(PoStnina placana r gotovini.) _____ QErfAcint wSchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ---- ------------ •4rlfHdtwi(t ,»d etfiMttaifl: V«t»»v«> »ttca Kr. «. Seleyto«tl. — HriMnblozsq«« ontxn I» d«r *Vt»a(ht«n ptpt« ?er«ch»»,g billig»«» »«bah,«, entgeqrng-no«»«» »»I » a • V i • H»: Mr dai Island aUiWIflhita Din 10 —, basttaWa IHn jo,~. ea«,!Shria vl-«o.—. Rfl, da» ■*«Imüi «*t1pt«*etit «rh>h»»g. — «tnjelne Sk»»»-n» Din —,ro Rnmmcr 87 ||_ Zum 70. Jahrestage eines gesegneten Lebens. Der glvße Dicht«? der Ostschwai-en. Ada)» Müller Guttenbrunn, feierte am vergangenen Tonn« tag seinen 70. GeburtStag. Was dieser Mann seine« Volke geworden, da« wird an anderer Stell« von berufrndcrem Muud« gesagt. Wenn in diesen,'Tagen eine heiße Freude über die weiten Ebenen der Ost»-länder loht, denen schwäbische BaucrniMde den reichsten Pr ciS deutscher Arbeit abgerungen/ so ist e« an unS, an dieser Freude teilzunehmen, I Adam Müller-Guttenbrunn war bch Deutsch«« Sloweniens in der Vorkriegszeit btkaifnt, wie e« andere ragende Dichtergestalten der Dettschen sind. Seine Glocken der Heimat klangen aij unser Ohr und in unser Herz und sagten u»S nickt mehr, als sie anderen deutschen Stämmen sagten: Im alten weiten Ungarn lebt ein starker und doch versinkender Zweig des deutschen Bolke«. Unsere Syi-paihien flogen über die starren @i«nz«n\unbj ve>flatterten dort in ihrer Ohnmacht. ES kam der große Krieg und seine eisernen Räder snhren die alten Grenzen und Trennung«« nieder. Wir fanden uu« mit den Menschen deS schwäbischen Dichter«, mit seinem brennenden Leid und seinen Wcckerfolgen in einem frei eren Lande wieder. Wir reichten seinen Schwaben die Bruder» Hand, erschraken vor der Größe der von ihm gc-bannten Gefahr und waren dankbar, denn wir be» griffen nun, daß er auch für uns geweckt hatte. Er hat unS den stärkeren Bruder am Leben erhalten, ist auch unser Dichter geirorden'nnd wird es in der Zukunft, die sich für Schwaben und Deutsche in Slowenien gemeinsam ausbaut, noch »ehr sein. Wir bringen dem Herold der Schwaben, dem großen Lotsen seine» BolkeS in einer Zeit, da die Adam Wüller-Huttenbrunn, der ßrweckcr und völkische Erzieher der Hstfchwaben. Bon Dr. Stefan Kraft, Rovifad-Neufatz. Der beste Sehn des östlichen Schwabenstammes steht an der Schwelle dcS Greisenalter» und will ruhen »ach einem Leben unermüdlicher Arbeit und steten Kampfe«, da« der Kunst, der Verbreitung w-hrer Kultur, in den letzten Jahrzehnten seines Schaffen» aber vornehmlich der völkischen Erweckung und Erziehung, der Wiedergeburt seine» heimatlichen deutschen Volt»-stamme», der Schwaben im Osten, gewidmet war. Adam Müller Guttenbrunn ist Künstler, aber mehr noch Kritiker, streitbarer Didaktrker und Cultur Politiker. Al» solcher wurde er zum VolkSerzreder und Nationalpo-linker vornehmster Art. So sehr all seinen Schöpfungen künstlerische» Maß innewohnt, ist da» Schaffen im Sinne de» I'art pour l'art uitt f-lne Sache gewesen. In seinen Adern flkßt unverfälschte», vorwärtsdrängende» Kolonistenblut. Er steht mit beiden Füßen im Leben und nimmt an aUen Crichclnungen deS Leben» aktiven, kritisch ausvaueud«» Anteil. Zeit seine» Leben» stand er in Kampfstellung gegen Mißständ« und Schäden, die an der sozialen Struktur und in der kulturellen Lebensführung der Gesellschaft unserer Zeit, namentlich in seiner »weiten Heimat, der Kaiserflad« Wien, mit der er so innig verwachsen ist'wie kaum ein geborener Sonntag den 29. Oktober magyarischen Wogen wild anbrandeten, unser« herzinnigsten Glückwünsche zu seinem 70. Geburtstage dar. Wenig Menschen ist es beschieden, von so hoher Warte au» ein so reiche« Leben zu überblicken in dem stolzen Bewußtsein, daß eS «in Leben de« Segens und der Ausrichtung sür ein ganze? Volk und dessen Schicksalsgenossen war. Heil Ada« Müller-Guttenbrun»! Geburtstagsgrüße aus aller Welt an Adam Müller-Guttenlmmn. In weihevoller Stimmung denkt die Gi» meinde Guitcnbrunn an ihren großen Sohn Adam Müller.Guttenbrun» bei Gelegenheit seine« 70. Geburtstage« und «»»bietet demselben den au« echt schwäbischen Herzen entspringenden Innigen Glückwünsch: Die Allmacht möge ihn zum Wohl« s«in«r Litben, zur Zierde und zum Ruhme seine» schwäbischen BolkSstamme« in vollster GeisteSfrifche und vollkommenster Gesundheit bis an die äußerste Grenze des MensckunaUers erhalten. Guttenbrunn, am 28. September 1922. Die Gemeinde: Josef Gtiß, Michael Bangert, Notar. Gemcindenchter. « * • Den literarifchen Wert nnd die dichterische Be-deuiung der Werke Müller-Guttenbrnnns zu kenn-zeichnen, muß ich berufeneren Beurteilern überlassen. Der HerzenSpsticht jedoch möchte ich auch hesühl und Selbsteihaltung«wiüe» beseelten sächnichen Volksgemeinschaft hat Sdam Müller außer den Grund-lagen seiner deutschen Bildung gewiy auch manch fruchtbare» Samenkorn in fich aufgenommen, da» mit dazu beitrug, seinem Leben die »ielfichere nationale »tt« der Kampf um da« Deutschtum in Ungarn in der Publizistik zusammen, dann lernte ich den Dichter schätzen und lieven, der e« verstanden hat, seinen Banater Schwaben in der Literatur eine Stelle zu erobern, auf die sie stolz sein können, und der durch seine Schriften nicht zuletzt dazu beigetragen hat. nationalen Sinn in ihnen zu wecken und zu stärken. Wa« gäben wir darum, «inen sächsischen Müller-Guttenbrunn zu haben! Ihm selbst aber ist wohl daS schönst« Lo« zuteil geworden, indem er sagen kann: ich habe nicht umsonst gelebt 1 Hermannstadt, August 1922. D. Fr. Teutsch, Bischof. * • * Vom Herzen gern hält' ich Adam Müller-Guttenbrunn den Anblick gegönnt, den der Be-ratungSsaal de« Temeschwar^r Deutschen Hause» gestern bot: der Deutsch-schwäbische BolkSrat beriet über die Ehrung uusere« großen LandSmanneS, der die 70 erreicht hat. Der Anblick wäre sür den Dichter sicher der schönste Lohn gewesen, der ihm bei dem schönen Anlasse zuteil werden kann — nicht nur deshalb, w«il man ihn zu ehren beabsichtigt, sondern weil die geschilderte Szene — deutsche Männer, die im Temeschwarer Deutschen Hause ihres deutschen HeimatSdichter« gevenkea — eine sinnjällige Darstellung dessen ist, wa« für ihn so viele Jahre hindurch Verheißung war. De»selbe Mann, «er durch die Schilderung der Landnahme der Schwaben un« «ine Art NaUonalepo« geschenkt hat, gibt un» in seiner Person den Helden, der un« aufrichtet und stärkt, schon durch sein Dasein, denn er vereint und verbindet uns im Dankgesühl und Stolz und beschleunigt die Herausbildung emeS deutschen Volk«-bewußtsei»«. Wir brauchen solche Ideale. Dem Himmel sei gedankt dafür, daß wir sie unS nicht erst ersinnen mußten, daß unser Ideal ein wirk» licher Mann ist. Ein wirklicher und von Gegenwart zu Gegenwart Wirkender. Gott gebe, daß er uu« noch ost veranlasse, den GeburtStag unseres Schwabendichters, de« Wirlenden und trotz seine« AlterS Rüstigen, zu feiern. Temeschwar, am 20. September 1922. Dr. Franz Kräuter. Abgeordneter de« Brlleder SLahlkeiseS. Erst seit drei Jahren stehen die Deutschen BeßarabienS in engerer Fühlung mit den deutschen Gruppen deS frühere» Oesterreich und Ungarn. Aber schon hat der Name Adam Müller-Guttenbrunn hier eine Gemeinde von Verehrern um sich gesam-melt, wie kein zweiter. Und daS kann nicht ander« sein. Wer seinen Roman „Götzendämmerung" oder die »Glocken der Heimat" in die Hand nimmt, legt sie nicht weg, ohne sie mit tiefen innerem Begreifen biS zu Erde gelesen zu haben. Jeder Roman bietet auch sür jede» von unS eine Fülle von Anregungen, die zu Vergleichen reizen, denn e« wird hier das« selbe tragische Schicksal eines deutschen VolkSstammeS im Meere der Fremdstämmigen geschildert, wie wir e« in der eigenen Vergangenheit erlitten habt«. In- Richtung zu geben, ihn zum streitbaren, nimmermüden Verfechter deutscher Lebensart und Kultur und »um nationalen Eiwecker seine» heimatlichen Schwaben» stamme» werden zu laffen. Der vierjährige Aufenthalt unter den sächsischen Brüdern in Siebenbürgen war nach dem Elternhau« und HeimatSdorfe die nächste wichtige Leben»fchule de« „Ewtfwabm*. Sein Bildungsgang hatte noch ein unvorherge-sehene« Hindern!« zu bewältigen. Adam Müller war auf Anraten eine« Onkel«, de» Dorfdader« von Gülten-brunn, bestimmt worden, eine Fachschule zur Heran-bilduag von Militär-Wundärzten, da« Wiener Jose» phtnum, zu besuchen. Al» jedoch Onkel und Neffe 1871 in Wien ankamen, war dies« Fachschule bereit« auf» gelassen. Ein neue« Hemmnis auf dem Wege nach auf-wärt«. Adam Müller überwindet e« und gelangt auf einem Umwege zu seinem wahren Lebensberufe, zum Beiufe de« Dichter« und Schriftsteller«. Vorübergehend vom Onkel, der sich keinen wetteren Rat wußte, in einer Vaderstube untergebracht, bahnt fich der junge Müller selbst den Weg au« der Sackgasse. Er tritt tu eine Handelsschule ein und wird uach deren Ablolvierung, Ll'iährig, Post- und Telegraphenbeamter in Linz. Und nun beginnt da« Weiden de« Dichter» und Schrift» steller« Adam Müller-Guttenbrunn. Der in ihm wohnende Schaffcn«irieb läßt ihn zunächst noch rafllo« an der eigenen Persönlichkeit, »n der Vertiefung seiner dem un« der Dichter unsere VolkSstämme in ihrer zähen Arbeit an ihrer kulturellen nnd wirtschaft» lichen Entwicklung zeigt, weist er un» die Wege zu» eigenen Kampf nicht nur um die Selbstbehauptung, sondern auch um die Durchsetzung unserer Umgebung mit deutscher Kultur. Mögen die Worte de« greisen Apostel« unsere« deutschen Kolonistenvolke« auch bei unS immer mehr Eingang finden und sein Werk bald in keiner Büchnet und in keinem deutsche» Hause mehr fehlen. Wir aber, die wir den Heimat-dichter Ad>,m Müller Guttenbrunn in seinen Werke» kennen und verehren gelernt haben, senden ihm zu seinem 70. GeburtStag herzliche Glückwünsche und gedenken seiner in inniger Verehrung. Tarotino, Beßarabie». H. Ro«»mich, Gymnasialderettor. Ava» Müller-Guttenbrunn hat ein Lebe» de« Kampfes gegen die Unterdrückung der Eigenart und der geistigen Selbständigkeit seines Volke? hinter sich. Der Kampf konnte aber nur erfolgreich sein, weil eS seinem hinreißenden Temperament gelang, sein ganze« Volk dafür zu begeistern, e« zu deutscher Art nnd Sitte, zu deutschem Denken und Fühlen zurückzuführen. Dem Schriftsteller, der an seine» Lebensabend glücklich von sich sagen darf, daß er seine« Volkes geistiger Führer wurde, dem Politiker, der sich rühmen darf, Hnnderttausende an« dem Dornröschenschlaf der Uniätigkett und der geistigen Verarmung wachgerufen zu haben, dem Deutschen, der zwischen Heimat- und AuSlandsöhueu ein neue« unzerreißbares Band schlang, dem Künstler, dem e« gelang, so leuchtende und prächtige Bilder deutschen BolkSiums zu schaffen, gilt heute Gruß und Dank de« deutschen Volke«. Der „Meister Jakob" steht heute alle feine Kinder, die er zu tüchtigen Menschen erzog, in der Vollkraft ihreS Schaffens um sich, uno wenn auch noch nicht all ihr« Wünsche erfüllt find, so darf er doch sreudig und stolz sich rühmen, in seiner E, Ziehung den Grund gelegt zu haben, auf dem sie selbständig weiitr ausbauen können. Berlin, Ende September 1922. Dr. Adolf Koester, ReichSmmisier de» Inner». JtoüUfrtK NmMchau. Inland. Die Regierungskrise. Die politische Lage war während der letzten vierzehn Tage sehr gespannt. Die Beo^rader radikale Tribuna schreibt in ihrer DonnerStagnum»er, daß der Krieg«»inister Va^r, der Finanzminister Dr. Ku-manudi, der Innenminister Timot-jev c, der Minister für soziale Fürsorge Dr. Znjav und der Ackerbau-minister Ivan Pueels auf der Ministerliste deS neuen Kabinette« nicht figurieren werden, da« eute Wahlregierung vorstellen wirb. DaS zitierte Blatt Bildung und Erweiterung feine« Gesichtskreise« arbeiten. Er sucht und findet mannigfache geistige Anregung im Verkehr mit bedeutenden Männern de« damaligen Linz, darunter auch den kraftvollen, nackensteifea, »rinjipien-starren Bischof Rudigier, und im fleißigen Besuche de» Theater«, dem er schon ia Wie» seine besonder« Liebe zugewendet hatte. Au» dieser Liebe keimte leidenschaft-Ucher Widerspruch gege» Mißstände un» Jrrgänge. die er am Liozer Lande«theater wahrnahm und so erwachte in Adam Müller der temperamentvolle, scharsfinnig« Theaterkritiker, der berufen sein sollte, im geistigen Zentrum de» Reiche«, in der Kaiserstadt Wien, ein« neuen Theaterkultur den Weg zu bahnen. Bald ver-suchte er fich auch mtt eigenen dramatischen Schöpfungen, die ein hoffnungsvolle», junge« Talent erkennen ließen und ank den jungen Schwaben, der mit kühnem Griffe die schwierigsten dramatischen Nuiaaben zu (iien sucht«, dir Aufmerksamkeit führender Männer der Literatur und Kunst lenkte, darunter auch Heinrich Laabe«, de« damaligen berühmten Direktor« de« Vurgtheater«. Im Jahre 1880 sehen wir Sdam Müll« schon in Wien, im «ngcren Kreis« Laube«. Er schrieb nun «in« Reih« von Theaterstücken, die über die deutschen Bühnen gingen und in denen der Dich:er mutig für freie« Menschentum, sür da« Recht der Persönlichkeit gegen «ngh«rzige Konvention und Moral «intrat. Immer mehr wendet «r fich jedoch der Kritik zu und findet hur «i» reiche« Feld reformatorischer Tätigkeit. Da« Wiener V:lk«bildung»wesen lag damal» im argen. Da» Theater Tretet alle dem ^oWif&iDirtfifiaftlitöert Berein der Deutschen bei! Nummer 87 «eint, daß kk gegen wärt,ye Krise nicht nur eine Krise deS Kabinelte«, sondern eine Krise deS ganzen KoalitiovSsystemS sei. Eine tschechische Anleihe für Jugoslawien. Der Finanzminister Dr. Knmanudi wird ge« legentlich seiner Teilnahme an den Prager Befreiung« feierlichkeiten mit maßgebenden tschechischen WirtfchaftS-kreisen bezüglich einer Anleihe von 200 Millionen Tschechokronen für unseren Staat in Verhandlungen di treten. Austand Lärm im tschechischen Parlament. Gelegentlich der Debatte über die Regierungserklärung des neuen Kabinettes haben sich im Prager Parlament erregte Lärmszenen abgespielt. Der deutsche Abgeordnete Krepck drohte mit der Steuerresistenz der Deutsch'» und erklärte, daß sich die Deutschböhmen auch vor einem Bürgerkriege nicht scheuten. Der slowakische Führer Hlinka rief unter ungeheurer Erregung des Hauses aus: .Wir haben uns der Magyaren erwehrt und erwehren werden wir unS auch der Tschechen!" Slawische Brudernattonen. Bekanntlich haben die Polen schon in den Zeiten Altösterreichs die Ukrainer in Galizien nicht glimpflich behandelt. Daß die polnische Okkupation Ostgali»ienS gegenwärtig noch schwerer aus diesem slawischen Volke drück:, beweisen die Nachrichten, die von der halb» offiziellen Gazeta Godzienna in Lemberg über einen Ausstand der Ukrainer verbreitet werden. Darnach sind die ukrainischen Ausftändischen in den Bezirken Sokal. Brodq, Rohathn, Zloczow, Tarnopol, Bud-czaz, StaniSlau, Berezariy und PeremySlany an der Arbeit. Die ukrainische Bevölkerung schlieftt sich den Freifchärlern an, >ie es sich zur Ausgab? ge-macht haben, Ostgalizien von der polnischen Okku-pation zu befreien. Es werden poloische Güter und Änsiedlungen eingeäschert und Polizeiabteilungen ent» wasfntt. Die polnischen Truppen sind bei Kosow mit den Ausftändischen in den Kamps getreten, dessen AnSgang noch ungewiß ist. Die polnische Negierung hat außer Infanterie und Kavallerie auch Arttlleiic nach Ostgalizien geschickt. Die Telegraphen- und Tele-phonlettungen aus den Strecken Lemberg—Podhajce und Lemberg—Berezany find zerstört. Auch in den Karpathen, und zwar südöstlich von Sanok, operieren statte Ausständischenabtnlungen. Verlängerung der Regierungszelt des deutschen Reichspräsidenten. Der deutsche Reichstag nahm in seiner Sitzung vom 24. Oktober den Antrag der Koalitioneparleien, die Funktionsdauer des Reichspräsidenten Edert möge hi« zum 30. Juni 1925 verlängert werden, mit 314 gegen 76 Stimmen an. Die Faschisten auf dem Marsch«. Römischen Meldungen zufolge haben sich die Verhältnisse zwischen der italienischen Regierung und war volksfremd geworden, auf den Wiener Bühnen herrschte da« seichte, leichtfertige französische Lustspiel, und da« Lesebedürfnis der breiten Volksschichten wurde in der Hauptsache duich die minderwertigen, oft «er« werflichtn Erzeuzuisfe der Kolportageliteralur befriedigt. Müller-Guttenbiunn, der Mann au» dem Volke, mit der gesunden Seele und dem gesunden Instinkt, der fich seine Bildung im wescntlichen durch Selbststudium erarbeitete, Müller-Guttenbrunn, der Demokrat und Volksfreund, muhte diese MißstZnde besonders schwer empfinden und oie in ihnen liegenden Gefahren für die künstlerische und moralische Kultur des Volke« deutlich erkennen. Mit der Erkenntnis ist bei der aklivistifchen Grundstimmung der Wesensart Müller-Guttenbrunn» aber auch schon der Wille zur Tat ge-geben. Der VolkSpädagcg und Kultui Politiker Adam Müller geht an» Werk. Er gründet mit gleichgestimmten Freunden die „Literarisch-künstlerische Gesellschaft", die in einer Reihe von Flugschrifien gegen die Mchttände de» Wiener Kulturleben» ankämpft und deren erfolg-reichster Streiter er selbst war. Diese Kampfschriften erschienen unter dem für da» Wesen de» Leben«-kampferS Müller-Guttenbrunn so be,eichnenden gemein-samen Titel »Gegen den Strom" und die beiden wirksamsten und zündendsten, die eine neue Epoche in der künstlerischen und literarische» BolkSerziehung Wien« eröffneten, stammten au» feiner Feder. Die erste unter der Ueberschrift „Wicn war eine Theaterstadt" wendet fich gegen da» Theaterelend, gegen die Ueberwucherung der Wiener Bühnen durch das volksfremde, fitieuver-derbende französische Lustspiel, gegen die ganze Programm- Eilltkr Ze'tunq den Faschisten verschärft. Man spricht davon, daß die Faschisten mit bewaffnete? Gewalt Rom besetzen und die Regierung verjagen wollen. Am -Start? uni) sanft. Herbstliedertafel Für diese Veranstaltung des Cillier Männergesangvereines am 4. November (Hotel Union) gibt sich da» größte Interesse kund. Wir teilen heute die BortragSordnung mit: 1. „Land, erkennung" von Grieg, 2. „Schwedengrab" von Pluddemani', S. „6t. Michel" von Lafite. 4. „Wie'« daheim war" von Wohlgemut, 5. „Rachtzauber" von Storch, 6. „Mir iränmte von einem KönigSkind' von Abt, 7. „Burschenabjchird" von Wengert. — Die beiden erstgenannten Chöre werden mit Orchester-begleitung gesungen. Die aus Maribor und Ptnj kommenden SangeSbrüder werden bei den Lieder-Verträgen mitwirken, wodurch dem Chor eine unge-wohnliche Fülle und Kraft zuteil werden witd. Da wie Üblich kein Kartenvorverkauf stattfindet, empfiehlt es sich, rechtzeitig an der Abendkasse zu erscheinen und sich einen Tisch zu sichern. Konzert gdenkla Minka Greguriö. Diesem Konzerte ward äußerlich nur ein bescheidener Erfolg zuteil, da der besuch infolge unzureichender Reklame viel zu wünschen übrig llesz. Umso wärmer war der Beifall der Gekommenen. Frau Zdenka Greznnk verfügt über eine kräftige, namentlich in der Höht sich staik und schön enifaltenve Mezzo-sopranstimme. Hervorgehoben muß die ausgezeichnete Schulung werden. Die Aiemsührung und Tonent« Wicklung sind tadellos, ebenso die Intonation. Gut entwickelt ist namentlich die Koloratur der Künstlerin, was sich vor allem bei« Vortrage der großen Mar» garelhen.Alie a»S Gonnod'S „Faust" deutlich zeigte. Das Programm trug internationalen Charakter, wenn auch die Werke moderner südslawischer Komponisten da» Uebergewicht halten. Ein schlicht lind final,ch fromm empfundenes „Ave Maria" von Dr. Schwab mußte wieoerholt werden. Frl. Kokol erwies sich als vortreffliche Begleiterin un» glänzte auch in So!o vorträgen einer Paraphrase über „Eugen Onegin" von Tschaikowsky und einer Konzertphantasie von Giünfeld. Reicher Beifall lohnte ihre schöne Leistung auf einem leider ziemlich abgedroschenen Pianino. Verwunderlich erscheint es uns, daß geraoe jene Kreise, aus welche die beiden Künitlninnen doch rechnen konnten, dem Konzerte fernblieben. Unteroffizierskränzchen Die Unteroffiziere der Garrmon Maribor veranstalten am 11. November l. I. im Götzsaale in Maribor unter dem Protektorate deS Herrn Stationikommandanten, Obersten Jlija Miladinov'k. ein Tanzkränzcheu. DaS ReinerträguiS dieser Leranstaliung wird dem Unter-offiziersunterftützungSfonde gewidmet. Freiwillige Spenden werden, dankend angenommen. Der Eintritt ist nur gegen Vorweisung der Einladung gestattet. Angehörige, Freunde und sonstige Familien, denen der Besuch des TanzkiänzchcnS erwünscht ist un» und Charakterlosigkeit de« SpietplaneS der Wiener Bühnen und fordert et» wahre« Volk«iheater, daS der Pflege de» VotkSstücke« und der unvergänglichen Werke unserer Klassiker gewidmet sein sollte. Diese Streit-schrist hatte eine so tiefe und nachhaltige Wirkung. da» sie zum Ausgangspunkte der Gründung von drei Volk»-bühnen wurde: de» Deuifchen Volkittheaie,« »839, be» Raimundiheaitl» undd?« Kaiser- Jubiläum»- Sladtlbeate»», der heutigen VolkSoper, die die Forderungen Müller-Guttenbrunn» auf ihre Fahne schrieben. Die zweite Streitschrift „Die Lektüre deS Volkes" richtet sich ge^en die Schundliteratur, weist in überzeugender Weise auf die sittlichen Gefahren, auf die geistigen und materiellen Schäden hin. die au« dieser trüben Quelle stieben und rüttelt die Geister auf. Regierung, Parlament und die gesamte Oeffemlichkett wenden nun ihr Augenmerk der Frage der Volttlektüre zu. Zur Verwirklichung der Grundsätze und Ziele der Stteittchrift wurde 1890 der „Wiener Potk«bildungtvere,n" begründet, ia dem Adam Müiler al» Schristführer neben dem nachmaligen Herren hau«mitglied und berühmten Gelehrten, Alexander von Peez, der die Präsidentschaft Übernahm, in führender Weise mitarbeilel«. Dieser Verein hat überau« segensreich gewirkt und Heivorragende« für die Volksbildung geleistet. Außer der künstlerischen und lsterarischen Volk«-erziehung war deS Dichter» Sorge in dieser Zeit auch schon der Erziehung des Volkes zu kräftigem National-bewubtsein zugewendet. E» war die Zeit gekommen, in der das österreichische Deutschtum politisch in die Verteidigung gedrängt wurde. Adam Müller, der da» lebhafter und schwerer empfand als die über große . «fit» S denen die Einladungen aus Versehen nicht rechtzeitig zugestellt wurden, wollen sich diesbezüglich gefälligst persönlich oder schriftlich an den „Orvötveni odbor", Maribor, DravSka vvjnSnica, Zimmer Nr. 32, wenden. Kirchenmusik. Am Festtage Allerheiligen wird in der Marienkirche zu Celje um 9 Uhr vor« mittag» ein Hochamt abgehallen, bet welchem die Festmefse von Josef Gruber mit Begleitung von Orgel und Streichinstrumenten zur Aufführung ge-bracht wiid. Tantum ergo von Pehm, Offe.torium von Ebner Evangelische Gemeinde. — Rrfor-MÄionsfest. Die evangelische Gemeinde beredt ihr diesjähriges Reform ttionSfeft om Sonntag, d?« 29. Oktober, durch einen FestgolitSdienst um 10 Uhr vormittags in der Christuskirche. Bikar May predigt da?ei über „Luthers Kämpfe — unser Kampf, L.ithns Siege - unser Steg". Der Gottesdienst wird noch durch ein Sopraniolo verschönt. Das herrliche Lied „Jauchzt, ihr Erlöste» dem Herrn" von Philipp Emaiiukl Bach wird durch die Gesangs« künstlerin Frmi Zdenka Greguri zum Vonrage gebracht. Silberne Hochzeit. Am 28. Oktober be. gchen in Po.eetrtek Herr Josef Peternell und seine Frau Marie, geborene Deosenig, fca« Fest der silberne» Hochzeit. Herr Peternell ist der Inhaber deS gleich« namigeu HutgefchäfieS und Oberhaupt der ältesten erbangesefjenen Fa»itie in Potietrtek. Goldene Medaille. Wie uns mitgeteilt wurde, hat der Küifchuermeister und Kappenmacher Orehovc in Crlje auf der Marburger LaodeS» gewerbeanSstellung die golsene Medaille für seine Erzeugnisse erhalten. Die Vsreinsverfammlung de« Politisch-wirtschaftlichen Vereins der Deutschen in Slowenien, die wir in unserer Folge vom 22. Oktober l. I. sür Maribor angekündigt haben, findet einer Mitteilung der LercinSlertung zufolge am 20. l. M. nicht statt, da der Hauptredner am Erscheinen verhindert ist. Kongreh jugoslawischer Protestakten. Bor einigen Tagen tagte in Neuiatz ein Kongreß jugoslawischer Protestanten. EZ wurde be'chloffen, die evangelische Kirche IugojlawienS in zwei Distrikte einzuteilen, in einen »eutschen und einen slowakischen, mit einem Bi-chos und einem Generalsuperintendenten an der Sp'tze. Die beiden sollen alle drei Jahre wechseln, und zwar so, »aß in einer Verwallungs-Periode der Bischof ein Deutscher, der Luperintendent ein Slawe sei, in der zweiten Periode umgekehrt. Am Kongress- nuhm auch der Präsident der lulheri» schen Kirche in Amerika Lorsen teil, der auf die Notwendigkeit einer Änr-ähernng zwischen den deut-schen und slawischen Protestanien in unterern Staate hinwies Zur Resolution der Marburg«? De« mokcaten, worin diese die behördliche Auslösung des Politisch wirtschaftlichen Vereines der Deutschen fordern, nimmt auch das Hauv>organ der Deutsche» im SHS>Staate, vaS N.-usatzer Deutsche Volksblatt, Mchrbeit der geborenen Oesterreicher, gab mit einem Freund« 1888 da« „Trost- und Trutzbüchlein der Deutschen Oesterreichs" heraus, eine Sammlung kerniger deutscher Lieder, die die österreichischen Deutschen auS igrer politischen Gleichgültigkeit aufrütteln sollen. Er begnügte sich damit nicht und suchte nach Mitteln und Wegen, um auf die breiten Volksschichten in nachhaltiger Weife na'.ionalerzNblich einzuwirken. So wurde er Mit-begründe! de« „Kalenders des Deutschen SchulvereineS', den er sech« Jahre hindurch redigierte. Au« den gleichen Antrieben gad er zwei Jahrzehnte später durch sieben Jahre hindurch den »Schwäbischen Hausfreund", «ine« „Kalender für die Deuifchen in Ungarn" herau», i» dem er al» Vetter Michel zu seinen Schwaben sprach und sie zu mannhaften, braven Deutschen zu erziehen suchte. Auch seine reich.» krit«sch:n und feui^Ietonistischea Arbeiten, die ganz im Wiener Milieu wurzeln, find wesentlich belehrenden und erziehlichen Charakter« und haben vier Jahrzehnte hindurch lebendigen Anteil an der Ausprägung des Wiener Volkscharakters und Volks-geisteS gehabt. Mehr noch gilt das von feiner uner-müdlichen Arbeit auf Veredelung der Wiener Theater» kultur. Zwei Jahrzehnte kämpfte er als Kritiker für leine Grundsätze und Ideale, die fich als so zugkräftig und tragfähiz erwiesen, dah auf ihnen al« geistigem Fundament drei große Wiener Volksbühnen in wenigen Jahren errichtet werden konnten. An zioeien dieser Bühnen wirkte er acht Jahre hindurch al« kiinsileri'cher Letter und schuf sich im Herz«n dc« Wiener Volkes einen Platz, wie er fich auch um diese« gute, »emütSreiche Volk ein wahrhaftes rolkserziehliche« Verdienst erwarb. Gellt 4 . Mehl Nr.0 . . Kochmehl Nr. 2 Brotmchl . . . Polentagries MaUuchl . . ReiS, fein . . . Reis, Mittel. . Bruchreis. . . Kaffee, gebrannt, billigst . . . Kaffee, roh . . Mandeln. . . Maccaroni . . VrennspiriluS . Zw übel . . . Erbsen, trocken . Linsen.... Würfelzucker . Kristallzucker . Die Stabilisierung des Dinarkurses. Beogca^er Llättermeldungen zufolge wird die Ratio-naldank um 1. November eine weitere Rate der amerikanische« Anleihe im Betrage von sechs Millio-ven Dollar in Empfang nehme». Diese Summe soll ausschließlich zum Zwccke der Stabilisierung des Dinarkurses verwendet werden. Neue Marken. Das Post- und Telegraphen» Ministerium beabsichtigt, in Amerika 17 Millionen J»!>iläu»L^«rk:n zu 1, 2 und 3 Dinar zu bestellen. Die Ein- und Zweidinarmarken weroen das Bild des Königs und der Königin, die Dreioinarmarken eine Ansicht BeogradS von der Saoeseiie tragen. Die Marken werben nach der Krönung des Königs-Paares in den Verkehr gef-tzt werden. Auszahlung der Invalidengebühren. Wie auS Bcograd berichtet wird, hat »er Finanz-minister aUcn Prodinzsinauzverwaltungen den Aus-trag erteilt, sofort mit »er Auszahlung der rückstän-digen Invaliden bezüge zu beginnen. Zu diesem Zwecke wurde ein Kredit von 70 Millionen Dinar bewilligt. Ueberfiedlung des Polizeiamtes. Das Polizeiamt in Celje teilt mit: Die Polizeiabteilung der Bezirkshauptmannschift in Celje sührt Dienstag, den 31. Oktober, die Uebersiedlung in ihre neuen Amtslokalitäten im Hofe des städt,schen Magistrates (I. und II. Stock) durch, weshalb an diesem Tage der AmtSbetrieb unterbleibt. Wanderung einer Postkarte. Eine Ansichtskarte aus München, adressiert an eine Familie in Celje, SHS, ging offenbar infolge der Ber-wechslnng der drei Buchstaben mit USA zuerst nach Newyork und kam von dort nach anderthalb Monaten trotz der fremden ungarischen bez». kroatischen Schul«, von der fi« kamen, bewahrt hatten, Wien zu einem akademischen Bereis unter tetn Namen „Bereinigung deutscher Hochschüler au» den Ländern der ungarischen Krone" zusammengeschlossen und fich die Aufgabe gestellt, nicht nur die eigene, mangelhafte deutsch« Bildung z« verrieten, sondern mit all«n Mitteln gegen die Magya-lifierung der deutschen studi«r«nde» Jugend in Ungarn antukämplc», Diese akad«mtsche Bereinigung »rat zum erstenmale in die Wiener Oeffentlichkeir im Jahre 1902 mit «in*m imposanten Kommers« zur Handerijahrf«i«r d«r Geburt Nikolaus Lenau», dessen Wiege im Banate stand und der von di«s«n getreuen Schwabensöhn«n al» d«r größte Geniu« ihre» Stamme» - gefeiert wurde. Di«s« Huldigung, in der A»am Müller-Guttenbrurm und die schwäbische studierend« Jugend fich zusammen-fanden, bahnte ein nähere« Verhältnis und eine große geistige Wechselwirkung zwischen dem Dichter und der schwäbisch«» akademisch.-» Jugend an. Der Dichter wurde zum Ehrenmitglied der „Bereinigung" ernannt und ist immer mehr ihr geistiger Führer geworden, während auch für ihn mancherlei Antrieb und Anregung von der akademiichen Jugend kam, die zum gkistizen Bindeglied zwiich«» Dichter und Hennat wurde. Rament-lich der der Heimat und ihren großen nationalen Auf-gaben zugekehrte Sinn der akademischen Jugend mag auch deu Dichter der Heimat näher gerückt und sein Vertraue» in die Zukunft seine» vom Untergang be-drohten Volke» gestärkt haben. endlich in Celje an. Es ist anzunchmea, daß der Münchener Postbeamte »Cilli- nicht in Amerika vermutet hätte. Dereinsauflösung. Der „Zweigvereia Cilli deS allgemeinen deutschen Sprachvereines" wurde aufgelöst, da die Borb«»ingungen für seinen recht-Uchen Bestand nicht mehr gegeben sind. gum ersten Direktor der Arbeiter-Versicherungsanstalt wurde am 21. Oktober in Zagreb der frühere Minister Wilhelm BukSek gewählt. Bon slonenischer Seite nahmen die Direk-tionSmitglieder Fauche,«, Paprotnik, Kajzer and Lovs .it an der Sitzung teil. E» wurde ein Kollektiv -vertrag mit den slowenischen Aerzte« abgeschlossen. Der erste Schnee siel in der Nacht von DienSteg auf Mittwoch auf die Eitlier Berge. Trotz-dem sich der Winter noch nicht in daS Tal wag«, hat sein erster Gruß die Hoffnung auf sonnige Herbst, tage «es herabgesetzt. Ausschließung von Betrunkenen und Rohlingen von Eisendahnfahrten. DaS Inspektors der SlaatSbahnen in Ljubljana hat an-geordnet, daß Personen, die während der Eisenbahn-jährten andere Reisende belästigen, auf der ersten folgende» Station von der Weiterfahrt auSzeschiojf-r, werden. Betrunkenen werden schon an den Eisen-bahnschaltern keine Fahrkarten ausgegeben. Dos rei-sende Publikum wird ersucht, nach Kräften milzu-wirke», daß tue traurigen Zeichen von Roheit und Betrunkenheit, die der öffeurlichen Moral und dem nationalen Ansehen schaden, unterdück! werden. Verschärfte Kontrolle der Reisenden. DaS Finanzministerium hat im Wege des General-insplktvrateS bei der Äeneraldireklioil der Zölle »«e Forderung erhoben, sie möge ihren.Organe« auf-tragen, die schärfste Kontrolle aus Eisenbahnen un» Schiffen durchzuführen, damit die Ausfuhr unzu-lässiger Geldmengen verhindert werde. Ein grohes Eisenbahnunglück ereignete sich gelegentlich »er Karlsburger Krönung des ruarä nischen KönigSpaareS. Au» »er Starion Daruban» gingen hintereinander drei Schnellzüge ab, von denen einer injolge eines Lokomoliv»esektts auf offener Strecke hallen mußte. Der zweite Schnellzug fuhr in ihn hinein, wobei 30 Personen den To) fanden und 23 schwer verwundet wurden. Doppelmord in Zagreb Äor einige» Tagen wurden in einer Schneidirwerkstätte in Zagreb der Gehilfe 3v*0 Paaijan und der^Lchrling Fcanjo Tagic von ihrem Mltgehilsen Johann Schrott duich Hammerschlage aus den Kops ermordet. Der Ber-brecher raubte Kleidungsstücke im Werte von 70.000 K, 17.000 K Bargeld und vier Sparkaff«büch«l. Er soll bereits in den Händen der Gerechtigkeit setv. Eine Minute Stillschweigen. Der Pa< riser Jiitransigeant teilt ant, daS am 1. Nosemder anläßlich deS Gedenktage» deS W affenstillstandes in Frankreich eine Minute des Stillschweigens ange-ordnet werden wird. Die Feirr wird im übrigen sehr einfach sein, die Arbeit wird wahrscheinlich nicht unterbrochen werden. Totenliste, September 1922. In der Stadt: Johann Germiek, 28 I., In» valide auS Celje; Joses Tramscheg, 64 J>, Schlacht-hauSleuer aus Celje; Franz Persenooniz. 24 I., Invalide aus Celje; August Braischitsch. 64 I., Tischlermeister auS Celje; Maria Bilxiack, 78 I., Inwohnerin au« Celje. — Im allgemeinen offenr-lichen Krankenhause: Maria Cvikl, 25 I., KenschlerS-lochler aus Arnaie; Maria Bernik, 71 I., HasuerS-witwc au» Celje; Josesin« Ropotar, 56 Z., Zimmer-mainrSwttwe au» Celje; Franz Gabers-k, 25 I., Ardeiter auS Umgebung Celje; Mathias llrleb, 74 I., Kutscher auS Slabkagora; Karl Goriup, 23 I Knecht auS Loka pri Z'danem mostu; Mathias Ba>dec. 72 I., Holzschneider auS So. Vid; Joseja Brankar, 37 I., Taglihneriu auS GriZe; FranziSka Krwavnar, 36 I., gew. S-ubenmädchen aus Celje; Josesa Majerhojer, 28 I., Büglerin auS Celje; Rosalie Breznrk, 23 I., Dienstbote auS Bcl. P're-sica; Bosijan Tanzes. 72 I , Bettler auS Sv. Lo. renz nad Projinom; Maria Stovak, 3 Monue, Kleinbesitzerstochter auS So. Urbaa; Josef Turväek. 32 Z., Maurer aas lKmartno na Pakt; Maria Kruljc, 46 I., Haushälterin auS LaSko; Katharina Smodej, 38 I., Taglöhnerin aus Umgebung Celje; Karl Rozman, 25 I., Fabriksarbeiter ans Petr^vie. Nummer 37 - Eillier Zeitung _ Ctte 6 Satzungen des Politischen und wirtschaftlichen Vereines der Deutschen Sloweniens mit dein Sitze in Maribor. , M. Der Nime des Vereines ist: Politischer und wirtschaftlicher Verein der Deutschen in Slowenien. § 2. Zweck des Vereines ist: a) die Aufklärung der Deutschen Sloweniens in politischen, nationalen und wirtschaftlichen An-gelegmheiten und Wahrung ihrer völkischen nnd wirt-schaftlichen Rechte, nach dem Grundsätze: Staatstreu und volkstreu"; , b) die Sorge sür den wirtschaftlichen Fortschritt aller Stände und die Unterstützung zur Hebung des Wohlergehens der Deutschen Sloweniens. s 3. Der Erreichung dieses VereinSzweckeS sollen solgende Mittel dienen: a) Generalversammlungen; b) Ausschußsitzungen; c) Bereinsversammlungeu in den verschiedenen Orten Slowenien«, aus welchen mittels lehrreicher Borträge allgemeine Angelegenheiten erörtert werden sollen, die sich aus politische, nationale und wirtschaft-liche Angelegenheiten beziehen; 6) belehrende Schriften, die in Zeitungen oder Sonderab»r«ck zum Abdrucke gelangen; v) der Verein kann in den verschiedenen Ort« schasten auch Volksbüchereien errichten; f) dem Vereine steht das Recht zu, in ver-schiedeneu Orten des Lande» Unterhaltungen mit Gesang, Musik und Theatervorstellungen, sowie mit unterhaltenden und lehrreichen Borträgen zu veran-stalte«; g) der Berein wird sich an den Gemeinde-, Bezirk«., Kreis- und Proviuzwablen, sowie an den Wahlen für das Volkeparlament beteiligen, aus die Bevölkerung durch seine Mitglieder nnd Schriften belehrend einwirken un» Kandidaten empfehlen, wobei er auf die Wünsche und Bedürfnisse der Bevölkerung, weiche er durch seine Vertrauensmänner in Erfahrung bringen wird, Rücksicht nehmen wird; b) der Verein wird die Wünsche der Bevölkerung in Petitionen bei der hohen Regierung, bei den Provinzial' undReichsvertretungSkörpern zur KcunlniS bringen oder dieselben in Form von Resolutionen (Beschlüssen oder Erklärungen) in den Zeitungen verlaulbaren; i) zur Hebung der Volkswirtschaft der Deutschen Sloweniens wird sich der Verein aller gesetzlich zu-lässigen Mittel bedienen. Falls lnednrch irgendwelche Kosten entstehen sollten, werden dieselben auS den jährlichen Erträg-niffen der Mitgliederbeiträge und freiwilliger Spenden gedeckt werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt jährlich fünf Dinar. 8 4. Der Verein ist errichtet durch Beitritt von mindestens 2t) Mitgliedern und Wahl eines Ausschusses- Mitglied kann jeder StattSbürger männlichen Geschlechts des Königreiches der Serben. Kroaten und Slowenen werden, sobald er sich bei du Leitung des Vereines meldet, der Ausschuß ihn aufnimmt und daS Gesetz ihm den ZuKitt zu einer politischen Bereinigung nicht verbietet. Der Ausschuß kann die Ausnahme auch ablehnen, ohne daß er die Gründe der Ablehnung bekanntgeben müßte. Der Ausschuß ist auch berechtigt, Mitglieder ohne Angabe dcS Grundes ans der Mitgliederliste zu streichen. Falls ei« Mitglied freiwillig aus dem Vereine auftreten will, hat eS dies der VereinSleitung zu melden. 8 5. Die Mitglieder und Ehrenmitglieder haben fol-gende Rechte: «) die vom Vereine herausgegebenen Schriften zu beziehen und sich Bücher aus den Vereinsbüchereien auszuleihen; b) an de» Vereins Versammlungen teilzunehmen, bei denselben das Wort zu ergreifen. Anträge zur Tagesordnung zu stellen, an der Abstimmung teil-zunehmen, sowie daS aktive und passive Wahlrecht auszuüben; ©) an VereinSzufammenkünflen und Festen teil' zunehmen, zu letzieren Gäste mitzubringen, die jedoch dem Vorstand des Vereines oder demjenigen Ausschuß-Mitglied, da« das Fest leitet, vorzustellen sind. s 6. Die Mitglieder haben folgende Pflichten: a) die VereinSzwecke zu unterstützen; b) die Versammlung«- und AuSschußbeschlüsse zu befolgen; c) neue Mitglieder zu gewinnen; 6) die Jahresbeiträge zu bezahlen, Mitglieder, die trotz Mahnung deu Jahresbeitrag durch zwei Jahre nicht zahlen, werden gestrichen. Ehrenmitglieder haben die sub a bis v ange-führten Pflichten. § Leitung. Die VereiuSgeschäfte führt auS: a) die Generalvrrsammliing; b) der Ausschuß. §8. Die Generalversammlung, deren Abhaltung drei Wochen vorher zu verlautbaren ist, findet mindestens jährlich einmal statt. Eine außerordentliche Generalversammlung kann einberufen werden, sobald eS die Mehrheit des AuS« schnsseS für notwendig erachtet. Fall» ein Mitglied bei der Generalversammlung einen besonderen Antrag, der nicht aus der TageS-ordnung steht, stellen will, hat es diesen Antrag 14 Tage vorher dem Ausschüsse bekanntzugeben, dem das Entscheidungsrecht darüber zusteht, ob der Antrag auf die Tagesordnung gesetzt wird oder nicht. Die Tagesordnung bei der Generalversammlung, bezw. worüber verhandelt und abgestimmt wird, ist den Mitgliedern mindestens 8 Tage vorher durch die Presse kundzumachen. Die Generalversammlung hat solgende Rechte: a) sie wählt den Ausschuß, daS heißt den Obmann, neun Ausschußmitglieder und fünf Stell-Vertreter; b) sie entnimmt aus den Mitgliedern zwei Rechnungsprüfer; c) sie ändert nach Bedarf die VereinSfatzungea; ä) sie beschließt über die Auslösung des Vereines - e) ernennt Ehrenmitglieder; f) beschließt über alle Umstände, die der AuS« schuß vor die Generalversammlung bringt. Die Generalversammlung tagt in dem vom Aus-schuß bestimmten Orte Sloweniens und zu dem vom Ausschüsse festgesetzten Zeitpunkte. Die Beschlüsse der Generalversammlung haben Rechtskiaft, falls mindestens 15 Mitglieder an der« selben teilnehmen. Die Generalversammlung faßt ihre Beschlüsse mit absoluter Mehrheit. Zur Aenderung der Satzungen ist jedoch zwei-drittel Mehrheit und. damit die Auslösung des Vereines rechtskräftig wird, dreiviertel Mehrheit aller anwesenden Stimmberechtigten notwendig. Falls bei gewöhnlichen Beschlüssen Stimmengleichheit herrscht, entscheidet der Lorstand oder Vorftaudstellvertreter, sallS letzterer die Versammlung leitet. Die Wahlen finden mündlich oder mittels Stimmzettel statt und bei Stimmengleichheit ent-scheidet das Los. § s. Der Ausschuß besteht außer dem Obmann aus neun Mitgliedern und wird für ein Jahr gewählt. Bis zur Wahl des neuen Ausschusses fährt der bisherige Ausschuß die Geschäfte. Der Ausschuß wählt auS seiner ©litte den ersten und zweiten Obmannstellvertreter, den Schriftführer und den Zahl« meister. nimmt Mitglieder aus und streicht dieselben Seite 6 » und führt überhaupt alle Vereintgeschäjte. insoweit die« selben nicht der Generalversammlung vorbehalten sind. Zur Gültigkeit der AnSschußbeschlüsse ist er« forderlich, daß bei der Sitzung außer dem Obmann, oder falls derselbe verhindert ist, einem Obmann-stellvertreter noch vier Ausschußmitglieder anwesend sind nnd die Mehrheit der Anwesenden für den Antrag stimmt. Nach anßenhin wird der verein durch den Obmann oder bei besten Verhinderung dnrch den ersten Obmannstellvertreter und, wenn auch dieser verhindert ist, durch den zweiten Obmannstellvertreter vertreten. Dem Schriftführer obliegt die AuSsührnng der Schreibarbeiten, dem Zahlmeister ist die Führung der Saffagefchäfte anvertraut. Im Falle des Hinscheidens eines Ausschußmitgliedes »der im Falle einer längeren Verhindernng eines solchen durch Krankheit oder ein andere» wichtiges Ereignis, tritt an besten Stelle bis znr nächsten Generalversammlung, bezw. bis zirr Beseitigung dieser Verhinderung, einer der Stellvertreter und zwar derjenige, dem der Besuch der AuSfchußsitzungen am leichtesten möglich ist; darüber entscheidet der Ausschuß. Ort und Stunde der AuSschußsitzungcn bestimmt der Ausschuß selbst. Cillier Zeitung Der Ausschuß hat das Recht, in den verschiedenen Gemeinden aus dem Staude der dortigen Mitglieder Vertrauensmänner zu ernennen, die die Aufgabe haben, dem Ausschüsse über die VereniSangelegenheiten Bericht zu erstatten. Der Ausschuß beruft General-Versammlungen ein und sühn deren Beschlüsse ans. Der Ausschuß beruft auch VereinSversammIungen ein und veranstaltet Vereinsfestlichkeiten in den ver-schiedenen Teilen Sloweniens. Nach Avlauf der Zeit, für welche der Ausschuß gewählt ist, legt er der Generalversammlung Rech-nung über seine Tätigkeit und seine Vermögens-gebarung. Schreiben, Kundmachungen und Protokolle haben Geltung, falls sie vom Obmann und dem Schrift« führer oder vom Obmannstellvertreter und dem Schriftführer nnierzeichnet sind. § 10. Generalversammlungen und Ansschußsitznugen leitet der Obmann, in dessen Verhinderung der erste Obmannstellvertreter und im Falle Verhinderung des letztere» der zweite Obmannstellvertreter. Znr Veranstaltung und Leitung von VereinSunterhaltungen Nummer 37 aber genügt irgend ein vom Ausschuß h-ez» bevoll» wächtigteS Ausschußmitglied. § 11- Streitigkeiten zwischen BercinSmitglieder» schlich-tet ohne «eitere Beschwerde ein eigens hiezn erwähltes Schiedsgericht, in welches jede Partei je einen Schied«-richter, der Ausschuß aber den Vorsitzenden wählt. 8 12. Der Verein wird ausgelöst, bezw. hört za bestehen aus: a) falls der Mitgliederstand umer zwanzig herabsinkt; d) fall« die Generalversammlung die» beschließt; c) im Falle der Auslösung durch die politische Behörde. In den ersten zwei Fällen entscheidet die Generalversammlung über das Schicksal des Verein». ! permögens, im dritten Falle aber übergibt der .kassier das Vermögen irgend einer sür Dentsche nützlichen Vereinigung ,m Königreiche der Serben, ÄrwUa tut» Slowenen. Seilbahnen, Förderbahnen nnd Wasserkraftanlagen projektiert und baut Ingenieurbüro Euchleitner & Krieger, Salzburg Ernst-Thun-Strasse Nr. 11. ANDELSBANK A.-G. in Zernun (Ssmiin bei BeOQr&d) gegründet im Jabre 1912 Aktienkapital 6 Millionen Kronen :: Reserven 2 Millionen Kronen verzinst ständige Einlagen mit ß Q Scheckkonto d"arodna banka SU8. vm Postsparkasse Nr. 10.808 Ljudljana oo Fernruf Nr. 21 oo mt Eelm ..................... Herstellung von Druckarbeiten wie: lverke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Auverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, tohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Jnsenttenamuchmestelle für die Cillier Zeitung vermühlungsanzeigen. öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchschreibbücher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester nnd solider Ausführung. prcserriova ulka Dr. 5 ♦ ♦ ♦ ♦ :Nsmme» 37 Sport. Sonntag, den 29. Oktober, folgt die erste Mann, fchaft deS «ihletilfportklub» einer Einladung de« <*. K Primoi je nach Ljubljana. Die Mannschaft wird nun ihre in den letzten Meisterschaftsspielen Gezeigte Form beweisen muffen, »m die in sie gefetzten Erwartungen zu erfüllen. Pnmorje ist, wie die in der letzten Zeit erzielten Resultate besagen, eine aufstrebende Mannschaft, die sicher alle» daran- Eingesendet. Mr Form und Inhalt des in dieser Rubrik Enthalt«»?» tibernimmt die Schriitleiluua keine Verantwortung.) «Schtuv-'! Die Geschichte einer Sequestrierung. Faktum ist, daß sie keinen Heller erhielten — wenigstens die Gagern z sahen kein Geld — statt dessen aber bekamen sie einen dickleibigen Bilanzbogen, der bei seiner säuberlichen äußere» form da« Bild eine» ausgelegten Betruges mtwirfl. Dies« Bilai» aLein würde unter normale» Verhältnissen »ur sofortigen Verhaftung ihre« Urhebers führen müssen, wie beginnt ohne Inventar der vorhanden gewesenen Borräte, besonders an holz, stell! aber dabei beispielsweise für einige eingebrachte Laubhaufen mit 14.700 K in die Aktiven, bringt in endlosen Kolonneu die ErtragSmöglichkeiien fiir MaiSbau. weist einen MaiSvorrat auS. der gcin» unmöglich gesechst werden konnte, («S war überhauvi keni Mais von Bedeutring da, da Dolinar sich dat beste Feld abaesechst hatte — dieS nachweislich und, iva» das haarsträubendste ist: Economo erscheint weniger beiastet als die Gagern». obwohl er: >. einen großen Genlutegarien mit GraSnutzung und den »ahlreichsten und besten Obswäumen für sich Halle, 2. das Gartenhaus zur Lersügung, woran chni die SiaatSvenvaltung ja eine» Hübnerftall angebaut hatte, 8. einen holzn,a>s«»be«>g (wie Dolinar selbst zugegeben) genossen hatte, der den der Gagein« um das mindestens Zwanzigsache überschritt, 4 den Mit-feesitzern war es nicht entgangen, daß Economo sast die ganze Fechsuna der Woldhim beeren zugetragen wurde (zirka tü prove Schaff an einem Abend ebenso bekam er im Vorzug« immer zuerst die schönsten Fische, da» beste Obst, unter anderem ein ganze» Reh, während man den Gagern eine zerschossene Schulter mit dem halben hanpte «Kops) (vielleicht als Jrome daraus, daß sie den Rehstand dort überhaupt erst geschaffen hatten) zusandte, ö. Economo standen durch die Güte TolinarS sämtliche Geräte, Wagen, 37) lRachdruck verbaten.) Vas chrandhotel Aaßylon. Aoman von Arnold Aknnett. »Ich glaube, ich werde mich jtzt «in wenig ausruhen/ sagte sie endlich. .Sie wissen doch alle« wegen der Medizin?* „Schlafen Sie wohl," sagte er und öffnete leise die Türe sür sie. Diese Nacht war es an ihm. Wache zu halt.n, denn sie fürchteten noch immer einen plötzlichen Be-such oder Ueberfall von Jules. Rack-ole schlief unten im Wohnzimmer. Nella hatte ihr Zimmer im erste« Stock, und Miß Spercer war im Giebelzimmer ein» Gesperrt. Die letztgenannte Lame war merkwürdig ruhig und teilnahmSloS, nahm die Speisen, die Nella ihr brachte, und stellte keinerlei Fragen. Die »lte Frau verließ abends das Hau», um ihr eigene» Quartier im Hafenviertel aufzusuchen. Stunde um Stunde saß Aribert still am Bette seines Neffen, v„chauisch die nötige» Dienste versehend und immer wieder tn da» ausdruckslose Gesicht starrend, als wolle er ihm fein Geheimnis entreißen. Der Gedanke Quälte und verfolgte ihn, daß eine kurze Unterredung mit Eugen alle« aufklären und ebnen würde, und daß er diese Unterredung nicht früher erreichen könne, al» bis das Fieber gewichen fei. Während der Zeiger der Uhr langsam aus zwölf vorrückte, wurde der Wachende immer nervöser durch die elek« irisch geladene Atmosphäre, die jeden Schwerkrank«» zu umgeben scheint, nnd geriet »ehr und mehr in den Bonn dumpfer Ahntmgrn und schrecklicher Be-fürchlungen. Er fragte sich, wa» geschehen würde, wenn Eugen unglückieligerwelse hier in diesem Bette sterben sollte, wie er es stinem Vater und dc» Staate erklären sollte, und womit er sich rechifer-tigen könnte. Er sah sich wegen Mordes angeklagt und verurteilt — er — ein Prinz von .Geblüt! Dann sah er wieder in da» Gesicht des Kranken und vermeint« den Tod in den verzerrten und ent-stellten Zügen zu sehen. Er halte laut schluchzn können. Jetzt hörte er dte Turmglocke, die die Mit-ternacht verkündete. Ihren Schlägen folgte roch ein anderer Laut: ein sel-sameS Scharre» au der Türe. Er horchte und sprang auf. NichlS! Tiefe Stille. Un» doch zog es ihn gewaltsam zur Türe. Nach Sekunden, die ihm Stunde« dünkten, rafft« ec sich aus und ging zur Türe; fein H-rz poch!« wie besessen. Cillier Zeitung setzen w!rd, um sich sür die erlittenen Niederlage» in Ljubljana und Celje, letztere nur knapp 2 : 1, zu revanchieren. Wenn die Athletiker gegen diesen Gegner ihre Spielmtthode einhalien könne», ist daS Plu» auf ihrer Seite. Verfallen sie jedoch wieder tn die alte Spielweist, dann muß man sich auf eine Ueber-raschunz. eventuell auch eine Niederlage, gefaßt machen. Herr Schiedsrichter Och» wird auf Mansch de» K. Primm je die A'hletiker begleiten, um da» Spiel zu leiten. — Folgende Spieler treffen sich Schlitten :c. immer frazeloS zur Verfügung, Sachen, die fast ausnahmslos die Gagern« als Pachter erst geschaffen hatten, während man ihnen die größten Schwierigkeit«! machte, wenn sie mal eine Fuhre verlangten, «> Economo machte sogar von den Diensten der staatSverwalilich Angestellten Gebrauch - der sogenannte oakebnik, ein Mann, der sich int Vereine mit der Wirtichastskochtn rühmen darf, die meinen Schinken und Würste der Jahresproduktion gewissenhaft vertilgt zu haben, fand bei Economo oft den ganzen Nachmittag Be-schäftigung als Gärtner und ackerte ihm die Garten «lächen auf, Tolinar stand dabei im Gespräche mit Economo« X amen, während sich die Mitbesitzer eigenhänoig ihre Beete stach«» und Rartoffel anbauten, wollten sie überhaupt etiva« zu essen haben. Angesicht« dieser unabteugbaren Tatsachen sollte also dann »um Schlüsse da» BelaswngSkonto Economo» geringer sein al» daS ferner stiefmütterlich behandelten Mitbesitze»! ? Eine Ueberprüftma der Bilanz stand den Besitzern ivohl zu. aber wie ? In 14 Tagen sollten sie eventuelle Einsprüche erheben. Auf Grund welcher Tatfachen? Eine Buchenificht? Gewiß! Die amtlichen Bischer sollten ihnen zu gewissen Stunden offen stehen! aber wa» stand Lärm? Wissen», die sie absolut nicht kontrollieren konnien-, die allereUmemarsten Bedtn gungen fehlten: keiner der Besitz» lmtte Einsicht in da» Konto »eines Mitbesitzer», und die wiederholte Bitte um diese Aus Weisung wurde glait >»>geichiviegen Gas die Gaaerns bezogen, resp, nicht bezogen habe»!, wußte Economo vielleicht genauer al» Dolinar; aber ivaS Economo bezogen Hai, da» haben die GagernS teil weile m natuca gesehen, niemals aber schwarz auf weiß, und darin liegt der unverzeihliche Humbug. Räch dem Dolinar in feiner gediegenen Zachkenntni» einige Herr liche Pferde, darunter auch räudige, gekauft hatte, auf den Märlien, die er prinzipiell wöchentlich persönlich besuchte, zum hohngelächter aller Bauern die ältesten Kühe erstanden und die besten Jungtiere verkauft halte (Privathandel «icht ganz ansgeichloisen, die ganze Wirtschaft — wie man sagt — so recht auf den Hund gekommen war, und nachdem Dolinar sich wohl dachte, daß eut zweite» Schneebruchjahr im Als er die Türe öffnete, e»blickte er auf dem Boden des Ganges ein« GcstaU: es war Nrlla, vollständig angekleidet un» anscheinend bewußtlos. Er nah« ihre» schlanken Körper in feine Aime. trug sie in» Zimmer und bettete sie in den Lehnstuhl beim Kamin. Eugen war vcrgeffen. „Was lst dir. mein Engel f" flüsterte er, und baun tüßle er sie zweimal. Ec konnte sie nur an-sehe» un» wußl« nicht, wie er ihr beistehen sollte. Endlich öffnete sie die Augen und seufzte. „Wo bin ich?» fragte sie mit schwacher, zlttetn-der Stimme. .Ach, Sie sind eS!" — S>e erkannte den Prinzen. — „Habe ich etwas Dummes ange-stellt? War ich bewußtlos?" „Was ist geschehen? Sind Sie krank?" fragte er angsterfüllt. — Er kniete zu ihren Füßen und hielt ihre Hind fest iu der seinen. „Ich hibe Jules bei meinem Bette gesehen," flüsterte sie. „Ich weiß bestimmt, ich habe ihn gr-sehen. Er hak mich auflacht. Ich hatte mich nicht ausgezogen. Ich sprang furchtbar erschrocken aus, aber «r war schon fort, und da lies ich hinunter, — zu Ihnen." „Sie haben geitäuml," beruhigte er sie. „Glauben Sie?" .Sie müsse!, gettäuml haben. Ich habe keinen Laut gehört. Es kann unmöglich jemand ins Haus gekommen sein. Aber wenn Sie es wünsche», werde ich Mr. Rackiole wecken." »Vielleicht habe ich wirklich getiäumt — wie närrisch I" „Sie waren übermüdet," saute er, noch immer ihre Hand hallend. — Sie blickten einander an. Nella lächelte ihm zu. „Sie habe» mich gefügt 1* sagte sie plötzlich. — Er wurde ftueuot und erhob sich. — „Warum haben Sie mich geküßt?" „Ach, Miß Nacksole," flüsterte er stotternd, „verzeihe» Sie mir' <£i ist unverzeihlich, aber ich bitte Sie, verzeihen Sie mir! Ich war nicht Herr meiner selbst, meine G.fühle habe» mich übermannt." „Warum habe» Sie mich geküßt?" wieserholle sie. „Wc'l — Nella l Ich lieb? S e. aber ich habe nicht da>5 Nicht, e» Jhae» zu >agen.- „tüawtui haben Sie nicht Sa» Nrcht?" »Wenn Eugen stirbt, wird eS meine Pflicht sein, al» Herrscher »e-> Thron zu besteigen." „N.tn," sagte sie ruhig mit entzückender Vertrauensseligkeit. »Papa hu vierzig Millionen. Könnten Sie nicht absanken?" „Ach Goit," stöhnte er, „zwingen Sie mich nicht, s» etwas zu fag?n. Ich dürfte mich meinen Seile 7 um 7 Uhr früh am Bahnhof zur Abfahrt nach Ljubljana: Pouch, Sioschier, Schallecker, Gradischer, Kühn, Oceschnigg. Blechinger, Krell, Dürjchmied, Toplak und Sojnik. Die Reserve wird diesen Sonntag auf dem Sportplatz Felsenkeller, falls der Spielplatz spiel, fähig ist, gegen den neugegründeten verein «Zportni flub Trbovlje antrete» .Auch diese« Spiel verspricht recht interessant zu werden. Walde ihm vielleicht »icht mehr diese bequemen Renten ab-werfen könne, riislete er allmählich »um Abzug« «u» dem gelobten Lande, doch schien diese Selbstabsicht auch mit einigen Winken au» anderer Himmelsrichtung zusammengefallen zu sein. Mit altgewohnter Diplomatie ließ auch Economo merke«», daß er nun aus einmal mit Dolinar nnd der Bilanz nicht einverstanden sei. Ernst war das ja nicht »u nehme», den« trotz alle» Schimpfen» Dolinar« über Economo und vice versa, fanden sich die Herren des Abends doch immer wieder an der besetzit» Tafel zusammen. E» hatten sich ab« Emissäre au» höhereit Regionen von dem unerhörten Treiben in Mokritz schon überzeugt und vielleicht war e» deren Einwirkung zuzuschreiben, daß dem grausen Spiel endlich ein Ziel gesetzt, Dolinar eine» schone» laaes abberufen, d. h. entlassen und an seine Stelle ein 'cheiiiW gerechter Mann gesetzt wurde, der auch ohne jede Parteilichkeit angesicht» der unüderbrück-baren Verhältnisse für den ernstlichen verkauf einer Gut»-Hälfte eintrat. Dolinar soll dann zu einem Bischof gekommen fein, um dessen Aktiven auf einer Wirtschaft zu Hede». Gleichzeitig mit ihm verschwanden auch feine ^eirnlesten Trabanten: der oilrrlmifc und die Köchin, die Schinten nnd da» Rauchfleisch: hätte ich diese ivandernde Charcuterie »icht selbst gesehen, so schriebe ich e» nicht nieder. Wer den Mut hat, mich zu wi-verlegen, dem stehe ich gerne zur Verfügung. hoffentlich werden die Gerichte noch Gelegenheit haben, über die so kraß verletzten Fragen über „Mem und Dein" zu entscheiden Oder sollte sich der patriotische AuSIänder behindert in den Besitz von fremdem Eigeninni gesetzt haben? Diese Schmach imrd die Rechtsprechung de» jungen Staate« nicht auf sich sitzen lassen. Bad Aigen in Bayern, am 89. August i»ü2. Nikolaus G.tger«. Pflichten nicht entziehen, und der regierende Fürst von P. darf »>ur eine Prtnzeffin heiraten." „Ader Prinz Eugen wird leben!" sagte sie bestimmt. „Dann werde ich frei sein. Ich würde gerne all meinen Rechten entsagen, wenn — wenn —* „Wenn, waS?" „Wenn Sie mich zum Manne wollen." „Bin ich Ihnen also reich genug?" „Nella l" — Ec zog sie in seine Arme. Da krachte splltternde« Gla». Ändert ging zu» Fenster und öffnete eS. Im steinefunkelnden Dunkel konnte er eine Leiter etkenae«, die an die Hinter-wand de« Hauses gelehnt war. Er glaubte Schritte im Garten gehört zu habe«. „Da» war Julei!" rief Nella uud eilte ohne ein weiteres Wort hinauf in dos Giebelzimmer. Da« Nest war leer, der Voqel auSgeflogen. Mifi Spencer war spurlos verschwunden. Neunzehntes Kapitel. Die Fürstenräume dc« Grand Hotel Babylon sind in Hotelkreisen und auch anderwärlS berühmt, da sie in ihrer Art unvergleichlich sind. Das Appar» lement besteht a»S sechs G;mächern, von denen na» türlich der Empsaugsiaal, ei» Raum van fünfzig Fuß Länge und vierzig Fuß Breiie mit einer Herr-lichtn Aussicht auf die Themse, der prunkvollste ist. Die Einrichtung und Ausschmückung des Saale» ist !« gotischem Stile gehalten, aber sein Haupischmuck ist die französische Decke, ei» Meisterwerk von Fra-gonard, »a» au« einem berühmten Palais an der Loire stammt. Man könnte Seiten füllen mit der Aufzählung und Beschreibung oll der Kostbarkeiten, die dies« wahrhaft fürstlichen Gemächer schmückten. Und wieder könnte man Seiten füllen mit der Auf« zählung und Beschreibung all der hohen und höchsten Gäste, die diese Gemächer schon bewohnten. An einem Julinachmittage stand Prinz Aribert in der Fensternische eine« dieser Prunkzimmer. Er war ladellos gekleidet, trug einen Schlußrock, da« untrügliche Zeiche» englischer Zlvilisatwn, und eine Gardenia im Knopfloch. Er schien i» recht lustiger Stimmung zu sein und jemand.-, zu er.oar>en, denn von Zeit zu Zot sah er ungeduldig nach der Türe. Endlich trat ein kleiner, verwitterter, aller Mann ein u>»d legte einige Päpiere aus e«n Tijchche», da« neben dem Stuhle stand, der eigentlich ein richtiger Thron war. „Ah, HanS, mein alter Freund!" sagte Prinz Aribert und ging aus dcn Alten zu. „Ich muß mit dir über Verschiedene« plaudern. Wie stitdesr du Se. Hoheit?" (Fortsetzung !olgt.) «ein 8 StUttr Zeitung N»m«n 8? Der Spar- und Vorschussverein r. 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