Matter am Rram. Beilage zur Kaibacher Zeitung. H^T^"^ ^^ Sechster Jahrgang. t8. Oktober R8E2. Herbstklnng. «Vchou pflückt der Herbst mit starrer Hand Daö falbe Laub der Bäume, Uud von des Sommer's Prachtgewcmo Vcrschwcbcu übcriu Ncbciiland Die lctztcu bunten Säume. O schließ dich uicht iu's enge Haus, Du Herz mit deinem Ringen, Laß' über Herbst- uud Wiuterbraus Es schwebt und finget voll imd weich Dir manchen Gruß zurücke. Moderne Jagdfreunde. (Schluß.) ^Zufällig sielen wählend der Vüsselgeschichte n,e/»e V//cke / auf den schwalben Steward, der mich und meine Freunde mit offenem Munde betlachtct und so viel Erstaunen an den Tag legte, wie man jemals auf dein Gesichte eines Negers ausgedrückt gesehen hat. Ich trat zll ihm hinüber und sagte: „Nun, was gibt's Steward?" „Habe ich Ihnen nicht gesagt, ^ß die Herren Jagd-freunde sind? und /etzl sehe ich, daß Sie mit Ihnen umgehen, tvie mit Ihresgleichen. Vedaure, bedaure". „Isi denn diese Gesellschaft nicht anständiger, als die i'encr struppiger Goldgräber dort? Erttä'le Dich doch Tteu.>ard". „Hole Dich der Teufel, gcschn'ä'tzigcr Schwarzkopf", ließ sich i'eße die Doiineistimnie des Kapitä'nS vernehmen. „Wie soll das Csscn fertig werden. Freier Neger oder nicht, ich lasse Dich durchprügeln, Kerl!" Der Steward eilte davon und ich nahm den Vlatz bei lneinen ncncn Freunden wieder ein. Mr. Prirwir schlug letzt ein Spielchen vor, und im )lu lagen die Karten auf dem Tische. Ich halte nichts dagegen, aber kaum waren die Karten gegeben, als der Kapitän erschien, mit der Faust auf die Karten schllig und ausrief: „AlS Kommandant des Schiffes bin ich verpflichtet, Ihnen z» sagen.- Marsch mit den Karten". „Wir wußten nicht, daß die Schiffsordnung . . . ." begann Mr. Prirn'ir. „Was? Sie wußte» nicht? . . . Dort steht es schwarz auf weiß. Wenn Sie Gimpel rupfen wollen, dann thun Sie es am Lande". 'Lieun'eo «"'d packle die .ttarten zusammen. /V^/ ^^/>// /A/v/ H>//^. H!? ^v///^ //v/^// /tV//- ^?^<7iM Vv^ ^Vw^vuvx^ ^öyvxX'dvH HeV>VvcV>en vn'd ^aNen sich verlegen zu«- rückgezogen, indessen blieben sie höflich uud manierlich gegen Jedermann, nährend der KaM Einleitung zur Vewillkonnnnung ab. Alle stutzten, und noch i mehr, als slch die Schüsse wiederholten und sich in ein sörm» > licheö Geknatter verwandelten, zu dem sich das Geschrei vieler ! Stimmen gesellte. ! Plötzlich trat Todesstille ein. Mr. Vrirwir sah seine ! Kameraden an und diese ihn, ein Ausdruck des Schreckens i lagerte sich auf ihren Gesichtern. „Es muß etwas in Grand ^ Gulf vorgegangen sein", sagte einer der Farbigen, die unser ! Gepäck trugen, und ein Anderer ließ sich das Wort i-cnvllicz ^ ^Schuren) entschlüpfen. Wieder folgt ein Schuß, noch einer! Ein dumpfes Gebrüll, wüthend und drohend, wie das eines wilden Thieres, klang jetzt an meine Ohren und gleich darauf siürmte eine ! Volkömasse um die Straßenecke gegen ein Haus, das sich ! durch eine schöne Veranda und sonstige Bauart vortheilhaft ! von den vielen armseligen Hütten unterschied. ! „Beim Iosaphat!" rief einer meiner Freunde, „dieser ! Auflauf gilt unseren Leuten". ^ „Nur ruhig geblieben!" entgegcnte Mr. Brirwir in einem rauhen Befehlshabertone. „Wir müssen hindurch, aber vorsichtig". Alle drangen in den Volkshaufen ein und ich eben- ' falls, obgleich ich nicht begreifen konnte, was dieser Auflauf und das Schießen zu bedeuten halte. Einer der Jäger ergriff mich beim Arm und flüsterte mir ins Ohr! i „Nur rasch mit uns unter Dach, wcnn Sie ihre Le- > benöverslcherungs'Gesellschaft nicht betrügen wollen". Wir kamen jetzt in den Garten des erwähnten Hauses und bemerkten, daß alle Fenster offen, aber mit Balken und ! Möbeln verbarrikadirt waren und zwischen den verschiedenen ! Oeffnungen Gewchrlaufe hervorsahcn. Bei der Thür angelangt, klopfte Mr. Vrirwir an und licß gleichzeitig einen eigenthümlichen Pfiff erschallen. Ich sah mich nach unsern Trägern um, allein diese ! waren sammt dem Gepäck verschwunden. Nach Verlauf einer ! Miuute — die längste, die ich jemals erlebt — öffnete sich die Thür und wir schlüpften hinein. Ich befand mich offen- , bar in einem belagerten Platze und gehörte zu der Mann» schaft, auf welche das Volk Sturm lief, obgleich mich der ganze Screit nicht das Miudeste anging. Auf alle meine ! Fragen erhielt ich keine Antwort und meine Freunde kümmerten nch um alles Andere cher, als um mich. In einem Vorzimmer traf ich fünf Männer, die den» selben noblen Anstrich hatten, wie Mr. Brirwir und Genossen. Die schönen französischen Möbel hatten sic zu Barrikaden verwendet, ein ganzes Arsenal von Waffen lag im Zimmer zerstreut umher: Büchsen, Säbel, Pulverhörner, Schrot, Flaschen, Sättel, Peitschen, Reitstiefel, :c. u'. Einer der Männer verband einem anderen sehr ungeschickt den Arm, an welchem das Blut herablicf. Im Gauzen waren jetzt außer mir, als Noncombat-taut, eilf Personen anwesend. «BlakS, welcher Dummheit haben wir diese Teufels-gcschichte zu danken", rief Mr. Brirwir zornig dem Verwundeten entgegen. „Nur nicht hitzig werden", erwiederte Blaks, „dazu haben wir jetzt nicht Zeit, die Schufte von Grand Gulf werden unsere Skalpe haben, noch bevor es Abend ist. Wir haben gespielt wie gewöhnlich und dabei Einen, der uns auf die Finger sah, niedergeschossen; das ist die ganze Gcschichte". „Aber der Erschossene war der Sohn des Richters", ergänzte ein Anderer der Gesellschaft, „und deshalb styt uns die Höllenbrut jetzt auf dem Halse". „Getheert und gefedert werden wir ganz gewiß", meinte ein Dritter. Schlagt das Gesindel todt! Zündet das Haus über ihren Köpfe» an! Vorwärts Jungen! riefen plötzlich viele Stimmen vor dem Hause und das Schießen begann von Neuem. Die Kugeln flogen in die venitianischcn Spiegel, in in die Wände uud Thüren, daß die Splitter umher flogen und im Zimmer konnte Einer den Andern vor Pulverdampf nicht mehr sehen. Ich hatte mich zwischen ein Fenster in eine Mauernische geflüchtet, wo ich ziemlich sicher war und das Ende des Kampfes abwarten konnte. Wie die Geschichte ablaufen werde, kümmerte mich wenig; Trojaner wie Griechen, beide waren mir ganz gleichgiltig; ich hegte nur den einzigen Wunsch, daß Mr. Vrirwir etwas weniger höflich gegen mich gewesen wäre uud mich an Bord des „Benjamin Franklin" gelassen hätte. Die Belagerten hielten sich indessen tapfer und feuerten ununterbrochen zu den Fenstern hinaus; aber vier derselben waren bereits schwer, ein fünfter sogar tödtlich verwundet. Ich kniete ncbcn ihm, um zu sehen, ob noch Hilfe möglich sei; in demselben Augenblick fielen wenigstens zwanzig Schüsse anf einmal, ein wildes Geschrei, ein Krachen folgte, die Barrikade wankte und die Belagerer drangen in das Zimmer. Wir wurden gefangen genommen, gebunden und auf die Straße geworfen. „Fort mit ihnen an die große Eiche!" riefen fünfzig Stimmen zugleich, dort können wir das Urtheil ohne Umstände vollziehen. Man schleppte uns auf eine Wiese, in deren Mitte eiue gewaltige Eiche staud, die zur Vollstreckung ähnlicher Urtheile ganz geeignet schien. Der Baum war von ein Paar Dutzend Pächtern und Schifferknechten umgeben. „An die Arbeit, meine Herren", rief die Menge; „wir haben sie auf frischer That ertappt. Einer der Kerls zog mich beim Arm und deutete auf verschiedene starke Acstc, welche zur Erekutiou ausgesucht waren. „Schuldig oder Nichtschuldig? frug einer der Schiffer, der sich zum Präsidenten ernannt zn haben schien, die Uebri-gen: „Schuldig!" rief Alles durcheinander, „nur kurzen Prozeß machen. Vrirwir ist der erste, Blaks der zweite, Dieser da der dritte", und dabei deutete der Mann des Lyüchgesetzcs alif mich, Morgan der vierte :c. Ich hatte die Sprache gänzlich verloren, ja selbst vom Lebe» fühlte ich wenig mehr; »nechanisch blickte ich aufirarts, wo Vrirwir bereits am Stricke zappelte, da hörte ich noch neben mir sagen: „Der Scheris kommt", u»d dann das Getrappel eines Pferdes. Ein anderer Kerl rief lachend: „Willy Vraun ist ein guter Kerl, der wird uuö nicht hin« dern". Willy Vrauu! Diese Worte gaben mir das Leben und die Stimme wieder; trotz des sonnverbrannten Gesichtes er» kannte ich meinen Vrudcr. Ich bewegte Hände und Füße, sprach viel, weiß aber nicht mehr Was, nur so viel weiß ich noch, daß ich spä'tcr Arm in Arm mit Willy in der Versammlung stand und daß die rohen Gesellen, die mich früher hangen wollten, mir jetzt fast die Arme vom Leibe schüt» teltcn, um ihren Irrthum zu entschuldigen. j Mittlerweile nahm die Exekution ihren Lauf. Ich bat ! Wilhelm um Gottcswillen seinen Einfluß geltend zu machen, ' um die Unglücklichen zu retten, da sie doch unmöglich den Tod verdient haben könnten. ! „Glaubst Du, das geht so leicht? Aber warte einen Augenblick". Mit diesen Worten schob mich Wlldelm in das üä'chstgelegcne Haus, schloß die Thür und versprach, bald wieder zu komme». Ich holte den Lärm, das Lachen und Jauchzen der lynchenden Volksmenge. Nach einer Weile wurde es still und Wilhelm kehrte zurück, den Schweiß vom Gesichte wischend. „Das war ein hartes Stück Arbeit", sagteer; „indessen habe ich noch fünf gerettet, diese werden mit Theeren, Fcderschmücken und 39 wohlgezä'blten Niemenhicben davon kommen. Aber jetzt sage mir um Himmels willen, wie Du unter die Spitzbuben kommst". „Ja, Wilhelm, was thust Du denn eigentlich hier; ich glaubte die Professur der Physik in Ncworleans __" „Pah, daö ist eine alte Geschichte. Ich habe hier ein Assekllranzgeschä'ft, und die Stadt hat mich zum Bürgermeister gewählt. Dabei stehe ich mich gut. Jetzt möchte ich aber doch wissen ..." „Sehr einfach; au Vord des „ Venjamiu Frankli» " erkundigte ich mich »ach einigen eleganten Herren, und erfuhr, daö es 5l)l)l'!5in0i, (Jäger) seieu. Sie waren sehr freundlich gegen mich, und ich nahm eine Einladung nach Grand Gulf an". „O heilige Einfalt!" rief Wilhelm lachend; „Du dach. test wohl au Füchse und Rebhühner? In Amerika versteht man aber unter 8p0r!«mnn einen Schurken, Spieler, Dieb, Betrüger, mit einem Wort, einen Galgenkandidaten!" Wie philharmonische Gesellschaft in Laibach, scit dcm Jahre ihrer Gründung 1702, bis zu ihrer letzten Umgestaltung 1862. Eine geschichtliche Skizze von Di-. ^r. Ste«liacher. (Fortsetzung.) 1818. 4. Februar. Konzert zu Ehren des Gouverneurs Stras-soldo am Abend vor seiner Abreise von Laibach. 11. Februar. Konzert der Frl. Maria de Seßi, die zum Ehrenmitglied ernannt wird und sich sehr oft in Laibach hören laßt. 10. Mai. Fest-Konzert zur Feier der Ankunft des neuen Gouverneurs Karl Graf v. Iozaghi, nachmaligen Staats» kauzlcrs, und zwar zum Äcsten des städtischen Aimcnfonds. 27. Mai. Konzert der Fll. Seßi. 10. Juni. Konzert des Pianisten I, T. Piris nnd l des Violinisten I. Böhm, welche beide zu Ehrenmitgliedern ^ ernauut wurden. I. P. Piris ist dcr Vrudcr des 1843 ! uersiorbl/ue,! Professors am Konseivatorinin in Prag, Violin» , virtuosen F. W. Piris, und hat beso„ders in Paris als Pianist Erfolge gehabt. Er war ein sehr fruchtbarer Kom-postteur für sein Instrument. Josef Aöhm, Professor am Konservatorium in Wien, hat unter seinen Schülern bcdcucc»de Meister herangezogen, z. V. Ernst, Joachim u. s. w. 3. August. Große Wassersllhrl. 28. August. Konzeit für die durch Feucr verunglückten Bewohner von Salzburg, welches 117 st. Grträgniß abwarf. 18. September. Johann Hitler, Mitglied dcr philharmonischen Gesellschaft, gibt ein Konzert. 26. Oktober. Vier Vliudc (aus Italien) geben eine musikalische Akademie. 1819. In diesem I.ibre »ahm das Gubernium das Theater-wrsen, und besonders die Verwaltung iu Angriff und unterzog dieselbe einer durchgreifenden Ncform. Es ward eine eigene Thcatcrverwaltnng aus 6 Mitgliedern zusammengesetzt unter dem Vorsitze des Kreishauptmannes von Laibach, Von den 6 Mitgliedern waren )e 2 aus dcm Aocl, 2 ans den Honoratioren und 2 aus der philharmonischen Gesellschaft bestimmt. Letzlere berief hiczu Gcscllschafts« und Orchester-Direktor. Ein neuer Vcwcis, wie hoch in der allgemeinen Achtung und in jener der Negierung die Gesellschaft gestanden. Auch folgende Begebenheit iil geeignet darzuthlin, wie viel das Nr!heil der Gesellschaft in Musikangclegcnhiten galt. Die Gesellschaft dcr Musikfreunde des österreichischen Kaiscrstaateö i» Wien, hat den Entschluß gefaßt, eine Sammlung aller in Oesterreich im Volke zirkulirenden Volkö-uud Kirchenlieder, alle Natioualweiseu bei Hochzeiten, bei Taufen, die Melodien der Nationaltänzc u. s. f. zu sammeln und diese Sammlung als geschlossenes Werk zu veröffentlichen. Der Vorstand dieses Vereins, Landgraf v. Fürsten» berg wendet sich betreffs Krams »nd des damals dazu gehörigen Villacher Kreises an das Gubernium in Krain. Dieses beauftragt die philharmonische Gesellschaft, die Sache in die Hand zu nehmen, die Sammlung zu ermögllchen, das Ge» sammelte :u »rufen, und das bei der Nrüfuua für aut befundene einzusenden. Die philharmonische Gesellschaft gibt der Ve< Horde ein Verzeichniß aller im Lande lebenden Persönlichkeiten, die als geeignet erscheinen, mit der Sammlung in ihren betreffenden Bezirken beauftragt zu werden. Das Resultat dieser Sannnlung inin gehört wohl eigentlich nicht in den Vereich der Geschichte der philharmonischen Gesellschaft, allein da sie doch einmal von der philharmoni» schen Gesellschaft unternommen wurde, so mag die Hereinziehung derselben verziehen werden, um des Interesses willen, das eine Statistik des Volksgcsanges von Krain aus dem Jahre 1819 für viele haben mag. /V Laib ach er Kreis. (Oberkrain). 1. Krainbnrger Kirchenlieder, in krainischer Sprache, 26 an der Zahl, n. z. vier Weihnachtslieoer, Neujabrslied, Lied am Feste der heil. 3 Könige, Namen Jesu, Himmelfahrt. Maria Lichtmeßlied, zwei Lieder vom heil. Martin, Lied am 2., 3., 8. und 6 Sonntage nach Ostern, Ostcr-lied, Kirchweihlied, zwei Oorpai-i« Christiliedcr, zwei Marienlieder, Pfingstlied, Danklied, Lied vom heil. Michael, am Georgstage, am l6. Sonntage nach Pfingsten; gesammelt von Georg Stattin, Organist und Lehrer zu Krainburg. 2. Allerhand Lieder in und um Lack, in krainischer Sprache ohne Melodien, gesammelt von Karl Iugowitz, 37 an der Zahl. u) Geistliche, zwei Lieder vom heil. Altarssakramente. b) Weltliche, Abschiedslicd vom !'. Paschalis Skerbinz, fünf Soldatenlieder, zwei Nekrntenlieoer, sieben Liebes-lieder, Abschiedslied, Lied an die Geliebte, zwei Wein-lieder, Trinklied entsprechend dem deutschen: „Wer nie' mals einen Rausch gehabt", Lied vom betrunkenen Schneider, noch ein Trinklied, die Poststationen des Lebens, die verzweifelte Sünderin, Lied einer jungen Ehegattin über den Verlust des ledigen Standes, Lied eines Mädchens als man ihren Geliebten zum Militär genommen, ekelhaftes und obscönes Lied, Lied vou den alten Jungfern (sehr gebräuchlich, setzt der Bericht hinzu), Lied des Feuerwächters, Erdäpfellied, Lied eines durch Verschwendung Verarmte» , Fluch auf die Ehebrecher, ein sehr langes und obscöncs Lied oyne Zusammenhang, Lied über den Ehestand mit Melodie (sehr gebräuchlich). 3. Von Vigaun, krainische Lieder ohne Melodie, eingeschickt von Herrn Ierrmanu. 9) Drei Kirchenlieder, nämlich zwei vom heil. Altargsakramente, eines von der Mutter Gottes. b) Drei profane Lieder, 1. Nekrutenlied von 1809 unter österr. Negierung, 2. Nekrutenlied unter franz. Regierung, 3. Lieder eines Rekruten. 4. Von Nadmlninsdorf, krainisch mit Melodie, gesammelt vom dortigen Organisten Podli;nik. n) Kirchenlieder. Drei zum Altarssakramente, eines vom Glauben. I)) Weltliche. Lied von der Liebe, zwei andere scherzhafte Lieder. L. Neustadt! er Kreis. (Untcrkrain). 1. Kirchenlieder von St. Marein, krainisch mit Melodie, eingesendet vom Lehrer Kratschman», 13 Stück, und zwar: Ein sehr altes Meßlied, Lied zur Segenmesfc, am Weihnachtsabende, am Stefanstage, zum neuen Jahre, vou Christi Leiden, am Ostertage, an Christi Himmelfahrt, am Hfingsttage, Maricnlicd, 1^ l)«.'UM wucümm^, bei der Frohn-leichnahmsprozession, Dio« iru) Geistliche Lieder, krain. mit Melodie, an der Zahl 5. Meßlied aus dem Deutschen übersetzt, Weihnachtspasto-rett, Terzett, detto Duett, Weibnachtslied, ein Quartett, noch ein Weihnachtslied, d) Weltl. Lieder, krainisch mit Melodie, 6. Lied vom Schneken, von der Liebe, Tiinklied auf einer Hochzeit, zwei andere Trinklieder, Leichcncarmcn. 4. AliS Gottschee, deutsch mit Melodie. Lied an den Mai, Abschied der Vraut von der Matter, Hochzeitsmarsch. <^. Adelsberger Kreis. (Innerkrain). 1. Von Senosetsch dnrch Pfarrer Tscherne eingeschickt, l») Kirchenlied, krainisch sammt Melodie. b) Trinklied und der Kapritz mit Melodie, deutsch. <:) 4 deutsche (Walker), 4 Ländler und 1 Marsch. 2. Von Idria durch Cooperator Karge und Organist Viktor Noba. n) 10 Kirchenlieder, krainisch mit Melodie. 3 Wcihnachts-lieder, Ostcrlicd, Maricnlied, Lied uom heiligsten Al« tarssakramente, 2 Lieder zn Ehren des heil. Antouiuö, 2 Lieder zum Segen, d) Volkslieder weltliche, krainisch mit Melodie, 9. Zwei Lieder von der Liebe, Kl.igc im ledigen und ehelichen Stande, Sehnsucht eines alten Weibes nach einem Manne, Menschenelend oder Vaucrnschicksal, noch ein Lied von der Liebe, vom besoffenen Schneider, Klage eines Freiwilligen, Stationen des Lebens. 3. Von Wippach durch Nr. Mayer und Pfarrer Steker. n) Kirchenlieder, krainische mit Melodie. 6. Am heil. Dreikönigstage, vom heil. Altarssakramentr, Weihnachtslied, in der Ehristnacht, am Christtage, am Ostersonntage, Kt^ma ea^Ii. l>) Weltliche Lieder mit Melodie, 12, meistens krainisch. Klage eines Mannes über seine Iran, W'ppacher Lled (deutsch) vom General Masseua, Klagelied über den verehelichten und lcdigen Stand, nbcr die Unannehmlichkeit i>n Ehestande, Lied von den Franzosen, 2 Trinklieder, vom Tode, Nachtlied an die Geliebte (deutsch), der Sturz Napoleons: „Soll ich leben oder sterben" (deutsch). Ä. Von Adelsberg, gesammelt von Picken, krainisch, 3 weltliche Lieder. An eine ungetreue Geliebte, Abschicdlicd eines Jung« lings an seine Schöne, und die Nekrutirung. Aus Adelsberg läuft überdies die Klage ein über die Einförmigkeit der dortigen Melodien, so daß sich alle auf drei zurückführen lassen. O. Villach er Kreis. (Kärnten). Einsender, Probstdechant von Feldkirchen, Johann Iapotb, schreibt in dem den Bericht begleitenden Schreiben: Er sende allerlei Raritäten von Kirchenliedern, deren Dichter und Meister Kirchenvorsänger aus dem Bauernstände, zum Theil Schulmeister uud Landbeamtc, die weiland bei guteltt Humor und altstrenger Anhänglichkeit für Kirchenfeste eri-stirt haben. 1. Kirchenlieder ohne Melodie, dentsch. u) Advent- und andere Marienlieder 23. b) Weinachts" lieder 23. o) Fasten- und Paslionslieder 9. 6) Oster« lieber 18. <-) Psingstlieder 11. f) Zu Ehren des heil. Altarssakramentes 23. K) Zum Lobe Jesu 19. !i) Todten-oder Sterbelieder 7. i) Alte abgelegte Kirchenlieder, am Ostertage, Vegräbnißlied / 2 Wcihnachtslieder, wovon das letztere von Josef Hudel ist, gewestcn Pfleger in Feldkirchen. 2. Weltliche Lieder. ») Die Invcnschule in 4 Stimmen sammt Noten, b) l),')0r<.'llcl ü 8 l'l^Oln>) ollo CillttlHiw, eingeschickt vom Dechaitt Kuschmaun im Gailthale, eine Art Volks» oper in deutscher Sprache. Die Vokalstimmen sind 3 Vassi, nämlich der Herr Pfarrer, Bauer, Alm (Alpei:) Knecht; 3 Tenori, als: Schulmeister, Schaffer, Gärt» l,er; Alto: Die Beschließerin, und ^unlo (d'o^i'uno) das Hüncrdirndl (Hühnerdirne) j Begleitung Violino 1, Violino N und Basso. Am 2. Febrnar 1819 wurde die philharmonische Ge« sellschaft um den Bericht gebeten und am 7. Jänner 182l) wurde er an das Landcspräsioiuul zu Laibach eingesendet. Dies von der Gesellschaft der Musikfreunde beabjich« tigte Uitternehmen ist nie zu Stande gekommen. Der Verfasser dieser Schrift hat persönlich in Wien Schritte gethan, um die philharmonische Gesellschaft in den Wiederbesitz dieses Schatzes von Volkspoefie und Volksgesanges zn setzen. Dieses Jahr ist außer dieser verdienstlichen Arbeit der Gesellschaft ein für dieselbe noch in einer Hinstcht ein merk' ^ wurdia.es. Die philharmonische Gesellschaft, stets bedacht, ihren Glanz durch Heranziehung vo» Ehrenmitgliedern zu erhöhen, faßte den Beschluß, den Großmeister der Tonkunst, Ludwig v. Beethoven zum Ehrenmitglied zu ernennen. Sie hatte diese Idee schon im Jahre 1808 gehabt. Sie frug damals an bei dem Med. Di'. Anton Schmith, ob er glaube, ob Beethoven, sowie Hummcls Sohn zu einigem Vortheile für die Gesellschaft könnten ausgenommen werde». Vei dieser Gelegenheit scheint stch die Gesellschaft auch an Haydn gewandt zu haben in einer Angelegenheit von (^iMNN8 ; ob sie schon derlei eristircnde wünschte, oder deren bei ihm zu erbitten wünschte, läßt stch nicht entscheiden. Schimth antwortet: „Ich meines Theils würde in dieser Rücksicht mein voluin blos für den letzten, nämlich Hummels Sohn geben, der bei dem regierenden Fürst Niklas Ester-hazy 2. Hofkapcllmeister ist (Haydn ist der erste). Beet« houen hat ebenso viele Launen, als wenig D i en stfer t i g kei t. Den Vater Haydn hab' ich wegen seiner sehr entfernten Wohnung lange schon nicht gesehen) er ist schwächlich und schreibt fast gar nicht mehr, ich werde ihn aber doch nächstens besuchen und wegen die (^lilwn'^ einen Versuch machen". Diese abschreckende Schilderung des allerdings oft abstoßend erscheinenden Beethoven mag wohl der Gesellschaft den Muth benommen haben, weiter an die Ehrenmitglied» schafl zu denken. Am 1^. März 1819 aber fertigte die ^ Gesellschaft das Diplom für Beethoven ans, das bei ihm ! ausnahmsweise von der stereotypen Formel etwas abweichend ! also lautete: Die hiesige philharmonische Gesellschaft, deren ! Zweck Verfeinerung des Gefühls und Bildung des Geschmacks ! im Gebiete der Tonkunst ist, mußte bei ihrem rastlosen ^ Strebe», dem Vereine nach innen und außen auch durch ! zweckmäßige Wahl neuer Glieder, immer mehr Gehalt, Solidität uud Zierde zil gebcu, allgemein von dem Wunsche durchdrungen werde«, die Z.ihl ihrer Ehrenmitglieder durch <3u. Wohlgeb, geziert zu wissen. Das Organ dieser Gesellschaft, z die unterzeichnete Dirktion, erfüllt, den allgemeinen Wunsch der Gesellschaft realisirend, d i e s m a l ihre angenehm- ste Pflicht, indem sie E. W. durch die Ernennung zum ! Ehrenmitgliede den vollsten Beweis ihrer tiefsten Verehrung anzunehmen ersuchet und zugleich ein Eremplar der Statuten und des Verzeichnisses der dermaligen Mitglieder hier bei- schließt. Laibach am 16. März 1819. Wie Unrecht hatte die philharmonische Gesellschaft im j Jahre 1808, als sie sich scheute, dem großen Meister das Diplom zu schicken, wie Unrecht hatte D>'. Schmith, der ^ Gesellschaft abzurathen, an ihn sich zu wenden. Denn schon am 4. Mai 18l9 beglückte Beethoven die Gesellschaft mit einem äußerst liebenswürdigen und ! freundlichen Dankfchreiben. Der Brief lautet: ! An die philharmonische Gesellschaft in Laibach! „Den ehrenvollen Beweis, welchen mir die würdigen Mitglieder der philharmonischen Gesellschaft als Anerkennung ! meiner geringen Verdienste in der Tonkunst dadurch gegeben l haben, daß sie mich zn ihrem Ehrcnmitglicde erwählt haben ! und mir das Diplom durch Herrn Magistratsrath v. Tuscher > haben zustellen lassen, wcisi ich zu würdigen und werde zu sei« ! ner Zeit als einen Beweis dieser meiner Würdigung ein noch l nicht öffentlich erschienenes Werk durch obgcdachtcn Herrn ! Magistratsrath v. Tuscher an die Gesellschaft die Vhre ! haben, gelangen zn lassen. So übrigens die Gesellschaft meiner bedarf, werde ich jederzeit mich dazu bereit finden lassen. ! Der philharmonischen Gesellschaft ergebenstes 'Ehrenmitglied Ludirig v. Beethoven". Wien am 4. Mai 1819. ! Es liegt etwas Rührendes in der Bescheidenheit des ^ großen Meisters, wenn er von seinen geringen Verdiensten in der Tonkunst spricht, Er, der so hoch steht, daß kein zweiter ihn erreichte. ! Dieser Vries war bereits in Vergessenheit gerathen ^ und der Verfasser dieser Zeilen fand ihn, als er das Archiv des Vereines durchzulcsen unternommen hatte. Es wurde auch von Seite der Direktion der Beschluß gefaßt, diesen ! Brief hinter Glas und Nahmen im Gesellschaftelokale auf-! zubewahren als ein interessantes, für jeden Freund der Tonkunst heiliges Andenken an das berühmte Ehrenmitglied der i Gesellschaft. Un, aber die gegenwärtigen Mitglieder in den ! Besitz dieses Briefes zu setzen, hat daZ Mitglied Nudolf ^ Degen, k. k- Vaubeamter es unternommen, denselben als i lul) similc» anf den Stein zu übertragen, und hat durch ! diese ebenso gelungene als uneigennützige Ar-beit den Dank ^ der Gesellschaft verdient. ! Schwieriger ist der Nachweis, welches Werk Beethoven laut seines brieflichen Versprechens der Gesellschaft zugeschickt. Es ist wahlscheinlich, daß er die Pastoralsyinphonie dazu gewählt hat, obwohl dieselbe bereits 1808 in Wien aufgeführt wurde. Folgende Umstände aber haben mich zur Idee gebracht, daß Beethoven seine Pastoralsymphonie gesendet hat, dcnn nur ein Werk Beethovens in der Vereinssammlung trägt slchlbare Spuren, daß es ans der Hand Beethovens stammt und dieß ist die erwähnte Symphonie. Das gedachte Crem-plar ist eine (nicht von ihm) geschriebene Partitur. Auf dem Umschlage siebt mit Nothstift und zwar unverkennbar in seinen Charakteren geschrieben: »Hmlmu« i'ü^lorul^«, darunter stehen mit Tinte von anderer Hand geschrieben die Worte: „Beethovens Hand mit Röthel". Wahrscheinlich hat ei» damaliges Mitglied diese Bemerkung l dazugesetzt, um auf das interessante Autograph aufmerksam zu machen. Allein auch ohne diese Bemerkung würde kein ^ Zweifel über den Schreiber möglich sein. Diese Partitur zeigt an mehreren Stellen Korrekturen in Bleistift ausgeführt. Zwei davon scheinen von Beethovens Hand zu stammen ; leider ist das Blei schon verwischt, daß an eine endgültige Entscheidung über die Schriftzüge ^ schwer zu denken ist. In der Szene am Vach, wo der ^/^ ^ Takt beginnt (aus b k>i>l)(>!li > lulli cnn L«880«. Namentlich das i^ erinnert an die Bcel- z hovcn'sche Schreibart. Ferner die Tempo - Vorzeichnung ^ beim Beginne des Hirtengesanges (in s, °/z Takt) „^Ilo ! ^l-cltl)« ist von derselben Hand in Bleistift naher bestimmt ^ mit den nachfolgenden Worten: »cim,5i nllrßra«. Ein direkter Beweis der Uebersendung liegt nichl vor. Sei dem aber wie ihm wolle, jedenfalls besitzt die Ge» ' sellschaft in den 2 mit Rolhstift geschriebenen Worten ein ! liebes Andenken an den Großmeister der Tonkunst und man , kann es derselben nicht verargen, wenn sie der Vermuthung > Nauin gibt, eines der bedeutendsten Werke Beethovens in 5 so ehrender Weise erhalten zu haben. 1820. ! Ein zweites interessantes Welk erhalt die Gesellschaft > von ihrem Ehrenmitglicde Nittel aus Innsbruck als Geschenk ^ zugesendet: »'lriclial llium, oder das Lob der Harmonie" ^ entstanden durch Rosscau's bekannte Melodie zu drei Tönen, ^ Tert vom Prof. Meißner, die musikalische Bearbeitung von ! dem vortrefflichen Tonledrer Adbü Vogler. Leider ist dieses schon damalö seltene Werk n, der Vereinsmnsikaliensamm- ' lung nicht mehr aufzufinden und ist, wie so vieles Andere, ^ durch leichtsinnige Verleihung und Unordnung verschleudert ! worden. j Dieser selben Sammlung legte Nittel eine Ouvertüre . für das ganze Orchester bei, von Johann Gänöbacher, dem ^ berühmten tirolischen Kircheumusiker und Kapellmeister i» ^ St. Stcfan in Wien, damals noch k. k. Oberlieulenant des i tirolischen Regiments Kaiserjäger. Dieser talentvolle Schüler > Abbö Vogler's, als Mensch, Patriot und Musiker gleich ! ausgezeichnet, wurde in Folge dieser durch klassisch gehaltene Aus« und Durchführung ausgezeichnete Ouvertüre und über ^ Antrag des Herrn Nittel zum (shrcnmitglicde der philhar- ! monischcn Gesellschaft ernannt, im Oktober desselben Jahres. In einem Briefe, vom 16. November aus Innsbruck datirt, dankt Gä'nsbacher eigenhändig in höchst liebenswür- ^ diger Weise und verspricht als Zeichen des Dankes eine ! Messe zu schicken. Dieser Brief bereichert die Sammlung der Autographe von musikalischen Berühmtheiten mit einein inte« reffanten Eremplar. Diese sich oft wiederholende Ernennung von Ehrenmitgliedern veranlaßt die Gesellschaft, die Rechte und Pflichten der Ehrenmitglieder statutenmäßig festzustellen. Sie ver« ! faßte daher für dieselben eine Instruktion, welche in 9 Pa» ragravhen Bestimmungen enthält, die die Ehrenmitglieder gewissermassen z» Agenten oder Mandataren der Gesellschaft machen. Sie sollen in ihrer Abwesenheit für den Verein Musikalien, interessante Tonstücke u. s. f. erhandeln, bei neuen Erscheinungen im Gebiete der Kunst»Vcschreibungen, Berichte, Kritiken einsenden, dafür genießen sie alle Rechte der Mitglieder, mit Ausnahme solcher, rrclche eben durch die Abwesenheit bedingt sind. Insbesondere aber haben sie das Recht, der Gesellschaft andere Freunde und Kenner der Tonkunst, oder um die Tonkunst verdiente Männer zu Ehrenmitgliedern vorzuschlagen. Außerdem wird bei ihrer Reise durch oder nach Laibach der gewöhnliche Tag der gesellschaftlichen Akademie, ihnen zu Ehren, an den ihrer Anwesenheit übertragen. " Man hat in diesem Jahre überhaupt an der innern Organisation da und dort Abänderungen getroffen, so wird die Eiuschreibgcbühr von 6 st. ganz aufgehoben, eine Verfügung, die der Gesellschaft sicher von Nutzen war, weil solche Einschreibgebühren zw.ir sehr zweckmäßig sind für sich konstituirende Vereine, allein für Vereine, die schon seit länger bestehen, sind sie ein Hemmniß für den Eintrtit neuer Mitglieder. Franz Kandler , das Ehrenmitglied, übersendet aus Italien ei» kritisches Buch.- Oni ^lcl'ico - ciilici 6cl (^om-pa^ilni« ^u!l. ^eu, und Franz Ge-bauer, Kapellmeister an der Augustiner Hofkirche in Wien. Das Jahr 182l ist außerdem ein für die Geschichte der Gesellschaft, ja für das musikalische Leben der Stadt und des ganzen Landes ein wichtiges, vielleicht das wichtig« ste uud erfolgreichste von allen seit dem Tage des Bestandes derselben. Die Gesellschaft begnügte stch bisher, mit den zufällig zusammengekommenen musikalischen Kräften ihren Mitgliedern musikalische Genüsse zu bereiten, allein sie sah wohl ein, daß ihr Wirken erst dann ein fruchtbringendes sein köüue, wenn sie für Hera»bildung eines tüchtigen Nachwuchses sorgte, m't einem Worte, sie gründete eine Schule. Das größte Verdienst hiebei gebührt dem tüchtigen und unermüdlichen Direktor, Landesmüuzprobierer, Albert Hölbling, der seit 18l7 den Verein in hervorragender Weise leitete. Konnte ich bereits mit Stolz eines-Höffern, eines Moos, eines Nowak erwähnen, so muß ich diesen verdienten Männern anch den Namen Hölbling's anreihen. Hölbling war wie zum Direktor geschaffen. Eine heitere, offene, redliche Natur, ein ausgezeichneter Gesellschafter, überall bekannt, überall beliebt, voll Energie, e>u leidenschaftlicher Verehrer der Tonkunst, in den Amtsgcschäfte» seiner dilettantischen Wirksamkeit unermiidet, wie konnte es anders kommen, als daß unter ihm Alles den schönsten Lauf genommen. Als er zu Ende dieses Jahres, leider, versetzt wurde, blieb er dcm Vereine auch in der Ferne treu ergeben uud wandet demselben thatkräftig seine Ansmerksamkeit zu in ei« ner Weise, die ihm in den Annalen des Vereins die Un« Vergeßlichkeit sichert. Hölbling nun war derjenige, der, den Gedanken einer Schale einmal erfaßt, nicht wieder ruhen lassen wollte. Das Orchester der Gesellschaft war damals, mau kann sagen, in der Blülhe. Da gab es eine Meoge tüchtiger Violinen, Violen, Eclli'ö, Contrebässe; Flötisten in Ueber- ^ zahl, auch waren da Clarinctten, F.ia.otti, Hörner, Trom» ! pelen uud Pauken uud zwar ausschließlich lauter Dilcttan« ten (damals betrngcn die Konzertanölagen, da alles in den Händen von Dilettanten war, höchstens 18 N-, während ^ heute, wo nlit wenigen Alisnahmen ge;ahlte Musiker den Mangel von Dilettanten ersetzen müssen, dieselben fust die fünffache Höhe der früheren erreichen). Allein mit dem Gesänge war es schlecht bestellt. Daher richtete Hölbling seine Aufmerksamkeit zunächst auf die ! Hebung dieses, und so wurde die Errichtung einer Gesangs» ! schule beschlossen. Die Gesellschaft bestimmte für den Lehrer , 300 st. und ein Quarticrä'qnivalente von 160 fl. jährlich ! mit der Bedingung gegenseitiger vierteljähriger Kündigung und der Haltung des Schulzimmers von Seite des Lcdrers. i Als solcher wurde der bei Gelegenheit der Konzerte während ' des Kongresses bereits genannte Kapellmeister a>» ständischen ^ Theater, Herr Kaspar Maschek, Sohn des geschätzten Kom-- poütcurs Vinzcnz Maschek und Schüler des ständischen Kon-i servatoriumö in Prag erwählt und mittelst Kontraktes vom 29. November 1820 engagirt. Er eröffnete die Gesangs« ! schule am 2. Jänner 1821. Gleichzeitig wurde er auch zum ! Kapellmeister der philharmonischen Gesellschaft ernannt, i welcher die Leitung der Akademien zu übernehme», so wie ^ er auch den Unterricht im Klavier über sich hatte. ! Was Hölbliug wollte und für das Gedeihen der z Gesellschaft bestrebte, hatte er erreicht. Eine Gesangs- ! schule war da nnd mit ihr die Garantie , den Gesang zu heben und der Gesellschaft neue Kräfte Anzuführen. Kaum waren drei Jahre verflossen, so hatte die Gesellschaft einen gemischten Chor von 49 Personen und wenn man das Orchester von nahe 60 Glieder» hinzuzählt, so ergibt sich die ansehnliche Zahl von nahe 100 ausübenden musika- j lischen Kräfte!,. Die Gesellschaft drückte Herrn Maschek ! ihre Zufriedenheit für sein Wirken aus. ^ 1622. 2. Jänner. ! Am 2. Jänner eröffnete Johann Hindle mit einem , Konzerte auf der Baßgeige den Neigen der musikalischen Aufführungen. ! 3l. Mai. ^ Am 31. Mai gab die Gesellschaft ein Konzert für die z am 23. Mai durch Feuer schwer betroffenen Bewohner von ! Eisnern mit dem Ertrage von 240 fl. ! Am 8. November d. I. wurde das Oratorium von Beethoven „Christus am O e h l b e r g e" aufgeführt zugleich mit „der' Schlacht bei Vittoria" von ebendemselben. Diese Aufführung gewinnt an Bedeutung, wenn man ' bedenkt, daß dieses Oratorium nur einen Monat früher, ^ am 3. Oktober d. I. *) zu Wien das erstemal ausgeführt ! wurde, so daß wahrscheinlich ist, daß Laibach die zweite Stadt Oesterreichs ist, in der dieses Oratorium aufgeführt wurde. ! Am 22. November wurde die Aufführung wiederholt. Am 30. Dezember wurden die „Jahreszeiten" von I. Haydn zur Aufführung gebracht. In der That, elne sehr anerkennungswerthe Rührigkeit der Mitglieder, zwei so bedeutende Tonwcrke in so kurzer Zeit zu bringen. Anch mehrere administrative Abänderungen wurden getroffen. Es wurde nämlich in einer Direktionssitzung der Wunsch ausgesprochen, bei der Wahl des Direktors künftighin nicht mrhr gebunden zu sein an Persönlichkeiten, die selbst Mlisizirend si»d, indem es sich sehr leicht treffen könne, ! daß eine soziell hochgestellte oder in anderer Hinsicht dem Vereine sehr ersprießlich erscheinende Persönlichkeit nicht musikalisch sei. Es wurde demnach der Beschluß gefaßt, daß der Direktor künftig nicht mehr musizirendes Mitglied sein müsse, nur soll er musikalische Kenntnisse besitzen. Es hat dieser Beschluß zur Folge gehabt, daß öfters die Leitung faktisch in den Händen der musikalischen Repräsentanten war, indem der nicht musikalische Direktor, als mit der Leitung von Musikangelegenheiten nicht vertraut, eigentlich nur sciucn Namen hergab. Ferners war es bisher gebräuchlich, für jedes ver< storbene Mitglied der Gesellschaft ein Seclenamt abzuhalten, es war sogar statutenmäßig festgesetzt (§. 28 der im Jahre 1802 bestätigten Statuten); da aber diese sich oft wieder« holenden Seelenämter die Gesellschaftskasse sehe in Anspruch 5) In musikalischen Werken ist die Zeit der ersten Aufführung verschieden angegeben. Das Jahr 1822 dürfte das wahrscheinliche sein. genommen haben, so wurde der Beschluß gefaßt, von nun an alljährlich nur ein solches Scclenamt und zwar für alle im Laufe des Jahres gestorbenen Mitglieder abzuhalten, dafür aber dieses mit dem möglichsten Pomp auszustatten. Man machte gleich dieses Jahr den Anfang uud führte vor einem prachtvollen Katafalk das Mozart'sche Requiem auf. (Fortsetzung folgt.) Mierozsauizki und Niklor Emanues. Der berühmte General Mieroslawski — wer weiß es nicht, wie berühmt durch seine Fclozüqc in Baden nnd Sizilien und durch seine jahrelange reuolnlionäie Bewegung auf Nicßer's Karte der süoslavischcu Länder, — eine verunglückte Heldeukokette, die überall gefallen will und überall sitzen bleibt, nirgends hören will und immer gehört sein will, wenig denkt und entsetzlich viel spricht, übrigens mit Vorliebe die weißen Häude pflegt und die chinesischen Nägel, und sich im schmachtenden Tone einer blasirten Schönen zn gefallen scheint, — Mieroslau?5ki, der Vewegungs-mann, in dessen Schooß man am sichersten der Ruhe pflegte, kounte sich, wie man erzählt, nach seiner ersten Audienz beim König Viklor Emanucl in Neapel von einem tiefen Schauder lange nicht erholen, den der Fürst in ihm wachgerufen. Das unsägliche Moment dieses Affektes war der einfache Handgriff, mit welchem der König ein Streichholz an einer gewissen Partie seiner ledernen Reithosen anrieb, um eine Zigarre anzubrennen. Mieroölawski konnte dem Könige diesen wenig komplizivten phisifalischen Akt nicht verzeihen, und er entrollte sofort eil, düsteres Gemälde des Lebens bei Hofc. Literatur. Illustrirtcs Familenbuch des österreichischen Lloyd in Tricst. Das zwölfte Heft des zweiten Bandes neuer Folge ! dieser vortrefflichen Monatsschrift „zur Unterhaltung und Belehrung häuslicher Kreise" zeichnet sich durch einen sehr interessanten Inhalt aus. Zunächst ist eß em längeres Gedicht von Heinrich Littrow „das Panzerschiff" das die Aufmerksamkeit zn fesseln vermag. Der Dichter läßt den Warrior, das größte Pa»zcrsch,ff der englischen Flotte, bei Trafalgar halten, wo der Geist Nelsons erscheint und sein Urtheil über die Panzerschiffe fällt. Er tadelt die Britten: Ihr scio nicht mehr dcs tapfern Albions Söhne, Wenn hinter Eisen Ihr Euch so verschanzt, und sagt, die Panzerschiffe würden zum faulen Frieden führen, denn der Panzer habe seine Grenzen, die Zcrslörungskunst nicht. -— Ferner bringt das Heft eine sehr spannende Erzählung von Levin Schücking: „das Mißverständniß" ; einen wissenschaftlichen Aufsatz vou G. Lindner: „der Kampf ums Dasein" ; eine geschichtliche Episode von Winter: „wie Straß-bürg uns durch die deutsche Diplomatie verloren ging" tt. Den Schluß bildet wie gewöhnlich ein Literaturbericht aus der gewandten Feder Lcvin Schücking's. Drei hübsche Stahlstiche zieren das Heft. Druck und Verlag von Ign. v. Kleinmayr b» F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur I. v. Kleinmaye.