untersuchung abgeben, während die behandelnden Aerzte und die Kliniker das Leiden als reine Unfallsfolge betrachten. Wir können nicht annehmen, das; der Nervenkliniker Professor Mayr in Innsbruck, welcher den Man» durch zwei Wochen beobachtet hat sowie die Bahn-ärzte, die ihn durch längere Zeit behandelt haben, sich übereinstimmend im Irrtum befunden habe». Leider werden derartige. Gutachten beim Wiener Schiedsgericht der Berufs-genojsenschaftlichen Uiifallversichcriingsanstalt sehr oft vorgebracht. Wir wollen heute nicht näher untersuchen, worauf dies zurückzuführen ist. Auffallend ist es jedenfalls und kann leicht dazu führen, daß die Rechtsschtttzvereiite den verletzten Eisenbahnbediensteten den Rat erteilen werden, sich der ohnedies beschwerlichen Fahrt nach Wien zwecks Untersuchung durch Wiener „Sachverständige" nicht zu unterziehen, sondern die Bestellung von Sachverständigen bei dem Gericht ihres Wohnortes zu verlangen. Auch in den Provinzen gibt es überaus tüchtige und wissenschaftlich bedeutende Aerzte, die es gewiß nicht notwendig haben, ihre wohl begründeten und auf längerer Beobachtung basierten Diagnosen von Wiener Kollegen nach halbst ü n-d i g c r Untersuchung umgestürzt zu sehen. Eine Berufung, die nicht aufrechterhnlten werde» kann. Am 9. Oktober 1912, gegen 9 Uhr abends, lies; der als Verschnb-lciter tätige Magazinsarbeiter Ludwig Holz m ü l l e r in der Station Klosterneuburg-Weidling, während auf dein Hanpt-gclcife in der Richtung nach Wien ei» Perfoiteitzug einfuhr, auf die beiden zwischen Perron nnd dein Hauptgeleise befindlichen Verfchubgeleije Wagen abrollen. Drei von den abgerollten Wagen fuhren auf fünf vor der Perronveranda stehende Wagen, die zwar eingebremst, aber nicht unterlegt waren, derart auf, daß die letztere» ins Rollen gerieten und eine Frau, die, die Verfchubgeleifc überschreitend, in den Personenziig cinstcige» wollte, niedergestoßen wurde. Andere Personen konnten sich, noch rechtzeitig flüchten. I» einer beim Wiener Landesgericht anhängigen Voruntersuchung erklärte der Sachverständige, Inspektor Alexander Singer, der Südbahn, cs hätte entweder bei Einfahrt des Zuges dcr Verfchub eingestellt oder die Waggons, statt abgerollt, auf die vor dem. Perron stehenden Waggons mit der Maschine geführt werden, jedenfalls aber die stehenden Waggons unterlegt werden sollen. Da sich die Verletzung dcr Verunglückten nach Abwartung des Krankheitsverlaufes als leicht erwies, erfolgte eine Abtretung vom Landesgericht a» das Bezirksgericht Klosterneuburg, welches zur Hauptverhandlung den Sachverständigen nicht mehr vorlud. Der Verteidiger Dr. Hans Tauszky erbrachte den Nachweis, das; das Verhalten des Angeklagten im vollen Einklang mit den Instruktionen stehe, für das Unterlegen doch nicht der Verschnb l e i t e r verantwortlich sein könne, und die beiden verschiebenden Magazinsarbeiter, die nur eine praktische Verwendungsprüfung abgelegt hatten, so verschoben, wie sie cs von dein Schule haltenden Verkehrsbeainten gelernt hattem. Der Verteidiger wies darauf hin, das; die sehr anstrengenden Verschubarbeiten, die bis zum Unfall nur von zwei Magazinsarbeitern versehen wurde», seither von zwei Magazins-arbeitern und einem Verschieber versehen werden, das; ferner wiederholte Eingabe» des Stationsvorstandes Otto Lccb, die Station zu vergrößern, und entsprechendes Personal zuzuweisen, von der Direktion nicht entsprochen wurde. Infolgedessen wurde Holzmüller freigesprochen. Gegen das Urteil erhob dcr staatsanwaltschastliche Funktionär die Berufung, über wclchc vor de nt Landesgericht unter Vorsitz dcs OberlandesgerichtSrates Eschenauer am 18. Oktober l. I. die Verhandlung stattfand. Nach Vorlesung des Verhandlnngs-protokolles der ersten Instanz, erhob sich Staatsanwalt Doktor Khittel und erklärte in Anbetracht des erwiesenen Personalmangels die Berufung des staatsanwaltschastlicheit Funktionärs nicht aufrecht halten zu könne n. Infolge Zurückziehung der Berufung bleibt es somit beim Freispruch des ersten Richters. Streiflichter. 3t. BureaukratiuS „reformiert". Damit matt nicht saget, kann, daß nichts geschieht, wird aus dem Eisenbahnministerum in den Tagesblättern gemeldet: Wie wir erfahren, ist durch eine eben erflossene Verfügung des Eisenbahnministers einem seit langem gehegten Wunsch dcr E i s e n b a h n b e a m 1 e n mit vollständiger Hochschulbildung entsprochen worden. Es handelt sich um eine Titeländerung, welche diese Kategorie der Beamten anstrebte. Die Verfügung des Eisenbahnministers bestimmt, das; alle jene Beamten der VI. und V. Rangsklasse mit vollständiger Hochschulbildung, die bisher den Titel Inspektor und Oberinspektor batten, in Zukunft den Titel Staats-b a h n r a t, beziehungsweise O b e r st a a t s b a h n r a t erhalten. Da kann man Ivohl mit einer G l a s l> r e n n e r s ch e v Variante sagen: Geheimrat, Hofrat, Staatsbahn rat, Ober staatsbahn rat. So geht die alte Leier! Titel sind nicht teuer; Hol' euch all’ der GeierI Borsprnche der Signalschlofser im Eisenbahnministerium Am 11. Oktober d. I. sprach eine Deputation der Signalschlosser, bestehend aus den Geitosseit Hans Siegel (Landeck), Franz Dietrich (Görz) und Anton Reitböck (Klaus-Steycrling) im Eiscnbahnministcrium bei Herrn Oberbanrat Mittet« »tat)er vor. Bezüglich der Trennung des elektrischen voiij mechanischen Dienst erklärte Herr Obcniaurat Mittermayer, diese Forderung nicht erfüllen zu können, nnd begründete dies damit, daß jede Kategorie einer Kontrolle unterstellt sein inud und daher auch die Signalschlosser und Signalmeister kontrol» lert werden müssen. Die Deputation widerlegte diese Anschauung. Die Sig-nalschlosser sind in der Ausübung ihres Dienstes nur auf sich selbst angewiesen und müssen die Verantwortung hiesür selbst tragen. Eine Kontrolle, wie sic gegenwärtig den Signalmeistern zuteil wird, würde auch für die Signalschlosser genügen. Die Vereinigung von Block nnd Telegraph wurde erst vor einigen Jahren durchgeführt, obwohl damals Herr Oberbaurat Raut sehr dagegen war; als jedoch Dr. Leber in Pension ging und Herrn Rank zugleich mit der Vereinigung auch ein Ministern!-rgtposten zugesichert wurde, war dieser auch für die Peinigung zn gewinnen, und heute leitet eine ganze Kategorie und die k. k. Bahnverwaltung selbst darunter. Bezüglich der automatischen Ernennung zum Unter» beamte» mit der Erreichung dej, Gehaltstufe von 1200 Kr. erklärte Herr Oberbanrat Mittermayer, daß diese Forderung gern; berechtigt sei. Jene Signalschlosser, welche die erforderliche > Kenntnisse und die nötige Intelligenz anszuweisen vermögen, werden zu Signalmeistern ernannt, soweit SignalineisterpostL»» frei sind, jedoch sollen ivoinöglich die älteren Signalschlosser berücksichtigt werde». 'Die Deputation gab sich mit dieser Versicherung allein nicht zufrieden, da mit dieser Ernennung nur ein ganz minimaler Prozentsatz den Unterbeamtenrang erreichen würde, ttitd hielt weiter an dcr Ernennung zum Unterbeamten mit der^Lr-reichung dcr Gehaltstufc von 1200 Kr. fest. Herr Oberbanrat Mittermayer versprach hierauf, feinen Einfluß dahin geltend zu machen, daß diese Forderung im Lause der Zeit erfüllt wird, und weiter, daß es das Bestreben der Bahnverwaltmtg selbst ist, ein zufriedengestelltes Personal zu habe». Die Deputation erklärte darauf, daß mit der Erfüllung dieser Forderung die Signalschlosser zufriedengestellt sein würden ttitd auch dc$ Diensteifer damit aufgefrischt würde. Die Forderung wegen Erhöhung des Streckenpauschales von 50 auf 60 Kr. monatlich erklärte der Herr Oberbaurat für unerfüllbar. Wegen Gewährung einer Montierungsprämie für sämtliche Montierungsarbeiten, welche länger als drei Tage in Anspruch nehmen, von 2 Kr. täglich, erklärte der Herr Oberbaurat, daß er es nicht für vereinbar finde, daß Signalschlosser nebst der Instandhaltung auch Montierungen durchführen müssen, e» komme dies nur mehr in einzelnen Direktionen vor, was jedoch durch die Erstellungen und Vergrößerungen von Signalwerk-stätten in Hinkunft vom Personal der Signalwerkstätten durchgeführt Wird. Zum Schluß brachte die Deputation noch eine Beschwerde oor über die Schikanierungen der Signalschlosser von seiten der signalmeister, was der Herr Oberbaurat als unzulässig erklärte und die Deputation aufforderte, derartige Vorkommnisse bekanntzugeben. Eine Zugsbegleiterdeputation beim Eisenbahnminister. Am 20. Oktober l. I. sprach eine Deputation der Zugsbegleiter des k. k. Staatsbahndirektionsbezirkes Dimiitz, bestehend aus den Genossen Anton Churawy, Oberkondukteur, Adolf Scholz, Kondukteur (Personalkommissionsmitglied) und Franz Hauer, Bremser, im Eisenbahnministerium in Angelegenheit der Ernennung der Bremser zu Aushilfskondukteuren vor. Die Deputation wurde vom Freiherrn von Koblitz empfangen, dem die Deputation die traurige materielle Lage der Bremser schilderte, und auf Grund einer genau erstellten Liste nachwies, daß sich im k. k. Direktionsbezirk Olmütz derzeit 1 Mann mit siebenjähriger, 7 Mann mit sechsjähriger, 42 Mann mit fünfjähriger Dienstzeit befinden, und denen durch die praktizierte Norm, daß erst bei Abgang eines definitiven Kondukteurs, sei es durch Tod oder Pensionierung, eine Anstellung ermöglicht erscheint, auf viele Jahre hindurch die Hoffnung auf eine Ernennung genommen ist. Sie schilderte die drückende Sorge tim den Lebensunterhalt der Bremser, von denen durch diesen Umstand nicht Lust und Liebe zum Dienst erwartet werden kann utti) vertrat den Standpunkt, das; im Interesse des Dienstes und insbesondere der Verkehrsicherheit sich die Notwendigkeit eines definitiven und sich der Verantwortung bewußten Personals ergebe. Freiherr ti, Koblitz erwiderte, daß er die Argumente der Deputation anerkenne und alles daransctzen werde, der Bitte der Deputation gerecht zu werden. Hierauf ermöglichte er der Deputation noch eine Vorsprache bei Herrn Hofrat H n i b e j, welcher erstaunt war, daß die Bremser mit solchen Dienstzeiten noch nicht definitiv sind. Er erklärte, daß sich dieser Zustand nicht halten lasse, daß er bereits mit der Regelung dieser Fragen betraut sei und alles daransetzen werde, daß, falls die Normierung nicht genüge, mehr Posten normiert werde»,, wodurch die Ernennung der Bremser ermöglicht werden könne. Die Lage der Elektrizitätsarbeiter in den Alpenländer«. Die Lage der Elektrizitätsarbeiter ist im allgemeinen in mehreren Artikeln im „Eisenbahner" erörtert worden und im großen und ganzen sind ja die Verhältnisse dje gleichen, weil sie dieselbe Ursache zur Grundlage haben. Aber nicht überall können die •gleichen Verhältnisse gleichmäßig ertrageil werden- Ohne Zweifel ist die Lage der Elektrizitätsarbeiter in den Alpenländern eine weit mißlichere als in flachen Gebieten. Die Anlagen sind oft viele Kilometer von den Ortschaften entfernt, und deshalb vom Verkehr abgeschnitten, die Arbeiter sind sozusagen an die Zentrale gebunden, denn es hindert sie Schnee und Eis, von ihr wegzukamme». Die Arbeiter werde» dadurch in ein Zwangsverhältnis gesetzt, sich in aller nächster Nähe des Arbeitsortes anzusiedeln und zu heiraten- Da komme» aber die Arbeiter in eine besondere Bedrängnis, weil sie von der Staatsbahnverwaltung gar keine Förderung erhalten- Die Zufuhr der Lebensmittel ist unter solchen Umständen sehr erschwert und sehr kostspielig; für die Möbeltransporte erhalten sie nicht die geringste Begünstigung, und das Wochenbett der Frau wird für den Mann zur größten Qual- Die Staatsbahn-llettvqltung hat für derlei Zustände weder Interesse noch Verständnis, und kalt und herzlos sieht sie zu, wenn infolge der Witterungsverhältnisse die Lebensmittel nicht mehr zugeführt werden können,, wenn der Mann mit' der Familie hungern muß, wenn die Frau im Wochenbett nicht betreut werde» kann! Das Zufammenfallen derart zur Gräßlichkeit gesteigerter Familienverhältnisse mit der Misere der mit Absicht ungeregelten Entlohnung und der dienstlichen Bedrückung und materielle» Schädigung gibt den Grundton zum Verzipeislungs-auffchrei der Elektrizitätsarbeiter in den Alpengebieten! _ Es ist selbstverständlich, daß die Staatsbahnverwaltung von diesen Zuständen vollkommen unterrichtet ist, denn die zu ihr im Dienstweg gelangten Gesuche der Arbeiter waren von detaillierter Ausführlichkeit. Aber sie nimmt diese Gesuche bloß amtlich zur Kenntnis, höchstens daß sie sich dazu bereit findet, -dem Petenten mitzuteilen, daß dein Ansuchen keine Folge gegeben werden kann. (llr. Nr. VI/2, 10.117, f. f. Staatsbahn, direktwn Villach.) Das alles ist jedoch geeignet, auf die Ausübung des Dienstes den größten Einfluß auszuüben, ungeachtet des Umstandes, daß die erbetene Regelung des Dieiist-und Arbeijs- sowie des Entlohnungs- inid Slabilisierungsvex-hältnisses absolut nicht erfolgt. Die Prellung um hn,*n lieber-stundenverdienst, die von der Staatsbahnverwaltung mit Absicht durchgeführt wird, häuft natürlich den Zündstoff, der zur gewaltigen Flamme emporzulodern droht. Fast scheint es, als ob die Ersparuugswut der k. k. österreichischen Staatsbahnver-waktung so weit zu greifen beabsichtigt, ihre Hochspannungs-anlagen mit den hochgespannten Gemüter» ihrer Arbeiter zu speisen! lieber drei Jahre ist es, daß die Elektrizitätsarbeiter der f, l, Staatsbahnen eine Regelung ihrer mißlichen Verhältnisse streben. Unsere Informationen, die wir dein Eisenbahn-Ministerium unterbreiteten, waren klar und sorgfältig ansge-arbeitet und ebenso unse-e i,n „E isenbahne r" veröffentlichten Artikel. Abgeordneter Genosse Tomschik hat sich unzählige Male namens der Organisation persönlich im Eisenbahnministerium eingesetzt und auf die endliche Regelung gedrungen. Endlich versprach man einer Deputation der Wiener Elektrizitätsarbeiter am 20. August, daß nach drei Monat'en, also bis zum 20. Oktober, alle Verhältnisse der Elektrizitätsarbeiter eine vollständige Regelung gesunden haben werde». Weder bis zu diesem 20. Oktober noch bis zum heutige» Tag ist das Versprechen eingelöst worden, und bei Beurteilung der Sachlage ergibt es sich mit Gewißheit, daß die maßgebenden Faktoren mit der Verzögerung mit kalt berechnendem Bewußtsein operieren. Unter Hintansetzung aller Moral und Sitte. Gesetz und Gericht mißachtend, verübt die k. k. österreichische Staatsbahnverwaltung an ihren Elektrizitätsarbeiter Unterschleife, die Tausende von Kronen betragen. Sie läßt das verblümt und unverblümt nachsagen, ohne sich zu rühren und ohne sich zu schämen. Sic schüttelt sich ab wie ein begossener Pudel. Aber die Beratungen der Elektrizitätsarbeiter werde» ergeben müssen, was in der nächsten Zukunft zu geschehen habe, um diesen Zustände» endlich ein Ziel zu setzen. F. S. Bon der Betricbsdirektion der Kaschnu-Oderbcrgerbahn in Tesche». Endlich wurde die Direktion in Tesche» errichtet. Jahrelang konnte sich die Kaschau-Oderbergerbahn nicht recht und ernstlich mit der Errichtung einer Direktion in Tesche» befreunden, doch führten die Wünsche und Forderungen des Personals zu einem Resultat. Der Titel „Betriebsdirektion" verrät, daß die Kasck)au-Oderbergerbahn in Budapest nur eine Betriebsdirektion mit beschränkten Befugnissen für die österreichischen Angestellten in Teschen errichtet hat, und wieder wird dem österreichischen Personal nur die hohe Obrigkeit in Budapest als Vollzugsbehörde für Personalangelegenheiten bezeichnet Es wäre ein frevelhaftes Spiel, wenn das Wohl und Wehe des österreichische» Personals von der ungarischen Verwaltung abhängig gemacht wird. Die Ungarn selbst habe« bei der Südbahn für das Unabhängigkeitsperhältnis der ungarischen Südbahn in einer ganz anderen Weise gesorgt. Ein frevelhaftes Spiel ist es schon deshalb, weil in einer nachweislichen Aenßerung einer höherstehende!! leitenden Person in Budapest nur zu deutlich die feindliche Haltung der in Betracht kommenden Funktionäre gegenüber dem österreichischen an der Streckeu-Betriebstreunungspnrchführung beteiligten Personal zum Ausdruck gebracht iuurde. Die Aeußerung lalltet: „daß namentlich der U n t e r b e a m t e N st a n d (b e i-läufig tiOO Angestellte) eine entsprechende «Entgeltung« in nicht mißzuberstehender Art erfahren wird." Bekanntlich erstreben die Angestellten der österreichischen Linie (zirka 2500 Personen) dje Streckentrennung und Errichtung eiiirter österreichischen Direktion. Der Reichsrats-abgeprdilete Dr. L. v. D c m e l erklärte gelegentlich, daß Generaldirektor v. Pnlsky insolange dem Wunsche des österreichischen Personals nach Gleichstellung mit den k. k. (staats-bahnen nicht entsprechen könne, gl» die österreichische und ungarische Kaschau-Oderbergerbahnlinje gemeinsam in Budapest verwaltet wird. Selbst dentschnationale Eisenbahner wurde» durch dje Antwort des Herrn Demel sehr verstimmt, und nur zu offen wurde die Nichterfüllung der Wünsche bezüglich der (yieichftellimgefenherimg besprochen. Mit der Gleichstellung forderten die österreichischen Kaschan-Oderbergerbahner • die Kürzung der Wartezeiten, Erhöhung des Ouartiergeldes, Einführung einer Personalkomiuission und einer Disziplinär-kammer, und zwar unpassend de» Verhältnissen der österreichischen Staatsbahnen. Es dürfte der Oeffeutlichkeit im>' wenig das unerquickliche Dienst- und Besoldungsverhältnis der österreichischen Kaschgu-Oderbergerbahuer bekannt sei», darum wollen wir es kurz skizzieren: Die Wartezeit der Beamten, Unterheamten und Diener ist bei einigen Kategorie» um zwei bis drei Jahre länger als bei den österreichischen Stgatsbahnen. Ein Unter-Beamter oder Diener, auch wen» er schon 20 Dienstjahre hinter sich hat, muß vier bis fünf Jahre warten, bis er in die nächst? Höhere Gehallstu.se vor rückt. Während seiner volle» Dienstzeit wixd ein Beaintep, Unterbeamter oder Dienep der Kaschau-Oderbergerbahn um zirka 7000 bist 12,000 Kr. übervorteilt, weiters hat der Kaschau-Oderbergerbahliangestellte kein Äppe-lationsrecht an ein österreichisches Organ, weil nur Ungarn über ihn zu Gericht- sitzen. Es ist sogar zu verzeichnen, daß der Generaldirektor auf Gesuche überhaupt nicht antwortet oder diese ganz einfach ignoriert. Nun wurde endlich dem Drängen des Allgemeinen Rechtsschutz und Gewerkschaflsvereines nachgegeben und eilte unvollständige Maßnahme getroffen, die aber als eine absurde Idee des ungarischen Ebnuvinismus hingestellt werden muß, nachdem selbe nur Zulagen, nicht abef feste Gebühren bilden, und weil die Nichterfüllung des Wunsches eine Ignoranz und Nichtachtung des österreichischen Per, sviials bedeuten. Zudem kommt noch die Errichtung einer Betriebsdirektion und nicht eiitpr österreichischen Direktion, welche auch die österreichischen Personalangelegenheiten selbstständig zu erledigen hätte. Es ist uns unverständlich, daß i» den Verhandlungen die österreichische Negierung so forÄoS das österreichische Personal den Ungarn ausljeserle. Im Be-amienkorper selbst herrscht eine Erbitterung. Das Personal hex österreichischen Strecke der Kqschäü-O'dervergerbqhn appelliert an die sozialdemokratischen Abgeordneten, sich ihrer anzn-iichmen, und mit der ganzen Kraft und Energie sich dafür einzufetzen, damit dieseil Angestellten durch volle Gleichstellung mit den f. k. Staatsbahnen in allen Punktim, und dringende Errichtung einer österreichischen Persoi>alkom»iissio» endlich ei» geregeltes Dienstverhältnis geschaffen werde. Bekanntlich sind die Oberbeamten die größten Gegner dieser vom gesamten Personal geförderten Gleichstellung, wejl ihx Einkommen und ihre Remunerationen größer sind als das Einkommen eines Staatsbeamten. Es sind schon oft sehr >n-teressantc Provisionsgeschichien aufgedeckt worden. Es ist zu erwarten und darüber wird auch die Organisation wachen, daß anläßlich des Dienstantrittes des neuen Direktors diese Mißstäude in der kürzesten Zeit gebessert werden, u»d haß das österreichische Personal an ihm einen wirklichen Vertreter findet, obzwar er mich anfangs einen schweren Standpunkt haben wird, weil ihm znr seile ein Organ gestellt iuurde, dem zu piel freundschaftliche Gefühle mit Budapest verbinden. Die Regierung wird ebenfalls aufgefordert, dem Personal zur Erfüllung der gerechte» Forderung ehestens zu verhelfen. Aus den Amtsblättern. Fnljiliefliinstiflii«ge» für Arbeiter der Tiidbali». A n alle Herre» Pienstgbteil „ g s-, Betriebs-, I,l s p e k t o r a t s, n n d L o k a l v o r st cj 1» p c dex p st e r-r e i ch i s ch x „ Linien d e x S ü d b «t) » samt Netze »-l i,l i e II, Zugunsten der gesellschaftliche» Arbeiter werden nachfolgende erweiterte Fahrbegünstigungei, ci,,geführt. 1. Die temporären Regiekartenlegitimationen (graue Büchel) und die Legitimationen für Eisenbahnarbeiter und Taglöhner (grüne Büchel mit geflügeltem Rad) sowie die Legitimationen für Frauen und Kinder von Eisenbahnarbeitern und Taglöhnern (rote Büchel mit geflügeltem Rad) werden ab 1. Jänner 1014 bis auf weiteres Gültigkeit auch für die ungarische» Südbahnlinien erhalten. Demzufolge werden mit 1. Jänner 1914 die temporären Regickartenlegitimntione»' „österreichischer Linien" (graue Büchel) eingezogen; cö dürfen daher solche derzeit noch im Ge-brauch stehende Legitimationen für das Jahr 1014 nicht mehr prolongiert werden. Zirkular 444 A 10153 ist entsprechend zu berichtigen. Bon obigem Termin an gelangen nur mehr temporäre Regiekartenlegitiinationen, gültig für die österreichischen und ungarischen Linien, zur Ausgabe. Die temporären Regiekartenlegitimationen (österreichische und ungarische Linie») sind mittels handschriftlich richtigzustellender Verzeichnisse D und F unter Anschluß der Photographie (Karton, Visitsormat) anzusprechen. Zirkular 100 A 1913 ist entsprechend zu ergänze»; die darin sestgelegten Bestimmungen hinsichtlich der Beibringung der Photographien sind genauestens zu beachten. Die Erstreckung der Gültigkeit der grünen und roten Legitimationen mit geflügeltem Rad auf ungarischen Süd-Bahnlinien erfolgt gelegentlich der Prolongation per 1914 durch Aufdruck des Stempels in ungarischer Sprache: „Berechtigt aus den ungarischen Linien der Südbahn zur Lösung von Regiefahrkarten in der III. Wagenklasse." 2. Die Freischeine der Arbeiter mit mindestens einjähriger ununterbrochener Dienstzeit werden ab 1. Jänner 1914 in jenen Relationen, in denen das angestelltc Personal Frei-scheine für 24 Fahrten per Jahr erhalt, bis auf Widerruf, nunmehr mit 24 Hin- und Rücksahrtconponö ausaestattet. Ein Umtausch der Freischeine mit Gültigkeit für zwölf Fahrten kann indes während des Kalenderjahres, für das der Freischeiu für zwölf Fahrten ausgestellt wurde, nicht erfolgen. Zir- 'kular 444A 1911, ist zu berichtigen. 3. Die AuSfertigungsstellcii werden bis aus weiteres ermächtigt: a) Arbeiter» mit einer mindestens dreijährigen ununterbrochenen Dienstzeit für ihre eigene Person zur Ausnützung des Urlaubes eine Freikarte; fo) Arbeitern mit mindestens fünfjähriger ununterbrochener Dienstzeit bis zu drei Fahrkarte» für ihre eigene Person: c) Arbeitern mit mindestens zehnjähriger ununterbrochener Dienstzeit bis zu fünf Freikarten, bereit Familienangehörigen unter den Voraussetzungen des Zirk. 130A 1911, ausnahmsweise bis zu zwei Freifahrtanweisungen per Jahr auszusertige». Zirk. 180A 1911, ist hinsichtlich der Freiknrtenanzahl zu berichtigen; im übrigen, insbesondere, was Schnellzugsbewilligung anbelangt, bleiben die Bestimmungen dieses Zirkulars vollinhaltlich aufrecht. Das in Betracht kommende Personal ist von diese». Neuerungen entsprechend zu verständigen. Wien, 29. Oktober 1013. Der Generaldirektor: Werber m. p. Schnellzugsprniiiie für die Streckenbegleiter. Da§ k k. Eisenbahnministerium hat mit Erlaß vom 80, September 1913, Z. 14.152/4 anher eröffnet, daß die gemäß Zirkular Nr. 40 (Sammlung Band 11, Punkt b), beziehungsweise tj 47, Punkt I, des Gebührenregulativs gebührende Schnellzugsprämie auch jenen Bahnwärtern, welchen zufolge der probeweisen zum Teil bereits durchgeführien Reorganisation des Bahnaussichts-dienstes ausschließlich die ^ t r e ck e n b e g eh u u g obliegt, unter der Voraussetzung zuzuerkennen ist, daß hinsichtlich der int Schranken-, Zugmelde- und Blocksignaldienst verwendeten Bahnwärter der betreffenden Strecken mit Schnellzugsverkehr eine Dienstablösung vorgesehen erscheint. Korrespondenzen. Sch>»arzflch-Ht, Beit. Herr Vorstand Offizial Pete r-l c ch n 6 r und fei» Stellvertreter Assistent Oehren cd er sind Vorgesetzte, von denen ersterer seine einstige Beliebtheit und Sympathie sowie den Ruf, der ihm von Salzburg hieher vorausgegangen ist, immer mehr einbüßt, während letzterem Vorbehalten bleibt, der vom Personal mit Recht am meist gc-hgßtetste Mensch in der ganzen Station zu sein. Das Benehmen der genannten Herren Vorgesetzten dem Personal gegenüber ist auch keineswegs danach geschaffen, irgendwelche Sympathie zu erwecken- Im Gegenteil. Es kommt darin ein Maß von Geringschätzung zum Ausdruck, daß auf das persönliche Emp finden der Bediensteten verletzend wirkt. Die Herren Ofsizi i! P e t c r l c ch it e r und Assistent Och reit cd er sind offenbar der Meinung, es ihrer Autorität „schuldig" zu sein, dem Per sonal gegenüber fortwährend einen Standpunkt hervorzukehren, dex förmlich an Mißachtung grenzt. Das Personal der Station schivarzach-St. Veit ist eines der gutmütigsten und rekrutiert sich aus jener Schichte von Menschen, die nichts weniger als verwöhnt und verzogen sind. Die Ansprüche, die es hinsichtlich frer Behandlung an seine Herren Vorgesetzten stellt, nehmen die allerbefcheibenften Grenzen ein und sind die denkbar geringsten, soweit sich selbe vom Standpunkt der Menschlichkeit aus überhaupt noch qualifizieren lassen. Es ist auch nicht anzunehmen, daß das Personal der Station Schwarzach-St. Veit das schlech teste ist, denn es haben damit andere Vorgesetzte ihr Draus-, kommen gefunden, ohne daß sie deshalb daS Personal in seinen persönlichen Empfinden perletzen und ihre Achtung und Sympathie bei demselben sich verscherzen mußten. Ueberhaupt scheint Herr Paterlechner von seiner Mission als Vorstand eine ganz eigentümliche Auffassung zu halben. Wird eilt Bediensteter in irgendeiner Angelegenheit' bei ihm vorstellig, so »taelst ihn das mißgestimmt; er empfindet et belästigend. In jeder erbetenen Kleinigkeit erblickt er eine „Schererei" und ein „maßloses Verlangen", hingegen in jeder erwiesenen, bagatellntäßigen Begünstigung eine „immmse Gnade", wofür ihm das Personal nicht dankbar genug sein kamt. Kommt ein Bediensteter mit einem Ansuchen um Fahrbegünstigung und erhält er djesebe, so bars er nicht etwa meinen, daß dies aus Grund eines bestehenden Ueberein kommen» zwischen den einzelnen Bahnberwaliungen geschieht und ihm ein rechtsgültiger Anspruch darauf zusteht — ach nein, weit gefehlt! Er hat die Fahrtbegünstigung erhalte», einzig und allein nur deshalb, weil Herr Vorstand Peterlcchner so charmant und entgegenkommend sich gezeigt hat....... Auch versäumt es Herr P e t e r l e ch u e r nicht, bei derartigen Anlässen Bedienstete daran zu erinnern, wie „schön" sie es haben und wie „schlecht" eö ihm geht. Wir wollen auf Grund dieser „Enthüllung" Herrn Pctertechuer unsere Anteilnahme an seinem Geschick keineswegs versagen, wenn 'vir auch erklären müssen, daß es zu guter Letzt doch nicht die Schuld des Personals ist, wenn Herr Peterlechner die Beamteillauf-bahn gewählt und damit seinen Beruf verfehlt hat und Vorstand statt —7 Bergbremser geworden ist, Herr Peterlcchner hätte bei der Wahl seines Berufes etwas vorsichtiger sein solle» und sich nicht durch die goldene» Lietzeit und den Degen blende» lassen, den» das alles ist nur Schein, und wiegt den Unterschied zwischen dein Vorstandselend und der Bremser-Herrlichkeiten noch bei weitem nicht auf. Mit dergleichen Mätzchen werde» die Bedienstete» von Herrn Pcterlechncr bedacht und damit es sich besser zusammenreimt, versichert er ab und zu das Personal auch noch seines „besonderen" Wohlwollens. Wir wollen von einer weitere» Schilderung für diesmal Abstand nehmen. Die. angeführten Beispiele allein beweisen, wessen Art das vom Herrn Vorstand Pelerlechiter mit Pathos deklamierte „Wohlwollen" beschaffen ist: ein „Wohl wollen", da« dem Personal zu wünschen gibt, in Hinkunft davon verschont zu bleiben. * » * Herr Oehreneder jedoch möge uns nicht gram sein, wenn wir die Notwendigkeit feiner näheren Charakterisierung wegen Raummangel für die nächste Nummer des „Eisenbahner" Vorbehalten müssen. St. Pöltrir. (Ein entlarvter Denunziant-) Die Stationsdiener und Portiere in St. Pölten wurden wiederholt wegen kleinlicher Vergehen angezeigt und gestraft. Schon lange vermutete man, daß sich unter den Kollegen ei» räudiges Schaf befinde, welches in heuchlerischer und hinterlistiger Weise feilte Nebenmenschen irreführte und betrog. Endlich iö es gelungen, den Portier S t a n o (.selbstverständlich ein christlicher Verkehröbündler) auf frischer Tat zu ertappen und der Denunziation zu überweisen. Was diese heuchlerische Kreatur an Verwerflichkeit Begangen hat, kann nur derjenige ermessen, der die Aufregung und die oftmals verzweifelte Lage der von S t a 11 o angeschwärzten Kollegen miterleBt hat. Dieser Pharisäer hatte unseren Stationschef Herrn Inspektor Ze-1 e it y so betört, daß ihn dieser den anderen Bediensteten als Muster hiustellte. Wie weit er sich das Vertrauen dev Herrn Inspektors zu erschleichen wußte, geht daraus hervor, daß Stano stets Bereits einige Tage voraus wußte, welche Diensi-besetzle herauskommen werden. Gewiß ei» sehr bedenkliches Zeichen für die Zustände in einer Station wie St. Polten. Daß S t a n o so lange seine verwerfliche Rolle spielen konnte, ist auf die höchst unpraktische Anlegung der Garderobcräuine zurückzuführen. Die Reifenden müssen in der Station Sankt Pölten eine wahre Rundreise antreten, um zur Garderobe zu gelangen. Darum finden es viele Reifende zweckdienlicher, ihr Gepäck für kurze Zeit den Portiervosten anzüvertraue». Wen» »uit Stano bemerkte, daß ein Portier von einem Reisenden Gepäck annahm, rannte der christliche Denunziant sofort zum Vorstand und vernadertc seinen Kollegen. Das Schönste dabei ist, daß der S t a n o selbst Gepäckstücke zur Aufbewahrung übernahm, was ihm jederzeit nachgewiesen werden kann. Nun der Lump entlarvt ist, wird nicbts übrig bleiben, daß auch der Herr Inspektor Zcleny den Denunzianten Stano zur Tür hinausspediert. Erst dann wird in der Station St. Pölten Achtung und Vertrauen zu den Vorgesetzten wieder einkehren, wenn man weiß, das; heuchlerische Lumpen kein Gehör mehr ‘finden. Innsbruck. (K. k. Staatsbahn, Mittenwald-b a h n.) Am 80. Oktober hat sich bei dieser Bahn ein Unfall ereignet, der bald ein Menschenleben gefordert hätte. Dieser Unfall zeigt deutlich, wie leichtsinnig man bei dieser Bahn mit den Bediensteten umgeht und was für einen Wert die Generalinspcktion hat, -mit deren Zustimmung solche Anordnungen ergangen sind. Schon die Fachmänner haben darauf hingcwiesen, daß auch bei elektrischen Lokomotiven eine Art Explosion Vorkommen kann, wodurch Maschinen- zerrissen und Bestandteile mit größter Gewalt fortgeschleudcrt werden. Das kam auch vor am 80. Oktober bei Zug 622 in der Strecke Mittenwald-Scharnitz. Auf dieser Strecke ist bekanntlich kein Kondukteur beim Zuge, nur Lokomotiv- und Zugsführer. Beide .müssen sich auf der Stirnseite der Lokomotive aufhalten. In der Nähe von Scharnitz gab es nun am 80. Oktober bei Zug 622 einen furchtbaren Schlag, die Lokomotive 1060.001 riß entzwei und ein Bestandteil flog mit einer solchen Wucht gegen die eiserne Schutzwand, daß eine förmliche Ausbauchung daran entstand. Wäre der Zugsführer auf seinem Platze gestanden. würde er heute zu den Toten gehören. So aber stand er zufällig ganz nahe beim Lokomotivführer und blieb am Leben. Nehmen wir an- Lokomotivführer- und Zugsführer werden durch ein solches Ereignis dienstunfähig? Der Zug kann einfach weiterrollen ohne Bemannung. Wer f-'ll in einem solchen Falle Maßregeln zur Sicherheit der Reisenden ergreifen, wenn beide beim Zug befindlichen Bedienstete halb oder ganz tot im eisernen Kasten liegen? Die Bediensteten haben von jeher darauf hingewiesen, daß es im höchsten Maße gefährlich ist, nur mit zwei Bediensteten einen Zug zu befördern, und wie leichtsinnig cs ist, dem Zugsführer vorzu-schreiben» seinen Platz auf der Lokomotive einzunehmen, anstatt im Dienstwagen. Unter den gegenwärtigen Zuständen muß es einmal zur Katastrophe kommen, man wird dann aber aufzeigen, wo die Schuldigen zu finden sind. Nepolokoutz. (Ein schlagfertiger Aspirant.) Josef Rittberg, Telegraphist in der Station Nepolokoutz (Bukowina) hat am Samstag den 20. September I. I. nach-.mittags während seiner Dienstesausübung beim Tclegraphen-apparat, von dem im Krankenstand befindlichen Aspiranten Otto Dollezal, der Sohn eines Oberforstrates aus Gura-chumora, eine Ohrfeige bekommen. Der Herr Aspirant Dollezal stand am Perron mit dem substituierenden Assistenten Lukasta aus 'Volksgarten, welcher zurzeit den Ver-tehrsdienst in Nepolokoutz ausübte. Durch das offene Fenster vom Perron ins Telcgraphcnburcau fragte der kranke Aspirant Dollezal den Telegraphisten Rittberg, ob er das Brutto schon angesagt habe. Auf die Anwort nein, fragte Dollezal weiters warum? Weil mir der Verkehrsbeamte den Auftrag noch nicht erteilt hat, antwortete Ritt-lbcrg. Dollezal kam darauf aufgcbraust ins Tclcgraphenbureau und gab weiteren Anlaß zu Provokationen. R i t t b c r g sagte :darauf Herrn Dollezal, er sei momentan krank, und hat als Kranker niemanden im Dienst zu stören, worauf D o l e->zal dem Rittberg mit einer Ohrfeige antwortete. Der diensthabende Verkchrsbeamte, Herr Assistent La-kusta, hat den Aspiranten Dollezal, welcher als Kranker im Bureau und mit dem Disponieren im Dienst nichts zu tun hatte, für das brutale und ungebührliche Benehmen nicht zurechtgewiesen. Wie wir erfahren haben, hat auch der Vorstand, Offizial Herr O st a p o w i c z in Nepolokoutz, trotzdem er den Dollezal für sein Bubenstücke! apostrophierte, gegenüber dem geschlagenen Rittberg nicht wie ein objektiver Vorgesetzter gehandelt. Ein zweites Beispiel: Am 13. April 1912 ohrfeigte in derselben Station der Magazinsmeister Hobler den Stationsarbeiter Bazil R a z n o w e ß. Als der Arbeiter sein Recht gegen diese Mißhandlungen suchte, wurde er nicht in Schutz genommen, sondern noch auf tükischer Art verfolgt. Das alles gibt uns genügende Antwort, daß Herr O st a p o w i tz als Vorstand nicht mehr taugt. Rittberg ist am selben Tage zum Bahnarzt Herrn Dr. Hutschnecker nach Luzan gefahren. Derselbe schickte den kranken Rittberg nach Czernowitz, und Dr Fuchs, Spezialist in Ohrenkrankheiten, konstatierte am linken Ohr eine frische Trommelruptur. Rittberg bekam vom Bahnarzt eine Spitalanweisung und mußte nach Czernowitz ins Spital. Rittberg ist verheiratet und Vater von zwei Kinder». Das Merkwürdige an diesem Falle ist, daß die Herren aus dieser Ohrfeige eine Unfallsanzeige gemacht haben. Wir haben den ganzen Fall, ohne etwas zuzugeben, geschildert, um die Schattenseiten dieses schlechten und demoralisierenden Shstems aufzudecken. . Der Aspirant Otto Dollezal, das Söhnlein des Oberforstrates aus Gurahuinora, ist ein Protektionskind. Wie uns mitgeteilt wurde, wollte der Knabe in der Schule nicht lernen und hat seine Studien auch nicht beendet. Erst mit vieler Mühe, wie es schon bei solchen Herren der Brauch ist, wurde ein entsprechender Weg gefunden, und der nichtsnutzige Otto ist zur Bahn gekommen. Man sagt, daß die Freundschaft zwischen dem Herrn Papa des Otto und unserem Hofrat, Herrn Dr. Tschigyfreh, maßgebend war. Das Freundschaftsband waren die Hirschjagden im Karpatengcbirgc, durch welche Otto Dollezal Aspirant Dollezal wurde, welcher jetzt wehrlose Arbeiter schlägt. _ Auch kann uns die große Schlamperei im Verkehrsdienst in der Station Nepolokoutz nicht einlcuchten. Sehr oft sieht man zwei Verkchrsbeamte in roten Kappen am Platze iimherspazieren, und mit Dispositionen dem Bediensteten den Kopf verdrehen. Was der eine anordnct, das widerruft der andere. Beamte, welche nicht im Dienste sind und im Bureau nichts zu suchen haben, spielen des öfteren im Bureau und am Perron gegenüber den Untergebenen die Befehlshaber. ;Das Resultat dieser Schlampereien ist die Schlägerei des jungen Dollezal, auf welche Tat die Herren in der Betriebsleitung^ Czernowitz stolz sein können. Schauen wir bei dieser Gelegenheit ein bißchen tiefer in das Getriebe der Bahnverwaltung hinein. Wer ist dieser geschlagene Rittberg? Telegraphist. Vorarbeiter, Stationsarbeiter und weiß der Teufel, welche Titel dieser Arbeiter noch führt. Der richtige Titel von allen ist Stationsarbeiter. Derselbe wird in der Liste der Stationsarbeiter geführt, und müssen solche Stationsarbeitcr Kanzleischreiber- und Tele-graphcndienst, ebenso wie Stationsdienst versehen. Um den Taglohn von Kr. 280 muß so ein Stationsarbeiter ohne jeden Mukser sich mit seiner Familie in der jetzigen Teuerung durchfretten. Als provisorischer Arbeiter ist er nicht sicher, daß der morgige Tag ihm eventuell durch Flausen seines Vorgesetzten seine Entlassung bringen kann. Solche Arbeiter werden in den Kanzleien auf niederträchtige Art ausgebeutet. Wenn die Stationsarbeiter befragt werden, wie viele ihrer in der Station beschäftigt find, bekommt man zur Antwort: „Wir sind am Papier genug, aber ein oder zwei Arbeiter sind in der Kanzlei beim Vorstand oder beim Telegraphenapparat, und wir draußen müssen für uns und für diese in der Kanzlei den Dienst versehen." Ei» Schwindel sondergleichen, weil mehr Arbeitskräfte in der Liste der Stationsarbeiter eingetragen sind, um einerseits sich legitimieren zu können, daß der Stand der Stationsarbeiter ein genügender ist, anderseits, um den ausgebeuteten Arbeiter in der Kanzlei die Antwort zu geben, du bist in der Liste der Stationsarbeitcr und wir können dir nicht helfen. In jeder größeren Station finden wir in den ^Bureaus solche sogenannte Telegraphisten. Vorarbeiter oder Stationsarbeiter. Es wird uns auch erzählt, daß eine große Zahl der Beamten in der Bukowina gegenüber diesen intelligenten Arbeitern sich ungebührlich benehmen. Wir haben in diesem Falle auf das alles nur eine Antwort. Das gesamte Kanzleipersonal. wenn es will Rechte und Ansehen haben, muß sich für diese Rechte .»ehr interessieren, und solche Rechte werden erst erkämpft mittels der zentralen Eisenbahnerorganisation. Was die Angelegenheit des Dollezal mit dem Rsitberg anbelaugt, wollen ivir abwarten und sehen, was die k. k. Betriebsleitung in Czernowitz machen wird. Graz. (Heizhaus Grazer Staatsbah it.) lieber das Vorgehen des Maschinenoberkommillärs Mora wetz haben wir schon einmal berichtet. Auch das Villacher Personal hat diesem Herrn ein Nachruf gewidmet, worin seine tatenreiche, das Personal schädigende VorgangSweisc. gekennzeichnet wurde. Wie uns Herr Morawetz bekanntgab, ist ihm eine öffentliche Kritik sehr erwünscht, nach seiner eigenen Angabe sei er schon das 2 8. Mal an ge nagelt. Sämtliche Lokomotivführer und Heizer der Betriebsleitung Graz werden durch solch einen provozierenden Herrn in ibrer Existenz gefährdet, denn ein unbedachtes, jedoch gerechtfertigtes Wort auf diverse Provokationen könnte für das Personal üble Folgen nach sich ziehe». Das Lokomotiv- sowie das Heizerpersonal ersuchen deobalb die k. f. Staatsbahndirektion Villach. Herrn Morawetz als Schulleiter akmtfetzen; als Gründe erlauben iie sich einige solche Schulstielblüten wiederzuaeben: Einem im Dienste ergrauten Führer, der ibm auf die Frage, ob er noch keinen Zusammenstoß gehabt habe, mit Stolz erwid-'te: „Ich fa^re 80 Jahre, bis jetzt noch keinen!" Darauf Herr Morawetz: „So ein trauriger Führer." Auf verschiedene Sachen, wo er von den Führern aufmerksam gemacht wurde, ist er mit seinem Ausspruch gleich fertig: „Entweder ich oder die Führer!" Fest-gestellt sei. daß Herr Morawetz als Schulleiter die meisten vom Personal mit der Entlassung bedroht bat. Durch se>n Lehrshstem und seine Vortragsweise haben die Leute nichts gelernt, da das Personal durch die widersinnigen Fragen und beweislosen Erklärungen des Herrn M o r a w e tz mit den Instruktionen in Widerspruch gekommen wäre. Turnau. (U nglücksfäll c.) Innerhalb eines Monats sind in unserer Station nicht weniger wie drei tödliche Anfälle borgekommen. Als erstes Opfer siel der Zugsführer H o r a c e k, als zweites Kondukteur H a n u s ch und am 27. Oktober wurde der Oberverschieber Johann C c r n y überfahren und getötet. Diese drei Todesopfer sind eine furchtbare Anklage gegen die Bahnverivaltungen und ibrem menschc»mörderischen Spar-systcm bei den unteren Bediensteten. Pottenbrunn. Wir haben in Nummer 31 vom 1. November d. I. berichtet, daß der Stationsvorstand Herr Gustav Fliegenschnce in Pottenbrunn den Wächtern für die Verladung eines Waggons Laugbolz fünf Kronen bezahlt bat, während die Partei für die Verladung eines Waggons sechs Kronen gezahlt hat. Zum Schluß unserer Korrespondenz haben ivir um gefällige Aufklärung dicker Angelegenheit gebeten. Darauf ist uns durch Dr. Budik, Advokat in St. Pölten, folgende Erklärung zugesendet worden: G u t s i n h a b u n g Pottenbrunn (Niedcrostcrreich). Herrn Stationsvorstand Gustav Fliegenschnce in Pottenbrunn. Ihrem Wunsche entsprechend bestätigt die gefertigte Gutsverwaltung, daß im November 1912 seitens der Stations-arbciter zirka 84 Wagons Blockholz verladen wurden. Es wurde hiefür eine Entlohnung von 5 Kr. per Waggon vereinbart und auch entrichtet. De Ihnen für Ihre Mühewaltung zugedachle Entschädigung wurde Ihrerseits abgclehnt, weshalb eine über die vorgenannten 5 Kr. hinausgehende Entlohnung nicht mehr erfolgte. Hochachtungsvoll Für die Gutsverwaltung Pottenbrunn: (Unterschrift unleserlich.) Bruck n. d. Leitha. Der hiesige Stalionsvorstand Herr Häusler faßt seine Dienstpflichten viel schärfer auf, als cs von der Direktion verlangt wird. Exempel: Der Telegraphist P i k a r t wird vom Berkehrschef mit „rügend vorzuhalten" bestraft. Herr Häusler ändert dies in eine Krone G e l d-st r a f c um. Die Telegraphisten haben cs hier überhaupt gut. Sie müssen mit dem Vorstand förmlich kämpfen, um ihren dienstfreien Tag int Monat zu erhalten. „Bringen Sie mir einen Substituten", gibt Herr Häusler zur Antwort. Als ob cs Aufgabe der B e d i e n st e t e n wäre, die Substituten beizustellcn! Und während der Rübenkampagne erhalten die Telegraphisten überhaupt keinen Urlaub. Der Nachtwächter, der morgens Porticrdicnst machen muß, erhält keine Jnven-tardicnstkleider. Der Vorstand sagt: „Bei der alten St. E. G. war dies so, heute gibt‘s das nicht mehr." Und der Wächter muß sich für sein eigenes Geld eine Kappe käufen! Und noch etwas Erbauliches: Herr Häusler kennt keine Marod en! Der Bahnarzt erhält von ihm die Versicherung, daß der Patient ein „Simulant" sei und keinen Urlaub brauche. Das ist kein vereinzelter Fall. Solche Verdächtigungen sind bei Herrn Häusler schon zur Regel geworden. Da muß doch die Frage aufgeworfen werden, ob die Direktion glaubt, daß die Handlungsweise des Vorstandes geeignet ist, den Diensteifer des Personals zu stärken. Jedenfalls sei ihr hier das nötige Material zur Prüfung der hiesigen Verhältnisse geliefert. ■_!!■—-'J- II 1-1 ............................. . VersammUmcrsbenchtL. Konferenz der Wageuincistcr und Aufseher der Südbuhn. Sonntag den 19. Oktober 1913 tagte in Marbu r g, Puntigamer Bierhalle, eine Konferenz des Wagenaufsichtsper-sonals der Südbahn, zu welcher Delegierte aus Wien, Wiener-Neustadt, Gloggnitz, Mürzzuschlag, Bruck, Graz, Marburg, Leoben, St. Peter, Divacca, Triest, Villach, Franzensfeste und Innsbruck erschienen waren; die Zentrale war durch die Genossen Weigl und Adolf Müll e r vertreten. Genosse Wolf wurde als Vorsitzender, Genosse W a l- I i s als Stellvertreter und Genosse P a w l i c e k als Schriftführer gewählt. Pcrsonalkommissionsmitglied Genosse Jaich brachte einen Bericht über die Tätigkeit der Personalkommission. Er verlas das betreffende alte Memorandum und besprach jeden einzelnen Punkt desselben, ferner auch das neue Memorandum, welches die Wünsche des Wagenaufsichtspersonals in klarer und erschöpfender Weise zum Ausdruck bringt. Die im neuen Memorandum enthaltenen Forderungen wurden Punkt für Punkt durchberaten und einstimmig angenommen. Kollege H e e g e r, welcher mit Kollegen Maie r als Vertreter des Wagenmeistervercines der Konferenz als Gast beiwohnte, brachte ein Petit, das ihm vom Abgeordneten Keineter übermittelt worden sei, zur Verlesung. In demselben sind die Beschlüsse der Personalrcferenten im Eisenbahnministerium enthalten, nach welchen ein Teil der in den 18 Millionen enthaltenen Verbesserungen durchgcführt werden soll. Für das Wagenaufsichtspersonal ist in diesen geplanten Maßnahmen gar nichts enthalten. Auf Antrag des Genossen Siegelbauer wurde beschlossen, die Zentrale aufzufordern, im Eisenbahmninisterium an kompetenter Stelle Nachfrage zu Hallen, und dahin zu wirken, daß auch nach der neuen Regulierung das Wagenaufsichtspersonal mit dem Maschinenpersonal gleichgestellt bleibe. Genosse Weigl und Genosse Kopac aus Triest verwiesen beide an der Hand von Beispielen in flammender, mit lebhaftem Beifall aufgenommener Rede auf die Schädlichkeit der kleinen Vercinchcn, welche absolut nichts ausrichten können und forderten zum festen Zusammenschluß in der Gewerkschaft auf. Nachdem noch Genosse Ott den Rechenschaftsbericht des Dispositionsfonds gebracht hatte, wurde die Konferenz geschlossen. Die Protestaktion des Wächterpersonals der Stnats-bahnen. Wie wir bereits berichteten, hatte am 3. Juli 1913 in Wien eine große Prolestversammlung aller Wächter von Wien und Umgebung stattgefunden, die gegen die Behandlung von seiten des Eisenbahnministeriums gegenüber dem Wächter-personal energisch protestierte. In derselben Versammlung wurde auch eine Deputation gewählt, die von der Versammlung den Auftrag erhielt, dem Eisenbahnministerium die Meinung des Wächterpersonals vorziilegen und insbesondere in der Frage der Nachtdienstzulage eine gleiche und gerechte Behandlung zu verlangen. Am 6. November 1913 fand nun in Wien eine neuerliche Versammlung der Weichensteller, Bahnwärter und Wächter statt, die massenhaft besucht war. Personalkommissionsmitglicd Genosse Sommerfeld brachte den Bericht über die stattgefundene Deputation und über die Vorgänge in der letzten Personalkommissionssitzung. Aus seinen Ausführungen sei hervorgehoben, daß die Vorsprache beim Eisenbahnministerium, um welche bereits anfangs Juli 1913 augesucht worden war, erst im Oktober 1913 stattfinden konnte, und zwar deshalb, weil man im Eisenbahnministerium während des Sommers für die berechtigten Klagen der Wächter keine Zeit zur Anhörung hatte. Die Versammlung geriet bei dieser Mitteilung in große Erregung. Von einer Gewährung der Nachtdienstzulage au die Bahnwärter will man im Eisenbahnministerium nichts wissen. Begründet wurde die ablehnende Haltung vom Herrn Ministerialrat Dr. Boeß damit, daß die Bahnwärter nebst ihrem Gehalt Naturalbezüge haben und sic deshalb keinen berechtigten Anspruch auf die Nachtdienstzulage erheben können. Reichsratsabgeordneter Genosse Toms ch i k, von der Versanimlung stürmisch begrüßt, legte in einer ausführlichen Rede dar, wie das Eisenbahnministerium durch die pfuscherische Personalpolitik, die es betreibt, stets dafür sorgt, daß nicht nur einzelne, sondern stets alle unzufrieden sind. Genosse Adolf Müller bespra"' die unstichhältige Begründung, die sich das Eisenbahnministcrium für die itokps gcwährung d erNachtdienstzulage an die Bahnwärter zurecht* gelegt habe. Während im Jahre 1908 die Nachtdienstzulage mit der Begründung gewährt wurde, daß sie ein Ersatz für die beim Nachtdienst erwachsenden Mehrauslagen sei, lasse man jetzt für die Bahnwärter dieses richtige Argument nicht mehr gelten. Reichsratsabgeordneter Genosse Rudolf Mülle r, von der Versammlung ebenfalls lebhaft begrüßt, schilderte, wie unter dein gegenwärtigen Eisenbahnministcr das Personal geradezu provoziert werde. Der gegenwärtige Minister habe mit Rücksicht auf seine Vergangenheit alle Ursache, mit seinen aufreizenden Maßnahmen und Plänen vorsichtiger zu sein. Auch er wird das Kraut nicht fett machen, und zwar trotz seines Liebenswerbens beim Unternehmertum und bei den Scharfmachern. Genosse B r a n d st ä t t e r aus Hainfeld zeigte zum Schluß mit einigen Beispielen, wie es mit den Naturalbezügen der Wächter bestellt sei. Die Wächter müssen der Staatsbahnverwaltung bedeutende Pachtzinse für jedes Grundstück bezahlen, und erst in der letzten Zeit ist einem Wächter der Pachtzins um ISO Prozent erhöht worden. Daraus sei allein schon ersichtlich, daß das Argument des Eisenbahnminifteriums unstichhältig ist. Nach einigen anfeuerndeu Worten schloß der Vorsitzende Genosse Schoderböck die imposante Versammlung. Aus den Organisationen. Bregenz. (A d r e s s e n 5 n d c ru n g.k Infolge Rücktrittes des Obmannes sind sämtliche Zuschriften bis auf weiteres an Ioha n lt M ahcr. Blockst g>n a l d i e n e r in Vor-k l o st e r, S ch l a ch t h a u 8 g a s s e 75, zu adressieren. Rndig. (S u b k a s s i e r.) Als Subkassier für die Station Knöschitz wurde Genosse Rakuschan bestellt. „Es gibt nur eine Wahl: Entweder »tau drückt die ganze Arbciterwelt wieder auf das Niveau von rechtlosen Sklaven und Hörigen herab, und das ist unmöglich, oder man erkennt sie als gleichberechtigte Staatsbürger an, hebt ihre geistige und technische Bildung, läßt sie sich dann aber auch organisieren, räumt ihnen den Einfluß ein, den sic brauchen, um ihre Interessen zu wahren. Wir dürfen aber nicht vergessen, daß nur diese Organisation der Arbeiter die Regierungen und die Besitzenden so nachdrücklich au ihre sozialen Pflichten erinnerte, daß eine ernsthafte Sozialreform in Angriff genommen wurde; die sich geltend machenden Stimmen der Wissenschaft, der Kirche, der Humanität waren in den Tagen des Tanzes um daS goldene Kalb viel zu schwach. Die selbstbewußte Organisation des ArbciterstandcS au sich ist der Ausdruck der weltgeschichtlichen Tatsache, daß die Menschheit eine Kulturstufe rreicht hat wie nie früher; eilte Kultur-höhe, die auch die unteren .Klassen nicht mehr zum passiven Fußgestell der oberen, sondern zu einem selbstbewußten aktiven Glied deS GesamtorganisinnS machen will und kann." Geheimrat Professor Dr. Gustav Sch moller: „Grundriß der Volkswirtschaft". » Verschiedenes. Die lichtfruhcn Hühner und dir kapitalistische Eierhetzjagd. „Mit den Hühnern zu Bett!" sagten unsere Großeltern; und das war eine goldene Lebens- und Gesundheitsrcgel, aus der ein großer Respekt Uor der hygienischen Weisheit des Hausgeflügels sprach. Nun ist das Wort aber längst zur leeren Phrase geworden und hat bei dem „intensiben" Leben, das wir führen, seine Bedeutung für menschliche Geschöpfe für immer verloren; und jetzt scheint eS gar auch hinsichtlich der Hühner selbst widersinnig werden zu sollen. Bis vor kurzem noch pflegten die Hühner mit der Sonne schlafen zu gehen und mit der Sonne wieder aufzustehen, lind nun soll, was sie seit Jahrhunderten geübt, von Grund aus geändert werden: man will die Hühner, um sic zu einer größeren Gewinnquelle zu machen, an ein richtiges Nachtleben gewöhnen. Die armen Tiere sind die Opfer der vielen Geflügelzuchtausstellungen geworden ; es geschah, daß ein besonders profitgieriger Hühnerzüchter die Beobachtung machte, daß die Hühner, die er auf Ausstellungen schickte, ihm weit mehr Eier legten, als ihre zu Hause gebliebenen Schwestern. Er suchte mit heißem Bemühen die Ursachen dieser merkwürdigen Erscheinung zu ergründen und fand — wahrscheinlich zum großen Leidwesen der Hühner — die Erklärung: auf den Ausstellungen gehen die Hühner nicht mit der Sonne, sondern mit dem elektrischen Licht schlafen. Da die Hühner törichte Wesen sind und zudem keine Uhr besitzen, haben sie auf den Ausstellungen die schlechten Gewohnheiten regelrechter Nachtbummler angenommen; zu diesen Gewohnheiten gehört auch die späte Nachtmahlzeit. Die Ergebnisse des verkehrten Lebens zeigten sich bald in Gestalt erhöhter Eierproduktion, die ohne weiteres als eine Folge des verlängerten Arbeitstages und des Futterzuwachses bezeichnet werden kann. Der schlaue Hühnerzüchter rieb sich, nachdem er diese Entdeckung gemacht, vor Vergnügen die Hände und beschloß sofort, in seiner Zuchtanstalt die Zahl der Arbeitsstunden zu erhöhen. Da die Hühner nicht organisiert sind und infolgedessen auch nicht in der Ausstand treten konnten, brauchte er nur in den Hüherställen elektrische Beleuchtung cinzuführcn, um die gutgläubigen Tiere an die neue Ordnung der Dinge zu gewöhnen; heute funktioniert seine Eierfabrik, die früher mit Sonnenuntergang ihre Pforten schloß, bis 10 Uhr abends. „Meine Produktion ist um 25 Prozent gestiegen/' sagte der herzlose Kapitalist zu einem Journalisten, der ihn auf der Londoner Hühnerzuchtausstellung einem Interview unterzog. Der idealgesinnte Zeitungsmann glaubte cinwenden zu müssen, daß die künstliche Lebensweise, an die der Herr seine fleißigen gefiederten Haustiere gewöhne, immerhin den Eierertrag erhöhen möge, aber bei all dem doch grausam bleibe, da sie die Tiere ermüde und ihr Leben verkürze. „Was kommt eS darauf an, ob ein Leben kurz oder lang ist, wenn cs nur »intensiv« und fruchtbar ist!" antwortete zynisch dieser spartanische Philosoph des Hühnerhofes. , , Literatur. „Der Kampf", sozialdemokratische Monatsschrift, Jahrgang VII, Heft Nr. 2 (November 1913), ist soeben erschienen und enthält folgende Beiträge: Otto Bauer: Die Grundlage unserer Taktik. Friedrich Austerlitz: Politik und Strafrecht. Otto Lang (Zürich): Die Volkswahl der Richter. A. Rodler: Der § 14 und das Majoritätsprinzip. Engelbert Pernerstorfer: Ein neuer Utopist. Franz Petschek: Formen der Bauarbciterorgaui-sation. Josef Luitpold Stern: Richard Dehmel. Bücherschau: Tschechische Parteiliteratur; Industrieller Großbetrieb. Eingesendet. (pr Mise Rubrik übernimmt Ht Redaktion feine Berautwortinig.) Alles wird teurer, nur das bestbekannte Bettfedcrnber-sandhaus Josef B l a h u t in D e s ch e w i tz, B ö h m c r w a l d, läßt bei seinen anerkannt vorzüglichen Betlfedern und fertigen Betten keine Preiserhöhung eintreten, trotzdem die Qualität der von ihr gelieferten Waren nach wie vor die anerkannt denkbar beste ist. Es liegt im Interesse des Publikums, sich an diese bestrenommierte und allseits warm empfohlene Spezial-jirma zu wenden. Leinenwareu, die Jahrzehnte nushalten, sind von Hausfrauen stets gern gesucht und bilden den Wunsch in jedem Haushalt. Wer Leinwand und sonstige Webwarenartikel von unverwüstlicher Qualität zu kaufen wünscht, der wendet sich vertrauensvoll an die Leinenfabriken Jos. Kraus in Nachod, die die seit 46 Jahren als eine außerordentlich solide und vertrauenswürdige Bezugsquelle bekannt sind. Auf Wunsch sendet die Firma Jos. Kraus in Nachod ihre überaus reichhaltigen Musterbücher an jedermann franko zu. Mitteilungen der Zentrale. Zentralausschußsitzung vom 29. Oktober 1913. — Berichterstattung über den gegenwärtigen Stand der Lohnangelegeicheiten der Arbeiter der k. k. Staatsbahnen und die Haltung des Eisenbahnuiinisteriums in diesen Fragen. — Bericht über die bisher stattgefundcnen sek-tionsweisi.n Sitzungen des Arbeiter-Zentralausschusses. — Berichte, Diskussion und Beschlußfassung über Angelegenheiten des Personals der Berufsgenosseuschaft-ließen Unfallversicheruugsanstalt. — Bericht und Beschlußfassung bezüglich des Lebensmittelmagazins in Knittelfeld. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Turnnu-Licbcuau. Lim 9. November um 8 Uhr abends im Vereinslokal in Ohrazcnitz. Eggenbnrg. Am 0. November um A4 Uhr nachmittags in Lehrs Gasthaus in Limberg. Klosterneuburg. Am 14. November um 8 Uhr abends in der Schicßstätte Generalversammlung. Brün». Am 16. November um ,'•< 10 Uhr vormittags im Arbeiterheim, Jusagasse 8. Uuzmarkt. Am 16. November um 3 Uhr nachmittags im Vercinslokal (Konsumverein). Komotau. Am 16. November um 2 Uhr nachmittags in Georgs Gasthaus in Oberdorf. Gmünd. Am 16. November um 3 Uhr nachmittags im Vcreinslokal. Wickwiti. Am 16. November um 3 Uhr nachmittags im Hotel „Sonne". Sprechsaal. Wahlen in die Lotalkvnimissiu» der Krankenkasse in Klattau. In der Zeit vom 10. bis 2!. November d. I. werden die Stimmzettel für die Lokalkommission abgenommen. Wir fordern die Kollegen auf, ihre Stimme nur auf folgende Kandidaten zu vereinigen. Bahnerhaltung: Franz H u l a, Bahnrichter. Ludwig S a t r a, Zimmermann. Verkehr: Franz Sindelar, Wagenmeister. Wenzel Koloro s, Magazinsarhciter. ZugSfilrderung: JaroSlav Kellnc r, Lokomotivführer. Franz M and a, Kesselschmied. Adressenänderung. Das Arbeitecausschußmitglied Karl A nt ft l e r, gibt infolge seiner Versetzung nach Wien seine Adresse wie folgt bekannt: Wien XX, Burghnrdtgasse 25. Eventuelle Zuschriften sind an diese Adresse zu richten. Offene Anfragen. An das k. k. bisenbahnnttiiisterinml Die Rampenwärter der Strecke Gaisbach-Budweis erlauben sich, an das f. f. Eisenbahnministerium die höfliche Anfrage zu stellen, ob eS nicht baldigst geneigt ist, diesen mörderischen Dienstturnus von 18/0 Stunden einzustellen und den früheren Turnus wieder cinzuführcn, indem die betreffenden Rampenwärter jetzt schon ganz erschöpft sind und die meisten wegen Dienstesüberbürdung schon krank waren, daher sind die Betroffenen genötigt, in kurzer Zeit jede Verantwortung ab-zulchucn. D i e R a m p e n w ä r 1 e r der Strecke Gaisbach-Budweis, A» dir Direktion der k. k. priv. Eisenbahn Wien-Asstang. Die Kaserne in Sollenan befindet sich in einem Zustand, der den bestehenden Vorschriften über die Kasernenordnung nicht entspricht. Insbesondere entsprechen die Raumverhältnisse nicht. Ist das der Direktion bekannt? Gedenkt sie endlich die notwendigen Aenderungen vornehmen zu lassen? Briefkasten der Redaktion. Steinbrück. Wir glauben kaum, daß Sie Anspruch auf einen Härtenausgleich Hatzen, doch müßten Sie uns vor allem Ihre Anstellung«»- und Vorrückungsdaten genau angeben. (750/3, M. 013.) Für den Inhalt 4» In. »erate übernimmt die Redaktien und Admlnl-etratlon keine wie Immer geartete Ver-o e antwortung. e o Für den lekalt der In-. lernte übernimmt die Redaktion und Admlal-etratlon keine wie I Immer geartete Ver-1 e o aifwertung. e e »Ättei neue aE BETTEN Kil--.toeT6e^auHrnro'l»<(irld|U^ni K 18--, K 84- -. lAnMiwIfir bannen» weiche „richtig. K,»o -.K Wr.K «•-. --------- -------------—“-ttiüett lUtbenl jjmS IauteotemOtttlnlrt aeiaot. I 6uÄ obe« l Bntert... tso em lang. U* ea breit K ioK ll'-«K w- und K 18-. »«Betet lang. . ... v ... - — " -v—, l ftoomnen “i em breit t 8-telline itnnfo per Nach. Potlooetafitune breil K 10-, K il'-.K ID'- und K 18'-. » uueti >40 em beeil K 18 -, K >» -, K K ir—. »» g. 68 am breit K *•-. K »80, und K «eo om fang, TO c K 4'6» und K 6 60. Onleetlnune auch nach jeder beliebig «Raiangane Haar-Matratzen out I Wett i" K 87'-. befiete K »»'- sietlanb ftr-ttabme von K >0 aufiufirt». Umtaulch »«^Rücknahme gegei'P' eettattet «tieiiebltt lachlel, tTtfbed Wr. 170 bei Billen. Bütz» Jß Gegen Monat» Zahlungen voa IKmreeit ea Ohne Antßhl. 6 Tage zur Probe Illustrierten Katalog gietis und frei. Biak & Freund, Postfach 569/3 Wien ¥2/a Ge», m. !»• El. goh. und Nik. Lrlit, Barkenbefitzer, Pola e>npfehlkn ihre uaturcdjten Jstriauer und Dalmatiner Weine zu folgenden Preisen: Lisianer, rot ... fl 60 ttitb M Heller Ovollo (mild) . . . ü 56 uttb — Hell ei Lissaner, iveifi . . „ 64 „ 6« .. 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Aber die moderne Wissenschaft könnt gute Vorbeugung»- und Kräfti-gungsmothoden, nicht nur Wasserkuren oder Leibesübungen, diese strengen gerade nervenschwache Personen über die Gebühr an, nein, einfache Kegeln zur Lebensführung sind es, vor allem die rechte Ernährung. Es gibt ein Präparat, das echte Kola (Marke Dultz), dessen Hauptwirknng „Anregung“ ist ohne nachfolgende Erschlaffung, wie solche bei Reizmitteln gleich Alkohol, Kaffee etc. unausbleiblich Ist. Kola (Marke Dultz) erfrischt den Geist, verleiht neue Spannkraft, die über rasche Ermüdung hinweghilft; — die Energie steigert sich, das Blut kommt in Wallung, die Herztätigkeit wird gehoben, und durch die schnellere Blutzirkulation wird der ganze Körper besser ernährt und gekräftigt, vor allem das Gehirn und das ittickenmark. Die Verdauung wird besser, der Magen nimmt die in der Nahrung Überreichlich enthaltenen Phosphor- und Lezithin-Verbindungen sowie die logenannten „Blutnährsajze“, die sich in Milch und Eiern in genügender Vfonee vorfinden, auf und verarbeitet sie zu „Nervennahrung“ viel besser. Prof. Pettacci, der Leibarzt des Papstes. wirksamer und zweckmässiger als irgend ein Chemiker im Laboratorium es tun kann. Dies ist der richtige u. nattir-lh-beWeg der Nervenernäbrung, nämlioh Schonung u. Erhaltung der vorhandenen Kräfte und die Anregung zur natürlichen Ergänzung der verbrauchten Kräfte direkt aus der täglichen Nahrung. Füttern lassen eich '■ die Nerven nicht, deshalb sind alle sogenannten Nervennähr-mlttel fast wertlos, wenn nicht gar schädlich. Viele Aerzto verwenden Kola (Marke Dultz) nicht nur für ihre Patienten, sondern auch für sich selbst. Berühmte Professoren in aller Welt haben diese in Krankenhäuser eingeführt und grosso wissenschaftliche Abhandlungen darüber geschrieben. Auch der Leibarzt des Papstes und die Leibärzte des Königs und der Königin von Italien haben sich lobend ■darüber geäussert. Ein Student schreibt darüber folgendes: „Das übliche Pathos widersteht mir. Ich erzähle Ihnen bloss Tatsachen. Infolge peistigor Ueberanstrengnng und nicht genügender Nahrung waren meine Kräfte derart gesunken, dass map, wie ich erst neulich erfuhr, in meinem Bekanntenkreise überzeugt war, es ginge mit mir zu Endo. Ich litt so sehr an Kopfschmerzen, dass ich manchmal beim Gehen nur zaghaft aufzutroton wagte. Ich hatte schon mehrere nervenstärkende Kräftigungsmittel gebraucht ohne merklichen Erfolg. Da fielen mir Mitteilungen über ihr Präparat in die Hände. Ich Hess mir das Buch darüber, offen gesagt, mit sehr wenig Vertrauen kommen. Trotzdom beschloss ich, einen grösseren Versuch zu machen. Das war vor zwei Monaten. Ich wandte regelmässig das echte Kola (Morlto Dultz) an, ohne meine Lebensweise zu ändern. Nach wenigen Tagen schon stellte sieh der Erfolg ein. Der stechende Kopfschmerz verschwand spurlos, ungewohnte Lebenslust und Schaffensfreude und ein frohes Gefühl von Kraft und Stärke erfüllten mich. Meine Freunde und Bekannten wundern sich über mein jetziges Aussehen, und Ich hin gewlssermassen zur wandelnden Reklame für Ihr Präparat geworden. Ans dem Gesagten worden Rio, ohne dass ich es ausdrücklich erkläre, entnehmen, dass Ihnen mein holsser Dank gebührt.“ Diese wahrheitsgetreuen Worte eines gebildeten Mannes sollten jeden denkenden Menschen veranlassen, ein so erfolgreich wirkendes Präparat kennen zu lernen, zumal dies nichts kostet. — Eine Postkarte an die Adresse Iloiligo Geist-Apotheke, Budapest VII, Abt. 6. genügt und jeder erhält von dort ganz, umsonst das in vorstehendem Schreiben erwähnte interessante und belehrende Buch über Nervenleiden portofrei zugesandt. — Es ist aber sehr ratsam, bald zu schreiben, ehe die neue Auflage Vorgriffen ist. mit jeSe« tage Beste und reellste Bezugsquelle! Biälige .. «MLV-vfl.--fl >*»,&• mAj. wordon die Ansprüche gröber, die man an due Können des Einzelnen «teilt Nur mit gediegenen Kenntnissen kommt man hente vorwärts und bestellt siegreich den harten Kampiumsöaßels. Bedienen Sie sich daher der weltberühmten S«lb«t Unter-richtewerke „System Kurnuck-flachfeld“ zu Inrei Weiterbildung Grtlndl Aunbildnng zum Monteur. Maschinisten, Werkmeister, Betriebsingenieur, Werkzeug - Maschinenbauer, Maschinen Konstrukteur, Ingenieur, Former u. Gießer* meisier. Gießerei-Techniker, Bauschlosser u Installateur, Kunstschlosser und Kunstschmied, Lokomotivheizer un* - Führer. Eisenbahn-Techniker, Elektromonteur, ^.lelitromechaniker. Elektro-uhimacher, Elektroinstallateur, Elektroingenieur Ausführliche FrospeV*« ind eine 62 Seiten starke Broschüre „Karnack Mac hie Id“ mit Pro-ne tafeln werden aut Verlangen lederm kostenlos eugesandt ticrfcfitor.tben Sie beim Einlauf von frvtiacn Nmn linb Likören. 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