«rifflttirai: i -■ , . , |v a a . Verwalt»»«: Kr. &. WWM a ^ A fcttl A a R»ttz«Sg«ff. fix. I. MW« Mr. «I, twmrtoiL M ^WWA> W> TtlfVkni M. J1, talrmthn s mummm he IhUIUI(2UIW|1 MV *«•* ^ I M HlnjrlotKi Uimn» 5*.Kl*. I r (rttrn M |UI IMxtllm Ar. 101 Doktor Schulterschitt wiegelt ab. Der vom Kaiser ernannte Landeshauptmann «n Krain Dr. Schusterschitz hat während deS Balkankrieges eine recht eigentümliche Rolle gespielt. Er verstand es, den Radikalismus der Slowenisch-liberalen noch zu überbieten, und so haben beide slowenische Parteien an der Revolutionierung des slowenischen Volkes gearbeitet, dessen Stimmung »inen Grad von Serbenfreundlichkeit erreicht hat, der in RegierungSkreisen und in Kreisen aller Bater-landssreunde genug zu denken gibt. Es hat daher sehr überrascht, daß Dr. Schuster-schift die Geister, die er sich beschworen, abzuwie-geln anfing. In einem kürzlich im „Slovenec" er-schienenen, von Dr. Schusterschitz unterschriebenen Artikel erklärte dieser, ganz im Gegensatz zu allen seinen früheren Reden und Worten, es sei nicht wahr, daß für Serbien der Besitz der albanischen Küste ein Lebensinteresse sei, und er schlägt sogar vor, daß sich Serbien mit dem freien Gebrauche de« montenegrinischen Hafens Antivari begnügen solle. Diese Abwiegelung hat jedenfalls den Zweck, das erschütterte Ansehen des Dr. Schusterschitz nach oben hin wieder zur Geltung zu bringen; den,» es ist ja doch eine selbst für das Land der Unwahrschein-lichkeiten geradezu unglaubliche Ungeheuerlichkeit, daß ein vom Kaiser ernannter Landeshauptmann in so ernsten Zeiten, wie eS unsere Tage sind, mit den (Vtachdruck Verbote«) Die Warzipan-Hante. Eine launige WeihnachtSgefchichte. Von A. Hinze. ,Da erwische ich schon wieder einen jener inni-gen Blicke, mit der Sie, verehrte Gastgeber, sich heute so ganz besonders beschenken. Darf man nicht wissen, wa3 dieS bedeutet?" fragte der Baumeister Gehrke, ein älterer Junggeselle, und dabei lachte er in sein SlaS hinein, darin die WeihnachtS-Bowle dampfte. Die Bescherung war vorüber, die Lichter am Christbaum niedergebrannt. Unter seinen glitzernden Zweigen lagen die Geschenkt ausgebreitet und die ülle der süßen Leckereien. Der laute Jubel der inder hatte sich zu stiller, beschaulicher Freude ge dämpft. Die kleinen Mädchen betteten die neuen Pup-pen in der schönen Himmelwiege; der achtjährige Kurt und der elfjährige Guido erprobten daS Schaukel-pferd. Der Sekundaner Max hatte sichs im Liege-stuhl bkquem gemacht, knusperte von seinem Makro-nenkranz und vertiefte sich dabei ins neue Buch: Erlebnisse eines LuftfchifferS. Die Eltern und der Gast faßen in dem ttauli» chen Erker, von wo man den Blick auf den Christ-bäum hatte, beim WeihnachtSpunsch. Mit dem Dust der Tanne, den, süßen Frieden, der nach der Be-fcherung die Seele erfüllt, klopfe» liebe Erinnerun-gen anS Herz, — lächelnd sahen sich die Gatten, auf die Frage des Gastes, in die Augen. „WaS meinst Du, Emmi, ob wir Veranlassung haben, heute zu blicken, wie unser werter Gast beob-achtet hat?" neckte der Hausherr. Frau Emmi lachte, und ihr noch immer hüb-fches Gesicht errötete: „Sie müssen nämlich wissen, , Mittwoch, den 18. Dezemöer ausgesprochenen Feinden unseres StaatSwesens ge-meinsame Sache macht und in der maßlosesten Weise dafür sorg», daß diese staatSverrälerische Ge-sinnung sörmlich ein Gemeingut des slowenischen BolkeS werde. Am Sonntag tagte hier der slowenischklerikale politische Verein und es ist sehr aussallend, daß dieser Berein sich zu einer LoyalitätSkundgebung für den Kaiser aufschwang, zweifellos auch geleitet von dem Bestreben der klerikalen Führer, ihre stark diskreditierte StaatStreue wieder mit einer srischen schwarz-gelben Tünche zu überstreiche». Die Slowenischliberalen sind über die Fahnen-flucht der Schusterschitzleute ins Schwarz-gelbe sehr entrüstet und werfen ihnen mit einer geradezu rüh-renden Ungeniertheit Unkonsequenz und nationalen Verrat vor, und es ist bezeichnend, daß „SlovenSki Narod-' sich keine andere Ursache für daS „Pater peccavi" des Dr. Schusterschitz auSzudenken vermag, als dessen — Berkäuslichlcit. Die „ReichSposl" bringt die Mitteilung ans Belgrad, daß die serbischen Blätter Aufsätze ver-öffentlichen, in denen sie den Dr. Schusterschitz wegen des oben angeführten Aufsatzes scharf an-greise». Die serbischen Blätter werfen dem Doktor Schusterschitz Unkonsequenz und Charakterlosigkeit vor und beschuldigen ihn, daß er sich mit Geld kaufen ließe. Hiezu bemerkt „SlovenSki Narod": „Die Serben haben eben bisher den Dr. Schusterschitz noch nicht gekannt, deshalb sind sie jetzt so konsterniert. Wenn sie ihn so gekannt hätten, wie wir ihn ken- Herr Baumeister, daß mein Mann und ich uns am Weihnachtsabend zuerst gesehen —." „Und geküßt haben," fiel ihr Gatte ein. Frau Emmi drohte mit dem Finget'. Der Gast aber rief: „Wie soll ich daS verstehen 'i Ich habe zwar in LiebeSsachen wenig Erfahrung, indessen — „Folgt daS Küssen ja doch erst mit der ver-lobung I" „Nun, das will ich nicht gerade gelten lassen. Doch — „Mit uns war eS eben ein AuSnahmefall", gelt, Emmi?" „ES hat also das Christkind Sie beide zusammengeführt?" „Indirekt allerdings. Direkt ober die Marzi-pan-Tante, ha, haha!" „Die Marzipan-Tante? DaS ist wohl so eine Art Kosename sür eine alte Verwandte", sragle der Gast. „Allerdings. Und zwar ein vollberechtigter." „Emmi," unterbrach der Hausherr seine Frau, ich sülle jetzt nochmals die Gläser und t»ann gibst Du unserem lieben Gast die kleine Gelchichte zum Besten — Du verstehst das ganz entschieden besser als ich." Bitte, Frau Emmi, sagen Sie ja und beginnen Sie! Wie eine Ehe, die so harmonisch ist, wie die Ihre, zusammengekommen, möchte ich herzlich gern erfahren. Und die friedliche Stimmung des Weih-nachtäabends ist just die rechte Stimmung zum Zu-hören." Frau Emmi nickte und begann: „Mein Vater war Major, hatte aber bereits feinen Abschied genommen, als ich, die Aelteste von fünf Geschwistern, 18 Jahre zählte. Als Kind liebe-voller und begüterter Eltern, verlebten wir eine 37. Jahrgang. iltn, hätten sie sich srüher, als er für die serbische Sache eine Lanze brach, für ihn nicht fo begeistert, jetzt aber ivären sie nicht konsterniert und über-reicht, daß er jetzt vielleicht schon zum hundertsten-male den Mantel dreht und sich dorthin wendet, von wo er mehr Vorteile für sich und seine Partei erwartet. Wenn sie den Dr. Schusterschitz gekannt hätten, würden sie wohl gewußt haben, daß bei ihm der Idealismus gar keine Rolle spielt, sondern nnr — das Geschäft." Es sind schwere Anwürfe, die gegen den Lan-deshanptmaun vou Krain damit erhoben werden, und wir glauben auch kaum, daß nach der maß-losen VerhetzungSarbeit, die Dr. Schusterschitz für seine serbischen Freunde geleistet hat, es noch ernste maßgebende Kreise in Oesterreich geben kann, die seinen neuesten staatstreuen Beteuerungen irgend-welchen Glauben schenken. Die slawische Obstruktion in Desterrrich. DaS österreichische Parlament zeigt sich wiederum aus der Höhe der Zeit. Es ist unglaublich, was da vorgeht. Die Obstruktion der Slowenen hat allge-meines Kopffchüiteln erregt, weil man dafür doch absolut keinen Grund anzugeben wußte. In der ärgsten Zeit, die für Oesterreich gekommen ist, bietet daS Haus der Volksvertretung, gebildet aus Grund eines allgemeinen und gleichen Wahlrechtes, das traurigste Bild. Eine Zeit lang schien eS, als ob die Herren um den famose« Landeshauptmann von glückliche Jugend und waren mit Geschenke», wie die Tante Alix, eine Kusine dcS Vatertz, bitter beklagte, verwöhnt. DieS erschwerte der alten Dame — sie war an die Siebzig, aber noch sehr rüstig — die Wahl de« SchenkenS sehr. Sie lebte in der alten Hansestadt Lübeck, eine halbe Tagreise von unserem Wohnort entsernt und besuchte uns alljährlich zum Weihnachtssest. ES war sür uns Kinder ein lang ersehnter Augenblick, wenn am Nachmittag des heili-gen AbendS die Flurklingel ging und die Tante Alix mit ihrem Riesenkoffer voll Geschenken, den ein Dienlimann ihr nachtrug, im Türrahmen stand und mit ihrem Kernlache» sagte: „Da habt Ihr die Alte 'mal wieder! Seid Ihr alle fix, Kinder? Wer 'n Waschlappen ist, bekommt zu Weihnachten nicht«." Sie wahr überhaupt ein Original, die Tante Alir, und voll Lebenshumor. „Ich bin unvermählt, aber keine alte Jungfer," pflegte sie zu fagen, und wer ihr in daS noch immer hübfche, von sonnigem Humor überstrahlte Gesicht sah, der konnte diesen Ausspruch wohl verstehen. Zum Ergötzen von unS Kindern pflegte sie mitunter zu singen: Ja, die Männer, die sind, Alleweil so rar. Nur wo Geld ist, Da klopfen sie an. Ihre drastische Wesensart trug ihr im Verkehr mit anderen nicht selten kleine Aergernisse oder gar Grobheiten ein. «o war es ihr auch einstmals in einem Spiel-Warengeschäft ergangen, wo sie für unS Gören einkaufen wollte. Wie bereits gesagt, waren wir ein wenig verwöhnt, und somit hatte der Verkäufer es, tiotz der größten Mühe, die er sich gab, der Tant Alis etwas Paffendes vorzulegen, schwer, sie zufrieden zu stellen. Seite 2 Deutsche?.Ustdit Nummer 101 Krain herum Vernunft annehmen würden. DaS war nur Schein. Die Obstruktion ist jetzt mit aller Macht von neuem losgebrochen und damit da« Schauspiel, daS da im Volkshause am Wiener FranzenSringe geboten wird, noch trauriger erscheine, gesellen sich zu den Herren Slowenen jetzt auch noch die Tschechischradikalen. Die Gesetzwerdung der Bestimmungen will man verhindern, die sür den KriegSsall unbedingt notwendige Borkehrungen schassen sollen. In der Zeit, wo nach außen bin da« Parla> ment eines jeden anderen Reiches vollste Solidarität wahren würde, schon aus Achtung vor sich selbst, wenn nicht aus Liebe zum Staate, in dem es be-steht, führen unsere Slawen im VolkShause die stumpfsinnigsten Obstruktionsscherze aus, machen so das Haus und sich selbst zum Gespöttc und schädi» gen das Ansehen dcS Reiches, in dem sie bis jetzt nun doch noch leben. Wa« da getrieben wird, ist nacktester Hochverrat, wenn er sich auch nicht immer nnter dem Schutze der Immunität in Worten außen. Obstruktion im Parlamente jetzt treiben, fällt in den Begriff des Hochverrates. Da macht es nun einen recht eigentümlichen Eindruck, wenn man sieht, wie die Obstruktion der Tfchechischradilalcn liebevoll von allen anderen Tschechen behandelt wird. Die gewesene Exzellenz Dr. Fiedler und der ?roße Staatsmann der Tschechen, Dr. Körner, be-andeln ihre Konnationalen, die Obstruktion trei-ben, mit so auffallender Liebe, daß man den in-nigstcn Zusammenhang zwischen den eigentlichen Obstruktionisten und den Staatsmännern, die als treibende ttraft hinter ihnen stehen, unschwer erkennt. Der einheitliche tschechische Klub ist recht-zeitig in die Brüche gegangen. Man brauchte das aus taktischen Gründen. Denn bei seinem Bestände hitte die hochverräterische Obstruktion der Tschechisch-radikalen vom ganzen Klub gedeckt werden müssen Das paßte natürlich gewissen Herren nicht, die bei aller serbensreundlichen und österreicherseindlicheu Gesinnung doch noch immer als österreichische Patrioten erscheinen möchten. So treiben denn die Tschechischradikalen scheinbar auf eigene Verautwor-tung Obstruktion, die Herren Exzellenzen im Tsche-chenklub aber stehen wohlwollend hinter ihnen. An der Beurteilung des Verhaltens der beiden ändert das nichts. Der ganze tschechische Verband im Ab-geordnetenhause muß mitverantwortlich gemacht wer-den sür die hochverräterische Obstruktion der Tschechisch-radikalen. Denn wie die Herren Exzellenzen inSge-samt denken, hat ja die gewesene Exzellenz Doktor Fiedler vor einigen Wochen ganz unverblümt und offen herausgesagt. Die Tschechen sind im jetzigen Konflikte Oesterreichs mit Serbien alle auf Seite der letzteren und damit allein schon Gegner des Staates, in dem sie leben. Die „Arbeiter Zeitung" mag in geheuchelter Entrüstung die Feststellung „Darf es vielleicht ein Gesellschaftsspiel sein? Domino — Die vier Besten — Katze und Mau«." „Haben sie . . beantwortete die Taute die mit sehr liebenswürdiger Bereitwilligkeit vorgelegten Fragen. „Dann vielleicht eine Laterna magica?" „Haben sie . . ." kam e« mit der nämlichen knapp erteilten Ablehnung zurück. „Großartige« kann ich Ihnen in Ausziehartikeln offerieren l Wir haben die neuesten humoristischen Fi. guren, sowie Schiffe, Lauftiere — „Haben sie . . .* .Wie wäre es mit einem Bilderbaukasten oder einem «pielmagazin?" „Haben sie . . „Aver vielleicht eine Würsel-Pyramide?" „Haben sie . . ." Nachdem dieses Frage- und Anlwortspiel sich zwöls Mal wiederholt hatte, dem unglücklichen Ver> käufer der Angstschweiß aus der Stirn stand und dieser nach einem nochmalige» krampfhaft gemachten Vorschlag wiederum die mit unerschütterter Konse-quenz erteilte Antwort: „Haben sie," erhalten, halle er Tome Alix stehen lassen, und ein „verrückee alt« Schachtel", war ihr gefolgt, als sie den Laden ver-lassen. Lachen Sie mich nicht so an. Herr Baumeister, dann komme ich aus dem Konzept! Einem jeden wäre wohl die Geduld vergangen, wie jenem Be,käufer. Wer aber noch nichl die Geduld verlor, das war die Tante Alix. Die „verrückte alte Schalte!" mag doch wohl eine Wunde hinter-lassen haben, denn eines Tage» erhielten die Eltern «inen Brief mit der lakonischen Mitteilung; „Bon jetzt an Erhalten Eure Gören keine spielsachen mehr von mir geschenkt, von jetzt an schenke ich Marzipan- solcher Tatsachen als Naderei bezeichnen, an der Tatsache wird dies nichts ändern, und zur Kenn-zeichnung der politischeu Verhältnisse in unserem StaatSwesen ist es notwendig, das Kind auch beim wahren Namen zu nennen. Wer da« Verhalten der Tschechen uud nicht der Politiker allein, sondern auch diejenigen, die unter Waffen stehen, beobachtet, muß dazu kommen, das ganze tschechische Volk als ein Element gesähr-lichsten Hochverrates in Oesterreich zu bezeichnen. Ausfällig dabei ist nur das Verhalten der Regie-rnng selbst, welche die notwendigen Folgerungen ans der tschechischen Politik zu ziehen nicht den Mut findet. Wie der gewesene Handelsminister Doktor Fiedler denkt und jetzt, nachdem er nicht mehr im Besitze des Ministerportefenille ist, es auch offen heraussagt, so denken und fühlen auch die noch im Amte befindlichen tschechisch?» Minister. Der Minister für öffentliche Arbeiten und der Ackerbau-minister sind eine Seele mit Dr. Fiedler. Und kann man sich etwas Widerspruchsvolleres denken, als daß Vertreter einer Nation, die im kritischen Momente ihres Vaterlandes auf der Seite des Feindes stehen, im M'nisterrate sitzen? Wenn heute die beiden Exzellenzen aus dem Amte scheiden, werden sie über Serbiens Verhältnis zu Oesterreich nichl anders sprechen als Dr. Fiedler, sie denken aber jetzt eben auch nichl anders, die Aussprache ihrer Gedanken allein wird durch den Ministerfrack verhindert. Und so kann man, daS Wort mag übertrieben erscheinen, aber eS ist die logische Folgerung au» den gegebe-nen Tatsachen, die Behauptung wagen, in der öfter-reichischen Regierung sitzen in der Zeit, wo sich der Konflikt mit Serbien zuspitzt, zwei ausgesprochene Parteigänger der serbischen, gegen Oesterreich ge-richteten Politik. Krmnarsch und Schustrrschih. In der letzten Tagung der österreichischen De legation ha« Dr. Kramarsch den Diplomaten gespielt, er zog die panslawistijchen Krallen ein, nm Oester reich-Ungarn desto wirksamer den Rat geben zu kön« nen, ja nicht den serbischen Expansionsgelüsten in den Weg zu treten. Genützt hat e« ihm nichts, nm so emsiger war er deshalb bemüht, die slawischen Parteien zu einer parlamentarischen Aktion zu eini-gen, die die diplomatisch-taktische Stellung der Mon« archie schwächen soll. Italien befindet sich mit Oester-reich Ungarn in allen bestehenden Balkansragen im besten Einverständnis; Deutschland steht mit der Hand am Schwerte an Seite Oesterreich-UngarnS; der Dreibund ist erneuert worden nnd England will Torten — basta Dabei brauche ich mir nicht den Kops zu zerbrechen, die kann man jedes Jahr in neuer Auflage gebrauche».' Und die Tante hielt Wort. Jede« Kind erhielt sortan von der ungewohnten Leckerei, denn in unse-rer Gegend kennt man wohl zu Weihnachten Leckerli, Mandelbrot und Zuckernüsse, aber Marzipan kennt man dort nicht. Und der Lübecker Marzipan ist be> kannt wegen seiner Güte. So waren wir Kinder mit dem Tausch wohl zusrieden. Wie die Jahresringe am Baum, so brachten die Marzipan-Torten der Tante Alix. die mit jedem Jahr, das wir Kinder zurücklegten, an Größe zunahmen, das Fortfchreilen unseres Meuschlum« in Erscheinung, weshalb ich von den Geschwistern um mein ErstgeburtSrecht staik be-neidet wurde. Die originelle alte Dame verstand e«, aus den Marzipan Einkäufen für sich selbst einen Genuß zu schaffen. Viel Ergötzen machte eS nn« allen, daß die Tante alljährlich mit dem eruen Advent ihren Rund-gang durch die Lübecker Konditoreien und Konsitü-ren Geschäfte antrat, um die Marzipan-Torten aus ihre Güte hin zu probieren und danach ihre Wahl zu treffen. Da sie selbst eine große Freundin di«s«r Leckerei war, so fielen die Kostproben sehr reichlich aus. Dieser Marzipan Rundgang trug der allen Dame von unS Kindern den Titel die „Marzipan-Tante" ein. Eine andere Liebhaberei war jhre Lust zum Heiraisschmieden. Obgleich sie sür ihre eigene Person solch ein „Schmieden" verschmäht, verstand sie eS aus pfiffige Weise, Männlein und Fräulein zusam-menzubringen. Als ich nun 18 Jahre zählte, ging ich ahnungS-lose« Ding der Tante Alix ins Netz. nichts davon wissen, daß wegen der serbischen Toll-heiten die KriegSsackel aufs neue entzündet werde. Die Aktien deS noch ungeborenen südslawischen Rri* ches, die an der panslawistifchen Börse aber bereits gehandelt w.'rden, stehen also nicht besonders gut, allein man tröstet sich in diesen Kreisen mit der Hoffnung, daß Oesterreich - Ungarn e« doch nicht wagen werde, mit Serbien endgiltig abzurechnen, da es angeblich mit nur mehr inneren Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Auch Dr. Kramarsch glaubte da, den Punkt gefunden zu haben, wo der Hebel zugunsten seiner Freunde einzusetzen sei. Daß, wie irgendwo behaup tet wurde, zwischen de» serbischen Regierungskreisen und der russischen Kriegspartei einerseits und den Führern der slawischen Parteien im österreichischen Abgeordnetenhaufe andererseits, ein steter Kontakt bestehe, ist wohl ein Märchen. Es bedarf auch wohl gar nicht einer solchen ständigen Verbindung, denn Leute, wie Dr. Kramarsch, haben ein viel zu feines Gefühl dafür, was der punslawistischen Politik frommt; sie Handel», ohne daß sie erst besonderer Weisungen bedürften und so hat Dr. Kramarsch wohl ganz aus eigenem die jüngste Obstruktion im österreichischen Abgeordnetenhaus« inszeniert. Mit der Revolntion im südslawischen Verbände begann die Sache. Dr. Schusterschitz, der auch vermöge seiner Stellung als Landeshauptmann von Krain nicht so ohneweiterS die panslawistische Fahne entrollen und nicht offen eine Politik treiben konnte, die sich un-mittelbar gegen die LebenSinteressen der Monarchie und gegen die in dem gegenwärtigen kritischen Zeit-punkte notwendigen Maßregeln richtet. — Dr. Schusterschitz wurde also im südslawischen Verbände, trotz-dem er dessen Führer ist, sozusagen kaltgestellt. Dr. Kramarsch nahm sich der dalmatinischen Opposition im südslawischen Verbände an, organisierte sie, da-mit sie den Dr. Schüsterschitz gewissermaßen unter Kuratel setzen konnten, und gleichzeitig wurden die Tschechischradikalen losgelassen. Die letzteren begannen sofort die Gesetzentwürfe zu obstruieren, die mit Rücksicht aus die äußeren Verwicklungen notwendig geworden waren, bald rückten die Südslawen nach, an der Spitze der wackere Korvschetz, der sich sonst immer für eine stramme Geschäftsordnung zu begei ftern pflegt, endlich auch die Jungtschechen und zum Schlüsse die SoziaIdemokraten, die natürlich bei keiner NichtSwidrigkeit im Parlamente fehlen dürfen. — In ihren Blättern wettern sie gegen die Ob-struktion, die das Parlament ruinieren, im Parla mente aber tun sie alles, um die Obstruktion zu sördern. Würde da» österreichische Abgeordnetenhaus Oesterreich bedeuten, so hätte Dr. Kramarfch seinen Zweck voll und ganz erreicht; da« österreichische Parlament ist dank seiner Minierarbeit wiederum total ruiniert; allein auch in diesem Falle weist die Ich hatte ihr zu ihrem Geburtstag meine neueste Photographie geschickt —" „Ein reizende« Bild —" fiel d«r Hausherr hier ein. „Schwatz nicht au» der Schule, Karl!" mahnte Frau Emmi. Dann fuhr sie fort: „WaS bekomme ich mit der Antwort: Die Pho-tographie eines mir unbekannten jungen Manne«. Dazu schrieb die Tante: Ich danke Dir schön sür Dein Bild. Du Kü-ken Ich habe auch einen jungen Hahn in meiner Lübecker Verwandtschaft, dessen Bild ich heute bei-jüge, damit ihr ihn doch darin kennen lernt. Er heißt Karl Ottenstedt, ist feine« Zeichens Oberlehrer und seit einem Vierteljahr hier in Ämt und Würden. Ich brauche das Bild nicht zurück, denn ich kann den Karl Ottenstedt ja sehen, wann ich will. Willst Du sein Bild nicht haben, so steck'« in den Ösen. Die Tante Alix wußte wohl, was sie tat, al« sie mir jungem Ding, in dessen Herzrn noch kein andere« ManneSbild thronte, die Photographie eines bildhübschen junge» Mannes schickte — „Da sehen Sie, Gehrke, was für ein famoser Kerl ich war!" lachte der Hausherr. „Das find Sie ja auch noch lieber Ottenstedt/ gab der Baumeister, ebenfalls lachend zurück. „Und wie kam e« »un weiter, verehrte Frau?" „Ich steckte du« Bild nicht in den Ose.t ha, haha, sondern betrachtete e« zu meiner Augenweide w oft, bis e« sich mir in« Herz gestohlen hatte und ich e« nun mit herumtrug, wo ich ging und staud. Zu derselben Zeit —" „Waltete die Marzipan Tante in Lübeck ihre« Amtes," fiel der Hausherr ein. „Das heißt, sie hatte mir Emmis Bild zubug'iert und ich Heißiporn Rumm^r 101 Politik des Dr. Kramarsch den Fehler aus, daß ihre Voraussetzung falsch ist; das östeireichische Abgeord-netenliaus bedeutet nicht Oesterreich, es ist ein halb-erflorbenes Glied deS staatlichen Organismus, nichts weiter mehr als ein Instrument der Erpressung für paiislawistische Zwecke. Ein solches Parlament ist nicht eine Stütze für die Monarchie, sonder» ein Ballast, besonders in den Zeiten wie de» gegenwär-»gen und darum wird die SteUniig der Monarchie nicht schwächer sondern stärker sein, wenn dieses Parlament lange Zeit Ferien hat. die nicht durch Diäten versüßt werden und ivährend denen auch die Immunität ruht. Ans jeden ist eS aber gut, sich zu merken, wie unter der Führung des Dr. Kramarsch sich Tschechen und Südslawen zusammentaten, um in einem Zeitpunkte, wo die Monarchie und ihre In-terefse» bedroht werden, das Parlament gegen die Monarchie zu mißbrauchen. Die Sitzungsprotokolle der letzten Sitzungen des Abgeordnetenhauses und seiner Ausschüsse sind jedensalls weit wertvoller als die Akten in dem «gramer HochoerratSpro.esse, auch wenn dieser nicht gefälscht gewesen wäre. Politische Rundschau. Der Inhalt des Dreibundes ist amtlich nur insoweit bekanntgegeben worden, als er sich aus die gegenseitige Wassenhilse des Deut« schen Reiches und Oesterreich.Ungarn bezieht. Sie tritt dann ein, wenn eine der beiden Machte von Rußland angegriffen werden sollte. Die zwischen Oesterreich.Ungarn und Deutschland mit Italien ge-lrossenen Vereinbarungen sind bisher noch nicht osfiziell veröffentlicht worden. Der allgemeine In-halt dc« Vertrages ist nur durch Zeitungsberichte bekanntgegeben worden. Nach diesen bisher noch nicht bestätigte» Mitteilungen verpflichtet sich Oester-reich zu einer wohlwollenden Neutralität bei einem «riege Italiens mit Frankreich, ebenso Italien bei einem Kriege Oesterreichs mit Rußland. Oesterreich verpflichtet sich serner, die italienischen Interessen im Mittelmeer zu unterstützen und aus der Balkan-Halbinsel nichts ohne vorherige Verständigung mit Italien zu unternehmen. DaS Bündnis zwischen Italien und Deutschland ist ebenfalls nur durch Zeitungsnachrichten bekannt geworden. Greift Frank-reich Italien oder Deutschland an, so werden alle Streitkräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens in» Feld ziehen. Folgerungen: Für einen Berteidi-gungSkrieg. 1. Der Treibund steht zusammen, wenn der Zweibund (Frankreich und Rußland) gegen Oesterreich und Deutschland oder gegen Deutschland allein kämpst. 2. Greift Frankreich Deutschland an, verliebte mich Hal« über Kopf in die hübsche Kusine i« dritten oder vierte» Glied." „Darüber kam wieder einmal daS WeihnachtS-fest heran. Der gan^e Zauber von fröhliche», seligen Heimlichkeiten, von Erwartung und vorsestlicher Stim-wung, der in einem kinderreichen Hause umgeht, lag über jeUm Winkel. Der Duft der Pfefferkuchen und Leckerli, welche von den Mägden auf großen Blechen a«S der Bäckerei geholt waren, erfüllte das ganze Haus. In der Küche harrten die Weihnachlsgänse ihrer Erfüllung, und eben kam Jakod, unser Faklo-!m». mit den Festkrapfen herein. Die große Tanne «ar bereit? in den Saal geschafft worden. Hier flimmert, der Christbaumschmuck, der in offenen Kä-stea der Bestimmung harrte, durch das Dämmerlicht, denn es war um die vierte Nachmittagsstunde. Es duftete nach Aepfeln und Naschwerk. Mutter füllte die Teller der Kinder mit Süßigkeiten. Die Gören aber, bei denen dieser Augenblick restlose Seligkeit auslöste, sangen hinter der geschlossenen Türe: Wiß ihr noch wie's vorig's Jahr, An dem heiligen Abend war. Bater halte eben nach der Uhr gesehen und ge» sagt: „Tante Alix wird gleich hier sein!" als die Flurklingel ging. Da jubelten die Kinder: „Die Marzipan-Tante ist da)" und stürmten hinaus. Ich aber, als Aelteste, allen voran, um, wie üblich, der Tante mit einem Kuß um den Hals zu fliegen. Licht brannte noch nicht. Doch war eS im Flur schon stark dämmerig, weshalb ich beim Oeffnen der Tür den schwarzen Knäuel, der hier wartete, unbe-denklich für Tante Alix hielt und sie nun unter einem schallende» Kuß herzhaft an mich drückte. Wer aber beschreibt mein Entsetzen, als ich mit den Stacheln eines SchnurrbarteS in Berührung komme und statt der üblichen Kernrede: „Da habt Ihr die Alte 'mal wieder! Seid Ihr alle fix, Kin- Desifch» AsHL _ so leistn Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diesem Falle gegenüber Deutschland mindesten« ,u wohlwollender Neutralität verpflichtet. 3. Greist Frankreich Italien an, so ui»erstützl Deutschland Italic»; Oesterreich ist dann wohlwollend neutral. 4. Greift Rußland Deutschland an. so steht Oester-reich Deutschland bei. Italien ist wohlwollend neu-tral gegen Oesterreich. Mit Deutschland und Italien ist für diese» Fall nichts vereinbart. 5. Greift Rußland Oesterreich an, dann treten analoge Ver-hältnisse wie bei Punkt 4 ein. 6. Bei einem Per-teidigungskricgc Deutschlands oder Oesterreichs gegen eine andere Macht als Frankreich oder Rußland, verpflichten sich beide Staaten zu wohlwollender Neutralität. Mit Italien ist sür diesen Fall nichts vereinbart. Für einen Angriffskrieg sind keinerlei Abmachungen getroffen. Oesterreich-Ungarn und die Krise. Die „Wiener Deutsche Korrespondenz- erfährt von unterrichteter Seite: Die Frage, wann eine ent-scheidende Wendung in der internationalen Lage ein-treten werde, läßt sich nicht ohne weitere« beant-worten. ES ist bekannt, daß Oesterreich-Ungarn der Anschauung zugestimmt ha«, daß die Beziehungen der Großmächte zu der neue» Ordnung der Dinge auf der Balkanhalbinsel unter einem geregelt wer-den, allein in Wien bat man auch keinen Zweifel darüber gelassen, daß, so wertvoll eS wäre, in dieser Beziehung bereits aus Grund der Ergebnisse der Friedensverhandlungen vorzugehen, OesterreichUn-gar» doch nicht über einen gewissen Zeitpunkt hinau» warten könnte. AiiS diesem Grunde hat man sich auch dasür entschieden, daß so ziemlich gleichzeitig mit den FriedenSverHandlungen auch die Konferenzen der Botschafter der Großmächte in London beginnen sollen. Für diese sind ungefähr acht bis zehn Tage in Aussicht genommen. Haben bis dahin die Frie-denSverhandlnngen nicht die Aussicht auf einen raschen Verlaus eröffnet, dann dürfte also gegen Neujahr der Zeitpunkt gekommen sein, wo Oester« reich-Ungarn sich genötigt sieht, auf Grund der Er-gebnisse der Botschasierkonserenz, beziehungsweise im Einvernehmen mit seinen Verbündeten seine Bezie-hungen zn Serbien zu ordnen. Die Notwendigkeit hiezu ergibt sich vor allem aus der Erwägung, daß der gegenwärtige Schwebezustand mit Rücksicht aus seine schädlichen Wirkungen aus die wirtschaftlichen Verhältnisse der Monarchie nicht mehr länger aus-rechterhalten weiden kann. Die Hoffnung auf ein „Königgrätz". Für die wahre Gesinnung unseres „Südfla-wenlum»" ist die Rede bezeichnend, welche im öfter-reichischen Abgeordnetenhause (nicht etwa in der der? Wer 'n Waschlappen ist, bekommt zu Weih-nachten nichts!" eine fremde männliche Stimme sa-gen höre: „Verzeihen Sie dem fremden Eindring-ling, mein Fräulein! Ich bin Karl Ottenstedt. Tante Alix schickt mich; sie kann leider nicht kom> men, sie hat sich beim Marzipankosten übernommen und liegt an Magenkatarrh darnieder." Dabei löst sich der Knäuel. Und während ich denke, vor Scham in den Boden zu versinken, er-kenne ich hinter dem Galt da« grinsende Gesicht eines Dienstmanne« mit Tante« Marzipan Koffer." Frau Emmi hielt inue. Sie hat heiße Wangen beim Erzählen bekommen und lächelt besonnen bei dem Schmunzeln des Baumeister», der sich jetzt dem Hausherrn zuwendet: „Und Sie. lieber Ottenstedt, waren natürlich zufrieden mt dem Empfang . . „Der Auftrag der Tante Alix war mir, wie Sie sich denken können, ein gesunvener Bissen, — kam meinen Wünschen auss schönste entgegen. Daß mir aber das Glück, daS ich mir erst erobern wollte, sogleich an den Hal» flog —.* „Karll" „— DaS übertraf denn doch meine kühnsten Hoffnungen." „Und nun wurde es natürlich eine fröliche, selige Weihnacht?" fragte der Gast lächelnd. "Ja," sagte Frau Emmi leise, „eine fröhliche, selige Weihnacht." — Noch immer lag da« verson-nene Lächeln in ihren Augen. „Mit dem Empsangskuß hatte die ftemde Ku-sine mich zu ihrem Sklaven gemacht," nahm der Hausherr wieder das Wort. „Herzlich wurde ich bei Majors ausgenommen. Ich, der ich mit unruhig klopfenden Herzen die Reise zu den unbekannten Verwandten angetreten, stand nun, eine Biertelstunde nach Ankunft, mit der schönen Kusine im dämmeri Seite S Skupschtina zu Belgrad!) der Abgeordnete de« achten dalmatinischen Wahlbezirke« (Lisina, Lissa, Brazza, Cittavecchia) Dr. Tresic-Pavicic bei der ersten Lesung des Budgetprovisorium» gehalten ha». Nichts mehr wußte dieser Dalmatiner von einem Oesterreich, nichts von einer Doppelmonarchie, vor ihm stand nur mehr das Serbien der Karageorge-vilfche, da» feine Phantasie schon zum Großscrbien, da« bis zur Adria herüberreicht, ausgestaltete. Kein Serbe in Belgrad hälie serbischer spreche» können, als dieser österreichische Abgeordnete. Am Schlüsse seiner Rede, als er die Kriegsgefahr mit Serbien besprochen hatte, wobei er natürlich mit aller Lei-denfchaft sür die Serben eintrat, führte er au»: „Siegt Oesterreich Ungarn, so wird da» kroatische Volk durch vier Millionen Serben in seinem Ge-fängniffe (!) verstärkt werden. Wird aber Oester-reich-Ungarn besiegt, so wissen wir. wa» nach König-grätz zu folgen hat." — Kommentar überflüssig! Ebenso überflüssig erscheint e», die Reisen, die gegenwärtig einzelne slawisch-österreichische Abgeord-nete nach Belgrad inachen und die Konferenzen, die sie dort mit den österreichfeindlichen serbischen Staat»-Männer» und mit dem kriea»hetzerischen russischen (!) Gesandten abhalten, zu kommentieren. Spionage unter dem Schutze der Immunität — da» ist nu» eine österreichisch.ungarische Spezialität geworden? Serbische Hetzereien. Der „Wiener Deutschen Korrespondenz" wird aus Südungar» geschrieben: Die ungarische Regie-rung hat die Verbreitung aller im Königreiche Ser-bien erscheinenden Zeitungen in Ungarn verboten. Wer aber glauben würde, daß damit der journalisti-scheu Aushetzung der ungarischen Serben ein Ziel gesetzt sei, gäbe sich einer argen Täuschung hin; daS besorgen nunmehr ebenso eifrig die hiesigen serbisch geschriebenen Organe. Die ärgste Hetze be treibt die Neusatzer „Zastawa". das ungarländische Pasicorgan. Alle Anstrengungen jedoch, die hiesige Bevölkerung für das Königreich Serbien zu begei-ste». sind — mit verschiedenen Ausnahmen — miß-lungen. So wurde in Panczowo, einer stark ser-bisch-radikalen Stadt, ein Pope, der gegen die Mo-narchie demonstriert halte, von den Serben selbst zur Anzeige gebracht und feine Landsleute wollen seither nichts »lehr mit ihm zu tun haben. Die hiesigen Serben halten also sast durchwegs zu Oesterreich, was aber der „Zastawa" und ihren Auftraggebern absolut nicht gesallen will. Da es nicht gelungen ist, alle hiesigen Serben gegen Oester-reich aufzuhetzen, sucht nun»,ehr das Blatt seinen Lesern einzureden, daß Oesterreich im Falle eine» Konfliktes mit Serbien schon im Voraus verloren wäre, weil e« vollkommen isoliert sei und sicher ge- gen WeihnachtS,immer und half ihr den Ehristbaum schmücken. Und dann? Lieber Freund, wenn zwei junge, warmblütige Menschenkinder, die längst einander lieb haben, bei-einander unter dem Christbaum stehen, da bedarf es keines Zaubers, ste zusammenzuführen .... Zu Neujahr erhielt die Tante mit unseren Glückwünschen unsere VerlobungSanzeige. Schon am nächsten Tage traf die alte Dame bei Majors ei». Emmi und ich, daS glückliche Brautpaar, waren die ersten, die ihr entgegeneilten. In dem Gesicht der Tante Alix wetierleuchlete ei förmlich. „Gratuliere Kinder, das habt Ihr gut ge-macht I" Damit umarmte sie un« herzlich. „Da hab' ich doch nicht umsonst die Krankheitskomödie ausgesührt 1" „Wie?" rief Baumeister Gehrke, „die Tante war gar nichl krank gewesen?" „So riefen auch wir damals." „Gott bewahre," erhielten wir zur Antwort, „solch' Waschlappen bin ich nicht, daß ein biSchen Marzipanschnabbeln mich umwirst I Der Zweck hei-ligt die Mittel. Ich wollte auS Euch ein Brautpaar machen und daS ist geglückt!" Lachend reichte der Baumeister den Erzählern die Hand, als sie schwiegen. „Ich danke Ihnen für Ihre hübsche Geschichte, verehrte Gastgeber. Und," fuhr er sort, „weil auS dem Brautpaar ein so glücklich-S Ehepaar wurde, so laffen Sie unS der Marzipan Tante, der Stifterin diese» Glückes, eine» Gedächtnistrunk weihen." Auch die Kinder kamen herbeigelaufen und die Gläser klangen aneinander. Der Sekundaner Max aber, der sich schon als junger Herr sühlte, leerte sein Glas in einem Zuge und schmetterte: „Fröhliche Weihnacht!" Sotc 4 tffUTj'ufif XxtUii Rummcr 101 schlage» werden würde und daß es iusolgedessen viel gescheiter sei, sich beizeiten dem „großserbischen Reiche" anzuschließen. — WaS sür Dummheiten die serbische Jrredeuta außerdem noch znlage fördert, jeigt ein mit „Krieg oder Frieden" überschriebener Artikel de« erwähnten Blatte«, in dem behauptet wird, daß die Wirkung der Rede des deutschen Reichskanzler» v. Belhman»' Hollwez durch jene PoincarvS vollkommen vernichtet wurde, da Frank-reich Deutschland den Krieg angedroht habe. Auch England sei bereit, sür Serbien in den Krieg zu ziehen. Rußland sei zwar schweigsam, mobilisiere aber, worüber Deutschland so erschrocken sei, daß es Oesterreich im Stiche lassen werde. Die Monar-chie würde daher, wen» sie mit Serbien Krieg sühren sollte, dem Untergang entgegengehen. Weiler behauptet da« Blatt, es sei eine Lüge, daß die Wiener Bevölkerung mit den Manifestationen der slawischen Studenten in Wien „unzufrieden" sei. Die Bevölkerung sei vielmehr größtenteils sür Ser-bien und nur — die Polizei habe sür die Regie-rung Partei ergrissen. Für die serbische „Kultur" ist es jedenfalls sehr bezeichnend, daß ein solch blühender Unsinn überhaupt ersonnen und publi-zistisch verbreitet wird. Prinzregent Luitpold f. In München ist vergangene Woche der Prinzregent Luitpold von Bayern im 92. Lebens-jähre verschieden. Er stand an der Bahre von fünf Königen seines Hauses. Als Max Joseph starb, da war er freilich noch ein Kind; als Maximilian II. seinem Volke entrissen wurde, da war deS Lebens sommerliche Reise Über ihn gekommen. Und dann wenige Jahre später ist er nach Nizza geeilt, um dort dem Vater die Augen zuzudrücken und die Leiche auS dem Blütengarten nach München zu ge« leiten. Schon vor dem Vater hatte er seinen Bruder Otto begraben. Als sich die Geisteskrankheit seines Neffen Ludwig II. 1886 herausstellte, übernahm er am 10. Juni als Reichsverweser die Regentschaft kür diesen, sowie nach dessen Tod (13. Juni) für den ebenfalls geisteskranken König Otto. Der Nach-folger des Verschiedenen als Prinzregent ist der 69 Jahre alte Prinz Ludwig, der älteste Sohn des Prinzregenten Luitpold. Aus Staftt und Land. Die Weihnachtsspende für unsere treuen Grenzsoldaten, die unsere deutschen Frauen und Mädchen Sonntag durch den Teeabend im Deutschen Hause erzielten, ist nicht nur reicher geworden als erhofft; auch schöner ist sie geworden durch die sreundliche, liebe Art, wie geboten und genommen wurde. Still und doch mit aller Sorg« salt war alles bereitet und froh ging jeder ans Mittun, und wo man Hilfe erbat, wurde sie freund-lich. wie selbstverständlich zuteil. In den Lauben des großen Saales stand Tisch an Tisch mit süßem Gebäck und schmackhaften Teebroten beladen, alles Spenden; und trotzdem eS wohl sechshundert Besucher gab, trotzdem die liebenswürdigsten Mädchen unermüdlich den Tee und da« Gebäck herumreichten, so blieb doch vom Ueberfluß noch manch gute» Stück sür die Wachposten in der Nähe unserer Stadt. Die richtige würdige Stimmung war überall, ge-hoben durch den guten ernsten Zweck, umrahmt von trefflichen Musikstücken durch unsere Stadtkapelle. Wir wurden mehrfach gebeten, nicht einzelne Namen der Veranstalter zu bringen und wir glauben für diesmal es wirklich unterlassen zu dürfen, denn es gaben dem ganzen Abend die tiefe 'Veranlassung und die weiten großen Gedanken, die wir Deutsche uns dazu ausdenken und in deren Gefühl wir lange schon leben und wirken, ein ganzes einheitliches Bild. Wie jeder sroh schenkte und mithals, so trug auch jeder den schönsten Dank für sich in seinem Innersten selbst fort. Nur das sei uns gestattet zu sagen, daß die Damen und Herren unserer Garnison in so liebenswürdiger und ausgezeichneter Weise mit-taten, wie nur irgendwer, und daß Fräulein Nina Grecco und Herr Dr. Sepp EgerSdorser ihr frohes großes Können im Liedervortrag freundlichst in den Dienst der Sache stellten. So ist die gute Absicht zum vollen Ersolge geluugen. Daß einige fehlten. gemahnte uns alle an die schweren, hoffentlich schwersten ungerechtesten Tage der Deutschen in Oesterreich; und auch das war gut. Unsere Weih-nachtSgabe für die treuen, braven Grenzsoldaten sind 1000 Kronen. Aus dem Landesmittelschuldienste. Der LandesauSschuß hat den wirklichen Lehrer am Kaiser Franz Josef-Gymnasium in Pettau. Herrn Juliu» Hörl. unter Verleihung des Titel« Professor im Lehramte bestätigt. Aus dem DeterinSrdienste. Der Statt« Halter in Sleiermark hat den Bezirkstierarzt Georg Gaß in Cilli zur Statthalterei einberufen und den landschaftlichen BezirkStierarzt Johann Fischer in GieiSdorf zum BezirkStierarzt ernannt und der Be« zirkshauptmannschast Cilli zur Dienstleistung zugewiesen. Julseier des Cillier Turnvereines. Am 14. d. veranstaltete wie alljährlich der Cillier Turnverein im großen Saale dc« Deutschen Hauses unter überaus zahlreicher Beteiligung der Bevölke« rung die diesjährige Julseier. Nach einigen einleitenden Musikstücken begrüßte der Obmann des Ver-eines, Herr Dr. Georg Skoberne, die Erschienenen, insbesondere den LandtagSabgeordneten Herrn Dr. Eugen Negri. dem er zugleich den Dank dafür aus-sprach, daß er sich bereit erklärt hatte, bei dieser Feier die Festrede zu halten. WeiterS begrüßte Herr Dr. Skoberne den Bürgermeister Herrn Dr. Hein-rich von Jabornegg. den Vizebürgermeister Apo-theker Max Rauscher, die Vertreter der deutschen Vereine und nicht zuletzt die deutschen Frauen und Mädchen. Das abwechslungsreiche Programm be-stand aus Musikvorträgen und turnerischen Borfüh« rungen, welch letztere besonders erfreuliche Leistungen boten. Die Freiübungen von 16 Turnern, be-stehend au« verschiedenen Kampfstellungen, waren sehr exakt durchgeführt, und die von den Herren Franz Hendrich, Konrad Obendrauf und Johann Ludwig zur Schau gebrachten Gruppen an zwei freistehenden, unbefestigten Leitern gefielen allgemein und wurde» mit viel Beifall ausgezeichnet. Eine Abteilung der Stammriege turnte am fprunghohen Reck unter dem Vorturner Herrn Moritz Böthe, und unter den allgemein lol^nswerten Leistungen fielen besonders die des Herrn Franz Hendrich durch ihre Waghalsigkeit auf. Am schönsten waren die Stangengruppen. die von 21 Turnern gestellt wurden. Sie boten einen überaus schönen Anblick und lösten begeisterten Beifall aus. Nun begann die eigentliche Julseier. Um den sehr hohen und in einer Unzahl von Lichtern erstrahlenden Julbaum ver-sammelten sich die Turner und nach Absinguug des deutschen Weiheliedes ergriff Herr Dr. Eugen Negri das Wort zu seiner Julrede. Eingang« seiner Rede würdigte er die Bedeutung der Iulfeier vom Stand-punkte der Erweckung des Gefühles der Einheit des ganzen großen Volkes und bemerkte dann, daß die heurige Julseier unter ganz besonderen Umständen gefeiert werde und daß er von dem alten Brauche, sich nur mit der Vergangenheit zu besaffen, brechen wolle un) einen Blick in die Gegenwart und in die Zukunft zu tun beabsichtige. Die ernste Lage un-sereS Staates und des dentschen Volkes in Oester-reich überhaupt erfordere es, daß auch in unserer Politik neue Richtungen eingeschlagen werden, der wir im Interesse des Staates und besonders un-fere« Volkes folgen müssen. Der TrialiSmnS, srüher ein Gespenst, ist jetzt znr Wirklichkeit geworden und alle Aeußerungen slowenischer Doppelzüngigkeit und Anmaßung und serbischen Irrsinns feien auf die Verfolgung jener trialistifchen Ziele zurückzuführen. Weder Unterschiede in der Sprache noch Unterschiede im Glauben seien für die einzelnen südslawischen Völker Hindernisse in dem Gedanken ihrer Vereinigung. und die Hetze, die besonders von den Slowe-nen seit Monaten im Unterlande und in Krain in dieser Richtung getrieben werde, bezwecke nichts an-deres als die Fanatisierung des Volkes und sei eine systematische Vorbereitung sür den Kriegsfall. DaS alles sehe hier jedermann, nur die österreichisch« Regierung »icht. Die österreichische Regierung schaufle an dem Grabe des Staates, das sie vor dreißig Jahren begonnen, auch heute noch ruhig weiter mit Hilfe slawischer Totengräber. Wenn Dr. Schuster-schitz in Budapest den Radetzkymarsch blase und die Volkshymne singe, während er in Laidach „Hoch Peter!" ruft und in Wien durch seine Troßknechte Sie Arbeitsfähigkeit de« Parlamentes unterbinden läßt, so versteht heute wohl jeder, iva« dahinter-steckt, nur wieder unsere Regierung nicht. Wir Deutsche werden eS bald satt sein, in diesem Staate in der Not immer die einzige Stütze sein zu müssen, in besseren Zeiten aber dann die althergebrachten Fußtritte empfangen zu müssen. Wir haben den Staat gegründet, wir haben den Staat erhalten, wir sind auch diesmal bereit, alles für die Ret tung des Staates zu opfern. Jetzt muß man end lich in Oesterreich wissen, wer die Oesterreicher sind, und es muß endlich einmal allen klar werden, daß deutsche Politik österreichische Politik ist. Zweifellos ist der Schwerpunkt der innerpolitischen Verhältnisse der Monarchie durch die letzten Ereignisse vom Norden nach dem Süden verlegt worden und an uns wird es sein, hier bei der Entscheidung de« Schicksals Oesterreichs einzugreisen. Deswegen tuen heute mehr denn je völkischer Zusammenschluß und Arbeit dringend not zur Rettung nnserer deutschen Heimat. Die mehrmals von beifälligen Zwischen» rufen unterbrochene Festrede wurde mit stürmischem, lange anhaltendem Beifalle ausgenommen. Hieraus durchbrauste mit heller Begeisterung die „Wacht am Rhein" den Saal. Schließlich wurden die zahlreichen Widmungen verteilt und eine kurze Schlußmusik machte der hehren Feier ein Ende. Evangelische Kinderweihnachtsfeier. „O du fröhliche, o du selige Weihnachtszeit!" Da« war die Stimmung, die nicht bloß von den Lippen der Kinderschar in ihren Liedern floß, sondern die auch die ganze Menge der Zuhörer packte, die nach dem festlichen Glockengeläute am letzten Sonntaz abend die Chnstuskirche bis aus« letzte Plätzchen füllte. ES war so feierlich, die frohen Gesichter der Kinder zu sehen, die dichtgedrängt den strahlenden Christbaum umstanden und ihr jubelnde« Weih-»achtslied anstimmten. In kindlichen Worten sprach der Pfarrer über Sinn und Segen der Weihnacht zu der hoch auslauschenden Schar. Und al« dann die Lichter verlöicht wurden und tiete Nacht da« Kircheninnere erfüllte, tiat lautlose Stille ein. Auf der im Altarraum ausgespannten Leinwand grüßten nun beiühmte deutsche Meiner in zahlreichen färben» prächtigen Bildern die versammelte Gemeinde. Es war zu schön, wie dazu die Kinder vom Chor herab mit ihren süßen, zarten Stimmen ihre Weihnacht«-lieder dem Heiland sangen und aufmerksam den V^sen lauschten, die die Bilder erklärend begleiteten. Und nicht bloß den Kindern gingen sie zu Herzen, wir sahen viele, die tief ergriffen und sinnend und dann wieder fröhlich lächelnd die herrlichen Bilder versolgten. Mächtig durchbrauste zum Schluß die Kirche das alte Weihnachtslied, da« auch »och vo» Turm herab geblasen die Scheidenden grüßte, da» Lied von der fröhlichen, seligen Weihnachtszeit. Im Anschluß an diese Feier sowie am Montag versam-melken sich zahlreiche Arme und Hilf«bedürftige im evangelischen Gemeindefaale, die reichlichst mit Klei-dungsstücken, Eßwaren und Spielsachen beschert werden konnten. Die treuen Hände edler Damen deS Frauenvereine« und des Mädchenbunde«, die großartigen Sendungen von freunden au« der Schweiz, zahlreiche Spenden hochherziger Cillier Ge-schäftSleute und vieler Glaubensgenossen ermöglichten die reiche Bescherung trotz der bedrängten Zeit. So ist Goethes Wort wahr geworden: „Wundertätig ist die Liebe." Nachfeier. Der Cillier Männergesangverei» „Liederkranz" beging gestern die Nachstier de« Feste« seine« 25jährigen Bestandes. Der Einladung des Brudervercines folgend, hatten sich die ausübenden Mitglieder des Cillier MännergesangvereineS fast vollzählig eingefunden. Der BereinSvorstand, Herr Johaun Koroschetz, begrüßte die Erschienenen und übergab die Leitung des Abends Herr» Josef Jicha, welcher in einer herzlichen Ansprache den engen FreundschasiSbund. der zwischen den beiden Cillier Männergesangvereinen besteht, feierte. Vor allem gevachle er in warmen Worten der Berdicuste, welche sich Herr Karl Teppey und Herr Dr. Fritz Zangger um den „Liederkranz" erworben haben. Im Ver-laufe des Abends wurde den Herren Ludwig Junger, Johann Jicha, Joses Jicha und Johann Skaberne das Ehrenzeichen für die lvjährige Mitgliedschaft überreicht. Herr Gottfried Grabt und Herr Doktor Fritz Zangger sprachen aus die Einigkeit, welche gerade zwischen den deutschen Vereinen in Cilli unbedingt notwendig sei. Ihre warmen Worte fanden stürmische Zustimmung. Zur Bekräftigung diese« Gedankens wurde unier Leitung des SangwarteS Herrn Gustav Fischer der herrliche Chor „Burschen abschied" von beiden Vereinen gemeinschaftlich ge »»gen. DaS HauSorchester des Cillier Männer-gesangvereines spielte unter der Leitung seines Ka-" ueisterS Herrn Alois Stanek flott und unermüd-auf und fand reichen Beifall. Für Heiterkeit orgte. wie immer, Herr Hans RiegerSperger jun. mit höchst gelungenen humoristischen Vortrüge». So 101 Droisifte iUsidjt »ahm der Ältnb eine» höchst gemütliche» Verlauf und wird allen Teilnehmern in angenehmster Er-»nnerung bleiben. Der Bezirkshauptmann von Cilli ha, «m Sonntag bei der patriotischen Feier im Deut» schen Hause, durch welche sür unsere braven Grenz-soldateu eine Spende von 1000 St. erzielt wurde, durch seine Abwesenheit geglänzt. Daß der Vertreter der Regierung bei einer patriotischen Veranstaltung, an welcher das gesamte Offizierskorps hervorragen-den Anteil nahm und bei der alle sernab von irgend» «elcher nationalen E-wägung für da» Wohl und Wehe österreichischer Vaterlandsverteidiger tätig wa-ren. fehlen konnte, steht wohl in der Geschichte öfter-reichischer Regieningskünste einzig da. Da erregte denn auch die Abwesenheit des Statthaltereirates Baron Müller bei dieser patriotischen Veranstaltung großes Aufsehen und die Entrüstung darüber ist in der Stadt eine allgemeine. Unsere Bevölkerung be' darf zu patriotischen Handlungen keinerlei Aufmun-terung seitens der Regierungsbeamten, allein anch in diesen Belangen verlangt man etwas guten Ton und Anstand. Hausorchester des Cillier Männer-gesangvereines. Wir machen noch einmal darauf aufmerkiam, daß das WeihnachtSfest des HauS-orchesters Samstag den 21. d. im kleinen Saale des Deutschen Hauses stattfindet. Für eine ab» wechslungsreiche BortragSordnung ist gesorgt, so daß jedermann auf seine Rechnung kommen wird. Alle Freunde des Hausorchesters sind noch einmal herzlichst eingeladen. Ortsgruppe Gaberje des Deutschen Schulvereines. Die von der Ortsgruppe am 15. d. veranstaltete Iulfeier nahm einen glänzenden, man kann sagen, unerwarteten Verlaus und -rwieS sich leider die Räumlichkeit viel zu klein, um alle Besucher aufnehmen zu können. ES war dies die erste Veranstaltung der neugegründelen Ortsgruppe und es läßt sich mit Freude feststellen, daß der Schulverein auch in der Umgebung Cillis endlich feste wurzeln gefaßt hat. Die Feier leitete der Ob-mann Herr Paul Scher! mit einer kurzen kernigen Begrüßung ein, wobei er besonders die Notwendig-keit der Erstarkung der Umgebung CilliS hervorhob. Unter den «längen einer guten Musik wickelte sich die «rüste Feier verbunden mit einer gemütlichen, aber doch weihevollen Stimmung ohne jeden Kasten-geist ab. Herr Bergkommissär Bruno Bauer hielt beim lichterstrahlendeu Zulb^ime die Wciherede und schilderte die alte Sine von ihrem Ursprünge, von den Zeiten der Germanen an bis auf das Christen-tum mit Recht als ein deutsches Fest. Er verstand es vortrefflich, die Bedeutung des hehren Festes mit der gegenwärtige», das Deutschtum mit allerlei Gefahren umtobenden Zeit in Verbindung zu bringen und entfesielte mit seinem schönen wirklich volkstüm-lich gehaltenen Vortrage einen wahren Beisallssturm. Nach Abfingung der „Wacht am Rhein" und des vismarckliedes erfolgte die Verteilung der Beste des reich ausgestatteten GlückShafenS. Leider wurde die friedliche Feststimmung dadurch etwas getrübt, daß die Umgebungsgemeinde uns durch daS Nichterieilen der Offenhaliungslizenz die schöne nur der edlen Wohltätigkeit dienenden Feier stören wollte. Es sei hier auch allen, die sich durch ihre Mitwirkung in den Dienst des Schulvereines stellten, der herzlichste Dank gebracht. Den geehrten Domen, so den Frauen Walzer und Puffler, sowie den Fräulein Wilhel nine Remler, Fini Mudroch, Lisi Winter und Luise Graf sei noch besondere Anerkennung für ihre freundliche Mitarbeit ausgedrückt. Hauptversammlung des Mufikver-eines. Samstag den 2-j. d. um 8 Uhr abends findet im Hotel Erzherzog Johann die JohreShaupt-Versammlung deS Cillier V^usikvereines statt. Tages-ordnung: Bericht der Verein»leit»ng; Bericht der Rechnungsprüfer; Neuwahl; Alliälliges. Verband deutscher Hochschüler Cillis. Wie bereiiS bekanntgegeben, findet die Weihi,cichiS-kneipe Freitag den 20. d. im Deutschen Hause (Kegelbahn) mit dem Beginne um 8 Uhr abends statt. Da eine zahlreiche Beteiligung zu erwarten ist, wäre es nur zu begrüßen, wenn auch seitens der Mitglieder Spenden für das Beftkegelichieben ein-lauten würden, um die vorhandene Anzahl von Besten zu erhöhen. Eichlerkränzchen im Deutschen Hause. Mittwoch sand im Deutschen Hause daS Schluß-kränzche» der Tanzschule des Herrn Eduard Eichler statt, daS durch seinen animiertkn Verlauf Alt und Jung an seine Vorgänger erinnerte. Bei diesem Kränzchen, das auch der Lehrmethode deS Meisters das beste Zeugnis ausstellt, würd« eine Schar jon-ger Cillier sür das große Heer TerpsychorenS rekrn» tiert und es war ein sroher Vorbote für einen recht heiteren Fasching, an dem man die düsteren Wolken der Zeit so ganz vecgeffen konnte. Silvesterfeier im Deutschen Hause Der Verein Deutsches Haus wird auch heuer wieder am Silvesterabende das deutsche Cilli zu einem Fa» milienseste lade» und nach den Vorbereitungen, die hier getroffen, kann man wohl mit einem sehr schö. neu Verlause des Festes rechnen. Wie immer wird auch heuer wieder eine reich ausgestattete Tombola Jungen und Alten viel Unterhaltung biete» und es ist auch an die beiden Männergesangvereine, sowie an den Turnverein mit dem Ersuchen herangetreten worden, den Abend durch Darbietungen zu belebe». Seltenes Fest. Herr Viktor Lichtenegger, Prokurist der Firma Franz Zangger in Cilli, feiert heute den <10. Jahrestag feines Eintrittes in die Firma Franz Zangger. DaS Fest wird im engsten Familienkreise gefeiert. Alle, welche diesen schlichten, echtdeutschen Mann kennen und schätzen gelernt haben, nehmen an dieser seltenen Feier berzlichen Anteil und beglückwünschen den Jubilar aus daS wä> niste. Spende. Gräfin Karoline Rechbach spendete sür die Armen der Stadt Cilli einen Betrag von 15 Kronen. Liturgische Adventsfeier. In der evan> gelischen Kirche wird kommenden Sonntag abends um 5 Uhr ein Adventgottesdienst in liturgischer Form abgehalten werden. Angesichts des leuchtenden Christ-baumeS werden außer der Ansprache deS Pfarrers die Gemeinde und verschiedene Solokrüste die Feier verschönern helfen. Zunächst haben ihre Mitwirkung freundlich zugesagt Frau Bergtommissär Bauer und Fräulein Betly Payer (Gesang) Ennio Galvagni (Geige) und ein Kinderchor. Näheres wir die nächste Folge bringen. Namensrichtigstellung. Der Steuerkon-trollor in Drachenburg Herr Andreas Cizl hat seinen Familiennamen in Zisell richtigstellen lassen. Hoch Serbien! Dieser Tage ist hier wieder-holt die Nachricht aufgetaucht, daß serbische Sp'vne verhaftet worden seien. Wie wir aus zuständiger Quelle erfahren, ist dies nicht richtig. ES finden zwar in allen Orten des Unterlandes fort und fort Versammlungen statt, in denen slowenische Agilalo-ren, und zwar sowohl liberaler als auch klerikaler Färbung, über die Geschichte der Balkanstaaien, über den Salkankrieg, über die Zukunft der Balkan-staaten sprechen und in denen tatsächlich die slo-wenische Bevölkeiung maßloS ausgehetzt wird. Wie wir vernehmen, hat auch die politische Behörde be reitS ihr Augenmerk auf diese zroß angelegte staat» feindliche Bewegung gerichtet. Ein Opfer dieser Ver hetzung ist der Infanterist Anton Sturbej von der hiesigen zweiten Kompagnie des 87. Jnsanterieregi-MkNles, der in Cilli in einem Gaslhause wiederholt Hochruse auf Serbien ausbrachte und bereits dem Garnisonsgerichte in Marburg eingeliefert wurde. Die slowenische Begeisterung über die serbischen Siege muß sich austoben. So wurden Sonntag abends gegen die Schule des Deutschen Schulvereines in Schönstem Steine ge-schleudert, wobei das Fenster eines Lehrerzimmers in Scherben ging. Nur einem glücklichen Zufalle ist eS zu danken, daß niemand verletzt wurde. Dieser Ueberfall auf eine deutsche Schule paßt so recht zu der ganzen staais'eindlichen Haltung der Slowenen. Weil sie den Serben nicht anders helfen können, lassen ste ihren Haß gegen die Deutsche», die treu jurn Staate hallen, an einer deutschen Schule aus. Die Behörden täten gut daran, dem Treiben dieser Leute etwas mehr Äusmerksamkeit zu widmen und sür den Schutz deulichii» Eigentums zu sorgen. Unter dem verdachte der Spionage wurde in Unle»d>auburg ein gewisser Jantscher, der sich alS Schiiftleüer ausgibt, wegen des dringenden Verdachtes der Spionage verhafte». Er hatte in und bei Marburg, ferners im Drautale Skizzen von wichtigen Objekten xemacht und hatte ein Verzeich-nis der Miliiärzüge u>w. bei sich. Der Verhaftete wurde dem Kreisgerichl« Marburg eingeliefert, von hier ab>r nach Graz gebracht, weil die Obcrstaats-anwaltschast in Graz die Vermutung hegt, daß er in das geplant gewesene Attentat aus die Karls-dorfer Pulvertüime, über welches wir seinerzeit be-richtete», verwickelt ist. Die slowenische Spargenossenschaft in Trieft. Der Triester „Piccolo" meldet, daß es unter den Spareinlegern der Trczaka Posvjilnica Hranilca (Slowenische Spargenossenschast) in Trieft einen peinlichen Eindruck hervorruft, daß die fofor- tige Rückzahlung der Einlagen suspendiert wurde. Die Genossenschaft begründet die Snspendierung mit einem PassuS ihrer Statuten und verspricht, die Einlagen in drei Monaten zurückzuzahlen. Die Ge-nossenschast besitzt den Narodni Dom (Hotel Balkan) in Trieft und einige Gebäude in Grignano. Für die Mobilisierung der eingelegten Gelder in national-politische Unternehmunge« wurde das Institut kürz-lich von den slowenischen Zeitungen „belobt*. Jetzt zeigen sich die Folgen der Mißwirtschaft. Anfiedlung mohammedanifcherFlllcht linge in Bosnien. An, 14. d. nachts paffier-te» mit einem Separatzug mohammedanische Flücht-linge die Station Steinbrück. Sie stammen aus Ma» zedonien. hauptsächlich aus Saloniki und Umgebung, und verließen ihre Heimat, wie sie angaben, weil sie durch die griechische Soldateska das Aergste be fürchteten, nachdem sie durch Plünderung ohnedies schon um den größten Teil von Hab und Gut ge-bracht worden waren. Sie wurde» in Saloniki un-ter dem Schutze des österreichifch-ungarischen Konsulate« aus ein Lloydschiff gebracht, daS sie nach Trieft brachte. Von Steinbrück fuhren sie über Agram nach BoSnieu, wo sie sich dauernd nieder lassen werden. Der größte Teil bestand aus Land-leuten und Gewerbetreibenden. Sie waren voll des Lobes über die österreichische Regierung, die ihnen Schutz und Fürsorge während der langen Reise an-gedeihen ließ. In letzter Zeit haben schon Züge mit mohammedanischen Flüchtlingen Steinbrück paffiert. Die Zahl der auf diese Weise nach Bosnien ge-brachten Mohammedaner wird auf 3000 geschätzt. Den Ringfinger abgeschnitten. Die Bergarbeitersgattin Luzia Knez in Peeovje bei Tü cher» ging am II. b. mit ihrem 12jährigen Sohne AloiS zum Besitzer Joses Verhovsek und bat ihn. er möge die Reinigung des VnchweizenS auf seiner Windfege gestatten. Verhovsek willigte ein und der kleine Knabe hals der Mutter hiedei, indem er die Windfege trieb. Unvorsichligerweise kam er plötzlich mit der linken Hand zwischen die Zahnräder und erlitt hiebei eine derart schwere Verletzung, da ihm der Ringfinger der linken Hand weggeschnitten wurde. Die Schuld trifft die Mutter, weil sie einen sv jungen Knaben bei der sehr gejährlichen Arbeit ver wendete. Ein verwegener Cinschleicher. Am 15. d. zwischen 6 und 7 Uhr srüh wurde dem Postosfizial Franz Natek in der Gartengaffe Nr. 17 von einem unbekannten Täter ein Winterrock im Werte von 80 Kronen gestohlen. Der Täter benützte hiezn die Gelegenheit, während die Familie beim Frühstück war. indem er sich in die Wohnung ein-schlich. Im Winterrock befanden sich auch der HauS« und Zimmerschlüssel. Ueberfälle. Im Walde bei Lokrowitz wurde der Besitzer Jesernik aus Ostroschno am Abende deS 14. d. von vier unbekannte» Männern über-fallen und mit Prügeln derart geschlagen, daß er blutüberströmt in den Meierhof der Frau Helene Skoberne fliehen mußte. Das Dienstpersonal de« MeierhofeS, daS sofort nach den Tätern nachforschte, konnte keinen eruieren, weil diese eiligst die Flucht ergriffen hatten. Wahrscheinlich erhofften die Täter einen guten Fang. Die Gendarmerie hat die Nach-sorschung sofort eingeleitet. — Am 14. d. gegen 7 Uhr abends wurde auf dem Wege Lava—Cilli über der Festwiese der Meier des Herrn Dr. Schürt» namens Martin Grafchovnik von einem unbekannt«! Manne überfallen. Der Ueberfallene trug znr be-sagten Stunde zu seinem Dienstherr» zwei Kannen Milch und sah neben den, Wege einen unbekaniuen Mann stehen, den er mit „Guten Abend!" be-grüßte. In diesem Momente sprang der Unbekannte aus Groschovnik und versuchte ihn zu würgen. Der Ueberfallene, der eine brennende Laterne unter dem Rocke trug, wollte dem Angreifer ins Gesicht leuch ten, doch dieser schlug ihm die Laterne aus der Hand. Groschovnik zog sofort sein Messer und schlug mit offener Klinge gegen den Unbekannten, wodurch er ihn auch wahrscheinlich verletzt haben wird. Der Täter ergriff hieraus die Flucht in der Richtung gegen die Gasfabrik. Im Handgemenge erlitt der Ueberfallene einen Hieb über das rechne Ohr. Der Unbekannte, nach welchem von der Sicherheils vache eisrigst geforscht wird, ist ei» mittelgroßer Mann, hat einen schwarzen Schnurr -bau und trug einen langen, schwarzen Ueberzieher. Gonobitz (Vom Roten Kreuze.) Im November sand der Kurs zur Schulung von srei-willigen Pflegerinnen unter der Leitung der Frau Anna Kunej und der Lehrerin Emilie Pirnat statt. Der Erfolg war ein sehr ersrenlicher, denn es unter-zogen sich der Prüfung nachstehende Frauen und Mädchen des Marktes mit meist sehr gutem Er- ©.21 6 ^miuse Wcilcht Nrnnu» 101 svlgc: Buroka Anilins. Detitschegg Eleonore, Fabian Adele, Hascnl'ichcl Irene, Hribernik AgncS, Kropej Maria, Lebitsch Julie, Dr. Lederer Marie, von Lehman» Ludmilla, Mihclak Anna, Ogvrevc Anna, Pirch Maria, Prorazil Melanie, Dr. Rudolf Jose-finc, Papst Anna, Rhemhardt Alberto, Schmidt Clara, Schmidt Ella, Swetlin Irma, Verbizh Anna, Wesenschtgg Marie, Wihler Stefanie, ferner mit ebenso gnlem Ersolqe 16 Landmädchcn. Die Prü-fang, welche vom VercinSarztc Dr. Adolf Kadinnig vorgenommen wurde, bestand aus einer theoretischen, an der Hand einer vom genannten Arzte verfaßten Broschüre und aus einer praktischen, mit nament-licher Berücksichtigung der Wundverbandlehre. Ge-genwürtig stehen dem Roten Kreuz 40 geprüfte Pflegerinnen zur Verfügung, von welchen 15 unter gewissen Bedingungen bereit sind, sich auch aus-wärts 'verwenden zu lassen. Dieser glänzende Er-folg ist ei» Verdienst dcS VereinSarztcS Dr. Adolf Kadiunig, welcher in liebenswürdigster Weise die Direktiven zur Schulung gegeben und die Prüfung vorgenommen, dann der Kursleiterinne» Frau Anna Aunej und Lehrerin Emilie Pirnat. Allen diesen und den braven Schülerinnen, die mit wahrer Be-Meisterung den Abendkurs besuchten, sei hiemit öffentlich der Dank ausgesprochen. Schließlich wollen wir unseres hochverehrten Herrn Vizepräsidenten Edmund Baron Vay de Vaja nicht vergesse», der nicht nur die Anregung zur Heranbildung frei-williger Pflegerinnen gegeben, sondern auch durch seine unermüdliche Tätigkeit und durch sein persön-licheS Bemühen zur so erfreulichen Durchführung ganz besonders beigetragen hat. Ehre diesem um die Förderung der Zwecke des Roten Kreuzes so hoch-verdienten Manne. Herichtssaol. Den Bruder gestochen. Der 19 jährige Befitzerssohn AloiS Sesko aus Koschnitz bei Cilli brachte während eines Streiks seinem Bruder Josef mit inem Mesier eine schwere Verletzung im Rücken bei. Er wurde daher vom KreiSgerichle Cilli zu fünf Monaten schweren Kerker, mit einer Faste und einem harten Lager alle 14 Tage, verurteilt. Wegen Mißhandlung. Der 52 jährige AnSzügler Vinzenz Susic in Kozjek wurde mit sechs Wochen schweren Kerkers, mit einem harten Lager und einem Fasttage wöchent-lich. bestraft, weil er den Paul Zupanz aus bloßem Uebermut und ohne Grund mehrmals zu Boden ge-worsen und ihm so mehrere Verletzungen zugefügt hatte. Bon einem Automobil überfahren und getötet. Am 24. August suhr der 10jährige Hut-fabrikant Ludwig GererSdorfer aus Agram mit feinem 24pserdizen Opelwagen auf der BezirkSstraße von Krapina nach Sanerbrunn. Der Wagen war mit Personen voll besetzt und GererSdorfer saß am Steuer. Nach Aussage der Augenzeugen, denen allerdings die Aussagen der Automobilinsassen ent-gegenstehen, fuhr GererSdorfer mit rasender Geschwindigkeit aus der sechs Meter breiten Straße, die damals vom Regen durchweicht war und darum ein sichtliches Schleudern des Wagens hervorrief. So fuhr GererSdorfer auch durch die Ortschaft Teste, wo die Fahrbahn durch die am rechten Straßenrande aufgehäuften Schotterhaufen bedeutend eingeengt war. Plötzlich bemerkte er eine Gruppe von Meufcheu in der Richtung der Fahrt, gab daS Zeichen mit der Huppe und sah. daß sich die Män-uer an einen Zaun, der dort am linken Straßen-rande hinläuft, gedrückt hatten. Diesbezüglich weichen allerdings die Aussagen dieser Zeugen von den mit der Verantwortung deS Angeklagten harmonierenden Aussagen der Wageninsassen wesentlich ab. Jene Zeugen behaupten nämlich, sie seien von dem mit rasender Geschwindigkeit daherkommenden und Massen von Kot und Wasser beiderseits der Fahrt hin-spritzenden Kraftwagen auseinandergestoben und hätten sich beiderseits der Fahrbahn ausgestellt. Richtig ist, daß plötzlich ein gewisser Josef Buksek, der link« am Zaune stand, den Versuch machte, noch vor dem Kraftwagen die Straße zu über-queren, und dabei von, Kraftwagen niedergerannt, überfahren und getötet wurde. Ein Teil der Äugen» zeugen weiß keinen Grund für dos Verhalten des Getöteten anzugeben, ein Teil wieder meint, Buksek habe angesichts deS durch Kot und Pfützen daher» schleudernden Kraftwagens den Kopf verloren und geglaubt, er werde am Zaune vom Fahrzeuge er-faßt werden, weshalb er in feiner Angst die Straße zu übersetzen versuchte. Festgestellt ist, daß die letzte Ursache des Unfalles das zweckwidrige Verhalten des Verunglückten war. Allein, dieses Verhalten war wieder eine Folge der rücksichtslosen, unter unge-wohnten Passanten eine förmliche Panik hervor-rufenden Fahrweise des GererSdorfer, so daß der ursächliche Zusammenhang zwischen dieser und dem Unfälle hergestellt erscheint. Bei der am 14. d. beim hiesigen KreiSgerichle stattgesundenen Verhand-lung wurde nun Ludwig GererSdorfer zu 20 K. beziehungsweise einem Tage Arrest verurteilt. i*iii]2 RASCH, Ssc>mlii:i!!iiij. CILLI. Schrifttum. Die schönste Weihnachtsgabe. Nichts Besseres für den Menschen als ein gutes Buch. Dieser Spruch ist wahr, seitdem es Menschen gibt, die lesen können, und er wird immer wahr bleiben. Die besten Bücher aber sind jene, die, reich an Geist und Gemüt, an Wahrheit und Schönheit, in volle» deter Sprache warm und eindringlich zu uns sprechen. Und solcher Art »nd vor so vielen anderen die Werke Robert Hamerlings, über die Maßen geeig-net, den Geist zu bilde», die Seele zn erheben, das Herz zu erwärme», das Gemüt zu veredeln. Was .für ein schöneres Weihnachtsgeschenk also könnte eS geben als diese von erhabener Schönheit und edel-sler Deutschheit durchdrungenen Meisterwerke? Und sie zn erwerben ist jetzt erleichtert, seit sie alle in einer billigen Volksausgabe jHamerlings sämtliche Werke in sechzehn Bänden. Mit einem Lebensbilde und Einleitungen herausgegeben von Michael Maria Rabenlechner. Verlag von Hesse und Becker zu Leip-zig. In vier Leinenbänden 12 Kronen) vereinigt vorliegen. Wahl« also jeder, der eS vermag. 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